Die Schule, in der alle verstanden - Klaus-Dieter Thill - E-Book

Die Schule, in der alle verstanden E-Book

Klaus-Dieter Thill

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Beschreibung

In dieser Schule wird niemand überfordert. Niemand bleibt zurück. Alle verstehen. Der Unterricht ist ruhig, strukturiert und stabil. Fragen werden beantwortet, Abläufe gesichert, Unterschiede ausgeglichen. Verstehen gilt als höchstes Gut. Anwendung ist nachrangig. Abweichung wird vermieden, nicht verboten. Dieses Märchen erzählt nicht vom Scheitern eines Systems, sondern von seinem Erfolg. Es zeigt, was geschieht, wenn Verstehen zur Leitgröße wird und Sicherheit wichtiger ist als Offenheit. Nicht durch Eskalation, sondern durch Beruhigung. Nicht durch Gewalt, sondern durch Ordnung.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 15

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Klaus-Dieter Thill

Die Schule, in der alle verstanden

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Akt I: Die perfekte Ordnung

Akt II: Die Abweichung

Akt III: Die Sicherung

Akt IV: Die Entkopplung

Akt V: Der Kipppunkt

Akt VI: Der Zustand

Anhang

Impressum neobooks

Akt I: Die perfekte Ordnung

Die Schule lag am Rand der Stadt. Nicht weit draußen, aber weit genug, dass der Lärm der Straßen hier nur gedämpft ankam. Wer sie betrat, ließ etwas hinter sich. Niemand hätte sagen können, was genau. Es war kein bewusster Vorgang. Es geschah, weil der Ort so eingerichtet war.

Jeden Morgen öffneten sich die Türen zur gleichen Zeit. Die Kinder kamen pünktlich. Nicht hastig. Nicht widerwillig. Sie gingen hinein, als wüssten sie, dass drinnen alles seinen Platz hatte. Der Ablauf war vertraut. Er musste nicht erklärt werden.

Die Klassenräume waren hell. Die Tische standen im Halbkreis, so angeordnet, dass man einander sehen konnte. Nicht, um Nähe herzustellen, sondern um Übersicht zu gewährleisten. Man sah, wer da war. Und man sah, wer noch fehlte. Sobald der Halbkreis geschlossen war, begann der Unterricht.

Die Lehrerin hieß Elna. Sie sprach ruhig und ohne Eile. Ihre Stimme war gleichmäßig, ihre Sätze klar. Sie stellte keine Fragen, um jemanden zu prüfen. Sie stellte Fragen, um sicherzugehen. Wenn sie fragte, ob etwas verstanden worden sei, klang es nicht wie eine Aufforderung, sondern wie eine Feststellung, die noch bestätigt werden musste.

Die Hände gingen nach oben. Nicht zögerlich. Nicht stolz. Es war eine Geste wie jede andere. Wenn eine Hand unten blieb, wurde nicht weitergegangen. Man erklärte es noch einmal. Und noch einmal, wenn es nötig war. Niemand musste Angst haben, etwas nicht zu verstehen.