Die unheimliche Insel der wilden Tiere - Christiane Teschner - E-Book

Die unheimliche Insel der wilden Tiere E-Book

Christiane Teschner

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Beschreibung

Luca und seine Freunde retten einen Papagei aus dem Rhein. Sie erleben danach ein Abenteuer nach dem anderen bis sie das Geheimnis der unheimlichen Insel lösen und zu Rettern von vielen Tieren werden.

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Seitenzahl: 142

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Die unheimliche Insel der wilden Tiere

1. Auflage, erschienen 2-2018

Umschlaggestaltung: Romeon Verlag

Text: Christiane Teschner

Cover-Illustration: Christiane Techner

Layout: Romeon Verlag

ISBN: 978-3-96229-968-2

www.romeon-verlag.de

Copyright © Romeon Verlag, Kaarst

Das Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung und Vervielfältigung des Werkes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks und der Übersetzung, sind vorbehalten. Ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Verlages darf das Werk, auch nicht Teile daraus, weder reproduziert, übertragen noch kopiert werden. Zuwiderhandlung verpflichtet zu Schadenersatz.

Alle im Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden vom Autor nach bestem Gewissen erstellt. Sie erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages. Er übernimmt deshalb keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene Unrichtigkeiten.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Christiane Teschner

DIE UNHEIMLICHE INSELDER WILDEN TIERE

Moses taucht auf

Luca war sauer! Eigentlich wollten sie ja in zwei Tagen in den Urlaub fahren, doch nun musste Vater wieder einmal für einige Zeit nach Amerika. Vaters Firma stellte große Schiffsmotoren für riesige Passagier- und Frachtschiffe her.

Jetzt waren schon vier Tage der kostbaren Ferienzeit vergangen und es sah so aus als könnten sie diesmal erst in den Herbstferien in die Berge fahren. Luca saß auf der Gartenmauer vor dem Haus und ließ die Beine baumeln.

Mutter war mit Annika, seiner kleinen Schwester, zu den Großeltern gefahren, um Herrn Einstein abzuholen. Herr Einstein war der Hund der Großeltern. Er verbrachte die Sommerferien immer bei Luca und seiner Familie.

Seinen Namen hatte Herr Einstein wegen seiner struppigen Haare, die ihm ständig über die Augen fielen und er oft seine Zunge heraushängen ließ.

Außerdem war Herr Einstein ein besonders kluger Hund. Vater meinte, wenn Herr Einstein nicht ein Hund wäre, hätte er sicher schon längst den Nobelpreis bekommen, so, wie sein Namensvetter.

Mutter war da etwas anderer Meinung. „Er geht mir auf die Nerven, dieser Hund! Immer trottet er hinter mir her und ist überall im Weg. Außerdem schnarcht er wie ein ganzes Sägewerk!“ - Herr Einstein durfte nämlich neben Mutters Bett schlafen, und er hatte einen sehr tiefen Schlaf!

Heute schien es ein richtig warmer Tag zu werden. Man könnte schwimmen gehen oder mit dem Boot hinausfahren, vielleicht auch eine Fahrradtour unternehmen.

Luca sprang von der Mauer, lief in den Schuppen und holte sein Fahrrad.

„Mal sehen was Max und Paul heute vorhaben,“ murmelte er vor sich hin, stieg auf das Rad und fuhr in Richtung Strand. In einem großen, alten Bauernhaus wohnten Max und Paul. Sie waren Brüder und gingen in die gleiche Klasse wie Luca. Eigentlich waren sie Zwillinge und einander so ähnlich, dass selbst ihre Mutter sie manchmal verwechselte. Aber nur, wenn sie nicht so genau hinschaute. In Wirklichkeit hatte Max sehr viel mehr Sommersprossen auf der Nase als Paul, ansonsten hatte er die gleichen roten Haare die nie zu bändigen waren und immer aussahen, als seien sie nie gekämmt worden. Ihre

Augen waren von einem frechen Blau und neugierig auf immer neue Abenteuer. Luca mochte die beiden sehr. Mit ihnen war es nie langweilig und wenn sie da waren, konnten auch die Ferien nicht ganz so öde werden.

Bei dem großen Haus in der Strandallee angekommen sah Luca die Zwillinge schon die Reifen ihrer Fahrräder überprüfen.

„Hallo, Luca, hast du Lust mit an den Strand zu kommen? Unser Vater macht sein Boot klar, vielleicht nimmt er uns mit zu einer kleinen Fahrt?“

Paul war schon auf sein Rad gestiegen und drehte ein paar Runden.

„Na dann los!“ rief Luca fröhlich und alle drei fuhren mit Höchstgeschwindigkeit zur Bootsanlegestelle am Altrheinarm.

Von weitem hörte man schon das muntere Pfeifen von Herrn Morgenroth, dem Vater von Max und Paul.

„Na ihr Drei,“ rief er den Jungen gut gelaunt zu, „wie wäre es mit einer kleinen Spritztour bis zur Schleuse und wieder zurück? Ich habe die Batterie vom Bootsmotor neu aufgeladen und will mal ausprobieren, ob alles in Ordnung ist.“

„Na klar!“ riefen alle drei wie aus einem Mund, ließen ihre Fahrräder fallen und im nächsten Augenblick waren sie schon an Bord des kleinen Bootes mit dem leise summenden Elektromotor.

Herr Morgenroth verabscheute laute, stinkende Motorboote, die wie wild über den Rhein sausten und deren Besitzer auf.

Vögel, Fische und badende Menschen keinerlei Rücksicht nahmen. Außerdem waren diese Boote hier sowieso verboten.

In der Uferzone nisteten viele Vögel, der Sandstrand war im Sommer von vielen Familien und anderen Badegästen bevölkert und an die mitten in dem breiten Fluss gelegene Insel durfte man bis auf 50 Meter nicht heranfahren oder schwimmen.

Überhaupt war diese Insel sehr geheimnisvoll. Manchmal konnte man nachts seltsame Geräusche von dort hören. Es gab mutige Leute, die am Ufer ein Zelt aufschlugen um dort zu übernachten, wenn die Nächte im Sommer warm und trocken waren und man nach Strandfeiern nicht mehr nach Hause gehen wollte.

Doch nur wenige blieben bis zum Morgen. Diese beängstigenden Geräusche und hin und wieder aufflackernde Scheinwerfer vertrieben die meisten.

Es ging sogar das Gerücht, dass Menschen, die aus Versehen zu nahe an die Insel herankamen oder vielleicht dort mit einem Boot anlegten, verschwunden waren. Jedenfalls wusste niemand wirklich was dort geschah.

Leise fuhr das Boot auf dem Wasser in Richtung Schleuse. Die Kinder genossen den leichten Fahrtwind und beobachteten ein paar Enten und Schwäne die hin und wieder ihren Weg kreuzten.

Zwei Angler dösten in der Sonne und schienen eher zu schlafen als die Angeln zu beobachten.

Auf der rechten Uferseite lag der kleine Campingplatz, versteckt hinter Büschen und Bäumen. Manchmal sah man einen Wohnwagen hervorschauen oder ein Zelt war einen Augenblick zu sehen.

Es war noch nicht viel los hier. Die Ferien hatten gerade angefangen und die Familien mit den Schulkindern kamen meistens erst am Wochenende.

Luca, Max und Paul freuten sich schon auf einige Freunde, die mit ihren Eltern hier jedes Jahr auf dem Campingplatz Urlaub machten. Am liebsten aber mochten sie Sven und Ronja. Sven war ebenfalls 12 Jahre, wie Luca, Max und Paul, Ronja war 10 Jahre alt. Sie kletterte auf die höchsten Bäume, schwamm im Fluß wie ein Fischotter und schreckte vor keinem Abenteuer zurück.

In den vergangenen Sommerferien war Ronja zwei Tage verschwunden. Polizei und Camper suchten sie Tag und Nacht und keiner konnte sie finden. Am Abend des zweiten Tages tauchte sie wieder auf und berichtete strahlend von der Geburt eines Kälbchens auf dem nahen Bauernhof. Sie hatte sich hinter Strohballen versteckt und blieb dort, bis das Kälbchen auf der Welt war.

Das war typisch Ronja! Wenn sie etwas sehr spannend fand, konnte sie alles andere um sich herum vergessen. -Sven dagegen war einer, der sich erst einmal ausmalte was alles passieren konnte und welche Konsequenzen man zu tragen hatte. Er war ein Träumer und wälzte immer irgendwelche Probleme. Wenn er aber in Fahrt kam, dann konnte er die besten Witze der Welt erzählen. Sven war schon ein toller Kumpel!

Auf die beiden freuten sich Luca, Max und Paul sehr, aber bis sie kamen musste die Zeit überbrückt werden. Und so kam ihnen der kleine Bootsausflug gerade recht.

Die Sonne stand hoch am Himmel und verlockte die drei Jungen zum Baden in dem abgelegenen Rheinarm. Sie waren an der Schleuse angekommen und Herr Morgenroth ließ das Boot langsam wenden.

„Wir fahren zurück und dann könnt ihr vom Boot aus ins Wasser springen und zum Ufer zurückschwimmen. Das wird euch abkühlen.“

Herrn Morgenroth gehörte eine kleine Bootswerft in der er Motor- und Segelboote reparierte und auch Neue baute. Außerdem betrieb er einen Bootsverleih, der jetzt in den Ferien viel Arbeit machte. Die drei Jungen halfen ihm manchmal dort beim Reinigen der Boote und achteten darauf, dass immer Ordnung auf dem Platz herrschte. Sie sammelten Papier- und Plastikabfälle an der Anlegestelle. Dafür durften sie hin und wieder kostenlos die Boote benutzen.

Heute war noch nicht viel Betrieb an der Anlegestelle und die drei Jungen freuten sich schon darauf, ein wenig allein mit dem Boot auf dem Wasser herumzuschippern.

Als die Anlegestelle in Sicht kam hielt Herr Morgenroth das Boot an und die Jungen sprangen einer nach dem anderen mit lautem Platschen in den Fluss. Es machte Spaß sich gegenseitig unterzutauchen und immer wieder nasszuspritzen. So schön konnten Ferien sein!

„He, seht mal da!“ Max schwamm in Richtung der Insel und tauchte unter. Luca und Paul beobachteten ihn, wie er etwas Graues aus dem Rhein fischte und es über Wasser hielt.

Langsam kam er wieder zu ihnen zurück geschwommen, sorgfältig das graue Bündel hochhaltend.„Was hast du denn da rausgefischt?“ Neugierig schauten sich Paul und Luca das nasse Etwas an. „Das ist ja ein Vogel. Ist er ertrunken? Oder lebt er noch?“ Luca strich vorsichtig mit einem Finger über das Köpfchen des Vogels. „Das ist ja ein Papagei! Ein Graupapagei! Und er lebt noch, er hat mit einem Beinchen gezuckt! Lasst uns schnell zum Ufer schwimmen und ihn nach Hause bringen!“

So schnell sie konnten steuerten sie das Ufer an. Luca holte sein T-Shirt vom Fahrrad und wickelte den Vogel ganz vorsichtig darin ein.

„Wir müssen ihn schnell nach Hause bringen, er muss getrocknet und warm gehalten werden.“ - „Ob der versucht hat zu schwimmen? Vielleicht dachte er, er sei eine Ente.“ - Trotz aller Aufregung, Paul musste immer seine Witze machen.

Nach einer rasanten Fahrt mit ihren Rädern sahen sie schon von weitem das Auto von Lucas Mutter vor dem Haus stehen. Schwanzwedelnd kam ihnen Herr Einstein entgegengelaufen. „Halt, nicht so stürmisch, Herr Einstein! Guter Hund. Sei vorsichtig!“ Luca hielt das Bündel mit dem Papagei so hoch, wie er konnte. Herr Einstein hielt das für ein neues Spiel und versuchte noch höher an den Vogel heranzukommen. „Lass das, Einstein. Das ist nichts für dich!“ So hatte sich Einstein die Begrüßung nicht vorgestellt. Da kommt man nach Monaten endlich in den Urlaub zu seiner Lieblingsfamilie um eine schöne, aufregende Zeit zu verbringen und dann diese seltsame Begrüßung... Beleidigt trottete Herr Einstein in den Garten und legte sich schmollend unter einen Johannisbeerstrauch.

Die drei Jungen stürmten ins Haus. Mutter und Annika waren dabei, Marmeladengläser in ein Regal zu räumen. Die Großmutter versorgte sie immer mit frisch gekochter Marmelade und erfand immer wieder neue Rezepte zur Freude der Familie.

„Was habt ihr denn da mitgebracht? Luca, wie sieht denn dein T-Shirt aus? Das ist ja ganz nass!“ - Vorsichtig legte Luca das Shirt mit dem Vogel auf den Tisch. Er wickelte den Papagei langsam aus um ihm nicht weh zu tun. Zitternd saß der Vogel auf dem Küchentisch und schüttelte seine Federn.

„Ein Papagei!“ Mutter schaute sich den Vogel besorgt an. „Ihr müsst ihn wärmen. Am besten mit Rotlicht. Auf dem Dachboden haben wir solch eine Lampe. Ich hol sie gleich runter. Nimm das arme Tier auf den Arm, Luca. So hältst du ihn warm bis ich die Lampe geholt habe.“

„Ich hole mein Puppenbett und ein Handtuch, damit wir ihn da rein setzen können und er sich reinkuscheln kann.“ Annika stürmte in ihr Zimmer und kam gleich wieder mit ihrem Puppenbett samt weichem Tuch zurück. „Prima, Annika, da wird er sich sicher wohlfühlen.“

Auf leisen Pfoten kam Herr Einstein vorsichtig in die Küche geschlichen. Er war noch immer etwas durcheinander von der merkwürdigen Begrüßung von Luca. Bisher war es immer so gewesen, dass Luca ihn stürmisch begrüßte, wenn er in den Ferien zu ihnen kam. Dann spielten sie erst mal eine Runde Ball und tobten im Garten herum. Und jetzt lag auf einmal so ein komischer Vogel in Lucas Arm. Da musste er doch einmal nachschauen, was da los war! -

Vorsichtig kam Herr Einstein näher und legte seine Schnauze auf den Küchentisch. Da lag oder saß ja dieser nasse Vogel in dem Puppenbett von Annika. Über ihm leuchtete eine rote Lampe die viel Wärme ausstrahlte. „Hallo, Herr Einstein, da bist du ja. Schau mal, wen wir da mitgebracht haben, das ist ab heute ein neues Familienmitglied, glaube ich.“ Paul streichelte Einstein über den Kopf und kraulte ihm liebevoll hinter den Ohren. „Was meinst du, wie wir ihn nennen sollen. Wir müssen einen Namen für ihn finden. Mach du doch mal einen Vorschlag.“

Voller Wohlbehagen weil Paul ihn so ausgiebig kraulte, brummelte Einstein etwas wie: „Mmmm...“ - „Das klingt ja wie Mooo...! Ja, ich hab es: Moses! Ja, Moses, den sie aus dem Wasser gefischt haben! Mann, Einstein, du bist genial! Aber das wussten wir ja schon immer!“ Paul war begeistert und die anderen stimmten ihm zu.

Annika umarmte Einstein und drückte ihr Gesicht in sein weiches Fell. Paul gab ihm einen freundschaftlichen Klaps auf den Po und Einstein war wieder glücklich – wenn, ja, wenn nicht dieser Vogel wäre. Irgendwie störte es Einstein, dass der Papagei, den sie jetzt „Moses“ nannten, so im Mittelpunkt stand. Was konnte man mit so einem Tier schon anfangen? Er konnte sicher nicht Ball spielen, Stöckchen werfen oder Hasen hinterher jagen. Und im Garten mit ihm herumtoben konnte man sicher auch nicht. Was können Vögel überhaupt? Fliegen können sie, aber das konnte der im Moment ja auch nicht, so nass wie der war!

Plötzlich regte sich etwas in dem Puppenbett. Moses öffnete langsam ein Auge und dann auch das zweite. Ängstlich schaute der Vogel in die Gesichter der Kinder und in Mutters Gesicht. Dann richtete er sich langsam auf und schüttelte seine Federn die fast schon trocken waren.

„Willkommen bei uns, kleiner Moses,“ sanft streichelte Mutter über sein Köpfchen und über seinen Rücken.

Moses beruhigte sich allmählich und das Zittern wurde weniger. „Ich denke, wir sollten Moses erst einmal in Ruhe lassen. Wer weiß, was er alles erlebt hat, bevor er ins Wasser gefallen ist. Man müsste herausfinden woher er kommt, ob ihn jemand vermisst und warum er im Wasser gelandet ist.“

„Du meinst, er wird gesucht?“ Erschrocken schaute Luca von dem Papagei zu seiner Mutter. „Aber wie kann er ins Wasser fallen? Ein Papagei geht doch nicht freiwillig in einen Fluss. Er kann doch nur vor etwas oder jemandem weggeflogen sein. Vielleicht hatte er Angst vor etwas. Wir müssen das herausfinden, bevor wir ihn an irgend jemanden zurückgeben.“

„Ich nehme ihn in mein Arbeitszimmer und lass ihn dort nicht aus den Augen. Ihr Jungs schnappt euch Herrn Einstein und schaut mal nach, ob ihr dort Hinweise findet wo ihr Moses aus dem Wasser gezogen habt. Aber seid bitte vorsichtig. Wer weiß, wer hinter dem allen steckt. Denkt an die verbotene Insel. Ihr wisst, dass ihr dort nichts zu suchen habt!“Mutter nahm vorsichtig das Puppenbett mit dem Vogel und zog sich in ihr Zimmer zurück, Annika trottete hinterher. Die großen Jungen würden sie ja doch nicht mitnehmen und außerdem interessierte sie es sehr, ob Moses sich auch von ihr streicheln lassen würde. Sie hatte den Papagei auch schon lieb gewonnen und wollte sehen ob sie Mutter helfen konnte.

Ein Schuss auf der Insel

Luca, Max und Paul waren mit Herrn Einstein so schnell sie konnten die Hauptstraße hinunter gelaufen. Dort, wo die Straße zu Ende war, konnte man über einen schmalen Fußweg direkt ans Ufer gelangen. Diesen Weg kannten nur wenige Leute und die Kinder benutzten ihn als Abkürzung zum Wasser. Hier, am Ufer, lag auch ihr Geheimplatz hinter Büschen und hohem Gras versteckt. Luca, Max und Paul hatten sich hier ein Lager gebaut und verbrachten bei schönem Wetter ihre Freizeit in ihrem Versteck.

Auch heute liefen sie zuerst dorthin um miteinander zu beraten, was sie unternehmen könnten. „Wie Moses wohl in den Rhein gefallen ist?“ Paul hatte es sich als erster auf dem weichen Moos bequem gemacht. „Klar ist, dass Papageien nicht schwimmen können. Auch sind seine Flügel gestutzt worden, das sieht man.“ - „Aber auch wenn ein Vogel zu Fuß unterwegs ist, läuft er nicht absichtlich ins Wasser. Er muss also Angst gehabt haben. Wovor oder vor wem, das müssen wir herausfinden.“ Max sträubten sich vor Aufregung wieder einmal die Haare. Auch Paul und Luca streckten sich auf dem weichen Moos aus und schauten den weißen Wolken am Himmel nach. In dieser Haltung kämen ihnen die besten Ideen, behaupteten sie immer.

Herr Einstein beschnupperte gründlich jeden Zentimeter des Geheimplatzes. So oft durfte er nicht mit den Kindern hierher kommen, er störte sie zu sehr, wenn sie hier einfach nur faul herumliegen wollten. Herr Einstein konnte nicht lange still sitzen oder liegen. Er wollte etwas erleben, alles untersuchen, gründlich beschnuppern und möglichst ganz viele tiefe Löcher graben. Das war überhaupt seine Lieblingsbeschäftigung: Löcher graben! Sehr zum Ärger seiner Leute konnten es nicht genug sein. Wie oft schon ist Mutter plötzlich in ein Loch getreten, das vorher nicht dagewesen war.

Jedenfalls genoss es Einstein, mit den Kindern hier sein zu dürfen und nahm sich vor, möglichst nicht aufzufallen, dass sie nicht auf den Gedanken kamen, ihn nach Hause zu schicken.

Von ihrem Versteck aus konnten die Jungen durch das Gebüsch zur Insel hinüber schauen.