Die Suche nach der Supermama - Melanie Stadelbauer - E-Book

Die Suche nach der Supermama E-Book

Melanie Stadelbauer

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Beschreibung

Melanie Stadelbauer lebt im Herzen Mittelfrankens, ist verheiratet und hat 3 Kinder. Das Buch "Die Suche nach der Supermama" ist der Auftakt einer Buchreihe, in der sie erzählt, wie sich ihr Leben verändert hat, nachdem sie es geschafft hatte, aus ihrer gewohnten Komfortzone auszubrechen und den Menschen um sich herum einen Vertauensvorschuss zu geben. Ein großer Teil ihres Lebens war von Missbrauch geprägt, was ihr Vertrauen zu Gott und den Menschen nahezu völlig zerstört hatte. Jahrzehntelanges Schweigen hatten sie innerlich beinahe aufgefressen. Erst, als sie sich dazu entschlossen hatte, den Menschen um sich herum einen Vertrauensvorschuss zu geben und aus ihrem gewohnten Schneckenhaus auszubrechen, begann sie endlich, richtig zu leben. Doch damit sie überhaupt erst an diesen Punkt kommen konnte, war es notwendig, dass ihr Mann lernte, sie loszulassen und auf Gottes Führung zu vertrauen. Der erste Band "Die Suche nach der Supermama" erzählt von einem inneren Kampf, das Leben, mitsamt Haushalt und Kinder, endlich so in den Griff zu bekommen, dass sie noch genügend Zeit für sich selbst hatte. Es gibt einen Einblick in das Leben der Autorin und zeigt, wie wichtig es ist, Gott im eigenen Leben einen Platz zu geben und ihm die Führung zu überlassen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 140

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Melanie Stadelbauer

Die Suche nach der Supermama

Impressum

Autor: Melanie Stadelbauer

Layout: ©MS-Design 2019

ISBN Paperback: 978-3-7497-0049-3

ISBN E-Book:   978-3-7479-0051-6

Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44,

22359 Hamburg

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autor unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Die Suche beginnt

Mein 6 – Punkte - Plan zu mehr Freiraum

Ansprüche herunterschrauben

Kinder putzen lassen – auch, wenn es länger dauert

Feste Aufgabenverteilung vs. Freie Aufgabeneinteilung

Meinen Part im Familienleben annehmen

Andere machen meinen Haushalt anders, nicht schlechter

Gott mehr Raum im Leben geben

Und dann sind da noch die Kinder

Jetzt nicht, komm später nochmal

Die Verantwortung gegenüber unseren Kindern

Die Rolle meines Ehemannes

Männer müssen loslassen!

Ein erfülltes Intimleben

Dazu stehen, wenn es zu viel wird

Akzeptieren, dass die Zeit für das intensivste Intimleben nicht die Zeit ist, in der die Kinder klein sind

Oasen schaffen, für Ausgleich sorgen

Gemeinsame Gebetszeiten

Und wann komm ich?

Bekommst du genügend Nährstoffe?

Raus aus der Opferrolle

Freundschaften pflegen

Hilfe anzunehmen muss gelernt sein

Rendezvous mit Gott

Der Druck der Gesellschaft

Frauen nach dem Bild der Bibel

Die Frau aus Sprüche 31

Die Macht der Gedanken

Kinderlos und trotzdem nicht perfekt!

Supermamas gibt es doch!

Vorwort

Als Mama von 3 Kindern bin ich immer beschäftigt. Irgendetwas gibt es immer zu tun. Und obwohl ich mir echt viel Mühe gebe, bleibt auch immer irgendetwas liegen.

Manchmal schafft man einfach nicht alles, was man sich vorgenommen hat. Zumindest geht das mir so.

Und auch, wenn ich immer wieder versucht habe mir zu sagen, dass das normal ist, war ich innerlich dennoch fest davon überzeugt, dass es nur mir so geht. Dass nur ich mein Pensum nicht schaffe und dennoch am Abend so fertig bin, dass mit mir nichts mehr anzufangen ist.

Das Ergebnis war, dass ich mich von Tag zu Tag, Woche zu Woche und Monat zu Monat irgendwie durchgekämpft habe. Immer in dem festen Glauben, dass ich das schaffen muss. Denn andere schaffen es ja schließlich auch.

Und dann, vergangenen Herbst, hat sich ein innerer Zusammenbruch angekündigt. Ganz langsam hat sich die Überforderung und chronische Erschöpfung in mir breit gemacht.

Ich war schon einmal an diesem Punkt. Vor gut 7 Jahren. Damals erhielt ich die Diagnose Burnout. Totale Erschöpfung, nichts ging mehr. Der Kampf aus dem Burnout hat 2 Jahre gedauert. 2 Jahre meines Lebens, in denen mein Sohn erlebt hat, wie seine Mutter nur noch mit Hilfe am Morgen aus dem Bett gekommen ist. Nur, um den restlichen Tag auf dem Sofa zu verbringen. Eine Zeit, in der wir nie wussten, ob ich jemals wieder auf die Beine komme. 2 Jahre, in denen niemand wusste, wie krank ich wirklich war. Denn damit geht man nicht hausieren. Sowas steht man durch. Schließlich muss man stark sein und darf sich keine Schwäche anmerken lassen.

Erst nach 2 Jahren konnte ich wieder langsam anfangen zu arbeiten und habe begonnen, wieder zu leben.

Und dann kamen meine Töchter. Gleich zwei auf einen Schlag, eine davon mit Gendefekt. Das hat uns ganz schön zurückgeworfen und ohne die Unterstützung durch Familie und Freunde wären die ersten Jahre auch nicht zu schaffen gewesen. Allerdings war dieser Supermama-Geist irgendwie immer um mich herum. Ich wurde den Gedanken einfach nicht los, alles alleine schaffen zu müssen. Ich konnte mich nicht damit abfinden, dass ich Hilfe brauchte, um das Pensum, welches unser Leben mit sich bringt, zu stemmen.

Bis zum Herbst letzten Jahres. Da wurde unser Sohn krank. Und ich mit ihm.

Wieder hat sich die Krankheit in mir langsam und leise ausgebreitet. Wirklich mitbekommen hat das jedoch keiner.

Ich war so in mir gefangen, dass ich es nicht einmal geschafft habe, mich meinem Mann anzuvertrauen und mit ihm über meinen inneren Kampf zu sprechen. Mit niemanden habe ich darüber geredet. Ich habe die Dinge einfach so genommen, wie sie waren und versucht, stark zu sein.

Doch auch, wenn ich nicht mit meinem Mann darüber gesprochen habe, gewusst hat er dennoch, dass ich kurz vor einem Zusammenbruch stand. Er hat sich dahintergeklemmt mich zu entlasten. Hat dafür gesorgt, dass eine Freundin die Mädchen 1x pro Woche vom Kindergarten abholt, damit ich ein paar Stunden für mich haben konnte. Er hat mich immer wieder gefragt, wie er mich unterstützen kann und ob er mir irgendwas abnehmen kann. In den wenigen Stunden, die er unter der Woche zuhause war, hat er mich unterstützt wo er nur konnte und hat mir so viel Arbeit abgenommen, wie ihm möglich war. Er hat Überstunden abgelehnt, weil er für mich und unsere Kinder da sein wollte und es ihm wichtig war, mich nicht mit all dem alleine hängen zu lassen.

Ich konnte wieder durchatmen. Zumindest teilweise.

Bis ich am 1. Januar um 4.30 Uhr am Morgen einen Anruf erhielt. Den Anruf, vor dem ich immer Angst hatte.

Meine leiblichen Eltern leben in den USA (die Geschichte, wie das gekommen ist, erfahrt ihr in meinem nächsten Buch „Hallo Supermama“, welches zum 1.10.2019 erscheint). Und da wir nicht einfach mal so mehrere tausend Euro übrig haben, ist eine Reise in die USA auch nicht so einfach möglich. So kommt es, dass ich meine Eltern zu diesem Zeitpunkt, als der Anruf kam, bereits seit 4,5 Jahren nicht mehr gesehen hatte.

Mein Vater hatte mich angerufen mit der Nachricht, dass meine Mutter mit nur 56 Jahren einige Stunden zuvor, nach deutscher Zeit ziemlich genau um Mitternacht, einen Schlaganfall hatte.

Für mich ist eine Welt zusammengebrochen. Ich hatte keine Chance, zu ihr zu fliegen. Ich saß hier in Deutschland fest und wusste nicht, ob ich meine Mutter jemals wieder sehen würde. Und wenn ja, ob sie mich erkennen wird. In dieser schweren Zeit nicht bei meiner Mutter sein zu können, hat mir fast das Herz gebrochen.

Dann wurde das Asthma meines Mannes immer schlechter. Seine Blutwerte haben auf eine Lungenembolie hingedeutet. Und während wir auf die weiteren Untersuchungen gewartet haben, ist mein Onkel mütterlicherseits an Organversagen gestorben. Herz und Lunge haben einfach ihren Dienst versagt. Mein Onkel war gerade 65 Jahre alt geworden.

Ich war völlig am Ende und hatte keinerlei Kraft mehr in mir.

Das einzig Positive an dieser Situation war, dass ich meine beiden Tanten, die Schwestern meiner Mutter, nach 20 Jahren wieder gesehen habe. Auf der Beerdigung meines Onkels. Und das Gespräch mit ihnen hat mir die Augen geöffnet. Mir wurde klar, dass ich zwar auf der einen Seite meine Mutter dafür verantwortlich machte, dass sie ihren Körper zerstört, weil sie Alkoholikerin und starke Raucherin ist, auf der anderen Seite aber auf meinen eigenen Körper ebenso wenig geachtet habe. Und dann zog ich sie. Die Reißleine. Innerhalb weniger Wochen habe ich meinen Lebensstil umgestellt und nach Strategien gesucht, mit dem Stress, den der Alltag zwangsläufig mit sich bringt, besser umzugehen. Ich habe begonnen, nach den Frauen zu suchen, die alles perfekt hinbekommen. Deren Haushalt wunderbar läuft, die nie irgendwo hin zu spät kommen und immer noch genügend Zeit für sich selbst zu haben. Ich habe Gespräche geführt, in der Hoffnung, die eine Supermama zu finden, die mir sagen konnte, wie man das macht. Mit dem Alltag, mit den Kindern und dem Haushalt. Und trotzdem nicht daran kaputt geht.

Ob ich diese Supermama gefunden habe? Ja, ich habe sie gefunden. Aber nicht da, wo ich sie vermutet habe. Und sie ist ganz anders, als ich sie mir vorgestellt hatte.

Diese Zeit, die ich damit verbracht habe, die Supermama zu finden, war eine Reise. Eine Reise zu mir selbst!

Einen der wertvollsten Ratschläge meines Lebens habe ich einmal von meiner Oma bekommen. Meine Oma hat in ihrem Leben sehr viel mitgemacht, ist wie viele Menschen während des Krieges aus Preußen nach Bayern gekommen, hat versucht, sich hier ein gutes Leben aufzubauen und hat mit 59 Jahren ihren geliebten Ehemann verloren. Meine Oma wird dieses Jahr 93 Jahre alt und blickt auf ein erfülltes Leben zurück und darf noch einige Urenkelchen erleben.

Als ich sie vor einigen Monaten einmal gefragt habe, wie sie das alles geschafft hat, hat sie mir folgendes gesagt:

„Dein Opa hat mir immer wieder gesagt, man muss das Leben so nehmen wie es ist. Es bringt nichts, zu jammern. Denn mit Jammern ändert sich nichts an der Situation. Wenn du aber lernst, dich mit dem, was das Leben dir gibt, zu arrangieren und es für dich als deinen Weg annimmst, dann geht dir vieles sehr viel leichter von der Hand!“

Und genau das ist tatsächlich das, was wir lernen müssen. Wir müssen uns aus der Opferrolle und unserer Komfortzone herausbegeben, wenn wir möchten, dass sich etwas in unserem Leben verändert.

Und wir müssen uns immer vor Augen halten, dass Gott einen Plan mit uns und unserem Leben hat. Vielleicht möchte er uns mit der Situation, in der wir gerade sind, etwas beibringen.

Ich denke dabei immer wieder an Hiob, der mit so vielen schweren Schicksalsschläge innerhalb so kurzer Zeit konfrontiert war. Er verlor nicht nur sein ganzes Hab und Gut, sondern musste auch noch seine Kinder beerdigen. Bei all dem hat er seinen Glauben an Gott nie verloren. Und doch lies Gott diese Situationen zu, weil er Hiob damit etwas lehren wollte.

In der heutigen Zeit bezeichnen wir einen Menschen wie Hiob als hochnäsig und eingebildet. Denn genau das war er. Hiob war so von seinen Glauben an Gott überzeugt, dass er lange Zeit nicht akzeptieren wollte, dass er von seinem hohen Ross herunter kommen und vor Gott demütig werden musste. Erst, als er alles verloren hatte, nur noch seine Frau an seiner Seite war und seine engsten Freunde ihm mehrfach deutlich die Leviten gelesen hatten, verstand Hiob, dass es an ihm war, etwas zu ändern und an seiner Einstellung zu arbeiten.

Erst, als Hiob Demut zeigte, war der Fluch des Todes über seiner Familie gebrochen. Und dann kam der Segen.

Das Buch möchte Mut machen. Mut, seine eigene Situation zu überdenken. Mut, aus der Opferrolle herauszukommen und sich aus der eigenen Komfortzone zu begeben, die Füße in die Hand zu nehmen und zu lernen, mit der Situation so zurecht zu kommen, dass das Leben wieder Freude macht.

Wenn wir das nicht tun, bleiben wir ewig in dem Hamsterrad gefangen, in dem wir gerade sind, und drehen uns stets im Kreis. Wir laufen und laufen und laufen und kommen doch nicht vom Fleck.

Doch Gott hat etwas Besseres mit uns vor. Er möchte, dass wir zum Segen für unsere Familie und unsere Mitmenschen werden. Er möchte, dass wir selbst im Segen leben und ein erfülltes Leben haben. Und um in den Segen zu kommen, den Gott für uns bereithält, müssen wir aus unserer Komfortzone heraustreten und damit beginnen, Gott an uns wirken zu lassen.

Nur, wenn wir zulassen, dass er in unser Leben eingreift, kann sich unsere Situation nachhaltig verändern.

In diesem Sinne wünsche ich viel Freude beim Lesen, Melanie

Die Suche beginnt

Kennt ihr diese Tage, an denen ihr morgens aus dem Bett hüpft noch bevor der Wecker geklingelt hat, mit Elan, frisch geduscht, gestylt und hübsch angezogen in der Küche steht und euren Liebsten mit einem Kuss auf die Wange das frisch gemachte Frühstück serviert?

Nicht? Echt nicht? Cool! Dann geht´s euch ja so wie mir auch. Bei mir sieht der Tag so vielleicht in den Träumen meines Mannes aus.

Ich hingegen quäle mich um kurz vor 6 Uhr aus dem Bett. Der Kaffee läuft schon durch die Maschine. Da mein Mann weiß, dass ich ohne Kaffee nicht ansprechbar bin, sorgt er stets dafür, dass der Kaffee fertig ist, wenn ich in die Küche komme.

Meine Haare stehen in alle Richtungen ab und mein Gesicht sagt aus, was ich noch nicht aussprechen kann: Lass mich bloß in Ruhe, bis ich meinen Kaffee getrunken habe.

Das mit dem Kaffee ist auch so ´ne Sache. Da geht’s ja eigentlich weniger um den Kaffee. Dass Koffein dabei hilft aufzuwachen, wird völlig überbewertet. Vielmehr ist es die Zeit, die mir so bleibt, um mich nach der Nacht zu orientieren.

Aber das kümmert meinen Mann leider wenig. Denn dem macht das frühe Aufstehen nicht annähernd so viel aus, wie mir.

Während ich aussehe, als hätte mich ein Zug überrollt, ist er geduscht, bereits angezogen und hat seine Brotzeit für die Arbeit fertig. Der Tisch ist schon gedeckt, und während ich mich hinsetze, schenkt er mir meinen Kaffee ein.

Und dann quasselt er los. Am schlimmsten ist es, wenn er von mir Entscheidungen möchte. Hallo? Eine Entscheidung um 6 Uhr morgens? Kann ich bitte erstmal aufwachen?

Wenn wir Glück haben, ist es am Tisch noch sehr ruhig, weil die Mädels noch schlafen. Meistens sind sie jedoch genau dann schon sehr früh wach, wenn ich am dringendsten Ruhe brauche. Spätestens nach dem Frühstücken wird’s erstmal hektisch. Unser Sohn ist um diese Zeit bereits unterwegs. Wenn er sich von mir verabschiedet, liege ich meistens noch im Bett. Da seine Schule 74km von uns entfernt ist, hat er einen langen Weg vor sich um pünktlich zu Unterrichtsbeginn dort zu sein.

Aber die Mädchen, die kosten mich ganz schön Nerven. Während die eine der Beiden am liebsten bis auf den letzten Drücker im Bett liegen bleibt, kann sich die andere ewig nicht entscheiden, was sie anziehen möchte. Und da ist die Wahl der richtigen Unterhose fast noch wichtiger, als die Farbe des T-Shirts.

Unser kleiner Langschläfer hingegen beschwert sich ehr, dass keine Zeit mehr zum ausgiebigen Frühstück ist.

Da mein Mann ein typischer Mann ist, kann er kein Multitasking. Das bedeutet, dass ich mich um mich selbst und zwei Kinder kümmere und zwischendurch den Hund raus lasse. In der Zwischenzeit packt mein Mann seine Brotzeit noch in den Rucksack und zieht sich Jacke und Schuhe an.

Wenn wir dann endlich mit viel Nachdruck fertig sind und mein Mann alles, inklusive Kinder, ins Auto verfrachtet, kann ich zum ersten Mal an diesem Tag durchatmen. Völlig geplättet mache ich mich um 7.20Uhr auf den Weg nach Oben in mein Wohnzimmer, schnappe mir den Computer und überlege mir, was ich zuerst mache. Also, welchen meiner Aufträge ich als erstes bearbeite.

Ich bin zwar ein Morgenmuffel, aber nur, bis ich endlich alleine bin. Und dann beginnt meine produktive Zeit. Deswegen bleibt immer alles erstmal liegen und ich kümmere mich um meine Aufträge. Zumindest vorerst. Bis das Telefon zum ersten Mal klingelt. Da ist es pünktlich 8.15 Uhr. Danach kann ich meinen Wecker stellen. Und ich kann sogar vorhersagen, wer am Telefon ist. Selbst dann, wenn mir die Nummer nicht angezeigt wird.

Mein Mann schafft es nämlich fast jeden Tag, sobald er in seinem Dienstwagen sitzt erstmal anzurufen, um mir ganz wichtige Sachen mitzuteilen. Sachen wie zum Beispiel die Windeln, die leer sind. Ich soll unbedingt drandenken, neue zu kaufen. Sonst haben wir ein Problem. Aber irgendwie scheint er nicht zählen zu können. Denn als ich nachschaue sind da noch genügend Windeln für 2 Nächte in der Schublade. Reicht doch, wenn ich übermorgen welche kaufe. So oft ist das jetzt ja nun auch wieder nicht vorgekommen, dass wir am Samstagabend um 20Uhr festgestellt haben, dass wir keine Windeln mehr fürs Wochenende haben. Ich versteh gar nicht, was er hat. Sein Angebot, auf dem Heimweg noch welche zu besorgen, lehne ich dann dankend ab. Ich vergesse das schon nicht….

Oder ihm fällt ein, dass er vergessen hat, das Garagentor wieder zu schließen, nachdem er den Müll noch mit nach draußen genommen hatte. Ich soll doch bitte drandenken, dass für ihn zu machen.

Also, lauter so wichtige Dinge, die auf keinem Fall warten können und es absolut rechtfertigen, mich um 8.15 Uhr aus der Arbeit zu reißen.

Nachdem wir all diese ganz wichtigen Sachen also geklärt haben, kann ich endlich anfangen zu arbeiten.

Mittlerweile ist es 8.30 Uhr. Gut, durchatmen, die zweite Tasse Kaffee trinken und auf den Auftrag konzentrieren. Der Kaffee ist übrigens mittlerweile kalt. Aber das macht nichts. Soll ja schön machen, hab ich gehört. Bei mir funktioniert das zwar nicht, aber kann ja noch kommen.

Um 10 Uhr schrecke ich dann zum ersten Mal aus der Arbeit hoch. Da war doch was? Ach ja, die Waschmaschine, die war ja gestern Abend schon fertig. Ich sollte mal ´ne kurze Pause einlegen und schnell die Wäsche aufhängen. Und dann am besten gleich noch die nächste Ladung einschalten.

Ok, ich mach noch fünf Minuten weiter. Dann mache ich die Wäsche.

Um 11 Uhr schaue ich das nächste Mal auf die Uhr. Oh, das waren aber lange fünf Minuten.

Gut, jetzt aber wirklich. Widerwillig unterbreche ich meine Arbeit und kümmere mich um die Wäsche. Und dann fällt mir unten auch auf, dass ich den Frühstückstisch noch nicht abgeräumt hab. Mist, das sollte ich vielleicht auch noch machen. Die Butter ist schon ganz weich.