Die Schule der magischen Tiere. Endlich Ferien 2: Silas und Rick - Margit Auer - E-Book
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Die Schule der magischen Tiere. Endlich Ferien 2: Silas und Rick E-Book

Margit Auer

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Beschreibung

Jetzt kostenlos herunterladen – die App zur Serie! *** Auf in die Ferien - mit einem magischen, sprechenden Tier! BAND 2: Lagerfeuer, Stockbrot, Sternenhimmel! Silas und sein magisches Krokodil Rick fahren ins Zeltlager. Dort will Silas den Waldmeisterpokal gewinnen. Doch dann macht ihn ein Mädchen ganz schön nervös – und wohin führt Nacht für Nacht diese seltsame Bonbonspur? Eins steht fest: So ein magisches Krokodil kann in einem Wettkampf äußerst praktisch sein … DIE SCHULE DER MAGISCHEN TIERE - Endlich Ferien: In der Schule der magischen Tiere heißt es: Endlich Ferien! Die magischen Tiere packen ihre Koffer – und das Abenteuer beginnt … Ein neuer spannender Ferienkrimi in kurzen Kapiteln - mit echtem magischem Tier. Viel Spaß mit dem zweiten Ferienabenteuer der Bestseller-Reihe!

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Weitere Abenteuer sind in Vorbereitung:Band 1 Rabbat und IdaBand 2 Silas und Rick

Band 1 Die Schule der magischen TiereBand 2 Voller Löcher!Band 3 Licht aus!Band 4 Abgefahren!Band 5 Top oder Flop!Band 6 Nass und nasser!Band 7 Wo ist Mr. M?Band 8 Voll verknallt!

Weitere Abenteuer sind in Vorbereitung.

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Copyright (c) by Carlsen Verlag GmbH, Hamburg 2017Umschlag und Innenillustrationen: Nina Dulleck Umschlaggrafik: Sabine ReddigRedaktion und Konzeption: Claudia ScharfLektorat: Caroline FuchsHerstellung und Gestaltung: Constanze HinzLithografie: Margit Dittes Media, Hamburg Satz und E-Book-Umsetzung: Pinkuin Satz und Datentechnik, Berlin ISBN 978-3-646-92973-7

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Juhu! In der Schule der magischen Tiere heißt es:

Endlich Ferien!

Die magischen Tiere packen ihre Koffer – und das Abenteuer beginnt …

Was? Du kennst die Schule der magischen Tiere nicht?

So sieht sie aus:

Die Wintersteinschule

Eine fast ganz normale Schule. Gäbe es da nicht das Geheimnis von Miss Cornfield und Mister Mortimer Morrison ...

Miss Cornfield

Lehrerin an der Wintersteinschule. Sie ist lustig, aber auch streng. Und sie liebt Rätsel!

Mister Mortimer Morrison

Inhaber der magischen Zoohandlung. Dort gibt es magische sprechende Tiere. Er selbst hat auch eins: die freche Elster Pinkie.

Mr. Morrisons Omnibus

Damit fährt er um die ganze Welt und sammelt magische Tiere ein. Sprechende Tiere! Und wer ganz viel Glück hat, bekommt von Mr. Morrison einen solchen Gefährten überreicht ...

Viele, viele Kinder aus Miss Cornfields Klasse haben bereits ein magisches, sprechendes Tier von Mr. Morrison bekommen. Einen Freund fürs Leben! Der sie versteht wie kein anderer. Der mit ihnen durch dick und dünn geht. Und – das ist ja wohl klar – der mit ihnen in den Urlaub fährt, wenn es heißt: Endlich Ferien!

Silas ist Schüler an der Wintersteinschule. Er war so aufgeregt, als er sein magisches Tier bekommen hat:

Krokodil Rick aus Florida.

Doch die beiden sind mittlerweile unzertrennlich.

Gemeinsam mit Rick fährt Silas jetzt das erste Mal ins Waldmeistercamp! Dort hat schon sein Papa um den Waldmeisterpokal gekämpft. Ob Silas es schafft, gemeinsam mit Rick die goldene Trophäe zu ergattern?

Den beiden Freunden stellen sich einige Hindernisse in den Weg …

Taschenlampe griffbereit? Dann kann es ja losgehen!

Der letzte Schultag

Die Küche im Libellenweg 1 lag an diesem Freitagmorgen in einem warmen, hellen Sonnenlicht.

Silas saß neben seiner Mutter am Tisch und knabberte an einer Scheibe Toastbrot. Nichts schmeckte besser als Toast mit Schokocreme! Besonders am letzten Schultag vor den Ferien.

Morgen war es endlich so weit, morgen würde Silas zum ersten Mal ins Waldmeistercamp fahren! Urlaub im Zeltlager zusammen mit Rick, seinem magischen Krokodil!

Sein tierischer Freund rekelte sich neben Silas auf dem Fensterbrett und blickte verträumt in die Ferne. Silas schob unauffällig ein Stück Toast in Ricks Richtung. Mit einem Happs war es in seinem Maul verschwunden. „Ich bin noch so müde!“, gähnte er.

Während Stefanie Sawatzki in der Zeitung blätterte, stapfte ihr Mann Robert herein und stellte sich an den Küchentresen. „Steffie, wo sind denn meine Brote?“ Heute wartete eine lange Baustellentour auf ihn und Herr Sawatzki liebte es, wenn auf dem Beifahrersitz eine Tüte lag, die nach Leberkäse duftete. Am liebsten mochte er Chili-Leberkäse.

Stefanie Sawatzki seufzte und erhob sich von ihrem Stuhl. „Iss doch erst mal Frühstück, Robert. Nach einem Toast sieht die Welt gleich viel besser aus.“ Sie öffnete die Kühlschranktür, um den Chili-Leberkäse herauszuholen.

„Milan, hast du den Kühlschrank geplündert?“, fragte Stefanie Sawatzki ihren ältesten Sohn, der gerade zur Tür hereinkam. Er war nur mit einer Unterhose bekleidet und kippte ein Glas Eistee in sich hinein.

Milan grinste breit und deutete mit dem Zeigefinger auf seinen kleinen Bruder. „Der war’s!“, sagte er. „Oder vielleicht war’s auch sein grünes Gummikrokodil!“

Stefanie Sawatzki schüttelte den Kopf. Ihre Söhne hackten nur zu gern aufeinander herum – meistens zog Silas dabei den Kürzeren. „Milan“, sagte sie, „wir alle wissen, dass du Chili-Leberkäse genauso liebst wie dein Vater. Wenn Silas nachts an den Kühlschrank geht, dann holt er sich vielleicht einen Vanillepudding. Aber Leberkäse …“ Sie zwinkerte Silas zu. Dann fuhr sie schnell mit ihrer Hand durch Milans abstehende Haare.

„Boah, Mama, lass das!“, stöhnte Milan.

Silas musste kichern, als er sah, wie sein Bruder die Augen verdrehte. Sie stritten zwar andauernd, aber Silas war sich sicher, dass Milan ihn gernhatte. Auch wenn er das gut verbergen konnte.

Während Silas’ Vater sich brummelnd um seine Brotzeit kümmerte, schmierte Steffie Sawatzki schnell zwei leckere Brote für ihre Jungs: mit Streichkäse und Schnittlauch.

Silas linste hinüber zu seinem magischen Tier. Wie es so dalag, sah sein Krokodil ganz unschuldig aus, doch Silas wusste es besser: Rick hatte eigentlich immer Hunger. War tatsächlich Rick der Chili-Leberkäse-Dieb?

Silas stellte sich vor, wie Rick mit seinen Vorderpfoten einen Hocker zum Kühlschrank schob, hinaufkletterte, sich auf die Hinterbeine stellte und mit spitzen Krokodilzähnen versuchte, den Griff nach vorne zu ziehen. Wenn er Appetit hatte, konnte Rick ziemlich sportlich sein … Außerdem verhielt er sich verdächtig ruhig. Dabei hatte er die Unterhaltung der Familie bestimmt mitverfolgt. Und sprechen konnte er natürlich auch. Allerdings hörte das nur Silas. Für alle anderen versteinerte Rick und sah dann aus wie ein ganz normales Spielzeugtier.

„Sag mal, Papa“, erkundigte sich Silas, während er sein Pausenbrot in den Rucksack packte, „lag der Leberkäse in einer Tüte oder auf einem Teller?“

„Weiß ich nicht“, brummte sein Vater.

„Auf einem Teller“, antwortete seine Mutter. „Aber solltest du nicht mal langsam zur Schule aufbrechen, anstatt hier Detektiv zu spielen?“

Oh Mist, er war schon wieder spät dran! Silas schnappte sich sein magisches Tier.

„Müssen wir los?“ Rick öffnete sein großes Krokodilmaul und gähnte herzhaft. Ein vertrauter Geruch wehte zu Silas herüber. War das etwa Leberkäse? Er grinste und rief beim Hinausstürmen über die Schulter: „Tschau! Bis später!“

Und weil sein großer Bruder wegen der bevorstehenden Ferien ebenfalls gute Laune hatte, antwortete er sogar: „Wir sehen uns mittags! Viel Spaß mit deinem Gummikrokodil!“

Silas hüpfte aufs Rennrad. Mit Schwung trat er in die Pedale. Wie immer klemmte sein magisches Krokodil unter seinem Arm.

„Nicht so schnell“, jammerte Rick, dem in Kurven leicht schlecht wurde. Er rülpste laut und kurz darauf lag eine stinkende Chiliwolke in der Luft.

Silas lachte und zwickte Rick in den Bauch. Fast wäre er gegen den Randstein gekracht. „Erwischt! Du bist der Chili-Leberkäse-Dieb!“

„Wenn ich doch nachts immer so großen Hunger hab!“ Rick versuchte unschuldig zu gucken und rülpste gleich noch einmal. „Das ist wie Schlafwandeln, dafür kann ich wirklich nichts!“

In der Ferne tauchte die Wintersteinschule auf.

Und schon bog auch Schoki um die Ecke! Er trug wie immer sein Markenzeichen: eine Strickmütze. Neben ihm trabte sein magisches Pinselohrschwein Peperoni. „Moin, moin!“, rief Schoki ihm zu.

Silas winkte vergnügt. „Hi, Schoki!“

Die beiden Jungen besuchten die beste Schulklasse der Welt. Miss Mary Cornfield war ihre Lehrerin. Und sie war eine ziemlich ungewöhnliche Lehrerin. Denn dank ihr bekam jedes Kind der Klasse ein magisches Tier, einen Freund fürs Leben.

Überreicht wurden die Tiere von Mr. Mortimer Morrison. Er war Inhaber einer magischen Zoohandlung. Seinetwegen wurde es im Klassenzimmer der Kinder voller und voller. Zwischen Tafel, Tischen und Bücherregalen tummelten sich eine Robbe, ein Leopard, eine Ratte, ein Schimpanse und viele andere Tiere. Silas hatte als achtes Kind in der Klasse ein magisches Tier bekommen – Krokodil Rick aus Florida. Seitdem waren die beiden unzertrennlich.

Silas sperrte sein Rennrad ab, Schoki lehnte sich an einen Baum. Er sah seinem Pinselohrschwein dabei zu, wie es durch die Hecken schnüffelte. Hatte Peperoni eine Fährte aufgenommen? Wie Schoki liebte auch sein Pinselohrschwein alles, was mit Schokolade zu tun hatte.

„Was hast du in den Ferien vor?“, fragte Schoki Silas und lachte, weil Peperoni jetzt tatsächlich mit einem halben Schokohörnchen im Maul auf die beiden Jungen zugaloppierte.

„Zeltlager“, antwortete Silas. „Und du?“

Schoki zuckte mit den Schultern und tätschelte nebenbei Peperoni, der ganz außer Atem war. „Weiß noch nicht genau.“ Mit ihren Tieren spazierten die Jungs am Teich vorbei zum Schulgebäude. „Morgen gibt’s erst einmal Frühstück bei Opa Theodor. Um 6 Uhr! Wahrscheinlich mit Sülze und Sauerkraut.“ Schoki stöhnte und die beiden Freunde lachten.

Rick überlegte, ob er noch ein Bad im Schulteich nehmen sollte. Er schob den Gedanken schnell beiseite. Oben warteten bestimmt schon die anderen Tiere! Vielleicht konnten sie noch zusammen herumtoben, bevor die erste Stunde begann.

Als die Freunde das Klassenzimmer betraten, herrschte bereits das übliche Chaos. William, das Känguru, spielte Fangen mit dem Schimpansen Tingo. Eule Muriel und Fledermaus Eugenia flatterten um die Deckenlampe. Pinguin Juri, Ratte Cooper und Zeki, das Stachelschwein, hüpften auf dem Sofa hoch und runter. Es federte wie ein Trampolin! Sofort war Rick dabei und versuchte einen Purzelbaum zu schlagen.

Das lustige Durcheinander endete, als pünktlich mit dem Gongschlag Miss Cornfield hereinrauschte. Sie klatschte vergnügt in die Hände. „Ruhe, bitte! Bald habt ihr es geschafft. Nur noch eine Doppelstunde Mathe, eine Doppelstunde Deutsch, dann zusammenkehren und – ab in die Ferien!“ Ihre Augen blitzten. „Seite 122, bitte!“

Alle stöhnten und schlugen ihre Mathebücher auf. Die Tiere stoben auf ihre Plätze, Rick kroch auf Silas’ Schoß.

„Eine Scheibe Leberkäse plus zwei Scheiben Leberkäse macht drei Scheiben Leberkäse“, gähnte Rick.

Während Silas konzentriert Matheaufgaben löste, kraulte er Ricks Nacken und das Krokodil schlummerte langsam ein.

Rick wachte erst wieder auf, als ihn etwas an der Schnauze kitzelte. Er hob müde ein Augenlid – und wunderte sich. Was flog da plötzlich durch die Luft? Waren das – Schneeflocken? Nein! Es fühlte sich überhaupt nicht kalt an. Es sah ein bisschen aus wie silberne Sternchen. Rick versuchte nach einem der Sternchen zu schnappen, doch dann löste es sich in Luft auf. Träumte er immer noch?

Miss Cornfield sprach gerade davon, dass die Welt voller Überraschungen steckte. Und dass man mit offenen Augen durchs Leben gehen sollte …

„Habe ich was verpasst?“ Rick reckte sich und stupste Silas vorsichtig in die Seite.

„Nicht wirklich“, flüsterte Silas. Er zog sein Krokodil zu sich heran und strich Rick liebevoll über den Rücken. „Miss Cornfield meint, wir sollen in den Ferien ausschlafen, jeden Tag ein großes Eis essen, ihr eine Postkarte schreiben … Und irgendwelche Rätsel lösen.“

„Oha.“ Rick verstand nur Bahnhof. Er guckte unter Silas’ Ellenbogen hindurch zur Lehrerin. In ihrer Hand hielt sie weiße Briefumschläge.

Plötzlich leuchteten an der Tafel hellblaue Buchstaben auf! Miss Cornfield beugte sich verschwörerisch über ihren Schreibtisch nach vorn: „Keine Sorge, die Rätsel gefallen euch bestimmt.“

Alle standen auf.

Rick wusste nicht, wo er zuerst hingucken sollte.

Zu Silas? Der starrte genauso gebannt zur Tafel wie alle anderen Kinder.

Zu den silbernen Sternchen? Einige flogen gerade zum Fenster hinaus!

Zu den Kuverts, die Miss Cornfield in der Hand hielt? Auf allen glänzte ein rotes Siegel.

Oder sollte er lieber zu den hellblauen Buchstaben schauen, die blinkten und blitzten?

Wie auf ein geheimes Kommando fingen alle Kinder an zu sprechen. Und schon schallte es laut und deutlich durch das Klassenzimmer:

„Ob nah und fern, ob hier und dort,

Rätsel gibt’s an jedem Ort.

Wir nehmen alle Müh in Kauf

und niemand, niemand hält uns auf.“

Auch die magischen Tiere machten eifrig mit.

Nur Rick schaute sich verwirrt um.

„Hey, Schlafmütze!“ Das Pinselohrschwein Peperoni beugte sich zu Rick herüber. „In jedem Kuvert steckt ein Rätsel“, flüsterte er. „Jeder muss seins in den Ferien lösen. Und dann eine Postkarte mit der Lösung an Miss Cornfield schreiben.“

Aha! Rick nickte dankbar und Peperoni kuschelte sich wieder an Schoki.

Keiner im Klassenzimmer hörte das leise Klopfen. Vorsichtig öffnete sich die Tür und herein spazierte – Mr. Morrison! Auf seinem Schlapphut saß Pinkie, die Elster. Die Vogelspinne Agent Y lugte aus seiner Manteltasche hervor. Außerdem trug er einen Koffer.

„Was geht denn hier ab?“, wunderte sich Rick.

„Ich hab nicht den blassesten Schimmer“, antwortete Silas.

Auch die anderen Kinder begannen zu murmeln. Im Klassenzimmer breitete sich Vorfreude aus.

Luna rief: „Sitzt in dem Koffer vielleicht ein kleiner Hase? Oder ein Waschbär?“

Mr. Morrison räusperte sich. „Ähm, nein …“, stotterte er. „Ich habe heute kein magisches Tier zu vergeben. Ich bin auf der Suche nach Ashanti. Sie ist mal wieder ausgebüxt.“

Ashanti war eine schwarze Mamba. Die Schlange wohnte in der magischen Zoohandlung und liebte es, herumzustreunen.

Rick konnte sich gut vorstellen, wo die Schlange war: im Mädchenklo, um Erstklässlerinnen zu erschrecken. Als er Silas davon erzählte, musste sein Freund lachen.

Miss Cornfield, die Rick nicht verstehen konnte, hatte eine andere Vermutung. Über ihr Gesicht huschte ein breites Lächeln. „Wir gucken später bei Hausmeister Willi Wondraschek vorbei“, sagte sie. „Bestimmt schläft Ashanti wieder unterm Fernsehsessel. Aber erst habe ich noch etwas zu verteilen.“

Sie hob die 24 weißen Kuverts in die Luft.

Obwohl keine Namen auf den Briefumschlägen standen, wusste Miss Cornfield genau, welcher Brief für welches Kind bestimmt war.

Mit großen Schritten wanderte die Lehrerin durch die Reihen. Und schon stand sie vor Silas’ Platz. „Bitte schön, für dich!“ Sie überreichte Silas das Kuvert.

Silas drehte den Umschlag neugierig in seinen Händen. Er sah völlig normal aus. Bis auf das rote Sternensiegel, das den Brief verschloss.

Bald war die ganze Klasse versorgt und Miss Cornfield unterhielt sich vorne am Pult leise mit Mr. Morrison.

Nun mussten alle noch aufräumen. Silas packte mit spitzen Fingern seine stinkenden Turnschuhe in die Tasche.

Die Kinder und ihre Tiere wuselten durch das Klassenzimmer.

„Katinka, trägst du meinen Rucksack nach unten?“, rief Helene quer durch den Raum.

„Hat jemand meinen Turnbeutel gesehen?“, brüllte Jo.

Auch Rick half, wo er konnte. Mit seinem Schwanz fegte er alles vom Tisch und plauderte nebenbei mit Toffi, Ronjas Hund.

„Also Miss Cornfields Plan mit dem Eis, der gefällt mir!“, japste Toffi. „Am liebsten mag ich Stracciatella!“

Rick wackelte zustimmend mit dem Kopf. „Lange ausschlafen klingt auch nicht schlecht!“

Dann ertönte zum letzten Mal vor den Ferien der Gong. Endlich, endlich war die Schule aus! Die Kinder und ihre magischen Gefährten stürmten nach draußen.

„Kümmert euch gut um eure Tiere!“, rief Miss Cornfield der Schülerschar hinterher. Mr. Morrison nickte eifrig.

Silas war schon im Gang, als Miss Cornfield ihn noch um einen Gefallen bat: „Silas, bringst du bitte den Müll nach unten?“

Silas schnaubte und während die anderen Mädchen und Jungen fröhlich durcheinanderquasselten, kehrte er zurück ins Klassenzimmer. Wieso eigentlich immer er?! Er hatte schließlich Ferien!

Als er die Mülleimer zusammensuchte, fiel sein Blick auf Ida. Sie saß als Einzige noch an ihrem Platz und träumte vor sich hin. Neben ihr lag Rabbat, ihr magischer Fuchs.