Dream Maker - Rio de Janeiro - Audrey Carlan - E-Book

Dream Maker - Rio de Janeiro E-Book

Audrey Carlan

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Beschreibung

Nach Calendar Girl und Trinity: Die neue Erfolgsserie der Mega-Bestsellerautorin Audrey Carlan Parker Ellis, auch Dream Maker genannt, führt die legendäre Agentur 'International Guy'. Was er anbietet: alles, was sexy, tough und unwiderstehlich macht. Wer seine Kundinnen sind: Frauen aus der ganzen Welt, die Coaching in Sachen Liebe, Leben und Karriere suchen. Was ihn auszeichnet: Sein unglaublicher Sex-Appeal und seine beiden Partner Bogart 'Bo' Montgomery, der Love Maker, und Royce Sterling, der Money Maker. Seine Aufträge führen den Dream Maker über den gesamten Globus. 

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Dream Maker - Rio de Janeiro

Die Autorin

Audrey Carlan schreibt mit Leidenschaft heiße Unterhaltung. Ihre Romane veröffentlichte sie zunächst als Selfpublisherin und wurde daraufhin bald zur internationalen Bestseller-Autorin. Ihre Serien »Calendar Girl«, »Trinity« und »Dream Maker« stürmten auch in Deutschland die Charts. Audrey Carlan lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Kalifornien.

Das Buch

Rio de Janeiro, Brasilien: wo glühende Hitze explosive Familiengeheimnisse entfachen kann...

Audrey Carlan

Dream Maker - Rio de Janeiro

Frauenunterhaltung, Erotik, Love Stories, Love Story, Liebesroman

Aus dem Amerikanischen von Christiane Sipeer und Friederike Ails

Ullstein

Besuchen Sie uns im Internet:www.ullstein-buchverlage.de

Deutsche Erstausgabe im Ullstein Taschenbuch1. Auflage April 2019Copyright © für die deutsche Ausgabe Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2019Copyright © 2018 by Audrey Carlan Published by Arrangement with Audrey CarlanTitel der amerikanischen Originalausgabe: International Guy – Rio de Janeiro, erschienen bei Montlake Romance, SeattleÜbersetzung: Christiane SipeerUmschlaggestaltung: zero-media.net, MünchenTitelabbildung: © FinePic®, MünchenAutorenfoto: © Melissa McKinley PhotographyE-Book-Konvertierung powered by pepyrus.comAlle Rechte vorbehalten. ISBN 978-3-8437-16890-1

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Inhalt

Titelei

Die Autorin / Das Buch

Titelseite

Impressum

Rio de Janeiro

KAPITEL 1

KAPITEL 2

KAPITEL 3

KAPITEL 4

KAPITEL 5

KAPITEL 6

KAPITEL 7

KAPITEL 8

KAPITEL 9

KAPITEL 10

KAPITEL 11

KAPITEL 12

Anhang

DANKSAGUNG

Social Media

Vorablesen.de

Cover

Titelseite

Inhalt

Rio de Janeiro

Rio de Janeiro

Für das Team von Verus EditoraIhr habt mir Cristo gezeigt,eine der bewegendsten Erfahrungen meines Lebens.Ihr habt an meine Geschichten geglaubtund sie mit eurem Land geteilt.Ich kann euch nicht genug dankenfür die Leidenschaft, die ihr, euer Land und die brasilianischen Leserinnenin meine Welt gebracht habt.Ich hoffe, dieses Buch wird der Schönheit Brasiliens gerecht.

KAPITEL 1

SKYLER

»Bitte wach auf, Süßer. Bitte, biiitte. Ich brauche dich doch … so sehr.« Ich fahre mit der Zunge über meine trockenen, rissigen Lippen und konzentriere mich voll auf Parkers Gesicht. Seine schönen Wangenknochen, der markante Kiefer mit dem Zweitagebart, der an meiner Hand kratzt, aber ich muss ihn trotzdem immer wieder berühren.

Ich muss ihn anfassen. Sonst gehe ich kaputt. Dann kann ich mich sofort als kleines Häufchen Elend zusammenrollen. »Du musst aufwachen. I‑ich schaffe das nicht alleine. Und du hast verspro …« Ich schlucke meine Emotionen herunter, Tränen steigen mir in die Augen und rinnen in einem Aufruhr der Gefühle über meine Wangen, den ich nicht mehr bremsen kann.

»Süßer, du hast es versprochen. Du, ich und die Hunde. Sie vermissen dich auch, aber ihnen geht es gut, ihnen ist bei der Explosion nichts passiert. Wendy hat sie bei sich aufgenommen. Mick hat einen Tierarzt gerufen, der sie untersucht hat. Wendy kümmert sich wirklich toll um sie. Und Baby …« Ich streiche mit den Fingerspitzen über seine Stirn und betrachte den dicken Verband an der Seite seines Kopfes, wo er mit achtzehn Stichen genäht wurde. Dazu kommt noch die Riesenbeule an seinem Hinterkopf, wo er mit dem Kopf auf den Asphalt geknallt ist, was die Gehirnerschütterung verursacht hat. Er ist zum zweiten Mal gestürzt, als er bewusstlos wurde, und jetzt, sechs Stunden später, ist er immer noch nicht wieder aufgewacht. Die lokale Betäubung und die Schmerzmittel müssten bald ihre Wirkung verlieren, und die Ärzte haben mir versichert, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis er wieder zu sich kommt. Seine Gehirnscans waren optimal, doch bei einer Gehirnerschütterung besteht immer ein Restrisiko. Brust und Rippen sind übel geprellt, aber innere Verletzungen hat er keine. Mein Kerl muss sich jetzt ausruhen und es langsam angehen lassen.

Wenn er doch nur aufwachen würde!

Ich nehme seine Hand und streichele seinen Unterarm, was hoffentlich beruhigend wirkt. Er soll wissen, dass ich hier bin und darauf warte, dass er die Augen aufmacht. Ich weiche nicht von seiner Seite.

Hinter mir geht die Tür auf, und Wendy kommt herein. »Hey, wie geht’s ihm?« Ihr normalerweise vergnügtes Gesicht sieht besorgt und traurig aus.

Ich schüttele den Kopf. »Unverändert. Wieso wacht er nicht auf, Wen?«, presse ich hervor und schlage meine Hand vor den Mund, als die Gefühle mich überwältigen und ein Schluchzen hervorbricht.

Sie eilt an meine Seite, legt ihren Arm um meine Schultern und setzt sich auf den Stuhl neben mir. »Sein Körper und sein Geist müssen dazu bereit sein. Er hat zwei harte Schläge abbekommen. Einen gegen die Schläfe und einen gegen den Hinterkopf. Das Gehirn und der Körper sind jetzt im Schutzmodus. Hab einfach etwas Geduld. Die Ärzte haben gesagt, dass er aufwachen wird, und du hast selbst gesagt, dass er noch bei Bewusstsein war und Nate geholfen hat, bevor er umgekippt ist. Das ist doch ein gutes Zeichen.« Sie drückt meine Schulter. »Das wird schon wieder.«

Ich schließe die Augen und nicke, wobei ich ein stilles Gebet spreche, Gott möge auf Parker aufpassen. Ich habe schon so viel verloren, ihn auch noch zu verlieren könnte ich nicht ertragen.

»Gibt es was Neues von Nate?«, fragt Wendy.

Eine gewaltige Welle des Schmerzes erfasst mich und lässt mich in ihren Armen erbeben, während ich von Schluchzern durchgeschüttelt werde. »Ich weiß es nicht. Er ist noch im OP. Und das ist alles meine Schuld. Er wollte mich beschützen …«

Wendy umfasst meine Wangen. »Sieh mich an. Was passiert ist, ist nicht deine Schuld. Er hat seinen Job gemacht. Er kennt das Risiko. Du konntest doch nicht wissen, dass dieser Irre deine Wohnung anzünden und einen Sprengsatz in Parkers hochgehen lassen würde.«

»Ach, das war es?« Ich kneife die Augen zusammen und schaue Wendys kristallblaue Augen und die feuerroten Haare an, die sich von ihrer schimmernd weißen Haut abheben.

Wendy beißt sich auf die Unterlippe und blickt zur Tür, als wolle sie sichergehen, dass uns niemand belauscht.

»Ich habe mich ein bisschen in den Polizeicomputer rein-gehackt. Das Feuer in deinem Penthouse wurde mithilfe eines Brandbeschleunigers gelegt, der sich mitten auf dem Bett befand. Bei Parker war es viel komplexer. In Laiensprache ausgedrückt hatte der Mensch, der die Bombe platziert hat, dem Bericht und der Einschätzung des Sprengstoffkommandos nach echt Ahnung. Aus irgendeinem Grund vermuten sie, dass derjenige sein Wissen von staatlichen Stellen hat. Der Bauplan für die Bombe wird anscheinend in der Ausbildung von Black-Ops-Soldaten und bestimmten CIA-Agenten durchgenommen.«

»CIA? Black-Ops?« Ich presse die Hand gegen meine Stirn. »Das ist doch wohl nicht dein Ernst. Ich kenne weder jemanden, der für die Regierung arbeitet, noch weiß ich, warum irgendein Elitesoldat mich oder meinen Freund umbringen sollte!« Meine Stimme wird vor lauter Panik immer lauter. Mein Herz rast, das Blut, das durch meine Adern schießt, fühlt sich eiskalt an, und ich zittere am ganzen Körper.

»Hey, hey, ganz ruhig. Du wirst mir jetzt nicht durchdrehen!« Wendy streicht mir über Arme und Rücken. »Wir gehen der Sache auf den Grund. Ich, äh, habe auch schon Paul angerufen, Parkers Bruder, damit er sich die Informationen anschaut. Er versteht das Polizeilatein über die Black-Ops und hat rausgekriegt, dass der Attentäter Verbindungen zur Regierung oder hochrangigen Militärs haben muss.«

»Heißt das …?«

»Dass es ein Auftragskiller war? Vielleicht. Paul ist sich nicht sicher, aber es sieht wohl nicht gut aus. Er ist sogar so besorgt, dass er draußen vor Parkers Tür Wache hält. Ich muss schon sagen: Der Junge sieht echt heiß aus. Er trägt Tarnhosen, Kampfstiefel und ein schwarzes T‑Shirt, das wie eine zweite Haut sitzt, dazu noch die Hundemarken um den Hals.« Wendy beißt sich auf den Fingerknöchel. »Den würde ich zum Frühstück, Mittag und Abendessen vernaschen. Meine Güte, ist der heiß!« Sie fächelt sich Luft zu.

»Echt jetzt? Du erzählst mir gerade allen Ernstes, wie gut Parkers Bruder aussieht? Obwohl wir hier voll in der Scheiße sitzen? Mein Leben geht total in die Brüche, alle, die ich liebe, sind entweder tot, in Gefahr, verletzt oder kämpfen um ihr Leben.« Meine Stimme bricht. »Irgendwelche Gestalten von der CIA sind hinter mir her, irgendjemand hat wahrscheinlich einen Killer auf mich oder Parker oder uns beide angesetzt …« Langsam drehe ich wirklich durch. Ich raste völlig aus. Kreischend stehe ich auf und balle meine Hände zu Fäusten; ich bin so wahnsinnig wütend, dass ich kaum noch geradeaus sehen kann. »Und du willst mir erzählen, wie geil Parkers Bruder aussieht!«

Wendy grinst breit. »Sehr gut!« Sie klatscht sich auf den Oberschenkel. »So gefällst du mir schon besser.« Sie wischt sich dramatisch über die Stirn. »Puh! Ich dachte schon, ich müsste Verstärkung holen, um dich von deinem Selbstmitleid zu erlösen und die irische Kämpfernatur herauszukitzeln!« Sie reckt die Faust in die Höhe und hält mir die Hand hin, damit ich einschlage.

»Ich bin doch gar keine Irin!« Ich raufe mir die Haare und wirbele herum, damit ich neben dem Bett auf und ab tigern kann. Parker hilft das immer, vielleicht klappt es ja auch bei mir. »Okay, okay. Wen kenne ich denn, der für die Regierung arbeitet?« Ich hebe die Hand und zeige auf Wendy. »Kendra kennen wir!«, rufe ich, als hätte ich gerade den Jackpot geknackt und eine Million im Lotto gewonnen.

Wendy blickt finster drein. »Nö. Hab sie schon ausgefragt. Sie hat keine Verbindungen zur CIA.«

»Die CIA. Und Parkers Bruder?«

Sie verzieht eigentümlich den Mund. »Äh, der schon. Er war jahrelang bei den Special-Ops.«

»Könnte die Bombe gegen Parker gerichtet gewesen sein und nicht gegen mich?«

Wendy lässt die Schultern hängen. »Das glauben wir nicht. Alles deutet auf den Absender der verdammten SMS hin. Die Polizei hat einen Profiler herangezogen, der die Nachrichten durchgegangen ist und eine Einschätzung abgegeben hat.«

»Haben die Cops Benny gefunden?«

»Singleton? Noch nicht, aber da er ein Verdächtiger ist und eine Bombe im Spiel ist, ganz zu schweigen von dem Brand in einem öffentlichen Gebäude, haben sie einen Durchsuchungs-beschuss erwirkt und seine Wohnung unter die Lupe genommen. Sie haben nichts in Richtung Sprengstoff gefunden, dafür waren seine Wände mit Fotos von dir in allen Lebensphasen zugekleistert. Der hat dich eindeutig gestalkt. Sie suchen mit mehreren Einheiten nach ihm.«

»Also könnte er der Attentäter sein und ist auf jeden Fall der Stalker.«

Sie zuckt mit den Schultern. »Sieht so aus. Bis neue Beweise auftauchen, ist das die Richtung, in die die Cops ermitteln. Sie werden noch mal mit dir und Parker reden wollen, wenn er wach ist. Im Moment halten die Ärzte sie noch auf Abstand.«

Nachdem ich genug Runden gedreht habe, um mich zu beruhigen, setze ich mich wieder neben Parker. »Was für ein Albtraum. Wie kann das nur mein Leben sein? Alles ist einfach schiefgelaufen.«

Hinter uns geht die Tür auf, und Mr und Mrs Ellis treten ein. Als ich Parkers Mutter erblicke, breche ich sofort wieder in Tränen aus. »Es tut mir leid, es tut mir so leid!«, schluchze ich in meine Hände, doch da bin ich schon von Wärme und Liebe umfangen. Der Duft von Wildblumen umgibt mich, und ich atme ihn ein, während ich die Frau umarme, die immer mehr zu einem Vorbild für mich wird.

»Sonnenschein, schlag dir diesen Unsinn gleich wieder aus dem Kopf.« Cathy streichelt mir über den Hinterkopf, und ich kuschele mich an ihre Halsbeuge und weine heftig schluchzend.

Eine ganze Weile hält mich diese wunderbare Frau fest und erfüllt meinen Geist mit Trost und Liebe. Sie betont immer wieder, dass es nicht meine Schuld war und dass guten Menschen immer wieder Schreckliches passiert. Cathy sagt, dass sie mich lieb hat und wir diese schwere Zeit alle zusammen als Familie durchstehen werden.

Als Familie.

Da ist wieder dieses Wort. Das eine Wort, das ich zu viele Jahre nicht mehr benutzt habe. Und jetzt höre ich es andauernd. Von Parker, seinen Eltern, seinen Brüdern, Wendy, Mick, Rachel und Nate …

Da werde ich wieder von einem Schluchzen geschüttelt. »Nate könnte sterben.« Ich weine weiter an ihrer Schulter.

»Ist ja gut«, tröstet sie mich. »Wir werden besonders viel für ihn beten, damit der stramme junge Kerl wieder gesund wird. Mehr können wir nicht tun, mein lieber Sonnenschein.«

Ich löse den Kopf aus Cathys tröstlicher Umarmung. »B‑betest du mit mir? Für Nate? Und Parker?«

Sie lächelt sanft und umfasst meine Wangen. »Aber natürlich, Liebes.« Sie zieht meinen Kopf an sich heran und küsst mich auf die Stirn. Ich schließe die Augen und lasse mir von ihrer Mutterliebe die Seele wärmen.

Wendy macht Platz, damit Cathy an der Seite ihres Sohnes sitzen kann. Cathy nimmt seine Hand, greift nach meiner, als ich mich neben sie setze, und schließt die Augen.

»Himmlischer Vater, heute bitten wir Dich um Deine Liebe und Deine Gnade. Wir bitten Dich, Deine Heilkräfte meinem Sohn Parker und unserem lieben Freund Nathan angedeihen zu lassen, die sich von diesem fürchterlichen Angriff erholen. Möge Dein Wille über ihr Schicksal entscheiden, und mögen wir als Deine Kinder die Kraft und das Verständnis haben, diese Entscheidung zu akzeptieren. Wir bitten Dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.«

»Amen«, flüstere ich und klammere mich an Cathys Hand, weil ich Angst habe, sie loszulassen.

»Mom?«, erklingt ein Krächzen vom Bett. »Baby?« Parkers Stimme hört sich an, als hätte man seinen Hals durch den Fleischwolf gedreht. »Wieso betet ihr für mich? Ich bin doch nicht tot.«

Bevor ich reagieren kann, drückt Cathy meine Hand, sieht mich an und sagt: »Gott ist schnell.« Sie lächelt zur Decke und dann wieder meinen Mann an. »Du hast deiner Freundin hier eine Heidenangst eingejagt, ganz zu schweigen von deiner Momma.«

»Sky, Baby«, krächzt er und versucht sich zu räuspern, aber es hilft nicht.

Ich bewege mich so schnell, dass ich Mrs Ellis fast vom Stuhl schubse, weil ich meine Erleichterung und Liebe zum Ausdruck bringen muss. Ich stütze mich auf Parkers Bett, beuge mich vor, lege meine Hände an seine Wangen und küsse seine trockenen Lippen.

Er erwidert den Kuss, aber das reicht mir noch nicht. Ich lege meine Stirn an seine und atme tief durch. »Jag mir nie wieder so eine Angst ein, Parker James Ellis«, flüstere ich an seinen Lippen, bedecke sein Gesicht mit Küssen, wo es nicht von Verbänden -bedeckt ist, und wispere dazwischen immer wieder »Ich liebe dich«.

»Sonnenschein, liebe Güte, lass den Jungen doch mal Luft holen!« Cathy klopft mir auf den Rücken und hilft mir vom Bett herunter, aber ich lasse Parker nicht aus den Augen.

Er schmunzelt verschlafen und trinkt aus dem rosa Wasserbecher, den sein Vater ihm an den Mund hält. Er leert ihn so gierig, als wäre er tagelang in der Wüste verschollen gewesen und hätte nicht ein paar Stunden in einem Krankenhausbett gelegen.

»Danke, Pops.«

Sein Vater spricht mit belegter Stimme und tätschelt ihm die Schulter. »Schön, dass du wach bist und es dir schon besser geht, Sohn.«

Cathy beugt sich über das Bett und gibt ihrem Sohn einen Kuss auf die Stirn. »Mein Junge.« Sie seufzt und streichelt ihm die Wange. »Ich bin froh, dich wiederzuhaben, mein Schatz.«

Parker stützt sich mit den Fäusten auf und schiebt sich stöhnend und mit schmerzverzerrtem Gesicht in eine aufrechte Position. »Oh Mann, das tut weh. Ich fühle mich, als wäre ich vom Lkw überfahren worden, und mir dröhnt mächtig der Schädel.« Er befühlt seinen Kopf an der Seite, wo sich der Verband befindet.

Jetzt mischt sich Wendy ein. »Nee, es war eine Explosion. Hast ’ne Gehirnerschütterung. Zwei Platzwunden am Kopf, eine an der Schläfe und eine am Haaransatz, die mit achtzehn Stichen genäht werden mussten.« Sie zählt seine Verletzungen auf, als würde sie über die Zutaten reden, aus denen sie gleich Essen kochen will. »Ach ja, und deine Rippen und dein Brustbein sind geprellt, aber das ist nichts Ernstes.«

»Ist das alles?«, fragt Parker trocken.

Sie grinst. »Schön, deine Visage zu sehen, Boss.«

Er seufzt und lehnt sich lächelnd an das Kissen, das seine Mutter ihm gerade aufgeschüttelt hat. »Ich bin auch froh, dass du sie sehen kannst. Kann mir jetzt mal einer sagen, wie es Nate geht?«

KAPITEL 2

PARKER

Skylers schöne braune Augen füllen sich mit Tränen, als ich nach Nate frage.

»Scheiße, das darf nicht wahr sein«, presse ich hervor und erkenne meine eigene Stimme durch das unaufhörliche Klingeln in den Ohren kaum wieder. Wenigstens höre ich jetzt wieder alles. Ich denke an das Schlimmste: dass wir heute einen Freund verloren haben. Einen Mann, der mich und meine Liebste beschützt hat.

Meine Freundin ergreift meine Hände und schüttelt den Kopf, wobei ihr Tränen über die Wangen rollen. »Nein, Baby, er ist nicht tot. Er wird gerade operiert, aber mehr wissen wir nicht. Wir sind erst seit gut sechs Stunden hier.«

Ich beiße die Zähne zusammen und atme gegen den Schmerz in meinem Kopf und meiner Brust an, während die Angst sich verflüchtigt und der Wirklichkeit Platz macht. »Ich war sechs Stunden lang weg?«

Sky beißt sich auf die Unterlippe und nickt.

»Haben die Cops den Kerl geschnappt?« Ich lege meinen pochenden Schädel auf dem Kissen ab. Meine Mutter streicht mir durchs Haar, und das fühlt sich so verdammt gut an, dass ich fast eine Träne verdrücke. Sie summt leise, und dieses Geräusch ist mir so vertraut wie mein Lieblingslied und übertönt das Klingeln ein wenig. Meine Mutter ist einer der angenehmsten Menschen der Welt. Ihre Berührungen und der Klang ihrer Stimme, wenn sie eine Melodie summt, erinnern mich daran, wie sie sich um mich gekümmert hat, wenn ich als Kind krank war.

Wendy tritt näher, legt eine Hand auf die Decke und wackelt leicht an meinem Fuß. »Sie sind auf der Suche nach Benny Singleton, um ihn zu verhören. Die Cops wollen auch mit dir noch mal über, äh …« Sie schaut meine Mutter und meinen Vater an und stockt, sodass ich weiß, dass sie mehr zu sagen hat, aber lieber nicht in Gesellschaft. »… die Explosion und das Feuer reden.«

Mein Vater, dem die angespannte Stimmung im Raum sofort auffällt, nutzt den Moment, um seinen Bedarf nach Kaffee zu verkünden. »Na los, Cathy, wir geben ihnen Zeit, sich auf den neuesten Stand zu bringen, und holen uns einen Kaffee.«

Mom streichelt mir über die Stirn, und ich schließe die Augen. »Du bist absolut in der Lage, alleine Kaffee zu holen. Da muss ich doch nicht extra …«

»Frau.« Der Tonfall meines Vaters duldet keine Widerrede. »Merkst du nicht, dass sie was zu besprechen haben? Ohne dass ihre Eltern ihnen über die Schulter schauen.«

Ich öffne rechtzeitig die Augen, um Mas betroffenen Gesichtsausdruck zu sehen, bevor sie dramatisch den Kopf herumdreht, um ihm so richtig die Meinung zu geigen.

Mein Vater nimmt ihre Hand und zieht sie zur Tür. »Komm schon, Liebes, du kannst mich auch draußen anschreien.«

»Das werde ich auch.« Sie funkelt meinen Vater mit zusammengekniffenen Augen an.

»Ist mir klar.« Er grinst und zwinkert mir zu, dann lächelt er Skyler und Wendy an.