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Sind Sie heute schon einem Engel begegnet? Wenn nicht, dann werden Sie in diesem eBook fündig. Hier können Sie die Engel der Bibel erleben: als Überbringer erstaunlicher Botschaften, als Mitglieder des himmlischen Hofstaates, als Verkünder des Jüngsten Gerichtes oder als Schutzengel, die den Menschen in allen Lebenslagen beistehen. Begegnen Sie den Erzengeln Gabriel, Michael und Rafael. Staunen Sie über Keruben und Serafen - und über Engel, die aussehen wie du und ich. So auf- und anregend war Bibellesen noch nie.
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Seitenzahl: 197
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Vom Himmel hoch, da kommen sie her, die Engel. Zur Weihnachtszeit begegnen sie uns überall. Unsere Weihnachtslieder sind voll von singenden Engeln. Als Figur der Weihnachtskrippe oder des Krippenspiels – mit weißem Gewand, Flügeln und goldenem Heiligenschein – darf der Engel nicht fehlen. Ebenso wenig als Motiv auf Postkarten und allen Arten von Weihnachtsdekoration. Die Engel bringen himmlischen Glanz in die Weihnachtszeit und lassen nicht nur Kinderaugen leuchten.
Doch auch außerhalb der Weihnachtszeit sind die geflügelten Wesen präsent. Viele Engelsdarstellungen aus der Kunst sind weltberühmt. Etwa das »Engelskonzert« auf dem Isenheimer Altar von Matthias Grünewald, die »Verkündigung« von Leonardo da Vinci oder Michelangelos Trompete blasende Engel auf dem »Jüngsten Gericht« in der Sixtinischen Kapelle. Die beiden als Putten gestalteten Engelchen am unteren Bildrand der »Sixtinischen Madonna« von Raffael sind sogar bekannter als das Gemälde als Ganzes. Und auch in der klassischen Moderne sind Engel ein Thema, etwa bei Chagall oder Paul Klee.
Engel faszinieren die Menschen. Zu allen Zeiten und überall auf der Welt. Auch wenn die wenigsten Menschen je einen leibhaftigen Engel zu Gesicht bekommen haben – eine Welt ganz ohne Engel scheint kaum vorstellbar. Fast alle Religionen kennen diese Zwischenwesen zwischen dem Göttlichen und dem Irdischen, die Mittler, die uns Menschen einen kleinen Einblick in die Sphäre des Jenseitigen, Himmlischen gewähren. Ja selbst die Menschen, die keiner Religion angehören und nicht einmal mehr an Gott glauben, glauben heute vielfach noch – oder wieder – an Engel. In unserer aufgeklärten Welt, in der sonst nur das Sicht- und Messbare zählen, ist das einigermaßen erstaunlich. Was macht die Faszination der Engel aus?
Für viele ist es die Vorstellung eines Schutzengels, die sie besonders berührt: der Gedanke, dass eine besondere Macht ihre Hand über den Menschen hält und ihn vor Schaden bewahrt. Und zwar nur ihn persönlich. Der allmächtige Gott, der für alle Menschen gleichzeitig zuständig ist, erscheint manchem zu fern, um dieses heimelige Gefühl aufkommen zu lassen, das man mit dem persönlichen Schutzengel verbindet. Da ist einer nur für mich ganz allein da.
Auch wenn ein Mitmensch in einer kritischen Situation unerwartet mit Rat und Hilfe zur Stelle ist, sagen viele: »Da ist mir ein Engel begegnet!« Sie spüren, dass hier etwas ganz Besonderes geschehen ist, bei dem das erfahrene Gute über das Normalmaß hinausgeht. Die Deutung als Engelsbegegnung macht das Erlebte fassbar.
Für andere ist die Rede von Engeln mehr eine Metapher. Der Benediktinerpater Anselm Grün stellt in seinen zahlreichen Veröffentlichungen verschiedenste Engel vor: den Engel der Liebe, den Engel der Dankbarkeit, den Engel des Verzeihens, den Engel des Humors … Die Engel werden hier zu einer Personifikation von positiven psychischen Kräften. Was sonst abstrakt bleiben würde, bekommt durch die Verbindung mit den Engeln ein Gesicht.
Doch wie auch immer sie genau gedeutet werden, das Festhalten an den Engeln auch in unserer vom Rationalen geprägten Welt ist Ausdruck der Ahnung, dass es mehr gibt zwischen Himmel und Erde, als man sehen kann.
Die Vorstellungen von Engeln haben in unserem Kulturkreis ihren Ursprung letztendlich alle in der Bibel. Aber nur ein Bruchteil der biblischen Engelsgeschichten dürfte allgemein bekannt sein. In fast allen Teilen der Bibel finden sich Erzählungen, in denen Engel vorkommen. Die Engel haben dabei unterschiedliche Erscheinungsformen und unterschiedliche Aufgaben. Doch immer spricht die Bibel ganz selbstverständlich von ihnen. Dass es sie gibt, steht für das Buch der Bücher nie in Frage.
Sehen wir genau hin. Manchmal treten die Engel womöglich ganz anders auf, als wir es erwarten. Auf der einen Seite machtvoller und gewaltiger. Mit kindlichen Weihnachtsengelchen haben sie meist nicht viel zu tun. Auf der anderen Seite aber auch viel schlichter. Selten ist die Rede von wallenden weißen Gewändern, und viele der biblischen Engel tragen keine Flügel. Und doch sind sie etwas ganz Besonderes. Sie kommen vom Himmel zu den Menschen und machen auf ihre Weise deutlich, dass Gott sich den Menschen liebevoll zuwendet.
Unser deutscher Begriff Engel geht auf das griechische Wort angelos zurck, das mit Bote oder Gesandter bersetzt werden kann. Auch die Engel der Bibel sind vor allem Boten. Sie berbringen Botschaften und Auftrge von Gott. In vielen Fllen treten sie dabei wie Menschen auf. Sie fliegen nicht, sie strahlen kein bernatrliches Licht aus, ja sie tragen zumeist nicht einmal auffllig weie Gewnder. Ihr Aussehen scheint entweder so normal oder aber so nebenschlich zu sein, dass es in der Regel gar nicht weiter erwhnt wird. Entscheidend ist nicht ihr ueres, sondern ihre Stimme: Sie sprechen einen Menschen an und bermitteln ihm die gttliche Nachricht, und zwar in verstndlichen menschlichen Worten. Mit den Engeln kann man reden, so wie man mit Gott selbst wohl nie reden knnte. Sie schaffen damit eine Nhe zu Gott, die ansonsten kaum mglich wre. Mitten im Alltag Gott begegnen – das halten Menschen wohl nur vermittelt durch einen Engel aus.
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