Die Puppe im Grase - Peter Christen Asbjørnsen - E-Book

Die Puppe im Grase E-Book

Peter Christen Asbjørnsen

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Beschreibung

»Die besten Märchen, die es gibt.« Jacob GrimmDas neue Werk aus Kat Menschiks Reihe der Lieblingsbücher. Kleine Puppen locken Königssöhne ins hohe Gras, Handwerker überlisten mithilfe von Nüssen den Teufel und ein Huhn rettet die Erde vor dem Vergehen. Eine Welt jenseits des Alltages wartet darauf, neu entdeckt zu werden. Was Jacob und Wilhelm Grimm für Deutschland waren, waren Peter Christen Asbjørnsen und Jørgen Moe für Norwegen. Die Seele eines Landes ist fest verankert in den Geschichten, die sich seine Bewohner über Generationen hinweg abends erzählten. Sie erweckten mit ihren Erzählungen eine phantastische und zugleich raue Welt zum Leben, die einerseits geprägt war von Moral und Sittenlehre und andererseits von Sehnsüchten und den Träumen der einfachen Menschen. Nördlich des Skagerraks entstand dabei ein Universum, mystisch, makaber, faszinierend und so reich an sprachgewaltigen Bildern, dass sie auch heute noch Lesende sofort in ihren Bann zu ziehen vermögen. In diesem Werk gestaltet Kat Menschik für eine Auswahl ihrer Lieblingsmärchen einzigartige, wunderschöne Illustrationen. So entsteht eine Reise in die unweite Vergangenheit, die die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fiktion für einen Augenblick aufhebt und den Leser Teil der Sagen eines entfernten und doch so nah wirkenden zauberhaften Kosmos sein lässt.

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Seitenzahl: 60

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Peter Christen Asbjørnsen / Jørgen Moe

Die Puppe im Grase

Norwegische Märchen

Aus dem Norwegischen übersetzt von Friedrich Bresemann
Illustriert von Kat Menschik

Kurzübersicht

Buch lesen

Titelseite

Inhaltsverzeichnis

Über Peter Christen Asbjørnsen / Jørgen Moe

Über dieses Buch

Impressum

Hinweise zur Darstellung dieses E-Books

Inhaltsverzeichnis

Der Gertrudsvogel

Das Kätzchen auf Dovre

Die Puppe im Grase

Der Bursch und der Teufel

Einem jeden gefallen seine Kinder am besten

Eine Freiergeschichte

Die zwölf wilden Enten

Däumerling

Die Lügenprobe

Das Huhn, das nach dem Dovrefjeld wollte, damit nicht die Welt vergehen sollte

Peter und Paul und Esben Aschenbrödel

Die Prinzessin auf dem gläsernen Berg

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Der Gertrudsvogel

Als unser Herr Christus und St. Petrus noch auf Erden einherwandelten, kamen sie einmal zu einer Frau, die bei ihrem Backtrog stand und den Teig knetete. Sie hieß Gertrud und hatte eine rote Mütze auf. Da beide den Tag über schon weit gegangen und daher sehr hungrig waren, bat der Herr Christus die Frau um ein Stückchen Brot. Ja, das sollte er haben, sagte sie und nahm ein Stückchen Teig und knetete es aus, aber da ward es so groß, dass es den ganzen Backtrog ausfüllte. Nein, das war allzu groß, das konnte er nicht bekommen. Sie nahm nun ein kleineres Stück, aber als sie es ausgeknetet hatte, war es ebenfalls zu groß geworden; das konnte er auch nicht bekommen. Das dritte Mal nahm sie ein ganz, ganz kleines Stück, aber auch das Mal wurde es wieder zu groß. »Ja, so kann ich euch nichts geben«, sagte Gertrud. »Ihr müsst daher ohne Mundschmack wieder fortgehen, denn das Brot wird ja immer zu groß.« Da ereiferte sich der Herr Christus und sprach: »Weil du ein so schlechtes Herz hast und mir nicht einmal ein Stückchen Brot gönnst, so sollst du zur Strafe dafür in einen Vogel verwandelt werden und deine Nahrung zwischen Holz und Rinde suchen, und nicht öfter zu trinken sollst du haben, als wenn es regnet.« Und kaum hatte er die Worte gesprochen, so war sie zum Gertrudsvogel verwandelt und flog oben zum Schornstein hinaus. Und noch den heutigen Tag sieht man sie herumfliegen mit einer roten Mütze auf dem Kopf und schwarz über dem ganzen Leib, denn der Ruß im Schornstein hatte sie geschwärzt. Sie hackt und pickt beständig in den Bäumen nach Essen und piept immer, wenn es regnen will, denn sie ist beständig durstig.

Inhaltsverzeichnis

Das Kätzchen auf Dovre

Es war einmal ein Mann oben in Finnmarken, der hatte einen großen weißen Bären gefangen, den wollte er dem König von Dänemark bringen. Nun traf es sich so, dass er grade am Weihnachtsabend zum Dovrefjeld kam, und da ging er in ein Haus, wo ein Mann wohnte, der Halvor hieß; den bat er um Nachtquartier für sich und seinen Bären.

»Ach, Gott hilf mir!«, sagte der Mann. »Wie sollt ich wohl jemandem Nachtquartier geben können! Jeden Weihnachtsabend kommen hier so viele Trolle, dass ich mit den Meinigen ausziehen muss und selber nicht einmal ein Dach über dem Kopf habe.«

»O, Ihr könnt mich deswegen immer beherbergen«, sagte der Mann. »Denn mein Bär kann hier hinter dem Ofen liegen, und ich lege mich in den Bettverschlag.«

Halvor hatte nichts dagegen, zog aber selbst mit seinen Leuten aus, nachdem er zuvor gehörig für die Trolle hatte zurichten lassen: Die Tische waren besetzt mit Reisbrei, Stockfischen, Wurst und was sonst zu einem herrlichen Gastschmaus gehört.

Bald darauf kamen die Trolle an. Einige waren groß, andere klein, einige lang geschwänzt, andere ohne Schwanz, und einige hatten ungeheuer lange Nasen, und alle aßen und tranken und waren guter Dinge. Da erblickte einer von den jungen Trollen den Bären, der unter dem Ofen lag, steckte ein Stückchen Wurst an die Gabel und hielt es dem Bären vor die Nase. »Kätzchen, magst auch Wurst?«, sagte er. Da fuhr der Bär auf, fing fürchterlich an zu brummen und jagte sie alle, Groß und Klein, aus dem Hause.

Das Jahr darauf war Halvor eines Nachmittags, so gegen Weihnachten hin, im Wald und haute Holz für den Heiligen; denn er erwartete wieder die Trollen. Da hörte er es plötzlich im Wald rufen: »Halvor! Halvor!« – »Ja!«, sagte Halvor. »Hast du noch die große Katze?«, rief’s. »Ja«, sagte Halvor. »Jetzt hat sie sieben Jungen bekommen, die sind noch weit größer und böser als sie.« – »So kommen wir niemals wieder zu dir!«, rief der Troll im Walde. Und von der Zeit an haben die Trolle nie wieder den Weihnachtsbrei bei Halvor auf Dovre gegessen.

Inhaltsverzeichnis

Die Puppe im Grase

Es war einmal ein König, der hatte zwölf Söhne. Als diese groß waren, sagte er zu ihnen, sie sollten fortreisen in die Welt und sich jeder eine Frau suchen, aber die sollte spinnen und weben und ein Hemd in einem Tag fertig nähen können, sonst wollte er sie nicht zur Schwiegertochter haben. Jedem von ihnen gab er ein Pferd und eine ganz neue Rüstung, und darauf reisten die Söhne fort in die Welt, um sich eine Frau zu suchen. Als sie aber eine Strecke Weges gereist waren, sagten sie, Aschenbrödel wollten sie nicht mithaben, denn der tauge doch zu nichts. Aschenbrödel musste nun zurückbleiben und wusste gar nicht, wie er’s anfangen sollte. Da ward er sehr niedergeschlagen, stieg von seinem Pferd herunter und setzte sich ins Gras hin und weinte. Als er aber eine Weile gesessen hatte, bewegte sich der eine Grasbülten und es kam daraus eine kleine weiße Gestalt hervor, und als sie näher kam, sah Aschenbrödel, dass es ein niedliches kleines Mädchen war, aber ganz, ganz klein. Diese trat auf ihn zu und fragte ihn, ob er nicht die Puppe im Grase besuchen wolle. Ja, das wollte Aschenbrödel gern und ging mit ihr.

Als er hinunterkam, saß die Puppe im Grase auf einem Stuhl und war so schön und so geputzt. Sie fragte Aschenbrödel, wo er hinwolle und in welchem Geschäft er reise.

Er erzählte ihr nun, dass sie ihrer zwölf Brüder wären und dass der König, ihr Vater, jedem von ihnen ein Pferd und eine Rüstung gegeben und zu ihnen gesagt hätte, sie sollten in die Welt reisen und sich eine Frau suchen, die solle spinnen und weben und ein Hemd in einem Tag fertig nähen können. »Wenn du nun das kannst und meine Frau werden willst«, sagte Aschenbrödel, »dann will ich nicht weiterreisen.« Ja, das wollte sie gern und machte sich sogleich an die Arbeit, fing an zu spinnen und zu weben und nähte das Hemd in einem Tag fertig, aber es ward so klein, so klein, nicht länger als – so lang.