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Diese Kurzgeschichte soll auf die Thematik Kinderhospize aufmerksam machen. Edward steht stellvertretend für alle Kinder, zu den das Schicksal alles andere als gerecht war und ist. Aber auch für die Angehörigen, Ärzte und das Pflegepersonal. Kinderhospize sind Orte, die man nicht brauchen sollte, von denen es aber viel zu wenige gibt.
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Seitenzahl: 29
Veröffentlichungsjahr: 2021
Vorwort
Prolog
Kapitel 1: Ankunft
Kapitel 2: Vanita
Kapitel 3: Die Enten am Teich
Kapitel 4: Fährmann
Kapitel 5: Edwards Film
Kapitel 6: Prof. Dr. Konrad
Kapitel 7: Oberschwester Hannah
Kapitel 8: Schwester Michaela
Kapitel 9: Kurt
Kapitel 10: Tim
Kapitel 11: Vanitas Eltern
Kapitel 12: Der Abschied
Epilog
Die Geschichte von Edward ist eine rein fiktive Geschichte. Und doch beschreibt sie auch Ereignisse, wie sie weltweit tagtäglich passieren.
Edward steht stellvertretend für all die Kinder, zu denen das Leben alles andere als gerecht war und ist. Auch die Personen um diese Kinder herum, Eltern, Geschwister, Verwandte, Ärzte und Pflegepersonal, dürfen nicht vergessen werden.
Keine der Personen in der Geschichte ist real, nichts davon ist wirklich passiert.
Sicher kann den hohen emotionalen Anforderungen und Belastungen aller, die mit einem Kinderhospiz zu tun haben – seien es die Kinder selbst oder alle anderen –, keine Geschichte wirklich gerecht werden. Jedoch hoffe ich, dass es mir zumindest gelingt, Interesse für das Thema zu wecken.
Kinderhospize sind Orte, die es eigentlich gar nicht geben sollte und von denen es doch viel zu wenige gibt. Vor allem aber sind es Orte, die Unterstützung brauchen.
Am Ende dieses Buches finden Sie Informationen, wie Sie Kinderhospize unterstützen können.
Da saß Edward nun auf seinem Bett und wusste nicht so recht, was mit ihm passiert war. Gerade erst war er mit dem Krankentransport hergebracht worden.
Fast sieben Monate lang war er schon Patient der Universitätsklinik, zwei Jahre zuvor hatte man Leukämie bei ihm diagnostiziert. Anfangs musste er nur zu Untersuchungen in die Klinik, aber schnell verschlechterte sich sein Zustand, die Aufenthalte im Krankenhaus wurden häufiger und immer länger.
Bis kurz vor seinem zehnten Geburtstag war Edward ein fröhlicher kleiner Junge, der Fußball spielte, auf Bäume kletterte und Fast Food liebte.
Edward war stark, voller Lebenswillen und Hoffnung. Tapfer ertrug er kraftraubende und schmerzhafte Behandlungen. Seine Familie unterstütze ihn vorbildlich, wann immer sie konnte, besuchte sie ihn.
Edward hatte die Hoffnung nie aufgegeben, bis vor drei Monaten das Unvorstellbare passiert war. Dabei war es eigentlich ein normaler Tag gewesen: Edwards Familie hatte ihn in der Klinik besucht, alles war super gelaufen. Seine kleine Schwester Ebby hatte ihn wie immer zum Lachen gebracht, er war stolz, ihr großer Bruder zu sein.
Am Ende des Tages hatten sich alle verabschiedet, voller Vorfreude auf den nächsten Besuch. Auf der Heimreise musste Edwards Familie ein kurzes Stück über die Autobahn fahren, auf der sich eine Baustelle befand.
Unregelmäßigkeiten der Fahrbahn am Ende der Baustelle und ein heftiger Windstoß sorgten dafür, dass ein neben ihnen fahrender Lkw erst ins Wanken geriet und dann umfiel und Edwards Familie unter sich begrub.
Die Nachricht über den Tod seiner Familie löste bei Edward einen Nervenzusammenbruch aus, es dauerte Tage, bis er wieder ansprechbar war.
Er verlor die Hoffnung, sein Immunsystem – ohnehin schon angeschlagen – war nun endgültig zu schwach für weitere Behandlungen.
Die Ärzte waren ratlos: Was sollte passieren, wo sollte Edward bleiben, gab es Verwandte die sich kümmern konnten? Das Jugendamt wurde eingeschalten, die Krankenkasse informiert.
Verwandte konnten nicht gefunden werden, Edward war ganz allein. Einer der Ärzte, Prof. Dr. Konrad, setzte sich sehr für Edward ein und konnte nach langem Suchen und mit Zustimmung des Jugendamts einen Platz in einem Kinderhospiz für ihn finden, in dem besser für ihn gesorgt werden konnte. Der Professor versprach, ihn bald zu besuchen.