Dr. Stefan Frank 2477 - Stefan Frank - E-Book

Dr. Stefan Frank 2477 E-Book

Stefan Frank

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Beschreibung

Vertraue nicht dem falschen Mann - Durchschaut Melissa, welches falsche Spiel mit ihr getrieben wird?

Als Melissa feststellt, dass sie schwanger ist, ist sie zunächst geschockt. Der Vater ihres ungeborenen Kindes ist Ingo, eine flüchtige Urlaubsbekanntschaft. Mit ihm hat sie eine romantische Nacht verbracht, ihn danach jedoch nie wiedergesehen. Trotzdem ist für die junge Frau sofort klar, dass sie das Baby bekommen wird.
Die Geburt verläuft dramatisch. Zum Glück stehen Dr. Stefan Frank und dessen Bekannter Martin ihr als Geburtshelfer bei.
Zwischen der frischgebackenen Mutter und Martin besteht sofort eine außergewöhnliche Vertrautheit, und in den folgenden Wochen entspinnen sich zarte Gefühle. Doch ausgerechnet da taucht Ingo plötzlich auf. Er hat seine Urlaubsliebe augenscheinlich nicht vergessen und will nun alles tun, um Melissa endgültig zu erobern. Als er erfährt, dass er sogar Vater ist, kennt seine Freude keine Grenzen. Innig bittet er Melissa, ihnen als Familie eine Chance zu geben.
Melissa ist hin- und hergerissen. Sie ahnt nicht, dass einer der beiden Männer ein böses Spiel mit ihr treibt. Aber zum Glück gibt es ja Dr. Stefan Frank. Der kennt nämlich die Wahrheit und will alles tun, um seine Patientin vor einer falschen Entscheidung zu bewahren ...

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Inhalt

Cover

Impressum

Vertraue nicht dem falschen Mann

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: PeopleImages / iStockphoto

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar

ISBN 978-3-7325-7379-0

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Vertraue nicht dem falschen Mann

Durchschaut Melissa rechtzeitig, welches falsche Spiel mit ihr getrieben wird?

Als Melissa feststellt, dass sie schwanger ist, ist sie zunächst geschockt. Der Vater ihres ungeborenen Kindes ist Ingo, eine flüchtige Urlaubsbekanntschaft. Mit ihm hat sie eine romantische Nacht verbracht, ihn danach jedoch nie wiedergesehen. Trotzdem ist für die junge Frau sofort klar, dass sie das Baby bekommen wird.

Die Geburt verläuft dramatisch. Zum Glück stehen Dr. Stefan Frank und dessen Bekannter Martin ihr als Geburtshelfer bei.

Zwischen der frischgebackenen Mutter und Martin besteht sofort eine außergewöhnliche Vertrautheit, und in den folgenden Wochen entspinnen sich zarte Gefühle. Doch ausgerechnet da taucht Ingo plötzlich auf. Er hat seine Urlaubsliebe augenscheinlich nicht vergessen und will nun alles tun, um Melissa endgültig zu erobern. Als er erfährt, dass er sogar Vater ist, kennt seine Freude keine Grenzen. Innig bittet er Melissa, ihnen als Familie eine Chance zu geben.

Melissa ist hin- und hergerissen. Sie ahnt nicht, dass einer der beiden Männer ein böses Spiel mit ihr treibt. Aber zum Glück gibt es ja Dr. Stefan Frank. Der kennt nämlich die Wahrheit und will alles tun, um seine Patientin vor einer falschen Entscheidung zu bewahren …

„Servus, Lissi. Na, drückt der Kleine?“, fragte Melanie mit einem mitfühlenden Blick auf ihre Schwester, die mit lang ausgestreckten Beinen auf einem Küchenstuhl saß und mit beiden Händen ihren Babybauch umfasst hielt.

Melissa blickte auf und stöhnte schwer, lächelte aber glücklich.

„Ach, heute ist Mister X sehr aktiv. Seit Stunden schon tritt und boxt er mir mit Vorliebe in den Magen.“

„Das Gefühl kenne ich gut! In den letzten Wochen meiner beiden Schwangerschaften hatten meine Kleinen auch nichts Besseres zu tun, als ihre Mama zu quälen“, sagte Melanie. Sie legte ihre Einkäufe auf die Arbeitsplatte und setzte sich zu Melissa an den Tisch. „Aber umso mehr freut man sich, dass es bald vorbei ist.“

Tröstend tätschelte sie den Arm ihrer Schwester.

„Drei Wochen noch! Wenn mein Sohn so weitermacht, dann schmeiße ich ihn vorzeitig raus“, scherzte Lissi und strich über ihren beeindruckend dicken Bauch. „Hörst du, Mister X? Benimm dich!“

„Hast du dich immer noch nicht zu einem Namen durchringen können? Dein Sohn kann doch nicht noch Mister X heißen, wenn er auf der Welt ist.“

„Warum nicht?“, fragte Lissi lachend. „Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich das beim Standesamt durchsetzen kann. Aber mal im Ernst, solange er noch in meinem Bauch ist, bleibt er Mister X. Aber dann soll er Noah heißen, zumindest mit Rufnamen.“

„Gefällt mir gut. Noah Meier! Das passt. Ich finde immer, dass zu einem kurzen Nachnamen auch ein kurzer Vorname gehört. Und Ingo dann als Zweitnamen?“

„Ich weiß nicht!“, erwiderte Melissa zögerlich. „Mister X wird seinen Vater niemals kennenlernen, vielleicht empfindet er das später als Bürde, wenn er seinen Namen trägt.“

„Das glaube ich nicht. Ingo ist doch kein Verbrecher oder sonst irgendein Bösewicht, der Noah mal unangenehm sein könnte.“

„Wer weiß. Ich kenne ihn ja gar nicht. Der Tag und die Nacht auf der Insel haben nicht gereicht, um Ingo wirklich kennenzulernen“, seufzte Melissa.

„Na, immerhin haben sie gereicht, um schwanger zu werden“, entgegnete Melanie schmunzelnd.

„Tja, das ist wohl wahr. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich sicher auf die romantische Liebesnacht am Balinesischen Strand verzichtet. Aber dann wäre mir was entgangen.“ Melissa lächelte versonnen. „Inzwischen bin ich richtig glücklich, dass ich bald meinen kleinen Mister X in den Armen halten kann.“

„Das freut mich für dich“, sagte Melanie, stand auf, umarmte ihre Schwester und drückte ihr einen dicken Kuss auf das lange dunkle Haar. „Ich freue mich auch, dass du zu uns gezogen bist. Und nicht nur ich finde das super, auch Jasper, Jakob und Anton freuen sich über dich und unseren baldigen Familienzuwachs.“

„Ich weiß gar nicht, womit ich eine so tolle Schwester wie dich verdient habe“, sagte Melissa dankbar und wischte sich verstohlen eine vorwitzige Träne von der Wange.

Als Melissa Meier vor einem guten halben Jahr festgestellt hatte, dass ihre Urlaubsliaison Folgen gehabt hatte, war für sie im ersten Moment eine Welt zusammengebrochen, denn nach der Reise hatte sie beruflich neu durchstarten wollen.

Nach ihrer Ausbildung zur Erzieherin hatte sie drei Jahre in einer Einrichtung gearbeitet, in der sie gar nicht glücklich gewesen war. Sie hatte gekündigt und sich einen vierwöchigen Urlaub gegönnt, um sich danach mit neuer Kraft auf eine Stelle zu bewerben.

Doch als Schwangere hatte sie kaum eine Chance auf eine Neuanstellung, denn gerade im Bereich der Kindererziehung galten besonders strikte Regeln, um Schwangere – beziehungsweise die ungeborenen Kinder – vor Infektionen zu schützen. Wer würde schon eine neue Mitarbeiterin einstellen, die nur sehr begrenzt einsetzbar war und dann auch noch in wenigen Monaten in den Mutterschutz ging?

Trotz aller finanziellen und organisatorischen Schwierigkeiten war für Melissa immer klar gewesen, dass eine Abtreibung nicht infrage kam.

Von ihrer Schwester Melanie, die mit ihrem Mann und zwei Kindern in einem großen Haus lebte, war das rettende Angebot gekommen. Melanie hatte vorgeschlagen, dass Melissa zu der kleinen Familie nach Grünwald ziehen sollte. Melissa müsste fürs Erste keine Miete zahlen und hätte in ihrer Schwester eine große Stütze bei der Versorgung und Betreuung ihres Kindes.

Dankbar hatte Melissa das großzügige Angebot angenommen. Sie hatte ihre Wohnung in Augsburg gekündigt und war vor acht Wochen nach Grünwald gezogen.

Ein paar Monate nach der Geburt würde sie versuchen, in Grünwald eine Stelle als Erzieherin zu bekommen, um finanziell wieder auf eigenen Beinen zu stehen.

„Servus, ihr beiden“, grüßte Jasper, Melanies Mann, der gerade von der Arbeit kam. Er gab Melissa einen Kuss auf die Wange und strich sachte über ihren Bauch, um auch seinen ungeborenen Neffen zu begrüßen. Seine Ehefrau bekam eine zärtliche Umarmung und einen Kuss auf den Mund. „Alles in Ordnung bei euch? Wo sind denn die Kinder?“

„Jakob und Anton sind noch bei den Nachbarskindern. Ich hole sie zum Abendessen rüber“, antwortete Melanie. „Wollen wir sofort essen?“

„Ich würde gern vorher noch unter die Dusche springen und zwei Telefonate erledigen, wenn das für euch okay ist.“

„Klar. Es gibt heute Abend sowieso nichts Warmes“, sagte Melanie.

Jasper ging ins Bad und ließ die Schwestern wieder allein. Melanie begann, den Tisch zu decken. Melissa schob ihren Teller von sich.

„Ich will heute nichts essen. Seit gestern führt jeder Bissen zu einem ekligen Sodbrennen. Ich habe das Gefühl, dass meine Speiseröhre schon ganz verätzt ist“, klagte Melissa.

„So schnell geht das bestimmt nicht“, gab ihre Schwester milde lächelnd zurück. „Das mit dem Sodbrennen kenne ich auch. Wir beide haben wohl die gleichen Probleme in der Schwangerschaft. Ich habe damals alles Mögliche versucht. Geholfen hat mir aber erst so ein Pülverchen, das ich von Dr. Frank bekommen habe.“

„Und das durftest du während der Schwangerschaft nehmen?“

„Schwesterchen! Glaubst du, ich hätte Medikamente geschluckt, die meinem Kind eventuell schaden?“

„Natürlich nicht. Hast du noch etwas von dem Pulver? Oder erinnerst du dich an den Namen?“

„Weder noch“, sagte Melanie nach kurzem Nachdenken und zuckte mit den Schultern. „Aber ich kann bei Dr. Frank in der Praxis anrufen und nachfragen. Oder, noch besser, du gehst morgen selbst in seine Sprechstunde. Du hast doch gesagt, dass du dir einen Hausarzt in Grünwald suchen willst. Dann kannst du unseren Doktor gleich mal in Augenschein nehmen.“

„Ich glaube, das mache ich. Ich rufe morgen an und frage nach einem Termin. Ich bin ganz gespannt auf den Doktor, den alle so toll finden. Meine Frauenärztin ist ja für zwei Wochen im Urlaub, da ist es vielleicht sowieso nicht schlecht, wenn ich zu Dr. Frank gehe. Dann kennt er mich schon, falls in den nächsten vierzehn Tagen etwas ist.“

„Eine gute Idee. Dr. Frank ist auch Geburtshelfer, also unter Umständen sogar ein richtig kompetenter Ersatz für deine Frauenärztin.“

„Seine Praxis ist in der Gartenstraße, nicht?“

Plötzlich krümmte Melissa sich unter Schmerzen zusammen und stöhnte.

„Puhhh! Das vaterlose Kind wird bestimmt mal Kick-Boxer!“

Sie atmete flach ein und versuchte, sich zu strecken.

„Ach, du Arme! Sag mal, apropos vaterloses Kind: Willst du nicht doch einen Versuch unternehmen, Ingo aufzutreiben? Vielleicht einen Privatdetektiv engagieren?“, fragte Melanie.

„Wie soll das gehen? Ich kenne doch nur seinen Vornamen und weiß bloß, dass er in Berlin lebt. Noch nicht mal ein Foto habe ich von ihm. Da lacht mich doch jeder Privatdetektiv aus, wenn ich sage, er soll einen Ingo in Berlin finden.“

„Wie blöd aber auch, dass dir deine Geldbörse mit Ingos Visitenkarte gestohlen wurde! Warum hast du dir seine Karte nur nicht genauer angesehen?“

„Das habe ich dir doch schon hundert Mal erklärt! Er hat mir zum Abschied seine Karte gegeben und sie selbst in mein Portemonnaie gesteckt. Ich habe die Karte gar nicht richtig gesehen. Dann haben wir uns noch einmal lange umarmt, bevor Ingo in sein Taxi gestiegen ist. Und als das Taxi weggefahren war, war auch mein Portemonnaie weg.“

„Zu dumm! Aber der Mann muss doch erfahren, dass er Vater wird. Gib eine Anzeige in Berliner Zeitungen auf. Was meinst du dazu?“

„Ich meine, dass ich das nicht will! Bitte, Mel, können wir das Thema nicht lassen? Ingo hat kein Interesse an mir, denn er hätte mich ja anrufen können. Schließlich hat er ja meine Daten, denn seine Börse wird ihm nicht auch gestohlen worden sein!“

„Wenn er weiß, dass du schwanger von ihm bist, dann sieht es bestimmt anders aus. Er wird doch …“

„Mel! Ich habe mich entschieden, Mister X auch ohne Vater zu bekommen. Wieso sollte Ingo ein Kind von einer Frau wollen, die ihn nur für eine einzige Liebesnacht interessiert hat? Ich möchte meinem Kleinen später nicht erzählen müssen, dass sein Vater ihn nicht gewollt hat. Lieber erzähle ich ihm von der schönen Nacht am Strand und dem unglücklichen Verlust der Adresse seines Vaters. Mister X kann dann glauben, sein Vater würde ihn lieben, wenn er von ihm wüsste.“

„Ich glaube, du unterschätzt, wie wichtig es für Kinder ist, zu wissen, wer die leiblichen Eltern sind. Ich kann nur hoffen, dass es dir der kleine Noah später nicht übel nimmt, dass du nicht alles unternommen hast, um seinen Vater zu finden.“

Melissa blickte nachdenklich auf den Tisch und spielte mit ihren langen dunklen Haaren.

„Vielleicht hast du recht. Ich muss noch einmal in Ruhe darüber nachdenken.“

***

„Grüß Gott, liebe Frau Giesecke“, sagte Martin Linke mit einer leichten Verbeugung. „Gut schauen Sie aus! Sie werden von Mal zu Mal jünger. Wie machen Sie das bloß? Ist denn der Doktor noch in der Praxis?“

„Guten Tag, Herr Linke“, antwortete die altgediente Sprechstundenhilfe von Dr. Stefan Frank und schüttelte lächelnd den Kopf über die Schmeicheleien des jungen Mannes.

Sie mochte den Tennispartner ihres Chefs sehr gern und freute sich, wenn er in die Praxis kam. Zwar kam er selten als Patient, aber er besuchte Dr. Frank gelegentlich in der Mittagspause, denn Martins Restaurationswerkstatt lag in einer Nebenstraße zur Praxis.

„Der Chef ist schon oben in seiner Wohnung. Ich soll Ihnen sagen, Sie können hochkommen.“

„Und Sie, Schwester Martha? Hat der Doc Sie dazu verdonnert, die Stellung zu halten? Haben Sie denn keine Pause?“

„Doch, doch, ich mache auch Mittagspause. Ich schließe gleich die Tür, setze mich gemütlich ins Labor und esse. Und wenn dann noch ein bisschen Zeit ist, lege ich noch kurz die Beine hoch“, antwortete Martha Giesecke.

„Dann bin ich zufrieden. Ich dachte schon, ich müsste mit Stefan schimpfen“, erwiderte Martin lachend.

„Das ist nicht nötig. Außerdem kann ick mich ganz gut selbst wehren, wenn mir was nicht passt“, erklärte Martha resolut. Obwohl sie schon lange in Bayern lebte, fiel sie häufig in ihren Berliner Zungenschlag zurück, besonders dann, wenn sie etwas sehr deutlich betonen wollte.

„Da bin ich sicher, Frau Giesecke. Ich wünsche Ihnen eine erholsame Pause und noch einen schönen Tag“, sagte Martin und nickte der Sprechstundenhilfe lächelnd zum Abschied zu. „Bis bald.“

„Ihnen auch einen schönen Tag“, rief Martha hinter dem jungen Mann her.

Martin ging zur Wohnung des Arztes hinauf. Alexandra Schubert, die Lebensgefährtin von Dr. Stefan Frank, öffnete ihm die Tür.

„Servus, Alexa! Wie schön, dass du auch hier bist, denn mit dir wollte ich auch sprechen.“

„Stefan hat mir schon gesagt, worum es geht. Aber komm doch erst einmal herein.“

Martin begrüßte Dr. Frank, der gerade den Tisch im Esszimmer deckte.

„Hallo, Martin. Ich hoffe, du hast ein bisschen Hunger mitgebracht. Alexa hat gestern Abend eine wunderbare Erbsensuppe gekocht, das reicht noch für heute mit. Magst du?“

„Sehr gerne. Ich liebe Erbsensuppe. Bei diesem schäbig nass-kalten Wetter draußen genau das richtige Essen“, antwortete Martin erfreut.

Kurz darauf kam Alexandra mit einer dampfenden Terrine aus der Küche. Die drei setzten sich zu Tisch und ließen es sich schmecken.

„So, nun erzähl mal ganz genau, was du vorhast“, forderte Stefan Frank den Gast auf. „Ich weiß nur, dass du für krebskranke Kinder bei uns Ärzten sammeln willst.“

„Ihr wisst doch, dass ich ein- bis zweimal im Monat als Krankenhausclown auf der Kinderkrebsstation der Waldner-Klinik tätig bin. Ich merke jedes Mal, wie wichtig es für die kranken Kinder ist, von ihrem Leiden abgelenkt zu werden, zu lachen und sich wenigstens für eine kleine Weile als ganz normales Kind zu fühlen.“

„Es ist wirklich ganz schrecklich, wenn so ein armes Würmchen an Krebs erkrankt“, sagte Alexandra mitfühlend. „Bist du der einzige Krankenhausclown in der Waldner-Klinik?“

„Leider ja. Ich habe noch einige weitere Clown-Kollegen, aber die sind in anderen Häusern eingesetzt. Wir alle machen das ehrenamtlich, sind aber viel zu wenige. Wir können noch nicht einmal alle Kliniken bedienen. Deshalb will ich Sponsoren für unseren Verein Clowns in der Medizin suchen. Einmalige Spenden sind natürlich auch willkommen, aber eigentlich suchen wir monatliche Spender, damit wir Clownseinsätze, aber auch die Ausbildung der Klinikclowns bezahlen können.“

„Das ist ein tolles Projekt“, sagte Alexandra. „Aber willst du wirklich nur bei Ärzten sammeln?“

„Nein, eigentlich nicht, aber irgendwo muss ich ja anfangen. Ich dachte, dass Ärzte am besten wissen, worum es geht, und leichter bereit sind, regelmäßig zu spenden. Und – na ja, versteht das jetzt bitte nicht falsch, aber ihr verdient ja auch nicht schlecht“, sagte Martin.

„Ich finde, dass Alexa recht hat. Warum legst du deine Sponsorensuche nicht gleich breiter an? Selbst wenn Leute nur zwei Euro im Monat spenden, läppert sich da auch einiges zusammen, wenn es viele sind“, meinte Dr. Frank.

„Meinetwegen gerne. Aber wie sollen wir die Leute erreichen? Wisst ihr, ich habe gedacht, dass ihr beide als Ärzte eure Berufskollegen ansprechen könntet. Das war es eigentlich, was ich mit euch besprechen wollte.“

„Was mich betrifft, mache ich das gerne“, sagte Alexandra. „Aber wir sollten trotzdem zweigleisig fahren. Das heißt, wir sprechen die Kollegen an, versuchen aber auch, andere Spender zu finden.“

„Das sehe ich genauso“, unterstützte Dr. Frank sie. „Ich würde mich bereit erklären, einen Brief an die Münchner Ärzte zu verfassen. Du, Martin, könntest mich vielleicht mit einigen Erfahrungsberichten unterstützen. Ich meine persönliche Eindrücke von dir, den anderen Clowns und natürlich von den Kindern, Eltern und behandelnden Ärzten. Was meinst du, Alexa? Hilfst du mir? Du kannst doch viel besser formulieren als ich.“

„Natürlich helfe ich, du alter Schmeichler“, entgegnete Alexandra Schubert lachend.

„Super. Vielen Dank“, freute sich Martin. „Und wie erreichen wir den Rest Münchens?“

„Schau mal einer an, erst will er nur ein paar Ärzte anzapfen, und jetzt träumt er schon von ganz München“, sagte Stefan Frank lachend.

„Think big! Das habe ich gerade von deiner Alexa gelernt.“

„Tja, die Schönste aller Augenärztinnen ist auch noch eine kluge Frau“, sagte Dr. Frank, legte den Arm um seine Freundin und küsste sie auf die dunkle Lockenpracht.

„Gut, dass du es endlich einsiehst.“ Alexandra lachte. „Ich habe da tatsächlich eine Idee …“

Sie machte eine Kunstpause und genoss es, dass die beiden Männer sie erwartungsvoll ansahen.

„Nun spann uns nicht auf die Folter! Was schlägst du vor?“, bohrte Dr. Frank nach.