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Die Zwillinge Linus und Laurens staunen nicht schlecht, als sie auf einem Flohmarkt mit ihrem Onkel eine alte Maschine kaufen, die für sie die Zeit zurückholen kann. Doch neben den Vorzügen der Maschine hat sie leider auch die Angewohnheit, jedes Mal nicht ganz unwichtige Dinge oder Eigenschaften zu vertauschen. Was anfangs noch lustig ist, wird jedoch sehr lästig, als plötzlich auch Linus und Laurens vertauscht werden. Eine Reparatur muss her. Doch die macht alles nur noch schlimmer... Lesespaß für Kinder von 7 bis 11 Jahren.
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Seitenzahl: 94
Veröffentlichungsjahr: 2019
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Für
Linus und Laurens
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Linus und Laurens wurden wach. Die Sonne strahlte schon durch ihr Fenster und kitzelte an ihren Nasen.
Die Zwillinge glichen einander wie ein Ei dem anderen. Ihre blonden Haare standen in alle Richtungen und jetzt blinzelten ihre großen braunen Augen durch die verschlafenen Augenlider.
Papa steckte den Kopf zur Tür herein.
“Na, ihr Schlafmützen! Wollt ihr nicht langsam mal aufstehen? Onkel Basti kommt euch ja gleich schon holen!”
Oh ja, heute war ja Onkel-Basti-Tag! Mit Onkel Basti waren Linus und Laurens immer gerne unterwegs. Es gab immer etwas Spannendes zu unternehmen oder zu entdecken.
Onkel Basti war ein lustiger Onkel. Er erzählte gerne Witze und unternahm tolle Dinge mit den Kindern. Auf seinem kleinen Hof konnten sie Hühner füttern, Ball spielen oder mit ihm mit den Fahrrädern um die Wette fahren. In seiner kleinen Werkstatt bauten sie schöne Sachen und abends, wenn es dunkel wurde, machten sie ein Feuerchen. Onkel Basti steckte sich dann eine Pfeife an und erzählte ihnen Geschichten.
Schnell waren die Kinder aus den Betten gesprungen. Was Onkel Basti wohl heute mit ihnen unternehmen würde?
Es dauerte nicht lange, da standen die Kinder fertig angezogen an der Tür. Linus schluckte noch rasch den letzten Bissen seines Frühstücksbrotes runter, als sie auch schon Onkel Bastis altes blaues Auto angefahren kommen sahen.
Onkel Basti stieg aus und winkte den Kindern freundlich zu. Seine Augen blitzten durch die runde Brille.
“Wir fahren heute zum Flohmarkt!”, rief Onkel Basti.
“Oh ja”, rief Laurens, “zum Flohmarkt, das wird bestimmt lustig!”
Die Kinder stiegen ins Auto ein und Onkel Basti fuhr los.
“Hmm. Was ist eigentlich ein Flohmarkt?”, fragte Laurens. Erst jetzt merkte er, dass er eigentlich gar nicht so genau wusste, was ein Flohmarkt überhaupt ist.
“Ja richtig! Was ist überhaupt ein Flohmarkt?”, fragte jetzt auch Linus.
“Auf einem Flohmarkt können Leute einen kleinen Stand aufbauen und ihre alten Sachen verkaufen. Dinge, die nicht mehr gebraucht werden, finden da einen neuen Besitzer. Ein anderer kann das sicher noch gebrauchen. Du findest da alte Bücher, Kaffeemaschinen, Teller und Töpfe, Spielzeug und noch vieles mehr!”, antwortete Onkel Basti.
“Oh, da freue ich mich schon!”, sagte Linus.
“Ich mich auch!”, sagte Laurens. “Ich hätte unheimlich gerne ein neues Spielzeugauto. Oder noch besser ein kleines Boot, das ich auf
dem Teich fahren lassen kann!”
Seine Augen glänzten vor Vorfreude.
“Wir werden mal schauen, ob wir das finden.
Das ist ja das Tolle an einem Flohmarkt, man weiß nie, was es dort gibt. Man kann sich überraschen lassen. Vielleicht finde ich ja eine neue Pfeife!”, freute sich Onkel Basti.
Sie bogen auf einen großen Parkplatz ein und stellten das Auto ab. Hinter dem Parkplatz konnten die Kinder schon die Tische sehen auf denen viele große und kleine Sachen standen. Jede Menge Menschen standen drum herum und schauten schon, was sie sich vielleicht kaufen könnten.
Die Kinder zogen Onkel Basti hinter sich her.
“Oh, schau mal dort”, sagte Laurens zu Linus, “da gibt es ganz viel Spielzeug!”
Und tatsächlich, dort stand ein Tisch, randvoll mit schönen Spielzeugen. Hinter dem Tisch stand ein größerer Junge, der die Spielzeuge verkaufte.
“Wie heißt du?”, fragte Linus den Jungen.
“Ich bin Thomas!”, sagte der Junge. “Gefällt dir mein Spielzeug?”
“Ja klar!”, sagte Linus, “Aber warum verkaufst du denn die ganzen tollen Spielsachen?”
“Ich brauche sie nicht mehr, und ich spare für ein neues Fahrrad!”, entgegnete der Junge.
“Möchtest du denn gerne etwas kaufen?”
“Dein rotes Spielzeugauto finde ich toll”, sagte Linus, “das mit den Türen, die sich öffnen lassen!”
“Und ich finde das Puzzle toll!”, sagte Laurens und zeigte auf einen Karton.
“Das könnt ihr zusammen für zwei Euro haben!”, sagte der Junge.
“Ist das in Ordnung?”, fragte Linus Onkel Basti.
“Das ist in Ordnung!”, lächelte Onkel Basti und gab dem Jungen ein Geldstück. Stolz nahmen Linus und Laurens ihre neuen Spielsachen.
“Ist schön hier auf dem Flohmarkt!”, sagte Laurens und trug glücklich sein neues Puzzle unter dem Arm.
Sie schlenderten weiter über den Flohmarkt. Was die Leute hier alles verkaufen wollten: Alte Taschen, Jacken, Tassen, Teller, Radios, Bilder, Bücher und vieles mehr! Die Kinder kamen aus dem Staunen kaum noch raus.
Da rief Onkel Basti auf einmal: “Da gibt es Pfeifen!”
An einem Stand hatte Onkel Basti zwischen vielem alten Kram ein paar Pfeifen entdeckt. Immer, wenn Onkel Basti Pfeifen fand, nahm er sich eine mit. Er hatte zu Hause schon ein großes Regal, das von oben bis unten mit Pfeifen gefüllt war, doch er sagte immer: ”Pfeifen kann ich nicht genug haben!”
Und so hatte er auch meistens eine Pfeife im Mund. Genauso, wie der alte Mann mit dem wuscheligen grauen Haar, der hinter dem Tisch stand.
“Verkaufen Sie die tollen Pfeifen hier?”, fragte Onkel Basti den alten Mann.
“Ja, sicher doch”, antwortete er, “ich habe so viele, sie passen gar nicht mehr alle in meinen Schrank! Ich bin umgezogen, jetzt trenne ich mich von vielen alten Sachen. Sie passen nicht alle in meinen Keller. Schauen Sie sich gerne noch ein bisschen um, es sind ein paar tolle Sachen dabei!”
“Ich nehme auf jeden Fall die schönen Pfeifen!”, sagte Onkel Basti.
“Aber gerne!”, sagte der alte Mann und packte die Pfeifen in Zeitungspapier ein.
Linus schaute unter dem Tisch, was der alte Mann dort noch für Dinge stehen hatte. Zwischen ein paar alten Koffern fand er ein seltsames Gerät, das er noch nie vorher gesehen hatte. Es war ein Kasten, etwa so groß wie ein Schuhkarton, mit Zeigern, wie bei einer Uhr, einem Knopf, ein paar Lämpchen, einem kleinen Schornstein und einem Hebel.
“Was ist denn das?”, fragte Linus erstaunt.
“Oh, du hast die Maschine gefunden!”, lachte der Mann. “Die ist schon ganz alt! Ich weiß gar nicht ob sie noch funktioniert. Ich bin Erfinder, ich habe mein ganzes Leben lang schöne Sachen erfunden. Das ist eine der ersten Erfindungen, die ich erfunden habe. Das ist eine Zeitrückholmaschine!”
„Eine Zeitrückholmaschine? Was macht man denn damit?”, fragte Laurens.
“Damit kannst du Zeit zurückholen. An den Zeigern stellst du ein, wieviel Zeit du dir zurückholen möchtest, dann ziehst du kräftig an dem Hebel und schon holt die Maschine dir die Zeit zurück! Leider hat die Maschine nie besonders gut funktioniert, ich habe wohl irgendetwas falsch angeschlossen. Sie macht immer irgendwelche Fehler. Deswegen habe ich sie lange nicht mehr benutzt.”
“Was denn für Fehler?”, fragte Linus.
“Nun ja, leider weiß man das vorher nie genau. Sie macht immer etwas anderes falsch. Das bleibt dann leider auch so. Einmal wollte ich mir Zeit zurückholen um ein bisschen länger schlafen zu können. Seitdem ist es in meinem Schlafzimmer immer hell. Wenn ich meine Lampe anmache, wird es dunkel. Das war ziemlich blöd. Das ist ganz schön verrückt!” Der alte Mann lachte. “Jetzt muss ich immer das Licht anmachen, wenn ich schlafen gehen möchte.”
“Das geht doch gar nicht!”, lachte Onkel Basti. “Oh doch! Probieren sie es aus. Vielleicht funktioniert sie ja noch!”, meinte der alte Mann.
“Dürfen wir?”, fragte Laurens gespannt.
Onkel Basti lachte: “Na, von mir aus!”
Der alte Mann erklärte den Kindern, wie sie funktioniert: “Zuerst stellt ihr an den Zeigern die Zeit ein, die ihr zurückholen möchtet, sagen wir fünf Minuten. Dann drückt ihr diesen Knopf und betätigt den Hebel. Wenn ihr zusammen den Hebel drückt, dann holt ihr auch zusammen die Zeit zurück.”
Der Mann schob den Zeiger ein wenig zurück, dann durfte Linus den Knopf drücken. Augenblicklich fing es in der Maschine an zu rappeln und schnaufen, aus dem Schornstein stiegen Rauchwölkchen auf und die vielen Lämpchen fingen an, bunt zu blinken.
“Dann mal los!”, sagte der Mann.
Linus und Laurens umfassten den Hebel. Gemeinsam drückten sie ihn hinunter.
Eine große Rauchwolke stieg aus dem Schornstein auf.
Der Rauch aus dem Schornstein zog weg. Linus und Laurens schauten sich an. Funktionierte die Maschine noch?
“Verkaufen Sie die tollen Pfeifen hier?”, fragte Onkel Basti den alten Mann.
“Ja, sicher doch”, antwortete er, “ich habe so viele, sie passen gar nicht mehr alle in meinen Schrank! Ich bin umgezogen, jetzt trenne ich mich von vielen alten Sachen. Sie passen nicht alle in meinen Keller. Schauen sie sich gerne noch ein bisschen um, es sind ein paar tolle Sachen dabei!”
“Ich nehme auf jeden Fall die schönen, eh, Rasierapparate!”, sagte Onkel Basti.
“Entschuldigen Sie, lagen dort nicht gerade noch schöne Pfeifen?”
Verdutzt schauten Onkel Basti und der alte Mann auf den Tisch.
“Seltsam!” Der alte Mann kratzte sich am Kopf, so dass seine grauen Haare in alle Richtungen standen. “Ich dachte ich hätte dort meine Pfeifen hingelegt. Sie wollen also die Rasierapparate kaufen?”
“Eigentlich nicht!”, sagte Onkel Basti. “Ich interessiere mich nur für Pfeifen.”
Linus und Laurens lachten herzhaft. Die Zeitrückholmaschine funktionierte noch, und lustig war sie auch noch.
“Wir hätten aber gerne die Zeitrückholmaschine!”, sagte Linus. Laurens nickte zustimmend.
“Oh, ihr habt die Maschine gefunden!”, sagte der alte Mann. “Tatsächlich, das ist eine Zeitrückholmaschine. Die ist schon ganz alt! Ich weiß gar nicht ob sie noch funktioniert. Ich bin Erfinder, ich habe mein ganzes Leben lang schöne Sachen erfunden. Das ist eine der ersten Erfindungen, die ich erfunden habe. Damit kannst du Zeit zurückholen. An den Zeigern stellst du ein, wieviel Zeit du dir zurückholen möchtest, dann ziehst du kräftig an dem Hebel und schon holt die Maschine dir die Zeit zurück! Leider hat die Maschine nie besonders gut funktioniert, ich habe wohl irgendetwas falsch angeschlossen. Sie macht immer irgendwelche Fehler. Deswegen habe ich sie lange nicht mehr benutzt.”
“Was denn für Fehler?”, fragte Linus. Die beiden konnten sich kaum das Lachen verkneifen. Die Maschine hatte tatsächlich die Zeit zurückgeholt, aber nur für ihn und Laurens. Für Onkel Basti und den alten Mann war es immer noch das erste Mal.
“Nun ja, leider weiß man das vorher nie genau. Sie macht immer etwas anderes falsch. Das bleibt dann leider auch so. Einmal wollte ich mir Zeit zurückholen um ein bisschen länger schlafen zu können. Seitdem ist es in meinem Schlafzimmer immer hell. Wenn ich meine Lampe anmache, wird es dunkel. Das war ziemlich blöd. Das ist ganz schön verrückt!” Der alte Mann lachte. “Jetzt muss ich immer das Licht anmachen, wenn ich schlafen gehen möchte.”
“Das geht doch gar nicht!”, lachte Onkel Basti.
“Wir möchten die Maschine gerne haben, geht das, Onkel Basti?”
Onkel Basti lachte noch: “Ja, meinetwegen, wenn sie nicht zu teuer ist!”
“Ach was”, sagte der alte Mann, “ich weiß ja nicht mal, ob sie noch funktioniert. Sie können sie für fünf Euro haben.”
“Na gut!”, Onkel Basti zückte seinen Geldbeutel und gab dem Mann das Geld.
“Soll ich euch noch zeigen, wie sie funktioniert?”, fragte der alte Mann.
“Nee, das ist nicht nötig!”, grinste Laurens.
“Dann viel Spaß mit eurer Maschine, liebe Kinder. Aber seid vorsichtig, man weiß nie was die Maschine verdreht!” Er winkte den Kindern nach.
Als sie wieder zusammen im Auto saßen, sagte Onkel Basti nachdenklich: “Ich war mir wirklich sicher, dass der alte Mann Pfeifen auf dem Tisch liegen hatte. Und dann waren da nur Rasierapparate. Sehr seltsam. Vielleicht muss ich doch mal zum Augenarzt gehen.”