Die Orchideen Österreichs - Norbert Griebl - E-Book

Die Orchideen Österreichs E-Book

Norbert Griebl

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Beschreibung

Österreich ist schön, seine Orchideen einzigartig. Kein Wunder also, dass jedes Jahr viele Blumenfreunde aus dem In- und Ausland kommen, um Steiermark-Kohlröschen, Norden-Ständelwurz und Co. einmal in natura zu sehen. Orchideen sind mit 25.000 - 30.000 Arten die größte und bekannteste Pflanzenfamilie der Erde und Indikatoren für eine intakte Umwelt. Dort, wo sie vorkommen, ist die Landschaft noch in Ordnung und auch die Begleitflora- und fauna vielseitig. Orchideenstandorte zu schützen und zu pflegen bedeutet also auch den Schutz vieler anderer Lebewesen. Norbert Griebl stellt 78 in Österreich heimische Orchideenarten und -unterarten vor und zeigt auf Orchideenwanderungen quer durch die Alpenrepublik, wo die blühenden Kleinode zu finden sind.

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DIE
ORCHIDEEN
ÖSTERREICHS
MIT ORCHIDEENWANDERUNGENNorbert Griebl
InhaltEINLEITUNG Die Orchideen Österreichs 6 Orchideensippen in Österreich 8 Erklärung der einzelnen Absätze10Hybriden13 Orchideen sind Täuschblumen 14 Warum täuschen so viele Orchideenarten? 17Danksagung19Gattungsschlüssel20GATTUNG ANACAMPTIS23 Anacamptis coriophora 24 Anacamptis morio 28Anacamptis palustris 32 Anacamptis pyramidalis 36GATTUNG CEPHALANTHERA39 Cephalanthera damasonium 40 Cephalanthera longifolia44 Cephalanthera rubra 48GATTUNG CHAMORCHIS52 Chamorchis alpina 52GATTUNG CORALLORRHIZA56 Corallorrhiza trida 56GATTUNG CYPRIPEDIUM60 Cypripedium calceolus 60GATTUNG DACTYLORHIZA65 Dactylorhiza cruenta 66 Dactylorhiza fuchsii 70 Dactylorhiza incarnata 82 Dactylorhiza isculana89 Dactylorhiza lapponica 90 Dactylorhiza majalis 94 Dactylorhiza ochroleuca 100 Dactylorhiza sambucina 104 Dactylorhiza traunsteineri 108 Dactylorhiza viridis 112GATTUNG EPIPACTIS 116 Epipactis albensis 118 Epipactis atrorubens 120 Epipactis bucagensis 126 Epipactis distans 130 Epipactis exilis 134 Epipactis greuteri 136 Epipactis helleborine 140 Epipactis lapidocampi 146 Epipactis leptochila 148 Epipactis microphylla 152 Epipactis muelleri 154 Epipactis nordeniorum 156Epipactis palustris 158 Epipactis pontica 160 Epipactis purpurata 162 Epipactis voethii 166GATTUNG EPIPOGIUM168 Epipogium aphyllum 168GATTUNG GOODYERA172 Goodyera repens 172GATTUNG GYMNADENIA177 Gymnadenia conopsea 178 Gymnadenia odoratissima 186GATTUNG HERMINIUM192 Herminium monorchis 192GATTUNG HIMANTOGLOSSUM196 Himantoglossum adriaticum 196GATTUNG LIMODORUM200 Limodorum abortivum 200GATTUNG LIPARIS204 Liparis loeselii 204GATTUNG MALAXIS208 Malaxis monophyllos 208 Malaxis paludosa 212GATTUNG NEOTINEA214 Neotinea tridentata 214 Neotinea ustulata 220GATTUNG NEOTTIA224 Neottia cordata 224 Neottia nidus-avis 228 Neottia ovata 230GATTUNG NIGRITELLA234 Nigritella archiducis-joannis 238 Nigritella austriaca 242 Nigritella bicolor 246 Nigritella hygrophila 248 Nigritella lithopolitanica 250 Nigritella minor 254 Nigritella rhellicani 256 Nigritella rubra 260 Nigritella stiriaca 264 Nigritella widderi 268GATTUNG OPHRYS273 Ophrys apifera 274 Ophrys holoserica 278 Ophrys insectifera 282 Ophrys sphegodes 284GATTUNG ORCHIS287 Orchis anthropophora 288 Orchis mascula 290 Orchis militaris 296 Orchis pallens 300
Orchis purpurea 302 Orchis simia 304 Orchis spitzelii 306GATTUNG PLATANTHERA308 Platanthera bifolia 308 Platanthera chlorantha 312GATTUNG PSEUDORCHIS 314 Pseudorchis albida 314GATTUNG SPIRANTHES318 Spiranthes aestivalis318 Spiranthes spiralis 322GATTUNG TRAUNSTEINERA324 Traunsteinera globosa 324ORCHIDEENWANDERUNGEN328BURGENLANDFrauenwiesen 330 Günser Gebirge 332Redlschlag334 Rochuskapelle und Hetscherlberg 336Seewinkel338 Siegendorfer Puszta 340enauriegel 342 Zitzmannsdorfer Wiesen 344KÄRNTENBodental 346 Griener Schlossberg 348Grünleitennock 350Hochobir 352Kathreinkogel 356Lumkofel358Mussen 360 Obere Valentinalm 362Petzen 364Schüttwiesen 366Turnersee 368Zunderwand 370NIEDERÖSTERREICHBisamberg 372Blassenstein 374Buchberg 376Dreieckberg 378Dürrenstein 380Ebenwald 382Eichkogel 384Gahns 386Gaisrückenwiese 388 Gießhübler Heide und Nackter Sattel 390 Hainburger Berge 392 Kalte Kuchl 394Moosbrunn 396Obertriesting 398Ötschergräben 400 Perchtoldsdorfer Heide 402Rothwald 404 Schwarzföhrenwälder des Steinfelds . 406Sittendorf 408Sta 410 Weiße Ois 412OBERÖSTERREICH Ibmer Moor 414Irrsee 416Sengsengebirge 418SALZBURGSchaerg 420 Steinernes Meer 422STEIERMARK Admondter Kalbling 424Brandkogel 426 Hochschwab – Karlschütt 428 Hochschwab – Trenchtling430Koralpe 432Niesenbacherkogel 434 Oppenberger Moor 436Putterersee 438 Seetaler Alpen Zirbitzkogel 440 St. Anna am Aigen 442 Teichalm – Friesenkogel 444 Totes Gebirge Hochmölbing 446 Totes Gebirge Tauplitzalm448Windische Bühel 450 Wölzer Tauern Gumpeneck 452 Wölzer Tauern Schießeck454TIROLBlaser 456Goltzentipp 458 Karwendel Pleisenspitze 460 Kircher Alm 462Tuxalm 464VORARLBERG Großes Walsertal 466 Nenzinger Himmel 468Rheindelta470Übersaxen-Tiefenbach 472WIENLobau474LITERATURQUELLEN476DER AUTOR479Inhalt
6Die Orchideen ÖsterreichsMIT ORCHIDEENWANDERUNGENÖsterreichsschöne Landscha, gepaart mit seinen einzigartigen Orchideen – das ist Seelenglück für jeden Naturfreund. Kein Wunder also,dass jedes Jahr viele Blumen-freunde aus dem In- und Ausland in unser Alpenland kommen, um Steiermark-Kohl-röschen, Steinfeld-Ständelwurz und Coeinmal in natura zu sehen.Und das ist gut so, denn je mehr Men-schen die Naturjuwele kennen, desto mehr werden sich auch für ihren Schutz ein-setzen und desto größer ist die Chance, dass das Trockenlegen von Sümpfen, Düngen von Magerwiesen und Auchteln von Böschungenin den Blickwinkel der gesamtenBevölkerung gerät. Je mehrMenschenum die Schätze der Heimat wissen, desto größer ist die Chance ihres Fortbestandes.Mit  hier vorkommenden Arten liegt Österreich im Mittelfeld der europäischen Länder. Einzigartig und europaweit führendsind wir aber in der Zahl der Gattungs-hybriden, was vorrangig den beiden Gat- tungen Händelwurz (Gymnadenia)und Kohlröschen (Nigritella)zu verdanken ist.  Gattungshybriden konnten in Österreich bisher festgestellt werden.Orchideen haben Menschen immer schonbegeistertund in ihren Bann gezogen.Unsere Ahnen benannten einige sogar nach Gottheiten. So war der Frauenschuh ursprünglich der Freyaschuh, benanntzu Ehren der germanischen Liebesgöttin Freya, zu deren Ehren heute nochder Freitag benanntist. Anacamptismorio, heute Klein-Hundswurz oder Kleines Knabenkrautgenannt, war damals der „Handschuh des Njörd“ und die anderen Knabenkräuter wurden Friggagras zu Ehren der germani-schen Göttermutter Frigga genannt.Mit der Christianisierung wurde diesen heidnischen Namen ein Ende bereitet, die Verehrung aber endete nichtund die Orchi-deen gehörten zu den Lieblingen vieler ganz Großer,wie Goder D. Letzterer beschreibt sie als die „heldenmü-tigste Anstrengung der Blumenseele“und in einem Brief an John Lschreibter, dass ihn Orchideen mehr interessieren als fast alles andere in seinem Leben.Ungebrochen ist die Leidenschaft zu diesen faszinierenden Lebewesen auch heute und zu keiner Zeithat es solche raschen wissenschaftlichen Fortschritte innerhalb der Orchideenforschung gegeben wie in der jetzigen. Nicht vergessen dürfen dabei die Erkenntnisse werden, die über die Sinne und das Wesen der Panze ansich gewonnen werden. Esist eine unge-mein spannende Zeit, in der wir leben.Orchideen sind mit rund .Arten die zweitgrößte Pflanzenfa-milie der Erde. Dabei leistet die Familiewenig zum praktischen Nutzen derMenschen. Hier sind andere Pflanzenfamilien weit ergiebiger, wie etwa die Süßgräser mit den Getreidearten (Hafer, Reis, Mais, Gerste, Weizen usw.), die Lippenblütler mit ihren Gewürzkräutern (Salbei, Basi-likum, ymian, Dost, Melisse usw.), die Schmetterlingsblütler mit ihren eiweiß-reichen Gemüsearten (Erbse, Soja, Bohne, Linse, Erdnuss usw.), die Kreuzblütler mit
7niederösterreichischenKalkalpen, das Alpenvorland, derWienerwald und das Leithagebirge.Die Steiermark beeindrucktvor allemin den Kalkgebieten der obersteirischen Alpen, im Grazer Bergland und in denWindischen Büheln.Auffallend orchideenreich ist auch das Bundesland Kärnten, welches zwarbe deutend kleiner als die beiden erst-genannten ist, mit  Orchideenarten, Unterarten und  Varietätaber doch Sippenund damit eineaus gesprochene Vielfalt aufweist. Erstaunlich artenreich auch das kleinste Bundesland Österreichs, die Bundes-hauptstadt Wien.  Sippen ( Arten und  Unterart) sind hier gegenwärtig zu nden. Es gibt wohl kaum viele euro-päische Haupt städte, welche eine der-artige Orchideenvielfalt ihr eigen nennen können.ihren gesundheitlich so wertvollen Gemüse-arten (Kohl, Rettich, Kren, Rukolausw.), die Rosengewächse als Obstlieferanten (Apfel, Birne, Kirsche, Erdbeere, Marille usw.)und noch einige andere. Da kann die Familie der Orchideen nicht ansatzweise mithalten, und trotzdem haben sie sich einen festen Platz im Herzen der Menschen erarbeitet. Sie tragen, bis auf die Vanille, kaum zu einem praktischen Nutzen bei, sind aber umso wertvoller für das seelische Wohlbenden vonuns Menschen. Orchideen sind der Inbegri für das Schöne und das Edle, welche Freude berei-tenund uns Menschen ein Lächeln ins Herz bringen.Auchsind sie Aushängeschilder für den Naturschutz. Dort, wo Orchideen vor-kommen, ist die Landscha durchwegs noch in Ordnung und auch die Begleit-ora- und -fauna vielseitig. Orchideenstandorte zu schützen und zu pegen bedeutet also auch den Schutz vieler anderer Lebewesen.In Österreich sind gegenwärtig  Orchi-deenarten mitzusätzlichen  Unter-arten und  Varietäten bekannt. Insgesamt also  Sippen, wobei die größten Bun-desländer Niederösterreich ( Arten,  Unter arten und  Varietäten, insgesamt  Sippen)und Steiermark ( Arten, Unterarten und  Varietäten, insgesamt  Sippen) auch statistisch die orchideen-sippenreichsten sind. In Niederösterreich ist diese Orchideenfülle vorallem in den Kalkgebieten südlich der Donau zubewundern. Herausragend hierbei die
8GATTUNGARTVARIETÄT / SUBSPECIESBKNOSStTVWAnacamptiscoriophora11111morio111111111palustris11pyramidalis1111111Cephalantheradamasonium111111111longifolia111111111var. rosea1rubra111111111Chamorchisalpina1111111Corallorhizatrida11111111Cypripediumcalceolus111111111Dactylorhizacruenta1fuchsii111111111ssp. sudetica111111var.psychophila1111111incarnata111111111ssp. serotina1111var. reichenbachii11var.hyphaematodes111isculana1lapponica1111111majalis111111111ssp. alpestris11111ochroleuca1111sambucina11111111traunsteineri11111111viridis1111111Epipactisalbensis11atrorubens111111111var. atrata1bugacensis111distans11111greuteri11ssp. preinensis1helleborine111111111ssp. leutei1lapidocampi1leptochila111111ssp. neglecta111microphylla11111111muelleri11111nordeniorum11palustris111111111pontica1111purpurata1111111voethii11Epipogiumaphyllum11111111Goodyerarepens11111111Gymnadeniaconopsea111111111ssp. densiora111111Orchideensippen in Österreich:
9GATTUNGARTVARIETÄT / SUBSPECIESBKNOSStTVWodoratissima11111111Herminiummonorchis111111Himantoglossumadriaticum111Limodorumabortivum1111111Liparisloeselii111111Malaxismonophyllos11111111paludosa11111Neotineatridentata111111ustulata111111111ssp. aestivalis11111111Neottiacordata1111111nidus-avis111111111ovata111111111Nigritellaarchiducis-joannis111austriaca111111bicolor1111111hygrophila1lithopolitanica11minor1rhellicani111111rubra111stiriaca111widderi1111Ophrysapifera111111var. aurita1holoserica1111111insectifera111111111sphegodes111111Orchisanthropophora111mascula1ssp. speciosa11111111militaris111111111pallens11111111purpurea1111simia1spitzelii1Platantherabifolia111111111var.subalpina1111chlorantha111111111Pseudorchisalbida1111111ssp. tricuspis11111Spiranthesaestivalis1111spiralis111111111Traunsteineraglobosa11111111Sippen insgesamtVarietäten1213341Unterarten27736874151 69 71 58 56 72 61 47 3749 61 62 54 47 61 50 42 36Arten
10Erklärung der einzelnen Absätze:NAMEAngegeben ist der nach heutigem Wissens-stand gültige botanische Name mit den Autorennamen.Sippen, die systematisch vonBedeutung sind, wurden fett geschrieben (z. B Dac-tylorhiza incarnata var. hyphaematodes). Beschriebene, aber überüssige Sippen wurden zwar teilweise aufgezeigt, dannaber dünn gehalten (z.B. Gymnadenia conopsea var. alpina). Bei unbenannten Hybriden wurde die Entstehungsformel fett geschrieben (z. B.Epipactisatrorubens × E. pontica).Synonyme wurden nur dann angegeben, wenn sie hilfreich sind. Etwa dann, wenn in unterschiedlicher Literatur unterschied-liche Namen für ein und dieselbePanze zu nden sind. Beispiel hierfür: Orchistriden-tatafür Neotinea tridentata. Auf Synonyme, die kaum in der Literaturzu nden sind wurde verzichtet, weilsie eher verwirrend als klärend wirken. Bei keiner Angabevon Synonymen hat sichim Laufe der letzten gut 250Jahre am Namen nichtsgeändert, wie etwa bei Orchismilitaris. Als akzeptierter Büchername wird fast immer der in der 3. Auage der „Exkur-sionsora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol“ (F& al. 2008) emp-fohlene verwendet. Dieses Buch nennt zwar alle Namen, empehlt jedochnur einen davon, weil es dem derzeit herr-schenden Namens-Chaos entgegenwirken will. Diese empfohlenen Büchernamen halten sich an die aktuelle wissenschaliche Taxonomie und sind daher weitgehend parallel mitden botanisch-lateinischen Gattungsnamen: Anacamptiscoriophoraheißt daher nichtWanzen-Knabenkraut (Orchiscoriophora), sondern Wanzen-Hundswurz. Selbstverständlich sind wie bei den botanisch-lateinischen Namen die einer anderen Taxonomie (z.B. Gat-tungsgliederung) entsprechenden,früher gebräuchlichen deutschen Büchernamen unter „Weitere deutsche Namen“ebenfalls genannt. Dazu kommen fallweise nochVolksnamen. Volksnamen sind für die Botanik unbrauchbar, weil viele mehr-deutig sind („Frauenschuh“heißt z. B.auch der Hornklee), regional verschieden und ungenau; viele Arten sind namenlos – hingegen haben auallende oder als Nutz-panze verwendete Arten viele Namen. Deshalb gibtes Volksnamen nur für sehr wenige Orchideenarten. Außerdem sagen die Volksnamen nichts über die verwandt-schaliche Stellung aus (Zuordnung zu einer Gattung). Für Menschen mit Abnei-gung gegen Fremdsprachen wurden voretwa 200Jahren deutsche Büchernamen geschaen, meist Übersetzungen der wis-senschalichen, botanisch-lateinischen Namen. Allerdings konnte mansich onicht auf einen einzigen Namen einigen, so heißt z. B. die Gattung Spiranthes „Drehähre“,„Drehwurz“,„Wendelorchis“,„Schraubenständel“ und „Wendelähre“.
11TYPUSUnterdiesem Punkt nden sichdas auf ein bestimmtes Panzenexemplar begründete Taxon und seine Herkun. BESCHREIBUNGDie Arten werden in kurzer Form be-schrieben, wobei besonders auf die typi-schen Merkmale, die eine Sippe voneiner anderen abgrenzen und die zur Bestimmung wesentlich sein können, eingegangen wird. Die Maße der einzel-nen Pflanzenorgane können variieren.Aufdie unterirdischen Organe ist bewusst kaum eingegangen worden, um einem Ausgraben zu Bestimmungszwecken vorzubeugen. Zur raschen und erfolgreichenBestim-mung einerSippe im Gelände ist in erster Linie der Gesamteindruck, der durch die Farbfotosveranschaulichtwerden soll, entscheidend. Diejenigen Leser,die eine exaktereBeschreibung von Details suchen, seien im Literaturverzeichnis auf weiter-führende Arbeiten verwiesen. BLÜTEZEITDie Angaben zur Blütezeitbeziehensich auf die Verhältnissein Österreich. Sie können von den Gegebenheiten in anderen Gebieten beträchtlich abweichen. So blüht etwa Spiranthesspiralisim Mittel-meergebiet um ein bis zwei Monate später als in Österreich. In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat sich gezeigt, dass sich dieBlütezeitomals verschoben hat. Diesem omals früheren Blühzeitpunkt wurde hier Rechnung getragen. VERWECHSLUNGSMÖGLICHKEITViele Orchideenarten, besonders aus den Gattungen Dactylorhiza, Epipactisund Nigritellakönnen leicht mit nahe ver-wandten Arten verwechselt werden.Unterdiesem Punkt wirdversucht,die unterschiedlichen Merkmale solcherähnlichen Sippen aufzuzeigen. Als Hilfe-stellung sei hier noch auf die Anwendung des Schlüssels verwiesen. VERBREITUNGEs wird die Gesamtverbreitung einer Art und die Verbreitung bezogen auf die öster-reichischen Bundesländer angegeben. Zur besseren Veranschaulichung dienen hierzu die jeweiligen Verbreitungskarten.VERBREITUNGSKARTENBei den Verbreitungskarten war es dem Autor nicht möglich, auf Kartenmaterial der UniversitätWien zurückzugreifen, da es hierfür nach Auskun der Universitätnoch keine Kartenwerke gibt.Daher mussten die Karten selbst angefertigt werden. Als Basis dienten folgende Werke: M. P(Kärnten, 2004), E. K& H. K(Steiermark, 1996), W. V(Niederösterreich, 1999), W.M(Steiermark, Burgenland, 2006), A. P(Tirol, Vorarlberg2001), H. W& al. (Salzburg,
121987), P. N(Vorarlberg, 2011, unveröffentlicht),R. S(Oberösterreich, ), G. P(Oberös-terreich, 1999), W. A& A. M (Wien, 2003).Nun folgten die Herbarauswertung unddie Literaturauswertung (siehe Literatur-verzeichnis) sowie die unzähligen privaten Funddaten (siehe Danksagung).Zweifelhae Angaben wurden im Gelände geprüft. Aktuelle Vorkommen wurden schwarz, erloschene Vorkommen rotin die Karte eingetragen. Danicht alle kritischen Fundorte aufgesucht werden konnten, sind in Einzelfällen Irrtümer nicht aus-zuschließen.Die Kartierungsgrundlageder einzelnen Bundesländer ist sehr unterschiedlich.Recht gut ist sie für die BundesländerKärn ten, Steiermark und Vorarlberg,lückenhafthingegen für die Bundes-länder Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich und Tirol. Die Karten widerspiegelndaher manchmalnur den Stand der Kartierung und nichtimmer die tatsächliche Verbreitungsdichte in Österreich.KARTENLEGENDE:Vorkommen in Österreich: aktuellverschollenLEBENSRAUMZu jeder Art werden diejenigen Biotope angegeben,die bevorzugt als Lebens-raum in Frage kommen. Manche Arten haben ganz spezielle Standortansprüche (stenözische Arten), andereeine große ökologische Amplitude (euryözische Arten). Vorallem die euryözischen Arten können möglicherweise auch in anderen,nicht angeführten Biotopen angetroen werden. Die Angaben sind vorrangig dazu gedacht, dem Naturinteressierten einen Anhalts-punkt zu geben, wo sich die Suche nacheiner bestimmten Art lohnen könnte. HÖHENVERBREITUNGAus der gesamten eingesehenen Literatur wurden glaubhae Angabenüber Höhen-daten aufgelistet und in Kombination mit den eigenen Funden und den Fund-aufzeichnungen derOrchideenfreunde jeweils der niederste und höchste Fund herausgeltert. SYSTEMATIK UND VARIABILITÄTUnterdiesem Punkt wirdeine etwaigesystematische Untergliederung der jewei-ligen Art angegeben. InÖsterreich bekannte Unterarten und Varietäten werden ange-führt, genauso für die Systematik unerheb-liche Spielformen, die aber auallend und omals besonders reizvoll sind. BESTÄUBERWenn in Österreich Bestäuber zu einzel-nen Orchideenarten festgestellt wurden, nden sich diese unter diesem Punkt. Nicht berücksichtigt wurden Insekten, die nur als Besucher fungierten, und Bestäuberbestim-mungen, die nicht aus Österreich stammen. ANMERKUNGHier nden sich spezielle Anmerkungen zu den einzelnen österreichischen Orchi-deensippen.
13Hybriden werden in diesem Buch beson- ders intensiv behandelt. Das liegt einer-seits daran, dass sie in anderen Werken overnachlässigtwurden und andererseits daran, dass sieo Grund dafür sind, dassdiese Panzenfamilie so unwahrscheinlichviel Begeisterung bei natur interessierten Menschen hervorru.Hybriden vonnahe verwandten Sippen sind meist schwer zu bestimmen und fürOrchideenanfänger (aber auch für Spe-zialisten) ein schwieriges Terrain – aberauch ein überaus reizvolles innerhalb der Orchideenkunde. Durch die Aufgliederung der ehemaligen Gattung Orchisin die drei Gattungen Anacamptis, Neotineaund Orchissind viele oene Fragen in Bezug auf deren Hybriden beantwortet worden.So wissen wir heute, dass die oftmals gemeldete Hybride aus „Orchis“ moriomit Orchismasculasehr wahrscheinlich nichtmög lich ist, andererseits die Kreuzung dieser „Orchis“ moriomit Anacamptispyramidalis sehr wohl.Bei der Gattung Nigritellamuss die Frage oen bleiben, ob zwei apomiktische Arten Hybriden bilden können – einiges sprichtdafür, der Nachweis hierfür stehtaber noch aus.Die Gattung Epipactisist in Österreich mit mehreren Sippenvertreten. Besonders schwierig wird es bei der Bestimmung von Hybriden innerhalb der Großgruppehelleborine.Gattungshybriden sind in der Regelleichter zu bestimmen, da die Elternarten ein gänzlich unterschiedliches Aussehen aufweisen. Schwierig wird es bei Gattungs-hybriden mit Beteiligung vonGymna-deniaund Nigritella. Beispielsweise ist es fast unmöglich festzustellen, ob Nigritella bicoloroder N. rubrabei einer Kreuzung mit Gymnadenia conopseabeteiligt war, wenn beide Kohlröschen-Arten am Fund-ort vorkommen. Hybriden
14Orchideen sind TäuschblumenDass einige Orchideen, vor allem solche mit leeren Nektarspornen, große Ähnlich-keit mit Nichtorchideen haben, ist meistkein Zufall. Täuschblumen können sehr spezisch andere Blüten imitieren oder sich in einen Ring ähnlichaussehender, jedoch nektarbietender Blüten einreihen. Mimeten haben hier gute Chancen besuchtzu werden, da sie im Verband ihrer zahl-reichen Vorbilder leicht verwechseltoder auch nur einfach mitbesammelt werden. Vorbilder sind meist häufige Pflanzen, deren Übereinstimmung oft in der all-gemeinen Färbung von purpurn oder rosa liegt. So ähneln viele purpurfarbigen Dactylorhiza-Arten den am selben Stand-ort blühenden Pediularis-, Stachysoder Betonica-Arten. Orchis-Arten ähnelnin ihrer Erscheinung vergleichbaren Lathyrus-, Vicia-oder Polygala-Arten. Besonders auällig ist die Überein stim-mung von Traunsteinera globosamit Knautia- und Scabiosa-Arten.Groß-WiesenknopfSanguisorba ocinalisRhellicanus-KohlröschenNigritella rhellicaniBlutrot-SommerwurzOrobanche gracilisNestwurzNeottia nidus-avisBunt-HohlzahnGaleopsis speciosaHolunder-FingerwurzDactylorhiza sambucinaEcht-BetonieBetonica ocinalisFleisch-FingerwurzDactylorhiza incarnataJeweils links die Täuschblume, rechts die Orchidee:
15Kahl-FichtenspargelHypopitys hypophegeaNaernzungeOphioglossum vulgatumWiderbartEpipogiumaphyllumEinbla-WeichständelMalaxis monophyllosBläer-LäusekrautPedicularis foliosaBlut-WeiderichLythrum salicariaStrohgelb-FingerwurzDactylorhiza ochroleucaMücken-HändelwurzGymnadenia conopseaSchuppenwurzLathraea squamariaInkarnat-KleeTrifolium incarnatumNestwurzNeottia nidus-avisZweifarben-KohlröschenNigritella bicolorQuirl-LäusekrautPedicularis verticillataSchlitzbla-BraunellaPrunella laciniataBreitbla-FingerwurzDactylorhiza majalisFuchs-FingerwurzDactylorhiza fuchsii fo. albiora
16BlasensimseScheuchzeria palustrisSchlangen-KnöterichPersicaria bistortaKlein-WintergrünPyrola minorGroß-ZweiblaNeottia ovataDu-HändelwurzGymnadenia odoratissimaNetzblaGoodyera repensSumpf-ZiestStachys palustrisKelch-SimsenlilieToeldia calyculataPerser-KleeTrifolium resupinatumHelm-KnabenkrautOrchismilitarisHonig-EinknolleHerminium monorchisErzherzog-Johann-KohlröschenNigritella archiducis-joannisGroß-KreuzblümchenPolygala majorKlein-HundswurzAnacamptismorioWiesen-WitwenblumeKnautia arvensisKugelständelTraunsteinera globosa
17Warum täuschen so viele Orchideenarten? Fast die Häle aller Orchideenarten, in Österreich sogar wesentlich mehr,sind Täuschblumen. Esmuss daher einen guten Grund geben,warum so viele Orchi-deen darauf verzichten, ihre Besucher und Bestäuber zu belohnen. Das Argu-ment, dass diePanzen damit Energie ein-sparen können, wenn sie keinen Nektar produzieren, kann dabei getrost vergessen werden, denn die Produktion von Zuckern fällt sozusagen als Nebenproduktbei der Photosynthese an. Möglicherweise ist es sogar energieaufwendiger, Nektar nicht zu produzieren! (P, 2005).Ein Charakteristikum von Orchideen-blüten besteht darin, den gesamten Pol-lenvorrat einer Blüte in Pollinarien oder zwei Pollinien zu konzentrieren. Diesekönnen bei einem einzigen Besuchent-nommen werden. Beim zweiten Besuch kann die gesamte oder doch eine sehr große Pollenmenge auf die Narbe übertragen werden. Dadurch müssen Orchideen inerster Linie spezielle und spezialisierte Be- stäuberanlocken,können aber gleich-zeitig auf Signalsystemesetzen, die mitsehr wenigen Besuchen auskommen und dabei dennoch ein Maximuman Pollen übertragen. Dies begünstigt all diejenigen Lock-methoden, bei deneneine Belohnung zum Wiederkommen nicht notwendig, ja sogar für die Spenderblüte gefährlichist. Dadurch ergibt sich aber auch die Gefahr, dass durch einen Besucher, der zur selben Blüte zurückkehren sollte, die Rate der Selbstbestäubung drastischerhöht wird. Am ehesten wird dies dadurch vermieden, dass ein Besucher nichtbelohntwird. Die Blüte setzt dabei auf das Lernvermögen ihrer Bestäuber, die tatsächlich nach kürzerer Zeitdie-jenigen Blüten zu vermeiden lernen,an denen es keine Belohnung zuholen gab. (P, 1988).Zumindest in der Gattung Ophrys, Rag-wurz, wird das Lernvermögen der Bestäu-bermännchen dadurch unterstützt, dass jedes Blütenindividuum innerhalb des artspezischen Dubouquets noch indivi-duenspezische Dukomponenten besitzt. So können die Bestäubermännchen gezielt die schon besuchten Blüten meiden und nur noch unbekannte Blüten besuchen.Ein Bestäubermännchenmerkt sich schnell eine besuchte Blüte, da diese sich fürihn quasi wie ein unattraktives Weibchen verhält. Mindestens Ophrys sphegodesproduziert dann sogarDuftstoffe, die die betreende Blüte wie ein bereits begat-tetes Weibchen riechen lassen. Solche Blüten sind dann für Bestäubermänn-chen sofort uninteressant(P, 2005).Je tiefer man die Strategien der Panzen erforscht, desto erstaunter ist man über diese Meisterleistungen der Natur.Und so versteht sich auch dieFrage des bekannten Panzenforschers Ian B, der sagt „Die Frage ist weniger, ob Panzen intel-ligent sind, als vielmehr, ob wir intelligentgenug sind, sie zu verstehen“.
Dactylorhiza fuchsii × D. majalis, S, Rauris, 6.6.2005
19Es ist eine schöne Gemeinscha, die der Orchideenliebhaber. Geeint im Naturschutz-gedanken, geeint imWillen, das Wissen um die heimischen Orchideen voranzutreiben, geeint tatkräig bei einem Projekt mitBildern, Fundmeldungen und Diskussionenmitzuwirken. Und ganz egal, ob mannun Neotinea ustulataoder Orchisustulatasagt, ob Nigritellawidderioder Gymnadenia rubrasubsp.widderi – alle verfolgen den gleichen Gedanken: den Schutz unserer kleinen grünen Freunde und das Weitergebendieser Freude an der Natur an andere Menschen. Viele Orchideenfreunde waren überaus hilfsbereit bei der Erbringung von Daten und Bildern österreichischer Orchideenfunde. Michael Baborka, Dr. (D - München) Rudolf Bayer (D - Jena) Dietrich Bergfeld (D - Karlsruhe) Karl-Heinz Fabritz (NÖ - St.Pölten) Manfred A. Fischer, Prof. Dr. (Wien) Gundel & Prof. Wolfram Foelsche (Stmk - Graz) Franz Fohringer (NÖ - Oberndorf)Peter Frühwirth, Ing. (Wien) Peter Funke (D - Berlin) Olivier Gerbaud Dr. (F - Allevard Les Bains)Sven Hanson (D) Uwe Grabner (D - Bad Tölz)Werner Hahn, Dr. (D - Koblenz) Ulrich Heidtke (D - Bad Dürkheim) Stefan Hertel (D - Haag) Helmut Hlawa (Salzbg. - Adnet) Peter Hubert (Wien) Dietmar Jakely (Stmk - Graz) Peter Jäschke (D - Bremen) Sigrid & Hans-Peter Johan (D - Dortmund) Renate Kalz (Wien) Volker Keuer (D) Helene & Rudolf Khun (Wien) Horst Kretzschmar, Dr. (D - Bad Hersfeld) Walter Kussegg (Stmk - Trofaiach) Margarete Laminger (Stmk - Hartberg) Gerlinde & Peter Lange (D - Münster) Asmus Lensch (D - Meldorf)Manfred Lesch (D - Philippsthal) Wolfgang Lüders (D - Herzberg) Erich Klein, Dr. (Stmk - Purgstall) Hilde Könighofer (Stmk - Graz)Erhard Maroschek (T - Lermoos) Michael Merten (D - Velbert) Peter Nachbaur, Mag. (Vlbg. - Bregenz) Hannes Paulus, Prof. Dr. (Wien) Michael Perko, Mag. (K - Klagenfurt) Christian Porenta (Salzbg. - Salzburg)Helmut Presser (D - Eichstätt) Kurt Redl (Stmk. - Unterlaussa) Hans Reinhard† (CH) Adolf Schatten (Wien) Karl Schebesta (Wien) Hanspeter Schlatter (CH - un) Walter Schmid (CH - Uster) Hans Schön (NÖ - Grabensee) Fritz Schreiber (NÖ - Schwechat) Lucia & Mag. Bernhard Schubert (NÖ - Karlstetten) Werner Seiche (D - Eurasburg) Kurt Seiser, Dr. (Wien) Herbert Stärker (NÖ - Königstetten)Peter Stütz, Dr. (Wien) Brigitte & Hans Terpe (D - Leipzig) Franz Tod (NÖ - Scheibbs) Gertrud Tritthart (St - Graz) Walter Vöth (NÖ - Mödling) Alfred Waldner (T - aur)Franz Weberndorfer (T - Rum)Josef Weinzettl (Bgld. - Willersdorf)Hans-Peter Welle (D - Auendorf)Herbert Weyland Prof. (Salzbg - Salzburg)Christian Wolf (D - Neumarkt) Wolfgang Wucherpfennig, Dr. (D - Eching) Helmut Zelesny, Dr. (D - Börtlingen)Kurt Zernig, Mag. (Stmk - Graz)Peter Zschunke (D)DanksagungMEIN HERZLICHERDANK GILT
20Gattungsschlüssel1Panze ohne grüne Laubblätter 2- Panze mit grünen oder grünlichen Laubblättern 52Lippe gespornt 3- Lippe ungespornt 43Panze weißlich bis gelblich; Sporn nach oben gerichtet, - mm lang Widerbart, Epipogium- Panze stahlblau bis violett; Sporn nach unten gerichtet, - mm lang Dingel, Limodorum4Stängel mit mehr als  Schuppenblättern; Blütenstand mehr als -blütig, Panze braun Nestwurz, Neottia nidus-avis- Stängel mit - Schuppenblättern; Blütenstand --blütig, Panze grünlich Korallenwurz, Corallorhiza5Blüte (Lippe) deutlich gespornt6- Blüte (Lippe) ungespornt oder mit nur undeutlicher Aussackung am Lippengrund 196Lippe oben; Laubblätter grasartig schmal; Blütenstand sehr dichtKohlröschen, Nigritella- Lippe unten 77Kelchblätter und die paarigen Kronblätter in einen schmalen, am Ende keulenförmig verbreiterten Zipfel verlängert Kugelständel, Traunsteinera- Kelchblätter und die paarigen Kronblätter in die Spitze ± gleichmäßig verschmälert 88Lippe ungeteiltWaldhyazinthe, Platanthera- Lippe --lappig oder --zähnig 99Mittellappen der Lippe ,- cm lang Riemenzunge, Himantoglossum- Mittellappen der Lippe höchstens , cm lang 1010 Sporn dünn und lang, - × so lang wie breit 11- Sporn sackförmig, kegelförmig oder walzlich, höchstens × so lang wie breit 1211 Blütenstand kegel- bis eiförmig, höchstens × so lang wie breit Kamm-Hundswurz, Anacamptis pyramidalis- Blütenstand schmal-walzlich, mehr als × so lang wie breit Händelwurz, Gymnadenia12 () Blütenhülle - mm breit, weiß bis blassgelb Weißzüngel, Pseudorchis- Blütenhülle mindestens  mm breit, purpurn oder gelb oder purpurn punktiert 1313 Deckblätter krautig, grün und länger als der Fruchtknoten; Blütenstand und Stängel vor dem Aulühen nicht von Laubblättern umhüllt; Knolle handförmig gespalten oder zumindest in - tiefe Abschnitte geteilt Fingerwurz, Dactylorhiza- Deckblätter ± häutig, meist nicht grün und nicht oder kaum länger als der Fruchtknoten; Blütenstand und Stängel vor dem Aulühen von Laubblättern umhüllt; Knolle nicht handförmig gespalten 1414 Laubblätter locker am Stängel verteilt, nicht rosettig angeordnet Sumpf-Hundswurz, Anacamptis palustris- Laubblätter ± rosettig angeordnet 15
2115 Mittellappen der Lippe geteilt 16- Mittellappen der Lippe ungeteilt, höchstens leicht ausgerandet 1716 Deckblätter mindestens ½ × so lang wie der Fruchtknoten Keuschständel, Neotinea- Deckblätter höchstens ⅓ - ½ × so lang wie der Fruchtknoten Knabenkraut, Orchisp.p.17 () Kelchblätter und die paarigen Kronblätter olivgrün, am Sporneingang mit  deutlichen Schwielen Spitzel-Knabenkraut, Orchisspitzelii- Kelchblätter und die paarigen Kronblätter nicht olivgrün, ohne Schwielen am Sporneingang 1818 Kelchblätter und die paarigen Kronblätter einen Helm bildend Hundswurz, z.T., Anacamptis p.p.- Kelchblätter und die paarigen Kronblätter keinen Helm bildend Knabenkraut z.t., Orchisp.p.19 () Blüte - cm lang; Lippe schuhartig ausgehöhlt Frauenschuh, Cypripedium- Blüte höchstens  cm lang; Lippe nicht schuhartig 2020 Laubblätter netznervig, kurz gestielt Netzblatt, Goodyera- Laubblätter parallelnervig, ungestielt2121 Lippe quer eingeschnürt und dadurch in ein Vorder- und ein Hinterglied gegliedert22- Lippe nicht eingeschnürt 2322 Blüten ± aufrecht, sitzend Waldvögelein, Cephalanthera- Blüten waagrecht-abstehend bis hängend Ständelwurz, Epipactis23 () Panze mit  fast gegenständigen Stängelblättern in der unteren Stängelhäle Zweiblatt, Neottia p.p.- Panze nicht mit  fast gegenständigen Stängelblättern 2424 Lippe samtig behaart mit kahlem Mal; Blüte eigenartig insektenartig aussehend Ragwurz, Ophrys- Lippe kahl, ohne Mal 2525 Laubblätter - mm breit, grasförmig Zwergständel, Chamorchis- Laubblätter breiter als  mm, nicht grasförmig 2626 Lippe -teilig 27- Lippe ungeteilt2827 Mittellappen der Lippe tief gespalten Ohnsporn-Knabenkraut, Orchisanthropophora- Mittellappen der Lippe ungeteilt Einknolle, Herminium28 () Oberer Stängel und Deckblätter drüsig behaart; Blütenstand schraubig gedrehtWendelähre, Spiranthes- Stängel kahl, Blütenstand nicht schraubig gedreht2929 Blüte - mm im Durchmesser; Lippe rinnenförmig und sichelartig gebogen Glanzständel, Liparis- Blüte - mm im Durchmesser; Lippe weder rinnenförmig noch sichelartig gebogen Weichständel,Malaxis
23GATTUNG
Anacamptis
Zur Gattung Hundswurz zählen elf Arten, von denen neun in Europa und vier in Österreich beheimatet sind. Der botanische Gattungsname ist dem altgriechischen „anakamptein“ (= auiegen) entlehnt und bezieht sich auf die seitlich aufgebogenen Leisten an der Lippenbasis bei Anacamptis pyramidalis.SCHLÜSSEL:1 Lippe mit  aufrechten Längsleisten am Sporneingang; Sporn fadenförmig Kamm-H., A.pyramidalis- Lippe ohne Längsleisten am Sporneingang; Sporn walzen-, keulen- oder kegelförmig 22Sporn - mm lang, abwärts gerichtetWanzen-H.,A. coriophora- Sporn - mm lang, waagrecht abstehend oder aufwärts gerichtet 33 Lippe -lappig; Laubblätter keine deutliche Grundblattrosette bildend Sumpf-H., A. palustris- Lippe -lappig; Laubblätter rosettig angeordnet Klein-H., A. morio
24Anacamptiscoriophora (L.) R. M. B, P  M. W. C SYNONYME:Orchiscoriophora L., Anteriorchis coriophora (L.) K & SHerorchis coriophora (L.) D. T  E. KTYPUS:L, 1581; Herkun: Belgien, bei Leuwen; um 1570.NAME:Der Artname ist altgriechisch, zusammengesetzt aus den Wörtern „coris“ (anze) und „phoros“ (= tragend). Die Blüten riechen nach Blattwanzen der GruppePentatomidae. VOLKSUNDBÜCHERNAMEN:Wanzen-Knabenkraut, Wanze. BESCHREIBUNG:Niedere, aber kompakt und kräig wirkende Panze, - cm hoch; Grundblätter linealisch bis lanzett-lich, rinnig gefaltet, bläulichgrün, ungeeckt, am Grund rosettenartig gehäu; Blütenstand zylin-drisch, dicht- und reichblütig; Brakteen häutig, weiß-lich oder grünlich mit grünen Adern, ungefähr so lang wie die Fruchtknoten; Blüten rot,braunrot oder grünlich mit grünen Adern, nach Blattwanzen rie-chend; Sepalen und Petalen zu einem geschnäbelten Helm zusammenneigend, verklebt bis teilweise ver-wachsen; Lippe an der Basis quer zur Längsachse abwärts- bis zurückgebogen, - mm lang, drei-lappig,Mittellappen ganzrandig, etwas länger als die mehr oder weniger gezähnten Seitenlappen, basale Lippenpartie papillös behaart, heller gefärbt mit dunkelroten Punkten oder Flecken; Sporn kegel-förmig, okräig nach unten abgebogen, kürzer alsder Fruchtknoten, nektarführend.Blütezeit Mai bis Juni, Fruchtreife ab August.VERWECHSLUNGSMÖGLICHKEIT:Keine, im Zweifelsfall kann der arttypische Geruch helfen. VERBREITUNG:Mediterran-westasiatische Art vonMa-rokko und Belgien bis zum Iran.In Mit-teleuropa sehr selten und nur mehr in den südlichen Ländern. In Österreich nur in Burgenland, Kärnten,Nieder-österreich,Steiermark und Wien. In Ober-österreich,Salzburg, Tirol und Vorarlberg verschollen. Für Salzburg liegt die letztegesicherte Meldung aus dem Jahr 1899vom Salzburger StadtgebietLiefering vor.Unsichere Angaben liegen aus dem Lungau von W1971und vom Wolf-gangssee von H1972vor.Höhenverbreitetin Österreich von  m (Illmitz) bis  m (bei Pichl im Ennstal, ehemals). Außerhalb Österreichs bis m Seehöhe in Spanien und  m in Marokko steigend.LEBENSRAUM:Magerwiesen warmer Lagen, Heißländen, feuchte Wiesen auf kalkreichen und kalk-armen Böden. Salzverträglich, konkurrenz-schwach. Sehr selten.SYSTEMATIK UND VARIABILITÄT:In Österreich kommtnur die subsp. corio-phoravor. Außerhalb des Gebietes auchdie Unterarten fragrans und martrinii.Die Blütenfarbe zeigt ein erstaunlichesSpektrum, welches von braunrot bisoliv-grün reicht. Sehr selten nden sich grünlich-weiß blühende Panzen ohne Rotanteile. O. G(in J1959) meldet für das Ostufer des Neusiedlersees zwi-schen Weiden und Podersdorf die Unterart WANZENHUNDSWURZ
25B, Illmitz, Seewinkel, 21.5.2011B, Illmitz, Seewinkel, 20.5.2011
262) B, Illmitz, 21. 5. 2011B, Illmitz, Seewinkel, 20. 5. 2011B, Illmitz, Seewinkel, 20. 5. 20111) B, Zitzmannsdorfer Wiesen, 30. 5. 1998., P. HubertB, Illmitz, Seewinkel, 20.5.2011
27fragrans, wobei es sich mit ziemlicherSicherheit um die hier nichtselten vor-kommende grünliche Farbspielformder Nominatform gehandelt haben düre. BESTÄUBER:In Österreich konnten als Bestäuber fest -gestellt werden: Lygaeus saxatilis, Wanze; Sphecodes spec., Biene; Stratiomys spec., Waeniege.HYBRIDEN:In Österreich mit A. moriound A. palustris bekannt.) Anacamptis coriophora × A. morioAnacamptis × olida (Bé.) H. K, E  H. D. Die Hybride wurde bereits1836vom französischen Botaniker L. A. de B(1798-1872) unter Orchis× olidagültig veröentlicht, geriet dann aberin Vergessenheit und wurde so von Z1909 erneut als Orchis × badensis beschrieben.Alte Fundmeldungen aus Österreichliegen nur von Fs „Exkursionsora für Österreich und die ehemals österreichischen Nachbargebiete“ aus dem Jahr 1922vor, wobei die Angabe mit „im Gebiet“ wahrscheinlich die ehemaligen Kronländer betri, von wo die Hybride auch heute noch bekanntist. Fundangaben, die eindeutig das heutigeösterrei-chische Staatsgebiet betreen, liegen erstmalsvon Michael P aus dem Jahr 1993vor.In Österreich ist die Hybride bekannt aus demBurgenland (Neusiedlersee-Ostufer, ehemals) und Kärnten (Techelsberg nahe dem Wörthersee undehemals vom Millstätter See-Westufer).) Anacamptis coriophora × A. palustris Anacamptis × timbali (V.) H. K, E  H. D.Benanntzu Ehren des französischen Botanikers Edouard T-L (1819-1888), der sich insbesondere um die Orchideenhybriden der fran-zösischen Flora große Verdienste erwarb. T-Lwar Apotheker in Montpellier undProfessor der Pharmakologie in Toulouse.In Österreich ist die Hybride nur vom Burgenland (Ostufer des Neusiedlersees) bekannt. 2011waren hier mehrereHybriden dieser Kombination zu nden. Aus der östlich anschließenden Ungarischen Tiefebene sind gut ein Dutzend Fundorte bekannt (Má, 1996).Falsche oder zumindest unwahrscheinlicheHybrid-meldungen liegen vor mitDactylorhiza incarnata, D. majalis,D. sambucina,N. tridentata, N. ustu-lata, O. purpurea.Anacamptis coriophoraWANZENHUNDSWURZ
28Anacamptismorio (L.) R. M. B, P  M. W. CSYNONYM:Orchismorio R.Herorchis morio (L.) D.T & E. KTYPUS:L. F, 1543; Herkun: Deutschland, Baden-Württemberg, vermutlich aus der Tübinger Gegend, um 1536.NAME:Der botanische Artname leitet sich vom altgriechi-schen „moros“ (= Narr) ab und vergleichtdie bunte Blüte mit einer Narrenkappe. VOLKSUNDBÜCHERNAMEN:Kleines Knabenkraut, Salep-Knabenkraut, Gewöhnliches KnabenkrautBESCHREIBUNG:- cm hohe Pflanze, Laubblätter ungefleckt, lanzettlich, stumpf, - cm lang und ,-, cmbreit, etwa in der Mitte am breitesten. Blütenstand zylindrisch, mit - violetten, lila, rosa, purpur-roten oder weißen Blüten. Brakteen häutig, purpur überlaufen. Sepalen undPetalen grün geadert, helmartig zusammenneigend. Lippe - mm lang und - mm breit, im helleren Mittelbereich grob geeckt, dreilappig,Mittellappen gespalten bis ausgerandet, länger als die Seitenlappen. Sporn horizontal bis aufwärts gebogen, zylindrisch biskeulenförmig, - mm lang. Blütezeit Mitte April (Wiener Lobau) bis Anfang Juni, Fruchtreife ab Ende Juni. VERWECHSLUNGSMÖGLICHKEIT:UnterUmständen mitOrchismascula, welche aber niemals die grün geaderten Blütenhüllblätter aufweist.VERBREITUNG:Europäisch-westasiatische Art vonMa-rokko,Irland und Südskandinavien bis zum Nordiran. In Österreich ehemals häug, gegenwärtig stark zurückgegangen, aber noch in allen Bundesländern vorhanden. Höhenverbreitetin Österreich von  m (Illmitz) bis  m Seehöhe(Koralpe bei Trahütten). Außerhalb Österreichs bis m steigend (Schweiz).LEBENSRAUM:Trockene und wechselfeuchte Magerrasen, Halbtrockenrasen und Zwergstrauchheiden auf kalkreichen und kalkarmen Böden. Selten.NATURSCHUTZ:Anacamptismorioreagiertwie die meisten heimischen Orchideen äußerst empndlich auf Nährstoeintrag, vor allem auf Dün-gung, ganz unabhängig ob mineralischer Dünger (Kunstdünger) oder Stallmist. Meist verschwinden die Panzen schon nach einmaliger Düngung, weshalb bei der ehemals häugen Art ein besonders auäl-liger Rückgang zu beklagen ist. SYSTEMATIK UND VARIABILITÄT:In Österreich ndet sich nur die Nomi-natformsubsp.morio. Diese allerdings in einer regelrechten Formenfülle, vorallem die Blütenfarbe variiertvon violett über purpurn bis hin zu rosa und weiß. KLEINHUNDSWURZ
29Wien, Lobau, 3.5.2005Wien, Lobau, 2.5.2003, K. Schebesta
301) W, Lobau, 19.5.2010., K. SchebestaW,Lobau,Herrenhäufel24.4.2008,K.SchebestaN, Sparbach, 26.4.10.,B. Schubert N, Sparbach, 26.4.10.,B. Schubert W, Lobau, 6.5.2003, K. Schebesta
31BESTÄUBER:In Österreich konnten als Bestäuber fest-gestellt werden: Apis mellifera, Honigbiene; Bombus lapidarius, Hummel; Bombus pas-cuorum, Hummel.HYBRIDEN:In Österreich mit Anacamptis coriophora (siehe dort) und A. pyramidalis.) Anacamptis morio × A. pyramidalisAnacamptis × laniccae (B-B.) H. K, E  H. D. Die Hybride ist in Österreich nur aus der Wiener Lobau bekannt, wo sie seit dem Jahr 2007regelmäßig auritt. Wahrscheinlich ermöglichtdurch dieHit-zeperioden in den Jahren 2002oder 2003, wo sich Anacamptismoriound A. pyramidalisin der Blühzeit überlappten und so die Hybridbildung erst möglich wurde. Im Gegensatz zu den bekannten Hybriden von Branson im Wallis sind die Blütenblätter der Lobauer Hybriden stets ungezeichnet. Falschmeldungen oderzumindest sehr zweifelhae Hybridmeldungen liegen vormit Dactylorhiza incar-nata, D. majalis, D. sambucina,Gymnadenia con-opsea, Neotinea tridentata, N. ustulata, O. mascula, O. militaris, O. purpurea.Anacamptis morio KLEINHUNDSWURZ
32Anacamptis palustris(J.) R. M. B, P  M. W. CSYNONYME:OrchispalustrisJ.Herorchis palustris(J.) D. T  E. KTYPUS:J, 1787; Herkun: Österreich, Niederösterreich, bei Himberg südlich von Wien.NAME:Abgeleitet vom lateinischen „palus“ (f).BESCHREIBUNG:- cm hohe Panze. Blätter linealisch-lanzett-lich, über den ganzen Stängel verteilt, vom Grunde an verschmälert, ,- cm breit, straff aufwärtsgerichtet, rinnig bis gefaltet, aber ohne deutlichen Kiel auf der Rückseite. Blütenstand zylindrisch, lo-ckerblütig. Untere Brakteen länger als dieFrucht-knoten. Blüten dunkelrosa mit oft weißlicher, punktierter Lippenmitte. Seitliche Sepalen hoch-geschlagen. Lippe - mmlang und - mmbreit, dreilappig, Mittellappen zweilappig oder tief ausgerandet bis verkehrt herzförmig. Sporn zylin-drisch, leichtabwärts, waagrecht oder aufwärts gerichtet, gerade oder leichtgebogen, - mmlang und ,-, mm dick, stumpfendend.BlütezeitMitte Mai bis Ende Juni, Fruchtreife ab Juli. VERWECHSLUNGSMÖGLICHKEIT:Mit Dactylorhiza traunsteineri. An ganz wenigenOrten in Österreich kommen beide Arten zusammen vor (Brunnlust bei Moosbrunn in Niederösterreich und Frauenwiesen bei Loretto im Burgenland), wobei sich andiesen Orten D. traunsteineridurch oberseits geeckte Blätter unterscheidet. Schwieriger wird es mit denHybriden vonD. traunsteineri mit D. incarnata, welche hier meistungeeckte Blätter aufweisen und früher für die Hybride Dactylorhiza incarnata × Orchis palustris gehalten wurden.VERBREITUNG:Eurasiatische Art von Nordalgerien,Spa nien und Gotland bis Turkmenis-tan. In Österreich sehr selten in Nieder-österreich und dem Burgenland. Aus-gestorben in Oberösterreich, Salzburg, der Steiermark und in Wien. Un-sichere Angaben aus Saalfelden (Salz-burg) liegen bis zum Jahr 2001vor.Höhenverbreitetin Österreich von  m (Illmitz) bis  m Seehöhe(Flachgau, ehemals). Außerhalb Österreichs bis m in Frankreich und  m in Ana-tolien steigend. LEBENSRAUM:Niedermoore und Sumpfwiesen. Salz-verträglich, natürlicher Salzeintrag för-dert die vegetative Entwicklung derPflanze.Charakterart des Orchideen-Kopinsenmoores. Sehr selten.NATURSCHUTZ:Fberichtet in den 1980er-Jahren, dass die seltene Panze im See-winkel vonder einheimischen Bevölkerung alljährlich in großen Mengen gepückt und während der Fronleichnamsprozes-sionen als Blumenschmuck auf die Straßen gestreut wurde. Diese Machenschaften konnten in den letzten Jahren glücklicher-weise nicht mehr beobachtet werden.SUMPFHUNDSWURZ
33B, Illmitz, Seewinkel, 21.5.2011B, Illmitz, Seewinkel, 21.5.2011
34B, Illmitz, Seewinkel, 20.5.2011B, Illmitz, Seewinkel, 21.5.2011B, Illmitz, Seewinkel, 20.5.2011B, Illmitz, Seewinkel, 20.5.2011
35SYSTEMATIK UND VARIABILITÄT:In Österreich kommtnur die subsp. palustrisvor.Knapp außerhalb des Ge-bietes, nämlich in Ungarn, der südli-chen Slowakei und Slowenien nden sich die westlichsten Vorkommen der subsp. elegans, welche östlichbis Turkmenistan und in den Iranreicht. Die Blütenfar-be kann vondunkelrosa bis weiß variieren. BESTÄUBER:In Österreich konnten als Bestäuber folgende Hummeln festgestellt werden: Bombus humilis,Bombusmuscorum.Anacamptis palustris SUMPFHUNDSWURZHYBRIDEN:In Österreich mit A. corioph