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"Die unglaublichen Gesichten des Kommissars K – 2 Neue Geschichten" ist ein spannender historischer Abenteuerroman mit Elementen von Spionage, Mystik und politischer Intrige. Die Geschichte spielt hauptsächlich im Zeitraum des Zweiten Weltkriegs und kurz danach und folgt dem griechischen Ermittler Kostas, der sich zwischen den Fronten von Krieg, Verrat und Mythos bewegt. 1. Der Wunschbrunnen – Mythos oder Realität? Im Mittelpunkt steht die Suche nach einem geheimnisvollen Artefakt: dem „Wunschbrunnen“ – einer Legende, die angeblich Macht über die tiefsten Wünsche der Menschheit verleiht. Der Hinweis darauf findet sich in alten Gemälden, verschlüsselten Texten, Musikfragmenten und okkulten Symbolen. 2. Kostas’ Mission Kostas beginnt als Widerstandskämpfer in Thessaloniki und Athen. Nach einem Akt des Widerstands gegen die Nazis wird er in eine Verschwörung verwickelt, die ihn quer durch Europa und den Nahen Osten führt – auf der Suche nach Fragmenten der Wahrheit. Dabei begegnet er Spionen, Agenten, Wissenschaftlern und Künstlern – einige Freunde, viele Feinde. 3. Der Gegenspieler Hauptantagonist ist der Baron von Lippe, ein kaltblütiger deutscher Kunstagent mit Verbindungen zum SS-Ahnenerbe. Er will den Wunschbrunnen finden – um ihn entweder zu nutzen oder zu zerstören, bevor andere es tun. 4. Elena – Liebe und Verrat Kostas’ frühere Liebe Elena, eine brillante Agentin, spielt eine doppelte Rolle. Sie steht zwischen Loyalität, Überleben und Herz – zwischen Kostas, dem britischen Geheimdienst und einer Schattenregierung im britischen Adel. 3 Das Buch „Die unglaublichen Gesichten des Kommissars K – 2 Neue Geschichten“ richtet sich an ein Publikum, das mehrere Interessen vereint. Es ist kein reiner Krimi, sondern ein komplexer Genre-Mix.Der Stil ist besonders. Bildhaft, musikalisch, sensibel. Zwischen den Zeilen steckt viel über Menschlichkeit, Schuld, Sehnsucht und Hoffnung. Man liest mein Buch nicht nur – man hört es. Keine 08/15-Heldenreise – sondern eine verschlungene, echte Suche. Keine plumpe Nazi-Jagd – sondern ein literarisch durchdachter Blick auf Macht, Verlust, Kunst Kein plattes Happy End – sondern ein bittersüßes Nachglühen. „Dieses Buch ist für alle, die glauben, dass Geschichte nicht vergangen ist – sondern in jedem Wunsch weiterlebt.“Kostas, Elena, von Lippe – sie sind keine Klischees. Sie sind zerrissen, menschlich, moralisch ambivalent. Das macht sie glaubwürdig und bewegend. Leser bleiben bei ihnen – auch nach dem letzten Kapitel.
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Seitenzahl: 103
Veröffentlichungsjahr: 2025
© 2025 Coulouris
Printed and distributed on behalf of the author:
tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Germany
The work, including its parts, is protected by copyright. The author is responsible for the content. Any utilisation is not permitted without the author's consent. Publication and distribution are authorised by the author, who can be contacted at Christos Coulouris, Schneewittchenweg 10, 21244 Buchholz, Germany .
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Cover
Urheberrechte
Prolog – Das Jahr der Schatten
Kapitel 1 – Der Wind aus Athen
Kapitel 2 – Das fünfte Wort
Kapitel 3 – Der Schattenweg
Kapitel 4 – Elena
Kapitel 5 – Das Licht von Amsterdam
Kapitel 6 – Spiegel aus Rauch
Kapitel 7 – Die Einladung
Kapitel 8 – Damals in Nafplio
Kapitel 9 – Die siebte Lüge
Kapitel 10 – Schatten unter Sand
Kapitel 11 – Elena
Kapitel 12 – Der Preis des Spiels
Kapitel 13 Die Entführung
Kapitel 14 – Die Stimme des Sandes
Kapitel 15 – Der Letzte Angriff
Kapitel 16 – Das Versprechen von Licht
ÜBER DEN AUTOR
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Prolog – Das Jahr der Schatten
Thessaloniki, Frühjahr 1941
Die Stadt, einst leuchtend wie ein Mosaik aus Kulturen, war stumm geworden. Thessaloniki – einst Heimstatt der größten jüdischen Gemeinde Griechenlands, pulsierend, gebildet, gesegnet mit Synagogen, Bibliotheken und den Liedern sephardischer Dichter – trug nun das bleierne Schweigen der Angst. Die Schaufenster waren blind. Die Cafés geschlossen. Die Männer stumm in den Gassen. Die Frauen barfuß an den Brunnen.
Im April, kurz nach der Kapitulation Griechenlands, rückten die Deutschen ein. Die Italiener, anfangs noch in Albanien gescheitert, hatten ihre Verbündeten um Hilfe gebeten – und Deutschland antwortete mit Panzern und Feuer.
In Thessaloniki begann der Terror schleichend:
Registrierungen. Listen. Verbote. Dann kamen die Razzien. Die ersten Transporte. Die Namen der Kinder an den Türen, in Kreide geschrieben.
Etwa 60.000 jüdische Bürger – Händler, Lehrer, Musiker, Ärzte – verschwanden. Einige flohen. Viele gingen in Güterzügen, fest überzeugt, es sei nur Umsiedlung. Wenige kehrten je zurück.
Athen, Mai 1941
Kostas stand vor der Akropolis und atmete tief. Der Wind aus dem Norden roch nach verbranntem Öl, Staub und Gewalt. Der Krieg war über das Land gekommen wie ein Unwetter, und die Stadt hatte sich gebeugt.
Seit dem 27. April wehte die Hakenkreuzfahne über dem Parthenon. Eine Demütigung. Ein Symbol. Eine Lüge.
Doch in jener Nacht, dem 30. Mai, war etwas geschehen. Etwas, das den Atem der Geschichte veränderte.
Er und Apostolos – sein Freund aus alten Tagen – hatten beschlossen, ein Zeichen zu setzen. Sie trugen schwarze Kleidung, ein Seil, ein Messer, eine Laterne.
Gegen Mitternacht schlichen sie sich durch die kleine Höhle nahe der Südwand – kaum jemand kannte sie. Steil, eng, rutschig. Der Mond stand stumm am Himmel wie ein Zeuge, der nicht sprechen durfte.
Oben am Tempel war es totenstill. Nur das Flattern der abscheulichen Fahne, die im Wind zerrte wie ein gefangener Dämon. Kostas kniete, zerschnitt die Seile, rollte den Stoff zusammen. Er konnte die Inschrift über dem Theater von Dionysos sehen, als sie in die Nacht flüchteten.
Sie gingen über die Odos Ermou, überfüllte Einkaufsstraße bei Tag, leer wie ein Hohlraum bei Nacht. Hinter der Kirche Kapnikarea hielt sie ein Polizist an.
„Was macht ihr hier? Woher kommt ihr?“
„Wir waren auf einem Fest,“ sagte Kostas.
„Warum so schmutzig?“
„Wir sind gestürzt, gelaufen…“
Der Polizist sah sie lange an. Dann ließ er sie gehen. Und schwieg.
Am Morgen war das Hakenkreuz verschwunden. In Berlin sprach man von Sabotage, von Rache. Von Tod. Aber niemand fand sie.
Für Kostas war es der Anfang. Der erste Funke im Dunkel. Der Krieg hatte ihn nicht gebrochen. Noch nicht.
Thessaloniki, wenige Tage später
Kostas kehrte zurück in seine Stadt. Die Zugfahrt war lang, voller Gerüchte, voller Schweigen. Die Stadt schien ihn mit stillen Augen zu begrüßen. Doch er wusste: Er würde nicht länger warten.
Ein anderes Feuer wartete bereits – in einem Museum, in einem Mord, und in einem uralten Dokument, das die Welt für immer verändern könnte…
Die unglaublichen Abenteuer von Kommissar K. 2
Kapitel 1 – Der Wind aus Athen
Die Morgendämmerung über Thessaloniki war grau und feucht, als Kostas die staubige Zugtreppe hinabstieg und seinen Mantel enger zog. Der Wind vom Meer roch nach Salz, verbranntem Holz – und Angst. Hinter ihm lag Athen, das er nur unter der Dunkelheit verlassen hatte. Drei Nächte zuvor hatte er mit Apostolos die Hakenkreuzfahne von der Akropolis gestohlen – ein Akt der Verzweiflung und des Stolzes. Ein historischer Moment. Ein Todesurteil. Und ein Neubeginn.
Die Gassen seiner alten Heimatstadt begrüßten ihn mit derselben melancholischen Mischung aus Geschichte und Zerfall. Er ging den bekannten Weg durch die Altstadt, vorbei an geschlossenen Läden, kontrollierenden Wehrmachtsposten, verstummten Tavernen. Nur die Katzen schienen noch frei zu sein. Seine Schritte führten ihn in sein Büro – das Refugium über einem alten Weingeschäft, das seit Monaten keine Flasche mehr verkaufte.
Der vertraute Geruch empfing ihn: altes Leder, kalte Asche, nasses Papier. Nichts hatte sich bewegt. Alles war so, wie er es vor Wochen verlassen hatte. Ein kleiner Trost.
Doch er war nicht allein.
Ein älterer Mann in dunkelgrauem Mantel saß bereits in seinem Sessel. Er drehte sich nicht um, sprach mit einer Stimme, die Staub und Autorität zugleich trug:
„Ich habe gehört, was Sie in Athen getan haben. Mutig. Oder dumm. Oder beides.“
„Und Sie sind?“ fragte Kostas.
„Dr. Mavridis. Direktor des Archäologischen Museums. Ich bin nicht gekommen, um Ihnen zu gratulieren. Sondern wegen eines Toten.“
Kostas ließ sich schweigend auf den Stuhl am Schreibtisch sinken.
„Gestern wurde Professor Charalambos Geraki tot aufgefunden. Archäologe, Spezialist für byzantinische Inschriften. Man fand ihn in den Thermen von Langadas. Ermordet, das ist klar. Die Wehrmacht weiß nichts – noch.“
Dr. Mavridis legte einen versiegelten Umschlag auf den Tisch. „Das war in seinem Mantelfutter eingenäht. Nur Sie sollen es sehen.“
Kostas öffnete den Umschlag vorsichtig. Darin: ein zerfleddertes Pergament, überzogen mit Zeichen, in einer Mischung aus Altgriechisch, Arabisch und Latein. Seine Augen verengten sich. Einige Worte erkannte er sofort.
„Wunschbrunnen.“
„Alles, was du dir wünschst: Schönheit. Reichtum. Macht. Gesundheit.“
„Doch Gott will nicht, dass er gefunden wird.“
Kostas spürte eine Gänsehaut. Die Schrift war alt. Sehr alt. Im unteren Rand eingekratzt stand eine Jahreszahl: 826 n. Chr. – und ein Name: Herodotos.
„Das kann nicht sein… Herodot lebte fünfhundert Jahre früher…“ murmelte Kostas.
„Oder es war ein Nachfahre. Oder ein Fälscher,“ sagte Mavridis. „Aber das ist nicht alles.“
Er zog ein zweites Stück Papier hervor – ein Brief in feiner Handschrift. Er stammte von Geraki selbst:
„Ich glaube, ich bin etwas auf der Spur, das größer ist als alles, was ich je erforscht habe. Der Wunschbrunnen – er ist kein Mythos. Ich habe Hinweise in Werken von El Greco, Caravaggio, Rembrandt, Velázquez, Wilcken gefunden. Es beginnt immer mit dem Satz: ‚6 et unom.‘ In jedem Bild liegt ein Fragment. Ein Schlüssel. Ein Ort.“
Kostas setzte sich langsam zurück. Die Namen – große Maler aus fünf Ländern, aus fünf Jahrhunderten. Was verband sie?
„Was soll ich tun?“ fragte er leise.
Dr. Mavridis stand auf. „Die Nazis wissen bereits von der Sache. Sie jagen die Bilder. Und sie haben keine Skrupel.“
Kostas nickte. Er wusste, was das bedeutete.
Ein neues Rennen hatte begonnen. Kein gewöhnlicher Fall. Kein gewöhnlicher Gegner.
Und diesmal ging es nicht nur um ein Leben. Sondern um die tiefsten Wünsche der Menschheit.
Kapitel 2 – Das fünfte Wort
Kostas saß über das Pergament gebeugt. Der Raum war still, nur das Knacken der alten Dielen unter seinen Stiefeln erinnerte ihn daran, dass die Welt draußen noch existierte. Der Text, den der ermordete Archäologe in seinem Mantelfutter versteckt hatte, war kein gewöhnliches Dokument – es war eine Warnung, ein Rätsel, ein Stück lebendiger Geschichte.
Er hatte das Wort erneut gelesen: „Wicket“ – fünf Buchstaben. Kein griechisches Wort. Kein lateinisches. Englisch. Aber nicht einfach nur ein Wort. Er fühlte es sofort. Ein Anagramm.
„Wicket“…
Er legte die Buchstaben neu.
„Ticket“ – nein.
„Etc. Kiw“ – Unsinn.
Und dann…
„Wicket… 6 plus 1…“
Sein Blick fiel auf die Zeile darunter – in ziselierter lateinischer Handschrift:
"6 et unum – Wicket est clavis."
Sechs und eins. Sieben.
„Der siebte Schlüssel…“ murmelte Kostas.
Darunter: ein Verweis. Biblia Sacra – Versio Regis Iacobi.
Die King-James-Bibel. Und ein Zusatz: „Decalogus Peccatorum – Textus Haereticus“.
Ein ketzerischer Text. Eine Abwandlung der Zehn Gebote. Er blätterte weiter, sah die Passage, die ihn frösteln ließ:
„Du sollst Ehebrechen.“
Kostas’ Atem stockte. Ein Umkehrgebot? Eine pervertierte Offenbarung? Nein. Etwas anderes. Etwas Älteres.
„Die Sündenbibel…“ murmelte er. „Verdreht. Ketzerisch. Die meisten vernichtet…“
Er erinnerte sich: Eine solche Bibel sollte in London existieren. Gerüchte. Nichts Greifbares. Aber Elena hatte es ihm einmal erzählt, in einer jener langen Nächte in Whitby, im Fairfax-Anwesen. Ihr Vater – Lord Edward Fairfax – hatte einmal ein Fragment besessen. Ein Erbstück. Und vielleicht wusste er mehr.
Doch der Weg nach England war versperrt. Es war Krieg.
Athen – Spionage und Schatten
Der britische Geheimdienst MI6 operierte seit Monaten im Untergrund Griechenlands. Offiziell war das Land neutral gewesen – dann besetzt. Jetzt ein Pulverfass.
In Thessaloniki trafen sich Agenten und Deserteure, Kollaborateure und Widerstandskämpfer. Britische Spione arbeiteten mit orthodoxen Mönchen, jüdischen Druckern, Schmugglern im Hafen. Kostas kannte einige Namen – Decknamen. „Icarus“, „The Vicar“, „Almond“.
Ein Treffen mit dem britischen Verbindungsoffizier wurde arrangiert – in einer alten verlassenen Kirche. Die Fenster eingeschlagen, die Ikonen gestohlen.
„Sie wollen nach England?“ fragte der Mann mit dem Londoner Akzent, das Gesicht im Schatten, nur die Stimme scharf wie eine Klinge. „Das ist Wahnsinn. Die Gestapo durchkämmt jede Passage. Der Kanal ist blockiert. Die Deutschen haben überall Späher. Aber… es gibt einen Weg.“
„Und der wäre?“ fragte Kostas.
„Zypern. Dann Istanbul. Von dort über Beirut nach Alexandria. Und dann, wenn Sie Glück haben, ein Konvoi.“
„Und wenn ich kein Glück habe?“
„Dann bringt man Sie als blinden Passagier an Bord eines Lazarettschiffs. Und Sie sterben vielleicht an Bord an Dysenterie.“