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Wirre Gedanken führen einen Mann durch die Stadt Er sucht in seinem Kopf nach Antworten, die es nicht gibt, oder doch? In dieser Nacht wird er suchen, auch wenn es sein Ende bedeuten sollte...
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Seitenzahl: 32
Veröffentlichungsjahr: 2017
A.A. Bort
Erschossen
Copyright 2014 by A.A. Bort
alle Rechte vorbehalten
Kapitel 1
Ich sehe meine Frau und schließe die Augen.
Wer sieht mich?
Sie schläft.
Ich winke aus dem Fenster, doch niemand winkt zurück.
Ich gehe zu ihr und streichle ihr über die Wange.
Ich schließe erneut die Augen.
Erinnerungen überkommen mich.
Ich gehe zu meiner Tochter, sie schläft.
Ich sehe sie und frage mich ob sie den Schmerz des Lebens ertragen sollte.
Ich schließe die Augen und presse das Kissen auf ihr Gesicht.
Sie wehrt sich, aber ich bin stärker.
Ich hole meine Pistole und verlasse das Haus.
Hat irgendein Mensch es verdient, ein glückliches Leben zu haben?
Gibt es überhaupt glückliche Menschen?
Ich gehe die Straße entlang.
Wieso stören mich diese Fragen?
Der Kerl auf der anderen Seite der Straße scheint mich zu beobachten.
Ich gehe an ihm vorbei.
Eine Zigarette wäre jetzt schön.
Warum bin ich eigentlich so nervös?
Ah ein Kiosk.
Der Kerl hinter der Theke ignoriert mich.
Vielleicht sollte ich ihn einfach schlafen lassen.
Warum denke ich über so etwas nach.
Es macht mich krank.
Mir kommt es so vor, als würde jemand meine Gedanken steuern.
Aber wer?
Was würde passieren, wenn ich nicht denken würde?
Nein, das geht nicht.
Am Ende der Straße, bleibe ich stehen.
Eine leicht bekleidete Frau kommt zu mir und fragt mich, ob ich ein bisschen Spaß haben will.
Spaß?
Das einzige was mir dazu einfiel, war eine kurze Antwort, die nicht das war, womit sie gerechnet hatte.
Ich stelle mir unter Spaß nicht vor, eine von Keimen verseuchte Schlampe, irgendwo in einem kleinen Zimmer, zu befriedigen.
Sie ist sauer, glaube ich.
Ein Mann der direkt hinter mir steht, fühlt sich angesprochen und verschwindet mit ihr in der nächsten Seitenstraße.
Ich frage mich ob es auch Frauen gibt, die nicht breitbeinig durch das Leben gehen.
Warum ist die Welt so ein schrecklicher Ort?
Zwei Typen laufen an mir vorbei.
Sie unterhalten sie in einer Sprache, die ich nicht verstehe.
Warum passen sich die Menschen nicht an?
Wenn ich in ein fremdes Land gehen würde, wäre es meine Pflicht, mich dort anzupassen.
Das regt mich auf.
Am liebsten würde ich die beiden erschießen.
Aber warum interessiert es mich, was andere tun?
Was treibt mich an?
Das Leben endet sowieso irgendwann.
Egal ob ich viel Geld habe oder keines.
Am Ende hat man nichts davon.
Ich laufe weiter.
Vielleicht bringt mich ein Film auf andere Gedanken.
Am nächsten Kino, bleibe ich stehen.
Ein Film namens “Der gebrauchte Tag“ lief.
An der Kasse ist niemand, ich gehe rein und setzte mich in die letzte Reihe.
Warum setzte ich mich immer nach hinten?
Wenn ich mich nach vorne setzte, wird der Film auch nicht besser.
Zum Glück habe ich nichts bezahlt.
Ich denke ein Bier wäre gut, vielleicht heitert mich das ein wenig auf.
An der Theke ist auch niemand, ich gehe wieder.
Ich frage mich ob der Kerl, der normalerweise hier die Leute bedient, auf der Toilette beim kacken eingeschlafen ist.
Bei manchen Menschen fragt man sich, ob das mit der Evolution geklappt hat.
So etwas regt mich schon seit meiner Schulzeit auf.
Am besten wäre es, wenn sich die Welt selbst zerstören und alles von neuem beginnen würde.
Warum musste es nur so weit kommen?
Diese Fragen machen mich krank, es fühlt sich an als würde mein Kopf platzen.
Ich laufe weiter diese marode Straße entlang.
Da vorne ist das Gebäude, der Firma in der ich arbeite.
Ich sollte noch ein letztes mal vorbeischauen.
Der Nachtwärter lehnt mit hochgestellten Füßen in seinem Stuhl, ich werfe ihm mein Zutrittskarte auf den dicken Bauch.
Der Aufzug scheint nicht zu funktionieren.