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Die Lösung steht an der Decke Warnhinweis: Das Lesen dieses Buches könnte sich positiv auf Ihre psychische Verfassung auswirken. Möglicherweise gefährdet es ihr rein logisch-rationales Denken, indem es Emotionen aktiviert und dadurch ihr Potential erweckt, beide Hirnhälften gleichzeitig zu nutzen und intuitiv zu denken. Vielleicht leben Sie danach in einer anderen Welt als vorher... 14 tiefgründige Traumreisen ermöglichen es Ihnen, Ihre Sicht auf die Welt zu reflektieren und Ihre persönliche Entwicklung in Richtung auf mehr Klarheit, Offenheit, Selbstbestimmung, Gelöstheit, Zufriedenheit und Lebensglück zu lenken. Die Phantasiereisen sind eingebettet in eine merkwürdige, facettenreiche, vielschichtige und amüsante Geschichte rund um Erlebnisse und Erkenntnisse einer Seminargruppe in einem Landhotel mit teils tierischen, teils menschlichen Charakteren. Auch die Erzählung spricht das Unbewusste direkt an und bietet ein breites Spektrum an Identifikationsmöglichkeiten. Unabhängig von der Rahmenhandlung können die Trancen für Einzelberatung oder im Gruppenkontext genutzt werden. Alle vorkommenden Trancetexte sind praxiserprobt und die anonymisierten und verfremdeten Tranceberichte, die den Protagonisten in den Mund gelegt wurden, ent-stammen der langjährigen Beratungstätigkeit der Autorinnen. Geben Sie einfach Ihren bewussten Verstand vor dem Lesen der Ge-schichte an der Garderobe ab und nehmen Sie ihn am Ende runderneuert, generalüberholt und gereinigt wieder in Empfang.
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Seitenzahl: 412
Veröffentlichungsjahr: 2017
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Gudrun Heinrichmeyer, Christina-Cornelia Mager
DIE LÖSUNG steht an der Decke
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Gebrauchsanweisung
Vorwort der Autorinnen
Willkommen im Club-Maed
Veranstaltungsort:
Anmeldeformular sBarcamp: Albert Muster
Anmeldeformular sBarcamp: Andrea Muster-Caro
Anmeldeformular sBarcamp: Elsbeth Schaf
Anmeldeformular sBarcamp: Dr. Wolfgang Engström
Anmeldeformular sBarcamp: Delfinmensch
Anmeldeformular sBarcamp: Prof. Dr. Hugo Kirchheim
Anmeldeformular sBarcamp: Egbert von Greifenklau
Treffen1: Konstruktiver Beginn ohne Vorstellung
Träumen: Goldene Kugeln
In der Bibliothek
Träumen: Mühelos und federleicht
Treffen 2: Grau und Grau gesellt sich gern
Träumen: Haus der Sinne
Blockadentausch
Träumen: Gedanken-Wolken
Wäschekorb-Auftakt-Befinden
Träumen: Haus der Sinne – Intuition
Real und mental
Träumen: Ein gutes Leben erben
Zwischen den Treffen:Das Tiefbiotop
Treffen 3: Knapp daneben ist auch vorbei
Träumen: Ziele werden Wirklichkeit
Gedanken auf Abwegen
Träumen: Entspann dich
Grenzerfahrungen und Resonanz
Träumen: Ziele werden Wirklichkeit
Treffen 4: Bungee-Jumping-Weg
Träumen: Es ist nie zu spät für eine glückliche Vergangenheit
Ist Selbstentfaltung Männersache?
Träumen: Nach tief kommt hoch
Die dritte Möglichkeit
Träumen: Heilung aktivieren
Träumen: Kluge Entscheidungen treffen
Mit leichtem Gepäck
Träumen: Grundlos glücklich
Sanfte Hügel auf hohem Niveau
Autoren-Profil: Gudrun Heinrichmeyer
Autoren-Profil: Christina Cornelia Mager
Literatur und mehr
Anmeldeformular sBarcamp
Danksagung
Feedback erwünscht
Impressum neobooks
„Bitte wundern Sie sich nicht, dass sich das Gehirn eines Schafes vor dem Benutzen des Buches direkt an Sie wendet! Ab und zu kommuniziere ich nämlich mit Frau Elsbeth Schaf, die auch Sie beim Lesen bald näher kennenlernen werden. Denn Schafe brauchen manchmal einen Impuls, damit sie aktiv werden… und vielleicht ergeht es Ihnen ja genau so.
Sie sollten unbedingt wissen, worauf sie sich beim Lesen einlassen:
Im Buch finden Sie eine Seminar-Geschichte mit menschlichen und tierischen Persönlichkeiten, Informationen über reale wissenschaftliche Zusammenhänge, sowie Trancetexte mit anschließenden Erfahrungsberichten.
Auch bei Ihnen können die Trancen eine enorme Wirkung entfalten, wenn Sie sie in entspanntem Zustand vom Tonträger hören oder sich vorlesen lassen. Wenn Sie es eilig haben, können Sie die als Träumen in den einzelnen Kapiteln gekennzeichneten Texte unabhängig vom restlichen Buchtext genießen.
Sollten Sie Lust auf verrückte Dinge haben, dann sind die Erlebnisse der Protagonisten genau das Richtige für Sie.
Die Vorstellung, dass wir einen einzigen einheitlichen Geist in uns besitzen, ist aller Wahrscheinlichkeit nach eine Illusion. Diese mögliche Tatsache hat die Autorinnen dazu bewogen, im vorliegenden Buch einige Persönlichkeiten zu erschaffen, die wiederum ihren eigenen Illusionen erlegen sind.
Mit Humor und Fantasie möchten sie bei Ihnen innere Bilder und Filme erzeugen, Begeisterung für geistige Abenteuer wecken um erstarrte Denkmuster wieder in Fluss zu bringen und Ihnen den Weg in eine bessere Zukunft ebnen.
Die Technik der Visualisierung kombiniert mit emotionaler Beteiligung sorgt erwiesenermaßen dafür, komplexe Strukturen und Zusammenhänge zu verdeutlichen, wenn nötig zu verändern und neue sinnvolle Muster dauerhaft zu etablieren. Der Blick nach oben, vielleicht zur Decke, hilft Ihnen beim Visualisieren.
Entdecken Sie beim Lesen oder Hören ihre eigene kompetenzorientierte Phantasie und nehmen Sie aktiv teil am Geschehen.
Bleiben Sie einfach dran, auch wenn Ihnen manchmal das bewusste Verstehen fehlt. Je verwirrter Sie beim Lesen sind, umso mehr werden Sie lernen - freuen Sie sich darüber und lassen Sie sich treiben, denn es geht um (un)bewusste Verarbeitung!
Wer weiß, vielleicht können Sie sich schon bald auch mit Ihrem eigenen Gehirn unterhalten.
Viel Spaß bei der Lektüre!
…ich glaube, die Autorinnen möchten Ihnen auch noch etwas mitteilen…“
Wahnsinn oder doch Wissenschaft?
„… Wenn man denen so zuhört, könnte man meinen, die sind gaga …“ das waren die Kommentare unserer Lieben, als sie uns bei unserem ersten gemeinsamen Treffen zu diesem Buchprojekt lauschen konnten.
Wer weiß, vielleicht haben sie ja Recht?
(Un)bewusste Verarbeitung
Die Rahmengeschichte des Buches enthält absichtlich verrückte Texte, Wortspiele und ungewöhnliche Schreibweisen, die dafür sorgen, dass Ihr Geist irritiert und verwirrt wird, damit er sich für neue Lernerfahrungen öffnet.
Große Teile der Rahmengeschichte und besonders die als Träumen gekennzeichneten Abschnitten sind in Trancesprache verfasst, d.h. in der Sprache des Unbewussten, das ca. 90 % unseres Denkens und Handelns steuert. Auf diese Weise wird das Unbewusste direkt angesprochen und kann nützliche Denkmuster ohne viel Üben integrieren.
Trancesprache regt Sie dazu an zu träumen und vielleicht auch einzuschlafen. Auch das ist gut so und gewollt. In der Zeit, in der Sie träumen, integriert Ihr Unbewusstes neue hilfreiche Denk-Muster.
Es kann also sinnvoll sein, das Buch am Abend zur Hand zu nehmen und sich von den Texten in den Schlaf begleiten zu lassen. Oder sie genießen die entstehenden Tagträume und lesen einfach an der Stelle, an der sie zu eigenen Erlebnissen abgedriftet sind, weiter, wenn Sie wieder fit sind.
Lassen Sie sich einfach treiben und genießen Sie die Vorzüge der unbewussten Verarbeitung, die Ihr Gehirn entrümpelt und erfrischt. Der Sinn der Texte, die Sie am Anfang des Buches noch verwirren, wird Ihnen am Ende des Buches zunehmend klarer werden.
Tranceerfahrene Leser entwickeln möglicherweise sogar Spaß daran, die Texte, ihren Aufbau und tieferen Sinn zu analysieren und so auch dem Bewusstsein zugänglich zu machen.
Das Club-Maed-Motto
Coedukation
Lernen
Unbewusstes Utilisieren
Bewusstsein erweitern
Miteinander
Annähern
Erfolgserlebnisse erzeugen
Durchhalten
Geschäftsbedingungen
Aufgaben der Mitglieder:
Pünktliche Bezahlung des Jahresbeitrags
Verbreitung der Club-Maed-Idee in der Öffentlichkeit (nur Gutes berichten)
Einladen weiterer potentieller Club-Maed-Mitglieder
Identifikation mit unseren Überzeugungen
Aufgaben des Club-Maed:
Organisieren von sBarcamps und ähnlichen Veranstaltungen.
Organisieren einer jährlichen Mitgliederversammlung mit Kassenbericht und Bericht über die Aktivitäten des Club-Maed.
Optimale Begegnungen beginnen mit Ihrem Beitritt.
Wir laden Sie herzlich dazu ein.
Landhotel Kringel
Lassen Sie sich von uns verwöhnen und genießen Sie die herrliche Aussicht auf den Garten und die fantastische Landschaft!
Im Erdgeschoss des Hotels finden Sie Speise- und Aufenthaltsräume sowie die Bibliothek.
Ihre Gästezimmer befinden sich im ersten Obergeschoss und in Nebengebäuden.
Die Seminarräume finden Sie im Nebengebäude.
Lageplan
Raumplan
Name: Albert Muster
Alter: 54
Familienstand: verheiratet / 1 Kind aus keiner Ehe
Wie sind Sie darauf gekommen, sich beim sBarcamp anzumelden?
Ich zähle mich zu den innovativen Denkern und suche Gleichgesinnte, die mir Recht geben. Der Wohnort meines Sohnes ist in der Nähe des Seminar-Hauses.
Ausführliche Lebensgeschichte:
Ich wurde als Kind eines Lehrerehepaares in einem Vorort von Braunschweig geboren. Meine Kindheit und Jugend war sehr behütet und geprägt vom kapitalistischen Denken meiner Eltern. Ich verlor regelmäßig beim Monopoly-Spiel und begann, es zu hassen. Dabei erkannte ich schon früh die schädliche Wirkung des Kapitalismus auf die Gesellschaft. Von daher fühle ich mich besonders betroffen von den immer und überall auffindbaren Ungerechtigkeiten in der Welt. Ich möchte meinen Beitrag leisten zur Verbesserung der menschlichen Gesellschaft. Besonders bewegt mich dabei der Gedanke der materiellen Gerechtigkeit. Mein Lieblingscomic als Schüler war Mao für Anfänger. Nach bestandenem Abitur studierte ich Soziologie mit Schwerpunkt Marxismus-Leninismus. Ich absolvierte meine Diplom-Arbeit an der Heinz-Erhard-Stiftung für humoristische Unterwanderung der kapitalistischen Gesellschaft, wobei Unterwanderung wichtiger als Humor war. Parallel zu meinem Studium unternahm ich mehrere Kaffeereisen nach Nicaragua, um mich für faire Produktions- und Handelsbedingungen einzusetzen. Eine dieser Reisen trug noch weitere Früchte – meinen Sohn. Mit der Mutter bin ich nicht verheiratet, aber noch immer gut befreundet, da uns unsere Werte verbinden. Ich versuche, meinem Sohn trotz räumlicher Distanz ein guter Vater zu sein. Meine Ehefrau, eine wissensbegierige Studentin, lernte ich vor ca. 10 Jahren während meiner Vorlesungstätigkeit in Darmstadt kennen. Sie wurde eine zuverlässige (studentische) Hilfskraft in vielen Bereichen. Im Laufe der Zeit, natürlich nach ihrem Studium, lernten wir uns lieben und ich heiratete meine Frau vor 4 Jahren. Leider blieb die Ehe bisher kinderlos.
Arbeitsschwerpunkte und wahre Tätigkeiten
¾ Stelle bei der Heinz-Erhard-Stiftung für humoristische Unterwanderung der kapitalistischen Gesellschaft
Lehrauftrag an der Uni Darmstadt: Initiieren von Projekten im Ehrenamt
Ehrenamtliche Tätigkeit bei der Bahnhofsmission
Politisches Engagement in mehreren Themen-Bereichen
Mission
Gerechtigkeit und Sicherheit für die Welt
Den Hilfsbedürftigen eine Stimme geben
Zimmerwunsch
Einzelzimmer:
Doppelzimmer: X
Informationen für die Küche: Wünsche, Unverträglichkeiten
Regionale Lebensmittel bevorzugt
Name: Andrea Muster-Caro
Alter: 34
Familienstand: verheiratet / kinderlos
Wie sind Sie darauf gekommen, sich beim sBarcamp anzumelden?
Mein Mann hat den Club-Maed entdeckt – ich komme mit.
Ich möchte mein ehrenamtliches Projekt mit jungen Männern überdenken.
Ausführliche Lebensgeschichte:
In meiner Kindheit gab es keinerlei Probleme und alles lief in geregelten Bahnen. Obwohl ich in einer kleinkarierten Familie aufwuchs, hatte ich immer aufstrebende Gedanken. Nach meinem Abitur mit der Note 1,1 studierte ich Sozialpsychologie, weil ich mich schon immer über die zahlreichen Probleme anderer Menschen gewundert hatte. Als HiWi im Nebenfach Soziologie eröffnete mir mein jetziger Mann den Blick für die weite Welt durch die Schilderungen seiner Projekte in Nicaragua. Was ich an ihm schätze, ist seine väterlich-freundschaftliche Art und seine große Geduld, mir die Welt zu erklären. Erst nach meinem Studienabschluss im Alter von 30 Jahren haben wir geheiratet, aber blieben bisher ungewollt kinderlos.
Arbeitsschwerpunkte und wahre Tätigkeiten
Sozialpsychologin in einer Forschungseinrichtung: Thema Entwicklung des Sozialverhaltens
Malen von Miniaturen in Nebenerwerbstätigkeit
Ehrenamtliche Tätigkeit in der Flüchtlingshilfe: Betreuung einer Wohngruppe (alleinstehende junge Männer aus Nordafrika)
Mission
Etablieren der Fair-Trade-Idee im Bewusstsein der Bevölkerung
Emissionsfreie Fortbewegung z.B. mit dem Fahrrad in der Freizeit
Zimmerwunsch
Einzelzimmer: X
Doppelzimmer:
Informationen für die Küche: Wünsche, Unverträglichkeiten
Fair-Trade-Lebensmittel hergestellt mit Fair-Trade-Gerätschaften
Allergien: Gegen Haselnüsse – ausgenommen Fair-Trade-Nuss-Nougat-Creme
Gegen Möhren – Marzipanmöhren vertrage ich
Name: Elsbeth Schaf
Alter: 52
Familienstand: unverheiratet / 4 Kinder
Wie sind Sie darauf gekommen, sich beim sBarcamp anzumelden?
Als Wissenschaftsjournalistin hat der Club-Maed mein Interesse geweckt.
Hausprospekt Hotel Kringel
Ausführliche Lebensgeschichte:
Ich wurde in einer Märznacht als eines von 27 Lämmern einer Herde in der Lüneburger Heide geboren. Meine Schulzeit verlief ohne Zwischenfälle und ich schloss die Hohenwiesenschule als Jahrgangsbeste ab. Danach studierte ich Journalismus und schloss mein Diplom im Fach Schafssprache ab. Darüber hinaus nahm ich an einer dreijährigen Weiterbildung im Bereich achtsames Blöken und Trampeln teil. Unmittelbar nach dem Studium gründete ich wie jedes anständige Schaf eine Familie. Trotz meiner ersten sehr riskanten Zwillingsgeburt ließ ich mich mit 38 Jahren auf eine weitere Schwangerschaft ein – natürlich wieder Zwillinge. Dass ich nun alleinerziehende Mutter bin, ist bei Schafen nichts Außergewöhnliches. Als berufstätige Mutter helfen mir die Achtsamkeitsübungen enorm, denn ich muss viel leisten, um mein Leben zu meistern.
Arbeitsschwerpunkte und wahre Tätigkeiten
Wissenschaftsjournalistin bei der Zeitschrift Grasen und Lämmeraufzucht
Dozentin an der Heidschnuckenuni in Gifhorn:
Thema. Mein Gehirn und ich – optimale Kooperation
Mission
Wissenschaftliche Informationen gehirngerecht für alle Schafe zur Verfügung stellen
Zimmerwunsch
Einzelzimmer: X
Doppelzimmer:
Informationen für die Küche: Wünsche, Unverträglichkeiten
Ich bevorzuge Speisen mit frischen Kräutern
Keine Allergien und Unverträglichkeiten
Name: Dr. Wolfgang Engström
Alter: 54
Familienstand: ledig / keine Kinder
Wie sind Sie darauf gekommen, sich beim sBarcamp anzumelden?
Frau Schaf hat mich auf den Club-Maed aufmerksam gemacht. Ich möchte meinen Horizont erweitern und ich bin neugierig und offen für neue Erkenntnisse.
Ausführliche Lebensgeschichte:
Ich wuchs als Sohn traumatisierter Eltern mit der Botschaft auf „Ein Esel muss sich fügen.“ Schon in früher Kindheit musste ich bei der Logistikfirma Hemres als Packesel dienen, um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen. Nach einiger Zeit war ich dort für Fernzustellungen tätig und kam so in den Mittelmeerraum. Dort entdeckte ich mein Interesse für Heilkräuter und beschloss, Biologie zu studieren. Das Studium finanzierte ich mir als tragendes Mitglied eines Acapella-Quartettes in Bremen und als Fotomodell für Religionsbücher.
Mein Studienschwerpunkt war Pflanzenkunde. In diesem Bereich schloss ich nach dem Diplom eine Doktorarbeit an zu dem Thema: „Heilkräuter in der Steinzeit – speziell die Anwendung von Johanniskraut“. Da ich mich für Heilkunde begeisterte, legte ich zusätzlich die Heilpraktiker-Prüfung ab. Im Anschluss daran interessierten mich noch psychotherapeutische Aspekte der Heilkunde, weil ich erkannte, dass die traumatischen Erfahrungen meiner Eltern noch in meiner Generation Spuren hinterließen. Für die Kombination aus Heilkräuterkunde und Psychotherapie erhielt ich den Dr. h.c. Später widmete ich mich der Erforschung von Yes-Sets (die Tendenz „Ja“ zu sagen wird durch mehrmaliges Bejahen erhöht), weil dieser psychologische Aspekt besonders bei der Eselsprache von Bedeutung ist. Im Moment bin ich in Verhandlungen mit einer Pharma-Firma, die mein Patent Kräuter gegen Depressionen erwerben möchte.
Arbeitsschwerpunkte und wahre Tätigkeiten
Siehe oben
Mission
Entfalte dein größtmöglichstes Potenzial
Zimmerwunsch
Einzelzimmer: X
Doppelzimmer:
Informationen für die Küche: Wünsche, Unverträglichkeiten
Auf keinen Fall Haferbrei
Gerne mediterrane Kräuter zu jeder Mahlzeit
Name: Delfinmensch
Alter: 33
Familienstand: ledig / keine Kinder
Wie sind Sie darauf gekommen, sich beim sBarcamp anzumelden?
Für den Club-Maed habe ich mich interessiert, weil ich hoffe, dass ich als Außenseiter auf andere tolerante Wesen treffe, mit denen ich mich verständigen und mein Interesse für Sprache teilen kann.
Ausführliche Lebensgeschichte:
Ich wurde von meiner Oma erzogen und musste im wahrsten Sinne des Wortes immer nach ihrer Pfeife tanzen. Meine Mutter hatte sich schon immer für Menschen interessiert, was dazu führte, dass sie eingefangen wurde. Solange ich zurückdenken kann, war sie im Delfinarium zu Oklahoma tätig. Ich vermute, dass ihr reges Interesse für Menschen zu meiner Entstehung führte. Allerdings war meine Besonderheit ein Tabuthema in meinem Familienclan, nachdem mich meine Oma mit zurück ins Meer genommen hatte. Dort litt ich unter meiner Andersartigkeit, da ich schwimmbehindert bin, was zu Mobbingattacken meiner Schul-Gruppe führte. So beschloss ich, mein weiteres Leben im menschlichen Umfeld zu verbringen, was ebenfalls nicht einfach ist.
Nach erfolgreichem Schulabschluss habe ich ein Linguistik-Studium abgeschlossen und studiere derzeit noch Ornithologie, weil ich am Pfeifgesang anderer Rassen interessiert bin. Vögel interessieren mich besonders, weil sie einerseits pfeifen, andererseits den Lüften angehören – eine für mich völlig fremde Welt.
Arbeitsschwerpunkte und wahre Tätigkeiten
Mit Hingabe und Ausdauer widme ich mich Übersetzungsaufgaben: Mensch-Delfin und umgekehrt.
In Vorbereitung: Delfin – Vogel – Mensch
Mission
Harmonie
Zimmerwunsch
Einzelzimmer: X
Doppelzimmer:
Informationen für die Küche: Wünsche, Unverträglichkeiten
Ich bevorzuge Knödel jeder Art (Kartoffel-, Spinat-, Semmel- und Meisenknödel) sowie Fischgerichte
Name: Prof. Dr. Hugo Kirchheim
Alter: 26
Familienstand: ledig / kinderlos
Wie sind Sie darauf gekommen, sich beim sBarcamp anzumelden?
Internet
Ausführliche Lebensgeschichte:
Ich wurde als einziger Sohn sehr alter Eltern (Mutter 46 / Vater 84) auf einem Kreuzfahrtschiff gezeugt und auch geboren. Meine Eltern umsorgten mich liebevoll und behandelten mich von Anfang an sehr erwachsen. Im Alter von 2 Jahren lernte ich durch mein Kindermädchen bereits erste chinesische Schriftzeichen kennen. Meine Eltern haben sich darum bemüht, mir jede Frage gewissenhaft zu beantworten - notfalls wurden Experten eingeflogen. Der Schiffsarzt stand mir als Ratgeber zur Verfügung, wenn meine Eltern keine Antworten mehr geben konnten. Kinderspiele habe ich nie kennengelernt. Bis zu meinem 7. Lebensjahr dachte ich, dass ich das einzige Kind auf der Welt bin. Danach begegnete ich bei einer Besichtigungstour zufällig einem 10-jährigen mit ebenfalls alten Eltern. Ich verstand schon sehr früh wissenschaftliche Zusammenhänge, wofür mich meine Eltern mit Büchern und Filmen über wissenschaftliche Themen belohnten. Am meisten hat mich beeindruckt als ein Hirnforscher, der auf dem Kreuzfahrtschiff einen Vortrag gehalten hatte, während der Beantwortung meiner Fragen das Ablegen des Schiffes verpasste. Er stand mir so während der kompletten Atlantiküberquerung zur Verfügung, um meinen Wissensdurst zu stillen. Mit 12 Jahren erhielt ich das erste Universitätsdiplom und mit 14 Jahren den ersten Doktortitel. Diverse Doktorarbeiten schlossen sich an. Und noch vor meinem 20. Lebensjahr erhielt ich einen Ruf als Professor. Im Grunde ist es mir peinlich, dass ich so herausrage und ich bitte darum, die an Sie weitergegebenen Informationen vertraulich zu behandeln.
Arbeitsschwerpunkte und wahre Tätigkeiten
Hirnforschung und Neurobiologie
Mission
Zusammenhänge erklären
Zimmerwunsch
Einzelzimmer: X
Doppelzimmer:
Informationen für die Küche: Wünsche, Unverträglichkeiten
Keine
(Nachgereicht)
Name: Egbert von Greifenklau
Alter: 47
Familienstand: verheiratet / 41 Kinder
Wie sind Sie darauf gekommen, sich beim sBarcamp anzumelden?
Als Facility-Manager am Tagungsort konnte ich vereinzelt Inhalte der Veranstaltung miterleben. Mein Interesse, als Teilnehmer dabei zu sein, wurde besonders durch das Thema Flecken und ihre Wirkung auf die Kreativität ausgelöst.
Ausführliche Lebensgeschichte:
Ich wurde in eine adlige und kinderreiche Familie hineingeboren und bin in einem alten Landgut in intaktem sozialem Gefüge groß geworden. Meine älteren Geschwister standen mir stets mit Rat und Tat zur Seite, meine Eltern, Tanten und Onkel unterstützten mich soweit es ihnen möglich war. Nach Abschluss der integrierten Gesamtschule absolvierte ich eine Ausbildung zum Gebäudereiniger. Danach folgte ein duales Studium mit hohem praktischem Anteil zum Facility-Manager. Um meinen Horizont zu erweitern ging ich für zwei Semester als Austauschstudent in den Tower zu London, wo ich die Schnabel-und Krallenpolitur der Royal Doles vertiefte. Hier lernte ich, Etikette ernst zu nehmen. Jetzt biete ich die Dienstleistungen meiner Firma dem Landhotel Kringel und anderen Tagungshotels an. Ich bin sehr darum bemüht, die theoretischen Studieninhalte in praktisches Handeln umzusetzen. Gerne bin ich mit Stoppuhr und Reinigungsmitteln unterwegs, um die Effizienz meiner Mannschaft zu überprüfen und notfalls nachzuarbeiten.
Arbeitsschwerpunkte und wahre Tätigkeiten
Effiziente Dienstleistungen im Bereich Reinigungsprojekte rundum den Erdball sowie Objektmanagement.
Mission
Die Welt ist schmutzig – machen wir sie sauber!
Vermittlung zwischen den Welten
Zimmerwunsch: eigene Mansardenwohnung vorhanden
Einzelzimmer:
Doppelzimmer:
Informationen für die Küche: Wünsche, Unverträglichkeiten
Selbstversorger
„Da oben ist ein Tintenfleck – siehst du ihn? Vielleicht hat jemand versucht zu schreiben und dabei ist etwas schief gelaufen.“, sagte Albert Muster nach dem Nachmittags-Kaffee auf der Terrasse des Landhotel Kringel zu seiner Frau Andrea.
„Ja stimmt, das habe ich gar nicht bemerkt… es ist aber auch wirklich schwierig, ohne zu kleckern an die Decke oder an das Sonnensegel zu schreiben, denn eigentlich fließt das Wissen direkt in den Stift… und der befindet sich ja meistens unten“, bemerkte Elsbeth Schaf, die ebenfalls auf der Terrasse saß und gerade an einem neuen Artikel der Zeitschrift „Grasen und Lämmeraufzucht“ schrieb. Frau Schaf trug ein elegantes schwarzes Kostüm mit einer weißen Rüschen-Bluse – beides harmonierte hervorragend mit ihrem blonden lockigen Fell.
Dr. Wolfgang Engström, der zusammen mit Frau Schaf angereist war, räusperte sich und wiegte seinen Kopf nach links und rechts, ging gedanklich um den Fleck herum und vermutete insgeheim, dass Frau Schaf wohl wieder an einer Schreibblockade litt. Da er sie nicht verletzen wollte, behielt er diese Vermutung jedoch für sich und nahm sich zunächst vor, weiter zu prüfen, ob er auf der richtigen Spur war. Und er begann mit folgenden Worten: „Das Schreiben ist ähnlich wie die Entfaltung von Blumen – das Endergebnis zählt. Schauen wir doch nicht auf den Verlauf.“
Frau Schaf und er hatten über die Jahre eine typische Semi-Nah-Freundschaft entwickelt. Das bedeutete: Sie redeten extrem viel miteinander auf dem Hinweg, verhielten sich solidarisch während der Veranstaltung und schwiegen bei der Heimfahrt, weil sie in der Regel sehr müde waren und einer dem anderen keine intimen Zwischengeschichten oder erlebte eigene Historien erzählen wollten.
Andrea Muster-Caro wandte sich zu Frau Schaf und äußerte: „Ich glaube, Sie haben da etwas falsch verstanden… Sie sollten nicht oben an die Decke schreiben, sondern nur vor dem Schreiben nach oben sehen, um Ihr Gehirn dazu anzuregen, Ideen für den Artikel zu erzeugen. Diese Visionen können Sie danach wie gewohnt notieren.“ Sie rückte mit ihrem Stuhl etwas näher an ihren Ehemann heran, um von ihm einen zustimmenden Blick zu erheischen.
Frau Schaf zupfte ihren Rock zurecht und richtete sich gerade und symmetrisch auf, nahm einen Bleistift quer in den Mund, um sich in gute Stimmung zu bringen (Embodyment oder Verkörperung von Emotionen: Bereits 1988 zeigte Fritz Strack an der Universität Mannheim in seinem inzwischen klassischen Experiment, dass Mimik und Gestik die Stimmung beeinflussen. Er ließ Probanden einen Bleistift quer in den Mund nehmen. Dadurch hoben sich automatisch ihre Mundwinkel wie bei einem Lächeln. Das hatte einen verblüffenden Effekt: Die Probanden fanden eine Reihe von Cartoons mit Stift im Mund deutlich lustiger als ohne. Untersucht man das Blut der Probanden, so kann man einen erhöhten Glückshormonspiegel messen). Denn schließlich wurde eine hohe Erwartung mit dem neuen Leitartikel in sie gesetzt.
Erneut blickte sie an die Decke und während sie den Tintenklecks betrachtete, begann er, sich zu verwandeln. In diesem Augenblick wurde ihr klar, dass sich Fehler sehr wohl zu guten neuen Lösungen entwickeln können. „Jetzt hab ich’s“, rief sie hocherfreut, „die Inspiration ist da!“
Wie sich später herausstellte war der Fleck autonom und flexibel. Er wählte seine Aufenthaltsorte gerne selbst an strategisch bedeutungsvollen Punkten. Eine seiner Vorlieben war es, in guten Hotels leichtfüßig aufzutreten, insbesondere, wenn neue Reisegruppen erwartet wurden. Häufig inszenierte er sein Erscheinen in einer Art Täuschungsmanöver beim Beschreiben von Papier oder bei gemeinsamen Mahlzeiten im Rahmen großer Menüs. Seit Jahren fand er Spaß daran, in geschmackvollem Dunkelblau völlig unerwartet in zeitloser Eleganz aufzutreten. Während die Betrachter den Fleck fixierten, verschwammen die Konturen und es ergaben sich neue Formen, die dann die Phantasie anregten. Der Fleck nahm so Einfluss auf seine Betrachter, ohne dass diese es bemerkten. Er gab seinem Publikum das Gefühl für Wahlmöglichkeiten durch seine Performancekünste.
Bei seinen Betrachtern weitete er den Blick, und sie gerieten ins Träumen. So wirkte er als Entschleunigungs-Portal. Auf diese Weise konnte er sich dauerhaft und dezent unter Menschen und dem lieben Vieh aufhalten…
Der Delfinmensch, Gott sei Dank oben Delfin – unten Mensch, denn sonst könnte er viele Dinge auf Land nicht mitmachen… dieser Delfinmensch, der mit dem Rücken zu den anderen Anwesenden saß, ergänzte nach einem kurzen Zucken seines linken Auges „Es ist hervorragend, dass Sie sich wieder in einen guten Zustand gebracht haben, werte Frau Schaf – so wird der kreative innere Prozess angeregt.“
Dr. Engström, der eines seiner langgezogenen spitzen Ohren nach hinten kippte und mit dem anderen Ohr wackelte, wirkte leicht verwirrt. Er drehte sich mehrmals um seine eigene Achse, um dann Frau Schafs Experiment nachzuvollziehen. Er nahm selbst einen Bleistift und klemmte ihn zwischen seine Zähne. Auf einmal sah er zuversichtlich und fröhlich aus.
Die Gesellschaft musste lachen und auch Frau Schaf vergaß beim Anblick ihres langjährigen Bekannten einen Moment lang ihre Gedanken an den Artikel. Scherzend sprach sie: „Das steht ihnen gut, Lieber Wolfgang!“ Danach wandte sie sich strahlend an die anderen: „Ich nehme an, wir werden eine gute Zeit miteinander verbringen!“
Insgesamt waren alle froh, hier zu sein an diesem Spätsommertag inmitten der herrlichen Natur. Der Fleck irritierte sie zwar etwas, aber nach außen hin nahmen sie sein Erscheinen gelassen in Kauf, als würde er dazugehören. Er war zwar stumm, aber vielleicht würde er sie durch irgendwelche Zeichen auf etwas aufmerksam machen, so als ob er eine Rolle spielen möchte im weiteren Geschehen.
Albert Muster sah auf die Uhr und stellte fest: „Es wird Zeit, hinein zu gehen, unser Club-Maed-Treffen beginnt in 5 Minuten.“
Sofort stand seine Ehefrau auf und folgte ihm auf seinem Weg ins Foyer. Auch die anderen Gäste machten sich auf den Weg, denn sie wollten pünktlich beginnen. Ihnen war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, dass sie bereits auf der Terrasse nicht nur unbemerkt begonnen hatten, sondern bereits mitten im Thema waren.
Im Foyer konnten sie überall verteilt in lauschigen Nischen kleine bunt leuchtende Hühner-Hologramme bewundern, die wohl ein japanischer Künstler hier ausstellte.
Es war Punkt 16.00 Uhr und die illustere Gesellschaft war vollständig zu ihrem ersten Club-Maed-Treffen in der Eingangshalle des Landhotel Kringel erschienen, in der sie sich verabredet hatten. Das relativ einsam gelegene Club-Domizil war vom „Fantast-Adviser“ als außergewöhnlicher Platz zertifiziert worden und wohl genau der richtige Ort, um besondere Erfahrungen machen zu können. Das hatte sich inzwischen herumgesprochen und das Landhotel wurde von diversen Gruppen auch wegen seiner herrlichen Außenanlagen mit der Maulbeerallee, die zu dem Haus hinführte und dem parkähnlichen Garten mit den gewaltigen Buchen, Eichen und kräftigen uralten Mammutbäumen, die von dichtem Rhododendron unterwachsen waren, rege gebucht. Im Park befanden sich auch vegetative Besonderheiten wie ein Taschentuchbaum sowie mehrere afrikanische Affenbrot- und Leberwurstbäume, die vor allem in der Erntezeit rege bestaunt wurden. So tummelte sich dort regelmäßig eine Vielzahl verschiedener Seminargruppen angefangen von Studienleitern zur Seelsorge über Chöre bis hin zu Weisheit suchenden Mittelalter-Verehrern. Auch fanden sich dort Menschen, die sich mit Themen wie Rebirthing, Diät-Religionen, dem geheimen Leben der Bäume beschäftigten sowie Schriftsteller, Maler, Fotografen und Poeten. Außerdem gab es hier die weit über die Landesgrenzen hinaus berühmte Bibliothek, die angeblich das komplette Halb-Wissen der Welt beherbergte. Also, alles in allem, schienen dies ideale Bedingungen zu sein, die ungeahnte und überraschende Erkenntnisse versprachen. Aktueller Anlass war eine Unkonferenz, ein sogenanntes sBarcamp, eine Weiterentwicklung des Barcamps (https://de.wikipedia.org/wiki/Barcamp / 27.02.2017: „Ein Barcamp (häufig auch BarCamp, Unkonferenz, Ad-hoc-Nicht-Konferenz) ist eine offene Tagung mit offenen Workshopd, deren Inhalte und Ablauf von den Teilnehmern zu Beginn der Tagung selbst entwickelt und im weiteren Verlauf gestaltet werden. Barcamps dienen dem inhaltlichen Austausch und der Diskussion, können teilweise aber auch bereits am Ende der Veranstaltung konkrete Ergebnisse vorweisen (z. B. bei gemeinsamen Programmierworkshops)“), das besonders kostengünstig war mit dem Titel: professionstheoretische Standortbestimmung für Biodiversität im Bereich der Grenzwissenschaften, das vom Club-Maed initiiert und organisiert wurde. Das Programm versprach, dass jedes Wesen teilnehmen kann, das manchmal denkt und nicht unbedingt komplett von sich überzeugt ist.
In Vorfreude und großem Vertrauen erwarteten die frisch eingetroffenen Teilnehmer den Beginn der Veranstaltung. Alle Teilnehmer hatten die Chance, irgendetwas zu ihren Themen durch Wort und Tat beizutragen, sei es durch Vortrag, Beteiligung an einer Diskussionsrunde oder andere Aktivitäten. Es waren auch spontane Mitmachtrancen für Newcomer und Oldies erwünscht. Alle Anwesenden hatten die Zeit zum individuellen Vor-sich-Hinsinnen, aber auch Gelegenheit zur kollegialen Beratung von Zufalls-Bekanntschaften. Eigentlich war die Struktur des Club-Maed ähnlich wie bei den seit Jahrhunderten bestehenden Geheimbünden. Es handelte sich um einen exklusiven Club innovativer Denker, nur eben nicht geheim, sondern offen für alle… In den Leitlinien war zu lesen, es sei von öffentlichem Club-Interesse, vernunftbegabte Wesen einzuladen in regen Austausch mit ihnen zu treten und ihre Fantasie-Dysfunktionen zu beseitigen.
Bei dieser Veranstaltung war man generell daran interessiert, die Grenzwissenschaften mit einzubeziehen in die Forschung rund um Psychologie, Biologie, Neurologie, Wahrnehmung und alle nicht direkt angrenzenden Bereiche. So entstand diese bunt gemischte Runde schaffenswilliger Wesen, die mit Elan aber teilweise auch mit vornehmer Zurückhaltung zur Tat schritten. Alle waren hoch motiviert, auch wenn keinem die Richtung der Aktion richtig klar war – wie bei sBarcamps üblich…
Albert Muster und seine deutlich jüngere Gattin Andrea Muster-Caro waren gemeinsam angereist. Andrea hatte übrigens vor Jahren das „Kringel-Logo“ für die Hotelbesitzer-Familie erfunden.
Eigentlich war sie nebenberuflich als Gestalterin von Miniaturen tätig, übernahm aber auch gelegentlich das Entwerfen von Logos für große Hotels.
Auch Frau Elsbeth Schaf und Dr. Wolfgang Engström hatten wie gewohnt eine Fahrgemeinschaft gebildet. Schließlich waren die beiden schon seit geraumer Zeit miteinander vertraut. Während ihrer gemeinsamen Anreise hatten sie beschlossen, sich zunächst als neutrale Beobachter beim sBarcamp einzufinden. Aber dann kam es doch anders.
Der Delfinmensch war per Kanu angereist und hatte es am Traumschiffanleger vertäut, genau an dem Ort und zu der Zeit, zu der der Facility-Manager Herr Egbert von Greifenklau gerade dabei war, seine Mitarbeiter zu instruieren, die öffentlichen Plätze noch einmal besonders gut zu reinigen, bevor die Gäste kamen. Auf den ersten Blick sah der Neuankömmling mit Schlips und Anzug gekleidet recht taff aus. Bei genauerem Hinsehen wirkte er jedoch zurückhaltend und rätselhaft, besonders wenn er sich mit den Worten: „Mein Name ist Delfinmensch“ vorstellte und den Anwesenden dabei die Flosse reichte.
Hugo Kirchheim schien der Jüngste der Gruppe zu sein. Weshalb nur wollte er zunächst unerkannt bleiben? Eine Weile schon war er durch den Garten geschlichen und dann scheinbar meditierend am Goldfischteich stehen geblieben, bis er endlich die Hotelhalle betreten hatte.
Irgendwie war alles sehr merkwürdig. Obwohl der offizielle Beginn des Treffens noch nicht eingeläutet war, waren schon wieder alle mitten im Geschehen… Sie hatten vollkommen übersehen, eine Vorstellungsrunde zu machen, ihre Themen-Vorschläge zu notieren… und jetzt war es irgendwie auch schon zu spät dafür… Schließlich hatten Sie ja im Vorfeld schon einen ausführlichen Lebenslauf sowie eine Motivationsbegründung beim Club-Maed abgegeben, die für alle einsehbar waren.
Sie fühlten, sie würden sich im Tun und Diskutieren schon noch kennenlernen… und einen gemeinsamen Weg durch den Dschungel der interessanten Themen und Experimente finden. Irgendetwas würde es schon jedem bringen, da waren sie sich im Grunde ihres Herzens sicher… und das ist doch schon ein konstruktiver Beginn.
Eigentlich hatte Hugo Kirchheim, eine blasse Gestalt, die äußerlich jung, aber irgendwie auch alt wirkte, vor, sich bedeckt zu halten. Er konnte sich jedoch nicht beherrschen, die im bisherigen Geschehen versteckten wissenschaftlichen Sachverhalte aufzugreifen. Dabei glänzte er mit seinem scheinbar unerschöpflichem Wissen – einer Art Besserwissen: In der Tonlage eines etwa 84-jährigen begann er: „Ich fasse zusammen, was wir in der Zwischenzeit erfahren haben: Das war ja klar, so ein Bleistift quer im Mund zwingt jedem ein Lächeln auf und wegen der Muskelspannung in den Wangen sprudeln die Glückshormone. (Entnommen aus: https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article12642760/Wie-koerperliches-Empfinden-die-Gefuehle-beeinflusst.html: Erste Ergebnisse stammen aus dem Jahr 1988. Damals führte der Sozialpsychologe Fritz Strack an der Universität Mannheim ein inzwischen klassisches Experiment durch: Er ließ Probanden einen Bleistift quer in den Mund nehmen. Dadurch hoben sich automatisch und unbewusst ihre Mundwinkel - mit einem verblüffenden Effekt: Die Probanden fanden eine Reihe von Cartoons mit Stift im Mund deutlich lustiger als ohne. Allein das unbewusste Lächeln versetzte die Probanden also in eine fröhlichere Stimmung).
Mit dem Endorphin-Schub kommen die Ideen. So werden Fehler zur Inspiration. Das gute Zusammenspiel von Bewusstsein und Unbewusstem führt dann als Intuition zu hervorragenden geistigen Leistungen wie wir am Erkenntnisprozess von Frau Schaf beobachten konnten. Die Betrachtung des Flecks und seine Veränderung war eine Imaginationstechnik. Man denke nur an den berühmten Rorschach-Test und Katathymes Bilderleben. Frau Schaf brauchte nur kurze Zeit und keine weiteren Hilfsmittel, um zu neuen Gedankengängen zu kommen, weil das Unbewusste 1 Million Mal schneller, als das Bewusstsein, diesen Erkenntnisprozess automatisch gesteuert hat. Sie hat mentale Bilder als Arbeitswerkzeug benutzt. Gut, dass der Fleck an der Decke und nicht am Boden war, sonst wäre das visuelle Verarbeitungssystem gar nicht über geeignete Augenbewegungsmuster (Entnommen aus: Grinder, John; DeLozier, Judith und Bandler, Richard (1977): Patterns of the Hypnotic Techniques of Milton H. Erickson, Meta Publications, Cupertino/CA ) in Gang gesetzt worden.“
Andrea neigte ihren Kopf zu Albi und flüsterte: „Erstaunlich, wie ein so junger Mensch mit so einer langsamen beherrschten und bedeutungsvollen Stimme sprechen kann – so etwas habe ich ja noch nie erlebt!“ Albert dachte bei sich: „Wo der wohl aufgewachsen sein mag – der ist doch höchstens Mitte 20!“ Er drückte seiner Frau ein Küsschen auf die Wange und umarmte sie liebevoll.
Da meldete sich Frau Schafs Gehirn zu Wort: „Frau Schaf, Sie wissen ja, dass Neuronen miteinander verbunden sind und sich je nach Gebrauch immer wieder neu verbinden können. Ein dunkler Tinten-Fleck an der Decke war bisher bei mir mit der Gedankenkette: „Fehler, Fehler, Fehler – ganz schlimm!“ verbunden und löste unangenehme Gefühle aus. Durch die neue Blickrichtung, die gute Atmosphäre und die Endorphine, die dank des Bleistiftbisses und der damit verbundenen Spannungen in den Wangen, ausgelöst wurden, ergaben sich neue Koordinaten auf meiner Landkarte. Neue Neuronen-Verbindungen, Muster und Strukturen konnten sich entwickeln, weil es plötzlich einen anderen Gesamtplan gab. Alte Erinnerungen verknüpften sich mit neuen Bewertungen und anderen Stimmungen. Wenn ich das öfter mache, werden sich neue nützliche Datenautobahnen ausbilden. Wissen Sie überhaupt, dass es Geschichten gibt, die mir dabei helfen können. Z.B. kann mich die Geschichte mit den goldenen Kugeln von Denkblockaden befreien, mir helfen, mich innerlich frei und leicht zu fühlen.“
Frau Schaf dankte ihrem Gehirn für diesen wichtigen Hinweis und war nicht abgeneigt, ihren gezückten Bleistift für einen Moment zur Seite zu legen und noch einen weiten, leeren, unfokussierten Blick zur Decke zu werfen, um ihrem Gehirn die Möglichkeit zu geben, neue Bahnen auszubilden. Sie vergaß vollends ihren Schreibauftrag, als Dr. Engström das eigenartige gefleckte Buch zur Hand nahm, das auf einem der Tische lag. Es war nur am Anfang bedruckt… weiter hinten gab es ausschließlich leere Seiten…
Obwohl er sich eigentlich vorgenommen hatte, sich, wie bei seiner Spezies üblich, von anderen führen zu lassen, hatte er jetzt unversehens eine Führungsrolle übernommen. Bevor er zu lesen begann, wandte er sich noch an die Club-Maed Mitglieder: „Verehrte Gesellschaft, wie sie wissen, lautet unser Vereins-Slogan: „Egal was wir tun, wir tun so als ob… „ Deshalb schlage ich vor, dass wir heute den Fokus des Tages auf dieses Thema lenken, bevor wir mit Zukunftsvisionen und anderen Dingen beginnen. Könnten sie sich vorstellen, dass wir zuerst einmal Platz schaffen in unserem Inneren? Wir dürfen uns mit dem Gedanken anfreunden, Althergebrachtes loszulassen. Schließlich bemühen wir uns um Fortschritt. Loslassen dient der Erhaltung unserer Gesundheit. Sicherlich ist ihnen bekannt, dass der Energiefluss in unserem Körper eine sehr sensible Angelegenheit ist. Wenn wir zu stark festhalten, bekommen wir Verspannungen, Verhärtungen und werden immer verknöcherter. Wenn die Energie frei und ungehindert fließt, wenden wir uns freudig und offen neuen Dingen zu. Wenn ich da an meine Familie denke … Wie Sie sicher wissen, hatten Esel in früheren Zeiten oft sehr schwere Arbeit zu verrichten… Manche meiner Vorfahren hatten die ermüdende und belastende Aufgabe, den lieben langen Tag im Kreis zu gehen, um Wasser aus der Tiefe zu Tage zu befördern oder um Mühlsteine anzutreiben… Welch schreckliche Tretmühle. Durch so eine einseitige Belastung verknöcherten Muskeln, Sehnen und Gedanken. Die Esel, die das noch bemerkten und nicht schon in geistige Umnachtung gefallen waren, bemühten sich in der wenigen Freizeit, die ihnen blieb, Abhilfe zu schaffen... Da sie nur diesen kleinen Ausschnitt der möglichen Lebensweisen kannten und deshalb dachten, dass die Welt aus Kreisbewegungen besteht, erfanden sie eine Methode, um sich wieder zu zentrieren, damit ihre Energie im Anschluss wieder frei fließen konnte. Sie drehten sich sehr schnell um ihre eigene Achse – natürlich andersherum als in ihrem Tagwerk…
Diese Methode haben die Menschen später übernommen. Sie wurde als der Tanz der Derwische bekannt. Eine Methode, um in tiefe Trance zu gehen… und den Energiefluss zu verbessern...“
Frau Schafs Gehirn machte Elsbeth, die wegen der langwierigen Ausführungen Wolfgangs schon sehr müde wirkte, darauf aufmerksam, dass lange verschachtelte Hinweise den Willen zum Wachbleiben lähmen wie bei Gute-Nacht-Geschichten, die sogar Kinder ruhigstellen. Was jetzt kommt, wird wohl auch auf eine Trance hinauslaufen…
Dr. Engström fuhr fort: „Bewegung tut gut. Deshalb lade ich Sie jetzt ein zu einer Übung, bei der Sie auch ihren Körper bewegen können. Stellen Sie sich passende Musik dazu an oder vor und lassen Sie sich vom Fluss der Töne erfassen. Sie können mit Hingabe mitwackeln, mitstampfen, mitwirbeln und dabei spüren, wie heilend es sein kann, wenn Sie selbst fließend in Bewegung sind. Gleich geht es los…Viel Spaß!“ Dr. Engström begann die Traumgeschichte mit dem Titel goldene Kugeln vorzulesen und alle lauschten seiner Stimme, die sonor, vital und irgendwie golden durch den Raum schallte…
Schnell fielen die Zuhörer in eine tiefe Trance …
… nach deren Ende sie erfrischt und munter erwachten…
… und sich wieder ganz im Hier und Jetzt orientierten …
Durchführungszeit: ca. 10 Minuten
In dieser Geschichte reinigen goldene Kugeln Blockaden in Körper und Gehirn und machen den Weg frei für Neues. Du kannst erleben, wie erstarrtes Denken aufgelöst und Platz für Neues geschaffen werden kann Das macht den Weg frei für neue Erfahrungen.
Gleich darfst du deine Schaltkreise in deinem Denkpalast positiv beeinflussen… die wie ein Netzwerk in deinem Gehirn organsiert sind… und für dich…in dir wirken…
Dein Denkinstrument, dein ganzer Körper von den Haarwurzeln bis zu den Zehenspitzen wird durch die Wirkung von goldenen Kugeln positiv beeinflusst… Sie schaffen Platz und machen den Weg frei für neue Verknüpfungsmöglichkeiten…
Deine aktiven positiven Verschaltungsmuster werden dadurch stabilisiert, was sich bis hin zu den verschiedensten Bereichen deines Körpers auswirken kann…
Hast du gewusst?... es werden Millionen Informationen… Bilder… Geräusche… Gerüche… Geschmacksempfindungen… Gefühle… in deinem Gehirn verarbeitet, erinnert, abgerufen!...
Die feinen Verknüpfungen der Nervenzellen reagieren auf elektrische Erregungen… die über die Nervenfasern vom Körper zum Gehirn weitergeleitet werden und umgekehrt…
Wenn dich also vorübergehend irgendetwas aus dem Gleichgewicht gebracht hat,… das dir Unbehagen oder Spannungen bereitet hat,… spürst du das in deinem Inneren…
Manchmal haben sich sogar mehrere richtig unwohle Gefühle gesammelt, die dich daran hindern, mit und in dir selbst, Wohlbefinden und Frieden zu spüren… So kann manchmal ein kleiner Fleck mit Spaghetti-Soße auf der Hose oder… eine Fliege an der Wand… deine inneren Schaltkreise negativ beeinflussen…
Normalerweise ist dein Denkpalast mit offenen Türen ausgestattet… aber es gibt auch Momente, in denen Türen sich an manchen Stellen verschließen, weil Angst oder Ärger solche Reaktionen hervorgerufen haben…
… und nun lasse geschehen… und beobachte… was du erlebst… was in deiner Vorstellung passiert… denn dein Gehirn kann real oder mental nicht unterscheiden… Aus diesem Grund sind alle diese Übungen, die du in deiner Fantasie… oder deinen Gedanken machst, so wirkungsvoll…
Blicke nun für einen längeren Moment nach oben… und stelle dir einen schönen Sonnentag vor…
Du sitzt, stehst oder lümmelst an einem für dich angenehmen Platz und lässt dich gedanklich von der Sonne wärmen…
Ein Sonnenstrahl trifft auf deinen Kopf und du fühlst gleichzeitig ein leichtes Kribbeln oder Vibrieren auf deiner Kopfhaut… Vielleicht wunderst du dich und schaust in Richtung Sonnenstrahl, der nun noch genauer auf dich und deinen Kopf gerichtet ist… und du kannst sehen, wie die Luft erfüllt ist mit unzähligen winzigen goldenen Kügelchen… sie kommen näher, direkt auf dich zu und schwirren liebevoll um deinen Kopf herum…
Wenn du es erlaubst, kommen sie zu dir… Wie bei einer angenehmen äußeren und inneren Kopfmassage befreien dich die Kugeln von Spannungen... Sie können durch deine Kopfhaut wie durch eine Membran fließen oder schweben… In der Geschwindigkeit, Größe und Anzahl, so wie du es möchtest… ganz ohne Scheu direkt in deinen Kopf hinein… und beginnen, sich sehr angenehm unter der Haut zu bewegen… Du kannst alles regulieren…
Angenehme Gefühle entstehen, wenn dir etwas unter die Haut geht… und du fühlst, wie wohltuend es für dich ist, wenn sich die Kugeln weiter und weiter… unter deiner Haut in deinem Kopf bewegen… eine Kugel schubst die andere an… wandert weiter… schubst die nächste an…
Immer mehr Kugeln sind an der Arbeit… die eine folgt der anderen… sie rütteln und schütteln, leuchten… in deinem Inneren,… öffnen verschlossene Türen… verrostete Türschlösser… rütteln, schütteln weiter… in den verschiedenen Regionen… reinigen sämtliche Gehirnwindungen… Frontallappen… Großhirn… Kleinhirn… Stammhirn… transportieren alles Unangenehme hinaus… hinterlassen ihr wohltuendes goldenes Licht in dir…
Du nimmst wahr… wie sie dir behilflich sind, wenn ein Kanal zu eng geworden ist… denn sie räumen das beiseite… das dir bisher den Weg versperrt hatte… sie beseitigen Blockaden… und Hindernisse…
… Vielleicht bemerkst du jetzt schon, wie liebevoll dein Denkapparat behandelt wird während die Kugeln weiter… und weiter rollen… Sie gelangen sogar in deine Blutbahn… in die Muskeln… in den Bewegungsapparat… in deine Organe… in alle Winkel deines Körpers… vom Kopf bis zu den bis zu deinen Zehenspitzen… In deinem ganzen Inneren… ist Bewegung… Genieße die Bewegung überall da, wo es für dich wichtig ist… Die goldenen Kugeln rütteln, schütteln… und transportieren weiter hinaus…
Du hast jetzt 1 Minute Zeit, die Wirkung der goldenen Kugeln zu beobachten und zu genießen, dann wirst du meine Stimme wieder hören, die dich weiter begleitet.
(1Minute Zeit lassen)…
Möglicherweise… entsteht nun so etwas wie eine Art Musik in deinem Körper… vielleicht kannst du sie hören und dich nach diesem Rhythmus entsprechend bewegen oder locker schütteln…
Die Kugeln wirken in dir, sie tun ihr Werk,… als ob sie ein Teil von dir wären… wie ein Organ, das zuverlässig seine Aufgabe erledigt… und gleichzeitig wie ein selbständiger Organismus, der sich zu deinem Wohle organisiert…
Es kann sein, dass die Bewegungen und das Tempo der Kugeln allmählich etwas nachlassen… langsamer… und langsamer werden, weil sie in vielen Bereichen ja schon ihre Arbeit erledigt haben…
Fühlst du dich jetzt schon freier… und leichter? Nimm dir die Zeit, dies genau… zu beobachten während nur noch die eine oder andere Kugel… sich in dir bewegt… und nur noch wenige Kugeln bei der Arbeit sind… bevor sie deinen Körper durch deine Fußsohlen wieder verlassen…
Es kann sein, dass sich nun das goldene Licht in dir… mehr und mehr ausbreitet… dich immer mehr erfüllt und ausfüllt…
Jetzt hat das wohltuende Licht in dir richtig viel Raum… lasse es stärker und stärker werden…
… Du atmest tief ein… und fühlst Wohlbefinden… Du atmest aus… und fühlst dich frei…
Vielleicht dankst du nun innerlich deinem Kopf für die wunderbare Kooperation… dafür, dass du so viele neue Eindrücke erleben konntest…
… und nun kommst du zusammen mit dem Licht in dir wieder hierher zurück, bist erfrischt und munter… reckst und streckst dich… und erlebst dich friedvoll, erholt, gesund und frisch!...
Sei jetzt wieder ganz wach!
„Ach, ich fühle mich so viel besser in meinem Brustkorb… ich fühle mich frei und leicht, alles ist so klar und harmonisch, beschwingt und unbeschwert. Das erinnert mich an den Frühjahrsputz. Dabei stelle ich mir auch immer Musik an und bewege mich rhythmisch dazu. Diese Geschichte gebe ich auch gerne an meine Leser weiter.“ Insgeheim dachte sie… „Mein Selbstbewusstsein ist förmlich gewachsen und ich könnte jetzt trotz Kostüm mit meiner Herde im Handumdrehen die größte Wiese mähen…“ „Einfach herrlich!“, flötete Frau Schaf und fuhr sich durch die gülden schimmernden Locken.
Frau Schafs Gehirn, das erstaunlicherweise zu diesem Zeitpunkt noch mit seiner Trägerin per Sie kommunizierte, flüsterte: „Liebe Frau Schaf, Sie sollten öfter mal träumen und entspannen… sich dabei bewegen… so tanken Sie Energie. Eine kleine Auszeit kann Wunder bewirken. Nach einer kurzen Erholungspause bin ich wieder fit und schneller, als zuvor! So kann ich die von Ihnen gestellten Aufgaben in viel kürzerer Zeit erledigen.“
Der Delfinmensch wirkte entspannt und irritiert zugleich. Seine Hautfarbe wirkte etwas stumpfer und blasser als zuvor.
Albert Muster bemerkte das und wollte helfen – vielleicht auch, um sich von seiner inneren Leere abzulenken. Er sprach den Delfinmenschen direkt an: „Mir fällt auf, Sie sehen so blass aus – wie geht es Ihnen?“
Der Delfinmensch antwortete: „Eigentlich habe ich mich die meiste Zeit während der Geschichte sehr wohl gefühlt. Doch wenn ich mich zurückerinnere kam bereits vor der Geschichte bei mir immer wieder eine plötzliche innere Unruhe auf – eigentlich seitdem Dr. Engström das Wort ergriffen hat. Ich kann mir gar nicht erklären warum.“
Albert Muster ließ nicht locker: „Liegt das vielleicht an der suggestiven Stimme von Dr. Engström?“
Der Delfinmensch überlegte kurz und erwiderte: „Nein, die Stimme kann es nicht gewesen sein, ich habe mich die meiste Zeit ja außerordentlich wohl gefühlt.“
„Wir sollten alle eine Pause einlegen, damit wir unsere Erlebnisse in Ruhe verarbeiten können… was meinen Sie dazu?“, fragte Dr. Engström in die Runde. „Ich würde mich auch gerne noch etwas mehr bewegen, um körperlich und geistig wieder ganz in Schwung zu kommen. An diesem sonnigen Spätnachmittag bietet sich ein kleiner Rundgang an, bei dem ich mich mit dieser idyllischen Gegend vertraut machen kann. Lassen Sie uns gegen Abend noch einmal darüber reflektieren, was so bei jedem Einzelnen von Ihnen abging.“ Er blätterte schon jetzt zur nächsten Geschichte, legte ein Lesezeichen in das Buch und schlug es wieder zu, danach stellte er es zurück in die Bibliothek, wo es geduldig auf Dr. Engström und seine Zuhörer wartete und noch eine Weile seine Geheimnisse ganz für sich bewahrte.
Alle waren mit dem Vorschlag einverstanden… Sie verabredeten sich zur nächsten gemeinsamen Zusammenkunft um 20.00 Uhr und strebten in alle Richtungen auseinander.
Albert nahm seine drei Zeitschriften, die er täglich las (TAZ / Junge Welt / Neues Deutschland) mit in den Garten. Auf seine Gewerkschaftszeitschriften verzichtete er bei Fortbildungen aus Zeitgründen.
Seine geliebte Andrea raunte ihm beim Hinausgehen zu: „Schatzi, Albi, der zuckt immer nur bei bestimmten Wörtern!“ – Genaues Beobachten hatte sie als Sozialpsychologin ja gelernt.
Albert, der seine plötzlich entstandene innere Leere gerne mit Inhalten füllte, bot die Beschäftigung mit dem Innenleben einer anderen Person eine willkommene Abwechslung und so fragte er seine Frau Andrea nach ihren Beobachtungen: „Was denkst du, Andrea – gab es da irgendein Muster in seinen Reaktionen?“
Andrea erinnerte sich: „Es waren die Worte Gesundheit, Angelegenheit, heilend und unterscheiden, bei denen er heftiger reagierte. Ich kann da kein Muster erkennen – du vielleicht?“
Albert sinnierte eine Weile vor sich hin und bemerkte dann: „Mir fällt in diesem Zusammenhang nur Che Guevara ein, der ursprünglich Arzt war, sich um die Gesundheit der Menschen kümmerte, heilend wirkte, sich aber dann um ganz andere Angelegenheiten kümmerte, weil es ihn störte, dass Arm und Reich sich so stark unterscheiden.“
Danach las Albi seine Journale, Andrea stellte für den Garten noch einige Kringel-Miniaturen her, Engström besichtigte den Kräutergarten des Hotels, Frau Schaf telefonierte wie immer mit ihren Kindern, Hugo Kirchheim ging erneut zum Goldfischteich und studierte das Kreisschwimmen der großen Karpfen und der Delfinmensch schrieb seiner Oma.
Genauso wie sie sich anfänglich zerstreut hatte, fügte sich die Gruppe wie eine pulsierende Masse in umgekehrter Richtung wieder zu einer Einheit zusammen und versammelte sich um Punkt 20.00 Uhr im Salon. Die Teilnehmer, die sich noch nicht kannten, stellten sich kurz mit ihren Namen vor, in der Gewissheit, dass sie sich bei den folgenden Gesprächen über ihre Traum-Erlebnisse schon noch besser kennenlernen würden.
Albert Muster sprach Andrea liebevoll an: „Liebste, ich lasse dir gerne den Vortritt beim Erzählen – mein Kopf ist noch so leer.“
Andrea begann mit den Worten: „Wenn es Ihnen Recht ist, beginne ich. Ich hatte ein sehr angenehmes Empfinden der Ganzheitlichkeit von Körper und Geist. Das habe ich sehr genossen. Es ist sehr schön, dass das Leuchten anhält. Am Schluss bleibt eine ganz wohlige friedliche Stimmung. Ich fühle mich beschenkt, das tut gut.“
Diesmal zuckte der Delfinmensch für alle deutlich sichtbar mit dem linken Auge bei dem Wort Ganzheitlichkeit. Andrea bemerkte die Reaktion und übergab das Wort direkt an ihn. „Es ist mir sehr unangenehm – gerade durchfuhr es mich schon wieder – ich muss mich bei Ihnen entschuldigen! Das Zucken meines Auges kann ich nicht kontrollieren und ich kann mir nicht erklären, weshalb es immer wieder auftaucht“ sprach der Delfinmensch. „Wenn Sie nichts dagegen haben, beginne ich jetzt Ihnen meine Traumerlebnisse zu erzählen: Am Anfang dachte ich mir, dass die Ankündigung, dass die goldenen Kugeln helfen werden, eine interessante Tranceeinleitung wäre. Kaum hatte ich von den Kugeln gehört, dachte ich, ich würde sie schon kennen und schon war ich in Trance. Das Stichwort Schaltkreise hat mich ebenfalls angesprochen. Denn es hat mich an neuronale Netzwerke erinnert und die wiederum haben mich daran erinnert, dass ich noch ein paar Bücher über künstliche Intelligenz besitze, die ich noch lesen möchte. Dann fiel mir ein, dass ich noch einem Kollegen wegen eines Treffens Bescheid geben wollte. Bei dem Stichwort Sonne dachte ich an Segeln. Mir fiel ein, dass das sehr schön ist, aber oft schwer zu organisieren und es bleibt ein einmaliges Erlebnis. Dann dachte ich, dass es vielleicht schlauer wäre, in etwas anderes zu investieren, das mich dauerhaft zufrieden macht. Mir fiel ein Buch von Louise Hay ein.“ In diesem Moment konnten alle Zuhörer das erneute Zucken des Delfinmenschen wahrnehmen, „… und dass ich mich über Buddhismus genauer informieren wollte. Und nun zu den Kugeln: Das erste Mal, als die goldenen Kugeln vorkamen, hatte ich mir drei große, etwa faustdicke, goldene Kugeln vorgestellt. Diese drei großen Kugeln waren interessant, als sie durch den Körper wanderten, weil sich mein Körper so merkwürdig ausgebeult hat. Die goldenen Kugeln passten sich allmählich in der Größe an. Danach weiß ich nicht mehr viel. Zum Schluss wurde mir bewusst, dass ich in letzter Zeit viele unangenehme Erlebnisse hatte und ich mehr auf mich achten sollte.“
Albert Muster fasste sich extrem kurz nach der Kopfreise. Normalerweise waren seine Einleitungen schon deutlich länger als sein gesamter Bericht. Besonders Andrea war erstaunt über die knappe Schilderung: „In der Übung ist Vieles, was ich nicht mehr brauche, verschwunden. Durch meinen Kopf sind Kugeln in Größe einer Erbse gerollt. Diese Kugeln haben alle unnötigen Dinge aufgesaugt. Jetzt ist mein Kopf wieder klar und Vieles, was ich nicht mehr wusste, ist mir eingefallen. Das war eine sehr hilfreiche Übung, durch die ich auch wacher geworden bin.“
„Die Berichte sind sehr unterschiedlich, so wie es sich anhörte, scheinen wir ganz verschiedene innere Vorstellungen zu entwickeln … was davon zu halten ist, ist mir noch recht unklar… wir sollten auf jeden Fall weiter experimentieren!“, kommentierte Andrea Muster-Caro, die als Psychologin gerne in der Metaposition verweilt.
„Verehrte Mitwirkende, ich finde, heute ist es schon sehr spät, lassen Sie uns zu Bett gehen, damit wir morgen fit sind für eine weitere Geschichte und danach für die Heimreise.“ Der Delfinmensch zuckte erneut. „Wir können uns ja am nächsten Wochenende ab Freitag-Mittag bis Sonntag wieder zu einem sBarcamp im Club-Maed treffen, um neue geistige Abenteuer einzuleiten“, meinte Frau Schaf.
Die anderen waren einverstanden und zogen sich in ihre Zimmer zurück.
Die Gesprächsrunde saß am Kaffeetisch und genoss bereits zum etwas später angesetzten Frühstück den famosen Kirsch-Streusel-Kuchen mit Schlagsahne, für den das Landhotel Kringel bekannt war, sowie frisch gebrühten Kaffee oder Tee nach Belieben.
Jeder der Anwesenden fühlte irgendwie Hoffnung, Vertrauen und Zuversicht, dass ihre Aufmerksamkeit seit den goldenen Kugeln von gestern irgendwie gewachsen war und dass sie ihre Umgebung präziser registrierten.
Albert Muster gähnte vor versammelter Mannschaft und schaute fragend in die Runde: „Wie ist das eigentlich mit den Sinnessystemen – den Fleck entdeckten ja schließlich unsere Augen, die ihn dann erst zum Gehirn gemeldet haben… müsste die Reinigung nicht schon viel früher beginnen… nämlich bei den Augen, nicht erst beim Gehirn?“, dann nahm ein paar Augentropfen, um die Trockenheit seiner Sehorgane zu lindern.
Hugo Kirchheim fügte hinzu. „Tun Sie Ihren Augen etwas Gutes, so sparen Sie sich die Tränen, obwohl diese ja häufig auch entlastend wirken können… Vielleicht ersparen Tränen auch die Augentropfen? Natürlich ist eine Unterscheidung von Sinnen und Gehirn auch etwas fragwürdig, weil die Augen sowie die Riechkolben der Nase entwicklungsgeschichtlich ja eigentlich Ausstülpungen des Gehirns sind. Genauer gesagt Ausstülpungen des Diencephalons. Deshalb werden sie auch als unechte Hirnnerven bezeichnet.“