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Joko Schwarzstein lebt im Mittelalter am Rande eines kleinen Dorfs in den Bergen. Vor seinen Feinden muss er in die Wälder fliehen, erlebt viele Abenteuer und trifft auf einen Zeitreisenmeister, der ihn ausbildet. Dabei unternimmt Joko Reisen in Zeit und Raum, trifft auf Steinzeitmenschen, lernt fremde Kulturen und fabelhafte Wesen kennen. Am Ende seiner Ausbildung wird er vor eine schwere Entscheidung gestellt. Er tritt als "Schwarzstein" der Bruderschaft der weißen Kugel bei.
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Seitenzahl: 257
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Der Junge im Wald
Auf der Flucht
Ein Sprung in die Zukunft
Im Paradies
Ein Wettkampf
Die Nacht in der Burg
Bei den Jägern der Steinzeit
Jagd auf Wildpferde
Unverhofftes Wiedersehen
Jules Geheimnis
Die Zwergenhöhle
Der Weg ins Gebirge
Die Suche nach den Elfen
Hohe Felsen, tiefe Schluchten
Die Trollfährte
Der Kampf mit dem Troll
Überraschender Abschied
Die Halle der Bruderschaft
Silberstadt
In Kapitel 1ist Joko allein im Wald unterwegs, erlebt einige Überraschungen und schließt Freundschaft mit einem Zwerg. Bei der Begegnung mit seinen Feinden erhält er überraschende Hilfe.
Joko kletterte den Hang hinauf. Es war steil und er keuchte, während er sich durch die niedrigen Büsche und jungen Buchen kämpfte. Er musste dabei auf den schweren Henkeltopf achten, in dem die Suppe für den Vater schwappte. Der wartete am Eingang des Bergwerksstollens auf ihn, um sein Mittagessen in Empfang zu nehmen. Seit Tagen war die Mutter krank, hatte Fieber und Husten. Sie konnte das kleine Haus am Rande des Dorfes, welches der Bergmann Arne Schwarzstein mit Joko und seiner jüngeren Schwester Jule bewohnte, nicht verlassen. Aber der Vater brauchte sein Essen, denn er musste sehr schwer arbeiten. Im engen Stollen tief im Berg schlug er mit einer Hacke und Brecheisen Kohle aus dem Gestein und schleppte sie mit einem kleinen Wagen an die Oberfläche. Für jeden Zentner Kohle bekam er ein paar Groschen, mit denen er kaum seine Familie durchbringen konnte.
Joko Schwarzstein keuchte nicht nur von der Anstrengung des Anstiegs, sondern auch vor Angst, denn es war streng verboten, den Waldweg zu verlassen. Der Graf, dem der Wald am Südhang der Berge gehörte, war ein strenger Herr, der niemandem erlaubte, durch seine Wälder zu laufen und das Wild zu stören. Es gehörte ihm allein und sollte sich dort in Ruhe für die Jagd vermehren. Aber Joko war noch aus einem anderen Grund voller Angst. Würden ihm die großen Jungs aus dem Dorf wieder auflauern? Gestern hatten ihn diese rauflustigen Kerle auf dem Weg abgefangen, ihn verprügelt, den Henkeltopf weggenommen und seinen Inhalt gierig aufgegessen. Er hörte noch ihr höhnisches Gelächter, als sie ihn mit leerem Topf weiterziehen ließen.
Deshalb war Joko Schwarzstein heute vom Pfad abgewichen und schlug sich durch den verbotenen Wald. Jetzt steckte er auch noch in einer Brombeerhecke. Überall stachelte es und zerkratzte seine nackten Beine. Die ersten Beeren waren schon reif und Joko stopfte sich ein paar davon in den Mund. Er war sehr hungrig, denn er hatte morgens nur ein trockenes und hartes Stück Brot gegessen. Richtiges Frühstück gab es nicht bei der armen Familie. Sie hatten große Mühe, über die Runden zu kommen. Manchmal, im Winter, reichte es nicht einmal für die tägliche Kohlsuppe. Kartoffeln gab es nur sonntags. Fleisch hatten sie nur, wenn der Vater auf seinen Streifzügen am Waldrand mal ein Kaninchen fangen konnte. Aber er durfte sich dabei nicht erwischen lassen, denn auf Wildfrevel standen harte Strafen.
Plötzlich hielt Joko etwas am Bein fest. Er zog und zerrte, um sich zu befreien. Da bekam er einen hefigen Stoß in den Rücken, so dass er kopfüber in die Brombeersträucher fiel. Im Fallen spürte er einen kleinen Körper auf seinem Rücken, wirbelte herum und schleuderte ihn von sich. Dann versank er im stacheligen Gestrüpp.
Als Joko sich mühsam wieder aufrichtete galt sein erster Blick dem Henkeltopf. Ein Glück! Er lag nicht weit von ihm zwischen Brennnesseln, war aber noch sicher mit dem Klemmdeckel verschlossen. Dann schaute sich Joko nach dem Ding um, dass ihn angesprungen und zu Fall gebracht hatte. War das etwa ein Luchs gewesen? Diese gefährlichen Räuber lebten in den Bergwäldern, gingen aber normalerweise den Menschen scheu aus dem Wege.
Ein Luchs kann es nicht gewesen sein, denn ich habe ihn nicht fauchen gehört, dachte Joko. An einem Baumstamm entdeckte er etwas Ungewöhnliches. Es sah aus wie ein kleiner Stiefel. Joko ging näher und staunte nicht schlecht, als er dort plötzlich ein kleines Männchen liegen sah. Es war ganz in Leder gekleidet. Neben ihm lag ein kleines Schwert am Boden, das es beim Sturz verloren hatte.
Das muss ein Zwerg sein, dachte Joko. Er kannte die Erzählungen über die Zwerge, die tief im Berg hausten und nur selten an die Oberfläche kamen. Aber warum lag er so still?
Neugierig schlich der Junge noch näher heran und entdeckte den Grund dafür. Der Zwerg hatte bei dem Überfall und durch Jokos Gegenwehr seinen Helm verloren und war mit dem Kopf auf einen Stein am Waldboden aufgeschlagen. Und jetzt lag er da und rührte sich nicht. Er sah hübsch aus, ganz anders als in den Beschreibungen in den Geschichten. Er hatte nur einen kurzen und noch spärlichen Bart, helle, saubere Haut und seine Hosen und das Wams waren sorgfältig gearbeitet. Um den Hals trug er eine Kette, an deren Ende ein großer Edelstein funkelte. Welch eine Pracht. Mit dem Geld aus dem Verkauf eines solchen Steins hätte Jokos Familie bestimmt ein ganzes Jahr leben können.
Ob ich ihn mitnehme? Joko wollte gerade zugreifen, als der Zwerg seine Augen aufschlug. Beide starrten sich aus nächster Nähe an, der Zwerg auf dem Rücken liegend und Joko über ihm. „Willst du mich umbringen?“, stieß der Zwerg hervor.
„Warum hast du mich überfallen?“, entgegnete Joko.
„Du hast hier überhaupt nichts zu suchen, Das ist meine Brombeerhecke. Ich halte hier Wache!“, stieß der Zwerg hervor. „Es ist mein erster Einsatz hier oben. Ich soll die Brombeeren bewachen und dann kommst du gelaufen und besiegst mich. Welche eine Schande! Wie werden mich die anderen Zwerge verhöhnen.“
Der Zwerg konnte sich vor lauter Verzweiflung kaum fassen. Er wand sich hin und her und kam dabei, ganz als sei es Zufall, immer näher an sein Schwert heran. Plötzlich hatte er es in der Hand und wollte aufspringen. Aber Joko war auf der Hut und drückte den Zwerg wieder zu Boden.
„Bleib liegen, du!“, drohte er mit hoch erhobener Faust. „Ich will dir nichts tun, aber du musst mich in Ruhe lassen. Wie heißt du eigentlich? Ich habe noch nie einen Zwerg gesehen.“
„Wie soll ich mich dir vorstellen, wenn du auf mir hockst? Geh runter“, sagte der Zwerg. Joko überlegte eine Weile. Sollte er seinen Vorteil aufgeben? So ganz mochte er dem Zwerg nicht trauen.
„Gib mir dein Schwert“, forderte Joko. „Und was du sonst noch an Waffen bei dir hast.“ Der Zwerg nickte, lies sein Schwert los und gab auch noch seinen kleinen Dolch ab.
„Jetzt musst du mich aber wirklich loslassen“, grummelte er, erhob sich und schüttelte und klopfte den Schmutz des Waldbodens von seinen Sachen.
Die beiden standen sich gegenüber. Joko war mit seinen zehn Jahren nicht groß und noch ziemlich schmächtig, aber der Zwerg ging ihm gerade mal bis zur Brust. Dafür war er sehr breit und kräftig gebaut.
Jetzt machte er einen ungeschickten Kratzfuß und verbeugte sich tief. „Ich heiße Wattsche Königssohn und bin der älteste Sohn des Zwergenkönigs“, stellte er sich ganz förmlich vor.
„Ich heiße Joko Schwarzstein und komme aus dem kleinen Dorf, das hier mitten in den Bergen liegt. Ich bin auf dem Weg zum Kohlestollen, um meinem Vater sein Mittagessen zu bringen. Er wird schon warten. Wenn du mich nicht überfallen hättest, wäre ich längst dort.“
„Wieso gehst du hier durch den Wald und nicht auf dem Weg, den ihr Menschen immer nehmt?“, fragte Wattsche Königssohn neugierig.
„Gestern haben mich die Jungs aus dem Dorf auf dem Weg überfallen. Sie haben mich verprügelt und mir das Essen weggenommen. Und als ich mit leerem Henkeltopf bei meinem Vater ankam, war dieser sehr traurig und musste hungrig bleiben.“
Der Zwerg staunte: „Das ist ja eine böse Geschichte! Wenn mir das passiert wäre, hätte ich zur Strafe eine Nacht lang auf einem Bein stehen müssen.“
Joko wunderte sich und wollte mehr über das Leben der Zwerge wissen. Aber plötzlich hörten sie Geräusche im Wald.
„Ohje, da kommen meine Leute, um nach mir zu sehen und mich abzulösen“, rief Wattsche mit gedämpfter Stimme. Er schaute Joko prüfend schräg von unten an. „Du darfst mich nicht verraten. Wenn sie erfahren, dass du mich besiegt hast, dann ist es um meinen guten Ruf geschehen. Ich als Sohn des Zwergenkönigs darf mich nicht von einem Menschenkind auf den Boden werfen lassen. Sie würden mich fürchterlich auslachen und dich würden sie töten. Schnell, gib mir meine Waffen wieder. Ich werde dich vor ihnen schützen. Vertrau mir bitte!“
Joko konnte nicht lange überlegen, denn die Geräusche näherten sich. Es müssen viele sein, vielleicht ein ganzer Zwergentrupp, dachte Joko. Schnell warf er Wattsche das Schwert und den Dolch zu.
Durch das Dickicht kamen sie heran. Erst erschien ein Zwerg unter einem Strauch – er sah furchterregend aus mit seinem dichten, schwarzen Bart, einer großen, dicken Nase und einem mörderischen Spieß in den Händen. Er blieb stehen, seine Augen funkelten wild und der Blick bohrte sich in Joko. Dann trat der nächste Zwerg hinter einem Baumstamm hervor. Er bleckte seine Zähne und knurrte böse. In der rechten Hand hielt er eine riesige Keule, in der linken ein kurzes Schwert. Der dritte Zwerg kam einen Abhang herunter geschlittert, machte einen Überschlag und kam mit einem großen Sprung direkt hinter Joko auf die Füße. Er riss sein Schwert aus der Scheide und hob es drohend über seinen Kopf.
Und so kamen nach und nach immer mehr der kleinen Burschen zum Vorschein, bis Joko Schwarzstein und Wattsche Königssohn völlig eingekreist waren. Es war ein Trupp von mindestens zehn Zwergen, die aus dem Wald hervorgekommen waren. Sie standen in sicherem Abstand, bereit zum Angriff.
Es gab keinen Zweifel, dass sie sich gleich auf Joko stürzen würden, denn Wattsche würdigten sie keines Blicks. Der aber sprang jetzt nach vorn, sein kurzes Schwert in der Hand und funkelte den Anführer des Zwergentrupps, der einen eisernen Helm aufhatte und mit seinem weißen Bart ziemlich ehrfurchtgebietend aussah, mit weit aufgerissenen Augen wütend an.
„Wattsche Königssohn, was soll denn das! Geh aus dem Weg, damit wir das Menschenkind töten können“, bellte der Anführer, und seine Augen lösten sich nun endlich von Joko und richteten sich auf den jungen Zwerg.
„Das werdet ihr nicht tun, Grunzer Eisenmund! Dieser Junge ist mein Freund. Er hat mir das Leben gerettet!“, rief Wattsche und fuchtelte zur Bekräftigung seiner Worte mit dem Schwert in der Luft herum, direkt vor der Nase des Truppführers.
Dessen Gesicht verzog sich vor lauter Staunen. „Wie soll das denn passiert sein? Los, erzähl es uns, ältester Sohn des Zwergenkönigs.“ Dabei hob er seine Hand, und die anderen Zwerge senkten ihre Waffen. Aber ihre Blicke blieben misstrauisch.
Wattsche Königssohn entspannte sich ein wenig und in seinem Gesicht arbeitete es. Schließlich musste er sich jetzt schnell eine Geschichte ausdenken, die der Truppführer Grunzer Eisenmund und die anderen ihm glauben konnten. Sein Blick fiel auf das von seinem Kampf mit Joko niedergetrampelte Gras. Er zeigte darauf. „Seht ihr diese Spuren? Hier hat mich ein Luchs angegriffen. Und ich lag schon auf dem Rücken, halb betäubt vom Aufprall auf einen Stein – hier seht ihr ihn? – als dieses Menschenkind plötzlich mit einem lauten Aufschrei den Luchs angesprungen hat. Der war so überrascht, dass er mit einem Sprung in die Brombeerhecke das Weite gesucht hat. Seht selbst, hier ist er verschwunden, wo das Gras niedergedrückt ist.“ Wattsche Königssohn zeigte auf die dichte Hecke und die Stelle, an der Joko nach seinem Sturz gelegen hatte, und durch die weder für einen Menschen noch für einen Zwerg ein Durchkommen war.
Grunzer Eisenmund hatte keine Lust, in diesem dornigen Gestrüpp nach Spuren zu suchen. Also schaute er Wattsche an und sagte, mit einigem Zweifel in der Stimme: „Ich will dir glauben. Warum solltest du auch lügen? Schließlich bist du der Sohn des Königs und kennst unsere Gesetze. Nach diesen Gesetzen dürfen wir diesem Menschenkind nichts antun, denn es ist nun mit dir eng verbunden.“
Die letzten Worte sprach Grunzer Eisenmund mit einem misstrauischen Blick aus seinen dunklen Augen. Trotz seiner Zweifel sagte er jedoch zu den Zwergen gewandt: „Also Brüder, steckt eure Waffen wieder ein. Aber haltet Augen und Ohren offen, denn wir wollen nun dieses Menschenkind befragen.“
Wattsche Königssohn und Joko setzten sich auf den Waldboden, und die Zwerge lagerten im Kreis um sie herum. Sie waren immer noch misstrauisch. Und so erzählte ihnen Joko seine Geschichte. Dass er Joko Schwarzstein war, aus dem kleinen Dorf inmitten der Wälder und Berge kam, dass er der Sohn armer Eltern war und mit ihnen und seiner kleinen Schwester Jule in einer ärmlichen Hütte am Dorfrand wohnte, dass er eine kranke Mutter hatte und deshalb seinem Vater im Kohlenschacht sein Essen bringen sollte und dass ihn die wilden Dorfjungen bedrohten. Deshalb war er vom Pfad abgewichen und einem Wildwechsel gefolgt, hatte sich durch Gebüsch geschlagen und schließlich – hier fing Joko an zu flunkern und in die Geschichte von Wattsche einzuschwenken – das wilde Fauchen des Luchses gehört hatte, der sich über den kleinen Zwerg hermachte. Nun war es nur noch ein kleiner Schwindel, als er von seinem Sprung auf den Luchs und dessen Flucht in die Brombeerhecke berichtete. Es war gelogen, klar, aber schließlich hatte Wattsche Königssohn sich schützend vor ihn gestellt, und er durfte jetzt nichts anderes erzählen, um diesen nicht bloßzustellen. Und am Ende glaubte er die Geschichte selbst.
Die Zwerge waren von Jokos Mut beeindruckt. Er war ja nicht viel größer und keinesfalls stärker als sie und hatte sich trotzdem auf den Luchs gestürzt. Noch dazu ohne Waffen. Und nur, um einen kleinen Zwerg zu retten? Normalerweise machten Menschen so etwas nicht. Zwischen Menschen und Zwergen gab es schon jahrhundertelang nur Feindschaft. Und in diesen Bergen war die Feindschaft besonders tief. Das lag daran, dass die Menschen im Berg nach Kohle gruben und dadurch den Zwergenhöhlen gefährlich nahekamen. Schon oft hatten die Zwerge deshalb ihre Behausungen verlassen und sich tiefer in den Berg eingraben müssen.
Aber heute schien es den Zwergen, als sei ein Wunder geschehen. Ein Mensch hatte einen der ihren gerettet. Sie glaubten ihm. Ihre Blicke richteten sich voller Wärme auf Joko. Sie lächelten sogar unter ihren Bärten und Joko tat das sehr wohl. Oft war er in seinem jungen Leben noch nicht angelächelt worden.
„Jetzt muss ich aber weiter, denn mein Vater wartet auf sein Essen. Ich bin schon spät dran“, erinnerte er sich plötzlich und bedauerte, dass er die Gesellschaft der Zwerge und seines neuen Freundes Wattsche Königssohn schon verlassen musste. Aber er hatte tief in seinem Inneren das Gefühl, dass sie sich irgendwann wiedersehen würden.
Plötzlich sprang Wattsche auf. „Wie willst du denn den Weg zum Stolleneingang schaffen, wenn dir dort die bösen Dorfjungen auflauern?“
Daran hatte Joko überhaupt nicht mehr gedacht. Sein Magen krampfte sich vor Angst zusammen und er schaute sehr ratlos drein.
„Lass das mal unsere Sorge sein!“, meinte da Grunzer Eisenmund. „Du gehst jetzt schön auf dem breiten Waldweg und steigst flink den Hang hinauf. Da kannst du deine Verspätung wieder einholen. Und wenn dich die wilden Kerle angreifen, dann schützen wir dich.“
Bei diesen Worten fasste Joko wieder Mut. Er stand auf, nahm den Henkeltopf mit Vaters Essen vom Boden auf und gab Wattsche die Hand. Beide sahen sich lange in die Augen. Es war ein Versprechen, für immer zusammenzuhalten, denn sie teilten ein Geheimnis miteinander.
Als Joko eine Weile auf dem Waldweg bergan gelaufen war, immer in Sorge vor einem Überfall der Dorfjungen, hörte er plötzlich einen Pfiff aus dem Gebüsch rechts über ihm am Steilhang. Schon sprangen zwei Kerle hervor und rannten auf ihn zu. Von der anderen Seite kamen zwei weitere Dorfjungen, alle einen Kopf größer als er. Er kannte sie vom Vortag und wusste genau, was er von ihnen zu erwarten hatte. Sie näherte sich alle sehr schnell, mit kurzen Knüppeln in den geballten Fäusten und mit drohenden Mienen.
Aber plötzlich strauchelten sie, verloren mitten im Lauf den Halt und fielen der Länge nach auf dem Waldweg hin. Von gut gezielten Steinwürfen blieben sie betäubt liegen. Joko schaute sich erstaunt um und entdeckte im Gebüsch ein paar Zwergengesichter, die ihn fröhlich angrinsten. Er drückte sich auf dem Weg an den wie leblos liegenden Jungen vorbei und lief schnell die letzten hundert Meter bis zum Eingang des Kohlestollens hinauf. Dort wartete der Vater bereits auf ihn, auf einem Stein sitzend und erschöpft von der schweren Arbeit unter Tage.
Joko war noch nicht lange um die Biegung des Waldwegs verschwunden, als die Zwerge aus ihren Verstecken im Dickicht und unter Sträuchern hervorkamen. Sie umringten die am Boden liegenden Dorfjungen. „Was machen wir nun mit ihnen?“, fragte einer, der einen kleinen Morgenstern am Gürtel hängen hatte.
Grunzer Eisenmund, der Anführer des Zwergentrupps, schaute sich die Burschen genauer an. „Sie haben ja ziemlich gute Kleidungstücke an. Jedenfalls sind die Sachen besser als die von Joko. Zieht sie ihnen aus und bringt sie zu seinem Haus am Dorfrand. Schnellhand“, wandte er sich an den Zwerg mit dem Morgenstern am Gürtel, „du weißt doch wo das ist und kennst die ärmliche Hütte. Also wirst du die anderen anführen. Danach kommt ihr in unsere Höhle nach. Aber lasst euch nicht erwischen. Und bringt das erlegte Wildschwein mit. Ich gehe mit Wattsche Königssohn schon voraus.“
Nach dieser Anweisung winkte er Wattsche zu sich heran und beide verschwanden im Wald. Die anderen machten sich an die Arbeit und zogen den Dorfjungen die Sachen von den Leibern. Sie mussten sich dabei ziemlich beeilen, denn langsam kamen die Jungen wieder zu sich.
„Wollen wir sie nicht doch lieber umbringen?“, fragte ein Zwerg, der eine breite Narbe über der Stirn hatte. Seine Augen funkelten mordlustig. Die Zwerge aus diesen Bergen waren dafür bekannt, dass sie mit Menschen kurzen Prozess machten, wenn sie einen von ihnen im Wald erwischten.
„Davon hat Eisenmund nichts gesagt“, herrschte ihn Schnellhand an. Der Narbige knurrte böse vor sich hin, fügte sich aber, als Schnellhand nach seinem Morgenstern griff.
Die Zwerge luden sich die Sachen der Jungen auf und trabten den Waldweg entlang, um Abstand zwischen sich und die erwachenden Dorfjungen zu legen. Nach einer kurzen Strecke wechselten die Zwerge aber vorsichtshalber wieder ins Dickicht. So kamen sie zwar langsamer voran, konnten aber nicht so leicht entdeckt werden.
Sie näherten sich dem Dorfrand und durch die Baumstämme erspähten sie die ärmliche Hütte, in der Joko Schwarzstein mit seiner Familie lebte. Kein Mensch war zu sehen, alles war still. Vor der Tür spielte ein Kätzchen in der Sonne. In den Bäumen zwitscherten die Vögel. Schnellhand, der Narbige und zwei weitere Zwerge schleiften das Bündel mit den erbeuteten Kleidungsstücken zur Tür der Hütte. Sie waren sehr schnell und machten kaum Geräusche.
Als sie die Sachen abgelegt hatten und sich umdrehten, um wieder im Wald zu verschwinden, ging plötzlich die Tür der Hütte einen Spalt weit auf. Der Kopf eines kleinen blonden Mädchens schob sich durch den Spalt. Mit ihren großen blauen Augen schaute das Kind auf die Zwerge, die wie zu Salzsäulen erstarrten.
Der Narbige wollte zum Schwert greifen, aber Schnellhand kam ihm zuvor. „Lass stecken“, raunte er ihm zu und ging langsam rückwärts zum Waldrand. Die drei anderen Zwerge taten es ihm gleich und nach wenige Schritten glitten sie lautlos zur Seite und verschwanden hinter Baumstämmen.
Das Mädchen rieb sich ungläubig die Augen. Hatte sie geträumt? Die Mutter konnte sie nicht fragen, denn sie lag fiebernd auf dem Strohsack in der Hütte. Also nahm sie das Kätzchen auf den Arm, streichelte es, zog sich in die Hütte zurück und schloss die Tür.
In Kapitel 2kann Joko den Brand seines Elternhauses nicht verhindern, rettet seine Schwester, gerät in die Hände seiner Feinde, kann dann jedoch mit Mühe in die Wälder fliehen.
Es war Abend geworden. Die vier Dorfjungen saßen mit gesenkten Köpfen vor ihren Vätern. Es waren drei große Männer in groben Kleidern. Alle waren kräftig und hatten harte Gesichter. Der älteste von ihnen, ein Holzfäller, packte die beiden Brüder, seine Söhne, an den Ohren und zog so kräftig, dass sie an den Ohrläppchen einrissen.
„Wollt ihr uns jetzt endlich sagen, woher ihr die Beulen an euren Köpfen habt?“
Der zweite Mann stieß seinem Sohn die Faust in die Rippen. „Wird’s bald. Ich habe nicht ewig Zeit. Ich muss noch das Vieh füttern. Wo wart ihr und wieso kommt ihr hinkend aus dem Wald? Und wo sind eure Hosen und Jacken geblieben?“
Und der dritte Vater machte überhaupt kein Federlesen und gab seinem Sohn eine mächtige Maulschelle. Er konnte gut zuhauen, denn er war Schmied und Stellmacher im Dorf. „Egal, für irgendeinen Blödsinn hast du das bestimmt verdient“, meinte er trocken.
Der ältere der beiden Brüder machte schließlich den Mund auf. „Wir waren im Wald“, sagte er mit gesenktem Kopf.
„Na und?“, raunzten die Väter wie aus einem Munde.
„Naja, wir wollten den Joko überfallen. Diesen dürren Jungen aus der Hütte am Dorfrand, der immer mit den zerrissenen Hosen und ohne Jacke herumläuft.“
Die Väter schauten sich an. „Und das ist alles, weiter nichts?“, rief der Schmied und hob schon wieder seine riesige Hand, um mindestens seinem Sohn noch eine reinzuhauen. Aber es war ihm anzusehen, dass er auch die drei anderen Burschen zu gerne verprügelt hätte.
Der Schmiedesohn duckte sich voller Angst und fing an zu reden. „Wir waren mitten im Überfall, als wir plötzlich alle einen fürchterlichen Schlag an den Kopf bekamen. Und dann wissen wir von nichts. Als wir wieder zu uns kamen, lagen wir auf dem Waldweg, ohne Hosen und ohne Jacken. Blut lief uns über die Köpfe. Und der Joko war verschwunden.“
„Das kann doch nicht sein!“ wütete der Holzfäller. „Wieso lasst ihr euch von einem einzelnen Jungen, der halb so groß ist wie ihr, in die Pfanne hauen? Man müsste euch gleich nochmal verprügeln, ihr Pfeifen, ihr Schlappschwänze, Nichtsnutze! Man muss sich ja schämen ...“. Und dann ging ihm die Luft aus und er reckte seinen ausgemergelten Körper.
In die Pause hinein sagte der Vater, der noch sein Vieh füttern wollte: „Vielleicht geht das alles nicht mit rechten Dingen zu? Ist schon komisch, dass vier so stramme Bengel plötzlich ohne Hosen und Jacken auf dem Waldweg liegen.“ Er schaute scheu zu seinem Sohn und bekreuzigte sich.
„Wie meinst du das, Konrad?“, fragte der Schmied und ließ seinen Mund offenstehen. Er hatte nur noch ein paar schwarze Zahnstümpfe, so dass ihm vor Schreck der Sabber über die Unterlippe in den verdreckten Bart lief.
„Naja, man hört ja so allerhand von der Frau, also der Mutter des Jungen. Sie sammelt dauernd Kräuter und braut Tränke. Vielleicht ist sie ja eine Hexe und der Sohn hat das von ihr geerbt,“ erklärte Konrad mit wichtiger Miene.
„Das würde es erklären. Außerdem guckt sie immer so komisch. Meine Alte meint zwar, das wäre der Hunger, aber ich denke, sie hat den bösen Blick,“ gab der Schmied dazu.
„Na dann ist ja alles klar,“ nickte der Holzfäller gewichtig, der seine Luft wiedergefunden hatte. „Lasst uns zum Pfarrer und zum Dorfschulzen gehen und die Sache anzeigen.“
„Bist du verrückt?“, warf der Konrad ein. „Dann wird erst viel über die Sache geredet und alle machen sich über unsere Jungs lustig. Das werden die ihr Lebtag nicht mehr los. Das müssen wir selber regeln.“
„Am besten, wir setzen ihnen den roten Hahn aufs Dach. Da werden wir ja sehen, ob sie Hexer sind.“ Der Schmied fuchtelte schon wieder mit seinen riesigen Händen herum, als wolle er das Dach der Hütte der armen Familie abreisen.
„Das können wir nicht machen ohne den Segen des Pfarrers,“ entgegnete der Holzfäller.
So ging es noch eine ganze Weile hin und her, während die Jungen die Ohren spitzten und sich vielsagende Blicke zuwarfen. Schließlich fanden alle, dass genug über die Sache geredet worden wäre, die Männer knufften ihre Söhne noch ordentlich in die Rippen, denn schließlich sollten diese sich die Sache hinter die Ohren schreiben, und dann gingen alle nach Hause.
Es war fast Mitternacht. Um die Hütte am Waldrand war es still geworden. Joko konnte nicht einschlafen. Er hörte das trockene Husten seiner Mutter auf dem Strohlager neben sich und die Atemzüge seiner kleinen Schwester, die sich an ihn drückte, froh, dass er wieder daheim war. Aber am meisten hielten ihn die Erinnerungen an den Tag wach, an seine Begegnung mit Wattsche und den Zwergen, an den Überfall der Dorfjungen und seine überraschende Rettung, schließlich an das erschöpfte Gesicht seines Vaters und den Heißhunger, mit dem dieser die Suppe aus dem Henkeltopf heruntergeschlungen hatte. Joko war selbst sehr hungrig, und sein Magen hatte sich zusammengezogen, als er den Vater essen sah. Aber er musste sich beherrschen. Schließlich brauchte der Vater all seine Kräfte, denn nur durch seine Arbeit in der Kohlegrube konnte die Familie überleben. Deshalb kamen die Kinder beim Essen erst an zweiter Stelle. Die Mutter hielt sich ihnen zuliebe noch mehr zurück. Sie hatte kaum die Kraft, um den schweren Husten zu überstehen, der sie seit einigen Tagen gepackt hatte. Und so durchzuckte Joko bei jedem Hustenanfall, der seine Mutter schüttelte, die Angst, dass sie sterben könnte. Was sollte dann aus ihm und erst recht aus seiner kleinen Schwester werden?
Außerdem musste Joko dauernd an das Bündel Hosen und Jacken denken, dass er bei seiner Rückkehr an der Tür der Hütte vorgefunden hatte. Mutter hatte nicht bemerkt, wer es etwa dahin gelegt haben könnte. Seine Schwester hatte zwar etwas von kleinen Männchen gesagt, aber sie spann sich öfter komische Geschichten zusammen. Oder ob es die Zwerge gewesen waren? Aber warum sollten sie das tun? Es blieb rätselhaft! Jedenfalls hatte der Vater nach seiner Rückkehr vom Bergwerk die Sachen genommen und war ins Nachbardorf aufgebrochen, um sie zu verkaufen oder wenigstens gegen etwas Essbares einzutauschen. Deshalb war er auch noch nicht nach Hause gekommen, denn der Weg durch den Wald und über den Berg war lang, zumal im Dunkeln.
Während Joko so dahindämmerte zwischen Wachen und Schlafen, hörte er plötzlich leise Geräusche außerhalb der Hütte. Es war, als ob sich jemand anschleicht, mehrere Personen. Joko stand leise von seinem Strohlager auf. Er schlich zur Tür und lugte durch eine Ritze nach draußen. Es war stockdunkel. Bewegte sich da etwas? Vielleicht waren es Tiere?
Plötzlich kam von der Seite, von der einen Ecke des Hauses, die Joko hinter der Tür nicht sehen konnte, ein fahler Lichtschein. Das Licht wurde heller und flackerte. Er hörte ein leises Knistern. Und dann Stimmen. „Das müsste reichen. Jetzt brauchen wir nur zu warten, bis sie herauskommen und dann können wir uns den Kerl greifen.“ „Oder sie gehen gleich drauf,“ meinte eine zweite Stimme, die Joko ziemlich sicher als die des größeren der beiden Holzfällersöhne erkannte.
Er öffnete die Tür der Hütte und sah im Dunkeln ein paar Gestalten geduckt in Richtung Wald davonhuschen. Aber seine größere Sorge galt dem Geschehen an der Ecke der Hütte. Dort schlugen die Flammen bereits meterhoch. Joko rannte hin und versuchte, mit herumliegenden Ästen das Feuer auszuschlagen. Dabei brüllte er voller Verzweiflung. „Mutter! Jule! Schnell raus aus dem Haus.“
Aber seine Anstrengungen waren umsonst. Das Feuer brannte immer heftiger, die Flammen schlugen bis in die Zweige der Bäume, die über das Hüttendach ragten. Schon brannte das ganze Dach. Joko rannte zurück durch die Tür in die Hütte hinein, riss seine kleine Schwester von ihrem Lager hoch und schaute sich nach der Mutter um. Aber vor lauter Qualm konnte er sie nirgends sehen. Ihre Schlafstatt lag in der Ecke, in der das Feuer ausgebrochen war. Von dort schlugen ihm Flammen entgegen, so dass er, mit seiner Schwester auf dem Rücken nur noch die Flucht nach draußen antreten konnte. Kaum hatte er mit seiner Last die Tür passiert, krachte hinter ihm die ganze Hüttendecke zusammen und begrub das Innere der ärmlichen Behausung unter sich.
Voller Panik schleppte Joko seine kleine Schwester in Richtung Waldrand davon, als ihm plötzlich die Beine weggerissen wurden. Joko fiel kopfüber die Böschung in Richtung der ersten Bäume hinunter. Dabei rutschte Jule von seiner Schulter und kullerte in ein noch vom letzten Regen matschiges Loch. Joko kam wieder auf die Beine und wollte hinter seiner Schwester her, als ihn ein paar Arme umklammerten. Sie rissen ihn in die Höhe, so dass seine Füße hilflos durch die Luft schlugen.
Dann hörte er ein hässliches Lachen. „Schaut mal, wie der Hexer zappelt!“ „Gib ihm ordentlich eine in den Magen!“, brüllte eine andere. Und schon spürte Joko einen mächtigen Schlag in seine Magengrube. Er verlor die Besinnung.
Als Joko wieder zu sich kam, lag er auf der Erde. Um ihn herum standen vier Beinpaare. Ihm wurde klar, dass er von den vier Dorfjungen, seinen Feinden, umringt war. Sie unterhielten sich halblaut.
„Jetzt ist die ganze Hütte abgebrannt.“
„Da scheint außer dem da keiner rausgekommen zu sein“, wisperte einer der Jungs erschrocken.
„Macht nichts. Sind ja doch bloß armes Gesindel“, meinte die Stimme des älteren Holzfällersohnes.
„Und obendrein Hexer,“ sagte der dritte Junge, vermutlich der Sohn von Konrad, dem Bauern.
Die Stimmen entfernten sich. Joko lag auf dem Bauch. Nichts wie weg, war der einzige Gedanke, der noch in seinem Hirn Platz hatte. Er stemmte sich hoch, kam auf die Beine und taumelte davon. Die Arme streckte er weit vor sich, um nicht im Dunkeln gegen einen Baum zu laufen. Trotzdem stieß er ständig an Äste, Zweige peitschten ihm ins Gesicht, und er stolperte mit großer Mühe vorwärts. Immer weiter. Hauptsache weg von dem Ort des Grauens.
Joko arbeitete sich den Berghang hinauf. Er wusste nicht, wie lange er unterwegs war, hatte völlig die Richtung verloren. Plötzlich waren die Bäume zu Ende. Er gelangte auf eine Lichtung. Mit letzter Kraft stolperte er ein Stück aus dem Dickicht heraus und fiel der Länge nach hin. Er wälzte sich auf den Rücken und sah über sich die Sterne. Dann fiel er völlig erschöpft in einen totenähnlichen Schlaf.
Aus den Tiefen seiner Träume zog eine Gefahr herauf. Sie hatte keine Form, rückte aber unaufhaltsam näher. Joko war plötzlich hellwach, aber er rührte sich nicht. Irgendetwas war anders als vorher. Joko öffnete die Augen. Er lag immer noch auf dem Rücken. Und da bemerkte er es. Die Sterne über ihm bedeckten nur die Hälfte des Himmels. Wie durch einen scharfen Strich getrennt, war die andere Hälfte seines Gesichtsfeldes vollkommen dunkel. Langsam, ganz langsam schien sich diese dunkle Hälfte zu vergrößern, so als ob sich etwas über Joko hinweg schieben würde. Jetzt bemerkte er auch einen Geruch nach Aas. Er wurde immer stärker, bis er kaum noch auszuhalten war.
Ein Uprachen, schoss es ihm durch den Kopf. Joko hatte von diesen Untieren gehört. Es waren die fürchterlichsten Monster, die der Wald aufzubieten hatte. Sie gingen nachts auf die Jagd, schwebten lautlos über den Waldboden dahin und schoben sich unaufhaltsam über ihre Opfer am Boden hinweg. In völliger Stille. Bis sie über ihnen waren und sich langsam auf sie herabsenkten. Dann saugten sie ihrer Beute das Leben aus, zersetzten sie, bis nichts mehr übrigblieb.