Die Wahrheit - Marion Brüning - E-Book

Die Wahrheit E-Book

Marion Brüning

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Beschreibung

Ein grausames Verbrechen: Auf einem Spielplatz wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Der 43 jährige Kommissar Karl Lessen steht vor einem schwierigen Fall, anscheinend war das Mädchen überall beliebt. Noch etwas lässt den Kommissar immer wieder von seinen Ermittlungen ablenken: Der Hauptkommissar ist unverheiratet und möchte sich nicht fest binden, aber die ungeklärte Beziehung zu seiner schönen Geliebten Lara, die ihn ganz für sich allein haben will, belastet ihn zusätzlich. Und dann taucht auch noch Anna Weber auf...

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Seitenzahl: 79

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Ähnliche


Marion Brüning

Die Wahrheit

SEX and CRIME

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Kapitel 1

Impressum neobooks

Kapitel 1

MARION BRÜNING

DIE WAHRHEIT

Ein Fall fürKarl Lessen

Cover: Bildquelle: Nils Albus/ pixelio.de

Die Wahrheit

Das Bedürfnis zu sprechen hindert nicht nur am Hören, sondern auch am Sehen.

Marcel Proust, Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Bde. 1-3

Prolog

Ich habe sofort gesagt, sie soll ihren Mund halten, nicht über dies und das sprechen oder darüber, was sie nichts angeht. Sie kann einfach nicht hören. Immer und immer wieder verlassen Worte ihren Mund, die keiner hören möchte.

Viel schlimmer: Die keiner hören soll!

Im Moment bin ich so wütend, dass ich ihr den Hals umdrehen könnte. Ihren schmalen, langen, schönen Hals. Ich kann das Salz noch in ihrer Halskuhle schmecken, das sich nach unserem letzten Sex dort gesammelt und sich mit ihrem eigenen Geschmack zu einem einzigartigen Genuss vermischt hat.

In meiner Hose regt sich etwas, und ich weiß, dass jetzt der Moment kommt, in dem mich meine Wut verlässt.

Ihr Hals! Die Kuhle! Der Geschmack!

Alles Gedanken, die mich vergiften, weil ich an etwas anderes denken sollte.

Bloß nicht an sie!

Ich stöhne auf. Mehrere Male.

Wieder will sie mir nicht sagen, was sie alles erzählt hat.

Ich kann mich nicht konzentrieren. Es ist, als säße ich mit ihr unter einer großen Glocke.

Ihr Duft neben mir.

Ihr Duft bei mir.

Dann in mir.

Ich lasse meinen Kopf nach hinten auf die Stuhllehne fallen und öffne langsam den Reißverschluss meiner Hose.

Oh Mann, sie kann so viel anderes Schönes mit ihrem Mund machen als zu quatschen.

Um es mit ihr auszuhalten, muss ich sie manchmal anschreien.

Selbst geschlagen habe ich sie schon.

Aber es bringt nichts.

Ihr Duft von gestern Abend haftet noch immer an meinem Schwanz.

Ich kann ihn riechen, als ich meine Hose ganz öffne.

Ich beiße mir auf die Lippen und lege die Handfläche um das, was gestern noch in ihr war.

Und sei es nur, um meine Hand eine Weile um die Stelle zu halten. Mehr nicht - einfach warten, was passiert.

Ich schmecke Blut in meinem Mund und weiß, dass ich den Zustand so nicht eine Sekunde länger aushalte.

Morgen werde ich sie wieder anschreien und schlagen, ihr die Luft nehmen, bis sie bettelt, und in ihren Augen die Lust sehen, die sie dabei empfindet.

Ich brauche keine fünfzig Bewegungen, bis ich komme.

Eins

„Wie fühlen Sie sich nach dem, was Sie da verbockt haben?“,

das war die erste Frage seines Chefs, als er heute Morgen um viertel vor acht Uhr das Büro betreten hat. Und seitdem ist alles schiefgelaufen. Zu alldem kamen falsche Abrechnungen, die Wut auf seinen Kollegen, bei dem immer alles richtig zu laufen scheint, und noch so viel mehr, über das er im Moment gar nicht nachdenken möchte. Erst mal eine Runde joggen, um den Kopf frei zu bekommen!, war sein erster Gedanke, als er nach Hause kam. Sein grauer Kapuzenpullover ist schon nach drei Kilometern schweißnass getränkt. Seine Kondition ist auch nicht mehr das, was sie einmal war. Er wischt sich den Schweiß ab und ruft seinen Hund zurück, der mit schnellem Tempo auf einen Kinderspielplatz zusteuert. Eine junge Frau auf der Bank, zwei Kinder auf einem Turngerät. Das fehlt ihm auch noch zu seinem heutigen Glück, dass Ben über den Sand springt, womöglich noch reinpinkelt und er sich einen ordentlichen Anschiss der Dame einkassiert.

„Ben!“, schreit er noch einmal.

Doch dann bleibt sein Hund abrupt vor der Frau auf der Bank stehen und bellt wie verrückt. Die Dame bewegt sich nicht einen Zentimeter, das kann nur heißen, dass sie panische Angst hat. Manche schreien, manche laufen weg und die ängstlichste Sorte verharrt wie gelähmt. Als er näherkommt und seine Lippen schon eine Entschuldigung formulieren wollen, sieht er in das Gesicht der Frau, und das Einzige, was er schafft, ist, sich wegzudrehen, um seinen Mund zu öffnen, für das, was er aus seinen Magen befördert.

Zwei

Diese schmale Taille!

Karl Lessen legt seine Hände auf ihre Hüfte, streicht dann über ihre prallen Pobacken. Wie ein Hündchen kauert Lara vor ihm.

„Du bist so gut!“, stöhnt er, als sie anfängt, ihre Hüften kreisen zu lassen. Daraufhin schnurrt sie wie ein Kätzchen und bewegt sich noch schneller. Sie drückt sich näher an seine Lenden, bis Lessen sie auf seine Oberschenkel zieht. Ihr nassgeschwitzter Rücken an seinem Brustkorb. Er kann ihren schnellen Atem spüren. Mit verrenkten Köpfen finden ihre Zunge zueinander. Sie verkeilen sich, und Lessen weiß, dass er es nicht mehr lange zurückhalten kann. Sein letztes Mal ist schon zu lange her. Er streichelt über ihren Hals, über ihre Brust und findet ihre aufgestellte Brustwarze. Als er diese zwischen seinen Fingern dreht, erhöht sich der Druck zwischen ihren Schenkeln. Ein lautes Stöhnen verlässt ihren Mund und sie wirft ihren Kopf in den Nacken. „Ist das gut?“, fragt er und hofft, dass sie heute schneller kommt. Lara braucht immer so lange, was sicher daran liegt, das sie die ganze Zeit damit beschäftigt ist, ihm zu gefallen. Sie fängt an, auf ihm zu reiten, und er braucht nichts anderes zu tun, als sie festzuhalten und zu warten. Er streicht mit seinen Händen über ihre Oberschenkel und hält auf ihre Scham zu. Plötzlich legt sie ihre Hand auf seine und zeigt ihm genau, wo sie jetzt gerne berührt werden möchte. „Ist das gut?“, fragt er wieder und sie nickt. Ihre Hände schnellen nach hinten, greifen in sein Haar. In dem Moment, wo er sich nicht mehr beherrschen kann und kommt, reißt sie fest an seinem Haar und er schreit kurz auf.

„Lessen!“, stöhnt sie.

Es tut ihm leid, dass er es nicht hat länger zurückhalten können.

Gerade als er ihr das sagen möchte, wiederholt sie seinen Namen.

„Was?“, fragt er.

„Dein Handy!“

Suchend sieht Lessen sich um und schiebt Lara von seinen Oberschenkeln herunter. Er findet das Handy in seiner Hosentasche, zieht es heraus und lässt die Hose wieder zu Boden fallen.

„Karl Lessen. Kriminaloberkommissar. … Ach, Brenner! Was gibt es denn?“ Das du störst gerade, schluckt er im letzten Moment noch herunter. Lessen nickt mit dem Kopf und schaut zu Lara, die sich mit ihrer herrlichen Figur lang auf dem Bett ausgestreckt hat. Wenn er sie doch nur lieben könnte! Er lächelt sie an und weiß, dass sie ihn gleich mit ihren großen, braunen Augen enttäuscht anschauen wird.

„Ich muss los! Wir haben eine Leiche!“, sagt er und versucht ihrem Blick auszuweichen. Lessen steht auf und zieht sich an. Bevor er einfach hinausspaziert, kniet er sich zu ihr auf das Bett und streichelt über ihr dunkelblondes Haar. „Tut mir leid, aber ich muss los!“, lügt er, denn den Moment, wenn sie danach in seinem Arm liegt, sich verliebt an ihn schmiegt und er sich vorkommt wie ein gottverdammtes Arschloch, weil er sie letztendlich nur für eine schnelle Nummer benutzt hat, bleibt ihm heute erspart.

„Wann sehen wir uns wieder?“

Er küsst sie lange auf den Mund, um sein schlechtes Gewissen ein wenig zu beruhigen.

„Ich rufe dich an!“, sagt er und schaut noch einmal auf ihre langen, schlanken, wunderschönen Beine.

Wenn ich dich doch nur lieben könnte!, denkt er wieder und geht.

Drei

Eine halbe Stunde später steht Lessen am Tatort. Der dreiundvierzigjährige Kommissar dreht sich kopfschüttelnd von der Leiche weg.

Das Kind fehlt!

Verdammt nochmal, das Kind fehlt.

Nicht noch so eine Entführung! Das hat er doch gerade erst hinter sich gebracht. Kinderleichen und Entführungen sind in etwa das Schlimmste, was ihm passieren kann.

Hier scheint gleich beides aufeinanderzutreffen.

Er hat die Tote auf etwa achtzehn Jahre geschätzt.

Lederjacke, Minirock, Leggins, Schnürboots.

Braune, lange, lockige Haare, die, mit Blut vermischt, ein Gesicht einrahmen, das er sich lieber nicht noch einmal anschauen möchte.

Auf dem Schoß ein aufgeschlagener Schriftband von Schiller.

Eine großmütige Handlung. … zwei Brüder lieben dieselbe Frau...

„Sie ist sechzehn!“, hat sein Assistent Thomas Brenner zu ihm gesagt und ihm den Schülerausweis unter die Nase gehalten.

Nicole Richter. Lisangymnasium. Zehnte Klasse.

Elitegymnasium und Friedrich Schiller, ja, das kann hinkommen.

Der Himmel färbt sich dunkel und Lessen hofft, dass der Regen ausbleibt, bis hier am Tatort alles abgeschlossen ist.

Und keiner hat etwas gesehen. Wie immer.

Die beiden Jungen, die sich bei dem Auffinden der Leiche keine zehn Meter weiter auf einem Spielgerät befanden, das sich dreht wie ein Karussell auf der Kirmes, waren erst ein paar Minuten zuvor auf dem Spielplatz angekommen. Ihre Räder liegen nur einige Meter neben der Leiche. Karl Lessen stellt es sich so vor: Die Jungen springen vom Rad ab, hüpfen schnell auf das Spielgerät und achten dabei nicht auf die junge Frau, die mit ausgestreckten Beinen auf der Bank sitzt.

Die beiden armen Kerle sitzen jetzt kreidebleich nebeneinander auf der Liege im Krankenwagen. Zuvor haben sie sich ordentlich im Gebüsch ausgekotzt. Sven, zehn Jahre, und Marvin, elf Jahre alt. „Wir haben nichts gesehen!“, hat Sven gestottert und ängstlich geschaut, als ob man ihn des Mordes beschuldigen würde. Karl Lessen wischt sich mit der flachen Hand über das Gesicht und hofft, dass die Jungen den Anblick des toten Mädchens schnellstmöglich vergessen werden. Dann atmet er tief durch: Die Eltern der Ermordeten sind auf dem Weg zum Tatort. Keine Ahnung, welcher Idiot die Familie schon informiert hat. Aber so wussten sie wenigstens, was Nicole Richter auf dem Spielplatz macht. Sie ist als Babysitter engagiert und mit der Tochter der Familie Schneider hier. Sophia Schneider, sechs Jahre alt, Tochter des Besitzers der größten Handelswarenkette für Baumärkte.