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Die Nachtdrachen sind da! Rosie, Phoebe und Stella teilen ein unglaubliches Geheimnis: Wenn sie in den verwunschenen Zauberwald reisen, können sie sich in mächtige Nachtdrachen verwandeln. Dort angekommen, müssen die Freundinnen den Zauberwald vor einem Bösen retten, das droht, die Nacht zu verbannen – für immer. Rosies erste Aufgabe ist es, die magischen Tagträume des Waldes davor zu bewahren, von lästigen Feuerfunken zerstört zu werden. Ohne die Nachtdrachen werden sich die Überlebenschancen des Zauberwaldes in Rauch auflösen!
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Seitenzahl: 61
Veröffentlichungsjahr: 2025
Die Nachtdrachen steigen auf!
Rosie, entdeckt ein unglaubliches Geheimnis: Sie und ihre beiden Freundinnen können sich in mächtige Nachtdrachen verwandeln! Gemeinsam sollen sie den Zauberwald vor Nachträubern bewahren. Ihre erste Aufgabe ist es, die magischen Tagträume des Waldes vor gefährlichen Feuerfunken zu schützen. Kann Rosie ihre magische Drachenkraft rechtzeitig einsetzen, um das Böse zu bekämpfen und die Nacht zu retten?
Von Maddy Mara sind bei dtv außerdem lieferbar:
Dragon Girls – Azmina, der Golddrache (Band 1)
Dragon Girls – Willa, der Silberdrache (Band 2)
Dragon Girls – Naomi, der Regenbogendrache (Band 3)
Dragon Girls – Mei, der Rubindrache (Band 4)
Dragon Girls – Aisha, der Saphirdrache (Band 5)
Dragon Girls – Quinn, der Jadedrache (Band 6)
Maddy Mara
Rosie, der Zwielichtdrache
Band 7
Aus dem Englischenvon Nadine Mannchen
Mit Illustrationenvon Barbara Szepesi Szucs
Rosie rollte ihren Schlafsack aus. Heute war der schönste Abend der Woche! Freitags veranstalteten Rosie und ihre besten Freundinnen Luna und Stella immer eine Pyjamaparty. Jeden Freitag wachte Rosie mit Schmetterlingen im Bauch auf. Und dieses fröhliche Flattern wurde im Laufe des Tages dann immer stärker. Freitagabend schien alles möglich.
Heute war dieses Gefühl besonders stark. Warum, wusste Rosie selbst nicht. Doch sie war sicher, dass heute Abend etwas ganz Besonderes geschehen würde. Genau wie das eine Mal, als ihre Freundinnen zu ihrem Geburtstag ein Mitternachtspicknick organisiert hatten.
Nur hatte heute niemand Geburtstag. Warum war sie nur so aufgeregt?
Rosie fiel es oft schwer, sich in der Schule zu konzentrieren. Aber heute war es fast unmöglich gewesen. Immer wieder musste sie daran denken, wie lustig es heute Abend werden würde. Normalerweise backten die Mädchen gemeinsam Kekse. Dann dachte sich Rosie oft eine witzige Gutenachtgeschichte aus.
Heute übernachteten sie bei Luna. Überhaupt waren sie viel öfter dort als bei Rosie oder Stella. Luna bekam nämlich oft Heimweh, selbst bei ihren besten Freundinnen. Daher spielte sie lieber die Gastgeberin. Und Rosie hatte damit kein Problem. Sie war total gerne bei Luna!
In Lunas Wohnzimmer gab es eine Fensterbank vor einem riesigen Fenster, das Richtung Westen blickte. Oft hockten die drei Freundinnen mit Schalen voller Snacks auf dieser Bank und sahen sich den Sonnenuntergang an. Sie nannten es die »Abendrot-Show«.
Rosie liebte es, wenn sich der Himmel erst rosa, dann lila und orange verfärbte, bevor er sein tiefes Abendblau annahm. Am besten gefiel es ihr, wenn dabei flauschige Wolken über den Horizont zogen. Sie träumte davon, wie es wohl wäre, die letzten Sonnenstrahlen zu fangen oder von Wolke zu Wolke zu hüpfen.
»Rosie!«, rief Luna nun aus dem Wohnzimmer. »Fast Zeit für die Abendrot-Show! Kommst du?«
»Huch, ich war gerade ganz woanders!«, rief Rosie zurück. »Bin gleich bei euch!«
Das passierte Rosie andauernd. Sie nahm sich etwas vor, doch dann schweiften ihre Gedanken einfach ab. Dabei vergaß sie dann völlig, was sie eigentlich hatte machen wollen. So wie jetzt. Eigentlich hatte sie ihren Schlafsack noch gar nicht vorbereiten wollen. Sie war auf dem Weg ins Bad gewesen, um sich die Hände zu waschen!
Rosie warf einen Blick aus dem Fenster. Am Himmel war schon ein klein wenig Rosa zu erkennen. Schnell sprang sie auf. Die Abenddämmerung war immer viel zu schnell vorbei! Sie musste sich beeilen! Das Bad lag nicht weit von Lunas Zimmer und Rosie fand es toll. Auf dem Boden lag ein dicker weicher Teppich. Außerdem gab es hier eine Menge Pflanzen. Zum Beispiel hing ein Farn von der Decke – in einer Blumenampel, die Luna selbst geknüpft hatte.
Rosie ließ etwas Wasser ins Becken laufen und griff nach der schicken Seife, die am Rand lag. Bei ihr zu Hause gab es nur langweilige parfümfreie Flüssigseife. Die teure Seife bei Luna mit dem süßen Duft gefiel ihr viel besser. Sie roch nach Rosen und der dicke Schaum tanzte im Wasser.
Verträumt betrachtete Rosie die Seifenschaumwolken. Wenn Wolken doch wirklich nach Rosen duften würden! Langsam fuhr sie mit dem Finger hindurch. Und wenn man gar wie ein Vogel zwischen ihnen herumfliegen könnte!
Während Rosie so vor sich hin träumte, hörte sie plötzlich etwas. Es war ein Lied. Allerdings hatte sie noch nie etwas so Schönes gehört.
Zauberwald, Zauberwald,
Abenteuer, steh nicht still …
Der Gesang war hauchzart und melodisch.
»Luna? Stella? Seid ihr das?«, rief sie.
Niemand antwortete. Vielleicht war es Lunas Mama. Aber eigentlich wusste es Rosie besser. Diese Stimme war ihr zwar irgendwie vertraut, gleichzeitig aber auch völlig fremd.
Zauberwald, Zauberwald,
Abenteuer, steh nicht still …
Der Gesang wurde lauter. Er schien direkt aus den Schaumblasen im Waschbecken zu kommen. Aber das konnte ja nicht sein – oder doch? Vorsichtig schaute Rosie ins Wasser. Dabei fiel ihr etwas höchst Eigenartiges auf. Die rosa Schaumwolken wurden größer und fluffiger.
Plötzlich schwebten sie aus dem Waschbecken heraus in die Luft!
Zauberwald, Zauberwald,
hör mein Gebrüll!
Am liebsten hätte Rosie tatsächlich laut gebrüllt. Und zwar vor Aufregung! Überall im Bad schwebten rosa Wölkchen. Sie waren so dick, dass Rosie die Wände nicht mehr sehen konnte. Auch der Wind wehte nun kräftiger und vermischte den Rosenduft mit dem Geruch nach Himbeeren.
Rosie schloss die Augen und streckte die Arme aus. Mit einem Mal wurde sie vom Wind erfasst. Er hob sie in die Luft und wirbelte sie im Kreis. Rosie lachte. Das war fast so schön wie fliegen! Einen Augenblick später setzte der Wirbelwind sie wieder ab.
Die Wolken waren noch immer dicht, doch eins war klar: Rosie war eindeutig nicht mehr in Lunas Badezimmer. Nur – wo war sie?
Nach und nach schrumpften die Wolken, dafür wurde das rosafarbene Licht umso kräftiger. Auch der Duft nach Früchten und Blumen nahm zu und aus dem wirbelnden Dunst tauchten Umrisse auf.
Rosie sah sich um. Überall wuchsen Bäume, deren Blätter im Wind schaukelten. Dort, wo die Badewanne gestanden hatte, war nun ein kleiner Teich. Als Rosie den Kopf hob, war die Zimmerdecke verschwunden. Staunend blickte sie in den offenen Himmel und auf das wunderschöne Abendrot.
Selbst der weiche Teppich, auf dem Rosie gerade noch gestanden hatte, fühlte sich anders an. Das lag daran, dass die wuschelige weiße Matte sich in saftiges grünes Gras verwandelt hatte. Und darin blühten überall kleine, leuchtend bunte Blumen.
Rosie war in einem Wald, und zwar in dem schönsten, den sie je gesehen hatte!
Doch nicht nur das Bad hatte sich verändert. Rosie schaute an sich hinunter. Ihre Beine waren von funkelnden rosa und lila Schuppen bedeckt. Aus ihren Füßen waren kräftige Tatzen geworden. Überhaupt fühlte sich ihr ganzer Körper verändert an. Rosie war schon immer sportlich gewesen, doch jetzt fühlte sie sich superstark.
»Wow!«, staunte Rosie. »Das ist echt komisch!«
Ihre Worte brachten die nächste Überraschung. Aus ihrem Mund kam eine Wolke aus leuchtendem lila Licht, das Rosies Gesicht einhüllte!
»War ich das?«, fragte Rosie sich laut.
»Ja klar, wer sonst?!«, ertönte ein Stimmchen in der Nähe. »Und es war ein ganz prächtiges erstes Gebrüll, wenn ich das sagen darf.«
Rosie schaute sich um, aber da war niemand. »Wer hat da geredet?«, fragte sie.
»Na, ich«, kam die kleine Stimme erneut.
Diesmal entdeckte Rosie ein kleines Tier, das kopfüber an einem Ast hing.
»Oooh, bist du süß! Was genau bist du denn?«, platzte Rosie heraus.