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Fionas Schäferhundwelpe Karl ist ausgebüxt. Da Ben den kleinen Kerl kennt, beschließt er mit seinen Freunden Xenia, Tina, Tim und Lucas ein Detektiv-Team zu gründen und gemeinsam nach Karl zu suchen. Was verbirgt sich hinter der Anzeige im Internet? Wurde Karl etwa entführt, um ihn dann mit gefälschten Papieren teuer zu verkaufen? Oder ist er dem Schäfer Max zugelaufen und seine Hütehunde verstecken ihn? Und was ist mit dieser unfreundlichen Einsiedlerin, die am Waldrand in ihrem ausrangierten Zirkuswagen wohnt? Wieso geht Lena plötzlich mit einem Welpen Gassi, der aussieht wie Karl … Die Parkfüchse müssen in viele Richtungen ermitteln. Doch all diese Überlegungen führen zur wichtigsten Frage: Wer hat überhaupt ein Motiv?
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Seitenzahl: 83
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Fionas Schäferhundwelpe Karl ist ausgebüxt.
Da Ben den kleinen Kerl kennt, beschließt er mit seinen Freunden Xenia, Tina, Tim und Lucas ein Detektiv-Team zu gründen und gemeinsam nach Karl zu suchen.
Was verbirgt sich hinter der Anzeige im Internet? Wurde Karl etwa entführt, um ihn dann mit gefälschten Papieren teuer zu verkaufen?
Oder ist er dem Schäfer Max zugelaufen und seine Hütehunde verstecken ihn?
Und was ist mit dieser unfreundlichen Einsiedlerin, die am Waldrand in ihrem ausrangierten Zirkuswagen wohnt?
Wieso geht Lena plötzlich mit einem Welpen Gassi, der aussieht wie Karl …
Die Parkfüchse müssen in viele Richtungen ermitteln.
Doch all diese Überlegungen führen zur wichtigsten Frage: Wer hat überhaupt ein Motiv?
Detektivgeschichte für Kinder ab 8 Jahren.
Mit Illustrationen von Claudia Schubert.
Birgit Mende
c/o Gwendolyn Wynter Autorenimpressum
An der Alten Burg 5
64367 Mühltal
Texte: © 2023 Copyright by Birgit Mende
Illustrationen: Claudia Schubert
Inhaltliche Beratung und Coaching: Andrea Weil
Druck: epubli – ein Service der Neopubli GmbH, Berlin
Alle Namen, Orte und Handlungen sind frei erfunden!
Eventuelle Ähnlichkeiten wären zufällig und nicht beabsichtigt.
Inhalt:
1 Die Parkfüchse
2 Waldi und Karl
3 Das Geheimversteck
4 Karl ist ausgebüxt
5 Ein schlauer Name
6 Eine Menge Ideen
7 Die erste Spur
8 Apollo
9 Hundewelpen im Internet
10 Das Hundefutter im Einkaufswagen
11 Beobachtung
12 Karls Befreiung
13 Der Schatten
Hi, ich bin Ben. Und ein Detektiv. Nicht so einer wie Sherlock Holmes, obwohl er mein Vorbild ist. Ich bin eher so ein Gruppen-Detektiv wie bei den Pfefferkörnern. Unser Name klingt genauso cool. Die Parkfüchse, das sind: Tina, Xenia, Tim, Lucas und natürlich ich.
Ich möchte uns kurz vorstellen.
Wir sind alle zehn Jahre alt und gehen in die vierte Klasse der Grundschule Pappelroda.
Tim, Tina und Xenia in die 4 a.
Lucas und ich in die 4 b.
In unserer Schule gehören wir zu den Großen und wir freuen wir uns schon auf die Mittelschule oder das Gymnasium.
T i n a
Sie hat lange, blonde Haare. Mit ihren kobaltblauen Augen sieht sie immer genau, wo’s lang geht.
Tina ist aufgeweckt, mutig, abenteuerlustig, manchmal sogar ein bisschen übermütig. Sie ist sehr selbstbewusst.
Und für alle ein prima Kumpel, auf den man sich immer verlassen kann.
X e n i a
Sie kann man an ihren kurzen rot-blonden Haaren und den dunkelblauen Augen erkennen. Sie ist eher ein bisschen schüchtern und zurückhaltend. Dafür aber geduldig, super schlau, hat tolle Einfälle und sie kann prima kombinieren. Für uns Detektive echt von Vorteil!
T i m
Er ist eine Sportskanone und viel mit seinem Rad unterwegs.
Auch wenn er schnell wie der Wind saust und seine blonden Haare kräftig durchgepustet werden, bekommt er mit seinen himmelblauen Augen alles haarscharf mit. Tim kann gut planen und organisieren. Er ist selbstbewusst und immer offen für Neues. Seine Begeisterung ist ansteckend. Deshalb ist er meist unser Wortführer.
L u c a s
Er hat schulterlange, schwarze Haare. Damit er immer den vollen Durchblick hat, schauen seine braunen Augen durch eine modische Brille.
Lucas ist sehr wissbegierig, verständnisvoll und an allem interessiert. Und überaus praktisch und kreativ veranlagt. Er kann besonders gut mit Holz arbeiten.
B e n
Nun bleibe nur noch ich, Ben, übrig:
Da ich groß und kräftig bin, kann ich echt gut zupacken.
Ich habe kurze braune Haare und braune Augen und mir entgeht niemand, der Hilfe benötigt. Ich bin neugierig und abenteuerlustig. Außerdem lache ich gern, bin witzig und für jeden Spaß zu haben.
Meine Freunde sagen, mit mir als Kumpel kann man durch dick und dünn gehen.
Nun möchtet ihr bestimmt wissen, wie wir Detektive zu unserem ersten Fall kamen …
Waldi und Karl
Es war Samstagvormittag, mitten im Mai.
Meine Mama wirbelte durch die Küche. Papa hatte sich gleich nach dem Frühstück in die Garage verkrümelt. Er wollte sein Fahrrad sommerflott machen. Nun saß ich an meinem Schreibtisch und schielte missmutig auf mein Mathebuch. Die Hausaufgabe hatte ich schon vier Tage vor mir hergeschoben, aber am Montag war Abgabetermin.
Widerwillig blätterte ich bis Seite zweiunddreißig. Aufgabe drei war eine Textaufgabe. Auch das noch! Textaufgaben konnte ich überhaupt nicht leiden. Ich stöhnte. Plötzlich drang das Quietschen unserer schmiedeeisernen Gartenpforte laut und deutlich durch mein geschlossenes Fenster. Wer kam uns denn jetzt besuchen? Neugierig spähte ich, hinter der Gardine verborgen, nach draußen. Alles verschleiernder Frühnebel waberte durch den Garten. Puh, viel war nicht zu sehen, denn mein Zimmer lag im ersten Stock. Nur vage erkannte ich zwei Umrisse, die sich einen Weg zur Haustür bahnten. Kurz darauf schrillte die Klingel. „Beehheenn! Kommst du mal bitte!“, rief Mama von unten.
Ich stiefelte zur Tür, riss sie auf und fragte: „Warum?“
Mama hielt mir ihre mit Teig und Mehl verkrusteten Hände entgegen und lächelte. „Kannst du bitte aufmachen?“
Ich trabte die Treppe runter, begleitet vom erneuten Läuten unserer Türglocke. Draußen stand – Tante Kobold. Diesen Spitznamen hatte Papa Tante Gabi gegeben, nachdem sie mit knallroten Haaren aus dem Urlaub zurückgekommen war. Die grünen Augen waren angeboren. Meine Tante Gabi ist super neugierig und – total nervig. Aber was soll’s. Mama zuliebe hielt ich die Haustür weit auf und sagte freundlich: „Hallo, Tante Gabi, schön dich …“ Weiter kam ich nicht, denn gleichzeitig mit meiner Tante schob sich ein Fellbatzen an mir vorbei.
„Halt!“, befahl sie scharf. Augenblicklich blieb das Bündel stehen.
„Hallo, Ben!“, flötete Tante Gabi und gab mir fix ein paar feuchte Küsschen auf beide Wangen. Igitt! Ich war doch kein Baby mehr. Verstohlen wischte ich sie mit dem Handrücken weg.
„Das ist Waldi. Unser neuer Liebling“, sagte Tante Gabi. Waldi? So nannte man doch einen Jagdhund. Aber dieser Waldi war – ein Collie. Tja, meine Tante hatte manchmal – eigentlich öfter – merkwürdige Angewohnheiten. Der neue Hund musterte mich aufmerksam mit seinen treuen braunen Augen. Ich grinste zurück. Vorsichtig streckte ich meine Hand aus. Waldi schnüffelte und schleckte mir anschließend die Hand ab. Ich kraulte ihn am Hals. Das Eis war gebrochen und wir konnten Freunde werden. Mama kam aus der Küche in den Flur. Die Schwestern begrüßten sich mit Küsschen und Umarmung. Dann fiel Mamas Blick auf Waldi und sie zuckte erschrocken zurück. „Ihr habt … einen Hund?“, fragte sie. Ihre Stimme klang ängstlich. Als Mama klein gewesen war, hatte sie ein Golden Retriever angesprungen. Seitdem machte sie, wenn möglich, einen großen Bogen um Hunde. Doch nun stand einer mitten in unserem Flur!
„Vor Waldi brauchst du keine Angst zu haben“, erklärte Tante Gabi und lächelte. „Der hört aufs Wort und ist gutmütig wie ein dummes Schaf.“
An Mamas Blick merkte ich, dass sie sehr skeptisch war. Tante Gabi schälte sich aus ihrem quietscheentchen gelben Mantel. Ich parkte ihn an unserer Garderobe. Wie ein Pfeil kam auch schon ihre erste Frage, mit honigsüßer Stimme: „Na, Ben, was macht denn die Schule?“
„Die steht noch an derselben Stelle.“ Ich grinste.
„Und was machen deine Freunde?“
„Immer noch genauso viele Dummheiten“, flüsterte ich. Leise, damit nur ich es hörte.
„Was hast du gerade gesagt?“, fragte meine Tante Gabi und schüttelte den Kopf. „Sprich lauter, wenn ich mit dir rede!“
Mama runzelte die Stirn und fuhr sich mit den Fingern durch die blonden Haare. Ihr Blick huschte zwischen Tante Gabi und dem Hund hin und her. „Könnte Waldi vielleicht im Flur bleiben …?“
Da sah ich sie! Unsere Rettung! Die Hundeleine, die immer noch an Waldi hing! Schnell griff ich danach und fragte: „Darf ich mit Waldi Gassi gehen?“ Bestimmt war Tante Gabi bei diesem Nieselwetter mit dem Auto gekommen. Waldi brauchte Auslauf und ich – könnte mich vor den nächsten blöden Fragen in Sicherheit bringen.
Tja, mein älterer Bruder Finn löste sich meistens erfolgreich in Luft auf, sobald unsere Tante Gabi nahte. Gestern Abend hatte er bei seinem Freund übernachtet und wurde erst am Nachmittag zurück- erwartet. Der Glückspilz!
„Das wäre total nett!“, säuselte Tante Gabi und strahlte ihren Liebling an. Flugs schlüpfte ich in meine Schuhe und griff die Jacke vom Haken. „Bis bald!“ Schon war ich mit Waldi verschwunden.
***
Schnell waren wir im Stadtpark. Das Wetter lud nicht gerade zum Bummeln ein. Ich zog mir die Kapuze meiner olivgrünen wattierten Regenjacke tief in die Stirn. Trotzdem tropfte mir ständig dieser lästige Nieselregen ins Gesicht. Waldi hatte furchtbar viel zu tun. An jedem Baum schnüffeln und immer wieder sein neues Revier markieren. Ich ging folgsam im Schlepptau hinterher.
An der Weggabelung zog Waldi nach rechts, in Richtung Waldrand statt Spielplatz.
„Halt!“, schrie ich. Augenblicklich blieb Waldi stehen und guckte mich abwartend an.
„Falsche Richtung“, erklärte ich ihm. „Hier gehen wir nicht lang!“ Ich bog nach links ab. Schielte aber noch mal hinüber zum Waldrand. Nur vage zu erkennen war er, dieser – ausrangierte Zirkuswagen. Darin wohnte die Einsiedlerin. Eine gruselige Alte, geheimnisvoll und unfreundlich. Ihr allein zu begegnen, war fast schon eine Mutprobe.
Ich hatte zwar Waldi, aber trotzdem bekam ich eine Gänsehaut, wenn ich an sie dachte.
Waldi schleifte mich über eine Wiese zu einer Gruppe kleiner Birken. Plötzlich blieb er stehen und bellte. In dem Dickicht zwischen den Bäumen raschelte es. Aus dem Nebel tauchte erst ein Hund, kurz darauf noch ein Mädchen auf, das er hinter sich herzog. Der Schäferhund war bestimmt noch nicht ganz ausgewachsen und sah übermütig aus.
Er lief um das Dickicht herum.
„Hey, nicht so schnell“, rief das Mädchen. „Halt!“
Doch der Hund hielt auf Waldi zu und fing sofort an, ihn begeistert zu beschnüffeln. Das Mädchen bekam die Gelegenheit, stehenzubleiben und zu Atem zu kommen. Und nun erkannte ich sie auch.
Es war Mira, sie wohnte in unserer Straße.