Erst ich ein Stück, dann du - Eine Burg für Ritter Rudi - Patricia Schröder - E-Book

Erst ich ein Stück, dann du - Eine Burg für Ritter Rudi E-Book

Patricia Schröder

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Beschreibung

Die erfolgreiche Kinderbuchreihe mit bewährtem Konzept für das gemeinsame Lesenlernen und üben

Eines Sonntags fasst Ritter Rudi einen Entschluss: Er will sich eine neue Burg suchen. Und zwar eine, die nicht so einsam liegt wie seine alte. Sein Esel Ignotus will sofort lospreschen, aber Ritter Rudi hat keine Rüstung. Und im Schlafanzug kann er schließlich nicht vor die Tür. Wie gut, dass eine Rüstung an sein Tor klopft und ihre Dienste anbietet. Jetzt steht einem aufregenden Abenteuer mit gefährlichen Drachen, edlen Burgfräulein und mutigen Rittern nichts mehr im Wege ...

Wenn das Lesen für Leseanfänger noch mühsam ist, heißt es in vielen Familien: »Lass uns gemeinsam lesen. Erst ich ein Stück, dann du. Wir wechseln uns ab.« Deswegen ist unsere beliebte Erstleser-Reihe »Erst ich ein Stück, dann du« speziell für das gemeinsame Lesen konzipiert:

* Leseabschnitte für die erfahrenen Vorleser*innen und die Leseanfänger*innen wechseln sich ab
* längere Passagen für Vorleser*innen in kleiner Schrift
* kurze Texte für Leseanfänger*innen in Fibelschrift

So macht gemeinsames Lesenlernen Spaß!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 46

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© 2021 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 MünchenAlle Rechte vorbehaltenErstmals erschienen 2008 bei cbj unter der ISBN 978-3-570-13547-1„Erst ich ein Stück“-Konzept: Patricia SchröderUmschlagbild und Innenillustrationen: Karsten TeichUmschlagkonzeption: semper smile Werbeagentur GmbH, Münchenhf · Herstellung: boReproduktion: Lorenz & Zeller, Inning a.A.ISBN 978-3-641-27502-0V001

www.cbj-verlag.de

Inhalt

Langeweile

Seltsamer Besuch

Das Abenteuer beginnt

Auf der Flucht

In der Drachenhöhle

Fräulein Flitterbart

Der Blumentrick

Ein ungewöhnlicher Kampf

Rettung aus dem Wald

Eine Burg für alle

Langeweile

Ein ohrenbetäubendes Schnarchen erschütterte das Burgverlies.

„Chrrr Chrrr Chrrr tjapüüüh tjapüüüh tjapitjepüüüh!“, dröhnte es aus Ritter Rudis Rachen. Er lag mit ausgebrei­teten Armen und weit offen stehendem Mund rücklings im Stroh und holte tief und rasselnd Luft. Dann ging es wieder von vorne los. „Chrrr Chrrr Chrrr tjapüüüh tjapüüüh ­tjapitjepüüüh!“

Esel Ignotus lag unmittelbar neben ihm. Auch er zog eine Schlafposition auf dem Rücken vor, das Maul nach oben gestreckt und die Hufe über dem Bauch entspannt an­gewinkelt.

„Du schläfst wie ein Kaninchen“, sagte Rudi immer.

„Und du wie ein schlecht geöltes Kanonenrohr“, erwiderte Ignotus dann.

Heute schliefen sie besonders lange.Denn heute war Sonntag.Sonntags hatte Rudi nichts zu tun.Er musste kein Heu holen.Er musste nicht nach dem Rechten sehen.Und er musste auch sonst nichts.Den ganzen Tag gab es nichts als Langeweile.

Irgendwann am späten Nachmittag drehte Ritter Rudi sich auf den Bauch. Sein Kinn wurde ins Stroh gedrückt und sein Mund automatisch geschlossen. Ritter Rudi konnte nicht mehr schnarchen. Sein Brustkorb blähte sich mächtig auf und sein kugelrunder Kopf lief dunkelrot an.

Plötzlich war er hellwach.„Hilfe!“, schrie er.Mit einem Satz sprang er auf die Füße.Er fasste sich an den Hals,verdrehte die Augen und röchelte.„Hilfe! Ignotus! Ich ersticke.“

Der Esel streckte seine Beine kerzengerade in die Luft und rekelte sich. Anschließend kullerte er so lange hin und her, bis er genug Schwung hatte, um auf die Hufe zu kommen. Er schüttelte sich und nickte dreimal mit dem Kopf, dann erst öffnete er seine Augen.

„Du erstickst jeden Sonntag“, sagte er gelangweilt. „Seit dreiunddreißig Jahren, und bisher ist noch nie etwas ­passiert.“

„Wirklich nicht?“, fragte Ritter Rudi.Er ließ die Hände sinken und sah Ignotus verwundert an.„Ich bin noch nie erstickt?“

„Wirklich nicht“, bestätigte der Esel. „Du lebst doch noch. Oder etwa nicht?“

Ritter Rudi ließ sich auf einen Strohballen sinken und blickte trübselig vor sich hin. „Glaub schon“, meinte er schließlich. „Es ist nur … Mir ist sonntags immer so schrecklich langweilig.“

„Das kommt daher, dass du sonntags immer so lange schläfst“, erklärte Ignotus seinem Herrn. „Irgendwann wird dein Rücken ganz steif vom langen Liegen und du drehst dich auf den Bauch. Dann kannst du nicht mehr schnarchen …“

„Ich schnarche nicht“, sagte Ritter Rudi entrüstet.„Ich schnarche sogar nie.“

„… und hast das Gefühl zu ersticken“, fuhr Ignotus ungerührt fort.

Ritter Rudi schwieg. Er ließ sich auf einen Strohballen ­sinken und betrachtete seine großen Füße, die aus den ­ausgefransten Enden seiner löchrigen Schlafanzughose hervorschauten.

„Was soll ich sonntags denn sonst tun?“, fragte er traurig.

„Die Burg fegen“, schlug Ignotus vor.

Ritter Rudi schüttelte den Kopf. „Wozu das?“

„Nun ja, falls mal jemand vorbeikommt“, erwiderte der Esel.

„Hier ist seit zwanzig Jahren niemand mehr vorbeige­kommen“, sagte Ritter Rudi. „Meine Burg liegt einfach viel zu weit weg von allem.“

„Dann brauchst du wohl eine neue“, meinte Ignotus ­gähnend. Er bog seinen Rücken durch und reckte gähnend den Hals.

Ritter Rudi sah den Esel nachdenklich an. „Vielleicht hast du recht“, meinte er. „Vielleicht ist das gar keine so ­schlechte Idee. Obwohl …“

„Obwohl was?“, fragte Ignotus.„Na ja“, meinte Ritter Rudi.„Eine neue Burg suchen, kann sehr gefährlich sein.“„Warum das?“, fragte der Esel.

„Weil wir neue Länder erobern, Königsheere besiegen, ­gegen Drachen kämpfen und die Gunst eines Burgfräuleins gewinnen müssen“, sagte Ritter Rudi.

Ignotus bleckte die Zähne. „Das klingt doch sehr ­spannend“, sagte er. „Worauf warten wir also noch?“

Ritter Rudi blickte an sich herab. „Ich denke, ich brauche eine Rüstung“, sagte er.

„Gut.“ Ignotus scharrte mit den Hufen. „Dann suchen wir jetzt eine.“

Ritter Rudi war ein wenig unschlüssig. Er hatte schon seit Ewigkeiten keine Rüstung mehr getragen und völlig ver­gessen, ob er überhaupt eine besaß.

„Vielleicht sollten wir mal oben in der Burg nachschauen“, meinte er und deutete zur Decke des Verlieses.

„Iiaaah!“, machte Ignotus.„Dann mal nix wie los!“Der Esel trat in den finsteren Gang.Ritter Rudi folgte ihm bis zur Treppe.Nacheinander stiegen sie hinaufund Ritter Rudi öffnete die schwere Holztür.

„Du hast aber wirklich schon lange nicht mehr gefegt“, ­stellte Ignotus fest.

Der Boden des Rittersaales und die lange Tafel waren von einer dicken Staubschicht bedeckt und zwischen den Wandleuchten hingen große Spinnennetze. Unzählige Mäuse huschten von einer Ecke in die andere.

Ritter Rudi nickte. „Ich habe eben lieber mit dir zusammen im Verlies gewohnt“, sagte er kleinlaut. „Das war irgendwie gemütlicher.“

„Und weniger einsam“, meinte Ignotus.

Wieder nickte Ritter Rudi.