Erfolgreicher und glücklicher im Beruf - Ingo Schmidt - E-Book

Erfolgreicher und glücklicher im Beruf E-Book

Ingo Schmidt

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Beschreibung

Mit Freude die Aufgaben im Beruf beherrschen, sein Umfeld selbst bestimmen und dadurch glücklicher leben. Der Schlüssel dazu sind einfach erlernbare Techniken und Softskills. Dieses Buch zeigt diese Methoden nicht nur auf, sondern bereitet auch auf die Veränderungen und den Umgang mit Veränderungen auf dem neuen Weg vor. Durch echte historische Fakten entsteht ein lebendiger Hintergrund zu den einzelnen Themenbereichen. Sie finden im Buch unter anderem: - Wie Sie mit Veränderungen umgehen und diese vorantreiben - Wie die Informationsflut beherrschbar wird - Wie Aufgaben effektiv und wirkungsvoll bearbeitet werden können - Wie Planungen auch für einen langen Horizont möglich sind - Wie es zur einheitlichen Weltzeit kam und was der Auslöser war

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Seitenzahl: 322

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhaltsverzeichnis

Warum eigentlich dieses Buch

Wie Sie dieses Buch für sich am besten nutzen

A

BSCHNITT EINS

Der stetige Wandel - Veränderungen meistern

Wir können nicht in die Zukunft schauen

Irrationale und rationale Kritiker

Die intriganten Kritiker

Im Unternehmen sind wie nie alleine

Große und kleine Veränderungen sind gleich bedeutend

Bemerkung zum ersten Abschnitt

A

BSCHNITT ZWEI

Die Kraft digitaler Informationen optimal nutzen

Kundenorientiert durch Top Informationen

Vertrauen schaffen und Tradition durchbrechen

Die Zentralität der Informationsverarbeitung

Die Freiheit der flexiblen Kreativität in der digitalen Transformation

Wertige Informationen nutzen und anderen ignorieren

Bemerkung zum zweiten Abschnitt

A

BSCHNITT DREI

Werte durch vorausschauende Planung

Unvorhersehbare Planung ist möglich!

Intuitive Planung als Planungsinstrument

Aufgabenplanung ist eine Frage der Zeit

Bemerkung zum dritten Abschnitt

A

BSCHNITT VIER

Die Mitwirkenden schaffen die Werte im Unternehmen

Nutzen der eigenen Wirkung auf Andere

Aufwertung durch Aufgaben

Fehler sind eine Chance für die Zusammenarbeit

Bemerkung zum vierten Abschnitt

A

BSCHNITT FÜNF

Der weitere Weg

Das muss noch gesagt werden: Einfach Danke

Warum eigentlich dieses Buch

Das Berufsleben hält für jeden Menschen viele Facetten bereit. Es gibt immer wieder gute und schlechte Tage. Während meiner bisherigen Berufslaufbahn habe ich einige Gegebenheiten immer wieder angetroffen, die ich zuerst als normal angesehen habe, welches sich später gravierend änderte. Unabhängig meiner jeweiligen hierarchischen Stellung im Unternehmen oder der aktuellen Unternehmenslage, kamen immer wieder Kollegen auf mich zu und beschwerten sich über andere Kollegen, waren nicht mit den Entscheidungen im Unternehmen zufrieden, sie wollten zwar etwas ändern, aber die Umsetzung schien nicht möglich. Oft war ich in den Themen überhaupt nicht involviert, sondern sie wollten einfach ihrem Ärger Luft machen. Ich selbst beobachtete an mir manchmal gleiches Verhalten und das ich mich ab und über meine Kollegen zu Hause bei meinen Liebsten beschwerte. Dies belastete nicht nur meinen Tag, sondern auch den Tag meiner Liebsten. Ich bemerkte, dass diese Tage schwieriger waren als die anderen Tage, welche ohne Ärgernis an mir vorbeiliefen. Auch der Gang zur Arbeit am nächsten Morgen wurde dadurch nicht leichter und irgendwie hatte „Das Luft verschaffen“ durch meine Aussprache am Abend zuvor nicht die gewünschte Wirkung, wie ich sie mir vorstellte.

Gerade weil die Arbeit einen so großen Teil des Lebens einnimmt, beschloss ich diesem auf den Grund zu gehen und nach einem Weg zu einem glücklicheren Berufsleben zu suchen. Ich begann mich und mein berufliches Umfeld zu beobachten. Zu Gute kam mir dabei, das ich viele unterschiedliche Unternehmen in Ihrer Größe und Gesellschaftsformen durchlaufen konnte. Sicherlich herrschen in diesen verschiedenen Unternehmen teilweise oder komplett andere Sichtweisen und ein anderes Auftreten der Mitarbeiter. Es scheint sogar teilweise so, dass dort komplett unterschiedliche Anforderungen und Gesetze herrschen. Es ist nicht schlechter oder besser, sondern es ist nur anders und den Gegebenheiten im Unternehmen und ihrer Form angepasst.

Bei genauerem Hinsehen und beobachten treten doch immer wieder große Gemeinsamkeiten auf. Alle im Unternehmen möchten sich verwirklichen und wollen Veränderung, nur die Projekte zu den Veränderungen scheitern oder dauern viel zu lange. Einige Kollegen sind äußerst erfolgreich oder auch immer gut gelaunt und andere wirken in ihrem Arbeitsumfeld gefangen.

Nach einer umfassenden Recherche im Internet und in Bibliotheken, fand ich zwar angrenzende Bücher, jedoch traf keines so richtig meinen Nerv und konnte mir weiterhelfen. Ich schaute nach Techniken auf dem Markt, die bei der Arbeit unterstützen sollten und probierte diese aus. Sprach mit erfolgreichen Menschen im Berufsleben und schaute, was sie anders machten. Auch die Antworten testete ich selbst aus und stellte fest, dass vieles funktionierte und das die erfolgeichen Menschen wirklich etwas anders machen, nur sie sprechen eher selten drüber, sondern nur wenn man sie direkt darauf anspricht, geben sie ihre Techniken preis.

Viele dieser Techniken sind ganz klare Modelle, die erlernbar sind. Es gibt auch sehr viele Softskills die sogenannten weichen Themen, die zu beachten sind.

Es war mir ein Bedürfnis diese Techniken und den Weg dahin aufzuschreiben und ich begann einzelne Kapitel zu schreiben. Schnell stellte sich heraus, dass es einen roten Faden gibt, der das glücklichere Arbeiten in der Unternehmenswelt unterstützt. Dieser rote Faden ist, dass die Arbeit wertvoll für den Menschen dahinter sein muss und dies kann er glücklicherweise zum größten Teil durch wirksame Arbeit mit den hiergenannten Techniken für sich selbst erreichen. Es ist nicht notwendig, auf sein Umfeld zu warten, sondern kann durch eigene Veränderungen seinen Weg glücklicher gestalten, indem man von einem Kollegen zu einem Mitwirkenden wird und wirksame Arbeit verrichtet. Wie wirksam diese Arbeit ist, können Sie selbst bestimmen und erfühlen, das ist es, das einen Mitwirkenden zu einer glücklicheren Arbeit und seinem Leben bringt.

Um das Ganze mit lebenden Bildern zu fühlen, habe ich wahre Geschichten, Fakten und Anekdoten mit ins Buch mit eingepflegt. So das neben den Themen vielleicht noch so die eine oder andere spannende Randnotiz mit interessanten Informationen entstanden ist.

Wie Sie dieses Buch für sich am besten nutzen

Beim ersten Lesen starten Sie unbedingt von vorn nach hinten. Dies ist wichtig, da das erste Kapitel auf den Weg der Veränderungen an einem Selbst vorbereitet. Ja, es ist sehr wichtig, sich zu ändern und nicht die Anderen im Umfeld ändern zu wollen. Des Weiteren gibt es in dem Kapitel auch eine spannende Geschichte über Veränderungen in der Vergangenheit.

Während des Durchlesens der Kapitel notieren Sie sich die Techniken oder die Wege, die Sie spannend finden und angehen wollen. Unterstreichen Sie sich die Stellen oder machen Sie kleine Fähnchen auf die Seiten des Buchs, welche Sie sich später noch einmal ansehen wollen. Wenn Sie alles gelesen haben, dann nehmen Sie zwei dieser angekreuzten Techniken und starten mit Ihnen und probieren diese aus. Nehmen Sie nicht mehr und nehmen erst die nächste Technik, wenn Sie diese Techniken automatisiert und in ihre Gewohnheiten übernommen haben.

Sollte Sie beim Lesen sofort mit einem Thema beginnen wollen, so tun sie das, sie haben dann ja noch immer ein zweites Thema zur weiteren Auswahl. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und der Umsetzung mit diesem Buch.

Ingo Schmidt

ABSCHNITT EINS

Der stetige Wandel - Veränderungen meistern

„Nichts ist so beständig wie der Wandel.“ (Heraklit von Ephesus, 535-475 v. Chr.)

Vor einer sehr langen Zeit begann unsere Erde sich zu drehen, genauer gesagt geschah dies vor 4,5 Milliarden Jahren und seither steht die Erde nicht mehr still. Dies bezieht sich nicht nur auf die Rotation der Erde um Ihre eigene Achse, sondern auch die Entwicklung unserer Welt ist seither in allen Bereichen durch große und kleine Veränderungen stetig vorangeschritten, bis der uns heute bekannte Zustand der Welt erreicht wurde. Nur diese Veränderungen sind es, die eine Weiterentwicklung erst möglich gemacht hat, denn ohne Veränderungen gibt es keine Weiterentwicklungen. Auf der Erde entwickelten sich anfangs erst die Einzeller und innerhalb eines Zeitraums von 2 Milliarden Jahren wurden daraus mehrzellige Wesen. Viele viele Jahre später beginnen sich Schimpansen aufzurichten, welches nach heutigem Stand sehr wahrscheinlich auf dem heutigen Kontinent Afrika passierte. Mit dieser Veränderung führten Sie einen großen Schritt in der Evolution des Menschen durch. Dieser bedeutende Entwicklungsschritt geschah vor etwa 2 Millionen Jahren vor unserer heutigen Zeit.

Homo erectus1 wurde dieser erste aufrechtgehende Mensch in der Wissenschaft genannt. Seine Hände waren nun durch den aufrechten Gang frei zur weiteren Nutzung und ermöglichten neue Erfindungen. Werkzeuge konnten entwickelt werden, welche wiederum die wichtigen Aspekte des damaligen Lebens wie die Nahrungsaufnahme und die Jagd erleichterten. Der Speiseplan der ersten Menschen änderte und füllte sich, die Nahrung enthielt mehr Eiweiß und Fette, sodass sich das Gehirn weiter entwickeln konnte. Das Gehirn wuchs von der Größe eines Schimpansen von 500 Kubikzentimeter auf 1000 Kubikzentimeter heran. Das entspricht einem beachtlichen Wachstum von einem halben Liter zu einem Liter. Der Mensch konnte sich dadurch zu einem intelligenten Wesen entwickeln, welcher dem heutigen Menschen, sehr gleich kam und Homo sapiens2 genannt wird. Wir entwickelten uns jedoch noch weiter und mit einer jetzigen durchschnittlichen Gehirngröße von 1200 Kubikzentimeter sind wir bestimmt noch nicht am Ende unserer Evolution. Doch unser Gehirn, welches mittlerweile mehr als das doppelte an Gehirngröße unserer Vorfahren vor 2 Millionen Jahren entspricht, macht uns heute zum intelligentesten Wesen auf der Erde.

Durch stetig kleine Veränderungen gibt es in der Natur immer einen automatischen Anpassungsprozess an die Umgebung und auch wir Menschen, als Teil der Natur, entwickeln uns immer weiter. Die Entwicklung des Menschen erfolgt so langsam und über viele Generationen hinweg, so dass jeder Einzelne zwar ein großer Teil dieser Veränderung ist, diese jedoch aktiv nicht bemerken kann, weil die Evolutionsschritte zu gering sind. Der Rückblick auf die Evolution von uns Menschen zeigt in einer bemerkenswerten Weise, dass Fortschritt auch Veränderung bedeuten und beides nicht voneinander getrennt werden kann.

Bei Veränderungen in der Gegenwart scheint diese Erkenntnis, speziell wenn sie den einzelnen Menschen persönlich betreffen, immer viel schwieriger. Dieser Zusammenhang wird auch in der Evolution des Menschen deutlich, wenn die Schlüsselereignisse auf der Entwicklungsreise des Menschen im Detail betrachtet werden. Dies sind Ereignisse, welche in einem sehr kurzen Zeitraum immense Entwicklungsschübe ausgelöst haben. Ich spreche hier von so großen Ereignissen wie zum Beispiel von der Erfindung der Eisenbahn oder der Entdeckung Amerikas. Aufgrund der begrenzten Lebenszeit eines jeden Einzelnen, waren sich die Beteiligten an den Schlüsselereignissen der Größe ihrer Errungenschaften zu Lebzeiten häufig nicht bewusst. Das Ausmaß der Entdeckung beziehungsweise Entwicklung wurde oft erst nach dem Ableben der jeweiligen Protagonisten richtig deutlich. Einige große Ereignisse, wie die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus im Jahre 1492, grenzen heute sogar die einzelnen Epochen der Geschichte ab. Global treten viele Ereignisse mit großen Auswirkungen mit einer für die Menschheit doch relativ langsamen Geschwindigkeit ein, sodass die Menschen auf dieser Erde sie teilweise gar nicht bewusst bemerken, sondern sie wie selbstverständlich in ihr Leben integrieren. Das aktuelle 21. Jahrhundert und auch das Ende des 20. Jahrhunderts ist eine Phase, in der einige Veränderungen schon jetzt die Welt in einer sehr kurzen Zeit verändert haben und Ihre Erfinder sogar die Möglichkeit besitzen, den Durchbruch und die Veränderung hautnah mitzuerleben.

Die Erfindung des Internets kann zum Beispiel als eine solche Veränderung des menschlichen Lebens genannt werden. Es entsteht sogar der Eindruck, dass die Erde sich nun, 4,5 Milliarden Jahre nach Ihrer Entstehung, merklich schneller dreht. Natürlich ist dem nicht so!

Eher sind es die Veränderungen, welche mit einer wesentlich höheren Geschwindigkeit einen Einfluss auf unser Leben nehmen und es manchmal in einem kurzen Zeitraum grundlegend erneuern. Neben der derzeitigen schnelleren weltweiten Kommunikation und der Globalisierung durch die Vernetzung mittels des Internets gibt es weitere Gründe für die schnellere Entwicklung. Diese Gründe sind unter anderem schnellere Produktionsprozesse durch immer bessere Maschinen sowie neuen Fortbewegungsmitteln. Das sind Veränderungen auf der Welt, denen sich die Menschen in diesem Umfeld zwangsweise immer wieder neu stellen müssen. Die Anwendung und somit die Auswirkungen halten im gleichen Maße, wie auch im privaten Bereich, in der Unternehmenswelt Einzug. Daher muss sich jeder Mensch auch in der Rolle als Mitwirkender im Unternehmen immer wieder neuen Veränderungen auseinandersetzen und sich ihnen stellen. Dabei ist es absolut für einen selbst entscheidend, wie er selbst als Mitwirkender im Unternehmen diesen Veränderungen begegnet. Das hat entscheidenden Einfluss auf den täglichen Arbeitsablauf.

Der wirtschaftliche Markt, in dem sich ein Unternehmen unweigerlich befindet, ändert sich durch äußere und innere Einflüsse endlos. Die sich daraus ergebenen Veränderungen der Umgebung des Unternehmens erfordern auch immer wieder erneute Veränderungsprozesse innerhalb des Unternehmens.

Ein System kann nicht erfolgreich verharren, wenn sich sein Umfeld ändert. In diesem Umfeld muss sich das System ebenfalls ändern, um erfolgreich zu sein.

Werden keine Veränderungen durchgeführt, kann das Unternehmen mit dem Fortschritt im Umfeld auf kurzer oder langer Sicht nicht mehr mithalten. Hätten sich die Menschen vor 2 Milliarden Jahren für den ersten Schritt auf 2 Beinen nicht aufgerichtet, ist es fraglich, ob es uns heute noch geben würde.

Für die Mitwirkenden im Unternehmen bedeutet dies unausweichlich eine Anpassung an die jeweilige neue Situation nach und während einer Veränderung im Unternehmen. Als Teil eines Unternehmens befinden sich Mitwirkende mittendrin, nehmen die Veränderung direkt wahr, können sie sogar selbst initiieren oder sie in Form eines Projektes mitgestalten. Im Unternehmen sind Entwicklungsstufen für den Menschen etwas leichter spürbar als in der beschriebenen Evolution der Menschheit, da sie davon in der täglichen Arbeit betroffen sind und auch persönlich angesprochen werden.

Jeder Mensch als Individuum geht jedoch mit Veränderungen anders um. Es gibt Menschen die mögen gerne Veränderungen und können sich gut auf sie einlassen, andere müssen erst jedes Detail der Veränderung kennen, um den ersten Schritt zur Veränderung zu gehen, und wieder weitere mögen Veränderungen gar nicht. Unternehmen können sich den Veränderungsprozessen dennoch nicht entziehen, wenn es am Markt langfristig bestehen möchte. Daher ist es unerheblich, zu welchem Typ Mensch man gehört und was einem selbst am liebsten ist, in einem Unternehmensumfeld muss man sich der Veränderung stellen, ansonsten wird man unglücklich oder das Unternehmen droht am Markt zu scheitern. Keiner möchte unglücklich sein oder seinen Arbeitsplatz verlieren, daher können beide Optionen offensichtlich nicht wirklich in Betracht gezogen werden.

Dies ist unter anderem der Grund, warum sich der Beruf „Change-Manager“ für Veränderungen im Unternehmen entwickelt hat. Die Change-Manager werden immer dann eingesetzt, wenn es sich um große Veränderungsprojekte handelt. Der Grund für diese Vorgehensweise liegt in der Schwierigkeit die Veränderungen schlussendlich umzusetzen. Änderungen zu definieren ist noch relativ leicht, die Umsetzung erweist sich aufgrund der unterschiedlichen Menschen im Unternehmen hingegen durchaus schwieriger. Dabei kam es in jedem Zeitraum bis heute immer zu Veränderungen und eigentlich sollte der Menschheit die Anpassung an neue Situationen geläufig sein, ist sie jedoch nicht. Veränderungen sind nichts Neues, aber heute ist eine sehr schnelle Umsetzung im Unternehmen notwendig, die nicht jeder Mitwirkende in der Geschwindigkeit mitgehen kann oder möchte. Diese Anforderung erfordert auch bei der Umsetzung spezielle Führungskenntnisse, die über die rein fachliche Umsetzung hinausgeht. Die Zeitspanne, in denen Veränderungen notwendig sind und auf die Mitwirkenden im Unternehmen einwirken, werden in heutiger Zeit zunehmend kürzer. Aber Veränderungen waren zu jederzeit präsent und immer der Antrieb von etwas Neuem und manchmal für etwas besonders Großem.

Einer, der die Welt veränderte, war George Stephenson. Er hat mit seiner grandiosen Erfindung im neunzehnten Jahrhundert der Welt eine neue Richtung gegeben. Bevor es dazu kam, hat er jedoch mit großem Widerstand kämpfen müssen und seine Erfindung wurde durch Gegner der Veränderung in ihrem Wachsen behindert. Der Durchbruch seiner Erfindung lies Jahre auf sich warten, kam dann aber mit voller Kraft und am Ende stand eine positive Entwicklung für die Menschheit, die sich vorher keiner auf der Erde erdenken konnte. George Stephenson war der Erfinder der Eisenbahn und seine Geschichte zeigt uns eindrucksvoll wie Veränderungen, auch wenn sie schwer zu erkennen sind, zu einer positiven Entwicklung beitragen können.

Wie George Stephenson die Welt veränderte

George Stephenson, geboren am 9. Juni 1781 in England, war ein strebsamer Mann der neben James Watt, welcher die Dampfmaschine im Wirkungsgrad erheblich verbesserte, in einem Atemzug genannt werden muss. Stephenson führte zu seiner Lebenszeit bestehende Erfindungen in einer Art zusammen, sodass am Ende ein neues Transportmittel für Personen und Güter entstand. Diese Weiterentwicklung der bestehenden Techniken brachte vielen Branchen Vorteile und es konnte mit dieser Erfindung ein Transportmittel eingesetzt werden, das über weite Strecken gewinnbringend Waren und Personen transportieren konnte. Er schuf eine der größten Veränderungen der Geschichte mit der Erfindung einer Eisenbahn zur Personenbeförderung im Jahre 1825 zwischen den Städten Stockton und Darlington im Westen Englands. Zugegeben, Stephenson hatte bereits vorher erfolgreich mehrere Eisenbahnentypen entwickelt. Diese fuhren erfolgreich im Kohlebergwerk, jedoch 1825 fuhr die erste Eisenbahn auch zur Personenförderung. Obwohl die Eisenbahn speziell für den Transport von Waren und Personen gedacht war, hatte diese Erfindung viel größere Folgen, als es anfangs ersichtlich war. Die Erneuerung hatte nicht nur Einfluss auf den Transportsektor, sondern sie hatte einen Einfluss auf die gesamte Menschheit. Jeder Mensch auf dieser Erde musste sich zu dieser Zeit, aufgrund der Erfindung von Herrn Stephenson, umstellen. Jedoch was war passiert? Um diese Frage zu klären und herauszufinden, was die Geschichte von George Stephenson im Bezug auf Veränderungen so besonders macht, beginnen wir ganz am Anfang.

Der Start ins Leben war für George Stephenson nicht leicht. Seine Eltern hielten nicht viel von der Schule, sie waren der Meinung, dass auch ohne einer Ausbildung gutes Geld verdient werden konnte. So konnten Stephenson und seine Geschwister weder lesen noch schreiben lernen und mussten ohne eine Ausbildung früh anfangen zu arbeiten. George Stephenson hatte jedoch immer den Blick nach oben gerichtet. Es war bereits in jungen Jahren von ihm zu erkennen, dass er immer etwas erreichen wollte, um erfolgreich und auch äußerst wohlhabend zu werden. Dies war seine innerste Motivation, welche ihn dazu brachte, das Schreiben und Lesen doch noch ab seinem achtzehnten Lebensjahr selbstständig zu erlernen und schlussendlich auch eine Position als Oberingenieur bei der Bahn zu erhalten. Der Weg dorthin war beschwerlich und nebenbei erwirtschaftete sich Stephenson seinen Unterhalt unter anderem mit einer Kaninchenzucht, war zeitweise Uhrmacher, Schuster und Bremser3 auf einen Wagen im Kohlebergwerk. Stephenson besaß ein unglaubliches Talent oder hatte eine Gabe entwickelt, genau kann man das heute nicht mehr sagen, immer einen scharfen Blick für die Möglichkeiten des Geldverdienens zu haben. Diese Eigenschaft setzte er mehrmals mit Erfolg für sich ein, um sich im Laufe der Zeit ein kleines Vermögen aufzubauen.

Aber auch Stephenson ist am Anfang seiner Laufbahn klein angefangen. Um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, begann er in jungen Jahren als Knabe mit kleinen Hilfsarbeiten. Schließlich wurde er mit 15 Jahren als erster Heizer auf einer Bahn im Kohlebergwerk eingesetzt, welches eine gute und angesehne Position im Bergwerk war. Er erhielt jedoch aufgrund seines jungen Alters noch nicht den vollen Lohn eines Erwachsenen. Diese Tatsache weckte in Stephenson seinen Ehrgeiz und er versuchte, mehr über die Maschine zu lernen, die er jeden Tag anheizte, um daraus später Kapital schlagen zu können. Er studierte alle Einzelteile der Maschine und erwarb sich somit ein Wissen, welches seines Gleichen suchte. Seinem Arbeitgeber, dem Betreiber des Bergwerkes, war dies nicht entgangen, welcher ihn schließlich mit nur 17 Jahren als Maschinenwärter einstellte. Nicht nur, um seinen Wissensdurst zu stillen, sondern auch um die Karriereleiter weiter nach oben zu steigen, besuchte Stephenson mit achtzehn Jahren eine Abendschule und erwarb die Fähigkeiten des Schreibens, Lesens und Rechnen. Durch seine hervorragenden Kenntnisse über die Maschinen im Bergwerk wurde er Bremser und anschließend Maschinenmeister. Zu diesem Zeitpunkt kam ihn die Idee, die bestehenden Dampfmaschinen, welche die Kohle beförderten, zu verbessern und Kohle mittels einer noch leistungsstärkeren Zugmaschine zu befördern. Stephenson machte sich ans Werk und schuf durch Veränderungen an der bestehenden Zugmaschine eine bessere und stärkere Maschine für das Bergwerk, um die Kohle leichter zu befördern.

Nach einer Bauzeit von nur zehn Monaten fuhr die erste Zugmaschine im Jahre 1814 von Stephenson im Bergwerk von Killingworth4. Die kurze Bauzeit war nur durch die finanzielle Unterstützung von einem Eigentümer eines Kohlebergwerks möglich, den Stephenson für sein Projekt gewinnen konnte. Das Leistungsvermögen übertraf alle bisher bekannten Transportmittel mit großem Abstand und die Betriebskosten konnten mit der neuen Bahn von Stephenson entscheidend gesenkt werden. Die Investition des Geldgebers und Betreibers eines Kohlebergwerkes hatte sich also gelohnt.

Obwohl die Zahlen und Fakten der Maschine für sich sprachen, blieb der Durchbruch dieser Erfindung jedoch vorerst aus. Zwar war die Funktion der neuen Zugmaschine bereits in einer praktischen Anwendung bewiesen, aber für die Verbreitung der neuen Erfindung und der damit verbundenden Veränderung brauchte es auch Anwender und Befürworter. Die Mehrheit der Menschen im Umfeld der

Die „Rocket“,

Lokomotive von Stephenson

Erfindung waren jedoch Gegner der Veränderung. In dem direkten Umfeld gab es unter anderem Transportunternehmer und Bergwerksbesitzer und einige erkannten sogar das Potenzial der Eisenbahn und erstellten bereits weitreichende Visionen auf, die auch später Wirklichkeit werden sollten. Jedoch zu Beginn der Geschichte waren die Gegner der Veränderung in der Überzahl und es gab kein Vorankommen. Der Durchbruch einer der größten Erfindung der Menschheit war zu diesem Zeitpunkt lange nicht in Sicht und der Grund dafür lag alleine in den Gegnern der neuen Erfindung.

An Kritikern von Stephensons Erfindung mangelte es zu dieser Zeit nicht und diese stellten sich vehement gegen die neue Errungenschaft. Sie spalteten sich in mehreren Gruppen, die sich durch ihre jeweiligen persönlichen Motivationen abgrenzten. Das sei vorweggenommen, genau diese Gruppen finden sich auch bei heutigen Veränderungen in gleicher oder ähnlicher Form immer wieder. Die erste Gruppe befand, dass diese Änderung nicht in Ordnung sei, sie hielten es aber auch nicht für notwendig, dafür triftige Gründe zu nennen. Sie sahen in der Eisenbahn das sichere Mittel viel Geld zu verlieren, sie waren schlicht und einfach nur gegen eine neue Erfindung und das Argument mit dem Geld konnten sie nicht direkt begründen. Obwohl diese Gruppe keine entscheidenden Gründe vortragen konnte, hatte die Gruppe eine große Wirkung und sie verbreitete ihre negative Haltung, um die neue Eisenbahn zu verhindern. Eine weitere Gruppe der Widerständler waren direkt betroffen und im Transportsektor wie zum Beispiel der Kanalschifffahrt angestellt, hatten ein Fuhrunternehmen oder waren an der Post beteiligt. Sie sahen entweder ihre Existenz gefährdet oder hatten eine entsprechende Blindheit für die Vorgänge in ihrem Geschäft entwickelt, sodass sie sich den Einsatz der Bahn nicht wünschten oder nicht vorstellen konnten. Sie konnten aufgrund Ihrer Erfahrung im Transportsektor auch diesbezüglich schlagkräftige Argumentationen liefern und vertraten Ihre Meinung lautstark. Um die Erfindung an ihrem Durchbruch zu hindern, setzten sie einen unglaublichen Energieaufwand ein, den sie sicherlich auch anders sinnvoller hätten nutzen können. Die zweite Gruppe, das sei an dieser Stelle erwähnt, tritt heute ebenfalls sehr offensichtlich und immer wieder auf. Man bedenke wie einzelne Branchen speziell in den letzten Jahrzehnten gegen das Internet und dem nutzen in ihrer Branche gesprochen haben. Da sind zum Beispiel die Buchhändler, deren Meinung es war, dass die Handelsplattform Amazon sich nicht durchsetzen wird, da der Kunde ein Buch beim Kauf anfassen möchte. Da waren die großen Verlage, die ebenfalls der Meinung waren, dass Nachrichten nicht ins Internet gehören, da der Kunde seine Zeitung in der Hand halten möchte. In Folge waren die Verlage viel zu spät im Internet präsent. Heute sind Firmen wie Google, Facebook oder Amazon, welche damals branchenfremd waren, die Marktführer auf ihrem Sektor. Nicht die Branchenkenner haben die Veränderung genutzt, sondern sie sind von Branchenfremden überrollt worden und spielen heute nicht mehr die erste Rolle im Geschäft.

George Stephenson fand sich urplötzlich, obwohl er es nicht wollte oder überhaupt seine Absicht war, einer Wand von Kritikern in Form von zwei Hauptgruppen entgegen. Diese Gruppen konnten oder wollten den Nutzen seiner Erfindung nicht erkennen. Unbestritten sahen sie seinen Erfolg, denn er hatte mit der laufenden Maschine im Bergwerk von Killingworth bereits bewiesen, was seine Erfindung tagein und tagaus leistete. Aber die Kritiker hingegen, sahen in dieser Veränderung der Transportwege für sich persönlich keinen Nutzen und weil sie diesen persönlichen eigenen Gewinn nicht sahen, setzen sie ihre verfügbare Energie ein, um die Neuerung zu boykottieren. Sie sahen schlicht weg nicht weit genug in die Zukunft, um die Veränderung als ein positives Element auch in ihrem Leben integrieren zu können. Wie Stephenson seine persönliche Motivation einsetzte, um erfolgreich zu sein, ebenso setzten seine Kritiker ihre persönliche Motivation ein, um nicht das bestehende System und damit ihre Einnahmen zu gefährden.

So begann die Geschichte von George Stephenson. Durch eine von einem Erfindergeist und Können geprägte Erfindung sah sich Stephenson urplötzlich eine Menge von Gruppen und Menschen gegenüber, die genau jene Erfindung verhindern wollten. Bezogen auf die Erfindung von George Stephenson konnten seine Kritiker einfach nicht weit genug in die Zukunft schauen.

3 Bremser wurden im 19. Jahrhundert in Kohlebergwerken eingesetzt, um die Bahnen im Bergwerk mittels einer Handbremse zu bremsen.

4 Killingworth befindet sich im Nordosten von England nicht weit entfernt von New Castle.

Wir können nicht in die Zukunft schauen

Von unserem heutigen Standpunkt aus betrachtet, kennen wir den Verlauf und Erfolgsweg der Eisenbahn und welchen Stellenwert sie in der Menschheit eingenommen hat. Die Eisenbahn ist als Bestandteil der Logistik und als Reisemittel nicht mehr wegzudenken, eher noch ist sie unverzichtbar geworden. Umso schwerer wird es, aus diesem Standpunkt heraus, die Einstellung von Stephensons Kritiker zu damaliger Zeit zu verstehen. Man könnte die Kritiker sogar fast etwas belächeln, jedoch genau das macht diese reale Geschichte so wertvoll. Bezogen auf Veränderungen kann sie heute genauso passieren und wir als menschliche Individuen sind dann mittendrin.

Sehr viele der Kritiker von Stephenson waren Transportunternehmer oder im Logistikbereich tätig und genau diese Gruppe nutzt heute die Eisenbahn in ihrem Geschäftsmodell, indem sie es als Mittel für ihre Transportwege gewinnbringend einsetzen. Heute ist dies eine Selbstverständlichkeit, welche nicht mehr hinterfragt wird. Während des Wandels und mit dem Aufkommen der Eisenbahn wurden diese Chancen zu jener Zeit jedoch nicht erkannt. Dies ist kein Einzellfall, aber dieser Fall ist sehr beispielhaft. Auch heute haben wir Veränderungen, bei denen die Folgen in den nächsten Jahren oder auch Jahrzehnten nicht absehbar sind. Einige Entwicklungen scheinen äußerst positiv zu sein, sind es jedoch später nicht mehr und andere entwickeln sich genau anders herum. Daher ist jede angebrachte Kritik in ihrer jeweiligen Zeit mit Vorsicht anzubringen, denn sie kann in der Zukunft auch den Kritiker selbst dienlich sein. Dies ist ein entscheidender Faktor in Veränderungsprozessen in Unternehmen.

Wir können nicht in die Zukunft schauen und wissen nicht wie sich das Umfeld, in dem wir uns befinden, entwickelt.

Springen wir kurz zurück aus der Geschichte von George Stephenson in die Gegenwart und betrachten ein kurzes Beispiel des täglichen Lebens. Denken wir an dieser Stelle einmal an unseren Weg zur Arbeit oder einen anderen Weg, den wir sehr häufig fahren. Diesen Weg fahren wir fast jeden Tag und kennen ihn genau, es kennt ihn sogar keiner besser als wir. Aufgrund unserer Erfahrungen auf diesem Weg können wir ihn sogar jederzeit schnell umplanen, um den optimalen Weg zum Ziel zu finden. Obwohl der Weg fast jeden Tag gefahren wird, weiß niemand auf der aktuellen Strecke, welches Auto aus der nächsten Seitenstraße kommt, ob plötzlich ein Hase über die Straße läuft oder eine Straßensperrung aufgrund eines Unfalls auf der Strecke ist. Selbst neuste Navigationssysteme können heute nur aufgrund der Daten aus der Vergangenheit und einem intelligenten Lernprozess abschätzen, wie lange die Route etwa morgen dauern wird. Genau wissen können es auch die heutigen Systeme nicht und auf den heutigen Unfall sowie der damit verbundenen Straßensperrung auf dem Weg, können sie erst reagieren, wenn er passiert ist. Warum soll es dann möglich sein, alle erdenklichen Einflüsse auf ein Unternehmen und die Auswirkungen von morgen bereits heute im Detail zu kennen? Nein dies ist nicht möglich.

Im Umfeld eines Unternehmens können während eines Veränderungsprozesses viele interne und externe Einflüsse eintreten. Die meisten dieser Einflüsse sind nicht im Vorfelde absehbar, da sie nicht vom Unternehmen selbst initiiert sind, sodass auf diese Einflüsse nur reagiert werden kann. In dem Fall ist es das Auto, dass aus der Seitenstraße kommt und die Vorfahr missachtet und nur ein Reagieren möglich ist. Es können neue Technologien auf den Markt kommen, politische Einflüsse auftreten oder ein Mitarbeiter, dessen Kenntnisse für die Veränderung gebraucht werden, verlässt das Unternehmen. Wir müssen Entscheidungen für die Zukunft in der Gegenwart treffen, ohne jedes Detail bis zum Ende zu kennen. Nur unsere Erfahrung gibt uns die Möglichkeit abzuschätzen, dass etwas passieren kann; alles genau im Detail zu wissen, ist uns nicht gegeben. Eine andere Möglichkeit haben wir nicht und wenn sich der Mensch in diese Richtung in den nächsten Evolutionsstufen nicht entscheidend weiterentwickelt, werden wir diese Fähigkeit auch in Zukunft nicht haben. Aber auch das können wir heute nicht mit Sicherheit wissen.

Die einzige Möglichkeit besteht darin, einen Plan mit gewissen Unbekannten für die Zukunft zu entwickeln. Viele Aktionen können zwar peinlichst genau geplant, Termine gesetzt und unbekannte Vorkommnisse aus Erfahrung heraus bedacht werden, wie sich schlussendlich die Aktion jedoch anfühlt, zeigt sich erst, wenn sie aktiv erlebt wird. Bezogen auf das Auto aus der Seitenstraße sieht das wie folgt aus. Unsere Erfahrung sagt uns, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass irgendwann ein Auto aus der Straße kommt. Warum nicht vorher die Geschwindigkeit drosseln und gedanklich bereits die Bremse treten, wenn man sich der Kreuzung nähert. Auch wenn man nicht weiß, ob das Auto kommt, ist es unverantwortlich mit Vollgas an die Kreuzung zu fahren und zu hoffen, dass kein Auto aus der Straße kommt.

Kommt es in dem aufgestellten Plan zu Veränderungen, kann die Korrektur zum ursprünglichen Plan erst ab dem Zeitpunkt des Auftretens erfolgen. Dieser Satz wirkt zwar äußerst plausibel in seinen Worten, ist jedoch für das Entgegentreten einer Veränderung in Form von Kritik äußerst entscheidend. Je nach Veränderung, welche angegangen wird, liegen unbekannte Elemente in der nahen oder fernen Zukunft. Werden Veränderungen jedoch nicht umgesetzt, weil nicht alle Unbekannten in der Zukunft aus dem Weg geräumt wurden, kann es zu spät sein und der Wettbewerb ist bereits an einem vorbeigezogen. Der wirtschaftliche Markt hat sich geändert und das eigene Unternehmen wurde durch andere überholt. Dieser Vorsprung des Wettbewerbs kann vielleicht in einigen Fällen aufgeholt werden, aber definitiv nicht in allen. Veränderungen innerhalb eines Unternehmens aufgrund fehlender Informationen aus der Zukunft nicht durchzuführen ist also keine Option. Wenn nicht alles in der Zukunft bekannt ist, dann ist trotzdem ein Plan zu erstellen, welcher auch als Vision angesehen werden kann und sollte, weil er nicht als endgültig anzusehen ist. Dem gedanklichen Folgen einer Vision und nicht einem festen Plan ist ein erster wichtiger Schritt in der Umsetzung von Veränderungen.

Es ist der Vision zu folgen und dieser Vision ist mit kleinen iterativen Schritten in Form eines jeweiligen Plans immer wieder ein Stück näher zu kommen. Die Kritik an der Vision ist hinfällig, da sie anfangs nicht absehbar ist. Die Vision gibt einem die Chance einen Weg einzuschlagen und die ersten Schritte zu gehen. Die einzelnen Schritte müssen einen absehbaren Horizont besitzen und können daher auch diskutiert werden. Unabhängig davon, in welcher Hierarchieebene im Unternehmen man sich befindet oder welche Aufgabe man erfüllt, die Unbekannten hat jeder Mitwirkende eines Unternehmens in der einen oder anderen Aufgabenstellung. Jeder kann aufgrund seiner Erfahrung bei Aufgaben zum Erfolg beitragen. Der eine bei dieser Aufgabe und der andere bei einer weiteren Aufgabe, es ist nur entscheidend zum Ganzen etwas beizutragen und nicht zu kritisieren, speziell wenn einem in dem Bereich die Erfahrungen gänzlich fehlen. Da ein Blick in die Zukunft immer ungewiss ist, ist es umso wichtiger Fortschritt nicht direkt zu blockieren, sondern eher zu akzeptieren und zu unterstützen. Wie wir bereits aus der Geschichte von Stephenson gelernt haben, kann es einen selbst und den eigenen Arbeitsplatz betreffen.

Sicherlich müssen Veränderungen auch vor der Umsetzung hinterfragt werden, um auch einen Plan zur Vision erstellen zu können. Entscheidend ist jedoch zu erkennen, ob man die Veränderung unterstützen oder verhindern möchte. Auch Kritiker nutzen gerne die Fragetechnik, um Veränderungen zu verhindern. Diese Kritiker hören bei ihren Fragen nicht auf, bis sie einen Punkt in der Zukunft erreicht haben, welcher nicht sicher beantwortet werden kann und wir wissen ja bereits, dass dieser Punkt bei Projekten im Unternehmen fast immer erreicht wird.

Aufgrund der Tatsache, dass eine Veränderung immer gewisse Unbekannte besitzt, ist die Fragetaktik ein probates Mittel von Kritikern ohne eigene Argumente eine Veränderung zu widerlegen. Bei dieser Taktik werden bewusst oder auch unbewusst dem Befürworter einer Veränderung immer wieder Fragen gestellt, bis sie einen Detaillierungsgrad in einer weiteren Zukunft erreicht haben, die eine sichere Beantwortung der Fragen unmöglich macht. Diese Unsicherheit wird dann als Erfolg von den Kritikern gewertet, dass die Veränderung nicht wirksam sein wird. Sie werten es als Schwäche des Veränderungsbefürworters und besonders der Ideengeber der Veränderung. Dieser Ansatz ist definitiv falsch, da dieser Punkt unabhängig der Idee immer erreicht werden kann. Nicht die Ideengeber beweisen dadurch unzureichende Erfahrung und Wissen, sondern die Kritiker mit ihrer fehlenden Vorstellungskraft der Vision. Zugegeben, sehr kurzfristige Änderungen, und wir sprechen hier von einem sehr kleinen Zeithorizont, müssen detailliert geplant werden. Aber langfristige Planungen, teilweise schon ab Monaten oder einem halben Jahr, können nicht bis ins letzte Detail geplant werden. Die Unbekannten der Veränderungen müssen bis zu einem gewissen Grad akzeptiert werden.

Die Kritiker von George Stephenson konnten natürlich auch nicht in die Zukunft blicken, dafür war die Veränderung für sie zu groß. Dies ist kein Einzelfall, welcher nur in der Geschichte von Stephenson aufgetreten ist, sondern kann bei jeder Veränderung immer wieder auftreten. In der Vergangenheit gibt es dazu unzählige Beispiele und in der Gegenwart betrifft dieses Phänomen fast jede Veränderung. Aufgrund der Struktur und der sich ändernden Markterfordernisse ist ein Wandel in einer Organisation unerlässlich. Sind die Veränderungen zu groß und der Schritt zum Wandel findet keinen Anfang, sodass Stillstand im Veränderungsprozess entsteht, dann findet die Meinung der Kritiker immer mehr Gehör. In diesem Fall ist es eine Möglichkeit, die Veränderung durch kleine iterative Schritte im Projekt sichtbar zu machen und den Veränderungsprozess in sichtbare Teile zu zerlegen. Über diese Möglichkeit kann zum einen der Initiator der Veränderung diese besser erläutern, aber auch die Kritiker haben eine Möglichkeit die Veränderung besser zu verstehen. Es ist für jeden einzelnen Schritt und seine Umsetzbarkeit sehr wichtig, dass dieser absehbar in einem zeitlichen Horizont, verständlich und greifbar ist. Es dürfen keine oder nur sehr geringe Anzahl von Unbekannten in den Einzelschritten enthalten sein. Die große Vision der Veränderung darf dabei jedoch bei den Einzelschritten nicht in Vergessenheit geraten und muss bei jedem Einzelschritt wieder geprüft werden.

Dies ist wie eine lange Reise mit einem weit entfernten Ziel, welches mit vielen einzelnen Tagesreisen zu erreichen ist. Das ist der entscheidende Weg zum Erreichen des Gesamtziels.

Die Vision darf bei der gesamten Projektdauer nicht aus den Augen verloren werden, um sich nicht in den Teilaufgaben zu verlieren. Die Vision muss auch bei fast alle Mitwirkenden und bei allen Führungskräften bekannt und verstanden sein.

Das ist äußerst wichtig, um auf den Teilabschnitten erfolgreich zu sein, denn die Vision zeichnet den Weg vor.

Der Weg zur Vision geht von Tür zu Tür in kleinen Schritten

Dieser Weg bietet weiterhin nach den Einzelschritten die Möglichkeit einer Kontrolle über die Umsetzbarkeit des Gesamtziels und der leichten Anpassung des Weges zum Ziel vor jedem neuen Schritt.

Auch George Stephenson musste diesen Weg gehen, um die Veränderung wirksam und bedeutend zu machen. Dies hat zwar sehr lange gedauert, jedoch schlussendlich hat er die Welt eine unglaubliche Erfindung geschenkt. Wie er zu seinem Ziel kam, werden wir im Folgenden weiter beobachten.

Irrationale und rationale Kritiker

Schauen wir uns die Kritiker in der Geschichte von George Stephenson noch einmal genauer bezüglich ihrer Motivation an. Die Personen aus dem Transportsektor hatten eine nachvollziehbare Motivation für ihre Kritik. Sie sahen ihre Existenz bedroht und hatten Angst vor neuem Wettbewerb im Transportsektor. Sie befürchteten, dass durch ein neues Transportmittel am Markt ihre Einnahmen sinken könnten.

Da gab es aber noch die zweite Gruppe, welche aus Kritikern bestand, die keinen speziellen Grund für Ihre Kritik nennen konnten. Die Motivation dieser Gruppe zu ihrer negativen Haltung gegen die Sache ist in erster Instanz nicht offensichtlich. Um jedoch Kritik einordnen und korrekt begegnen zu können, ist die Motivation hinter den Aussagen der Kritiker der wichtigste Indikator für die Art der Kritik. Aus diesem Grund muss die Motivation von den Kritikern, welche sie zu ihren Aussagen bringt, unbedingt eingeordnet werden.

Die Motivation zur Kritik ist die Ursache der Handlungen einzelner Personen oder auch Gruppen während eines Änderungsprozesses.

Es steht auf jeden Fall fest, dass auch die Gruppe der allgemeinen Kritiker ihr Motiv oder auch mehrere Motive hat, welche sie zu ihrer Kritik antreibt. Dies wird deutlich durch ihre eingesetzte Energie zur Kritikäußerung. Hätte ihre gegnerische Haltung kein schlüssiges Motiv, dann würden und könnten sie die Veränderung unkommentiert begleiten und sie müssten keine Energie aufwenden. Sie könnten den Wandel sogar von sich selbst aus unterstützen, da sie in ihren Augen keine negativen Einflüsse hat. Von ihrem Standpunkt aus gesehen, ist ihre Motivation es also Wert, sich gegen die Veränderung zu stellen und ihre persönliche Energie aufzuwenden, um die Veränderung zu verhindern. Das Motiv ist die Ursache und der Widerstand ist die Wirkung, um sich gegen Veränderungen zu stellen. Die Kritiker selbst sowie die Initiatoren einer Veränderung müssen also das Motiv der Kritik kennen, um zielführende Gespräche über die Veränderung führen zu können. Dies hilft beiden Seiten. Die Befürworter und Initiatoren der Veränderung können in dem Fall die Kritik besser verstehen, aber auch den Kritiker bringt das Hinterfragen ihrer eigenen Motivation entscheidende Vorteile. Sie können in Gesprächen bessere Argumente liefern und somit den Energieaufwand Ihrer Kritik reduzieren. Wenn der Mitwirkende in der Rolle des Kritikers seine Kritik wirklich kennt und diese auch entsprechend anbringt, schafft dies für den Mitwirkenden ein effektiveres Gespräch. Schweift das Kritikgespräch hingegen von diesen Motiven und den damit verbundenen Argumenten ab, so ist beidseitig das Gespräch wieder zurück auf die eigentliche Kritik zu führen. Ein Gespräch dieser Art kann und darf zu keiner Zeit eine reine persönliche Kritik des Kritikers sein oder versteckte Argumente enthalten, welche vom eigentlichen Motiv ablenken. Dies schafft nicht nur auf der Seite des Befürworters der Veränderung Unmut, sondern belastet durch Ärger und unnötigem Energieaufwand auch das Wohlbefinden des Kritikers selbst. Sollte dem Kritiker beim Hinterfragen seiner Motivation zum Vorschein kommen, dass es sich um persönliche Motive handelt, so ist in einem professionellen Unternehmensumfeld, keine Energie für eine Kritik aufzuwenden. Die Kritik dient dann nicht dem Unternehmen, sondern ihm selbst.

Change-Managements als Problemlöser

Die Lehre des Change-Managements soll die Veränderungen im Unternehmen besser begleiten und Kritiker bei einer Veränderung mitnehmen. Das Change-Management hat hierfür eine klare Struktur mit einem abzufahrenden Fahrplan, um eine Veränderung umzusetzen. Je nach Modell ist eine Veränderung in unterschiedliche Phasen eingeteilt, welche zum Beispiel aus den Stufen

1. Vision erstellen

2. Vision klar kommunizieren

3. Team zur Umsetzung bilden und qualifizieren

4. Umsetzung

bestehen können. Dies ist ein strukturierter erlernbarer Prozess, welcher je nach Modell und Lehre auch etwas angepasst werden kann. Das Entscheidende daran ist, dass es ein strukturierter