Die Tribute von Panem 2. Gefährliche Liebe - Suzanne Collins - E-Book
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Die Tribute von Panem 2. Gefährliche Liebe E-Book

Suzanne Collins

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Beschreibung

Die Liebe kommt ins Spiel: Hunger Games geht in die zweite Runde. Sechs Monate sind vergangenen, seit Katniss und Peeta die Hungerspiele gewonnen haben. Sie sind längst in ihren Distrikt zurückgekehrt und hoffen auf eine friedliche Zukunft. Vor ihnen steht nun die Tour der Sieger – und noch eine schwere Aufgabe: Gerüchte machen die Runde, dass sich Widerstand gegen das Kapitol regt. Die Spur führt zu Katniss und Peeta, in deren gemeinsamen Erfolg viele den Beginn einer Revolution sehen. Präsident Snow sieht seine Macht von Katniss untergraben und droht jeden umzubringen, den sie liebt, sollten ihn Katniss und Peeta nicht davon überzeugen können, ein tatsächlich glückliches Liebespaar zu sein. Eine scheinbar einfache Aufgabe, wären da nicht Katniss´ Gefühle für Gale. Der Druck, der des Kapitols auf das Volk und der auf Katniss, nimmt immer weiter zu. Catching Fire: Entdecke die gefährliche Liebe in Panem. - Die packende Fortsetzung der vielfach gelesenen Fantasy Jugendbücher - Band 2 von Suzanne Collins Mega-Erfolg. - Für Fans gut erzählter Fantasy, dystopischer Abenteuer und starker Protagonistinnen. - Verfilmt als Tribute von Panem – Catching Fire mit Jennifer Lawrence als Katniss Everdeen und Donald Sutherland als Snow. - Wenn du Das Lied von Vogel und Schlange liebst und wissen willst, wie es in Panem weitergeht.

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Für meine Eltern, Jane und Michael Collins, und meine Schwiegereltern, Dixie und Charles Pryor

Teil 1

Der Funke

1Ich halte die Thermoskanne in der Hand, obwohl sich die Wärme des Tees längst in der eisigen Luft verflüchtigt hat. Meine Muskeln sind vor Kälte ganz starr. Wenn jetzt ein Rudel wilder Hunde auftauchen würde, stünden die Chancen, dass ich auf dem Baum wäre, ehe sie mich angreifen, nicht besonders gut. Ich müsste eigentlich aufstehen, herumlaufen und die Steifheit aus den Gliedern vertreiben. Stattdessen sitze ich da, reglos wie der Stein unter mir, während das Morgenlicht allmählich durch den Wald bricht. Gegen die Sonne kann ich nichts ausrichten. Ich kann nur hilflos zusehen, wie sie mich in einen Tag hineinzieht, vor dem mir seit Monaten graut.

Gegen Mittag werden sie alle in mein neues Haus im Dorf der Sieger einfallen. Reporter und Kamerateams aus dem Kapitol werden nach Distrikt 12 kommen und auch Effie Trinket, meine alte Betreuerin, wird da sein. Ich überlege, ob Effie wohl immer noch die alberne rosa Perücke trägt oder ob sie extra für die Tour der Sieger eine andere künstliche Farbe zur Schau trägt. Und noch mehr Menschen werden auf mich warten. Eine Gruppe von Dienern, die mich während der langen Zugfahrt rundum versorgen. Ein Vorbereitungsteam, das mich für die öffentlichen Auftritte zurechtmacht. Und mein Stylist und Freund Cinna, der die hinreißenden Kostüme entworfen hat, dank deren das Publikum bei den Hungerspielen überhaupt erst auf mich aufmerksam geworden ist.

Ginge es nach mir, würde ich versuchen, die Hungerspiele aus meiner Erinnerung zu streichen. Nie mehr davon sprechen. So tun, als wären sie nur ein schlimmer Traum gewesen. Doch die Tour der Sieger macht das unmöglich. Das Kapitol hat sie, strategisch günstig, fast genau zwischen den jährlichen Spielen eingeplant, damit das Grauen frisch und lebendig bleibt. Nicht nur, dass sie die Bewohner der Distrikte dazu zwingen, sich jedes Jahr wieder an den eisernen Griff des Kapitols zu erinnern – wir müssen ihn auch noch feiern. Und in diesem Jahr bin ich einer der Stars der Show. Ich werde von einem Distrikt zum anderen reisen müssen, vor der jubelnden Menge stehen, die mich insgeheim verabscheut, ich werde den Familien ins Gesicht sehen müssen, deren Kinder ich getötet habe …

Die Sonne steigt beharrlich weiter, also zwinge ich mich aufzustehen. Meine Gelenke rebellieren, und mein linkes Bein war so lange eingeschlafen, dass ich einige Minuten auf und ab gehen muss, bis ich wieder Gefühl darin habe. Ich war drei Stunden im Wald, aber da ich nicht ernsthaft versucht habe, etwas zu jagen, kann ich keinen Erfolg vorweisen. Für meine Mutter und meine kleine Schwester Prim ist das auch nicht mehr nötig. Sie können es sich jetzt leisten, Fleisch beim Metzger in der Stadt zu kaufen, auch wenn es keinem von uns besser schmeckt als frisches Wild. Doch mein bester Freund Gale Hawthorne und seine Familie sind auf frische Beute angewiesen und ich kann sie nicht im Stich lassen. Ich mache mich auf den Weg, eineinhalb Stunden dauert es, unsere Fallen abzulaufen. Als wir noch zur Schule gingen, hatten wir nachmittags Zeit, gemeinsam die Fallen abzulaufen, zu jagen und zu sammeln, und waren immer noch rechtzeitig zum Tauschen auf dem Markt. Aber jetzt, da Gale im Kohlebergwerk arbeitet und ich den ganzen Tag nichts zu tun habe, habe ich diese Aufgabe übernommen.

In diesem Augenblick hat Gale schon beim Bergwerk gestempelt, ist mit dem Förderkorb in schwindelerregende Tiefen gefahren und schlägt die Kohle aus der Erde. Ich weiß, wie es dort unten zugeht. Jedes Jahr in der Schule mussten wir mit der Klasse die Bergwerke besichtigen, das war Teil des Unterrichts. Als ich noch klein war, war es nur unangenehm. Die klaustrophobischen Tunnel, die schlechte Luft, die erstickende Dunkelheit von allen Seiten. Doch nachdem mein Vater und einige andere Bergarbeiter bei einer Explosion ums Leben gekommen waren, konnte ich mich kaum noch überwinden, den Förderkorb zu betreten. Der jährliche Ausflug wurde für mich zum Horrortrip. Zweimal wurde mir vorher so übel, dass meine Mutter mich zu Hause behielt, weil sie dachte, ich hätte die Grippe.

Ich denke an Gale, der nur im Wald richtig lebendig ist, im Wald mit der frischen Luft, der Sonne und dem sauberen Wasser. Ich weiß nicht, wie er das aushält. Oder … doch, ich weiß es. Er hält es aus, weil er nur so für seine Mutter und seine beiden jüngeren Brüder und die Schwester sorgen kann. Und hier sitze ich mit einem Haufen Geld, mehr als genug für unsere beiden Familien, und er weigert sich, auch nur das kleinste bisschen anzunehmen. Selbst das Fleisch von mir zu nehmen kostet ihn Überwindung, obwohl er ganz bestimmt für meine Mutter und Prim gesorgt hätte, wenn ich bei den Spielen getötet worden wäre. Ich sage ihm, dass er mir damit einen Gefallen tut und dass es mich verrückt machen würde, den ganzen Tag herumzusitzen. Trotzdem bringe ich das Fleisch nie vorbei, wenn er zu Hause ist. Was kein Problem ist, da er täglich zwölf Stunden arbeitet.

Ich bekomme Gale jetzt nur noch sonntags zu Gesicht, wenn wir uns im Wald treffen, um gemeinsam zu jagen. Das ist immer noch der beste Tag der Woche, aber nicht mehr so wie früher, als wir uns alles erzählen konnten. Selbst das haben die Spiele kaputt gemacht. Ich hoffe immer noch, dass wir eines Tages wieder so ungezwungen zusammen sein können, doch im Grunde weiß ich, dass das nicht geht. Es gibt kein Zurück.

Die Fallen bringen gute Beute – acht Kaninchen, zwei Eichhörnchen und einen Biber, der in ein Drahtgeflecht geschwommen ist, das Gale erfunden hat. Im Fallenstellen ist er einfach genial. Er befestigt sie an heruntergebogenen jungen Bäumen, sodass Raubtiere nicht an die Beute herankommen, er tarnt feine Auslösemechanismen mit schweren Ästen und webt undurchdringliche Reusen zum Fangen von Fischen. Während ich durch den Wald gehe und jede Falle sorgfältig wieder aufstelle, weiß ich, dass mein Blick für die Balance nie an seinen heranreichen wird, an seinen Instinkt dafür, wo das Beutetier den Weg kreuzt. Das ist mehr als Erfahrung. Er ist ein Naturtalent. So wie ich noch bei fast völliger Dunkelheit auf ein Tier zielen und es mit einem einzigen Pfeil treffen kann.

Als ich wieder an dem Maschendrahtzaun bin, der Distrikt 12 umgibt, steht die Sonne schon recht hoch am Himmel. Wie immer lausche ich kurz, doch kein verräterisches Summen von elektrischem Strom ist zu hören. Eigentlich hört man es fast nie, obwohl der Zaun rund um die Uhr unter Strom stehen müsste. Ich zwänge mich durch die Lücke unter dem Zaun und komme auf der Weide heraus, nur einen Steinwurf von zu Hause entfernt. Meinem alten Zuhause. Wir dürfen es behalten, weil es offiziell für meine Mutter und meine Schwester bestimmt ist. Wenn ich jetzt tot umfallen würde, müssten sie dorthin zurückkehren. Doch zurzeit sind sie beide glücklich im neuen Haus im Dorf der Sieger untergebracht, und ich bin die Einzige, die das gedrungene Häuschen benutzt, in dem ich aufgewachsen bin. Für mich ist es mein eigentliches Zuhause.

Jetzt gehe ich dorthin, um mich umzuziehen. Tausche die alte Lederjacke meines Vaters gegen einen feinen Wollmantel, der mir an den Schultern immer zu eng vorkommt. Die weichen, ausgetretenen Jagdstiefel gegen ein Paar teurer, maschinell gefertigter Schuhe, die meine Mutter für jemanden in meiner Stellung angemessener findet. Pfeil und Bogen habe ich in einem hohlen Baumstamm im Wald verstaut. Obwohl die Zeit drängt, setze ich mich für ein paar Minuten in die Küche. Sie wirkt verlassen ohne Feuer im Herd und ohne Tischtuch. Ich trauere meinem alten Leben nach. Wir kamen kaum über die Runden, aber ich wusste, wohin ich gehörte, ich wusste, wo mein Platz in dem festen Gefüge unseres Lebens war. Ich würde gern dorthin zurückkehren, im Nachhinein kommt es mir so sicher vor im Vergleich zu jetzt, da ich so reich bin und so verhasst bei den Machthabern im Kapitol.

Ein Maunzen an der Hintertür lässt mich aufhorchen. Ich mache auf, und da steht Butterblume, Prims räudiger alter Kater. Ihm gefällt das neue Haus so wenig wie mir, und wenn meine Schwester in der Schule ist, verzieht er sich immer. Wir konnten uns nie besonders gut leiden, doch die Abneigung gegen das neue Haus verbindet uns. Ich lasse ihn herein, gebe ihm ein Stück Biberfett und kraule ihn sogar ein bisschen zwischen den Ohren. »Du bist hässlich, das weißt du, oder?«, sage ich. Butterblume stupst gegen meine Hand, er will weiter gestreichelt werden, aber wir müssen los. »Na komm.« Ich hebe ihn mit einer Hand hoch, greife mit der anderen meine Jagdtasche und nehme beide mit hinaus auf die Straße. Der Kater befreit sich mit einem Satz und verschwindet unter einem Busch.

Die Schuhe drücken an den Zehen, während ich über den Ascheweg gehe. Ich nehme die Abkürzung durch kleine Gassen und Hintergärten und bin im Nu bei Gales Haus. Seine Mutter Hazelle steht am Waschbecken in der Küche und sieht mich durchs Fenster. Sie trocknet sich die Hände an der Schürze und kommt an die Tür.

Ich kann Hazelle gut leiden. Habe Hochachtung vor ihr. Bei der Explosion, die meinen Vater das Leben kostete, starb auch ihr Mann, und sie blieb mit drei Jungen zurück und einem Baby im Bauch, das jeden Tag zur Welt kommen konnte. Keine Woche nach der Geburt zog sie schon durch die Straßen und suchte Arbeit. Der Bergbau kam nicht infrage, schließlich musste sie für das Baby sorgen, doch es gelang ihr, Arbeit als Wäscherin für einige Kaufleute aus der Stadt zu bekommen. Im Alter von vierzehn wurde Gale, ihr ältester Sohn, der Haupternährer der Familie. Er hatte sich bereits für Tesserasteine eintragen lassen, das bescherte ihnen eine bescheidene Ration an Getreide und Öl im Tausch dafür, dass sein Name mehrfach in die Lostrommel für die Ziehung der Tribute wanderte. Hinzu kam, dass er auch damals schon ein geschickter Fallensteller war. Aber das allein hätte nicht ausgereicht, um eine fünfköpfige Familie zu ernähren, und so schrubbte Hazelle sich die Finger auf dem Waschbrett wund bis auf die Knochen. Im Winter waren ihre Finger immer so rot und rissig, dass sie beim geringsten Anlass anfingen zu bluten. Das wäre immer noch so, hätte meine Mutter nicht eine spezielle Salbe dagegen entwickelt. Doch Hazelle und Gale sind entschlossen, den anderen Kindern, dem zwölfjährigen Rory, dem zehnjährigen Vick und der sechsjährigen Posy, die Tesserasteine zu ersparen.

Hazelle lächelt, als sie die Beute sieht. Sie packt den Biber am Schwanz und wiegt ihn in der Hand. »Das gibt einen schönen Eintopf.« Anders als Gale hat sie kein Problem mit unserem Jagdabkommen.

»Hat auch einen schönen Pelz«, sage ich. Es ist tröstlich, hier bei Hazelle zu sein. Über die Vorzüge der Beute zu sprechen wie eh und je. Sie schenkt mir einen Becher Kräutertee ein und ich lege dankbar meine eiskalten Hände darum. »Weißt du, als ich von der Jagd kam, dachte ich mir, ich könnte doch Rory ab und zu mal mitnehmen. Nach der Schule. Könnte ihm beibringen, wie man mit Pfeil und Bogen umgeht.«

Hazelle nickt. »Das wär gut. Gale würde ja gern, aber er hat nur die Sonntage, und ich glaub, die hält er sich lieber für dich frei.«

Ich kann nichts dagegen tun, dass meine Wangen flammend rot werden. Das ist natürlich albern. Kaum jemand kennt mich besser als Hazelle. Sie weiß, wie ich mit Gale verbunden bin. Bestimmt haben viele Leute geglaubt, wir würden später einmal heiraten, auch wenn ich nie daran gedacht habe. Doch das war vor den Spielen. Bevor mein Mittribut Peeta Mellark verkündet hat, er sei unsterblich in mich verliebt. Unsere Liebesgeschichte wurde in der Arena zu unserer wichtigsten Überlebensstrategie. Allerdings war es für Peeta nicht bloß eine Strategie. Was es für mich war, weiß ich nicht so genau. Aber dass es für Gale eine einzige Qual war, das weiß ich inzwischen. Meine Brust schnürt sich zusammen, als ich daran denke, dass Peeta und ich auf der Tour der Sieger wieder als Liebespaar auftreten müssen.

Ich stürze den Tee hinunter, obwohl er zu heiß ist, und schiebe schnell den Stuhl zurück. »Ich muss jetzt los. Muss mich für die Kameras herrichten.«

Hazelle umarmt mich. »Genieß das Essen.«

»Ganz bestimmt«, sage ich.

Als Nächstes mache ich auf dem Hob halt, wo ich früher den meisten Handel getrieben habe. Vor langer Zeit wurde im Hob Kohle gelagert, später dann wurde er zum Treffpunkt für zwielichtige Geschäfte, bis schließlich ein richtiger Schwarzmarkt entstand. Er zieht kriminelle Elemente an und deshalb gehöre ich wohl auch dorthin. Wer in den Wäldern um Distrikt 12 herum jagt, bricht mindestens ein Dutzend Gesetze und riskiert die Todesstrafe.

Auch wenn sie es nie erwähnen, verdanke ich den Leuten vom Schwarzmarkt eine Menge. Gale hat mir erzählt, dass Greasy Sae, die alte Frau, die Suppe verkauft, während der Spiele eine Sammlung für Peeta und mich ins Leben gerufen hat. Sie sollte eigentlich auf den Schwarzmarkt beschränkt sein, doch viele Leute hörten davon und steuerten etwas bei. Ich weiß nicht genau, wie viel es war, und die Preise für die Sponsorengeschenke in der Arena waren unglaublich hoch. Doch soweit ich weiß, hat es mir das Leben gerettet.

Es ist immer noch merkwürdig, den Eingang mit einer leeren Jagdtasche zu betreten, ohne etwas zum Tauschen, und stattdessen den schweren Geldbeutel an der Hüfte zu spüren. Ich versuche, so viele Stände wie möglich zu besuchen und meine Einkäufe gleichmäßig zu verteilen: Kaffee, Brötchen, Eier, Garn und Öl. Schließlich kommt mir noch die Idee, drei Flaschen klaren Schnaps bei einer einarmigen Frau namens Ripper zu kaufen. Sie war Opfer eines Bergwerksunfalls und clever genug, sich trotzdem durchzuschlagen.

Der Schnaps ist nicht für meine Familie bestimmt, sondern für Haymitch, der bei den Spielen Peetas und mein Mentor war. Haymitch ist mürrisch, grob und meistens betrunken. Aber er hat ganze Arbeit geleistet – mehr als das, denn zum ersten Mal in der Geschichte der Spiele durften zwei Tribute gewinnen. Also ganz gleich, wie Haymitch ist, ich habe auch ihm viel zu verdanken. Und zwar für den Rest meines Lebens. Ich besorge den Schnaps, weil er vor ein paar Wochen mal keinen mehr hatte und es auch keinen zu kaufen gab, woraufhin er Entzugserscheinungen bekam. Er zitterte und schrie irgendwelche schrecklichen Erscheinungen an, die nur er sehen konnte. Prim erschrak zu Tode, und mir machte es, ehrlich gesagt, auch keinen Spaß, ihn so zu sehen. Seitdem horte ich das Zeug sozusagen, für den Fall, dass es mal wieder einen Engpass geben sollte.

Cray, der Oberste Friedenswächter, runzelt die Stirn, als er mich mit den Flaschen sieht. Er ist ein älterer Mann mit ein paar silbernen Haarsträhnen, die er schräg über den knallroten Kopf gekämmt hat. »Das Zeug ist zu stark für dich, Mädchen.« Er muss es ja wissen. Abgesehen von Haymitch trinkt Cray mehr als alle, die ich kenne.

»Ach, meine Mutter braucht es für ihre Medizin«, sage ich leichthin.

»Tja, damit kann man alles abtöten«, sagt er und knallt eine Münze für eine Flasche auf den Tresen.

Als ich zu Greasy Saes Stand komme, hieve ich mich auf den Tresen und bestelle etwas Suppe, die nach einer Mischung aus Flaschenkürbis und Bohnen aussieht. Während ich esse, kommt ein Friedenswächter namens Darius und bestellt auch eine Portion. Von den Gesetzeshütern ist er mir noch der liebste. Er ist nicht so ein Wichtigtuer und meistens zu einem Spaß aufgelegt. Er dürfte in den Zwanzigern sein, sieht jedoch kaum älter aus als ich. Irgendetwas an seinem Lächeln und seinen roten Haaren, die in alle Richtungen abstehen, lässt ihn jungenhaft wirken.

»Müsstest du nicht schon im Zug sitzen?«, fragt er.

»Ich werde um zwölf abgeholt«, sage ich.

»Müsstest du nicht besser aussehen?«, fragt er flüsternd, aber so, dass es jeder hören kann. Obwohl ich nicht in der Stimmung bin, muss ich über seine Neckerei lächeln. »Vielleicht eine Schleife im Haar oder so?« Er zieht kurz an meinem Zopf und ich schiebe seine Hand weg.

»Keine Sorge. Wenn sie mit mir fertig sind, wirst du mich nicht wiedererkennen«, sage ich.

»Gut«, sagt er. »Zeig zur Abwechslung mal ein bisschen Stolz auf deinen Distrikt, Miss Everdeen. Hm?« Er schaut Greasy Sae im Spaß missbilligend an und schüttelt den Kopf, dann geht er zu seinen Freunden.

»Die Suppenschale krieg ich aber wieder!«, ruft Greasy Sae ihm nach, aber sie lacht dabei, deshalb klingt es nicht besonders streng. »Kommt Gale dich verabschieden?«, fragt sie mich.

»Nein, er stand nicht auf der Liste«, sage ich. »Aber ich hab ihn Sonntag gesehen.«

»Ach, ich hätte gedacht, dass er auf der Liste steht. Wo er doch dein Cousin ist«, sagt sie ironisch.

Das ist ein weiterer Teil der Lügengeschichte, die sie sich im Kapitol ausgedacht haben. Als Peeta und ich bei den Hungerspielen unter die letzten acht kamen, wurden Reporter losgeschickt, die persönliche Geschichten über uns bringen sollten. Als sie nach meinen Freunden fragten, haben alle auf Gale verwiesen. Aber das konnten sie nicht schreiben, denn in der Arena spielte ich ja die Liebesgeschichte, und da konnte ich nicht Gale als besten Freund haben. Er sah zu gut aus, zu männlich, und er war kein bisschen bereit, für die Kameras zu lächeln und den netten Jungen von nebenan zu spielen. Und wir sehen uns tatsächlich ganz schön ähnlich. Wir haben das typische Aussehen des Saums. Dunkle glatte Haare, olivfarbene Haut. Also hat irgendein Schlaukopf ihn zu meinem Cousin ernannt. Ich wusste nichts davon, bis wir wieder zu Hause waren, auf dem Bahnsteig, und meine Mutter sagte: »Deine Cousins können es kaum erwarten, dich wiederzusehen!« Da drehte ich mich um und sah Gale und Hazelle und die Kinder – was blieb mir anderes übrig, als mitzuspielen?

Greasy Sae weiß, dass wir nicht verwandt sind, aber selbst manche Leute, die uns schon jahrelang kennen, scheinen es vergessen zu haben.

»Ich kann es kaum erwarten, es hinter mir zu haben«, flüstere ich.

»Ich weiß«, sagt Greasy Sae. »Aber du musst da durch, um es hinter dir zu haben. Also sieh zu, dass du nicht zu spät kommst.«

Als ich mich auf den Weg zum Dorf der Sieger mache, fängt es ein wenig an zu schneien. Das Dorf liegt nur einen knappen Kilometer von dem Platz im Stadtzentrum entfernt, aber es scheint wie eine völlig andere Welt.

Es ist eine eigene kleine Gemeinde, die um eine schöne Grünfläche herum errichtet wurde, dazwischen blühende Sträucher. Zwölf Häuser, jeweils so groß, dass zehn von der Sorte hineinpassen würden, in der ich aufgewachsen bin. Neun davon stehen leer, wie immer schon. Die drei, die bewohnt sind, gehören Haymitch, Peeta und mir.

Die Häuser, in denen meine Familie und Peeta leben, haben eine warme, lebendige Ausstrahlung. Licht hinter den Fenstern, Rauch aus dem Schornstein, leuchtende Maisbüschel, mit denen der Eingang zum bevorstehenden Erntefest geschmückt ist. Haymitchs Haus dagegen wirkt, obwohl der Hausmeister sich um alles kümmert, trostlos und verwahrlost. Vor der Haustür mache ich mich auf den Dreck gefasst, der mich drinnen erwartet.

Unwillkürlich rümpfe ich die Nase. Haymitch weigert sich, jemanden zum Saubermachen hineinzulassen, und er selbst putzt nicht gerade gründlich. Im Lauf der Jahre haben sich die Gerüche von Schnaps und Erbrochenem, gekochtem Kohl und angebranntem Fleisch, ungewaschenen Kleidern und Mäusedreck zu einem Gestank vermischt, der mir die Tränen in die Augen treibt. Ich bahne mir einen Weg durch weggeworfene Verpackungen, Glasscherben und Knochen bis zu der Stelle, wo Haymitch normalerweise zu finden ist. Er sitzt am Küchentisch, die Arme über die Holzplatte ausgebreitet, das Gesicht in einer Schnapspfütze, und schnarcht, was das Zeug hält.

Ich rüttele ihn an der Schulter. »Aufstehen!«, sage ich laut, denn inzwischen weiß ich, dass man ihn auf die sanfte Tour nicht wach bekommt. Für einen Moment setzt sein Schnarchen aus, wie ein kurzes Zögern, dann geht es wieder los. Ich rüttele ihn fester. »Aufstehen, Haymitch! Heute beginnt die Tour der Sieger!« Mit Gewalt öffne ich das Fenster und sauge die frische Luft tief ein. Dann stapfe ich durch den Müll auf dem Boden, fördere eine Kaffeekanne aus Blech zutage und fülle sie am Waschbecken mit Wasser. Der Ofen ist noch nicht ganz aus, und ich schaffe es, den wenigen glühenden Kohlen eine Flamme zu entlocken. Ich schütte Kaffeepulver in die Kanne, so viel, dass es auf jeden Fall ein gutes, starkes Gebräu ergibt, und stelle sie zum Kochen auf den Ofen.

Haymitch ist immer noch weggetreten. Da alles andere nichts genützt hat, fülle ich eine Schale mit eiskaltem Wasser, kippe sie ihm über den Kopf und bringe mich in Sicherheit. Er stößt einen kehligen, animalischen Laut aus. Er springt auf, wobei der Stuhl drei Meter nach hinten fliegt, und schwingt ein Messer. Ich hatte vergessen, dass er immer mit dem Messer in der Hand schläft. Ich hätte es ihm aus der Hand nehmen sollen, aber ich hatte zu vieles zu bedenken. Er flucht wie ein Kesselflicker und schlägt mehrmals um sich, ehe er zu sich kommt. Mit dem Hemdsärmel wischt er sich über das Gesicht und dreht sich dann zu mir um. Ich hocke auf dem Fenstersims, für den Fall, dass ich schnell Reißaus nehmen muss.

»Was soll das?«, fährt er mich an.

»Du hast gesagt, ich soll dich wecken, eine Stunde bevor die Kameras kommen«, erkläre ich.

»Was?«, sagt er.

»Es war deine Idee«, sage ich.

Jetzt scheint er sich zu erinnern. »Wieso bin ich klatschnass?«

»Ich hab dich nicht wach gekriegt«, sage ich. »Hey, wenn du verhätschelt werden willst, musst du Peeta fragen.«

»Was soll er mich fragen?« Beim bloßen Klang seiner Stimme bekomme ich im Bauch einen Knoten aus lauter unangenehmen Gefühlen: schlechtes Gewissen, Trauer, Angst. Und Sehnsucht. Ich kann ruhig zugeben, dass die auch hineinspielt. Aber gegen die anderen Gefühle hat sie keine Chance.

Ich schaue Peeta an, während er zum Tisch kommt. Die Sonnenstrahlen fangen sich im glitzernden Schnee in seinem blonden Haar. Er sieht stark und gesund aus, so ganz anders als der kranke, halb verhungerte Junge, den ich aus der Arena kenne, und sein Hinken fällt kaum noch auf. Er legt ein frisch gebackenes Brot auf den Tisch und hält Haymitch die Hand hin.

»Ob du mich wecken kannst, ohne dass ich mir eine Lungenentzündung hole«, sagt Haymitch und gibt Peeta das Messer. Er zieht sein dreckiges Hemd aus, sodass ein nicht minder dreckiges Unterhemd zum Vorschein kommt, und reibt sich mit einem trockenen Zipfel ab.

Peeta lächelt und spült Haymitchs Messer mit klarem Schnaps aus einer Flasche ab, die auf dem Boden steht. Er wischt das Messer am Hemd sauber und schneidet das Brot in Scheiben. Peeta versorgt uns alle mit frischen Backwaren. Ich jage. Er backt. Haymitch trinkt. Jeder von uns beschäftigt sich auf seine Weise, um die Gedanken an unsere gemeinsame Zeit als Mitstreiter in den Hungerspielen fernzuhalten. Erst als er Haymitch die Brotkante gereicht hat, sieht Peeta mich zum ersten Mal an. »Möchtest du auch ein Stück?«

»Nein, ich hab auf dem Hob gegessen«, sage ich. »Aber vielen Dank.« Meine Stimme klingt fremd, so förmlich. Wie immer, wenn ich mit Peeta spreche, seit die Kameras unsere glückliche Heimkehr gefilmt haben und wir in unser richtiges Leben zurückgekehrt sind.

»Keine Ursache«, erwidert er steif.

Haymitch wirft sein Hemd mitten in das Durcheinander. »Brrr! Ihr beide müsst euch aber noch ordentlich aufwärmen, bevor die Show losgeht.«

Da hat er natürlich recht. Das Publikum erwartet die beiden Turteltäubchen, die die Hungerspiele gewonnen haben. Nicht zwei Menschen, die einander kaum in die Augen sehen können. Aber ich sage nur: »Geh dich mal waschen, Haymitch.« Dann schwinge ich mich zum Fenster hinaus, springe nach unten und gehe über die Wiese nach Hause.

Der Schnee bleibt jetzt liegen und meine Füße hinterlassen eine Spur. Vor der Haustür befreie ich meine Schuhe von dem nassen Zeug. Meine Mutter hat Tag und Nacht geschuftet, damit alles schön ist für die Kameras, da will ich ihren glänzenden Fußboden nicht gleich wieder dreckig machen. Ich bin kaum im Haus, da kommt sie schon auf mich zu und fasst mich am Arm, als wollte sie mich aufhalten.

»Keine Sorge, ich ziehe sie hier aus«, sage ich und lasse die Schuhe auf der Fußmatte stehen.

Meine Mutter lacht ein eigenartiges, heiseres Lachen und nimmt mir die prall gefüllte Jagdtasche von der Schulter. »Es ist ja nur Schnee. Hast du einen schönen Spaziergang gemacht?«

»Spaziergang?« Sie weiß, dass ich die halbe Nacht im Wald verbracht habe. Da sehe ich den Mann, der hinter ihr in der Küchentür steht. Ein einziger Blick auf seinen maßgeschneiderten Anzug und sein chirurgisch perfektioniertes Gesicht verrät mir, dass er aus dem Kapitol kommt. Irgendetwas stimmt nicht. »Das war eher ein Schlittern. Es wird jetzt richtig glatt draußen.«

»Du hast Besuch«, sagt meine Mutter. Ihr Gesicht ist zu blass, und in ihrer Stimme höre ich die Angst, die sie zu verbergen sucht.

»Ich dachte, wir erwarten sie erst gegen Mittag.« Ich tue so, als ob ich nichts bemerke. »Ist Cinna schon da, um mir beim Umziehen zu helfen?«

»Nein, Katniss, es ist …«, setzt meine Mutter an.

»Bitte hier entlang, Miss Everdeen«, sagt der Mann. Er zeigt in Richtung Flur. Es ist merkwürdig, durch das eigene Haus geleitet zu werden, aber ich hüte mich, etwas dazu zu sagen.

Im Gehen lächele ich meine Mutter über die Schulter hinweg zuversichtlich an. »Bestimmt noch ein paar Anweisungen für die Tour der Sieger.« Sie haben mir schon alle möglichen Informationen über die Reiseroute und die Etikette in den unterschiedlichen Distrikten zukommen lassen. Doch als ich auf die Tür zum Arbeitszimmer zugehe, eine Tür, die ich bis zu diesem Moment noch nie geschlossen gesehen habe, fangen meine Gedanken an zu rasen. Wer ist dadrin? Was wollen sie von mir? Warum ist meine Mutter so blass?

»Gehen Sie nur hinein«, sagt der Mann vom Kapitol, der mir durch den Flur gefolgt ist.

Ich drehe den Messingknauf herum und trete ein. Meine Nase nimmt Rosen wahr und gleichzeitig Blut. Ein kleiner weißhaariger Mann, der mir irgendwie bekannt vorkommt, steht mit dem Rücken zu mir und liest in einem Buch. Er hebt einen Finger, als wollte er sagen: Einen Moment noch. Dann dreht er sich um und mein Herz setzt einen Schlag aus.

Ich schaue in die Schlangenaugen von Präsident Snow.

2Für mich gehört Präsident Snow vor Marmorsäulen und riesige Flaggen. Es ist verstörend, ihn hier im Zimmer inmitten alltäglicher Dinge zu sehen. Als würde man den Deckel von einem Topf nehmen und darin statt Suppe eine Viper mit aufgerissenem Maul vorfinden.

Was kann er hier wollen? Meine Gedanken rasen zurück zu den Eröffnungstagen vergangener Siegertouren. Ich erinnere mich daran, die siegreichen Tribute zusammen mit ihren Mentoren und Stylisten gesehen zu haben. Auch einige hohe Repräsentanten der Regierung tauchten gelegentlich auf. Doch Präsident Snow habe ich noch nie gesehen. Er ist bei Feierlichkeiten im Kapitol anwesend. Und das war’s.

Wenn er die ganze Reise von seiner Stadt hierher gemacht hat, kann das nur eins bedeuten: Ich stecke in ernsten Schwierigkeiten. Und mit mir auch meine Familie. Es schaudert mich bei dem Gedanken, wie nah meine Mutter und meine Schwester diesem Mann sind, der mich verabscheut. Der mich immer verabscheuen wird. Denn ich habe ihn bei seinen sadistischen Hungerspielen ausgetrickst, habe das Kapitol lächerlich gemacht und damit seine Macht untergraben.

Dabei habe ich nichts getan, als Peeta und mir selbst das Leben zu retten. Dass das gleichzeitig ein rebellischer Akt war, war reiner Zufall. Doch wenn das Kapitol verfügt, dass nur ein Tribut gewinnen kann, und jemand so dreist ist, diese Regel infrage zu stellen, ist das wohl an sich schon eine Rebellion. Ich konnte mich nur verteidigen, indem ich so tat, als hätte meine leidenschaftliche Liebe zu Peeta mir den Verstand geraubt. Deshalb durften wir beide überleben. Und zu Siegern gekürt werden. Durften nach Hause zurückkehren und feiern und in die Kameras winken und wurden in Ruhe gelassen. Bis jetzt.

Vielleicht ist es das neue Haus oder der Schreck, ihn zu sehen, oder dass wir beide wissen, er könnte mich von jetzt auf gleich töten lassen; jedenfalls komme ich mir so vor, als wäre ich der Eindringling. Als wäre das hier sein Zuhause und ich der ungebetene Gast. Deshalb begrüße ich ihn auch nicht und biete ihm keinen Platz an. Ich sage kein Wort. Im Grunde behandele ich ihn so, als wäre er wirklich eine Schlange, eine Giftschlange. Reglos stehe ich da, den Blick auf ihn geheftet, und schmiede Fluchtpläne.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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