Drei Pfeffernüsse für Semmelbrösel - Sookie Hell - kostenlos E-Book

Drei Pfeffernüsse für Semmelbrösel E-Book

Sookie Hell

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Beschreibung

Weihnachtsromantik ist eine kniffelige Sache, da kann viel schiefgehen. Besonders bei John, Anna und Sven, die eine abenteuerliche Dreiecksbeziehung führen. Trotzdem wollen die drei Weihnachten feiern wie jedes andere Liebespaar auch - nur eben zu dritt. Aber Weihnachten ist das Fest der Familie und die Familie ist in dem Fall eine verrückte Künstler-WG, in der das Chaos vorprogrammiert ist ... Die übermütige Weihnachtserzählung ist ein Geschenk für alle Leser der Beziehungsstatus-Romane, die bisher mit John, Anna und Sven durch dick und dünn gegangen sind. Und natürlich für alle Neuleser, die das Fest der Liebe auch lieber von der komischen Seite betrachten! Vorsicht: Das eBook enthält das Rezept für einen ostfriesischen Mödermonsterweihnachtskuchen! Bisher erschienen: Beziehungsstatus 1: Wer's zuletzt macht, macht's am besten - Freie Liebe und Ostfriesentee Beziehungsstatus 2: Zieh dich aus, wir müssen reden - Tango zu zweit, Liebe zu dritt Beziehungsstatus 3: Pärchenabend mit Wikinger - Vier sind einer zu viel Beziehungsstatus 4: Demut, Verzweiflung und John - Trennung ist auch keine Lösung Als Spin-offs sind die Polyamorie-Lesehappen und die Reihe Flüsternacht erschienen. Viele weitere Infos gibt es auf http://beziehungsstatus-romane.de/ Alle weiteren Bücher über John, Anna, Sven und die ganze wilde Bande findet ihr in diesem Shop oder unter http://beziehungsstatus-romane.de/

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EPUB
MOBI

Seitenzahl: 70

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Drei Pfeffernüsse für Semmelbrösel

Drei Pfeffernüsse für SemmelbröselMorgens, im BauwagenKüchengeplauder auf Flying Kluntje ArtDo it yourself!Videodreh mit LotharKaffee unter MännernDekoration ist GlückssacheEs ist angerichtet!Rezept: Annas Mördermonsterkünstlerkuchen auf Flying Kluntje ArtNachwortImpressum

Drei Pfeffernüsse für Semmelbrösel

Sookie Hell

© Copyright 2017 Sookie Hell

Alle Rechte liegen bei der Autorin.

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Viele weitere Infos über die Bücher gibt es unter

http://beziehungsstatus-romane.de/

Coverfoto: Pixabay

Morgens, im Bauwagen

John schlug die Augen auf, weil seine Zähne aufeinander klapperten und zerrte an seiner Bettdecke, aber irgendwie war das verdammte Ding an allen Enden zu kurz. Er hob den Kopf, blinzelte in seinen eiskalten, dämmrigen Bauwagen und ließ den Kopf wieder ins Kissen fallen.

Er war zum Weichei geworden. Seine Zehen waren Eiszapfen und seine Nasenspitze fühlte sich an wie bei einem gesunden Hund. Kalt und nass. Bei einem Maler war das aber kein gutes Zeichen.

Im letzten Winter hatte er es geliebt, morgens im kalten Bauwagen aufzuwachen und als erste Amtshandlung des Tages den Ofen anzumachen und einen schön heißen Kaffee zu kochen. Aber jetzt fragte er sich, wie er auf die bescheuerte Idee gekommen war, die Nacht vor Weihnachten in seinem Bauwagen zu verbringen. Aus nostalgischen Gründen.

John schnaubte verächtlich, zog die Nase hoch und grinste, weil ihm wieder einfiel, wieso er es im letzten Winter so geliebt hatte, morgens aufzustehen. Denn sein erster Blick hatte immer den Fenstern gegenüber seines Bauwagens gegolten. Anna hatte immer schon putzmunter in ihrem hell erleuchteten Zimmer am Schreibtisch gesessen und diszipliniert am Laptop gearbeitet.

Plötzlich war er hellwach. Wieso fror er sich hier eigentlich einsam seine besten Teile ab, wenn er doch ins Haus schleichen und zur Elfe unter die warme Decke schlüpfen konnte? John seufzte sehnsüchtig, schwang die Füße auf den Boden und führte dann jammernd einen Tanz auf, weil der Boden so kalt war. Beim Versuch, blitzschnell in seine Hose zu steigen, fiel er wieder aufs Bett und blieb dann fasziniert liegen. Vor seiner Nase, auf dem Nachttisch, stand die offene Packung mit Spekulatius. John kicherte wie ein Bankräuber, der auf der Flucht die Polizei ausgetrickst hat, dann schob er sich einen Keks in den Mund.

Die Frauen in der WG hatten ein striktes Fertig-Keks-Verbot verhängt. Wer mit Supermarktgebäck erwischt wurde, konnte sofort ohne Verhandlung erschossen werden. Notfalls auch mit den eigenen Marzipankartoffeln und einer Zwille. John knusperte breit grinsend Krümel in sein Bett. Unter den Männern der Flying Kluntje WG blühte der Schwarzhandel mit Lebkuchen und Dominosteinen.

Der Maler räkelte sich, zog sich die Decke wieder über den Bauch und griff nach seinem Handy, um eine Nachricht zu lesen. »Alter, ich steh im Stau und schneie ein. Die Vorräte werden knapp. Sag Annika, dass ich sie bis zur letzten Sekunde geliebt habe.«

John lachte leise. Annas anderer Mann war also schon auf dem Weg, um wieder Drama, Liebe und Wahnsinn nach Ostfriesland zu bringen. Allzu besinnlich würde Weihnachten also nicht werden. Nicht mit einem zwei Meter großen Wikinger im Haus. John dachte kurz über die Bettenverteilung nach, dann grinste er wieder breit.

Wie er Sven und Anna kannte, würde Anna wieder in die Bettritze müssen, einen Mann links, einen rechts, damit es keine Eifersüchteleien gäbe. Sie würden wieder die ganze Nacht kichern wie Hanni und Nanni bei einer Pyjamaparty, sich ihre schauderhaftesten Geheimnisse erzählen und sich abwechselnd küssen. Aber noch war Sven nicht da.

John holte Schwung, dann sprang er wieder aus dem Bett, wischte sich die Krümel vom Shirt und stülpte seinen dicksten irischen Wollpullover über. Ein bisschen gesunder Wettbewerb war ja nicht verboten. Also stieg er in seine Boots, klopfte seine Taschen nach dem Hausschlüssel ab und sprang mit einem Satz aus seinem Bauwagen. Er blieb für einen Moment auf der mit kleinen Eiskristallen bedeckten Wiese stehen und atmete tief die eiskalte Luft ein.

Ostfriesland roch wieder unverschämt gut. Trotz der Kälte war die Luft süß, aber der Wind trug einen feinen Hauch von Salz ins Land. Die Nacht war sternenklar und eiskalt gewesen, aber jetzt zog es sich so zu, dass die Dämmerung sich verspätete, als wäre sie noch einmal eingeschlafen. John schnupperte wieder an der Luft wie ein neugieriges Tier. Da lag noch etwas anderes in der Luft. Und zwar Schnee.

Er atmete tief durch und ließ den Blick über den großen alten Gulfhof schweifen, der mitten im ostfriesischen Nichts lag und seine WG beherbergte. Das riesige Dach aus roten Ziegeln würde wunderschön aussehen, wenn es einschneite. Einfach alles würde wunderschön aussehen! Besonders Anna, aber die sah immer wunderschön aus!

Die Vorhänge zu Annas geheimnisvollem Elfenreich waren noch zugezogen. John lief los, sprang in großen Sätzen über die Streuobstwiese und nahm Kurs auf die Seitentür des Hauses. Er schloss auf und schlich im Dämmerlicht durch den Flur zum »Frauenknast«, wo Anna und Steffi ihre kleinen Apartments hatten.

John erschauerte wohlig und rubbelte sich warm. Er würde zu ihr unter die warme Bettdecke kriechen und dann würde er sie ganz sanft wach küssen und wenn seine klammen Finger nicht mehr so verdammt kalt wären, würde er sie ganz zart und verspielt in den siebten Himmel streicheln, bis sie seinen Namen flüsterte. Sean. Er liebte es, wenn sie ihn bei seinem irischen Namen nannte.

John seufzte verliebt, dann sank sein Herz. Aus dem Elfenreich kam laute Musik. Er klopfte an Annas Tür und öffnete sie vorsichtig. Statt der erwarteten Dunkelheit und Stille empfingen ihn grelles Licht und eine Heavy Metal Version von »Last Christmas«. Die vermeintlich schlummernde Elfe sprang in ihren schönsten rotgrün geringelten Weihnachts-Schlampenstrümpfen, einem wippenden schwarzen Röckchen und einem viel zu großen Merchandising-Shirt von Svens letzter Tour auf dem Bett herum, schmiss ihre lange Mähne und spielte ein wildes Luftgitarrensolo.

John schob sich ins Zimmer, lehnte sich gegen die Tür und fing an zu lachen. Anna fuhr vor Schreck zusammen, ließ die unsichtbare Gitarre fallen und schrie gegen die Musik an: »Bist du bescheuert, O’Molloy? Frauen zu Tode zu erschrecken ist voll unweihnachtlich!«

John war mit einem großen Schritt beim Bett, erhaschte einen Zipfel ihres Shirts und zog die störrische Zicke an die Bettkante. Perfekt. Er umschlang sie mit den Armen und drückte das Gesicht genau in ihren Ausschnitt. Er spürte ihr gurrendes Lachen mehr, als dass er es hörte, dann entwischte sie ihm wieder und ließ zu einem harten Gitarrensolo ihre wilde Mähne wieder durch die Luft kreisen. John musste lachen und stieg zu ihr aufs Bett. Mit einem geschickten Griff schlang er ihre Haare um seine Hand und zog ihr den Kopf in den Nacken, dann brach die Musik unvermittelt ab.

John schnupperte verliebt an Annas Hals und flüsterte: »Du duftest nach Anna!«

Sie drehte sich um und blitzte ihn böse an. »Und du riechst nach Spekulatius, du Verräter!«

John lachte hilflos. »Das ist nur der neuste Herrenduft! Ich hab mir zu Weihnachten Rasierwasser geschenkt!«

Anna tippte sich an die Stirn und musterte abfällig seine Bartstoppeln. »Alles klar, Maler, weil du auch so frisch rasiert bist! Spekulatio praecox, der Duft für den Mann, der zu früh nascht!«

John lachte laut auf, dann stahl er ihr einen Kuss und flüsterte: »Verdammtes Luder! Halt jetzt die Klappe und komm ins Bett!«

Für einen kostbaren Moment wurde sie ganz weich und warm in seinen Armen, dann sprang sie vom Bett, riss die Vorhänge vor der Terrassentür auf und zog sich zwei dick gefütterte Kapuzenjacken über. John stieg frustriert seufzend vom Bett. Er hatte verloren, sie war fest entschlossen, mit ihrem Weihnachtsprogramm anzufangen.

Anna holte ihre bunt geblümten Gummistiefel von dem Aufnehmer vor der Heizung und erklärte: »Ich habe eine wichtige Mission!«

John ließ zärtlich tastend die Finger unter ihre flauschige Schicht aus Jacken wandern und gab ihr den nächsten verspielten Kuss. »Glaub ich auch!«

Anna quiekte auf. »Mann, hast du kalte Pfoten!«

John lachte leise. »Das kann gar nicht sein, dafür ich bin viel zu heiß!«

Anna erwiderte sinnlich seinen hungrigen Kuss, dann murmelte sie: »Ich hab eine Gartenschere und ich möchte sie nicht benutzen müssen!«

John zog die Augenbrauen hoch und sah streng auf sie herab. »Das wagst du nicht!«

Anna wandte sich lachend aus seiner Umarmung. »Lass es nicht drauf ankommen!«

John knickte ein, die Neugier auf das Weihnachtsprogramm war einfach zu groß. »Okay. Gartenschere. Auf welche geheime Mission gehen wir?«

Anna hielt sich an ihm fest, stieg in ihre Stiefel und flüsterte wichtig: »Dingsdas!«

John nickte ernst. »Dingsdas.«

Anna wippte in den schlappernden Gummistiefeln angespannt auf den Hacken. »Na, du weißt schon, diese zackigen dunkelgrünen Dinger, wunderschön! Fast so geil, wie China-Deko-Kitsch für den europäischen Markt, nur echt!«

John legte verstehend den Kopf in den Nacken. »Ah, wir reden von Natur!«

Anna musste lachen und schlug nach seinem Arm. »Hör auf, das Klugscheißer-Landei raushängen zu lassen! Steffi sagt, die heißen … das war irgendeine Mischung aus Igel und Index.«

Das Landei grinste. »Ach, Ilex, wir reden von Stechpalmen!«

Anna nickte eifrig. »Genau, stechen können die auch! Und hochgiftig sind die! Überleg mal, wir könnten einen Krimi veranstalten! Wir schneien ein und dann wird ein Mitbewohner nach dem anderen hinweggerafft!«

John rieb sich nachdenklich das stoppelige Kinn. »Hmhm. Ja, das klingt nach einem beschaulichen Fest!«