Die Räuber mit den großen Koffern - Günter Saalmann - E-Book
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Die Räuber mit den großen Koffern E-Book

Günter Saalmann

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Beschreibung

Jana versteht gar nichts. Die fremde Stimme auf dem Anrufbeantworter krächzt und stammelt nur ein paar Worte. Doch irgendwie hört es sich wie eine Drohung an. Aber Jana ist kein Angsthase. Und Tim, ihr bester Freund, ist als Sohn eines Hauptkommissars fast ein Profi. Doch dann kommen sie, nachts, Die Räuber mit den großen Koffern ... LESEPROBE: Unter schweren Schritten knarrt die Haustreppe. »Kindesräuber!«, flüstert es in Janas Rücken. Sie fährt herum. In die Mauerecke gepresst, hockt auf dem abgestellten Rasenmäher ihr Freund Tim, die Knie bis unters Kinn gezogen. Er ist ihr unbemerkt gefolgt. Auch ihn hat wohl der Lichtschein aus dem Wohnzimmer überrascht. Kurz vor ihr muss er hier unten angelangt sein. Jetzt hat ihn die Angst gepackt. Vor sich hält er irgendetwas Dunkles, Spitzes: eins von seinen Messern, was sonst. Die übrigen klappern in seiner Tasche. »O Gott, Kindesräuber«, wimmert er im Flüsterton. »Hast du eins eins null angerufen?«, fragt Jana und zieht dabei die Luft durch die Zähne. »Nein, ich wollte ...« »Du wolltest, du wolltest, du Nachtjacke! Jetzt sitzen wir alle drei in der Falle! Dass das Kindesräuber sind, weiß ich selber ...« Bis in den Hals hinauf schlägt Janas Herz. Oh, wie wütend ist sie, dass ihrem >Hauptkommissar < das Herz offensichtlich in die Hose gerutscht ist. »Ob in die Koffer ganze Kinder reinpassen?«, jammert er. »Immer noch besser als halbe«, zischt sie zurück. Janas Wut wächst zum Riesenzorn. Noch ist es nicht so weit, ihr Herren Gangster! Wehren wird sie sich, den Fluchtweg freikämpfen! Robby gibt wütende Knurrlaute von sich, er strampelt, macht sich steif, will raus aus ihrer Umklammerung. Sie faucht Tim an: »Her mit dem Messer!« »Die haben bestimmt Pistolen!«, raunt Tim. In der dunklen Ecke unter der Treppe gibt es ein stummes Handgemenge um das Messer. Dabei muss Jana den Mund des Brüderchens freigeben. Das erwartete Geschrei bleibt aus. Robby öffnet den Rachen weit wie ein Löwe und japst und schnappt nach Luft. Die Schritte aus dem Obergeschoss kommen zurück in die Diele. »Im Kinderzimmer sind sie nicht! Im Elternschlafzimmer auch nicht!« Die hellere Stimme ist ungeniert laut, sie verschwindet hinter der Toilettentür. Der andere Gangster hat inzwischen die Küche inspiziert und hält sich jetzt wieder im Wohnzimmer auf. Jana erkennt das alles am vertrauten Knarren der verschiedenen Türen. »Mir nach!«, flüstert sie entschlossen.

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Inhaltsverzeichnis

Impressum

1. Kapitel

2. Kapitel

Günter Saalmann

E-Books von Günter Saalmann

Impressum

Günter Saalmann

Die Räuber mit den großen Koffern

ISBN 978-3-86394-448-3 (E-Book)

Die Druckausgabe erschien 1994 in Der KinderbuchVerlag

Gestaltung des Titelbildes: Ernst Franta

© 2013 EDITION digital®Pekrul & Sohn GbR Godern Alte Dorfstraße 2 b 19065 Pinnow Tel.: 03860-505 788 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.ddrautoren.de

1. Kapitel

Am Rande der Stadt Kalau, abseits der großen Chaussee, liegt der Galgenweg. Hier stehen einsam zwei Häuser. Das eine gehört Bostelmanns.

Es ist Samstagabend.

Jana Bostelmann sitzt vor dem Fernseher. Die Sendung heißt:

Warnen uns übernatürliche Mächte??? Eine Dame mit großer Glitzerbrille berichtet von einem seltsamen Anruf: Meldet sich doch kürzlich ihr vor dreißig Jahren verstorbener Bräutigam! Er will sie warnen. Vor einem Vampirbiss! Ein böser Scherz, so hat die Dame geglaubt. Bis neulich, um Mitternacht - sie zeigt den Zuschauern die Bissnarbe an ihrem mächtigen Kinn und hebt die Oberlippe ... Schaudernd schaltet Jana das Fernsehgerät aus. Da sieht sie das Lämpchen am automatischen Anrufbeantworter des Telefons blinken. Sie drückt den Wiedergabeknopf, und eine tiefe, heisere Stimme meldet sich. Sie scheint aus weiter Ferne zu hallen: »Krächz ... halloo wamiwienGruft von Bostelmann ... krächz, krächz ...« Die Worte gehen unter im Rauschen und Knacken.

Die Kassette zwitschert beim Zurückspulen, Jana hört den unverständlichen Anruf wieder und wieder ab.

Im ersten Augenblick hat sie Tim Dollenburg im Verdacht. Aber gleich wird sie unsicher. Der gute, dicke Tim? Nein. Der kommt nicht auf solche Späße.

Und das Ganze klingt auch nicht nach Spaß. »Wamiwien Gruft von Bostelmann ...« Vielleicht hieß es auch: »Mawilien Gruft ...«

Am Ende gar: »Familiengruft»? Jana überlegt. Soll sie ihren Papa verständigen?

Auf dem Tisch liegt ein Zettel mit seiner eiligen Handschrift.

Mein liebes Janakind Wenn irgendwas ist, ruf mich im „Wilden Mann“ an, es wird heute wieder spät Dein lieber sorgenvoller Papa

Der Papa ist abends fast nie daheim, er muss Schunkellieder singen und frohe Laune verbreiten. Er ist von Beruf Stimmungssänger und erfreut mit seinem bärenstarken Bass die Gäste im Weinlokal »Zum Wilden Mann«. Das liegt im Stadtzentrum, weit entfernt von dem einsamen Galgenweg.

Soll Jana ihren Vater von der Bühne weg ans Telefon rufen lassen? Und was kann sie ihm sagen? Etwa: Lieber Papa, eben kam ein Anruf aus der Familiengruft? Keine Panik, sagt sie sich. Der Papa hat zurzeit wirklich Sorgen genug. Wegen Mama.

Die Arme liegt seit drei Tagen im Krankenhaus. Mit drei gebrochenen Rippen. Sie wollte nur eine Straße überqueren. An einer Stelle, wo gerade Telefonkabel neu in der Erde verlegt wurden. Ein gelbes Auto kam, ein Stoß, sie lag im Graben. Und der Fahrer hatte es sehr eilig, wegzukommen ...

Nein, zusätzliche Sorgen kann der Stimmungssänger Bostelmann zurzeit nicht brauchen. Und seine Tochter?

Sie wird den dummen Anruf einfach vergessen. Jana drückt zwei Tasten und löscht die »Familiengruft«.

Aus dem Dachgeschoss dringt das ungeduldige Quietschen von Bruder Robby. Sie läuft die Treppe hinauf ins Kinderzimmer.

»Hast du dein Keksel schon wieder verschmiert?«, schimpft sie.

Robbys Mund ziert ein Bart aus gelbem Brei, er steht im Bett, rüttelt am Gitter und strahlt ihr entgegen. Jana seufzt, nimmt ihn aufs Knie, lässt ihn reiten. Singt ihm ein Gutenachtlied.

»La la li la li la Laus, Mama liegt im Krankenhaus, Papa singt im >Wilden Mann<, holdrio taram tamtam, Opa, Oma sind nicht da, wohnen in Amerika, keiner kümmert sich um Jana und ihr gefräßiges Robby-Monster.«

»Badamadaba«, singt Robby-Monster mit und guckt sehr verständig, so sehr, wie nur ein Bursche von reichlich zwölf Monaten gucken kann.