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Zwei Schwestern: die ältere das bewunderte Vorbild an Lebenserfahrung und Wissen, die jüngere eine wichtige Erinnerung an Lebensfreude und naiv-kindlicher Unbeschwertheit. Einst ein eingespieltes Team mit gemeinsamen Erlebnissen und Ideen, mit geteilten Geheimnissen und Wünschen. Bis etwas sie auseinandertreibt. Denn jetzt trennt sie die geschlossene Kinderzimmertür. Die große ist drinnen, die kleine draußen. Dazwischen ein Sehnen, eine Suche – nach Perfektion, Selbstkontrolle und Selbstbeherrschung: Magersucht. Behutsam und berührend zeigt Sarah Michaela Orlovský in kurzen, monologischen Abschnitten das unermüdliche Bemühen eines Mädchens, jenen Abgrund zu überbrücken, den diese Krankheit immer tiefer zwischen sie und ihrer älteren Schwester gräbt. Zeigt ihr Ringen um Verstehen, ihre Versuche, die Schwester wieder zu Lebensfreude und Frohsinn zu führen, zeigt aber auch Ratlosigkeit, Ohnmacht und Wut. Kinder- und Jugendbücher zum Thema Magersucht gibt es bereits einige, der oberösterreichischen Autorin gelingt aber ein ganz besonderer Kunstgriff: Indem sie nicht auf die Betroffene selbst, sondern auf eine sehr nahestehende Person fokussiert, wird auf eindrückliche Weise klar, was eine Krankheit dieser Intensität mit einem ganzen Gefüge wie einer Familie macht, gibt Einblicke auf vielen verschiedenen Ebenen und ermöglicht so Verständnis auf jeder Seite.
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Seitenzahl: 21
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Sarah Michaela Orlovský, geboren 1984 in Linz, schreibt seit 2009 in den unterschiedlichsten Ländern Afrikas und Europas – aber immer für Kinder und Jugendliche. Sie hat ihr Notizbuch an der Uni Wien, sowie in Zambia, Armenien, Äthiopien, der Slowakei und Rwanda gefüllt. Mittlerweile erprobt sie gemeinsam mit ihrer Familie die Eigenheiten des sesshaften Lebens im Salzkammergut. Zwischen den Tiefen des Traunsees und den luftigen Höhen der Berggipfel entsteht bereits wieder eine neue Geschichte.
orlosa.wordpress.com
Im Tyrolia-Verlag sind von ihr u. a. die mehrfach ausgezeichneten Jugendbücher »Tomaten mögen keinen Regen« (2013) sowie »ich. #wasimmerdasauchheißenmag« (2017) erschienen.
2021
© Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck
Umschlaggestaltung: Elisabeth Kihßl
Satz- und Layoutgestaltung: Nele Steinborn, Wien
Schriften: Bogart, Quadrat Sans
ISBN 978-3-7022-3918-3 (gedrucktes Buch)
ISBN 978-3-7022-3924-4 (E-Book)
E-Mail: [email protected]
Internet: www.tyrolia-verlag.at
Facebook: Tyrolia Verlag Kinderbuch
Wir danken dem Land
Oberösterreich für die
freundliche Unterstützung
Sarah Michaela Orlovský
Einehalbe Bananeunddie Ordnungder Welt
Inhalt
Klopf-Klopf
Klettern
Besserwisser
Lücke
Loch
Kälte
Lacken und Lachen
Formel 5
Kreislauf
Der Schlüssel
Es lohnt sich nicht
Frohsein
Atmen
Glück
10 Gründe, warum es sich doch lohnt
Barbara-Ann
Barbara
Schuld
Spiderman
Menü
Hunger
Anne
Kampfschrei
10 Dinge, die du schrecklich findest
Busen
10 Dinge, die dich immer zum Lachen gebracht haben
Zerkugeln
Kaputt
Was ich gerne mit dir unternehmen würde
Schlaf
Nachricht
Schlechtes Gewissen
Kampfschminke
Erstes Mal
Das Ende
Beginn
Klopf-Klopf
Barbara?
Hörst du mich?
Ich weiß, dass du nicht rauskommen willst.
Das kann ich gut verstehen.
Mama und Papa können wirklich nervig sein.
Vor allem, wenn sie einen zu etwas zwingen wollen.
Immer glauben sie, sie wissen, was das Beste für uns ist.
Ich kenne das.
Und ich hasse es.
Genau wie du.
Es ist nur …
Früher bist du am Abend immer zu mir gekommen.
Du hast mir einen Gute-Nacht-Kuss gegeben.
Wenn mich etwas beunruhigt hat, habe ich es dir erzählt.
Das mit dem gestohlenen Schal.
Und als Timo mich so geärgert hat.
Du kannst gut zuhören.
Es war immer ganz leicht, dir etwas zu erzählen.
Viel einfacher als bei Mama und Papa.
Du fehlst mir, Barbara.
Du bist jetzt schon so lange in deinem Zimmer.
Sonst konnte ich immer zu dir kommen.
Egal wann. Egal warum.
Ich kann mich einfach nicht an die versperrte Tür gewöhnen.
Natürlich brauchst du wegen mir nicht rauszukommen.
Ich dachte nur, ich erzähle dir, wie es mir so geht.
Vielleicht interessiert es dich ja.
Klettern
Weißt du noch, als du mich zum ersten Mal gesichert hast?
Ich bin die orange Route geklettert.
Bis ganz oben!
Obwohl ich fast gestorben wäre vor Angst.
