Die Ostereyer - Christoph von Schmid - E-Book
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Christoph von Schmid

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Beschreibung

In 'Die Ostereyer' von Christoph von Schmid entführt der Autor die Leser in eine faszinierende Welt voller Geheimnisse und Abenteuer. Das Buch erzählt die Geschichte von vier Kindern, die auf eine Reise gehen, um das Rätsel um die Ostereier zu lösen. Von Schmid präsentiert dabei eine Mischung aus Spannung, Humor und Fantasie, die sowohl junge als auch erwachsene Leser gleichermaßen fesseln wird. Der literarische Stil des Autors zeichnet sich durch eine präzise Sprache und detaillierte Beschreibungen aus, die es dem Leser ermöglichen, sich vollkommen in die Welt der Geschichte einzutauchen. In einem literarischen Kontext kann das Buch als Klassiker der Kinderliteratur angesehen werden, das zeitlose Werte und Themen behandelt. Christoph von Schmid, ein deutscher Schriftsteller des 18. Jahrhunderts, war bekannt für seine moralischen Erzählungen und pädagogischen Werke. Als ehemaliger Geistlicher und Lehrer war seine Schreibweise geprägt von einer tiefen Kenntnis der menschlichen Natur und einem klaren moralischen Kompass. 'Die Ostereyer' ist ein Buch, das nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anregen soll. Ich empfehle dieses Buch allen Literaturliebhabern, die Wert auf qualitativ hochwertige Geschichten legen, die auch moralische Lektionen vermitteln. Durch die Kombination von Spannung, Humor und Fantasie bietet 'Die Ostereyer' eine herzerwärmende Lektüre, die Jung und Alt gleichermaßen begeistern wird.

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Christoph von Schmid

Die Ostereyer

Eine Erzählung zum Ostergeschenke für Kinder
 
EAN 8596547072249
DigiCat, 2022 Contact: [email protected]

Inhaltsverzeichnis

Vorerinnerung an die Kinder.
Erstes Kapitel. „O weh, da giebts noch nicht einmal Hühner!“
Zweytes Kapitel. „Gottlob, nun sind doch einmal die Hühner da!“
Drittes Kapitel. „Jetzt giebt es Eyer im Ueberfluß.“
Viertes Kapitel. Das Fest der bemahlten Eyer, ein Kinderfest.
Fünftes Kapitel. Ein Paar Eyer — mehr werth, als wenn sie von Gold wären.
Sechstes Kapitel. Ein Ey, das wirklich in Gold und Perlen gefaßt wird.

Vorerinnerung an die Kinder.

Inhaltsverzeichnis

Die folgende kleine Erzählung ward schon einmal vielen Kindern, die längst zuvor über den hohen Sinn und die schöne Bedeutung des heiligen Osterfestes unterrichtet worden, zu einer lehrreichen und angenehmen Unterhaltung vorgelesen, und nicht nur die Kinder, sondern auch mehrere Erwachsene hörten sie mit Freuden an.

Weil ich nun dachte, daß diese Erzählung auch euch, meine lieben Kinder — ja wohl auch euren größern Geschwistern und selbst euren Aeltern — Vergnügen machen dürfte, so ward sie als ein kleines Ostergeschenk für euch gedruckt.

Die Erzählung handelt, wie es der Titel sagt, freylich nur von einer Kleinigkeit — den Ostereyern; indeß werdet ihr gewiß gerne lesen, wie auch die kleinste Gabe Gottes — ein Ey! — ein großes Wunder der Allmacht und Weisheit Gottes und eine mannigfaltige Wohlthat für die Menschen sey, ja wie Gott sich oft einer geringen Sache bediene, seine heilige Vorschrift und liebreiche Vatersorgfalt an den Menschen zu verherrlichen.

Diese und andere gute Lehren sind in diesem Büchlein die Hauptsache; das übrige soll blos dazu dienen, euch eine unschuldige Freude zu machen — wie etwa eure Mutter euch auf das Osterfest ein Ey schenkt, das nicht nur durchaus voll kräftiger Nahrung ist, sondern auch durch ein gefälliges Aeußeres und eine freundliche Farbe das Auge vergnügt.

Der Verfasser.

Erstes Kapitel. „O weh, da giebts noch nicht einmal Hühner!“

Inhaltsverzeichnis

Es lebten einmal vor vielen hundert Jahren, in einem kleinen Thale tief im Gebirge, einige arme Kohlenbrenner. Das enge Thal war rings von Wald und Felsen eingeschlossen. Die Hütten der armen Leute lagen im Thale umher zerstreut. Einige Kirsch- und Pflaumenbäume bey jeder Hütte, etwas Ackerland mit Sommergetreide, Flachs und Hanf, eine Kuh und einige Ziegen waren all ihr Reichthum. Indeß erwarben sie noch einiges mit Kohlenbrennen für die Einschmelze im Gebirge. So wenig aber die Leute hatten, so waren sie dennoch ein sehr glückliches Völklein; denn sie wünschten sich nicht mehr. Sie waren bey ihrer harten Lebensart, bey steter Arbeit und strenger Mässigkeit vollkommen gesund und man sah in diesen armen Hütten — was man in Pallästen vergebens suchen würde — alte Männer, die über hundert Jahre zählten.

Eines Tages, da schon der Haber anfing zu bleichen und es in dem Gebirge sehr heiß war, kam ein Köhlermädchen, das die Ziegen hütete, fast außer Athem nach Hause gesprungen, und brachte den Aeltern die Nachricht, es seyen fremde Leute in dem Thale angekommen von gar wundersamer Tracht und seltsamer Redensart — eine vornehme Frau, und zwey Kinder, und ein sehr alter Mann, der, ob er gleich sehr prächtige Kleider anhabe, doch nur ihr Diener scheine. „Ach, sagte das Mädchen, die guten Leute sind hungrig und durstig, und sehr müde. Ich traf sie, als ich eine verlorne Ziege suchte, ganz abgemattet im Gebirge an, und zeigte ihnen den Weg in unser Thal. Wir wollen ihnen doch etwas zu essen und zu trinken hinaus tragen — und sehen, ob wir sie die Nacht bey uns und den Nachbarn nicht unterbringen können.“ Die Aeltern nahmen sogleich Haberbrot, Milch und Ziegenkäse und gingen hin.

Die Fremden hatten sich indeß in den Schatten einer buschigen Felsenwand gelagert, wo es sehr kühl war. Die Frau saß auf einem bemoosten Felsenstücke, und hatte ihr Angesicht mit einem weißen Schleyer von feinem Flor bedeckt. Eines der Kinder, ein zartes, wunderschönes Fräulein, saß ihr auf dem Schooße. Der alte Diener, ein ehrwürdiger Greis, war damit beschäftigt, das schwer beladene Maulthier abzupacken, das sie bey sich hatten. Das andere Kind, ein muntrer, schöner Knabe, hielt dem Thiere einige Disteln hin, an denen es begierig fraß.

Der Kohlenbrenner und sein Weib näherten sich der fremden Frau mit Ehrerbietung. Denn an ihrer edlen Gestalt, ihrem Anstande und ihrem langen, weißen Gewande merkte man sogleich, daß sie von hohem Stande seyn müsse. „Sieh nur, sagte die Kohlenbrennerinn leise zu ihrem Manne, den zierlich ausgezackten, stehenden Halskragen, die feinen Spitzen, aus denen die zarten Hände nur zur Hälfte hervorblicken, und — der tausig! — sogar die Schuhe sind so weiß, wie Kirschenblüthe, und mit silbernen Blümchen geziert!“ Der Mann tadelte aber sein Weib und sagte zu ihr: „Dir steckt doch nichts im Kopfe, als die Eitelkeit! Den höhern Ständen geziemt eine vornehmere Kleidung. Indeß macht das Kleid den Menschen um nichts besser, und mit den zierlichen Schuhen hat die gute Frau wohl schon manchen harten Tritt thun und manche rauhe Wege gehen müssen.“

Der Köhler und die Köhlerinn bothen der fremden Frau jetzt Milch, Brot und Käse an. Die Frau schlug den Schleyer zurück und beyde wunderten sich über die Schönheit und die edle, sanfte Gesichtsbildung der Frau. Sie dankte freundlich, und ließ sogleich das Kind auf dem Schooße aus der irdenen Schale voll Milch trinken — und die hellen Thränen drangen ihr aus den Augen, und benetzten die blühenden Wangen, als das Kleine die Schale mit beyden Händchen festhielt und begierig trank. Auch der liebliche Knabe kam herbey und trank auch. Darauf theilte sie von dem Brote aus — und dann trank sie erst selbst, und aß von dem Brote. Der fremde Mann aber ließ sich besonders den Käs’ sehr gut schmecken. Während sie aßen, kamen aus allen Hütten groß und klein herbey, standen im Kreise umher, und betrachteten neugierig und wundernd die neuangekommenen Fremden.

Nachdem der alte Mann satt war, bat er flehentlich, die Leute möchten der Frau doch in irgend einer Hütte auf einige Zeit ein kleines Stübchen einräumen; sie werde ihnen nicht zur Last fallen, sondern alles reichlich bezahlen. „Ach ja,“ sagte die Frau mit sanfter, lieblicher Stimme, „erbarmt euch einer unglücklichen Mutter und ihrer zwey Kleinen, die durch ein schreckliches Schicksal aus ihrer Heimath vertrieben wurden.“ Die Männer traten sogleich zusammen, und hielten Rath, wie das zu machen sey.

Oben im Thale brach hoch aus röthlichen Marmorfelsen ein Bächlein hervor, stürzte sich, schäumend und weiß wie Milch, von Felsen zu Felsen, und trieb eine Mühle, die gleichsam nur so an den Felsen dort hing. Auf der andern Seite des Bächleins hatte der Müller noch ein anderes nettes Häuschen erbaut. Freylich war es, wie alle übrigen Häuser im Thale, nur ganz von Holz; aber gar freundlich anzusehen, von Kirschbäumen lieblich beschattet, und von einem kleinen Gärtchen umgeben. Dieses Häuschen bot der Müller der fremden Frau zur Wohnung an.

„Mein neues Hüttchen da droben,“ sagte er, indem er mit der Hand hinauf zeigte, „räume ich euch, wie es dasteht, herzlich gerne ein. Es ist spanneu, und noch kein Mensch hat darin gewohnt. Ich baute es eigentlich, um einmal dahin zu ziehen, wenn ich die Mühle meinem Sohne übergeben werde. Wie doch der liebe Gott — Ihm sey Dank! — so wunderbar für euch sorgt! Erst gestern bin ich damit vollends fertig geworden, und heute könnet ihr nun schon einziehen. Es ist recht so, als wenn ich es gerade nur für euch gebaut hätte. Es wird euch gewiß gefallen!“

Die gute Frau war über dieses freundliche Anerbiethen hocherfreut. Nachdem sie etwas ausgeruht hatte, ging sie sogleich hinauf. Sie trug das kleine Fräulein auf dem Arme, und der alte Mann führte den Knaben an der Hand. Der Müller aber besorgte das Maulthier. Die Frau fand das Häuschen, zur großen Freude des Müllers, ganz unvergleichlich. Mit einem Tische, einigen Stühlen, und Bettstätten war es schon versehen. Schöne Teppiche und prächtige Decken zur Nachtruhe hatte die Frau auf dem Maulthiere mitgebracht. Sie übernachtete daher sogleich da — und dankte Gott mit ihren beiden Kleinen vor dem Schlafengehen noch herzlich, daß er ihr nach langem Herumirren einen so angemessenen Zufluchtsort habe finden lassen. „Wer hätte es geglaubt, sagte sie, daß ich, in Pallästen erwachsen, mich noch glücklich schätzen würde, in eine solche Hütte aufgenommen zu werden. Wie nöthig hat auch der Höhere, gegen den Niedrigsten gut und gefällig zu seyn! Könnte er auch so hart seyn, es nicht aus Menschenfreundlichkeit zu thun, so sollte ihn doch die Klugheit dazu bewegen. Denn kein Mensch weiß, was ihm bevorsteht.“

Den andern Morgen kam die Frau in aller Frühe mit ihren Kleinen aus der niedern Wohnung hervor, sich ein wenig in der Gegend umzusehen. Denn am Tage zuvor waren sie dazu allzumüde. Mit Entzücken betrachtete sie die schöne Aussicht ins Thal. Die Hütten der Köhler lagen tief unten im grünen Thale wie hingesäet, nur immer zwey oder drey beisammen. Das Mühlbächlein schlängelte sich hell wie Silber mitten durchhin. Die bunten Felsen voll grüner Gesträuche, an denen die Ziegen nagten, hätte man, so wie sie jetzt von der Morgensonne beleuchtet waren, nicht schöner mahlen können.