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Das junge Einhorn Mondlicht erzählt sein erstes grosses Abenteuer, welches in einer längst vergessenen Zeit spielt. Eine Zeit, in der Magie noch Teil des Lebens der Menschen war. Er lernt seine Fähigkeiten und wahre Freunde kennen und besteht mit ihnen viele Abenteuer. Mondlicht und seine Mutter müssen aus dem Land der Einhörner fliehen und sich in der Menschenwelt auf die Suche nach dem Menschenmädchen Ayana machen. Zusammen mit Ayana darf Mondlicht wunderbare Jahre verbringen, doch alles ändert sich an ihrem 7. Geburtstag, dunkle Wolken ziehen auf und die Beiden müssen ihr erstes Abenteuer zusammen bestehen. Sind sie dafür wirklich schon bereit?
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Seitenzahl: 91
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Widmung
An alle, die mit den Augen eines Kindes die Welt erfahren wollen und an die Kinder, dass sie es uns wieder erleben lassen, wenn wir mit ihnen in ihre Welt eintauchen.
Vorwort
Mondlicht, das Einhorn Land
Das erste Abenteuer beginnt
Am anderen Ende der Brücke
Die Reise
Abschied
Ayana
Gemeinsame Zeit
Grossmutter
Aufbruch ins Ungewisse
Erfahrungen
Weggefährten
Träume
Die Magie des Herzens
Der Turm
Körperlos
Der grosse Tag
Barabas
Sophos und Peruasio
Aufbruch
Mondlicht erklärt Begriffe
Sprache des Herzens
Aura
Magie
Ideen von Mondlicht
Begegne deinem Einhorn
Die Magie in deinem Herzen
Im Herzen bleiben
Einhorn-Amulett
Ausritt auf deinem Einhorn
Anderen helfen mit deinem Einhorn
Einhornenergie in Pferden spüren
Übung eigene Abenteuer erleben
Nachwort
Mein Name ist Michaela und ich habe die Geschichte von Mondlicht niedergeschrieben. In der Art der Einhörner erzählte mir Mondlicht sein erstes Abenteuer von Herz zu Herz.
Er sprach in Gedanken, Bildern und Gefühlen zu mir und ich habe versucht, diese in diesem Buch zu beschreiben. Wenn du deiner Fantasie freien Lauf lässt, kannst du sicher auch die wunderbaren Landschaften sehen, kannst die Gefühle Mondlichts in deinem Herzen spüren und von ihm beschriebene Gerüche mit deiner Nase riechen. Wie ein Einhorn, benutzt auch du alle deine Sinne und vor allem nutze deine Fantasie, denn nur so kann Mondlicht dich in seine Welt der Magie entführen.
An die älteren Leser unter euch: dieses Buch wurde auf Rechtschreibefehler durchgelesen, aber dies bedeutet nicht, dass wir alle Fehler gefunden haben. Wenn du also beim Lesen über einen Fehler stolperst, so überlies ihn doch bitte einfach mit einem Lächeln. Danke für dein Verständnis.
Mein Name ist Mondlicht, ich bin ein Einhorn und möchte dir von meinen Abenteuern erzählen.
Meine Heimat ist deiner Welt sehr ähnlich, sie liegt hinter der Nebelbrücke. Auch bei uns gibt es vier Jahreszeiten. Alles hier in unserem Land ist farbiger, glänzender, grösser und voller Wunder.
Unsere Winter sind kristallklar, der Schnee glitzert in allen Farben des Regenbogens, der Himmel ist strahlend dunkelblau. Es ist nie kalt bei uns, obwohl Schnee liegt und er sich auch wie solcher anfühlt, ist er nicht kalt. Ihr könntet barfuss und nur leicht bekleidet in unserer Winterlandschaft umher spazieren und würdet nicht frieren.
Besonders liebe ich die Eiszapfen, sie bilden sich bei unseren wunderschönen Wasserfällen und glänzen und glitzern wie Kristalle in der Sonne. Wenn es Frühling wird, beginnen sie zu tropfen, sie sind unser erstes Anzeichen, dass der Frühling beginnt.
Kannst du dir meine Heimat im Winter vorstellen? Schliesse doch mal deine Augen, kannst du die weiten, schneebedeckten Ebenen sehen? Die sanften Hügel und die riesigen, schneebedeckten Wälder? Unsere zugefrorenen Seen? Ich glaube, die würden dir gefallen, auf ihnen kann man wunderbar herumschlittern.
Der Frühling ist eine wahre Pracht. Unsere Wiesen sind übersäht mit den schönsten und farbigsten Blumen überhaupt. Und ihr Duft, der ist unbeschreiblich, süss, würzig, frisch, einfach wunderbar. Schmetterlinge tummeln sich über unseren Blumenwiesen, ihre Flügel glitzern und strahlen in allen Farben und sie leuchten im Dunklen. Es gibt winzige Schmetterlinge, so gross wie der Nagel deines kleinen Fingers und solche die so gross sind wie die Hand eines Erwachsenen.
In den Wäldern singen die Vögel wunderschöne Melodien. Ihr Gesang ist glockenhell und rein. Er berührt die Herzen aller Wesen und zaubert ein Lächeln auf ihre Gesichter und in ihre Augen. Das frische Grün spriesst überall. Unsere Bäche, Flüsse und Seen glitzern im Sonnenlicht. Das Wasser in unserem Land ist klar, es riecht frisch und sauber und ist sehr gesund.
Im Sommer breiten sich saftige Wiesen über unser Land. Der Wald gewährt uns kühlen Schatten und durch seine Äste weht ein friedlicher Wind. Ich liebe das Tanzen der Sonnenstrahlen, welche durch das dichte Laubwerk gelangen.
Du merkst, wie sehr ich unser Land liebe. Ich kann mir keinen schöneren Ort vorstellen.
Im Herbst regiert der Wind unser Land, er bläst mal mild und sanft, dann wieder rau und stürmisch. Die Wälder zeigen sich in allen Farben. Ein Feuerwerk von leuchtenden Farben. Mein Land ist einfach immer schön.
In meinem Land leben nicht nur Einhörner, es leben viele Tiere hier. Einige der Tiere, die bei euch keine Heimat mehr haben, kamen in unsere Welt. So findest du hier viele Tierarten, welche es bei dir nicht mehr gibt. Und natürlich leben hier auch Tiere, welche ihr schon lange vergessen habt.
In den Gebirgen, hoch oben im Norden, leben winzige und riesige Drachen. Im Osten des Landes haben sich die Zentauren und andere Halbmensch-Halbtierwesen angesiedelt.
Wir Einhörner leben vor allem im Süden und im Westen, einzelne von uns leben aber auch im Land der Drachen oder Zentauren. Aber dazu kommen wir in einer anderen Geschichte.
Vor langer Zeit lebten viele von uns in deiner Welt. Aber das war lange bevor ich geboren wurde. Heute leben nur sehr wenige Einhörner auf der Erde. Es ist jedoch auch heute noch so, dass zur gleichen Zeit ein Menschenkind auf Erden und ein Einhornfohlen in unserer Welt geboren wird. In früheren Zeiten waren sie von Geburt an eng miteinander verbunden und an ihrem 7. Geburtstag trafen sie sich im Land der Menschen und lernten viel voneinander.
Zur Zeit meiner Geburt hatte schon nicht mehr jedes Kind ein Einhorn an seiner Seite. Nur wenige Einhörner reisten damals noch in die Welt der Menschen. Es waren immer ganz spezielle Kinder, mit einem besonderen Glanz in ihren Augen. Ihre Herzen waren voll hellem Licht und Liebe zu jedem Wesen.
Es waren Kinder, welche sanft und behutsam mit jedem Leben umgingen. Jede Schnecke, jede Blume wurde mit Sorgfalt und Liebe behandelt. Die Verbindung zu ihrem Einhorn war eine besonders Tiefe und von wahrer Freundschaft und Respekt getragen.
Damals traf noch jedes Kind sein Einhorn in seinen Träumen, doch das ist in der heutigen Zeit immer seltener geworden. Viele Kinder haben uns Einhörner vergessen und so leben viele von uns in der Welt der Einhörner, völlig unbemerkt von den Menschen.
Als dies noch anders war, in einer Zeit, die ihr Menschen schon lange vergessen habt. In einer Zeit als Magie noch Teil des Lebens der Menschen war, da begegnete ich das erste Mal meinem Menschenmädchen. Diese Geschichte und unser erstes grosses, gemeinsames Abenteuer, werde ich dir nun erzählen.
Begleitest du mich auf meiner Reise?
Mein Menschenmädchen und ich kamen beide in einer Vollmondnacht zur Welt. Es war eine sternenklare Nacht. Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich in dieser Nacht, kurz nach meiner Geburt, auf der Wiese lag, die Erde unter mir spürte und das Kitzeln der Grashalme. Die sanften Nüstern meiner Mutter, die mich das erste Mal beschnupperte und mich dabei warm anhauchte mit ihrem Atem. Ich blinzelte in die klare Nacht hinaus und wurde vom Vollmond beschienen. Daher kommt mein Name „Mondlicht“. Die Stimme meiner Mutter werde ich immer im Herzen tragen, wir Einhörner hören und sprechen mit unseren Herzen, da wir keine Lautsprache haben wie ihr Menschen. Wir können zwar in einer Notsituation auch mal Wiehern wie Pferde, aber es entspricht nicht wirklich unserer leisen und sanften Art.
Die ersten Worte meiner Mutter waren: „Na mein kleiner Mondlicht, willst du nicht auch mal zu mir sehen?“. und sie stupste mich mit ihren Nüstern an.
So drehte ich also meinen Kopf und blickte in ihre wunderschönen grossen braunen Augen.
Sie war wunderschön: Schneeweiss mit langer seidiger Mähne und Schweif. Einen hellen Schein um sich herum, als würde sie von Innenheraus leuchten. Sie blickte mich mit ihren sanften Augen an und blinzelte kurz: „Na sieh mal an, mein kleiner Mondlicht hat ja blaue Augen.“
Ich war auch nicht strahlend weiss, wie meine Mutter, sondern cremefarben. Einen hellen wunderschönen Stern hatte ich auf meiner Stirn. Einhörner werden nicht mit ihrem Horn geboren, es wächst mit ihrer Magie und ihren Fähigkeiten.
Von meinem Menschen wusste ich zu dieser Zeit noch nichts. Na ja, das stimmt nicht ganz, manchmal träumte ich von einem kleinen Menschengesicht, mit grossen braunen Augen. Ich spürte da eine Verbindung, die ganz zart an meinem Herzen zog. Aber ich war jung und es gab so viel zu entdecken.
Wir Einhörner werden in unserem Land geboren und verbringen die erste Zeit unseres Lebens dort. So tummelte ich über wunderschöne Blumenwiesen, dann sah ich wieder fasziniert den Schmetterlingen zu, besonders Nachts, wenn sie im Sternenlicht leuchteten. Spazierte im Sommer in den kühlen Schatten unserer Wälder und tanzte im Herbst mit den herumwirbelnden Blättern.
Und der Winter, er kam einfach über Nacht. Wo noch am Tag zuvor grüne Wiesen waren, war plötzlich eine weisse Pracht. Sonnenlicht spiegelte sich im Schnee und liess ihn in allen Farben des Regenbogens erstrahlen. Oh, ich liebte den Schnee und ich war übermütig. Es war eine herrliche Zeit, unbeschwert, sorgenfrei und immer beschützt durch die liebevolle Zuwendung meiner Mutter.
Wunderst du dich, warum ich noch nichts über meinen Vater erzählt habe? Wie soll ich euch meinen Vater beschreiben? Er ist gross, mächtig und von einem ruhigen, aber bestimmten Wesen, seine Magie strahlte hell und stark. Oft stand er auf einer leichten Erhöhung und wachte über meine Mutter und mich. Wenn er dann zu uns herabstieg, tat er es mit Würde. Niemals rannte er zu uns hinunter, er schritt immer langsam und bedächtig zu uns herab. Dann stupste er zur Begrüssung meine Mutter sanft mit seinen Nüstern an und sie erwiderte diese Geste. Danach kam er zu mir. „Hallo mein Sohn, du bist wohl schon wieder gewachsen.“ Er kitzelte mich dann mit seinem Horn und das kribbelte umso mehr, weil er dazu seine Magie benutzte. Dann prickelte und kitzelte es mich am ganzen Körper. Das sind meine Erinnerungen, die ich an ihn habe und in meinem Herzen trage. Er war ein guter Vater, ein prächtiges Einhorn und er war sehr mächtig.
Es war mein zweiter Frühling, ich hatte vor einigen Tagen meinen ersten Geburtstag gefeiert. Es schien alles wie immer zu sein. Die Vögel zwitscherten, die Schmetterlinge flatterten von Blüte zu Blume, die Sonne schien und ich graste friedlich mit meiner Mutter auf der saftigen Wiese.
Da ertönte ein schrilles Wiehern, so eines hatte ich noch nie gehört. Ich hörte die Stimme meines Vaters in meinem Herzen, welche rief: „Lauft, lauft so schnell ihr könnt. Morgenlicht“, das war der Name meiner Mutter. „bringt euch über die Nebelbrücke in Sicherheit, lauft, so lauft doch.“
Ich blickte zu meinem Vater und sah noch, wie er sich auf seine Hinterbeine schwang und dann mit gesenktem Horn den Hügel hinab galoppierte, einer Gefahr entgegen, die ich nicht sehen konnte.
Aber ich konnte sie riechen. Es roch modrig und etwas verfault und es machte mir schreckliche Angst. Ich wollte nicht weg, ich wollte zu meinem Vater und ihm irgendwie helfen. Mein Herz pochte wie wild in meiner Brust.