Erfurter Wappenbuch Teil 2 - Rolf-Torsten Heinrich - E-Book

Erfurter Wappenbuch Teil 2 E-Book

Rolf-Torsten Heinrich

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Beschreibung

Das Buch umfasst eine Sammlung von ca. 500 Wappen in Erfurt tätiger bürgerlicher und adliger Personen und Familien mit Schwerpunkt auf dem 14. - 17. Jahrhundert. Dazu zählen die Wappen der Mainzer Kurfürsten, kurmainzischen Statthalter, Rektoren und andere Angehörige der alten Erfurter Universität von 1392 bis 1816 sowie in Dokumenten und auf Epitaphien vorkommende Ahnenwappen. Zusätzlich werden kurze Informationen zu einzelnen Personen bzw. Familien sowie Stammfolgen aufgeführt, sofern diese verfügbar waren.

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Bild 1: Peterstor der Zitadelle Petersberg (1664 - 1669)

Inhaltsverzeichnis

1 Vorwort zum 2. Teil

2 Einteilung

3 Die Wappen sonstiger Personen

3.1 Die Mainzer Kurfürsten

3.1.1 Von 1545 bis 1647

3.1.2 Von 1647 bis 1803

3.2 Die kurmainzischen Statthalter von Erfurt

3.3 Die Erfurter Weihbischöfe

3.4 Die Wappen der Rektoren der Universität Erfurt

3.5 Sonstige Personen

4 Wappen der Vorfahren von Bürgern der Stadt Erfurt

4.1 Bekannte Ahnenwappen

4.2 Unbekannte Ahnenwappen

4.3 Weitere Ahnen der Agnes Catharina von Marnholz

4.4 Weitere Ahnen des Heinrich Volrad Graf von Stolberg

5 Stammfolgen

6 Bildbeschreibung und Bildnachweis

7 Quellenverzeichnis

7.1 Heraldische Quellen

7.2 Kunsthistorische und fotografische Quellen

7.3 Genealogische Quellen

7.4 Handschriftliche Quellen

7.5 Steinerne Quellen

7.6 Sonstige Quellen

8 Abkürzungsverzeichnis

8.1 Allgemeine Abkürzungen der Quellen

8.2 Spezielle Abkürzungen der Teilbücher des Neuen Siebmacher

Tabelle 4:Wappen der Mainzer Kurfürsten, Statthalter und Weihbischöfe

Tabelle 5: Erfurter Weihbischöfe (chronologisch)

Tabelle 6: Rektoren der alten Universität Erfurt 1392 – 1816 (chronologisch)

Tabelle 7: Wappen der Rektoren der alten Universität Erfurt 1392 –1816 (alphabetisch)

Tabelle 8: Wappen sonstiger Personen

Tabelle 9: Ahnenwappen

Stammfolgen Tafel

Wappentafeln Tafel

Bilder Tafel

Index

1 Vorwort zum 2. Teil

Willkommen zum 2.Teil dieser Sammlung von Personen- und Familienwappen der Stadt Erfurt. Während im ersten Teil die Wappen derjenigen zu finden sind, welche als Erfurter Bürger bekannt sind (sei es durch den Ratstransitus, Wappenabbildungen an Häusern oder auf Grabsteinen / Epitaphien bzw. in der Universitätsmatrikel), widmet sich der zweite Teil der Sammlung „dem Rest“ – Wappen der Rektoren der Universität, die nicht aus Erfurter Familien stammen, Kurfürsten und Erzbischöfe von Mainz und Kurmainzische Statthalter nach der Erbhuldigung von 1664, Wappen von Geistlichen, Scholaren, Weihbischöfen, Ehefrauen, Ahnen und anderen nicht näher spezifizierbaren Personen, wobei durch das kontinuierliche Wachsen des Bestandes auch Wappen von in Erfurt heimischen Personen letztendlich in diesem Teil 2 Eingang gefunden haben. Dabei handelt es sich meist um Wappen, die in irgendeiner Form in Erfurt dokumentiert sind, wobei die Universitätsmatrikel eine nicht unbedeutende Quelle darstellt. Neben den vielen bürgerlichen Wappen, die zum Teil in keiner anderen heraldischen Quelle erscheinen, gibt es auch eine Anzahl an Wappen des Adels, die sich in ihrer Urform oder einer zur heutigen Sichtweise abweichenden Frühform darstellen.

Unter den in der Universitätsmatrikel dargestellten Wappen gibt es einige zusätzliche Wappen, die entweder Ehefrauen, Ahnen oder die Herkunft des entsprechenden Rektors repräsentieren – also Städteoder Herrschaftswappen. Auch diese habe ich unter den „Zusatzwappen“ mit aufgenommen, obwohl es keine Personenwappen sind.

Als Quellen für die Stammtafeln der adligen Familien habe ich vor allem die alten Quellen des 18. Jahrhunderts genutzt. Zum Einen, weil man an die neueren Quellen (aus dem 19. und 20. Jahrhundert) nur schwer herankommt und diese auch noch unter Urheberrecht stehen, zum Anderen, da ich ja eigentlich nur einen Überblick geben will, wie alles zusammenhängt.

Natürlich bin ich mir dessen bewusst, dass sich zum Beispiel Hattstein in seinem eigenen Werk widerspricht. Und dass sowohl Hattstein als auch König nur bestimmte Teile einzelner Familien veröffentlicht haben. Auch Zedler gibt hin und wieder nur Teile der Erbfolge wieder. Nimmt man nun als neue Quelle Stoyans WW-Person hinzu, stößt man auf eine weitere Beschränkung: er hat nur den höheren Adel in seine Datenbank aufgenommen. Und auch hier gibt es Differenzen zu Zedler oder Hattstein. Auch GeneAll.net ist (aus welchem Grund auch immer) zum Teil unvollständig, bzw. es fehlen zum Teil Verknüpfungen, die an anderen Orten leicht ersichtlich sind, sodass man auch hier „basteln“ muss. Die bei Genealogy.net eingestellten Stammfolgen sind meist von Privatpersonen eingepflegt und oftmals als reine Ahnenreihe vorhanden, sodass auch hier oft große Lücken klaffen und zum Teil Fehler enthalten sind. Das Gothaische Genealogische Taschenbuch beschränkt sich, wenn es denn überhaupt Familienangaben vor dem 17. Jahrhundert enthält, hauptsächlich auf die Stammreihe, wodurch meist weder Nebenlinien noch Angaben zu weiblichen Vertretern der Familie zu finden sind. Damit sind die dort wiedergegebenen Angaben für die Zeiten nach 1800 meist sehr umfangreich, für die Zeiten, die mein Interesse wecken, jedoch ungenügend. Leider muss ich aus Kapazitätsgründen die geplanten Ahnentafeln in den zukünftigen Teil 3 verschieben.

Ich bin mir des geringen künstlerischen Wertes dieser Arbeit bewusst, jedoch habe ich die schon im ersten Teil verwendeten Wappenschablonen weiter verwendet und erweitert.

Finden sich bei den Beschreibungen die Worte „rechts“ oder „links“, so sind diese im heraldischen Sinne gemeint (also so gesehen, als ob man hinter dem Schild stünde).

Dresden, den 30.10.2014

Rolf-Torsten Heinrich

2 Einteilung

Teil 1:

Text:

Hier werden alle Wappen aufgeführt, die ich bisher sicher Bürgerfamilien oder Einzelbürgern der Stadt Erfurt zuweisen konnte. Abgetrennt davon sind nachweislich neuere Wappen bürgerlicher Familien und Einzelpersonen (größtenteils aus dem Neuen Siebmacher). Außerdem sind diejenigen Wappen extra aufgeführt, denen ich noch keinen Familiennamen zuordnen konnte (dabei muss es sich jedoch nicht zwingend um Erfurter Bürger handeln). Wappen von Ehefrauen, deren Familien nicht nachweislich in Erfurt zu finden sind, wurden mit im

Teil 2

aufgeführt.

Stammfolgen:

Hier sind die Stammfolgen der einzelnen Familien abgebildet, soweit mir die Informationen zur Verfügung standen.

Wappentafeln:

Hier werden die im Textteil beschriebenen Wappen dargestellt. Die Wappen von Erfurt und dessen Bestandteile im Laufe der Zeit als Erstes, die Familienwappen sind nach Anfangsbuchstaben sortiert.

Bilder

Fotos von Häusern, Epitaphien und Grabsteinen in der Stadt Erfurt

Teil 2:

Text:

Wappen sonstiger Personen

 

Hier sind die Wappen der Mainzer Kurfürsten zwischen 1664 und 1803, der kurmainzische Statthalter, der Weihbischöfe, der Rektoren der Universität, von Geistlichen, Professoren der Universität, Ehefrauen und Personen, die zeitweilig in Erfurt weilten (zum Beispiel Vertreter des Deutschen Ordens usw.) verzeichnet, die sich in Erfurt finden lassen.

 

Wappen der Vorfahren

 

Hier sind Wappen verzeichnet, die sich auf Epitaphen und Grabplatten finden, jedoch nachgewiesener Maßen Ahnenwappen darstellen. Diese Wappen gehören zu Familien, die höchstwahrscheinlich nicht in Erfurt ansässig waren.

Stammfolgen:

Hier sind die Stammfolgen der einzelnen Familien abgebildet, soweit mir die Informationen zur Verfügung standen.

Wappentafeln:

Hier werden die im Textteil beschriebenen Wappen dargestellt. Aus Platzgründen sind die Tafeln nicht in die oben aufgeführten Kategorien unterteilt. Alle Personen- und Familienwappen sind nach Anfangsbuchstaben sortiert.

Bilder

Fotos von öffentlichen Gebäuden, Epitaphien und Grabsteinen.

Teil 3:

Text:

Nachträge und Verbesserungen

Stammfolgen:

Nachträge und Verbesserungen zu den Teilen

1

und

2

.

Ahnentafeln:

Hier sind gesicherte und nicht gesicherte Ahnentafeln ausgewählter Personen einschließlich der zugehörigen Ahnenwappen aufgeführt.

Wappentafeln:

Hier werden die im Textteil beschriebenen Wappen dargestellt.

Bilder

Fotos von öffentlichen Gebäuden, Epitaphien und Grabsteinen.

3 Die Wappen sonstiger Personen

3.1 Die Mainzer Kurfürsten

Nominell gesehen stand Erfurt rund 1000 Jahre lang unter Mainzer Vorherrschaft. Rein praktisch hatten sich aber die Erfurter Bürger im 14.Jahrhundert eine annähernde Autonomie erkämpft, die in der Errichtung der Römersäule – im Erfurter Volksmund „Der Roland“ genannt – im 17. Jahrhundert ihren öffentlichen Ausdruck fand. Freilich ist diese Statue kein Roland im klassischen Sinne, war Erfurt doch nie Reichsfreie Stadt – trotz aller Bemühungen, diesen Status zu erlangen. Der Niedergang der Stadt war zu diesem Zeitpunkt aber bereits nicht mehr aufzuhalten. Nicht nur, dass eines der wichtigsten Handelsgüter der Stadt, der Färberwaid, nicht mehr gefragt war. Der Dreißigjährige Krieg und die Pest taten ihr Übriges, um der Politik den Weg zur Übernahme zu ebnen: Kurmainz brachte seine Ansprüche auf Erfurt nach allen Regeln der Kunst zur Anwendung und 1664 zog der Mainzer Kurfürst Johann Philipp von Schönborn in der Stadt ein. Als sichtbares Zeichen der Kurmainzischen Macht wurde der Petersberg zur Festung ausgebaut. Die am Ausbau beteiligten Kurfürsten haben ihre Wappen an den Bastionen hinterlassen. Lothar Franz von Schönborn hat mehrere öffentliche Bauten errichten lassen, und für Friedrich Carl Josef von Erthal wurde sogar ein Gedächtnis-Obelisk auf dem Domplatz errichtet.

3.1.1 Von 1545 bis 1647

Diese Kurfürsten haben in Erfurt keine Wappen hinterlassen, allerdings werden alle zugehörigen Familien (außer der Familie von Heusenstamm) in diesem Band behandelt, sei es als Statthalter, Ahnen oder sonstige Personen.

Name

Regierungszeit

Sebastian von Heusenstamm

1545 – 1555

Daniel Brendel von Homburg

1555 – 1582

Wolfgang von Dalberg

1582 – 1601

Johann Adam von Bicken

1601 – 1604

Johann Schweickard von Cronberg

1604 – 1626

Georg Friedrich von Greiffenclau zu Vollraths

1626 – 1629

Anselm Casimir Wambold von Umstadt

1629 – 1647

Eine Beschreibung dieser Kurfürstenwappen wird jeweils im zur Familie zugehörigen Artikel gegeben, das Wappen mit bei den Wappentafeln der Kurfürsten aufgeführt.

1. Heusenstamm

Wappen:Tafel 114, 149Stammfolge:Tafel 46

Sebastian von Heusenstamm (1508 – 1555) war Kurfürst und Erzbischof von Mainz von 1545 bis 1555.

Die Familie von Heusenstamm erscheint erstmals mit Eberhard Waro (von Hagen), der 1211 die Burg Heusenstamm als Afterlehen erhält. Von 1548 bis 1803 stellt die Familie die Erbmarschälle von Mainz.

Stammwappen nach dem Alten Siebmacher, Teil 1, Tafel 122, Rheinländische:

Wappen:

In Rot und Weiß im Spitzenschnitt geteilt.

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Ein roter Brackenkopf, das Ohr belegt mit 5 silbernen Münzen (2, 1 und 2).

Decken:

Rot/Weiß

Kurfürstenwappen:

Wappen:Geviert: In 1 und 4 Erzbistum Mainz, in 2 und 3 das Familienwappen.

Auf dem Wappen ein roter Kurhut, hinter dem Wappen Schwert und Bischofsstab gekreuzt.

3.1.2 Von 1647 bis 1803

Ich führe hier alle für Erfurt relevanten Mainzer Kurfürsten von 1664 bis 1803 auf – eine Komplettliste aller Erzbischöfe inklusive Wappen (so vorhanden) findet sich bei Wikipedia.

Name

Regierungszeit

Johann Philipp von Schönborn

1647 – 1673

Lothar Friedrich von Metternich – Burscheid

1673 – 1675

Damian Hartard von der Leyen

1675 – 1678

Karl Heinrich von Metternich – Winneburg

1679

 

Anselm Franz von Ingelheim

1679 – 1695

Lothar Franz von Schönborn

1695 – 1729

Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg

1729 – 1732

Philipp Karl von Eltz

1732 – 1743

Johann Friedrich Karl von Ostein

1743 – 1763

Emmerich Joseph Freiherr von Breidbach zu Bürresheim

1763 – 1774

Friedrich Carl Joseph von Erthal

1774 – 1802

Karl Theodor Maria von Dalberg

1802 – 1803

Die Wappen der Erzbischöfe in ihrer Funktion als solche sind im Allgemeinen mit einem Kurhut bedeckt, Helme und Helmzieren werden nicht dargestellt. Eine Ausnahme ist das Wappen des Kurfürsten Johann Philipp von Schönborn am Kommandantenhaus der Festung Petersberg, hier werden nicht weniger als sechs Helme mit Helmzieren dargestellt. Die Kurfürstenwappen beinhalten im einfachsten Fall das Familienwappen und das Wappen des Erzbistums Mainz. Zusätzlich fließen noch die Wappen anderer Ämter mit ein. Dies sind in der Regel: Das Bistum Würzburg, das Bistum Worms und das Bistum Bamberg. Die Bistumswappen sind im Alten Siebmacher, Teil 1, Tafel 9 dargestellt.

Interessant fand ich, dass die Familien aller Kurfürsten von Mainz seit mindestens 1555 (Daniel Brendel von Homburg) miteinander in einfacher oder mehrfacher Beziehung verwandt waren – mit Ausnahme von Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg. Ebenso verhält es sich mit allen Statthaltern von Erfurt. Familiäre Beziehungen existieren auch zu den Kurfürsten von Trier – sechs der sechzehn Erzbischöfe von Trier zwischen 1511 und 1801 stammen aus den oben genannten Familien und Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg gab das Amt des Erzbischofs von Trier auf, um Erzbischof von Mainz zu werden.

A. Erzbistum Mainz

Wappen:Tafel 112

Nach dem Alten Siebmacher Teil 1, Tafel 9:

Wappen:

In Rot ein silbernes sechsspeichiges Rad (in älteren Darstellungen meist achtspeichig)

Oberwappen:

Tiara, hinter dem Wappen Bischofsstab und Schwert gekreuzt.

Bei Darstellung mit Helm (Alter Siebmacher, Teil 1, Tafel 3: Kurfürst Johann Schweikhard von Cronberg (1604 – 1626)):

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Ein roter Kurhut mit Hermelinbesatz, darauf ein silbernes Rad.

Decken:

Rot/Weiß

B. Erzbistum Köln

Wappen:Tafel 112

Nach dem Alten Siebmacher Teil 1, Tafel 9:

Wappen:

In Silber ein schwarzes Balkenkreuz.

Oberwappen:

Tiara, hinter dem Wappen Bischofsstab und Schwert gekreuzt.

C. Erzbistum Trier

Wappen:Tafel 112

Nach dem Alten Siebmacher Teil 1, Tafel 9 (hier nicht dargestellt):

Wappen:

In Silber ein rotes Balkenkreuz.

Oberwappen:

Tiara, hinter dem Wappen Bischofsstab und Schwert gekreuzt.

Bei Darstellung mit Helm (Alter Siebmacher, Teil 1, Tafel 3: Kurfürst Lothar von Metternich (1599 – 1623)):

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Ein roter Kurhut mit Hermelinbesatz, darauf ein silbernes achteckiges Schirmbrett mit rotem Balkenkreuz, belegt mit dem Familienwappen des Amtsträgers. Die Spitzen mit Pfauenfedern besteckt.

Decken:

Rot/Weiß

D. Gefürstetes Bistum Bamberg

Wappen:Tafel 113

Nach dem Alten Siebmacher Teil 1, Tafel 9:

Wappen:

In Gold ein schwarzer steigender Löwe belegt mit einem silbernen Schrägfaden.

Oberwappen:

Tiara, hinter dem Wappen ein Bischofsstab und ein Stab mit kreuzförmigem Ende gekreuzt.

Bei Darstellung mit Helm (auf Darstellungen des Fürstbischofs Johann Gottfried I. von Aschhausen nach Dr. Bernhard Peter):

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Ein rundes, goldenes, rundum mit Pfauenfedern bestecktes Schirmbrett, darauf ein schwarzer steigender Löwe belegt mit einem silbernen Schrägfaden.

Decken:

Schwarz/Gold

E. Gefürstetes Bistum Speyer

Wappen:Tafel 112

Nach dem Alten Siebmacher Teil 1, Tafel 9:

Wappen:

In Blau ein silbernes, in der Mitte geteiltes Balkenkreuz.

Oberwappen:

Tiara, hinter dem Wappen ein schräglinks liegender Bischofsstab.

Bei Darstellung mit Helm (nach Dr. Bernhard Peter, hier nicht dargestellt):

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Ein rotes Kissen, darauf ein blaues achteckiges Schirmbrett mit silbernem Balkenkreuz. Die Spitzen mit Pfauenfedern besteckt.

Decken:

Blau/Weiß

F. Gefürstetes Bistum Worms

Wappen:Tafel 113

Nach dem Alten Siebmacher Teil 1, Tafel 9:

Wappen:

In Schwarz ein silberner schräg liegender Schlüssel mit Bart nach oben links, begleitet von acht silbernen Kreuzchen oder Rauten

Oberwappen:

Tiara, hinter dem Wappen Bischofsstab

In allen anderen Darstellungen sind es goldene Schindeln oder Rauten. Bei Darstellung mit Helm (Wappen des Johann Philipp von Schönborn) :

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Ein rotes rundes Kissen, darauf senkrecht ein silberner Schlüssel, begleitet von sechs goldenen Rauten.

Decken:

Schwarz/Weiß

Die Helmzier kann auch folgendermaßen aussehen (Wappenstein des Bischofs Wilhelm von Effern am Treppenturm des Bischofshofes in Ladenburg):

Helmzier:Ein sechseckiges schwarzes Schirmbrett mit goldenem Rand, darauf das Wappenbild, fünf der sechs Ecken besteckt mit einer Pfauenfeder.

G. Gefürstetes Bistum Würzburg

Wappen:Tafel 113

Nach dem Alten Siebmacher Teil 1, Tafel 9:

Wappen:

Geviert: In 1 und 4: In Rot und Weiß im Spitzenschnitt geteilt (Franken), in 2 und 3: In Blau eine schräglinks gelegte Knechtsfahne, in Rot und Silber geviert.

Oberwappen:

Tiara, hinter dem Wappen Bischofsstab und Schwert gekreuzt.

Bei Darstellung mit Helm (Wappen des Johann Philipp von Schönborn bzw. nach Dr. Bernhard Peter):

Helm:

Zwei Spangenhelme

Helmzier:

Links: Eine goldene Krone, darauf zwei Büffelhörner im Spitzenschnitt geteilt in Rot und Weiß.

 

Rechts: Drei Straußenfedern in Silber, Rot und Blau zwischen zwei Knechtsfahnen, in Rot und Silber geviert.

Decken:

Rot/Weiß

H. Kloster Weissenburg

Wappen:Tafel 122 Nach Dr. Bernhard Peter:

Wappen:

In Rot eine weiße Burg durchsteckt von einem weißen Bischofsstab, überhöht von einer goldenen Krone.

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Eine goldene Krone, darauf ein halber Flug mit dem Wappenbild.

Decken:

Rot/Weiß

2. Breidbach zu Bürresheim, von

Wappen:Tafel 116, 127Stammfolge:Tafel 7

Emmerich Joseph Freiherr von Breidbach zu Bürresheim (1707 – 1774) war Erzbischof und Kurfürst von Mainz von 1763 bis 1774. Im Jahre 1763 wurde er Mitglied der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt.

Die Familie von Breidbach gehört zum alten Adel. 1477 kaufte Gerlach von Breidbach die Burg Bürresheim in der Eifel, sodass sich die Familie fortan von Breidbach-Bürresheim nannte. Mit dem Tod des letzten Erben Franz Ludwig von Breidbach-Bürresheim starb die Familie 1796 aus.

Familienwappen nach dem Alten Siebmacher, Teil 5, Tafel 129:

Wappen:

In Silber ein roter Drache (Wuivre).

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Der Drache, auf dem Kopf eine blaue Kugel besteckt mit sieben schwarzen Hahnenfedern.

Decken:

Rot/Weiß

Kurfürstenwappen:

Wappen:Geviert: In 1 und 4 Erzbistum Mainz, in 2 und 3 Bistum Worms, als Herzschild das Familienwappen.

Bei Seyfarth, Der durchlauchtigen Welt vollständiges Wappenbuch, Bd. 1, Tafel 25, findet sich das Wappen anders (hier nicht dargestellt, da falsch):

Wappen:

Geviert: In 1 und 4 Erzbistum Mainz, in 2 und 3 In Silber ein roter, golden bekrönter Drache (Wuivre).

Helm:

Drei Spangenhelme

Helmzier:

Helm 1 (mitte): Eine mit einem goldenen Kreuz besteckte Bischofsmütze.

 

Helm 2 (rechts): Ein roter Kurhut, darauf ein silbernes, sechsspeichiges Rad (Erzbistum Mainz).

 

Helm 3 (links): Ein roter golden bekrönter Drache (Wuivre).

Decken:

Rot/Weiß

Hinter dem Schild ein Schwert und ein Bischofsstab gekreuzt, der Schild gehalten von zwei roten, golden bekrönten Drachen.

3. Dalberg, von

Wappen:Tafel 114, 116, 132Stammfolge:Tafel 10 – 15

Karl Theodor Maria Cämmerer von Worms Freiherr von Dalberg (1744 – 1817) war der letzte kurmainzische Statthalter von Erfurt (1771 – 1802) und der letzte Kurfürst von Mainz (1802 – 1803). 1803 wurde der Mainzer Erzbischofssitz auf die Domkirche von Regensburg übertragen, so dass er nun Erzbischof von Regensburg war. 1806 wurde er von Napoleon zum Fürstprimas von Deutschland ernannt und er wurde Vorsitzender des Rheinbundes. 1810 erfolgte die Ernennung zum Großherzog von Frankfurt. Von diesem Amt zog er sich 1813 zurück. Er war außerdem von 1799 bis 1817 Bischof von Konstanz und von 1802 bis 1803 Bischof von Worms.

Bereits von 1582 bis 1601 war ein Wolfgang (Cämmerer von Worms, genannt) von Dalberg Erzbischof und Kurfürst von Mainz.

Die Familie von Dalberg ist eine alte rheinländische Adelsfamilie, die allerdings schon im 14. Jahrhundert ausstarb. Der Name wurde von den nächsten Verwandten, den Kämmerern von Worms übernommen, die ihr Amt zum Namen gemacht hatten, sie hießen fortan Cämmerer von Worms genannt von Dalberg (siehe auch Alter Siebmacher, Teil 1, Tafel 122: Die Kämmerer von Dalburgk). Die Familie starb erst 1979 aus.

Familienwappen nach dem Alten Siebmacher:

Wappen:

In Blau sechs silberne Lilien 3, 2 und 1, darüber im Zickzackschnitt ein goldenes Schildhaupt (Kämmerer von Worms).

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Eine goldene Krone, darauf ein geschlossener blauer Flug mit sechs silbernen Lilien 3, 2 und 1 und einem goldenen oberen Ende (Kämmerer von Worms)

Decken:

Blau/Weiß

Familienwappen nach dem Aschaffenburger Wappenbuch:

Variante 1: Wie im Alten Siebmacher, nur Helmzier ohne Krone

Variante 2 (nach Hattstein für die Cämmerer von Worms, Freiherren von Dalberg):

Wappen:

Geviert: In 1 und 4: In Blau sechs silberne Lilien 3, 2 und 1, darüber im Zickzackschnitt ein goldenes Schildhaupt (Kämmerer von Worms), in 2 und 3 in Gold ein schwarzes Ankerkreuz (Dalberg).

Helm:

Zwei Spangenhelme

Helmzier:

Helm 1 (rechts): Ein geschlossener blauer Flug mit sechs silbernen Lilien 3, 2 und 1 und einem goldenen oberen Ende (Kämmerer von Worms)

 

Helm 2 (links): Ein geschlossener goldener Flug mit einem schwarzen Ankerkreuz.

Decken:

Helm 1 (rechts) Blau/Gold, Helm 2 (links) Schwarz/Gold.

Nach Hattstein und Zobel Ist die Helmzier des 2. Helmes ein offener goldener Flug mit schwarzem Kreuz, durchaus auch auf einem Wulst in Schwarz und Gold. Nach dem Hessischen Wappenbuch, Tafel 5, ist die Helmzier des 1. Helmes ein halber blauer Flug, belegt mit sechs goldenen Lilien und goldenen Randfedern, die des zweiten Helmes ebenfalls ein offener Flug. Im Neuen Siebmacher, Preußischer Adel (Teil 1), Tafel 42, bestehen beide Helmzieren aus je einem halben Flug mit Wappenbild.

Kurfürstenwappen Wolfgang Cämmerer von Worms, genannt von Dalberg:

Wappen:

Geviert: In 1 und 4 Erzbistum Mainz, in 2 und 3: In Blau sechs silberne Lilien 3, 2 und 1, darüber im Zickzackschnitt ein goldenes Schildhaupt (Kämmerer von Worms).

Kurfürstenwappen Karl Theodor Maria Cämmerer von Worms Freiherr von Dalberg:

Wappen:

Geviert: In 1 und 4 Erzbistum Mainz, in 2: Bistum Worms, in 3: Geteilt: oben in Silber und Silber wiedergeteilt, darin je ein rotes Kreuz, unten in Gold zwei weiße Wolken, aus denen je ein roter Arm herausragt, die beide gemeinsam einen silbernen Schlüssel halten.

Als Herzschild das gevierte Familienwappen.

4. Eltz, von

Wappen:Tafel 116, 134Stammfolge:Tafel 21 – 27

Philipp Karl von Eltz-Kempenich (1665 – 1743) war Kurfürst und Erzbischof von Mainz von 1732 bis 1743.

Außerdem war ein Jacob von Eltz(-Rübenach) Kurfürst und Erzbischof von Trier von 1567 – 1581.

Die Familie von Eltz ist eine alte Adelsfamilie. Der Stammsitz ist die Burg Eltz in der Eifel. Noch vor 1268 teilte sich die Familie in die drei Stämme Eltz-Rübenach, Eltz-Kempenich und Eltz-Rodendorf. Die Linie Eltz-Kempenich existiert heute noch (Dr. Karl Graf und Edler Herr von und zu Eltz-Kempenich genannt Faust von Stromberg). Nach Absterben der Familie Faust von Stromberg im Jahre 1729 übernahmen die Grafen von Eltz als nächste Anverwandte deren Wappen und Namen.

Nach Zedler fand aber schon vor 1268 eine Teilung der Familie in die Linien „mit dem weißen Löwen“ und „mit dem gelben Löwen“ statt. Alle heute noch lebenden Mitglieder der Familie gehören zur Linie „mit dem gelben Löwen“, die Linie Eltz-Rübenach gehörte zur Linie „mit dem weißen Löwen“.

Familienwappen nach dem Alten Siebmacher, Teil 1, Tafel 123, und dem Neuen Siebmacher, Nassauischer Adel, Tafel 1 („Linie mit dem gelben Löwen“):

Wappen:

Geteilt in Rot und Silber, oben ein wachsender goldener Löwe.

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Ein roter Hut mit weißer Krempe, darauf ein roter offener Flug besäht mit weißen Herzen, dazwischen der wachsende goldene Löwe

Decken:

Rot/Weiß

Nach dem Aschaffenburger Wappenbuch hat der Löwe eine blaue Zunge, nach Hattstein und im Neuen Siebmacher ist der Hut hermelingestulpt. Beides auch bei Zobel, Tafel 91. Bei Wikipedia sind die Decken des Stammwappens Rot/Gold.

Kurfürstenwappen:

Wappen:Geviert: In 1 und 4 Erzbistum Mainz, in 2 und 3 das Familienwappen.

Nach den Fenstern des Mainzer Domes sind die Löwen nach innen gerichtet (einander zugewendet).

Stammwappen der Familie von Eltz-Rübenach nach Zobel, Tafel 91 („Linie mit dem weißen Löwen“):

Wappen:

Geteilt in Rot und Gold, oben ein wachsender silberner Löwe mit blauer Zunge.

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Ein roter hermelingestulpter Hut, darauf ein roter offener Flug besäht mit weißen Herzen, dazwischen der wachsende silberne Löwe mit blauer Zunge.

Decken:

Rot/Weiß

Nach dem Neuen Siebmacher, Nassauischer Adel, Tafel 6, ist der Hut weiß gestulpt, die Farbe der Zunge ist nicht erkennbar.

5. Erthal, von

Wappen:Tafel 116, 136Stammfolge:Tafel 28 Bilder:Tafel 202, 203

Friedrich Carl Joseph Reichsfreiherr von Erthal (1719 – 1802) war Kurfürst und Erzbischof von Mainz von 1774 bis 1802. Außerdem war er seit 1774 Fürstbischof von Worms und Mitglied der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt. Die Erfurter hatten ein recht inniges Verhältnis zu ihm und errichteten 1777 zu seinen Ehren einen Obelisken aus Sandsteinquadern auf dem Erfurter Domplatz, der dort heute noch zu finden ist. Neben einer Inschriftentafel und einer Portraitkartusche gibt es eine Initialenkartusche und eine mit seinem Wappen, welches von dem auf den Fenstern des Mainzer Domes abweicht, denn dort ist das Wappen mit den Insignien eines Hoch- und Deutschmeisters versehen, was jedoch nirgendwo erwähnt wird.

Die Familie von Erthal war ein altes fränkisches Adelsgeschlecht, dessen Stammreihe mit Heinrich von und zu Erthal 1170 begann. Stammsitz war Untererthal, heute ein Stadtteil von Hammelburg. Die Familie gehörte zur Reichsritterschaft. Mit dem Tod des Bruders des Kurfürsten Friedrich Carl Joseph von Erthal, Lothar Franz Michael von Erthal, starb diese Familie 1805 im Mannesstamm aus.

Familienwappen nach dem Alten Siebmacher, Teil 1, Tafel 104:

Wappen:

Geviert: In 1 und 4 in Rot und Weiß vierfach geteilt, in 2 und 3 Blau glatt.

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Eine goldene Krone, darauf zwei Büffelhörner, wie das Wappenbild geteilt.

Decken:

Oben Rot/Weiß, unten Blau/Weiß

So auch im Hessischen Wappenbuch, Tafel 19, allerdings sind die Decken links Blau/Weiß und rechts Rot/Weiß.

Kurfürstenwappen nach dem Obelisken auf dem Domplatz:

Wappen:Geviert: In 1 und 4: Erzbistum Mainz, in 2 und 3: Bistum Worms. Darauf als Herzschild das Familienwappen.

Kurfürstenwappen nach den Fenstern im Mainzer Dom (nicht dargestellt):

Wappen:Geviert: In 1 und 4: Erzbistum Mainz, in 2 und 3: Bistum Worms. Auf der Teilung ein schwarzes Tatzenkreuz belegt mit einem goldenen Lilienkreuz, darauf ein Herzschild: In Gold ein schwarzer Adler (Deutscher Orden), belegt mit einem weiteren Herzschild: das Familienwappen.

Demnach müsste der Kurfürst auch Hoch- und Deutschmeister des Deutschen Ritterordens gewesen sein, oder zumindest ein hohes Amt im Orden besessen haben, jedoch habe ich dazu bislang keine Aussage gefunden.

6. Ingelheim, von

Wappen:Tafel 115, 153Stammfolge:Tafel 51 – 53 Bilder:Tafel 197, 204

Anselm Franz Freiherr von Ingelheim (1634 – 1695) war von 1675 bis 1679 kurmainzischer Statthalter von Erfurt und von 1679 bis 1695 Kurfürst und Erzbischof von Mainz. Unter seiner Herrschaft wurde die von Johann Philipp von Schönborn begonnene Zitadelle Petersberg weiter ausgebaut. Sein Kurfürstenwappen befindet sich an den Bastionen Michael, Franz und Johann sowie am Ravelin Anselm. Ein weiteres Wappen dieses Kurfürsten findet sich an der Stuckdecke des Großen Sprechzimmers im Ursulinen-kloster und in der Universitätsmatrikel (siehe Artikel im Kapitel 3.4).

Die Familie von Ingelheim zählt zum Uradel mit dem Stammhaus Ober-Ingelheim (Kreis Bingen). 1680 wurde sie in den Reichsfreiherrenstand erhoben, 1737 in den Reichsgrafenstand. Die Familie existiert heute noch als Grafen von Ingelheim genannt Echter von und zu Mespelbrunn, die ein Kombinationswappen führen. Nach dem Aussterben der Familie Echter von Mespelbrunn übernahm die Familie von Ingelheim als nächste Anverwandten den Namen und das Wappen.

Das Wappen derer zu Ingelheim ist im Alten Siebmacher, Teil 1, Tafel 124 falsch angegeben (Silber statt

Gold).

Familienwappen nach dem Aschaffenburger Wappenbuch, Tafel 21 :

Wappen:

In Schwarz ein Rot und Gold geschachtes Balkenkreuz.

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Ein geschlossener Flug mit dem Wappenbild

Decken:

Rot/Gold

Im Neuen Siebmacher, Preußischer Adel (Teil 1), Tafel 235, findet sich das Wappen wie folgt (hier nicht dargestellt):

Wappen:

In Schwarz ein Rot und Gold geschachtes Balkenkreuz.

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Eine goldene Krone, darauf ein offener Flug mit je dem Wappenbild.

Decken:

Rechts Rot/Gold/Schwarz, links Schwarz/Gold/Rot

Familienwappen Variante 1: von Ingelheim, genannt Echter von Mespelbrunn nach dem Neuen Siebmacher, Nassauischer Adel, Tafel 2:

Wappen:

Geviert: In 1 und 4 in Schwarz ein Rot und Gold geschachtes Balkenkreuz (Ingelheim), in 2 und 3 in Blau ein silberner Schrägbalken belegt mit drei blauen Ringen (Echter von Mespelbrunn).

Helm:

Zwei Spangenhelme

Helmzier:

Helm 1 (rechts): Ein geschlossener schwarzer Flug darin je ein Rot und Gold geschachtes Balkenkreuz.

 

Helm 2 (links): Zwei blaue Büffelhörner, je belegt mit einem silbernen Schrägbalken mit drei blauen Ringen.

Decken:

Helm 1 (rechts) Rot/Gold, Helm 2 (links) Blau/Weiß

Im Neuen Siebmacher, Hessischer Adel, Tafel 15, findet sich das Wappen der Grafen von Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn mit drei Helmen, wobei das Wappen der Echter von Mespelbrunn falsch dargestellt ist (hier nicht dargestellt):

Wappen:

Geviert: In 1 und 4 in Schwarz ein Rot und Gold geschachtes Balkenkreuz (Ingelheim), in 2 und 3 in Silber ein blauer Schrägbalken belegt mit drei silbernen Ringen (Echter von Mespelbrunn – vertauschte Farben!).

Helm:

Drei Spangenhelme

Helmzier:

Helm 1 (mitte): Eine goldene Krone, darauf fünf Straußenfedern in Schwarz, Gold, Rot, Silber und Blau.

 

Helm 2 (rechts): Eine goldene Krone, darauf ein halber schwarzer Flug belegt mit einem in Rot und Gold geschachten Balkenkreuz (Ingelheim).

 

Helm 3 (links): Eine goldene Krone, darauf zwei blaue Büffelhörner, je belegt mit einem silbernen Schrägbalken mit drei blauen Ringen.

Decken:

Helm 1 (mitte) rechts Rot/Gold, links Blau/Weiß, Helm 2 (rechts) Rot/Gold, Helm 3 (links)

 

Blau/Weiß

Im Neuen Siebmacher, Preußischer Adel (Teil 1), Tafel 14, ist das Wappen der Grafen in den korrekten Farben wiedergegeben.

Kürfürstenwappen (an der Zitadelle Petersberg):

Wappen:Geviert: In 1 und 4: Erzbistum Mainz, in 2 und 3: in Schwarz ein Rot und Gold geschachtes schwebendes Balkenkreuz (Ingelheim).

Auf dem Wappen ein Kurhut, hinter dem Wappen ein Schwert und ein Bischofsstab gekreuzt.

Das Balkenkreuz ist in den meisten Darstellungen nicht symmetrisch, sondern ein „christliches“ Kreuz mit einem verlängerten Unterbalken. Auch ist die Anzahl des Schachs unterschiedlich, gleich ist nur, dass es zwei Reihen bzw. zwei Spalten bildet.

Kürfürstenwappen (im Ursulinenkloster):

Wappen:

Geviert: In 1 und 4: Erzbistum Mainz, in 2 und 3: in Schwarz ein Rot und Gold geschachtes schwebendes Balkenkreuz (Ingelheim).

Helm:

Drei Spangenhelme

Helmzier:

Helm 1 (mitte): Eine Mitra.

 

Helm 2 (links): Ein roter Kurhut, darauf ein weißes, sechsspeichiges Rad (Bistum Mainz).

 

Helm 3 (rechts): Ein geschlossener schwarzer Flug, darauf ein Rot und Gold geschachtes Kreuz (Ingelheim).

Decken:

Helm 1 (mitte) Rot/Weiß, Helm 2 (rechts) Rot/Weiß, Helm 3 (links) Rot/Gold.

Hinter dem Schild ein Bischofsstab und ein Schwert gekreuzt.

7. Leyen, von der

Wappen:Tafel 115, 158 Stammfolge: Tafel 56, 57

Damian Hartard von der Leyen (1624 – 1678) war Kurfürst und Erzbischof von Mainz von 1675 bis 1678. Gleichzeitig war er Bischof von Worms. Während seiner Regierungszeit wurde die Bastion Gabriel gebaut. Sein Wappenstein befand sich dort, wurde aber bei Rekonstruktionsarbeiten entfernt und ins Angermuseum verbracht. Seit November 2008 ist der Wappenstein in der Ausstellung zur Festungsgeschichte (im Kommandantenhaus der Festung) untergebracht. Für das Wappen wurde ein alter Grabstein der Familie von Denstedt „wiederverwendet“.

Johann von der Leyen war Kurfürst und Erzbischof von Trier von 1556 bis 1567.

Karl Kaspar von der Leyen war Kurfürst und Erzbischof von Trier von 1652 bis 1676.

Die Familie von der Leyen ist ein von der Mosel stammendes Adelsgeschlecht. Im 17. Jahrhundert hatte es den Reichsfreiherrenstand erreicht, im Jahre 1711 wurde ein Karl Kaspar von der Leyen (1655 – 1739) in den Reichsgrafenstand erhoben. 1806 wird Philipp Franz Wilhelm Ignaz von der Leyen in den Fürstenstand erhoben. Die Familie existiert heute noch.

Familienwappen nach dem Alten Siebmacher, Teil 1, Tafel 126:

Wappen:

In Blau ein silberner Pfahl.

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Eine goldene Krone, darauf ein blauer offener Flug besäht mit silbernen Lindenblättern, dazwischen ein silberner Brackenkopf mit goldenem Halsband.

Decken:

Blau/Silber

Nach Seyfarth, Bd. 2, Tafel 16, führten die Grafen in der Helmzier einen Wulst in Blau und Weiß anstatt der Krone. Nach dem Neuen Siebmacher, Die mediatisierten Fürstengeschlechter, Tafel 10, war auf dem Helm weder Krone noch Wulst.

Kurfürstenwappen:

Wappen:Geviert: In 1 und 4: Erzbistum Mainz, in 2 und 3 Bistum Worms, darauf als Herzschild das Familienwappen.

Auf dem Wappen ein roter Kurhut, dahinter ein Schwert und ein Bischofsstab, gekreuzt.

8. Metternich-Burscheid, von

Wappen:Tafel 115, 162 Stammfolge: Tafel 62 Bilder: Tafel 197, 205, 213

Lothar Friedrich von Metternich-Burscheid (1617 – 1675) war Kurfürst und Erzbischof von Mainz von 1673 bis 1675. Gleichzeitig war er von 1652 bis 1675 Bischof von Speyer und 1673 bis 1675 Bischof von Worms. Unter seiner Herrschaft wurde die Bastion Johann der Zitadelle Petersberg beendet. Sein rekonstruierter Wappenstein mit der Jahreszahl 1673 befindet sich noch vor Ort. Außerdem findet sich sein Wappen in Stuck an der Decke der Kapelle der Schwestern im Ursulinenkloster.

Die von Metternich sind ein altes rheinisches Dynastengeschlecht. Dieses teilte sich unter anderem in die Linie der Freiherren von Metternich-Burscheid (im luxemburgischen), die Grafen und Fürsten von Metternich-Winneburg und Beilstein (im Erzstift Trier), die Freiherren von Metternich-Müllenarck (im Herzogtum Jülich) und weitere Linien. Die Freiherren und Grafen von Wolf-Metternich (zur Gracht) gehören jedoch nicht zu dieser Familie (nach Wikipedia). Die Familie von Metternich wurde 1664 in den Freiherrenstand erhoben.

Stammwappen nach dem Alten Siebmacher, Teil 1, Tafel 187:

Wappen:

In Silber drei schwarze Jakobsmuscheln (2 und 1).

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Eine goldene Krone, darauf ein silberner Schwanenhals.

Decken:

Schwarz/Weiß

Im Neuen Siebmacher, Die mediatisierten Fürstengeschlechter, Tafel 38, und Die Fürsten des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, Tafel 194, ist die folgende Variante abgebildet (hier nicht dargestellt):

Wappen:

In Silber drei schwarze Jakobsmuscheln (2 und 1).

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Ein silberner Schwanenhals mit schwarzem Schnabel und Kamm, dessen Spitzen mit goldenen Kugeln besteckt sind, die ihrerseits mit je drei schwarzen Hahnenfedern besteckt sind.

Decken:

Schwarz/Weiß

Kurfürstenwappen:

Wappen:Geteilt und zweifach gespalten: In 1 und 6: Bistum Worms (gewendet), in 2 und 5: Erzbistum Mainz, in 3: In Blau ein weißes in der Mitte geteiltes Balkenkreuz (Bistum Speyer), in 4: In Rot eine weiße Burg mit zwei Türmen, darüber eine goldene Krone (Kloster Weißenburg), auf allem als Herzschild das Familienwappen.

Auf dem Wappen ein roter Kurhut mit Kreuz, dahinter ein Schwert und ein Bischofsstab gekreuzt. Im Ursulinenkloster wird der Schild begleitet von zwei Füllhörnern, aus denen je ein Schwanenhals wächst.

9. Metternich-Winneburg, von

Wappen:Tafel 115, 162Stammfolge:Tafel 63

Karl Heinrich von Metternich-Winneburg (1622 – 1679) war von Januar 1679 bis zu seinem Tod im September 1679 Erzbischof und Kurfürst von Mainz und Bischof von Worms. Einer seiner Vorfahren, Lothar von Metternich (1551 – 1623) war von 1599 bis 1623 Erzbischof von Trier. Durch ihn kamen die Herrschaften Winneburg und Beilstein in die Familie. 1635 wurde diese Linie in den Freiherrenstand erhoben, 1679 in den Grafenstand. 1803 erfolgte die Erhebung in den Fürstenstand. Diese Linie ist die einzig noch blühende der Familie von Metternich.

Familienwappen der Grafen von Metternich-Winneburg und Beilstein nach dem Alten Siebmacher, Teil 6, Tafel 14, und dem Neuen Siebmacher, Die Fürsten des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, Tafel 195:

Wappen:

Geviert: In 1 und 4 In Rot ein blauer getreppter Querbalken, oben und unten begleitet von je drei goldenen Kreuzchen. In 2 und 3 in Rot drei silberne Jagdhörner mit goldenen Beschlägen. Auf allem ein Herzschild: In Silber drei schwarze Jakobsmuscheln (2 und 1).

Helm:

Zwei Spangenhelme

Helmzier:

Helm 1 (links): Eine goldene Krone, darauf ein silberner Schwanenhals.

 

Helm 2 (rechts): Ein in Silber und Schwarz gespaltener Bockskopf mit silbernen Hörnern.

Decken:

Schwarz/Weiß

Nach dem Neuen Siebmacher, Die mediatisierten Fürstengeschlechter, Tafel 39, ist das Wappen wie folgt:

Wappen:

Geviert: In 1 und 4 In Rot ein silberner getreppter Querbalken, oben und unten begleitet von je drei goldenen Kreuzchen. In 2 und 3 in Rot drei silberne Jagdhörner mit goldenen Beschlägen (2 und 1). Auf allem ein Herzschild: In Silber drei schwarze Jakobsmuscheln (2 und 1).

Helm:

Zwei Spangenhelme

Helmzier:

Helm 1 (links): Eine goldene Krone, darauf ein silberner Schwanenhals.

 

Helm 2 (rechts): Ein in Silber und Schwarz gespaltener Bockskopf.

Decken:

Schwarz/Weiß

Kurfürstenwappen:

Wappen:Geviert: In 1 und 4: Erzbistum Mainz, in 2 und 3 Bistum Worms, als Herzschild das Familienwappen.

Eine Darstellung des Wappens in Erfurt existiert meines Wissens nicht.

10. Ostein, von

Wappen:Tafel 116, 167Stammfolge:Tafel 66

Johann Friedrich Karl von Ostein (1669 – 1763) war Kurfürst und Erzbischof von Mainz von 1743 bis 1763 sowie Bischof von Worms von 1756 bis 1763. Er war ein Verwandter des früheren Mainzer Erzbischofs Lothar Franz von Schönborn und des Mainzer Großhofmeisters Anton Heinrich Friedrich von Stadion.

Die Familie von Ostein stammt wohl ursprünglich aus dem Oberelsass, ist aber später hauptsächlich im Rheingau zu finden. Der Vater des Erzbischofs war Reichsfreiherr. Der letzte Graf von Ostein starb 1809.

Familienwappen nach dem Alten Siebmacher, Teil 5, Tafel 129:

Wappen:

In Blau ein goldener steigender Windhund mit rotem Halsband.

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Der Windhund wachsend.

Decken:

Blau/Gold

Nach dem Neuen Siebmacher, Die erlauchten Grafengeschlechter Deutschlands, Anhang, Tafel 55, hat der Hund im Stammwappen ein goldenes Halsband, erst nach dem Reichsgrafendiplom von 1712 ist das Halsband rot.

Kurfürstenwappen:

Wappen:Geviert: In 1 und 4: Erzbistum Mainz, in 2 und 3: Bistum Worms, darauf als Herzschild das Familienwappen.

Auf den Fenstern des Mainzer Domes ist der Herzschild mit einem silbernen (!) Windhund mit silbernem Halsband (!) dargestellt. Eine Darstellung des Wappens in Erfurt existiert meines Wissens nicht.

11. Pfalz-Neuburg, von

Wappen:Tafel 116, 169Stammfolge:Tafel 68, 69xs

Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg (1664 – 1732) war Kurfürst und Erzbischof von Mainz von 1729 bis 1732. Außerdem war er Fürstbischof von Breslau, Kurfürst und Erzbischof von Trier (diese Würde gab er auf, als er Kurfürst von Mainz wurde!), Bischof von Worms, Fürstprobst von Ellwangen, Hochmeister des Deutschen Ordens und Reichserzkanzler des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Er starb 1732 überraschend in Breslau und wurde auch dort beerdigt.

Aufgrund der vielen Ämter, die sich in seinem Wappen widerspiegeln, ist dieses schwer zu beschreiben. Zudem gibt es verschiedene Darstellungen (die am Deutschordenshaus in Weinheim von 1710 ist anders als die in den Fenstern des Mainzer Domes). Eine Darstellung des Wappens in Erfurt gibt es meines Wissens nicht. Ich beschreibe hier die Darstellung in den Fenstern des Mainzer Domes.

Die Herzöge von Pfalz-Neuburg gehörten zu den sieben Kurfürsten. Vor 1214 führten die Mitglieder verschiedener Familien den Titel Pfalzgrafen bei Rhein, ab 1214 nur noch Mitglieder der Wittelsbacher, aus deren Reihen auch die Herzöge von Bayern hervorgingen. Die Oberbayrische Linie der Wittelsbacher teilte sich 1329 in die Linien Pfalz und Bayern.

Von 1356 bis 1623 waren die Pfalzgrafen auch Kurfürsten. Die Grafen von der Pfalz unterteilten sich in verschiedene Linien, u.a. die Linien Pfalz-Simmern, Pfalz-Sulzbach und Pfalz-Neuburg. Die Hauptlinie Pfalz-Neuburg starb 1742 aus. 1777 starben auch die bayrischen Wittelsbacher aus, sodass die Linie Pfalz-Sulzbach alle Wittelsbachischen Ländereien zu Kurpfalz-Bayern vereinigen konnte.

Stammwappen der Herzöge von Bayern und Pfalzgrafen bei Rhein nach dem Scheibler’schen Wappenbuch:

Wappen:

Geviert: In 1 und 4 in Schwarz ein goldener Löwe, rot bezungt und bewehrt, in 2 und 3 in Weiß und Blau gerautet.

Helm:

(Stech-)Helm

Helmzier:

Ein geschlossener Flug, in Weiß und Blau gerautet, dazwischen sitzend ein goldener Löwe, rot bezungt und bewehrt.

Decken:

Blau/Weiß.

Nach Wikipedia unterscheidet sich hier nur die Helmzier:

Wappen:

Geviert: In 1 und 4 in Schwarz ein goldener Löwe, rot bezungt und bewehrt, in 2 und 3 in Weiß und Blau gerautet.

Helm:

Stechhelm

Helmzier:

Eine goldene Krone, darauf ein geschlossener Flug, in Weiß und Blau gerautet, dazwischen wachsend ein goldener Löwe, rot bezungt und bewehrt.

Decken:

Blau/Weiß.

Stammwappen (Herzöge von Bayern) nach dem Alten Siebmacher, Teil 1, Tafel 4:

Wappen:

Geviert: In 1 und 4 in Schwarz ein goldener Löwe, rot bezungt, bewehrt und bekrönt, in 2 und 3 in Weiß und Blau gerautet.

Helm:

Zwei Spangenhelme

Helmzier:

Helm 1 (rechts): Eine goldene Krone, darauf zwei Büffelhörner, in Weiß und Blau gerautet und mit weißen Kleestengeln besteckt, dazwischen sitzend ein goldener Löwe, rot bezungt, bewehrt und bekrönt.

 

Helm 2 (links): Eine goldene Krone, darauf ein geschlossener Flug, in Weiß und Blau gerautet, dazwischen sitzend ein goldener Löwe, rot bezungt, bewehrt und bekrönt.

Decken:

Helm 1 (rechts) Rot/Schwarz, Helm 2 (links) Blau/Weiß.

Familienwappen (Herzöge von Pfalz-Neuburg) nach dem Alten Siebmacher, Teil 1, Tafel 4:

Wappen:

Drei mal gespalten und ein Mal geteilt mit Herzschild: In 1: In Weiß und Blau gerautet (Bayern), in 2: In Gold ein schwarzer steigender Löwe (Jülich), in 3: In Rot ein weißer Herzschild, darauf ein goldenes Glevenrad (Kleve), in 4: In Weiß ein roter steigender Löwe mit blauer Krone (Berg), in 5: In Weiß ein blauer steigender Löwe mit goldener Krone (Veldenz), in 6: In Gold ein Rot und Weiß geschachter Querbalken (Mark), in 7: In Weiß drei rote Sparren (Ravensberg), in 8: In Gold ein schwarzer Querbalken (Moers). Herzschild: In Schwarz ein goldener, rot bewehrter und bekrönter steigender Löwe (Pfalz).

Helm:

Fünf Spangenhelme

Helmzier:

Helm 1 (mitte): Eine goldene Krone, darauf zwei Büffelhörner Blau und Weiß gerautet, dazwischen ein sitzender goldener Löwe mit roter Krone.

 

Helm 2 (rechts): Ein goldener wachsender Greif (mit schwarzen Flügeln) (Moers).

 

Helm 3 (links): ein golden bekrönter roter Stierkopf mit silbernen Hörnern (Kleve).

 

Helm 4 (rechts außen): Eine goldene Krone, darauf ein geschlossener Blau und Weiß gerauteter Flug, dazwischen ein sitzender Löwe.

 

Helm 5 (links außen): Eine goldene Krone, darauf ein Pfauenfederbusch.

Decken:

Weiß/Gold/Schwarz.

Kurfürstenwappen nach den Fenstern des Mainzer Domes:

Wappen:

Drei mal gespalten und ein Mal geteilt mit Herzschild: In 1: Geteilt: oben: In Schwarz ein goldener, rot bewehrter und bekrönter steigender Löwe (Pfalz), unten in Weiß und Blau gerautet (Bayern), in 2: In Gold ein schwarzer steigender Löwe (Jülich), in 3: In Rot ein weißer Herzschild, darauf ein goldener, achtstrahliger Kettenstern (Kleve), in 4: In Weiß ein roter steigender Löwe mit blauer Krone (Berg), in 5: In Gold ein schwarzer Querbalken (Moers), in 6: In Weiß ein blauer steigender Löwe mit goldener Krone (Veldenz), in 7: In Gold ein Rot und Weiß geschachter Querbalken (Mark), in 8: In Weiß drei rote Sparren (Ravensberg). Herzschild Geviert: In 1 und 4 Bistum Worms (gewendet), in 2 in Silber eine goldene Mitra (Ellwangen), in 3: geteilt: oben in Gold ein schwarzer Adler, dessen Brust mit einem silbernen Halbmond belegt ist (Schlesien), unten in Blau drei goldene Lilien (2 und 1) (nach Dr. Bernhard Peter in Rot sechs goldene Lilien (3 und 3) (Breslau)). Darauf ein schwarzes Ankerkreuz belegt mit einem goldenen Lilienkreuz belegt mit einem Herzschild: In Gold ein schwarzer, rot bewehrter Adler (Hochmeister des Deutschen Ordens) belegt mit einem Herzschild: Erzbistum Mainz.

Bei Dr. Bernhard Peter ist Feld 1 gespalten: vorn Pfalz, hinten Bayern.

Eine Darstellung des Wappens in Erfurt existiert meines Wissens nicht.

12. Schönborn, von

Wappen:Tafel 115, 176Stammfolge:Tafel 79 – 81 Bilder:Tafel 196 - 203

Johann Philipp von Schönborn (1605 – 1673) war Kurfürst und Erzbischof von Mainz von 1647 bis 1673, Bischof von Würzburg von 1642 bis 1673 und Bischof von Worms von 1663 bis 1673. Er unterwarf die Stadt Erfurt und führte sie wieder zurück unter die Mainzer Oberherrschaft (sogenannte Reduktion 1664) und initialisierte den Bau der Zitadelle Petersberg in Erfurt. Unter seiner Herrschaft wurden das Kommandantenhaus mit dem Peterstor sowie die Bastionen Leonard (1666), Philipp, Martin (1668) und Kilian(1669) gebaut. Sein Kurfürstenwappen ist an allen diesen Stellen der Zitadelle zu finden – über dem Haupttor (Kommandantenhaus) mit sechs Helmen, ansonsten mit Kurhut und gekreuztem Schwert und Bischofsstab. Sein Wappen findet sich auch an der Stuckdecke des großen Sprechzimmers im Ursulinenkloster mit der Jahreszahl 1672.

Lothar Franz von Schönborn (1655 – 1729) war Kurfürst und Erzbischof von Mainz von 1694 bis 1729 und Fürstbischof des Bistums Bamberg von 1693 bis 1729. Außerdem war er der Neffe des Johann Philipp von Schönborn. Er ließ in Erfurt die kurmainzische Waage (Angermuseum), die kurmainzische Statthalterei und ein Nebengebäude des Collegium Majus der Erfurter Universität errichten (an jedem dieser Gebäude ist sein Kurfürstenwappen zu finden – einschließlich diverser Abweichungen!). Außerdem wurden während seiner Regierungszeit die Raveline Peter und Lothar zur Verstärkung der Zitadelle Petersberg errichtet. Die an ihnen ursprünglich angebrachten Wappensteine sind jedoch nicht mehr in situ. Lothar Franz von Schönborn war außerdem Rektor der Universität Erfurt (siehe Rektoren).

Franz Georg Graf von Schönborn-Buchheim (1682 – 1756) war schließlich Kurfürst und Erzbischof von Trier von 1729 bis 1756.

Die Familie von Schönborn entstammt einem rheinischen Rittergeschlecht aus dem Ort Schönborn bei Diez an der Lahn. Sie wurde 1663 in den Reichsfreiherrenstand erhoben und 1701 in den Reichsgrafenstand. Die Grafen von Schönborn existieren noch heute.

Familienwappen (Stammwappen) nach dem Alten Siebmacher, Teil 3, Tafel 89:

Wappen:

In Rot drei weiße Spitzen, auf denen ein goldener schreitender Löwe mit blauer Krone steht.

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Zwei Büffelhörner geteilt in Rot und Weiß, dazwischen sitzend ein goldener Löwe mit blauer Krone.

Decken:

Rot/Weiß

Nach dem Neuen Siebmacher, Die erlauchten Grafengeschlechter Deutschlands, Tafel 89, ist jedoch die Krone immer golden und die Decken sind Rot/Gold.

Familienwappen (Freiherren) nach dem Alten Siebmacher, Teil 6, Tafel 13:

Wappen:

Geviert: In 1 und 4 in Rot drei weiße Spitzen, auf denen ein goldener schreitender Löwe mit goldener Krone steht (Schönborn), in 2 in Rot drei weiße Schilde (2 und 1) (Herrschaft Reichelsberg), in 3 in Blau ein weißer Querbalken, begleitet von drei weißen Wecken (oben zwei unten einer) (Herrschaft Heppenheim).

Helm:

Drei Spangenhelme

Helmzier:

Helm 1 (mitte): Zwei Büffelhörner im Zickzackschnitt geteilt in Rot und Weiß, dazwischen sitzend ein goldener Löwe mit goldener Krone (Schönborn).

 

Helm 2 (rechts): Eine goldene Krone, darauf ein Rot und Weiß gespalten gekleideter wachsender Mann mit einer goldenen Krone auf dem Kopf, besteckt mit drei Pfauenfedern, in jeder Hand einen silbernen Fisch mit dem Kopf nach unten haltend (Herrschaft Reichelsberg).

 

Helm 3 (links): Zwei blaue Büffelhörner, darauf je ein silberner Querbalken, begleitet oben von zwei, unten von einem silbernen Wecken (Herrschaft Heppenheim).

Decken:

Helm 1 (mitte) Rot/Gold, Helm 2 (rechts) Rot/Weiß, Helm 3 (links) Blau/Weiß

Nach dem Neuen Siebmacher, Die erlauchten Grafengeschlechter Deutschlands, Tafel 89, sind jedoch die Hörner der Helmzier 1 mit je drei goldenen Kugeln besteckt und auf Helm 2 wächst ein Mann.

Kurfürstenwappen (Johann Philipp von Schönborn) von den Fenstern des Mainzer Domes:

Wappen:

Zweimal gespalten und einmal geteilt: In 1 und 6 Bistum Würzburg (In 1: In Rot und Weiß im Zickzackschnitt geteilt, in 6: in Blau eine schräglinks gelegte Knechtsfahne, in Rot und Silber geviert), in 2 und 5 Erzbistum Mainz, in 3 und 4 Bistum Worms, darauf ein Herzschild: Familie von Schönborn.

Kurfürstenwappen (Johann Philipp von Schönborn) nach dem Alten Siebmacher, Teil 3, Tafel 3, Churfürsten dieser Zeit, 1657 (hier nicht dargestellt):

Wappen:

Geviert: In 1 und 4: In Rot ein sechsspeichiges silbernes Rad (Erzbistum Mainz), In 2: In Rot und Weiß im Zickzackschnitt geteilt, in 3: in Blau eine schräglinks gelegte Knechtsfahne, in Rot und Silber geviert (Bistum Würzburg), darauf ein Herzschild: Familie von Schönborn.

Helm:

5 Spangenhelme

Helmzier:

Helm 1 (mitte): Auf einem rotem Kissen mit silbernen Knöpfen eine purpurne Mitra mit goldenem Rand.

 

Helm 2 (rechts): Ein roter Kurhut mit Hermelinbesatz, darauf ein silbernes sechsspeichiges Rad (Erzbistum Mainz).

 

Helm 3 (links): Eine goldene Krone, darauf zwei Büffelhörner, geteilt in Rot und Weiß (Bistum Würzburg, Helm 1).

 

Helm 4 (ganz rechts): Ein roter Kurhut mit Hermelinbesatz, darauf eine blaue, eine rote und eine weiße Straußenfeder begleitet von zwei Knechtsfahnen, geviert in Rot und Weiß (Bistum Würzburg, Helm 2).

 

Helm 5 (ganz links): Zwei Büffelhörner geteilt in Rot und Weiß, dazwischen sitzend ein goldener Löwe mit blauer Krone (von Schönborn).

Decken:

Weiß/Rot

Hinter dem Schild sind ein goldenes Schwert und ein goldener Bischofsstab gekreuzt.

Kurfürstenwappen (Johann Philipp von Schönborn) vom Kommandantenhaus der Zitadelle Petersberg, nach 1664:

Wappen:

Zweimal gespalten und einmal geteilt: In 1 und 6 Bistum Würzburg (In 1: In Rot und Weiß im Zickzackschnitt geteilt, in 6: in Blau eine schräglinks gelegte Knechtsfahne, in Rot und Silber geviert, in 2 und 5 Erzbistum Mainz (hier mit achtspeichigem Rad!), in 3 und 4 Bistum Worms, darauf ein Herzschild: Familie von Schönborn.

Helm:

6 Spangenhelme

Helmzier:

Reihenfolge der Erläuterung von links nach rechts, Nummerierung heraldisch:

 

Helm 5: Ein roter Kurhut mit Hermelinbesatz, darauf drei Straußenfedern in Blau, Rot und Weiß und zwei Knechtsfahnen, geviert in Rot und Weiß (Bistum Würzburg, Helm 2).

 

Helm 3: Eine goldene Krone, darauf zwei Büffelhörner, im Spitzenschnitt geteilt in Rot und Weiß (Bistum Würzburg, Helm 1).

 

Helm 1: Ein rotes Kissen mit goldenen Quasten, darauf eine (silberne) Bischofsmütze.

 

Helm 2: Ein roter Kurhut mit Hermelinbesatz, darauf ein silbernes achtspeichiges Rad (Erzbistum Mainz).

 

Helm 4: Ein rotes Kissen mit goldenen Quasten, darauf ein silberner senkrecht gestellter Schlüssel begleitet von sechs goldenen Rauten (Bistum Worms).

 

Helm 6: Zwei Büffelhörner geteilt in Rot und Weiß, dazwischen sitzend ein goldener Löwe mit blauer Krone (von Schönborn).

Decken:

Helm 1, 2, 3, 5 und 6: Rot/Weiß, Helm 4: Schwarz/Weiß

Das Wappen wird von zwei Löwen gehalten, hinter dem Schild sind ein Schwert, ein Bischofsstab und ein Kreuz positioniert.

Kurfürstenwappen (Lothar Franz von Schönborn) von den Fenstern des Mainzer Domes:

Wappen:

Zweimal gespalten und einmal geteilt: In 1 und 6: Bistum Bamberg, in 2 und 5: Erzbistum Mainz, in 3 in Rot drei weiße Schilde (2 und 1), in 4 in Blau ein weißer Balken, begleitet von drei weißen Wecken, oben zwei und unten einer; darauf ein Herzschild mit dem Stammwappen von Schönborn.

An der Erfurter Statthalterei gibt es in der Darstellung zwei geringe Abweichungen: Im Feld 4 fehlt der weiße Querbalken und im Herzschild steht der Löwe auf einer weißen Zickzacklinie.

Kurfürstenwappen (Lothar Franz von Schönborn) nach dem Alten Siebmacher, Teil 6, Tafel 4, Des heiligen römischen Reiches heut zu Tag regierender Herren Churfürsten Wappen (1705, hier nicht dargestellt):

Wappen:

Ein ovaler Schild, zweimal gespalten und einmal geteilt: In 1 und 6: Bistum Bamberg, in 2 und 5: Erzbistum Mainz, in 3 in Rot drei weiße Schilde (2 und 1) (Reichelsberg), in 4 in Blau ein weißer Balken, begleitet von drei weißen Wecken, oben zwei und unten einer (Heppenheim); darauf ein Herzschild mit dem Stammwappen von Schönborn.

Helm:

4 goldene Spangenhelme, in der Mitte der Kopf eines Genius, mit einer roten und weißen Bügelkrone bekrönt.

Helmzier:

Helm 1 (rechts): Auf einem roten Kissen mit weißen Quasten ein goldenes achteckiges Schirmbrett besteckt mit acht weißen Quasten, darauf ein schwarzer, steigender Löwe, belegt mit einem weißen Schrägbalken (Bistum Bamberg).

 

Helm 2 (links): Zwei Büffelhörner, im Zickzackschnitt geteilt in Rot und Weiß, im roten Teil besteckt mit je zwei (weißen) Granatäpfeln, dazwischen sitzend ein goldener Löwe mit (blauer) Krone (von Schönborn).

 

Helm 3 (ganz rechts): Eine goldene Krone, darauf ein Rot und Weiß gespalten gekleideter wachsender Mann mit einer goldenen Krone auf dem Kopf, besteckt mit drei Pfauenfedern, in jeder Hand einen silbernen Fisch mit dem Kopf nach unten haltend.

 

Helm 4 (ganz links): Zwei blaue Büffelhörner, belegt mit einem silbernen Balken, oben und unten begleitet von je einem silbernen Wecken (wobei die Hörner jedoch das volle Wappenbild aufweisen sollten).

Decken:

Weiß/Rot/Gold

Hinter dem Schild sind ein Bischofsstab und ein Schwert gekreuzt.

3.2 Die kurmainzischen Statthalter von Erfurt

Nach der Reduktion von 1664 residierte in Erfurt jeweils ein kurmainzischer Statthalter. Zu diesem Zweck wurde während der Regierungszeit des Kurfürsten Lothar Franz von Schönborn die Kurmainzische Statthalterei am Hirschgarten gebaut (unter Einbeziehung des schon existierenden Renaissance-Wohnhauses „Zum Stolzen Knecht“, an dessen Erker auch heute noch das Wappen der Erfurter Familie Müller zu finden ist – siehe Teil 1). In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die Wigbertikirche, die als Hofkirche genutzt wurde, und in der sechs der zwölf Statthalter begraben wurden.

Name

Statthalter

Philipp Ludwig Freiherr von Reiffenberg

1664 – 1667

Friedrich von Greiffenclau zu Vollraths

1667 – 1674

Johann Heinrich Daniel Freiherr von Ritter zu Groenestein

1675

 

Anselm Franz Freiherr von Ingelheim

1676 – 1679

Johann Jacob Waldbott von Bassenheim

1679 – 1697

Gottlieb Philipp Joseph Faust von Stromberg

1699 – 1702

Philipp Wilhelm Reichsgraf von Boyneburg

1702 – 1717

Friedrich Wilhelm Freiherr von Bicken

1717 – 1732

Anselm Franz Ernst Freiherr von Warsberg

1732 – 1760

Karl Josef Adolf Lukas Freiherr Schenk von Schmidtburg

1763 – 1766

Karl Wilhelm Josef Adam Freiherr von Breidbach zu Bürresheim

1766 – 1770

Karl Theodor Maria von Dalberg

1771 – 1802

1. Bicken, von

Wappen:Tafel 124, 114Stammfolge:Tafel 5

Das Wappen des Friedrich Wilhelm Freiherr von Bicken, Kurmainzischer Statthalter von 1717 bis 1732. Er war auch Domkapitular zu Mainz, Hofrat zu Wien und Generalvikar. Er wurde in der Wigbertikirche begraben, jedoch ist sein Grabstein nicht mehr vorhanden. Es existiert noch der Rest eines Grabsteines, auf dem die Worte „Elector“ und „Consul“ erkennbar sind, jedoch lässt sich die Inschrift nicht mehr deuten. Es könnte sich auch um den Grabstein des Statthalters Karl Wilhelm Joseph Adam von Breidbach zu Bürresheim handeln (siehe unten).

Aus der Familie von Bicken stammte auch der Kurfürst und Erzbischof von Mainz, Adam von Bicken (1601 – 1604).

Das Wappen findet sich im Alten Siebmacher, Teil 1, Tafel 124, und im Hessischen Wappenbuch, Tafel 18.

Stammwappen:

Wappen:

In Schwarz zwei weiße Balken.

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Zwei Büffelhörner mit dem Wappenbild.

Decken:

Schwarz/Weiß

Auch bei Zobel, Tafel 30, dort mit Wulst.

Das Kurfürstenwappen nach den Fenstern des Mainzer Domes:

Wappen:Geviert: In 1 und 4: Erzbistum Mainz, in 2 und 3: In Schwarz zwei weiße Balken (Stammwappen von Bicken).

2. Boyneburg, von (Boineburg, von)

Wappen:Tafel 126Stammfolge:Tafel 6

Philipp Wilhelm Reichsgraf von Boyneburg war Kurmainzischer Statthalter von 1702 – 1717 sowie Rektor der Universität Erfurt. Sein Grabmal steht in der Wigbertikirche. Siehe Artikel unter den Rektoren der Universität Erfurt.

3. Breidbach zu Bürresheim, von

Wappen:Tafel 127, 116Stammfolge:Tafel 7

Karl Wilhelm Josef Adam Freiherr von Breidbach zu Bürresheim war kurmainzischer Statthalter von Erfurt von 1766 bis 1770. Er wurde in der Wigbertikirche begraben, jedoch ist sein Grabstein nicht mehr vorhanden (siehe oben, Artikel von Bicken).

Sein Verwandter Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim war Kurfürst und Erzbischof von Mainz. Siehe Artikel unter den Mainzer Kurfürsten.

4. Dalberg, von

Wappen:Tafel 132, 114, 116Stammfolge:Tafel 10 – 15

Karl Theodor Maria von Dalberg war kurmainzischer Statthalter von Erfurt von 1771 bis 1802 sowie Kurfürst und Erzbischof von Mainz von 1802 bis 1803. Siehe Artikel unter den Mainzer Kurfürsten.

5. Faust von Stromberg

Wappen:Tafel 137Stammfolge:Tafel 29

Gottlieb Philipp Joseph Faust von Stromberg war kurmainzischer Statthalter von Erfurt von 1699 bis 1702. Er war Probst an St.Marien und ist dort begraben. Nach Absterben der Familie ging der Name an die nächsten Verwandten, die Grafen von Eltz-Kempenich über.

Im Alten Siebmacher, Teil 3, Tafel 89, findet sich das Wappen der Faust von Stromberg, es ist hier jedoch nur in der Farben Schwarz und Weiß dargestellt. Das folgende Wappen stammt aus dem Aschaffenburger Wappenbuch, Tafel 21.

Wappen:

In Gold und Rot geschacht, darauf ein goldenes Freiviertel mit einem schwarzen sechsstrahligen Stern.

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Ein roter Kurhut mit Hermelinbesatz besteckt mit zwei Fähnchen geteilt in Gold und Rot sowie in Rot und Gold, dazwischen ein schwarzer sechsstrahliger Stern.

Decken:

Rot/Gold

Im Hessischen Wappenbuch, Tafel 1, sind beide Sterne achtstrahlig.

Bei Zobel, Tafel 335, gibt es eine Variante:

Wappen:

Geschacht in Gold und Rot in mindestens 16 Felder, im oberen linken goldenen Feld ein schwarzer Stern.

Helm:

(Kübelhelm)

Helmzier:

Ein roter Kurhut mit Hermelinbesatz besteckt mit zwei Fähnchen geteilt in Gold und Rot.

Decken:

Rot/Gold.

6. Greiffenclau zu Vollraths

Wappen:Tafel 141, 114Stammfolge:Tafel 37, 38

Friedrich von Greiffenclau zu Vollraths war kurmainzischer Statthalter von Erfurt von 1667 – 1674.

Richard von Greiffenclau zu Vollraths war Kurfürst und Erzbischof von Trier von 1511 bis 1531. Georg Friedrich von Greiffenclau zu Vollraths war Kurfürst und Erzbischof von Mainz von 1626 bis 1629 und die Mutter des Kurfürsten Lothar Franz von Schönborn war Maria Ursula von Greiffenclau zu Vollraths. Außerdem entstammen dieser Familie zwei Fürstbischöfe von Würzburg.

Nach Rolf Zobel, Tafel 119:

Wappen:

Geviert: In 1 und 4 geteilt in Weiß und Blau, darauf ein goldenes Glevenrad, in 2 und 3 in Schwarz ein weißer Schräglinksbalken (Herrschaft Ippelbrunn).

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Ein gestrecktes Straußenbein mit schwarzen, blauen und weißen Federn sowie goldener Klaue.

Decken:

Blau/Weiß

Im Alten Siebmacher, Teil 1, Tafel 123, findet sich eine Variante. Das Wappen ist dort jedoch gewendet und auch ansonsten etwas verfremdet dargestellt:

Wappen:

Geviert: In 1 und 4 in Blau ein goldenes Glevenrad, in 2 und 3 in Schwarz ein weißer Schrägbalken.

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Ein gestrecktes schwarzes Straußenbein mit goldener Klaue.

Decken:

rechts Schwarz/Weiß, links Schwarz/Gold.

Das Kurfürstenwappen nach den Fenstern des Mainzer Domes:

Wappen:

In 1 und 4: Erzbistum Mainz, in 2 und 3: Bistum Worms. Darauf ein Herzschild mit dem Familienwappen: Geviert: In 1 und 4 geteilt in Weiß und Blau, darauf ein goldenes Glevenrad, in 2 und 3 in Schwarz ein weißer Schräglinksbalken.

Das Kurfürstenwappen findet sich meines Erachtens nicht in Erfurt.

7. Ingelheim, von

Wappen:Tafel 153, 115Stammfolge:Tafel 51 - 53

Anselm Franz Freiherr von Ingelheim war Rektor der Universität Erfurt, kurmainzischer Statthalter von Erfurt von 1676 – 1679 und danach Kurfürst und Erzbischof von Mainz. Siehe Artikel im Kapitel 3.1, 3.4 und 4.

8. Reiffenberg, Freiherr von

Wappen:Tafel 170Stammfolge:Tafel 76, 77

Philipp Ludwig Freiherr von Reiffenberg war kurmainzischer Statthalter von Erfurt von 1664 – 1667. Er war auch Rektor der Universität 1666 und 1667. Siehe Artikel im Kapitel 3.4.

9. Ritter zu Groenestein

Wappen:Tafel 172Stammfolge:Tafel 78Bilder:Tafel 213

Das Wappen einer Familie Ridder nach Haetge (Grabstein im Kreuzgang des Domes). Dort keine Abbildung. Die Beschreibung passt auf ein Wappen der Freiherrn Ritter zu Groenestein im Alten Siebmacher, 4. Supplement, Tafel 22.

Ein Johann Heinrich Daniel Freiherr Ritter von Groenestein (+1675) war 1675 kurmainzischer Statthalter von Erfurt. Nach den angegebenen Ahnenwappen gehört der Grabstein zu einem (oder mehreren) seiner Kinder. Siehe Stammfolge und Bilder.

Wappen:

Geviert: In 1 und 4 In Grün ein goldenes Schildhaupt, darunter sechs silberne Münzen (3, 2 und 1). In 2 und 3 gezinnt geteilt in Gold und Rot.

Helm:

Zwei Spangenhelme

Helmzier:

Helm 1 (rechts): Eine goldene Krone, daraus ein grün bekleideter Arm, dessen Manschette mit sechs silbernen Münzen belegt ist, in der offenen Hand eine silberne Münze liegend.

 

Helm 2 (links): Eine goldene Krone, darauf ein Busch aus sechs Straußenfedern in drei Etagen, oben und unten Rot und Gold, mitte Gold und Rot.

Decken:

Helm 1 (rechts) Grün/Gold, Helm 2 (links) Rot/Gold

Nach dem Hessischen Wappenbuch, Tafel 9, und dem Neuen Siebmacher, Preußischer Adel (Teil 1), Tafel 77, besteht die Helmzier des 2. Helmes auf der Krone nur aus fünf (bzw. sechs) Straußenfedern, abwechselnd in Rot und Gold.

Die auf dem Grabstein das Zentralwappen umgebenden Ahnenwappen nach Boeckner:

Links oben (Vater):

Rider (Ritter von Groenestein, Johann Heinrich Daniel)

Rechts oben (Mutter):

Warsberg

, Maria Wilhelmina Elisabetha

von

Links unten (Großmutter):

Schwalbach,

Anna Ursula

von

Rechts unten (Großmutter):

Metternich(-Burscheid),

Maria Margaretha

von

10. Schenk von Schmidtburg

Wappen:Tafel 176Stammfolge:Tafel 82, 83

Karl Josef Adolf Lukas Freiherr Schenk von Schmidtburg war kurmainzischer Statthalter von Erfurt von 1763 bis 1766. Er hatte sich bei einem Jagdausflug einen Beinbruch zugezogen, bei dem später Wundbrand auftrat, an dem er starb. Er wurde in der Wigbertikirche beigesetzt. Auf seinem Grabstein ist das Wappen an sich gut zuerkennen, die Helmdecken fehlen jedoch und die Helmzier ist nur einfarbig ausgeführt. Außerdem sind vier Ahnenwappen in Kartuschen (nur der Schild) angegeben.

Links unten (Vater):

Schenk von Schmidtburg, Wilhelm

Rechts unten (Mutter):

Ingelheim gen. Echter von Mespelbrunn,

Maria Christina Sophia

von

Links oben (Großmutter):

Orsbeck,

Catharina Elisabeth

von

Rechts oben (Großmutter):

Kämmerervon Worms, gen von Dalberg,

Maria Ursula

Das Wappen findet sich bei Rolf Zobel, Tafel 298 und im Alten Siebmacher, Teil 1, Tafel 128, Rheinland, als Schencken von Schmidtperg.

Wappen:

In Schwarz eine silberne rautenförmige Spange (Rink), abwechselnd besetzt mit roten und blauen Steinen.

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Ein schwarzer Hut mit weißer Krempe, darauf ein grüner Baum mit weißem Stamm.

Decken:

Schwarz/Weiß

11. Waldbott von Bassenheim

Wappen:Tafel 187Stammfolge:Tafel 104 - 106

Das Wappen des Johann Jacob Waldbott von Bassenheim nach dem Alten Siebmacher, Teil 1, Tafel 132. Er war kurmainzischer Statthalter von 1679 – 1697, sein Grabstein mit 30 Ahnenwappen steht in der Wigbertikirche. Einer seiner Vorfahren war Hochmeister des Deutschen Ordens. Siehe Stammfolge und Ahnentafel.

Nach dem Aschaffenburger Wappenbuch, Tafel 20 und Rolf Zobel, Tafel 19:

Wappen:

In Rot und Weiß zwölffach geständert.

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Ein wachsender Schwan mit offenem Flug, darauf jeweils der Wappenschild.

Decken:

Rot/Weiß

So auch im Neuen Siebmacher, Die erlauchten Grafengeschlechter Deutschlands, Tafel 112, mit Stechhelm.

Nach dem Alten Siebmacher, Teil 1, Tafel 132 steht der Schwan auf dem Helm. Nach dem Neuen Siebmacher, Hessischer Adel, Tafel 33, und Preußischer Adel (Teil 1), Tafel 90, wächst der Schwan aus einer goldenen Krone (Grafen bzw. Freiherren).

Im Neuen Siebmacher, Der Adel des Königreiches Württemberg, Tafel 5, ist das Wappen mit rundem Schild und ohne Oberwappen dargestellt, statt dessen eine Krone.

12. Warsberg, von

Wappen:Tafel 188Stammfolge:Tafel 107Bild:Tafel 213

Das Wappen des Anselm Franz Ernst Freiherr von Warsberg, kurmainzischer Statthalter von Erfurt von 1732 – 1760. Sein Grabstein steht in der Wigbertikirche.

Nach Kneschke ein altes rheinländisches Geschlecht, das ursprünglich aus Lothringen, aus der Gegend um Metz, stammte. Die Stammreihe beginnt um 1150 mit Werner von Warsberg. Die Familie existiert noch heute.

Das Wappen findet sich im Alten Siebmacher, Teil 1, Tafel 131.

Wappen:

In Schwarz ein silberner silbern bekrönter steigender Löwe.

Helm:

Spangenhelm

Helmzier:

Ein schwarzer geschlossener Flug, dazwischen sitzend ein silberner silbern bekrönter Löwe.

Decken:

Schwarz/Silber.

Im Neuen Siebmacher, Preußischer Adel (Teil 1), Tafel 90, ist der Helm ein Stechhelm und der Flug offen.

Neben dem Hauptwappen sind auch vier Ahnenwappen angegeben (siehe Ahnentafel):

Links oben (Vater):

Warsberg,

Lothar Friedrich von

Links unten (Großmutter):

Metternich,

Maria Margaretha von (zu Burscheid)

Rechts oben (Mutter):

Hoheneck,

Maria Margaretha Catharina von

Rechts unten (Großmutter):

Eltz,

Martha Helena von (zu Rodendorf).

3.3 Die Erfurter Weihbischöfe

Die sogenannten Weihbischöfe waren und sind im Grunde Hilfsbischöfe (Auxiliarbischöfe) für den eigentlichen Bischof einer Diözese. Sie wurden (und werden) vor allem ernannt, wenn eine Diözese eine große Ausdehnung hat und der Diözesanbischof allein nicht alle anfallenden Aufgaben bewältigen kann. Im Erzbistum Mainz gab es deshalb meist zwei Weihbischöfe – einen in Mainz und einen in Erfurt.

Bei Wikipedia findet sich eine Liste der Mainzer und Erfurter Weihbischöfe. Die Liste der Erfurter Weihbischöfe weicht jedoch von den Angaben bei Koch ab, vor allem, was die Weihbischöfe vor Georg Fabri anbetrifft. Ich betrachte hier jedoch nur die Weihbischöfe, deren Wappen mir bekannt sind, und diese sind (größtenteils) in beiden Listen enthalten. Tabelle 5 gibt eine chronologisch geordnete Liste der Erfurter Weihbischöfe nach Koch wieder.

Name

Weihbischof von Erfurt

Albert von Beichlingen

gen. 1350 – 1370

Rudolf von Stolberg

1370 – 1372

Berthold von Oberg

gen. 1456 – 1490

Johannes Bonemilch von Lasphe

1498 – 1510

Paulus Huthen (Huthenne)

1508 – 1532

Maternus Pistoris

1534

Wolfgang Westermeier

1547 – 1568

Nicolaus Elgard

1578 – 1587

Christoph Weber

1616 – 1633

Walter Henriquez von Strevesdorff

1633 – 1674

Barthold Nihus (Bertholdus Nihusius)

1655 – 1657

Johann Daniel von Gudenus

1680 – 1694

Johann Jacob Senfft

1695 – 1717

Johann Joachim Hahn

1719 – 1725

Christoph Ignatius von Gudenus

1726 – 1747

Johann Friedrich von Lasser

1748 – 1769

Johann Georg Joseph von Eckard

1770 – 1791

Joseph Maximilian von Haunold

1795 – 1807

1. Beichlingen, von

Wappen:Tafel 121Stammfolge:Tafel 1 – 3Bilder:Tafel 228, 246

Das Wappen des Albert von Beichlingen, nach Koch genannt als Weihbischof von Erfurt von 1350 bis 1370. Das Wappen findet sich auf seinem sehr gut erhaltenen Grabstein von 1371 in der Barfüsserkirche.

Andere Mitglieder der Familie waren auch Rektoren der Universität Erfurt (siehe dort).

Wappen:

In Silber und Rot dreifach geteilt.

Helm:

Kübelhelm

Helmzier:

Fünf Stötzel.

Decken:

Rot/Silber

2. Bonemilch (von Lasphe)

Siehe Artikel bei den Rektoren der Universität Erfurt.

3. Eckardt, von

Wappen:Tafel 133Bilder:Tafel 207, 208

Das Wappen des Johannes Georg Joseph von Eckardt vom Portal der Dompropstei (1774). Bei Thyroff und im Aschaffenburger Wappenbuch, Tafel 63, findet sich nur das Wappen der Grafen von Eckardt (Stammwappen der Familie Eckardt im Herzschild). Nach dem Gothaische Genealogischen Taschenbuch der Briefadligen Häuser, 1921, wurde die aus Eisleben stammende Familie 1748 nobilitiert.

Johannes Georg Joseph von Eckardt war Weihbischof von Erfurt und Bischof von Joppe von 1770 bis 1791. Er wurde im Dom begraben.

Wappen:In Weiß und Rot gespalten. Darauf ein grünes entwurzeltes Eichenbäumchen mit drei goldenen Eicheln.

Auf dem Schild links eine Mitra, in der Mitte eine Krone, rechts das obere Ende eines Bischofsstabes. Darüber ein Abtshut mit jeweils fünf Quasten.

Das Stammwappen findet sich bei Rietstap (www.euraldic.com) und bei Rolland, Band 2, Tafel CCLI:

Wappen:

In Weiß und Rot gespalten. Darauf ein grünes entwurzeltes Eichenbäumchen mit drei goldenen Eicheln.

Helm:

Keine Angaben