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Quinn bringt die Musik zurück! Quinn ist der dritte Schatzdrache im Bunde. Ihre Jadedrachenkräfte sind wie geschaffen dafür, den letzten verbliebenen Gegenstand zu finden, den die Schattengeister der Baumkönigin gestohlen haben: die Herzgeige. Die Kobolde werden von Stunde zu Stunde stärker, doch Quinn hat keine Angst. Sie ist bereit, zurückzuschlagen - mit den anderen Schatzdrachen an ihrer Seite. - Starke Identifikationsfiguren, starke Themen: Freundschaft, magische Welten, Hilfsbereitschaft - Kurze, niedrigschwellige Texte für angehende Leser:innen Alle Bücher der Reihe ›Dragon Girls‹: Band 1: Azmina, der Golddrache Band 2: Willa, der Silberdrache Band 3: Naomi, der Regenbogendrache Band 4: Mei, der Rubindrache Band 5: Aisha, der Saphirdrache Band 6: Quinn, der Jadedrache Dieses Buch gibt es in zwei Versionen: mit und ohne Sammelkarte. Sobald die Sammelkarten-Ausgabe ausverkauft ist, liefern wir die Ausgabe ohne Sammelkarte aus.
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Seitenzahl: 64
Veröffentlichungsjahr: 2025
Die Macht der Musik
Quinn ist der dritte Schatzdrache unter den Freundinnen. Ihre Jadedrachenkräfte sind wie geschaffen dafür, den letzten verbliebenen Gegenstand zu finden, den die Schattengeister der Baumkönigin gestohlen haben: die Herzgeige. Die Kobolde werden von Stunde zu Stunde stärker, doch Quinn hat keine Angst. Sie ist bereit zurückzuschlagen – mit den anderen Schatzdrachen an ihrer Seite.
Von Maddy Mara sind bei dtv außerdem lieferbar:
Dragon Girls – Azmina, der Golddrache (Band 1)
Dragon Girls – Willa, der Silberdrache (Band 2)
Dragon Girls – Naomi, der Regenbogendrache (Band 3)
Dragon Girls – Mei, der Rubindrache (Band 4)
Dragon Girls – Aisha, der Saphirdrache (Band 5)
Maddy Mara
Quinn, der Jadedrache
Band 6
Aus dem Englischenvon Nadine Mannchen
Mit Illustrationenvon Thais Damião
Quinn summte leise vor sich hin, als sie ihre glänzende goldene Trompete zurück in den samtbeschlagenen Instrumentenkoffer legte. Um sie herum herrschte lautstarkes Geschnatter, während die übrigen Kinder des Orchesters nach der Probe ihre Sachen packten. Alle waren aufgeregt. Morgen Abend fand das große Konzert statt!
Quinn freute sich heute besonders, weil sie eine neue Melodie im Kopf hatte. Sie liebte es, ihre eigenen Songs zu komponieren. Verstohlen schaute sie sich um. Ihre Musik vor allen anderen zu spielen, traute sie sich nicht. Allerdings beachtete sie gerade niemand. Vielleicht könnte sie es wagen?
Schnell holte sie die Trompete noch einmal aus dem Koffer. Das glatte Metall fühlte sich richtig gut an. Manchmal kam es Quinn fast so vor, als wäre die Trompete ein Teil von ihr. Und zwar der laute! Konzentriert begann sie zu spielen. Die Melodie floss aus ihrem Kopf in das Instrument und von dort aus in die Luft. Sie wiederholte das Ganze und verfeinerte es. Quinn wurde richtig warm ums Herz. Es klang sogar noch schöner, als sie gehofft hatte.
»Das klingt super, Quinn! Was war das?«
Erschrocken wirbelte Quinn herum. Die Orchesterleiterin, Frau Tran, lächelte sie an.
»Das ist kein echtes L-L-Lied«, stammelte Quinn. »Das habe ich mir nur ausgedacht.«
»Oh, und ob das ein echtes Lied war«, meinte Frau Tran. »Und es ist wundervoll, Quinn. Spiel es doch morgen, gleich zu Konzertbeginn. Würdest du das machen?«
Quinns Hände begannen zu schwitzen. Sie spielte unheimlich gern im Schulorchester. Es fühlte sich fast magisch an, wenn die verschiedenen Instrumente einen gemeinsamen Klang erzeugten. Zusammen erschufen sie etwas, das größer und schöner war als alles, was die Musiker einzeln je spielen könnten. Doch ein Solo vor Publikum? Dazu fehlte ihr der Mut.
Frau Tran war allerdings so begeistert, dass Quinn nur schwer Nein sagen konnte!
»Vielleicht«, antwortete sie und nestelte nervös an der jadegrünen Perle ihres Freundschaftsarmbands. Das hatte sie im Schmuckbastelkurs gemeinsam mit ihren Freundinnen angefertigt: Mei und Aisha. Beide waren sehr mutig. Sie hätten sicher keine Angst davor, ein Solo zu spielen.
Frau Tran sah sie freundlich an. »Wenn du nicht möchtest, musst du es nicht tun, Quinn. Es wäre nur schön, wenn die anderen deine Musik hören dürften. Denk einfach darüber nach und sag mir morgen Bescheid, einverstanden?«
»Okay.« Quinn nickte und Frau Tran schlenderte mit Quinns neuem Lied auf den Lippen davon.
Als Quinn ihre Trompete nun zum zweiten Mal in den Koffer legen wollte, hörte sie Gesang. Er kam ihr vertraut vor, war aber sehr leise. Woher kam er? Verwundert sah sie sich im Zimmer um. Abgesehen von Frau Tran, die Notenständer aufräumte, war niemand mehr da.
Im Wald vor dem Fenster wiegten sich die Bäume. Sie schienen Quinn zu rufen. Schlagartig pochte Quinns Herz schneller. Sie war ziemlich sicher, dass sie wusste, was hier vor sich ging. Es war noch gar nicht lange her, da hatten Mei, Aisha und sie herausgefunden, dass sie mehr vereinte als die Liebe zu Schmuck. Sie waren Dragon Girls, und zwar Schatzdrachen! Ihre Aufgabe war es, die Schätze des Zauberwaldes zu bewahren. Wenn sie gebraucht wurden, rief die Herrscherin des Waldes – die Baumkönigin – nach ihnen.
Und Quinn hatte das Gefühl, dass genau dies gerade geschah! Inzwischen konnte sie die Worte des Gesangs besser verstehen:
Zauberwald, Zauberwald,
Abenteuer, steh nicht still …
Quinn wurde ganz hibbelig vor Aufregung. Kein Zweifel, sie wurde in den Zauberwald gerufen! Sie spähte auf ihr Freundschaftsarmband. Die Jadeperle darin leuchtete hellgrün auf. Ein warmer, grüner Lichtschein strahlte aus ihr hervor. Das Licht hüllte Quinn ein und schoss ins Mundstück ihrer Trompete.
Augenblicklich begann das Instrument in einem zauberhaften Grün zu funkeln. Dann floss der Lichtstrahl umso breiter und heller aus dem Schalltrichter der Trompete wieder heraus. Quinns Ohren waren erfüllt von den Worten des Lieds.
Zauberwald, Zauberwald,
Abenteuer, steh nicht still …
Vorsichtig schaute sie zu Frau Tran hinüber. Obwohl die Musik immer lauter wurde, schien ihre Lehrerin nichts davon zu bemerken. Seelenruhig stellte sie gerade die Stühle auf.
Quinn tätschelte ihre Trompete liebevoll und legte sie in den Koffer. »Ich bin bald wieder da«, flüsterte sie. »Aber jetzt braucht mich der Zauberwald.«
Gespannt blickte Quinn in den Lichtstrahl, der noch immer vor ihr in der Luft erstrahlte. Inzwischen konnte sie darin Bäume erkennen! Und diese waren nicht kahl wie die Winterbäume vor dem Proberaum. Nein, diese Bäume waren frisch und saftig wie im Frühling. Quinn schloss die Augen und atmete tief ein. Eine warme Brise wehte den intensiven Duft von Mangos, Kokosnüssen und Vanille zu ihr.
Als sie die Augen wieder öffnete, war der Strahl aus Licht breit genug, dass sie hineinsteigen konnte. Das Lied erfüllte sie nun voll und ganz. Schließlich öffnete sie den Mund und sang laut mit, wobei sie jeden Ton perfekt traf.
Zauberwald, Zauberwald,
Abenteuer, steh nicht still,
Zauberwald, Zauberwald,
hör mein Gebrüll!
Noch einmal holte Quinn tief Luft, dann trat sie ins Licht. Sofort begann der Probenraum sich aufzulösen. Das grüne Glühen legte sich um Quinn und hob sie in die Luft.
Ein neues Abenteuer wartete!
Als Quinn wieder festen Boden unter den Füßen spürte, öffnete sie die Augen. Sie war umgeben von Bäumen, an denen viele leuchtend reife Früchte hingen. Um die Stämme rankten sich Kletterpflanzen mit bunten Blüten. Der Boden war von moosigem grünem Gras bedeckt, das so weich wie Samt war.
Quinn stieß ein glückliches Seufzen aus. Zweimal war sie nun schon im Zauberwald gewesen, doch jedes Mal war es wieder aufregend. Eigentlich war es sogar mit jedem Mal spannender! Besonders toll fand sie es, sich in einen Drachen zu verwandeln. In der echten Welt war Quinn oft nervös. Doch als mächtiger Drache im Zauberwald hatte sie das Gefühl, fast alles schaffen zu können.
Trompete spielen konnte sie als Dragon Girl natürlich nicht. Doch das war ein kleiner Nachteil verglichen mit dem Spaß, den sie hatte, wenn sie mit ihren Freundinnen über die Baumwipfel sauste!
Quinn betrachtete ihre schimmernd grünen Beine und Tatzen. Und ich kann brüllen!, rief sie sich in Erinnerung.
Wie zum Beweis stieß sie ein lautes Gebrüll aus. Dabei schossen jadegrüne Flammen aus ihrem Mund und die Luft füllte sich mit einem glockenhellen, wundervollen Geräusch. Brüllen fühlte sich so gut an! Lachend flatterte Quinn mit ihren eleganten, kraftvollen Flügeln, sodass sie schwungvoll vom Boden abhob. Fliegen fühlte sich genauso super an!
Eine der Sachen, die Quinn am Zauberwald liebte, war sein Klang. Dabei musste sie immer an ein Orchester denken. Es gab die leisen, raschelnden Geräusche der Gräser und Schilfrohre, wenn der Wind hineinblies. Es gab das Zirpen der Insekten und das Quaken der Frösche. Weiter oben ertönten die Gesänge der Vögel und das Wispern der Wipfel. Eingefasst wurde all das von etwas, das mehr eine Art Gefühl war als ein echtes Geräusch. Wie ein glückliches Summen. Quinn überlegte, ob es die Energie des Waldes sein könnte.