Du bist ein Gott, der mich sieht - Ulrike Greim - E-Book

Du bist ein Gott, der mich sieht E-Book

Ulrike Greim

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Beschreibung

Im Vertrauen ankommen: Das inspirierende Begleitbuch zur Losung 2023 Das Leben ist mehr als der tägliche Alltagstrubel – Gott sei Dank! Das charmant illustrierte Lesebuch leuchtet die Jahreslosung 2023 »Du bist ein Gott, der mich sieht« in all ihren Facetten aus. Ulrike Greim, Andrea Schneider und Tobias Petzold nähern sich der Losung in Gedanken und Geschichten. Mal besinnlich, mal witzig, aber immer voller Herzenswärme erzählen sie von dem großen göttlichen Versprechen, das der Bibelvers ausdrückt: Der, der die Sternlein zählt und jedes Fischlein kennt, hält seine schützende Hand auch über dich! - Ein Geschenkbuch, das Leserinnen und Leser durch das Jahr 2023 begleitet - Eine Anthologie voll christlicher Inspiration und wohltuender Texte - Für Jugendgruppen und für Bibelkreise (auch in freien Gemeinden) geeignet - Das ideale Geschenk für beste Freunde, ferne Verwandte und fast vergessene Bekannte Eine Einladung zum Innehalten und Neujustieren des eigenen Lebens Seit fast hundert Jahren begleitet ein jährliches Bibelwort Christinnen und Christen aller Konfessionen. Für 2023 wurde von der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen »Du bist ein Gott, der mich sieht« (Gen 16, 13) ausgewählt. Das Buch zur Jahreslosung lädt Sie dazu ein, den Bibelvers im eigenen Rhythmus zu erkunden. Noch mehr Inspiration schenken der Taschenkalender mit den Herrnhuter Losungen »Du bist ein Gott, der mich sieht. Kalendertagebuch« sowie der Tischkalender. Und auch mit kleinen Geschenken wie der passenden Kerze, den Klappkarten und dem Haftnotizblock können Sie die Freude und die Jahreslosung weiter verbreiten!

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Seitenzahl: 64

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Ulrike Greim | Tobias Petzoldt | Andrea Schneider

Du bist ein Gott, der mich sieht

INHALTSVERZEICHNIS–

Hagar und Ismael (Gen 16)

Woher kommst du?

Der eigenen Stimme trauen/Ulrike Greim

Woher/Tobias Petzoldt

Zum ersten Mal: Liebe Hagar/Andrea Schneider

Sehnsucht spüren

Unbedingt sehen/Andrea Schneider

Zartduftende Liebe im Frühling/Ulrike Greim

Der Sehnsucht nach/Tobias Petzoldt

Das Herz öffnen

Dein Herz/Tobias Petzoldt

Das Lied vom Mond/Andrea Schneider

Sprich zu mir, Gott/Ulrike Greim

Nicht aufgeben

Wie ein Baum im Sturm/Andrea Schneider

Siehst du mich?/Tobias Petzoldt

Die kleinen Wunder/Ulrike Greim

Unmögliches wagen

Traumhaft fliegen/Andrea Schneider

Aufbruch/Tobias Petzoldt

Wagnisgebet/Tobias Petzoldt

Eisberge abschleppen/Ulrike Greim

Du bist wertvoll

So gefällt dir das/Ulrike Greim

Die Wanderdüne/Andrea Schneider

Wert-Schätzung/Tobias Petzoldt

Wohin gehst du?

Zum zweiten Mal: Liebe Hagar/Andrea Schneider

Hin und weg/Tobias Petzoldt

Wieder ein ganzer Mensch werden/Ulrike Greim

Auswege finden

Aus Wegen/Tobias Petzoldt

Zeit für Tiefenwachstum/Ulrike Greim

Das Loch im Dach/Andrea Schneider

Verlorenes wiederfinden

Verrückt/Andrea Schneider

Verloren/Tobias Petzoldt

Windwirbel/Tobias Petzoldt

Weil wir hier sind/Ulrike Greim

Gott sieht dich

Keine Angst/Andrea Schneider

Du weißt Bescheid/Tobias Petzoldt

In bester Familie/Ulrike Greim

Möglichkeiten eröffnen

Lieber T./Ulrike Greim

Zur Quelle/Tobias Petzoldt

Vor dir/Tobias Petzoldt

Zum letzten Mal: Liebe Hagar/Andrea Schneider

Träumen vertrauen

Das Zeichen/Andrea Schneider

Was gut ist/Ulrike Greim

Vertraut ankommen/Tobias Petzoldt

HAGAR UND ISMAEL

(Genesis 16)

Sarai, Abrams Frau, gebar ihm kein Kind. Sie hatte aber eine ägyptische Magd, die hieß Hagar. Und Sarai sprach zu Abram: Siehe, der Herr hat mich verschlossen, dass ich nicht gebären kann. Geh doch zu meiner Magd, ob ich vielleicht durch sie zu einem Sohn komme. Und Abram gehorchte der Stimme Sarais. Da nahm Sarai, Abrams Frau, ihre ägyptische Magd Hagar und gab sie Abram, ihrem Mann, zur Frau, nachdem Abram zehn Jahre im Lande Kanaan gewohnt hatte.

Und er ging zu Hagar, die ward schwanger. Als sie nun sah, dass sie schwanger war, achtete sie ihre Herrin gering. Da sprach Sarai zu Abram: Das Unrecht, das mir geschieht, komme über dich! Ich habe meine Magd dir in die Arme gegeben; nun sie aber sieht, dass sie schwanger geworden ist, bin ich gering geachtet in ihren Augen. Der Herr sei Richter zwischen mir und dir. Abram aber sprach zu Sarai: Siehe, deine Magd ist unter deiner Gewalt; tu mit ihr, wie dir’s gefällt. Da demütigte Sarai sie, sodass sie vor ihr floh.

Aber der Engel des Herrn fand sie bei einer Wasserquelle in der Wüste, nämlich bei der Quelle am Wege nach Schur. Der sprach zu ihr: Hagar, Sarais Magd, wo kommst du her und wo willst du hin? Sie sprach: Ich bin von Sarai, meiner Herrin, geflohen. Und der Engel des Herrn sprach zu ihr: Kehre wieder um zu deiner Herrin und demütige dich unter ihre Hand.

Und der Engel des Herrn sprach zu ihr: Ich will deine Nachkommen so mehren, dass sie der großen Menge wegen nicht gezählt werden können. Weiter sprach der Engel des Herrn zu ihr: Siehe, du bist schwanger geworden und wirst einen Sohn gebären, dessen Namen sollst du Ismael nennen; denn der Herr hat dein Elend erhört. Er wird ein Mann wie ein Wildesel sein; seine Hand wider jedermann und jedermanns Hand wider ihn, und er wird sich all seinen Brüdern vor die Nase setzen.

Und sie nannte den Namen des Herrn, der mit ihr redete: Du bist ein Gott, der mich sieht. Denn sie sprach: Gewiss hab ich hier hinter dem hergesehen, der mich angesehen hat. Darum nannte man den Brunnen: Brunnen des Lebendigen, der mich sieht. Er liegt zwischen Kadesch und Bered.

Und Hagar gebar Abram einen Sohn, und Abram nannte den Sohn, den ihm Hagar gebar, Ismael. Und Abram war sechsundachtzig Jahre alt, als ihm Hagar den Ismael gebar.

Woher kommst du?

DER EIGENEN STIMME TRAUEN

Ulrike Greim

Wo kommst du her, fragt der Engel. Hagar schaut verwundert auf. Das ist das erste Mal, dass sie jemand etwas fragt. Bisher hatte sie keine Stimme. Kein Ton ist von ihr bekannt. Vielleicht wusste sie selbst nicht einmal, wie sie klingt. Was hätte sie schon zu sagen gehabt? Sie ist eine Sklavin. Zu reden hatten ihre Herrin, Sara, und der Chef des Hauses, Abraham. In der Hackordnung steht sie ziemlich weit unten. Sie hat nichts zu bestimmen, sie kann nicht über ihre Stimme verfügen, nicht einmal über ihren Körper. Sie hat zu gehorchen. Und wenn die Chefin ein Kind will, muss Hagar sich hinlegen und alles über sich ergehen lassen.

Wo kommst du her? Aus dem Gefängnis. Aus dem schwarzen Loch des Schweigens. Da komm ich her. Ich fühle mich nicht, ich kann der Welt nichts entgegensetzen. Ich bin Luft. Selbst jetzt, mit Kind im Bauch. Ich habe gedacht, jetzt wird es besser, jetzt bin ich wer. Jetzt bin ich eine Mutter. Ich trage das Kind des Chefs.

Ihr müsst mich doch hören!

Keiner hat mich gehört. Nicht einmal ich selbst. Wenn ich verschwinde, wen kümmert es? Warum fragst du?

Der Engel schaut ihr in die Augen.

Ihr ist das unangenehm. Sie ist das nicht gewohnt. Bisher hat man durch sie hindurchgeschaut. Wo ich herkomme? Aus einem Nicht-Leben. Ich war nur ein Stück Fleisch. Sie will ausweichen.

Der Engel bleibt.

Sie muss sich erklären? Sie muss sich klären. Mit jedem Satz wird die Stimme klarer. Sie redet. Über sich. Über die unsäglichen Schmerzen der Ausbeutung. Über ihre Heimat Ägypten. Und dass sie ja auch mitfühlt mit Abraham und Sara, dass endlich ihr Kinderwunsch in Erfüllung gehe. Und dass sie sie umbringen könnte. Wenn sie Hände hätte, Arme, einen Körper. Es sprudelt nur so aus ihr heraus.

Sie schaut an sich herab. Und sie sieht sich. Sie ist da. Sie ist jetzt hier. Sie ist ein Mensch. Hat Arme, Beine, einen Körper. Ja, sie hat Hände. Und sie hat eine Stimme. Mit jedem Satz probiert sie mehr, wie das geht. Da-Sein. Die Stimme nutzen, sie trainieren. Hallo, hört mich wer? Ich bin hier. Der Engel schaut.

Und Hagar atmet auf. Langsam fließt sie wieder in den Körper zurück, diese Energie, die sie zu lange aus sich herausgepresst hatte, bis sie selbst nicht mehr wusste, dass sie sie hat.

Ich bin eine Frau. Und ich trage ein Kind. Ihr werdet mich nicht kleinkriegen.

Woher?

Tobias Petzoldt

Woher kommst du,

fragt der Göttliche,

wo bist du her,

von welchem Ort,

aus welcher Richtung,

mit welchem Hintergrund?

Woher kommst du?,

fragt die Göttliche

und fragt nicht,

was du machst,

was du bist oder

was du verdienst.

Woher kommst du?,

fragt das Göttliche,

weil es gut ist zu wissen,

wo man herkommt,

was prägt und wie

die Wurzeln sind.

ZUM ERSTEN MAL:

Andrea Schneider

LIEBE HAGAR,

was für ein Drama, deine Lebensgeschichte! Aufstieg und Absturz. Beachtung und Verachtung. Versprechung und Vertreibung. Zweitauendfünfhundert Jahre trennen uns. Völlig unterschiedliche Lebenswelten. Aber wenn ich von dir in diesem alten Buch lese, berührt es mich.

Ich möchte mit dir ins Gespräch kommen. Liebe fremde Freundin, wer bist du, woher kommst du? Du wurdest so nie gefragt. Warst einfach die ägyptische Sklavin, hattest fraglos und ungefragt zu arbeiten. Vielleicht waren die Herrschaften nett zu dir. War auch dein Herr Abraham nett zu dir, als er zu dir ins Bett stieg, um endlich mit dir den ihm schon vor so langer Zeit versprochenen Sohn zu zeugen? Bestimmt fand er dich attraktiver als seine unfruchtbar verschlossene Frau Sara, deren Bitterkeit mit den Jahren so unübersehbar geworden war. Die hatte aber immerhin die Kraft besessen, diese bei Unfruchtbarkeit der Erstfrau übliche Verbindung zwischen euch zu arrangieren. Hat Abraham dich achtsam behandelt? Oder gewalttätig? Sexuelle Gewalt, auch und gerade in einer Ehe. Bedrückend. Damals wie heute. Und du? Fühltest du dich nur benutzt und gekränkt oder auch geehrt?