Einhorn-Paradies (Bd. 5) - Anna Blum - E-Book

Einhorn-Paradies (Bd. 5) E-Book

Anna Blum

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Beschreibung

"Endlich kann es losgehen! Auf zur Insel-weit-weg!", ruft Blue, das Einhorn mit dem himmelblauen Fell. Noch nie ist es den drei kleinen Einhörnern gelungen, das weit entfernte Eiland zu betreten, denn das raue Meer rund um die Insel lässt niemanden hindurch. Zum Glück schaffen es die Geschwister, das Wasser mit einem besonderen Zauber zu besänftigen. Und auf der Insel eröffnet sich ihnen eine spannende Höhlenwelt voller wundersamer Kristalle und exotischer Pflanzen. Doch bald machen Vanilla, Rosie und Blue eine erstaunliche Entdeckung: Sie sind nicht die einzigen Einhörner auf dieser Insel. Band 5 der zauberhaften Einhorn-Reihe von Anna Blum.

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Seitenzahl: 75

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eISBN 978-3-649-64899-4

© 2020 Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG,

Hafenweg 30, 48155 Münster

Alle Rechte vorbehalten, auch auszugsweise

Text: Anna Blum

Illustrationen: Julia Gerigk

Idee/Konzept: Monika Finsterbusch

Lektorat: Jutta Knollmann

Satz: Helene Hillebrand

www.coppenrath.de

Inhalt

Aufbruchstimmung

Freunde durch dick und dünn?

Weit, weit weg von Glimmerland

Der magische Meereszauber

Hoku und das Volk der Panzerhörnchen

Der Zauber des Mondseeorakels

Nervige Flattertierchen

Eine unheimliche Begegnung

Unverhoffter Besuch

Der geheimnisvolle Gesang

Eine Nacht auf fremdem Gebiet

Freundschaft geht über alles

Aufbruchstimmung

Was für ein herrlicher Morgen! Rosie, Vanilla und Blue standen am höchsten Punkt von Glimmerland und blickten über das Einhorn-Paradies. Alle neun Inseln erstrahlten im warmen Schein der Lichtblumen. Das Meer rundherum funkelte, als wären lauter kleine Edelsteine darin. Ein leichter Wind kräuselte die Wasseroberfläche und zauste die Mähnen der drei Einhörner.

Rosie lächelte. „Schaut doch, wie eifrig unsere Freunde bei der Arbeit sind.“

Seit Tagen herrschte auf Glimmerland, der Hauptinsel des Einhorn-Paradieses, ein emsiges Treiben. Kräftige Tunker, flinke Sumser, Hopser, zahlreiche Schwebchen und die drei Drachen vom Drachenfels bauten am Strand gemeinsam an einem Floß. Die Luft war erfüllt vom Klopfen der kleinen Hämmer, mit denen die Sumser und Schwebchen Nägel ins Holz schlugen. Dazwischen hörte man immer wieder ein lautes Jamm! Jamm! Mampf!, wenn die Hopser mit ihren Knabberzähnen die Enden der Seile abbissen, mit denen die Hölzer zusammengeschnürt wurden. Harino, Holly und Hoppy, drei Panzerhörnchen von der Inselweit-weg, bestrichen die verschnürten Stämme anschließend mit Sumsersirup, den die kleinen gestreiften Insekten extra für den Bau zubereitet hatten. Die dickflüssige Masse klebte alle offenen Stellen am Floß fest zusammen. Außerdem war der Sirup, sobald er getrocknet war, absolut wasserdicht.

„Von hier oben sieht man gut, wie weit unser Floß schon ist“, sagte Vanilla. „Nicht mehr lange, dann können wir damit in See stechen. Ein Hoch auf all unsere fleißigen Helfer!“

„Ich war auch fleißig“, brüstete sich ihr Bruder Blue.

„Ich habe ganz viel Treibholz angeschleppt!“

„Und ich auch!“ Smut, Rosies kleiner Sumserfreund, krabbelte aus ihrer violetten Mähne. „Ich habe aufgepasst, dass alle richtig gut zusammenarbeiten.“

„Ihr zwei Angeber!“ Vanilla wieherte vergnügt. „Wir haben alle schwer geschuftet in den letzten Tagen. Deshalb haben wir uns die kleine Pause hier oben auch redlich verdient.“

Genüsslich knabberten die Einhörner ein paar Wildgrasbüschel, die an der Klippe wuchsen.

Es war das erste Mal, dass die Inselbewohner gemeinsam an einem so großen Floß bauten. Denn noch nie zuvor hatten die drei kleinen Einhörner weiter reisen müssen, als ihre Flügel sie trugen. Doch nun planten die Geschwister eine Expedition zur Insel-weitweg, der Insel, die noch kein Wesen des Einhorn-Paradieses betreten hatte. Bisher hatten Rosie, Vanilla und Blue angenommen, dass die Insel unbewohnt sei. Aber seit ein starkes Unwetter vor einiger Zeit die Gruppe der Panzerhörnchen an ihre Küsten getrieben hatte, waren sie sich da nicht mehr so sicher. Eigentlich lebten Harino, Holly und ihre Freunde friedlich im Meer rund um die zahlreichen kleinen Felsen vor der Insel-weit-weg. Sie hatten erzählt, dass hin und wieder ein seltsamer Gesang von der Insel zu ihnen herüberwehte. Ab diesem Moment hatten die drei kleinen Einhörner ein großes Ziel: Sie wollten zur Insel-weit-weg reisen. Um den Panzerhörnchen zu helfen, in ihre Heimat zurückzukehren, und um die Insel zu erkunden. Dafür würden sie jedoch das Meer mit einem besonderen Zauber besänftigen müssen. Denn sowohl vor den Klippen der Insel als auch direkt an ihrem Ufer gab es unüberwindbare Strudel und gefährliche Strömungen.

„Ich bin sicher, dass unser Zauber stärker ist als das tosende Meer“, erklärte Rosie mit fester Stimme. „Wir werden die Panzerhörnchen wieder nach Hause bringen.“

„Seht sie euch an.“ Blue wieherte belustigt. „Wie eifrig Knabber und seine Drachenbrüder mit anpacken – so kennt man die drei gar nicht.“

„Morgen früh können wir aufbrechen, denke ich“, sagte Rosie zufrieden.

Blue scharrte mit den Hufen. „Ich kann es kaum erwarten! Wir werden die Ersten sein, die die Insel-weit-weg betreten. Keine noch so starke Strömung, kein noch so wilder Wasserstrudel kann uns aufhalten. Genau das Richtige für echte Abenteurer!“

„Es wird höchste Zeit, dass wir diese letzte unbekannte Insel unseres Paradieses gründlich erkunden“, stimmte Vanilla zu.

Sehnsüchtig und zugleich äußerst gespannt sahen die Geschwister zur Insel-weit-weg, die sich weit, weit entfernt, am hintersten Zipfel ihres Reichs erstreckte.

Das rosafarbene Einhorn seufzte. „Egal, was uns dort widerfährt. Wir müssen unser Zuhause beschützen.“

„Hört doch mal!“ Blue hatte gerade in ein Rothütchen gebissen und stellte nun die Ohren auf. „Die Geräusche da unten klingen fast wie Musik.“

Tock! Tock-tock! Tock! Tock-tock!

Mjam-mjam-mampf!

„Ein großes Abenteuer wartet auf uns drei …“, stimmte Blue in den Rhythmus der Bauarbeiten ein.

„… das Floß ist nun fertig, der Weg ist damit frei“, machten Vanilla und Rosie mit.

„Übers Wasser, über Strudel,

über Wellen, wild und keck,

über Felsen, über Wogen

brechen wir auf zur Insel-weit-weg.

Ein großes Abenteuer wartet auf uns drei,

der Proviant ist bald gepackt, der Weg ist damit frei.

Übers Wasser, über Strudel,

über Wellen, wild und keck,

über Felsen, über Wogen

starten wir zur Insel-weit-weg.“

Blue brach ab und blickte seine Schwestern an. „Äh … apropos Proviant: Haben wir eigentlich schon an Vorräte gedacht?“ Seit er mit Knabber, dem kleinen verfressenen Funkeldrachen, befreundet war, konnte er ständig essen.

„Du hast recht, Brüderchen“, stimmte Vanilla ihm zu, „wir wissen nicht, wie lange wir unterwegs sein werden. Allerdings sollten wir nicht nur Proviant für uns mitnehmen, sondern auch für die Panzerhörnchen. Ich werde die Tunker bitten, uns noch eine große Portion Unterwassergras für sie mitzugeben.“

Ein Lächeln strich über Rosies Gesicht. „Immer denkst du an die anderen, an deine Freunde. Das liebe ich so an dir, Schwesterchen.“

„Ja, das lieben wir so an dir, Vanilla“, summte Smut, der gern alles wiederholte, was seine beste Freundin Rosie sagte.

Blue nickte. „Wetten, die Panzerhörnchen freuen sich schon wie verrückt auf ihr Zuhause und die feinen Algen, von denen sie immer so schwärmen? Der Klee von der Blütenaue hat ihnen ja überhaupt nicht geschmeckt.“

„Ein Glück!“ Bei der Erinnerung an dieses Abenteuer schüttelte Rosie die Mähne. „Schließlich sind die Kleeblätter nicht als Futter für jeden Tag gedacht, sondern nur für besondere Anlässe.“

„Aber ein paar können wir doch auf unsere Reise mitnehmen, oder?“, bettelte Blue. „Damit wir für unser großes Abenteuer gewappnet sind.“

„Na klar“, erwiderte Rosie. „Aber nur ein paar Stängel.“

„Seht doch mal zum Donnerberg.“ Vanilla wies mit dem Kopf zu der Insel mit dem eindrucksvollen Vulkan. Helle, bunte Blasen stiegen aus seinem Krater auf und zerplatzten mit einem Feuerwerk an Farben über der Inselwelt. „Keine einzige dunkle Luftblase ist darunter.“

Der Vulkan auf dem Donnerberg war so etwas wie das Herz des Einhorn-Paradieses. Ging es allen Bewohnern gut, schwebten duftige, farbenfrohe Kugeln heraus. War jemand wütend, traurig oder gab es ein Problem, so verfärbten sich die Blasen schwarz.

Rosie schnaubte erleichtert. „Unsere Expedition zur Insel-weitweg steht unter einem guten Stern. So soll es sein! Und jetzt lasst uns wieder zu den anderen galoppieren. Es gibt noch jede Menge Arbeit!“

Freunde durch dick und dünn?

„Hallo, Rosie, Vanilla und Blue“, begrüßten die Tunker, Hopser, Sumser und die vielen anderen Wesen, die am Floß mitarbeiteten, die drei Einhörner.

„Na, du Faulpony“, Knabber grinste seinen Freund Blue an, „hast dich wohl ein Weilchen aufs Ohr gelegt, hm?“

Doch bevor Blue etwas erwidern konnte, hob Pinkus, einer von Knabbers Brüdern, die linke Drachenpranke. „Alle mal herhören!“, donnerte seine Stimme über den Strand. „Ferro und ich haben nun den Mast aufgestellt. Das Floß ist fertig!“

„Endlich kann es losgehen!“ Fachmännisch umrundete Rosie das Wasserfahrzeug, das im weichen Sand vor ihnen lag. Die Schwebchen hatten drei aus Seegras geflochtene Halterungen am Mast befestigt, damit die drei Einhörner selbst bei starkem Wellengang nicht über Bord gingen. Am Bug lief das Floß in Form eines Dreiecks spitz zu, hier war ein rosafarbenes Segel gespannt.

Vanilla nickte zufrieden. „Das sieht alles sehr gut aus.“

„Allerdings“, brummte Ferro, Knabbers zweiter Bruder, und stieß eine kleine Rauchwolke aus.

„Wir haben getan, was wir konnten. Jetzt geht’s erst mal wieder zurück zum Drachenfels – Zeit zum Verschnaufen!“

Pinkus nickte. „Ich hab ordentlich Kohldampf.“

„Alles klar.“ Rosie lächelte. „Vielen Dank für eure Hilfe. Ohne euch hätten wir die großen Baumstämme niemals so schnell fällen können.“

„Gern geschehen.“ Pinkus und Ferro verbeugten sich leicht. Zum Abschied ließ jeder von ihnen eine hohe Feuersäule in die Luft schießen. Zischhhhhhh! Zoschhhhhh!

„Bis bald, Knabberchen“, brummte Ferro. „Mach es dir hier am Strand bequem, damit du morgen gleich in aller Frühe fit bist. Und gute Reise!“

Pinkus und Ferro erhoben sich in die Luft und flogen mit kraftvollen Flügelschlägen davon.

Blue runzelte die Stirn. „Äh … fliegst du nicht mit deinen Brüdern? Du hast doch sonst immer so einen Hunger“, fragte er seinen Freund Knabber.