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Sophie ist elf Jahre alt, liebt Rätsel – und hat ein besonderes Gespür für Dinge, die nicht stimmen. Während andere Kinder in der Pause quatschen oder spielen, beobachtet sie lieber. Kein Wunder also, dass sie immer wieder über mysteriöse Ereignisse an ihrer Schule stolpert. Ob ein verschwundener Turnbeutel, ein geheimnisvoller Zettel im Mathebuch oder eine Brosche, die plötzlich fehlt – Sophie und ihre beste Freundin Mia lassen keinen Fall ungelöst. Schon bald gründen sie ihren eigenen Detektivinnen-Klub: Die Spürnasen von Klee. Mit Neugier, Mut und einem Blick für Details lösen sie Fall für Fall – und entdecken dabei nicht nur kleine Geheimnisse, sondern auch große Gefühle, neue Freundschaften und das Abenteuer im Alltag. Ein spannendes und warmherziges Kinderbuch mit 20 liebevoll erzählten Fällen, ideal für Leserinnen und Leser ab 8 Jahren.
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Seitenzahl: 48
Veröffentlichungsjahr: 2025
Ein Kinderkrimi in 20 Fällen – spannend, lustig und ein bisschen geheimnisvoll.
von Stephan Haewß
Kapitel 1: Der verschwundene Turnbeutel
Kapitel 2: Der geheimnisvolle Zettel im Mathebuch
Kapitel 3: Die verschwundene Klassenliste
Kapitel 4: Der Detektivinnen-Klub
Kapitel 5: Ich weiß, was du getan hast
Kapitel 6: Die verschwundene Einladung
Kapitel 7: Der Brotdieb mit Schlappohren
Kapitel 8: Die Melodie im Dunkeln
Kapitel 9: Der Schatten im Fenster
Kapitel 10: Plötzlich war ein Foto da
Kapitel 11: Der verdrehte Auftritt
Kapitel 12: Spurensuche im Wildgehege
Kapitel 13: Der verschwundene Stern
Kapitel 14: Die geheime Pflegestation
Kapitel 15: Die verschwundene Flauschi
Kapitel 16: Das verschwundene Armband
Kapitel 17: Die geheime Nachricht im Bücherregal
Kapitel 18: Die verschwundene Brosche
Kapitel 19: Die Spur zum Mädchen
Kapitel 20: Ein ehrliches Ende
Epilog: Eine neue Spürnase
Impressum
Sophie H. war ein ganz normales Mädchen. Naja, fast normal. Denn sie hatte ein besonderes Gespür – eines für Dinge, die nicht stimmten. Während andere Kinder in der Pause spielten, tratschten oder sich über TikTok-Videos unterhielten, beobachtete Sophie lieber. Sie liebte Rätsel, Geheimnisse – und ganz besonders: mysteriöse Fälle.
An einem Mittwochmorgen radelte Sophie wie jeden Tag zur Schule – der Paul-Klee-Gesamtschule. Der Wind spielte mit ihren braunen Locken, und sie summte ein Lied aus dem Radio vor sich hin. Heute stand Sportunterricht auf dem Stundenplan. Sophie mochte Sport – vor allem das Fußballspielen mit Mia und den anderen Mädchen. Aber heute wartete etwas anderes auf sie. Etwas Unerwartetes.
In der ersten Stunde zog sie sich wie immer in der Umkleidekabine um. Neben ihr saß ihre beste Freundin Mia, die fröhlich von ihrer neuen Katze erzählte. „Sie heißt Momo und hat gestern mein ganzes Mäppchen vom Tisch geschubst“, kicherte Mia. Sophie lachte. Doch innerlich war sie schon wieder halb Detektivin. Sie hatte gelernt, aufmerksam zu sein. Jedes kleine Detail konnte wichtig sein.
Nach dem Unterricht, verschwitzt aber zufrieden, kehrten die Mädchen in die Umkleide zurück. Doch dann blieb Sophie wie angewurzelt stehen.
„Mein Turnbeutel… der war doch genau hier!“ Ihre Stimme klang fassungslos.
Mia blickte auf den leeren Haken. „Sicher, dass du ihn hier hingehängt hast?“
„Hundertprozentig! Ich häng ihn immer da hin, direkt neben deinen. Er ist blau mit den drei gelben Streifen – den kann man doch nicht übersehen!“
Mia runzelte die Stirn. „Vielleicht hat ihn jemand aus Versehen mitgenommen?“
Aber Sophie schüttelte den Kopf. Ihr detektivischer Instinkt war geweckt. „Oder mit Absicht. Das ist ein Fall für mich.“
Sie begann, die Umkleide zu durchsuchen. Unter den Bänken, hinter den Spinden, sogar im Mülleimer. Nichts. Doch dann, direkt unter einem Spind, entdeckte sie etwas.
Ein roter Faden.
„Der ist nicht von meinem Beutel“, murmelte sie und hob ihn auf. „Der ist von irgendwas Wolligem… vielleicht ein roter Pullover?“
Sie steckte den Faden ein und verließ die Umkleide. Im Gang kam ihr Jonas entgegen, ein Mitschüler, der meistens mit einem überheblichen Grinsen durch die Flure stolzierte. Doch heute wirkte er nervös, ging schnell und vermied Blickkontakt.
„Warte mal!“, rief Sophie. „Du warst doch auch in der Umkleide vor dem Unterricht. Hast du was gesehen?“
Jonas zuckte mit den Schultern. „Nö. Warum sollte ich? Ist ja nicht mein Problem.“
Aber Sophie entging nicht, dass aus dem Reißverschluss seines Rucksacks ein kleines rotes Fusselchen hing. Genau dieselbe Farbe wie der Faden.
Sie beobachtete ihn den ganzen Vormittag. In der zweiten Pause hatte sie genug Hinweise gesammelt.
„Jonas“, sagte sie ruhig, als sie ihn auf dem Schulhof stellte. „Ich weiß, dass du meinen Beutel hast.“
„Was? Quatsch!“
Sophie zog den roten Faden aus ihrer Tasche. „Der lag unter dem Spind. Und dein Rucksack? Der ist voller roter Fussel. Willst du wirklich behaupten, du weißt nichts?“
Jonas wurde rot. Dann verdrehte er die Augen. „Na gut… Ich hab ihn versteckt. Nur aus Spaß. Ich wollte mal sehen, wie du reagierst.“
„Versteckt? Wo?“, fragte Sophie scharf.
„Im Putzschrank neben dem Lehrerzimmer“, murmelte Jonas. „Da guckt keiner rein. Ich wollte ihn später wieder zurücklegen. War echt nur als Scherz gedacht.“
Sophie schüttelte den Kopf. „Nicht besonders lustig, wenn du mich fragst.“
Zusammen mit Mia holte sie den Beutel zurück – tatsächlich lag er in einer Ecke des Putzschranks, zwischen Eimern und Wischmopps.
Am Nachmittag schrieb sie in ihr Notizbuch:
Fall 1 – Der verschwundene Turnbeutel. Kein großer Diebstahl. Aber ein echter Fall. Und der erste von vielen.
Eine Woche nach dem Turnbeutel-Fall war an der Paul-Klee-Gesamtschule wieder Alltag eingekehrt. Fast. Denn bei Sophie war das nie ganz der Fall. Sie hatte das Gefühl, dass zwischen den ganz normalen Schultagen immer wieder Geheimnisse lauerten. Man musste nur genau hinschauen.
Es war Montag, erste Stunde: Mathe. Frau Dräger schrieb Brüche an die Tafel und erklärte geduldig, wie man sie addierte. Sophie kritzelte gedankenverloren Zahlen in ihr Heft, bis sie bei Aufgabe 6 auf Seite 42 angelangt war. Als sie die Seite umblätterte, fiel etwas aus dem Buch.
Ein gefalteter Zettel.
Sophie hob ihn auf. Das Papier war leicht zerknittert, die Schrift darauf groß und krakelig:
"Treffpunkt: hinter dem Schulgarten. Heute. 13:15. Keine Lehrer."
Ihr Herz machte einen kleinen Sprung. Das klang verdächtig nach einem Fall.
In der zweiten Pause zeigte sie Mia den Zettel. Die war sofort Feuer und Flamme. "Das klingt total spannend! Wir müssen da unbedingt hingehen."
"Vielleicht ist es ein geheimer Klub", überlegte Sophie. "Oder ein geheimer Tauschhandel. Vielleicht sogar eine Mutprobe?"
Mia kicherte. "Oder jemand will ein verbotenes TikTok drehen."
Sophie runzelte die Stirn. "Ich weiß nicht... irgendwas daran ist ernst gemeint. 'Keine Lehrer' klingt nach mehr als nur einem Spiel."