Die schönsten Sagen aus Wien - Wolfgang Morscher - E-Book

Die schönsten Sagen aus Wien E-Book

Wolfgang Morscher

4,2

Beschreibung

DIE SCHÖNSTEN SAGEN AUS ALLEN BEZIRKEN WIENS … gesammelt von den österreichischen Sagen-Experten Wolfgang Morscher und Berit Mrugalska. Mehr als 50 bezaubernde und spannende, romantische und unheimliche Geschichten vom lieben Augustin in der Pestgrube und von der Dienstbotenmuttergottes, vom Stock im Eisen und vom Stoß im Himmel, vom Alraundl und vom Donauweibchen, von der Teufelsmühle am Wienerberg und vom Lindwurm am Kahlenberg, Sagen von der Pest und von historischen Begebenheiten, von Nixen und Wassermännern, Teufeln und Dämonen. DIE SCHÖNSTEN SAGEN AUS ALLEN BUNDESLÄNDERN: Die schönsten Sagen aus Oberösterreich Die schönsten Sagen aus Niederösterreich Die schönsten Sagen aus Kärnten Die schönsten Sagen aus dem Burgenland Die schönsten Sagen aus Tirol Die schönsten Sagen aus Südtirol Die schönsten Sagen aus Salzburg Die schönsten Sagen aus Wien Die schönsten Sagen aus der Steiermark Die schönsten Sagen aus Vorarlberg

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Wolfgang MorscherBerit Mrugalska

Die schönsten Sagenaus Wien

© 2010HAYMON verlagInnsbruck-Wienwww.haymonverlag.at

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

ISBN 978-3-7099-7490-2

Umschlag- und Buchgestaltung:Kurt Höretzeder, Büro für Grafische Gestaltung, Scheffau/Tirol Mitarbeit: Ines GrausCoverabbildung: Rudolf von Alt: Dreifaltigkeitshof in Wien (o.J.), Aquarell, 27 × 17,5 cm, Sammlung Georg Schäfer, Schweinfurt

Dieses Buch erhalten Sie auch in gedruckter Form mit hochwertiger Ausstattung in Ihrer Buchhandlung oder direkt unter www.haymonverlag.at.

Wolfgang Morscher/Berit Mrugalska

Die schönsten Sagen aus Wien

Schab den Rüssel

In Wien wurde vor langer Zeit eine besonders große Hochzeit gehalten, die ganz herrlich ausgerichtet und anzuschauen war. Allerlei Künstler und Musikanten trugen zur Unterhaltung bei, darunter auch Zauberer und Artisten. Bei diesem Trubel fanden sich auch die Bettelleute ein – und nicht gerade wenige. Unter diesen Bettlern befand sich auch einer, der das Betteln zu seinem Gewerbe gemacht hatte. Nur machte er an diesem Tag kein gutes Geschäft, zu sehr waren die Gäste mit sich selbst beschäftigt und wollten ja nichts von der Hochzeit verpassen. Das war natürlich gar nicht nach dem Geschmack des Bettlers und er wurde ärgerlich, denn so viel Geld wurde für das Fest ausgegeben und für ihn fiel nichts dabei ab. Er grummelte vor sich hin:

„Ja, ist denn die ganze Stadt ein Armenhaus geworden? Der Teufel soll euch holen! Ha, lieber will ich den Teufel um ein Almosen bitten als euch Geizrachen und Hungerleider! Wie viele Gebete habe ich heute schon für euch gesprochen, wie viele Litaneien für das Brautpaar heruntergehaspelt, und nicht einer von euch hat mir etwas gegeben – noch nicht einmal konnte ich ein ‚Küss die Hand Euer Gnaden, vergelt’s Gott!‘ sprechen!“

Wie nun der Bettler vor sich hin fluchte, da hinkte ein kleiner, schmaler Mann in einem grünen Samtanzug an ihm vorbei, der trug einen schwarzen spanischen Hut mit einer roten Feder und schaute sich ein wenig um nach dem Bettler. Dieser vergaß auf der Stelle seinen Vorsatz, niemanden mehr anzubetteln, als er das scharf blitzende Auge und die große, stark gebogene Adlernase des Vorbeigehenden sah.

„Halt sofort dein Lügenmaul, du Lump! So bekommst du von mir nichts, außerdem weißt du nicht, wen du hier vor dir stehen hast, auch wenn du es eben noch gelobt hast!“

Mit diesen Worten bog der Grünrock in eine kleine, dunkle Seitengasse ein, wo es ruhiger war und nicht so viele Menschen vorbeigingen. Der Bettler eilte ihm nach und hoffte auf einen Lohn, da der schmächtige Mann in die Tasche griff. Der zog aber nicht seine Geldbörse, sondern eine kleine, eiserne Raspel mit kurzem Holzstiel heraus und sprach:

„Diese kleine Raspel wird deinen Geldsorgen ein Ende machen, wenn du meinen Rat annimmst. Streich dir mit der Raspel über deine Lippen und sag dabei: ‚Schab den Rüssel‘, und dir wird ein Goldstück aus dem Hals fallen. Doch weil es im Leben nichts geschenkt gibt, will auch ich etwas dafür verlangen.“

„Euer Wort sei mir Befehl!“, rief der Bettler vor Freude zitternd und konnte die Augen nicht von dieser ungewöhnlichen Raspel lassen.

„Deine Bettlerei mit den Gebeten muss ein Ende haben, auch darfst du in keine Kirche gehen und nicht heiraten, und nach sieben Jahren gehört deine Seele mir. Wenn dich in dieser Zeit jemand beleidigt oder dir etwas nachsagt oder wenn ein Richter dich ungünstig verurteilt, dann hole nur diese Raspel aus der Tasche und sprich, ohne sie an deine Lippen zu bringen: ‚Schab den Rüssel‘. Dann wird die Raspel nicht deine Lippen schaben, sondern das Maul, welches schlecht über dich gesprochen hat. Und glaube mir, sie werden nie wieder über dich sprechen.“

Das gefiel dem Bettler, und obwohl es ihm nicht ganz geheuer war, dass er einen Handel mit dem Teufel machte – denn so viel hatte er mittlerweile doch verstanden –, ging er auf das Angebot ein. Was wog schon seine Seele mit einem knurrenden Magen gegen ein Leben mit Goldtalern? Das „Kirchengehen“ war ihm sowieso verhasst und das Betteln mit den heruntergeleierten Gebeten ebenfalls. Er ging den Handel also ein und der Grünrock sagte, er werde am nächsten Morgen zu ihm kommen und den Vertrag mitbringen, der zu unterschreiben war. Wenn der Bettler aber den Pakt nicht gewissenhaft einhalten würde, dann sollte dem Teufel die Seele sofort gehören, mahnte ihn dieser.

„Und merke dir gut, das Geld vom ‚Schab den Rüssel‘ kannst du nur in der Früh bekommen, und dabei musst du nüchtern sein“, waren die letzten Worte des Leibhaftigen, und schon war er nicht mehr zu sehen. Der Bettler ging nun nach Hause, als hätte er den größten Schatz der Welt bei sich, den es vor Dieben zu behüten galt. Sogar zum Schlafen nahm er die Raspel mit ins Bett, um nur ja sicher zu gehen, nicht bestohlen zu werden.

Gleich im Morgengrauen war er am nächsten Tag schon auf und zog die Raspel hervor. Dann hielt er sich gleich eine Schüssel unters Kinn und strich mit der Raspel über seinen breiten Mund. „Schab den Rüssel!“, sprach er, und „Kling“ fiel ein funkelnagelneuer „Kremnitzer“ in die Schüssel. Diese Kremnitzer Dukaten waren Goldmünzen von bester Qualität und seit dem Ende des 17. Jahrhunderts sehr gefragt. Mit dem Streich über seinen Mund raspelte der Bettler aber auch etwas Haut von seiner Lippe. Vor Freude über das Gold spürte er gar keinen Schmerz und machte das Kunststück gleich noch einmal und wieder und wieder. In seiner Schüssel, da klimperte es nur so wie bei einem Glockenspiel, und er achtete nicht weiter darauf, dass er bereits stark blutete. Da stand mit einem Mal der Grünrock mit dem Vertrag vor ihm, zog eine frisch geschnittene Feder aus der Tasche – eigentümlicherweise war sie verkehrt gespitzt – und tunkte sie in die blutenden Lippen des Bettlers wie in ein rotes Tintenfass. Schnell unterschrieb der Mann den Vertrag für seine neue Raspel, und gleich darauf war der Teufel auch schon wieder verschwunden. Er ließ dem Bettler jedoch noch eine kleine Dose mit Lippenbalsam da, die mehr nach Schwefel als nach Rosenöl roch, und riet ihm die Wunde verheilen zu lassen und nicht zu viel Gebrauch von der Raspel zu machen, denn auch die Polizei würde sich Gedanken zu solchen Verletzungen machen.

Am nächsten Tag hatte der frühere Bettler einen stark entstellten Mund und eine fürchterliche Kruste auf den Lippen. Doch er konnte sich nicht beherrschen und schabte gleich am Morgen wieder so viele Goldmünzen her, dass seine Lippen wie zerplatzte Würstchen aufsprangen. An diesem Tag hatte er sehr wohl Schmerzen dabei, aber die nahm er in Kauf. Als er dann mit seinem „Gewinn“ aus dem Haus ging, hielt er sich einfach ein Tuch vor den Mund, sodass die Leute meinten, er hätte schlimmes Zahnweh. Er ging ins Gasthaus und ließ es sich gut gehen, auch lud er seine früheren Bettelkameraden ein, die mit zunehmendem Weingenuss spöttelten, dass er wohl des Teufels Großmutter geküsst haben müsse, dass er heute so ein Schwartenmaul habe. Er zog ärgerlich seine Raspel hervor und sprach heimlich und leise: „Schab den Rüssel.“ Da tanzte die Raspel auf den Lippen des Spötters herum, doch war sie nicht zu sehen und es fiel auch kein Goldstück herunter, und der Gequälte schrie vor Schmerzen laut auf, verließ den Tisch und kam nicht mehr zurück.

Mit jedem Tag wurde der frühere Bettler nun reicher und schabte sich die Münzen her, so wie er es aushalten konnte; nach einiger Zeit war er zu einem ansehnlichen Haus gekommen und gab dem den Namen „Zum Schab den Rüssel“, was er auch über der Haustür anschreiben ließ. Als Vornamen nahm er nun Chrysostomus an, was zu Deutsch „Goldmund“ bedeutet. Herr Chrysostomus zum Schab den Rüssel schien jeden Tag reicher und reicher zu werden, doch sah man ihn nie mehr ohne verbundenen Mund, und bald erzählten sich die Leute, dass er keinen Mund, sondern einen Saurüssel habe, von dem er sich immer etwas Gold abschabte. Sein neues Leben gefiel ihm sehr gut, und wer es wagte ihn zu verspotten oder ihm etwas Böses unterstellen wollte wegen seines blutigen Mauls, so wie es die Polizei einmal tat, den ließ er die Raspel spüren. Und wem dies je geschah, der sagte nie wieder etwas gegen den Herrn Chrysostomus.

Schnell waren die sieben Jahre vergangen und der Grüne kam, um die gewonnene Seele zu holen. Der Diener des Herrn Grafen Chrysostomus zum Schab den Rüssel wollte den Teufel aber nicht hereinlassen, doch der wusste sich zu helfen und stellte dem Diener ein Bein, dass er hinfiel wie ein nasser Sack.

Als der ungebetene Gast ins Zimmer trat, lag der Herr Graf gerade auf dem Sofa, las die Zeitung, trank ein Fläschchen Ungarwein und rauchte türkischen Tabak.

„Ich möchte nicht gestört werden“, fuhr ihn der Herr Graf an, „wendet Euch an den Kammerdiener!“

„Na, mein Guter, ich habe mit dir selber zu sprechen und mit sonst niemandem in diesem Haus!“, sagte der Grünrock und zog den Vertrag aus der Tasche. „Die Zeit ist um – Abmarsch! Jetzt heißt es nicht mehr ‚Schab den Rüssel‘, sondern ‚Schab ab‘!“

Nun schaute der Herr Graf von seiner Zeitung auf, rückte die Augengläser zurecht und antwortete gähnend:

„Ich und abmarschieren? Ha, dass ich nicht lache! – Schab den Rüssel!“

Und wirklich, die Raspel ging nun auf den Teufel los und traktierte ihn, sodass ihm Hören und Sehen vergingen. Der dumme Teufel hatte nämlich vergessen, sich selber von diesem Zauberwerkzeug auszunehmen, und nun fing der Herr Graf auch noch an, wie ein Konzertmeister den Takt dazu singend anzugeben.

Vor Schmerzen schreiend fiel der Teufel auf die Knie und bat um Gnade, doch der Herr Graf wollte erst seinen Vertrag ausgehändigt bekommen. Als er diesen in den Händen hielt, zerriss er ihn und forderte den Teufel auf zu gehen mit den Worten:

„Sei so gut, wische dir das Maul und triff das Loch. Die Raspel aber lässt du mir zum Andenken da, ich will …“

„Halt’s Maul, du Narr, du! Der Vertrag ist zerrissen und die Raspel ist wieder mein. Mit diesem Werkzeug bekomme ich ganz andere Seelen als die deine! Aber wir werden ja sehen, ob wir uns nicht doch noch einmal bei mir in der Hölle treffen werden, und da werde ich auch sagen ‚Schab den Rüssel‘!“

Der Basilisk in der Schönlaterngasse

Viel erzählt man sich in Wien von dem Basilisken in der Schönlaterngasse in der Wiener Innenstadt. So ein dämonisches Tier gibt es zum Glück nicht oft, was es aber natürlich nur noch interessanter erscheinen lässt.

Es war der 26. Juni des Jahres 1212, als aus dem Hof eines Bäckermeisters wilde Schreie und ein riesiger Krawall bis auf die Straße zu hören waren. Sofort hatte sich davor eine große Menschenmenge gebildet, die wissen wollte, was denn da drinnen los wäre. Und nach einiger Zeit erschien sogar der Stadtrichter hoch zu Ross, um in Erfahrung zu bringen, was der Tumult zu bedeuten hätte.

Da öffnete endlich der Bäckermeister die großen Tore zu Haus und Hof und berichtete dem Stadtrichter, was vor kurzem vorgefallen war:

„Unsere Magd ist zum Brunnen gegangen, um Wasser zu holen, doch kam sie bald zurück und meldete, dass im Brunnen kein Wasser mehr zu holen sei. Ja mehr noch, ihr schien, als ob der Brunnen vergiftet worden wäre, denn ein bestialischer Gestank drang aus dem Brunnenschacht nach oben. Als sie nun den leeren Schöpfeimer wieder nach unten fallen ließ, beugte sie sich vor und schaute in den Brunnen hinab. Voll Schrecken konnte sie erkennen, dass sich dort unten ein Viech befinden musste, dass sie mit dem fallengelassenen Wassereimer getroffen hatte, und das nun wild zu ihr nach oben blickte. Daraufhin wurde sie fast ohnmächtig, die Füße knickten ihr weg und um Luft ringend ließ sie sich auf den Boden vor dem Brunnen fallen. Als sie sich erholt hatte, ist sie gleich zu uns in die Backstube gelaufen und hat uns von dem Vorfall und dem unheimlichen Wesen im Brunnen berichtet. Das konnte der neue Knecht natürlich nicht glauben, und er hat gesagt, die Natter werde er ihr schon heraufbringen, die sich traue, in unserem Hauswasser ein Bad zu nehmen. Nun hat er sich den Strick vom Wassereimer um den Leib gebunden und in die eine Hand eine Laterne genommen, und wir haben ihn vorsichtig in den Schacht hinuntergelassen. Als er wohl auf halber Tiefe war, da wurde die Flamme in der Laterne immer kleiner und mit einem Mal schrie auch er aus Leibeskräften um Hilfe. So schnell wir konnten, haben wir ihn wieder heraufgezogen, aber der Knecht war bereits besinnungslos und wir hatten große Mühe, ihn aus dem Schacht wieder herauszubekommen. Mit Riechsalz, frischer Luft und einem guten Schluck Kräuterwein haben wir ihn schließlich wieder zum Leben erweckt. Und was uns dann der Knecht berichtet hat, davon habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gehört!

Je weiter er in den Schacht hinunterkam, desto abscheulicher und schlimmer wurde der Gestank, der ihm jeden Atem zu nehmen schien und einen Hustenreiz bei ihm auslöste. Er hat sich sein Halstüchl um den Mund gebunden und nur mehr flach geatmet. Plötzlich hat er unten in der Tiefe des Brunnens ein unbeschreiblich grässliches Tier gesehen. Es hatte die Gestalt eines großen Hahns, aber so groß wie eine Schreckgestalt, mit vielzackigem Schuppenschweif und plumpen, warzigen Füßen. Seine Augen schienen zu glühen und dazu hatte es eine Krone auf dem Kopf. Diese Kreatur muss eine Missgeburt aus der Kreuzung eines Hahns mit einer Schlange oder einer Kröte sein. Und da der Knecht in seinem Leben noch nie etwas so Abscheuliches gesehen hat, hat er auch sogleich die Augen geschlossen und um Hilfe geschrien. Wie wir ihn dann noch oben gezogen haben, da kam es ihm so vor, als wenn allein der Blick dieses Ungetüms genügt hätte, um ihn zu töten und dass bereits sein Blut in den Adern zu stocken angefangen hatte.“

Die Menge, die während der Erzählung des Müllers immer größer geworden war, hörte gebannt zu, als er aber geendet hatte, da wusste niemand Rat.

Da trat ein gelehrter und in der Naturwissenschaft erfahrener Arzt hervor und erklärte nun den Leuten, dass es sich bei diesem „Viech“ im Brunnen wohl nur um einen Basilisken handeln könne. Er erklärte weiter, dass ein Basilisk auf wunderbare Weise aus einem Ei entsteht, das ein alter, schwarzer Hahn gelegt hat und das von einer Kröte ausgebrütet wird. Schon der berühmte Naturforscher Plinius beschrieb ein solches Tier und sagte, dass der Blick eines Basilisken so giftig sei, dass jeder, den er ansieht, sterben müsse. Töten kann man ihn aber nur mit seinen eigenen Waffen – man muss ihm einen Spiegel vor die Augen halten, sodass er von seinem widergespiegelten Blick selber sterben muss. Nach diesen Erklärungen gab der Arzt vor, ein Kranker warte auf ihn und er müsse sich schnell auf den Weg machen.

Nun war guter Rat teuer, denn es war niemand unter den Umstehenden, der sich nochmals in den Brunnen gewagt hätte. Der Stadtrichter musste also eine Entscheidung treffen und gab den Befehl, große Steine und Erde herbeizuschaffen. Dann wurde alles mit einem Schwung in den Brunnen geworfen und der Basilisk wurde von den Massen zerdrückt und erstickt. Doch auch der Bäckerjunge überlebte die Begegnung mit dem Basilisken nicht, er starb noch am selben Tag.

Zur Erinnerung an das, was in diesem Haus passierte, wurde ein getreues Abbild des scheußlichen Ungeheuers in einer Nische der Hausmauer aufgestellt und mit einer Inschrift versehen.

Andere wissen zu erzählen, dass der jähzornige Bäckermeister Martin Garhibl seinem Gesellen nicht seine Tochter zur Frau geben wollte und dem Antragsteller spottend ins Gesicht gesagt habe:

„Erst wenn dieser alte Hahn ein Ei legt, dann sollst du mein Schwiegersohn werden. Ab heute aber kannst du dir einen neuen Arbeitsplatz suchen!“

Als der gedemütigte Geselle am nächsten Morgen am Hof vorbeiging, mengte er sich unter die Menschenmasse und hörte den Worten des Bäckermeisters zu. Mutig trat er hervor und sagte:

„Dann ist es also wahr geworden und ich werde hinabsteigen.“

Und wirklich konnte er mit Hilfe eines großen Spiegels den schrecklichen Basilisken töten, worauf der ekelhafte Kadaver im Brunnen gelassen und mit Sand und Steinen eingegraben wurde. Kurz darauf wurde dann die Hochzeit gefeiert, denn nun konnte der Bäckermeister sich nicht mehr herausreden.

Wieder andere geben zu bedenken, dass dieser Stadtteil früher „unterm Tempelhof“ hieß und der Basilisk nicht nur ein „Eidechsenkönig“, sondern wohl eher ein Tempelwächter war, so wie er es seit alters her ist. Die allegorische Bezeichnung „Basilisk“ steht in der Alchemie übrigens für den Stein der Weisen.

Das rote Mandlauf der Freyung in Wien

Auf der Freyung in Wien, dem großen Marktplatz in der Wiener Innenstadt mit dem markanten Gebäude des Schottenklosters, stand um die Mitte des 16. Jahrhunderts ein kleines Haus mit einer Kellerschenke. Hier trafen sich vor allem Studenten, Künstler und besonders viele fahrende Schüler.

Als an einem Abend der Keller mal wieder gerammelt voll war und die verschiedensten Leute beieinander saßen, da kam auch ein Mann herein, der sich allein durch sein Äußeres von den übrigen Gästen abhob. Es war niemand anderer als der hochberühmte Doktor Faust, der besonders in Studentenkreisen bekannt war. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht seiner Anwesenheit unter den Gästen und nach wenigen Minuten brach lauter Jubel darüber aus. Dieser Doktor der Magie war durch seine wundersamen Kunststückchen genau wie durch seine tollen Streiche bekannt und berühmt.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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