Die Uhr, die nicht tickt - Sarah Diehl - E-Book

Die Uhr, die nicht tickt E-Book

Sarah Diehl

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  • Herausgeber: Arche
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2014
Beschreibung

Unverrückbar steht die Front zwischen Müttern und Nicht-Müttern: "Man muss wahnsinnig sein, heute noch Kinder zu kriegen", hieß es im Januar 2014 in der FAS. Kurz darauf kam die Antwort: "Ruhe, ihr Jammerfrauen! Eure Ausreden zum Kinderkriegen sind narzisstisch und absurd." Dabei kann eine Frau heute frei zwischen verschiedenen Lebensmodellen wählen. Dennoch dominiert in unserer Gesellschaft noch immer die Vorstellung, dass potentiell alle Frauen den Kinderwunsch in sich tragen. Kein Kind zu wollen, gilt als unnatürlich, egoistisch oder feige. Sarah Diehl, Mitte 30 und selbst kinderlos, hat Frauen interviewt, die freiwillig keine Mütter sind. Sie hat erfahren, dass die Gründe vielfältig sind, Egoismus oder Narzissmus gehören nicht dazu. Ihr Buch ist das überfällige Plädoyer für eine vorurteilsfreie und zeitgemäße Einstellung zu Mutterschaft und weiblicher Identität.

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Seitenzahl: 307

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Für Emma Goldmann und Annette Diehl – zwei Frauen, deren so unterschiedliche Leben mich sehr inspiriert haben.

Vorwort

Neulich beim Kickern in der Kneipe oder wie Gesellschaft und Politik ein Problem konstruieren, das gar keines ist

Ja, ich kann ohne Tränen in den Augen an einem Laden vorbeigehen, in dem entzückende Kleidchen und Hemdchen und Bärchen mit Knopfaugen an mein Mutterherz appellieren, um den tiefen Wunsch nach höchster Erfüllung meiner Weiblichkeit postwendend in einen Kaufimpuls umzuwandeln. Und ja, ich bin Mitte dreißig, kinderlos und habe eine akademische Ausbildung. Ich bin also eine jener ichbezogenen, kinderfeindlichen, egoistischen und hedonistischen Frauen, die seit einiger Zeit gegen Mütter in Stellung gebracht werden. Eine Latte-macchiato-Kinderlose sozusagen.

So weit, so erwartbar. Doch ich muss Sie enttäuschen. Ich finde Kinder nämlich wunderbar. Ich höre ihnen gerne dabei zu, wie sie mir die Welt erklären, tolle mit ihnen durch die Gegend oder bleibe eine gefühlte Ewigkeit fasziniert vor einer Blume, einem Bagger, einem … Nichts stehen. Ihre Lautstärke nervt mich meistens ebenso wenig wie die Rigorosität, mit der sie Aufmerksamkeit einfordern, oder ihre trotzphasengesteuerten Allmachtphantasien, die nicht nur Eltern auf eine harte Probe stellen. Ich habe auch kein Problem mit Müttern, die verklärt von der Einzigartigkeit ihres Nachwuchses überzeugt sind und nur noch ein Thema zu haben scheinen. Aber was mich angeht, kann ich nur sagen: Mir liegt nichts ferner als der Gedanke, selbst Mutter zu werden. Wie fern, das ist mir allerdings erst kürzlich aufgefallen – beim Kickern in der Kneipe. Freitagabend, Feierabendbier mit Freundinnen. Ein buntgemischter Haufen zwischen dreißig und vierzig, wir unterhielten uns über alles Mögliche, bis wir irgendwann bei der Politik landeten, genauer: bei der Familienpolitik und den zahllosen Medienberichten und Debatten über rückläufige Geburtenraten, besonders unter Akademikerinnen. Die Zukunftsszenarien sind düster: »Wo früher Kinder tobten, werden Alzheimer-Patienten in Rollstühlen sitzen. Nur schieben wird sie keiner mehr«, prophezeit der Stern. »Baby-Schock! In zwölf Generationen sind wir ausgestorben«, hat die Bild errechnet, die Süddeutsche Zeitung und der Spiegel sehen Deutschland »vergreisen« und zu einem »Land ohne Lachen« werden. Politik und Kirche gemahnen an staatsbürgerliche und christliche Pflichten, »Geburtsverweigerer« sollten stärker zur Kasse gebeten werden, eine Art Ablass der »Selbstverliebten«, die sich ihrer Verantwortung entziehen und »vor dem Leben versagen« würden (Welt am Sonntag). Die Kinderlosen sind es, die angeblich vor dem Leben versagen, nur ihrem Selbstoptimierungswahn frönen, vom Topjob zum Yoga eilen und über all dem ihre eigentliche Aufgabe aus den Augen verlieren: Kinder in die Welt zu setzen. Die grassierende Gebärunwilligkeit gilt als Grund für die demographische Schieflage im Land, und das, obwohl der Staat doch angeblich alles unternimmt, die Frauen zu locken: mit dem Ausbau von Krippenplätzen, mit finanziellen Anreizen, Modellen zur Teilzeitarbeit und besserer Vereinbarkeit von Beruf und Familie, steuerlichen Subventionen und so weiter. Wenn man Antonia Baum Glauben schenkt, ist die »tollste Sache der Welt« für viele dennoch ein »Albtraum«: »Man muss wahnsinnig sein, heute ein Kind zu kriegen«, es sei »furchteinflößend«, eine »Katastrophe«, schreibt sie in einem Artikel in der FAS. Die Antworten folgten prompt: »Ihr wollt Kinder? Dann kriegt sie doch!« Oder: »Ruhe, ihr Jammerfrauen! Eure Ausreden sind nazistisch und absurd«, war ebenfalls in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zu lesen.

Es ist nicht weiter überraschend, gegen wen sich die Kritik vornehmlich richtet: gegen Frauen, ganz egal, welche Entscheidung sie treffen. Sind sie »nur Mutter«, passt es nicht, klagen sie über Vereinbarkeitsprobleme, ist es auch nicht recht, und haben sie gar keine Kinder, ist sowieso alles verloren. Das Image der kinderlosen Frau ist miserabel und überfrachtet mit unzähligen Klischees – so weit, so bekannt. Aber warum ändert sich das nicht? Schließlich ist das beim kinderlosen Mann ganz anders: Er hatte nie ein Image, höchstens das des attraktiven Abenteurers, das des einsamen Wolfs, den es zu zähmen gilt. Warum ist das bis heute so? Tatsächlich liegt der Anteil der Männer ohne Nachwuchs bei den Dreißig- bis Vierunddreißigjährigen um zwanzig Prozent höher als bei den gleichaltrigen Frauen. Unter den Endvierzigern sind ein Viertel der Männer ohne Kinder, aber nur knapp sechzehn Prozent der Frauen.[1] Dennoch wird die Verantwortung für die Fortpflanzung weiterhin ganz selbstverständlich an die Frauen delegiert. Und das liegt unter anderem an der unseligen Gleichsetzung von Mutterschaft und Weiblichkeit und dem gesellschaftlich vorgegebenen Modell von Familie (Mutter-Vater-Kind) als Lebenskonzept.

Das ultimative Druckmittel, Frauen an ihre Aufgabe zu erinnern, ist dabei der Verweis auf das Ticken der biologischen Uhr. Während ich am Kicker stand, fiel mir spontan eine Szene aus dem Spielfilm Harry und Sally ein, den ich als Jugendliche einmal gesehen hatte. Sally saß mit ein paar Freundinnen um einen Kaffeetisch herum, die Frauen sprachen darüber, dass die Zeit nun wirklich dränge. Schon damals habe ich mich darüber geärgert, dass keine aus der Runde widersprach und ein anderes Lebenskonzept aufzeigte; die Angst vor der Endlichkeit der eigenen Gebärfähigkeit wurde als kollektive weibliche Erfahrung dargestellt, als wäre sie zwangsläufig an die Identität einer Frau geknüpft. Nun könnte man sagen: Das waren die Achtziger, das ist schon eine Weile her. Doch tatsächlich ist Mutterschaft vor allem in Deutschland noch immer kaum mit dem Bild einer selbstbewussten autonomen Frau zu vereinbaren. Mädchen und Frauen erkennen in unserer Gesellschaft früh, dass Kinderkriegen gegen die Gefahren von Selbstaufgabe und Mehrfachbelastung abgewogen werden muss. Nach wie vor gibt es zu wenige Strukturen, um Erziehungsarbeit zwischen den Geschlechtern und Institutionen gerecht umzuverteilen, nach wie vor müssen viele Frauen mit ihrem Partner darüber diskutieren, wer die Hausarbeit übernimmt, nach wie vor wird von Frauen erwartet, sich der Mutterrolle ganz hinzugeben, ihr zumindest eine Zeitlang oberste Priorität einzuräumen. Kinderlosigkeit mag somit für manche eine Art Selbstschutz sein, denn die herrschenden Geschlechterbilder drängen Frauen in eine Rolle, die ihre Handlungsfähigkeit massiv einschränkt.

Die »Reformen«, die am Mutterbild vorgenommen wurden, entpuppen sich als zweischneidig: Frauen wird heutzutage ein »You can have it all«-Versprechen gemacht, das die Belastung, den Druck, auch das noch hinzubekommen, nur erhöht. Doch auch angesichts der hohen Scheidungsraten und der zunehmenden Zahl Alleinerziehender erscheint das Leben als berufstätige wie auch als Vollzeitmutter eher als »Lifestyle-Angebot« denn als lebbare Realität. Immer noch stoßen Frauen an die gläserne Decke, der sogenannte gender pay gap ist groß, es drohen Karriereknick und/oder Doppelbelastung, (Alters-)Armut und soziale Isolation. Es gibt zu wenige Versorgungseinrichtungen für Kinder, steuerlich subventionierte Familienmodelle ignorieren oder benachteiligen andere Formen des Zusammenlebens, Erziehungsaufgaben und Pflegearbeit bleiben die kaum gewürdigten, geschweige denn bezahlten Domänen der Frauen. Wenn man sich diese Fakten vor Augen führt, ist Kinderlosigkeit auch eine Anpassung an die Verhältnisse. Das Sein bestimmt das Bewusstsein. Zumindest bei jenen Frauen, die einen Kinderwunsch verspüren und befürchten, an den gesellschaftlichen Gegebenheiten zu scheitern. Doch Kinderlosigkeit ist nicht zwangsläufig nur die Folge schwieriger Rahmenbedingungen – an diesen Stellschrauben könnte man ja durchaus drehen (was auch getan wird). Die Gründe, warum Frauen kein Kind bekommen, sind vielfältig und sehr individuell. Ein entscheidender – und in der Debatte gerne vernachlässigter – ist, dass einige den Wunsch nach einem Kind schlicht nicht verspüren. Obwohl Frauen (zumindest theoretisch) heute frei zwischen verschiedenen Lebensmodellen wählen können, dominiert noch immer die Vorstellung, dass potentiell alle einen Kinderwunsch hegen. Eigentlich eine zutiefst private Entscheidung, wird Mutterschaft so zum öffentlichen Gut, und »der weibliche Lebensentwurf ohne Kinder bedarf auch im 21. Jahrhundert immer wieder der Legitimierung«[2], so die Marburger Soziologin Lena Correll. In den Medien gibt es kaum positive Vorbilder kinderloser Frauen, die über vierzig sind. Stattdessen wird das Bild der verhärmten Karrierefrau bedient, die ihre Entscheidung bitter bereut, wenn es zu spät ist. Der Blick des Bedauerns, des Zweifelns, der Kritik ist so gut wie jeder kinderlosen Frau sicher, die sich dem Ende ihrer Gebärfähigkeit nähert. Vor allem dann, wenn sie in fester Partnerschaft lebt, und das womöglich noch glücklich, und wenn »Entschuldigungen« wie: »Ich habe den Richtigen noch nicht gefunden« nicht greifen. Auch medizinische Gründe für Kinderlosigkeit sind angesichts der Fortschritte in der Reproduktionsmedizin nicht mehr ohne weiteres zu vermitteln. Die Möglichkeit, dass sich Frauen bewusst gegen Kinder entscheiden oder nie einen Kinderwunsch verspürt haben, ist nicht akzeptabel. Ein Kind gehört zum Leben einer Frau einfach dazu, es ist ein wesentlicher Faktor für ein erfülltes und glückliches Leben.

Worauf sich dieser vermeintliche Grundsatz stützt – davon handelt ein Kapitel in diesem Buch. Ich behaupte: Menschen ohne Kinder fehlt nichts, sie sind weder glücklicher noch unglücklicher, sie setzen einfach andere Prioritäten.

An jenem Abend am Kicker wunderten wir uns fast über unsere eigene Resistenz gegenüber dem Selbstverständnis in unserer Gesellschaft. Wir sind jene kinderlosen Frauen, die später kreuzunglücklich und verbittert durchs Land wandeln werden – laut der neuesten Erhebung des Statistischen Bundesamtes wird dieses »Schicksal« jede fünfte Frau ereilen. Wir sind diese angeblich so karriereversessenen Egoistinnen, die alles haben, aber nichts geben möchten. Die ihre Bringschuld gegenüber der Gesellschaft nicht einlösen wollen. Wir sind diese Frauen, die das Ticken der inneren Uhr nicht hören und verdammt sind, die Kinderlosigkeit spätestens im Alter bitter zu bereuen. Meine Freundinnen und ich, die wir ausgelassen und keineswegs verbittert am Kicker standen. Die wir nicht den Eindruck haben, dass uns etwas fehlt. Der Abend am Kicker war ein seltsamer Moment der Selbsterkenntnis: Während die Gesellschaft sich in Rage redet, die Fronten zwischen Müttern und Nichtmüttern, Familien und Kinderlosen unverrückbar stehen, ist für uns ein Leben ohne Kind so selbstverständlich, dass wir uns noch nicht einmal bewusst dagegen entscheiden müssen. Die Frage hat sich für mich und meine Freundinnen einfach nie gestellt.

Ich begann nach diesem Abend, zunächst im weiteren Freundes- und Bekanntenkreis, später auch darüber hinaus, Fragen zu stellen: Wie normal erscheint die eigene Kinderlosigkeit anderen Frauen? Wie beeinflusst sie ihr Selbstverständnis, und welche positiven Vorbilder hat eine kinderlose Frau zur Verfügung? Haben sie sich bewusst gegen ein Kind entschieden, oder war das für sie nie eine Option? Wie nutzen sie ihre Freiräume? Wie reagiert das Umfeld auf die Kinderlosigkeit? Wie wichtig sind Autonomie und Unabhängigkeit für sie und spricht ein Kinderwunsch immer dagegen? Und wenn ja, warum ist das in unserer Gesellschaft so?

Je länger ich mich mit diesem Thema beschäftigte, umso mehr Fragen kamen mir in den Sinn. Und umso verärgerter war ich darüber, wie verunsichert viele Frauen zwischen dreißig und vierzig sind, denen permanent eingetrichtert wird, dass ohne eigene Kinder etwas Wesentliches in ihrem Leben fehlt. Die erleben müssen, dass es mit der Wahlfreiheit so eine Sache ist: Kinderlosigkeit aus freien Stücken haftet nach wie vor ein Stigma an. Frauen haben heute unzählige Möglichkeiten, mehr als je zuvor, sich beruflich und individuell zu entfalten. Doch je älter sie werden, umso mehr verengt sich das Spektrum auf die nicht vorhandene Mutterschaft. Frauen erfahren eine Art Umwidmung, aus Menschen mit ungeheurem Potential werden potentielle Mütter (»Jetzt aber schnell«), verhinderte Mütter (»Oh, Sie können keine Kinder bekommen? Das tut mir aber leid …«) oder Mutterverweigerer (»Das kann ich nicht verstehen. Ist Ihnen Ihre Karriere denn so wichtig? Also, für mich gibt es nichts Wichtigeres als ein Kind. Die Geburt war ein so wertvoller Moment …«). Und das, obwohl sich in den letzten fünfzig Jahren in Deutschland vor allem zwei Dinge weiterentwickelt haben, die es Frauen ermöglichen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Zum einen hat sich ihre gesellschaftliche Stellung insoweit verändert, dass Frauen auch unabhängig von Familie und Ehemann ökonomisch überleben können. Zum anderen haben sie durch sichere Verhütungsmethoden und die Möglichkeit des Schwangerschaftsabbruchs die Kontrolle über die Fortpflanzung erlangt. Beides gewährt eine größere Wahlfreiheit, beides liefert Kritikern eine vermeintliche Steilvorlage: nämlich dass die Emanzipation die Wurzel der gegenwärtigen Gebärunwilligkeit sei.

Dabei ist die Asymmetrie zwischen Geburten- und Sterberaten keineswegs ein neues Phänomen. In Deutschland gab es zuletzt 1887 einen Überschuss an Neugeborenen im Vergleich zu den Verstorbenen eines Jahres. Und Anfang des vergangenen Jahrhunderts blieb in manchen Jahren ein Drittel der Frauen kinderlos. Schon damals wurde der Versuch unternommen, gegenzusteuern: mit der Mär vom Mutterinstinkt, die mit allerlei (pseudo-) wissenschaftlichen Theorien untermauert wurde. Betrachtet man jedoch die Entwicklung der letzten hundert Jahre, scheint es mit dem Mutterinstinkt und dem jeder Frau innewohnenden Kinderwunsch nicht so weit her zu sein. Wer aber profitiert von der Gleichsetzung Frau=Mutter? Warum hält sich dieses Bild so hartnäckig? Und wie gehen Kinderlose und Mütter damit um?

Je länger ich mich mit diesem Thema befasste, umso komplexer erschien es mir und umso mehr reifte der Gedanke, darüber ein Buch zu schreiben. Wenn ich dieses Vorhaben anderen Frauen gegenüber erwähnte – egal, ob auf einer Party, in der Kneipe oder nach einem Vortrag –, wurde ich manchmal regelrecht belagert und mit Fragen oder persönlichen Geschichten bombardiert. Die Frauen, die ihre Erfahrungen und Erkenntnisse mit mir teilen wollten, waren Kinderlose ebenso wie Mütter, die es gleichermaßen leid waren, ihren Lebensentwurf am vorherrschenden Mutterideal messen lassen und gegebenenfalls verteidigen zu müssen. Meine Interviewpartnerinnen leben auf dem Land, zum Teil immer noch in dem Ort, in dem sie aufgewachsen sind; andere verließen ihre Heimat früh, zogen in Großstädte, wo andere Lebensformen weniger kritisch beäugt werden als in dörflichen Strukturen. Die Altersspanne reichte von 23 bis 56, ich befragte Frauen mit unterschiedlichen Nationalitäten, verschiedenem Bildungsstand, getrennt Lebende, Verheiratete, Heterosexuelle ebenso wie Homosexuelle … kurz: einen Querschnitt, der die ganze Vielfalt zeigen sollte.

Bei diesen Gesprächen wurde allerdings sehr deutlich, wie bestimmend die Frage nach Kindern für all diese Frauen war und wie sehr sie in andere Lebensbereiche hineinreicht: Frauen werden immer wieder damit konfrontiert und emotional gezwungen, sich damit auseinanderzusetzen. Wenn es um Freiräume geht und die Lust, sich weiterzuentwickeln; wenn es um ökonomische und nationale Interessen geht oder den Sinn des Lebens. Wenn es um die Liebe zum Partner und Abhängigkeiten geht, um unentgeltliche Erziehungs- und Pflegearbeit oder die Ablehnung der traditionellen Geschlechterrollen – früher oder später kommt man immer zur Verknüpfung mit Mutterschaft oder deren Ablehnung. Interessant war, dass Kinderlose wie sogenannte späte Mütter gleichermaßen davon sprachen, wie groß der soziale Rechtfertigungsdruck ist und wie schwer es ist, Argumente zu finden. Als sei alles in gesellschaftlichen, politischen oder moralischen Klischees erstarrt, als würde diese sehr private Entscheidung in die Öffentlichkeit gezerrt, die dann den Daumen hebt oder senkt. Selbst Frauen, die für sich schon früh entschieden hatten, ein Leben ohne Kinder zu führen, fühlten sich verunsichert und genötigt, noch einmal ganz tief in sich hineinzuhören, ob da nicht doch etwas tickt. Frauen fehlen Vorbilder, positive Gegenentwürfe zu einem Leben ohne Mutterschaft. Oft bekam ich den Eindruck, dass der Kinderwunsch nur deshalb Thema war, weil ihnen von allen Seiten suggeriert wurde, dass sie zeitlich unter Druck stehen und diese essentielle Erfahrung in ihrem Leben unbedingt machen müssen – egal, ob sie tatsächlich ein Familienleben haben wollten oder nicht.

Wenn mir meine biologische Uhr etwas sagt, dann, dass ich im besten Alter bin, um dieses Buch zu schreiben. Denn dass mein biologisches Stündchen angeblich geschlagen hat, darauf weist mich weder mein Körper noch meine Psyche, sondern einzig die Gesellschaft hin. Dagegen zeigt die irritierte Nachfrage, ob ich jetzt, mit Mitte dreißig, so ein Buch schreiben sollte, da ich meine Entscheidung ja noch ändern könne, einmal mehr die Dringlichkeit dieses Buches. Es geht nicht darum, sie später, wenn sie aufgrund meines Alters irreversibel ist, bestätigen zu müssen, dann also, wenn unsere Gesellschaft fast spöttisch auf späte Reue lauert. Fast scheint es so, als würde man auf die Angst der Frauen vor Reue bauen, um den Nachwuchs zu sichern und sie auf ihre angestammten Mutterplätze zu verweisen. Nein, es geht auch darum, die Selbstverständlichkeit in Frage zu stellen, mit der von Frauen Reproduktion erwartet wird. Es geht darum, wie das gesellschaftliche Halbwissen über Evolution und Biologie je nach Bedarf eingesetzt wird, um Frauen nicht zuhören zu müssen, welche Bedürfnisse und Erfahrungen sie tatsächlich haben. Da Gesellschaft und Politik es bislang versäumt haben, ein zeitgemäßes Konzept von Mutterschaft zu entwickeln, um Frauen heute zum Kinderkriegen zu motivieren, wird der kinderlosen Frau permanent eingeredet, dass sie ihre Entscheidung psychologisch qua ihrer Natur bereuen muss. Die Natur ist eine dankbare Projektionsfläche, ein Instrument, um Frauen in die Schranken zu weisen.

Doch was ist das für ein Bild von »der Frau«, das dadurch propagiert wird? Will unsere Gesellschaft vor allem deshalb an ihm festhalten, weil ohne die Pflege- und Fürsorgearbeit, die Frauen in der Familie bisher unentgeltlich leisten, ein Grundpfeiler der bürgerlichen Solidargemeinschaft wegbricht? Es sind Fragen wie diese, denen ich im Folgenden nachgehen werde. Vor allem aber möchte ich Frauen ein Forum geben, die ihre Kinderlosigkeit nicht als Mangel wahrnehmen, aber Schwierigkeiten haben, Argumente zu finden. Für die ein Kind eine Option unter mehreren ist und keine zwangsläufige oder gar naturgegebene. Und die dennoch Angst haben, etwas zu versäumen, etwas falsch zu machen, auch weil Kinderlosigkeit nicht positiv besetzt ist und weil andere Lebensmodelle fehlen oder nicht den gleichen Stellenwert wie Ehe und Kleinfamilie haben.

Dieses Buch soll dazu beitragen, die Hintergründe der aktuellen Debatte zu entlarven und eine Diskussion auf Augenhöhe zu ermöglichen. Es geht nicht darum, die Grabenkämpfe auszuweiten, die Blockbildung zwischen Müttern und kinderlosen Frauen zu verschärfen. Ich lege die Betonung hier ganz bewusst auf Frauen, denn sie sind es vornehmlich, die diese Kämpfe führen.

Dieses Buch begreift sich nicht als Abgesang darauf, Kinder zu haben. Im Gegenteil: Es solidarisiert sich mit den verschiedenen Formen von Elternschaft, der leiblichen wie der angenommenen (Adoption, Patenschaft, Patchwork und weiteren Möglichkeiten des Zusammenseins mit Kindern), und mit einem Leben ganz ohne Kinder. Es geht mir nicht um Wertung, sondern um die gesellschaftliche Akzeptanz verschiedener Lebensentwürfe.

Erste Schritte in diese Richtung sind – zumindest im angloamerikanischen Raum – bereits getan. Hier hat sich mittlerweile die Bezeichnung childfree statt childless etabliert, um das Fehlen von Nachwuchs nicht länger als Mangelerscheinung zu brandmarken. In Kanada gibt es bereits seit 1984 den Verein »No Kidding« – das Wortspiel zwischen Kid (Kind) und Kidding (scherzen) stellt eine Schnittstelle dar, die viele Kinderlose im persönlichen Gespräch erwähnen: »No, I’m not kidding by saying no kids.«

Ein weiterer Schwerpunkt des Buches wird die Analyse sein, wie und warum unsere Gesellschaft aus der Kinderlosigkeit von Frauen ein solches Schreckgespenst aufbaut. Warum sie als bedrohliches Anzeichen des zunehmenden Unabhängigkeitsstrebens von Frauen und damit als Zeichen für die Entsolidarisierung der Gesellschaft gewertet wird. Zur Furcht, dieser nicht zuletzt angeblich durch den Feminismus angestachelte Egoismus wirke sich zersetzend auf die Familie als Keimzelle des Staates aus, gesellt sich die krude Angst um die Verdummung der Gesellschaft, wenn immer weniger Akademikerinnen Kinder bekommen. Es ist entlarvend und erschreckend, wie sehr die aktuelle Debatte im alten Klassendenken verhaftet ist, das den Wert eines Menschen für die Gesellschaft an seiner Schichtzugehörigkeit und damit auch an seinem Bildungsstand festmacht. Die Sorge um die Kinderlosigkeit ist nicht nur in diesem Punkt angereichert mit jeder Menge Paranoia. Da droht die »Überfremdung«, gar das »Aussterben der Deutschen«, wenn Migranten mehr Kinder bekommen. Da wird vom Zusammenbruch des Rentensystems und Fachkräftemangel geredet und Zuwanderung dennoch eher als Problem und nicht als Chance dargestellt. Da wird vor »entfesselten Kräften« gewarnt, die die Familie bedrohen und die daher der besonderen Unterstützung und des Schutzes durch Politik und Gesellschaft bedürfe.

Die Kleinfamilie gilt nach wie vor als unantastbarer Gral, ein Ideal, an dem wir uns zu orientieren haben. Dabei ist die Realität längst eine andere. Nicht wir sollten uns an diesem Ideal abarbeiten, sondern Gesellschaft und Politik sollten sich an die veränderten Gegebenheiten der Wirklichkeit anpassen. Stattdessen klammert sie sich an Konzepte und Geburtenraten aus den fünfziger Jahren und betont die Wichtigkeit biologischer Kinder, die in der vermeintlich idyllischen Kleinfamilie aufwachsen. Aber müssen es unbedingt die biologischen Kinder sein, um die man sich kümmert? Gibt es nicht alternative Formen des Zusammenlebens, die ebenfalls von Wärme und Loyalität getragen werden, einer sozialen Elternschaft? Misst sich der Wert eines Menschen an der Frage, ob er Nachkommen zeugt oder nicht?

Dieses Buch will Frauen, die unsicher sind, welchen Weg sie für sich einschlagen sollen, die Angst nehmen: davor, sich möglicherweise falsch zu entscheiden, sich einem Druck zu beugen, der oft genug nur von außen kommt, weil man sich vermeintlich abseits des gesellschaftlich legitimierten Pfades bewegt. Und auch wenn die Perspektive von Frauen im Mittelpunkt stehen wird, richtet sich dieses Buch an alle Menschen. Es will individuelle Entscheidungen nicht bewerten, sondern untersuchen, welche Vorstellungen und Realitäten unsere Lebenskonzepte bestimmen. Darüber hinaus möchte es eine neue Perspektive anbieten: Kinderlose sind kein Symptom der Individualisierung und des wachsenden Egoismus der Gesellschaft – sie stellen vielmehr eine Art »Resetknopf« dar. Durch ihre Verweigerung kreieren sie neue Wege des solidarischen Miteinanders, zeigen Alternativen auf zur heteronormativen Kleinfamilie. Die Chance, diesen Resetknopf zu drücken, haben wir alle. Aber nur, wenn wir in Dialog miteinander treten. Wenn aus dem aktuellen Gegeneinander ein Miteinander wird. Denn nur so kann unsere Gesellschaft auf Dauer funktionieren.

Kapitel 1: Ein kritischer Blick auf historische Rollen- und Familienkonzepte

»Alle Gefühle, alles Seyn des Weibes vereinigt sich in dem einen: Mutter zu seyn.«

18. Jahrhundert

»Noch nie war eine Gesellschaft derart besessen von ihren Kindern wie die der westlichen Industrienationen im zwanzigsten Jahrhundert«, stellte der Spiegel fest und nannte als Symptome »Kinderkrankenhäuser, Kinderhorte, Kinderliteratur, Kindermode und Kinderschokolade«.[3] Eine Reihung, die heute, fast vierzig Jahre nach dem Erscheinen dieses Beitrags, beinahe komisch anmutet. Seitdem hat sich die »Besessenheit« deutlich verstärkt – die der Gesellschaft ebenso wie die der Eltern. Wer die optimale Frühförderung versäumt (die im Bauch der Mutter beginnt) und nicht begreift, dass Erziehung ein hochkomplexer, störanfälliger Prozess ist, riskiert irreparable Schäden am Kind. Elternschaft ist zum Vollzeitjob geworden, »nebenbei erwachsen« wird heute kaum noch jemand. Dutzende Regalmeter an Ratgeberliteratur begleiten den ersten Schrei ebenso wie das Kommunikationsloch zwischen Eltern und Kind während der Pubertät, sie geben Auskunft darüber, wie man bereits beim Säugling Hochbegabungen rechtzeitig erkennt, welche Speisen ein halbes Jahrhundert später das Schlaganfallrisiko reduzieren können oder wie Yogakurse den Weg zum Abitur ebnen. Das heutige Modell von Elternschaft verlangt, den Nachwuchs vom ersten Tag an optimal zu fördern. Eine streng durchgetaktete Kindheit, die nur erfolgreich organisiert werden kann, wenn ein Elternteil – in der Regel die Frau – das »Projekt Kind« übernimmt. Die Ansprüche an das, was Eltern leisten müssen, haben in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. Auch, weil der Wert des Kindes angesichts des Geburtenrückgangs, angesichts leerer Rentenkassen und drohenden Fachkräftemangels für die Gesellschaft gestiegen ist. Ein Kind wird zum Indikator für die Leistungsbereitschaft des Einzelnen wie des ganzen Systems, es wird von der Privatsache zum öffentlichen Gut. Gleichzeitig ist gerade das deutsche System so starr, die klassische Erfolgsbiographie noch immer linear, so dass Elternschaft immer häufiger zeitlich nach hinten geschoben wird. Kinder vertragen sich schlecht mit dem herrschenden Anspruch an Flexibilität und Mobilität in der Arbeitswelt, und mit dem Rollenverständnis, das nach wie vor Frauen benachteiligt und eine Dreifachbelastung aus Erwerbstätigkeit, Kinderbetreuung und Haushaltsführung vorsieht.

Diese Rollen- und Familienkonzepte werden gerne als naturgegeben dargestellt, doch sie sind Produkte ihrer Zeit. Die Bedeutung, die wir Familie und Kindern beimessen, hat sich im Laufe der Jahrhunderte gewandelt und war dabei immer ein Spiegel der ökonomischen, politischen und sozialen Gegebenheiten und Notwendigkeiten. Um die aktuelle Bedeutung der Debatte über kinderlose Frauen einordnen zu können, hilft daher ein Blick zurück in die Vergangenheit. Es zeigt sich: Kinderlosigkeit ist keineswegs ein neues Phänomen. Auch die Geburtenzahlen schwankten in der Vergangenheit massiv, ebenso gab es schon früher einen vermeintlichen Gebärstreik unter den »Gebildeten«. Was einst die adeligen Damen waren, sind heute die Akademikerinnen. Relativ neu ist allerdings die »Erfindung« der Kleinfamilie als essentielle Keimzelle des Staates. Aus der Haus- und Versorgungsgemeinschaft, die der lateinische Begriff familia ursprünglich meinte, wurde Vater-Mutter-Kind. Diese Trinitas, verbunden durch die Ehe der Eltern, wird zur Norm des Zusammenlebens erhoben. Die Frau wird zum »Fruchtschoß der Nation«, ihre ganze Sorge hat dem »Wohl des Kindes zu dienen«. Dass man sich über dieses »Wohl« überhaupt Gedanken macht, ist ebenfalls ein relativ neues Phänomen, das sich bei genauerem Hinsehen jedoch in erster Linie als ein vorgeschobenes Argument entpuppt, um Veränderungen entweder herbeizuführen oder sie zu verhindern.

Die Entdeckung der Kindheit

Von der Antike bis zum Mittelalter dominierte das Modell der großen Hausfamilie oder des sogenannten ganzen Hauses, einer wirtschaftlichen Produktions- und Lebensgemeinschaft, in der etwa siebzig bis achtzig Prozent der Bevölkerung lebte. Die familia war ein weitgefasster Verbund, zu dem nicht nur Blutsverwandte gehörten, sondern auch Männer und Frauen, die sich in den Dienst von Haus und Hof stellten. Kinder wurden früh zur Arbeit herangezogen und hatten ihre Funktion ebenso zu erfüllen wie Mägde, Gesellen oder Knechte. Nicht Zuneigung und Fürsorglichkeit, sondern sachliche Erwägungen – Fragen der Arbeitsorganisation und ökonomische Interessen – waren in diesen Lebensgemeinschaften von Bedeutung. Ein Kind war nicht die Krönung einer Paarbeziehung, nicht Ausdruck von besonderer Liebe zwischen zwei Menschen, sondern eine wirtschaftliche Notwendigkeit: Kinder sicherten die Weiterführung und Bewirtschaftung des Hofes, sie konnten später durch geschickte Verheiratung Ansehen und Auskommen der Gemeinschaft mehren und die Altersvorsorge sicherstellen. Auch die Feudalherren und der Klerus hatten großes Interesse an Kindern als billige und willige Arbeitskräfte, so dass sie die strikten Heiratsbeschränkungen zwischen den Ständen lockerten und vehement gegen Empfängnisverhütung vorgingen. Hebammen waren damals als Expertinnen für Geburtenkontrolle suspekt, und Frauen, von denen man annahm, sie würden ihr Wissen um Verhütung oder Schwangerschaftsabbruch weitergeben, wurden als Hexen gebrandmarkt, verfolgt und ermordet. Die Hexenverfolgung gründete sich also nicht nur auf religiösen Wahn, sondern war auch gesellschaftspolitisches Kalkül. Der starke Bevölkerungsrückgang etwa durch Kriege oder Seuchen wie die Pest sollte um jeden Preis ausgeglichen werden.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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