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Hurra. Ich habe es geschafft! Meine Bewerbung als Testfahrerin für einen Elektrogolf wurde ausgewählt. Zwei Wochen lang darf ich einen nagelneuen Golf als Elektrowagen ausprobieren.
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Veröffentlichungsjahr: 2017
Hurra. Ich habe es geschafft! Meine Bewerbung als Testfahrerin für einen Elektrogolf wurde ausgewählt. Zwei Wochen lang darf ich einen neuen Golf als Elektrowagen ausprobieren.
Wir haben uns zu diesem Ereignis eigens eine Steckdose an die Außenwand unseres Hauses legen lassen. Damit lässt sich dieses Auto problemlos über Nacht aufladen. Schon toll, dass ich keine Tankstelle mehr anfahren muss. So komme ich auch nicht ins Grübeln, wenn ich die Tanksäule erblicke und mir kurzzeitig entfallen ist, ob mein Auto mit Super oder Diesel betankt werden möchte. Erst kürzlich viel mir auf, dass es gar kein Benzin mehr gibt! Wieso ziehen derartige Änderungen spurlos an mir vorbei? Bin ich derart ignorant meiner Umwelt gegenüber? Oder liegt es einfach daran, das für mich ein Auto einfach bloß fahren soll, mehr nicht.
Montag, 04. September 2017
Morgens am Frühstückstisch kann ich meine wochenlange Vorfreude auf den Wagen nicht mehr nachvollziehen. Ich bin ein wenig skeptisch, wie ich es hinbekommen werde, mir alle Sachen zu merken, die ich beachten muss. Außerdem gewöhne ich mich äußerst ungern an ein neues Fahrzeug.
Für meine Zweifel ist es nun zu spät. Das Auto wird mir heute Nachmittag gebracht. Aber damit geht es schon los. Ich muss die Wissenschaftlerin zurück zum Autohaus fahren. Alles ohne Vorpraxis. Wenn das mal gut geht.
Pünktlich 16.30 Uhr stehe ich in der Einfahrt und halte Ausschau nach einem weißen Golf. Vielleicht ist er schon vorbeigefahren und ich habe ihn nicht gehört? Ich trete hinaus auf die Straße und betrachte die parkenden Autos in Fahrtrichtung. Tatsächlich, weiter vorn parkt ein weißes Auto. Das sollte ich mir einmal ansehen. Ein Blick auf das Nummernschild erklärt alles: SZ-EG-102. EG kann nur für Elektro Golf stehen.
18. 30 Uhr. Dem Auto geht es gut. Es steht unbeschadet in meiner Einfahrt neben der Steckdose. Die Fahrt zum Autohaus war nicht allzu weit und die Rückfahrt konnte ich bereits genießen. Was soll ich sagen? Jedes neue Auto fährt sich anders, vor allem besser als das alte Modell. Das hat wiederum nicht das Geringste mit E-Mobilität zu tun.
Leise ist es. Sehr sehr leise. Mein Blick blieb permanent am Tacho hängen, denn irgendwie hatte ich kein ausgeprägtes Gefühl für die Geschwindigkeit, die ich fuhr. Aber das wird sich in den nächsten Tagen bestimmt einstellen.
Dienstag, 05. September 2017
Als ich morgens in mein Auto steige, muss ich zunächst meine Gedanken sortieren: Linken Fuß wegstellen, rechten Fuß aufs fette Bremspedal. Anschnallen nicht vergessen. Anschalten per Knopfdruck. Das ist das Allerbeste! Kein Abwürgen, kein Zittern mehr, ob der Motor startet. Einfach nur einen Knopf drücken und schon blinken mich viele verschiedenfarbige Lämpchen an. Ein anderer Knopf löst die Handbremse, auf dem Display erscheint ein grünes „Ready“ und es kann losgehen.