Entfremdung und Wahnsinn. Kulturgeschichtliche Studien zur Entwicklung des Bayern in der Moderne - Alois Max Weber - E-Book

Entfremdung und Wahnsinn. Kulturgeschichtliche Studien zur Entwicklung des Bayern in der Moderne E-Book

Alois Max Weber

0,0
1,49 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Die zwei Autoren und Pioniere der Biergartenforschung widmen sich der Frage nach der kulturellen Identität der Bayern sowie der bayerischen Strategie zur Bewältigung der Probleme im Angesicht und in der Folge der Moderne:

"Worin liegt also das Geheimnis des Erfolgs Bayerns, worin liegt seine kulturelle Identität begründet? Diese Frage verlangt einiges an geistiger Arbeit, da auf diesem Gebiet bisher keine nennenswerte Vorarbeit stattgefunden hat und die Forschungsarbeit durch das Faktum, dass der Freistaat über keine eigene Fußballnationalmannschaft verfügt, zwingend erforderlich wird."

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2015

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Alois Max Weber, Ludwig Xaver König

Entfremdung und Wahnsinn. Kulturgeschichtliche Studien zur Entwicklung des Bayern in der Moderne

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Entfremdung und Wahnsinn

Entfremdung und Wahnsinn

Kulturgeschichtliche Studien zur Entwicklung des Bayern in der Moderne

 

 

Schon seit geraumer Zeit wird das Erstarken der Regionen in Zeiten der Globalisierung von sozialwissenschaftlicher Seite beleuchtet. Innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, aber auch im restlichen Europa, wird hierbei oft auf den Freistaat Bayern verwiesen: Katalanen und Schotten berufen sich in gleichem Maße bei ihren Bestrebungen nach Unabhängigkeit auf den Freistaat, wie in ehemals preußischen Gebieten ein kultureller Mimikry-Effekt eingesetzt hat, der sich u.a. in Form von Oktoberfesten, Weihnachtsmärkten mit bayerisch anmutenden Fassaden und der Verleugnung der heimatlichen Braukunst zugunsten bayerischer Exportbiere äußert.

Oftmals können Mitglieder und Vertreter der o.g. Kulturen keine genauen Auskünfte darüber geben, weshalb diese Mimikry stattfindet, wobei sich jedem Außenstehenden zeigt, dass es sich um einen Versuch handelt der Entfremdung durch die Nachahmung einer doch offensichtlich davon verschont gebliebenen Kultur entgegenzutreten. Damit betritt die Neugierde aber schon das problematische Feld der Forschung. Es zeigt sich mittlerweile, dass die Nachahmung von Verhaltensweisen, beispielsweise im Bereich der Verhaltenstherapie, auf individueller Ebene beachtliche Erfolge erzielen kann. Einzelne Gruppierungen oder ganze Kulturen hingegen, geben sich der Lächerlichkeit preis, wenn sie das Verhalten anderer Kulturkreise oberflächlich kopieren. Zwei Beispiele: Eine sambatanzende Bourgeoisie oder Gangsterraper in bundesdeutschen Provinzstädten.

Worin liegt also das Geheimnis des Erfolgs Bayerns, worin liegt seine kulturelle Identität begründet? Diese Frage verlangt einiges an geistiger Arbeit, da auf diesem Gebiet bisher keine nennenswerte Vorarbeit stattgefunden hat und die Forschungsarbeit durch das Faktum, dass der Freistaat über keine eigene Fußballnationalmannschaft verfügt, zwingend erforderlich wird.

Von den Bayern selbst ist hingegen kaum mit einer Antwort zu rechen. Was dem am nächsten kommt, ist die von der einfachen Bevölkerung, über Laien, bis hin in die Spitzenforschung vertretene Meinung: Mia san mia (hochdeutsch: Wir sind wir). Durch den tautologischen Charakter dieser Antwort ist ihre philosophische Evidenz zwar begründet, doch Hilfestellung für das brennende Interesse der Welt zur Lösung der Frage außerhalb Bayerns wird dadurch nicht gewährleistet. Erstmals kann die Forschung nun eine befriedigende Antwort darauf bieten, die das Geheimnis zu lüften vermag und verifizierbare Ergebnisse liefert, die anderen betroffenen Kulturen Anstöße zur Bewältigung ihrer Probleme bietet.

Was die Methode und die Disziplinen angeht, mit denen diese Ergebnisse ans Licht der dankbaren Öffentlichkeit gefördert wurden, wird vielleicht einiges an Verwunderung entstehen. Denn nicht die neurowissenschaftlichen Untersuchungen an Versuchspersonen aus allen Schichten der bayerischen Bevölkerung haben schließlich zum Durchbruch geführt, sondern die Akkumulation verschiedener Randergebnisse der Philologie, Ethnologie und der sonst in weiten Teilen als bedeutungslos erachteten Kunstgeschichte. Letztere lieferte sogar den Stein des Anstoßes durch ihre Forschungen zur Landeshauptstadt München als bedeutendstes Zentrum der zeitgenössischen Kunst der Moderne in Deutschland, vom Ausgang des 19. Jahrhunderts bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges.