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Die erfolgreiche Kinderbuchreihe mit bewährtem Konzept für das gemeinsame Lesenlernen und –üben
Jannis und Alina verbringen die Ferien bei ihrer Tante Lorelai, die in einer alten Mühle lebt. Mit viel Liebe backt sie Tag für Tag die leckersten Kuchen für ihre Gäste. Die Mühle birgt auch ein Geheimnis: Der freche Mehlgeist Flaffy spukt dort und sorgt für jede Menge Wirbel. Doch viel unheimlicher als der kleine Geist ist der seltsame Mann, der Tante Lorelai aus der Mühle vertreiben will. Können Flaffy und die Kinder ihr helfen?
Wenn das Lesen für Leseanfänger noch mühsam ist, heißt es in vielen Familien: »Lass uns gemeinsam lesen. Erst ich ein Stück, dann du. Wir wechseln uns ab.« Deswegen ist unsere beliebte Erstleser-Reihe »Erst ich ein Stück, dann du« speziell für das gemeinsame Lesen konzipiert:
* Leseabschnitte für die erfahrenen Vorleser und die Leseanfänger wechseln sich ab
* längere Passagen für Vorleser in kleiner Schrift
* kurze Texte für Leseanfänger in Fibelschrift
So macht gemeinsames Leselernen Spaß!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 47
Flaffy Flitzekeks, dasGespenst in der Mühle
Patricia Schröder
Mit Illustrationen von Lisa Brenner
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1. Auflage 2017
© 2017 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Neumarkter Str. 28, 81673 München
Alle Rechte vorbehalten
Buchidee und Konzept: Patricia Schröder
Umschlagbild und Innenillustrationen: Lisa Brenner
Umschlagkonzeption: Anette Beckmann, Berlin
cl • Herstellung: UK
Satz: dtp im Verlag/UK
Reproduktion: Lorenz & Zeller, Inning a.A.
ISBN 978-3-641-19145-0V002
www.cbj-verlag.de
Inhalt
Auf zu Tante Lorelai
Die alte Mühle
Gestank in der Nacht
Das Geheimnis auf dem Küchenschrank
Ein seltsamer Gast
Falscher Geist und gute Düfte
Auf zu Tante Lorelai
„Ich will nicht zu dieser komischen Tante“, mault Jannis, während er geräuschvoll ein paar schwarze Steine aus seiner Legokiste kramt und sie in einer schnurgeraden Linie auf die große graue Platte setzt. „Ich muss jetzt nämlich meine Roboterstadt aufbauen.“
„Klar. DU MUSST.“ Alina verdreht stöhnend die Augen. „Weil Papa dich dazu gezwungen hat, oder was?“
„Quatsch“, brummt Jannis. „Das habe ich mit Kevin verabredet. Wer die coolste baut, gewinnt.“
„Ach! Und was?“, fragt Alina, die anders als ihr Zwillingsbruder, der noch immer im Schlafanzug herumturnt, bereits fix und fertig angezogen ist.
„Eine Übernachtung“, erwidert Jannis knapp.
Er rutscht auf den Knien um die Legoplatte herum und betrachtet die schwarze Steinlinie von allen Seiten.
„Eine Übernachtung?“ Alina guckt genervt. „Oh Mann! Hoffentlich nicht schon wieder bei uns!“
Mit Jannis und Kevin im selben Zimmer schlafen zu müssen, bedeutet nämlich, dass man mitten in der Nacht auf ein Piratenschiff verschleppt oder ins Weltall katapultiert wird. Und darauf kann Alina nun wirklich gut verzichten! Nie wieder will sie mit einem abgebrochenen Säbel oder einem ramponierten Laserschwert um ihr Leben kämpfen!
„Doch nicht bei uns“, sagt Jannis.
„Sondern auf einem Friedhof.“
Alina macht ganz große Augen.
„Du spinnst ja“, erwidert sie
und tippt sich an die Stirn.
„Das ist doch kein Gewinn!
Das ist mega gruselig!“
„Eben darum“, sagt Jannis und zieht ratzfatz einen Turm aus laserstrahlundurchlässigen Glassteinen neben der schwarzen Linie hoch. „Wer den coolsten Roboterpark baut, hat starke Freunde und muss sich vor nix und niemandem fürchten“, erklärt er. „Nicht mal vor einem Friedhofsgeist.“
„Du bist echt total plemplem!“, entgegnet Alina, und jetzt tippt sie sich mit beiden Zeigefingern beinahe zwei Dellen in die Stirn. „Das erlauben Mama und Papa dir bestimmt nicht.“
„Die brauchen es ja nicht zu wissen“, gibt Jannis zurück. Er wirft seiner Schwester einen warnenden Blick zu. „Und wehe, du petzt!“
„Das klappt sowieso nicht“, meint Alina kopfschüttelnd. „Ihr pieselt euch doch vor Angst in die Hose.“
„Wetten nicht?“, brummt Jannis.
„Wetten doch?“, hält Alina halbherzig dagegen.
Ihretwegen soll Jannis so oft mit seinem Kumpel Kevin auf dem Friedhof übernachten, wie er lustig ist. Sie hat im Moment ganz andere Probleme. Alina kann sich nämlich – verflixt-verfluxt-verflaxt noch mal! – partout nicht entscheiden, welches Stofftier sie mit auf die Reise nehmen soll:
Bimba, die lila Giraffe,
Socke, die grüne Schildkröte
oder Elmar, den schneeweißen Eisbären.
Alina hat alle drei gleich lieb.
„Mach doch ene, Mene, muh“, schlägt Jannis vor.
„Und raus bist du“, sagt Papa, der in diesem Moment seinen Kopf durch die Tür steckt. „Zumindest, wenn du deinen Hintern nicht endlich von der Pyjamahose in deine Jeans schwingst“, fügt er hinzu und deutet auf die Anziehsachen, die auf dem Stuhl neben dem Kleiderschrank für Jannis bereitliegen.
„Haha“, lacht Alina laut heraus. „Den Hintern schwingen! Das ist witzig. Hihihi.“
„Witzig … soso …“ Ihr Vater mustert sie mit gespielt ernstem Blick.
„Bist du denn schon frühstücksbereit?“
„Nö“, antwortet Alina.
„Aber ich esse sowieso nichts.
Ich bin nämlich viel zu aufgeregt.“
Noch nie, im ganzen Leben nicht, haben sie und Jannis die Herbstferien allein bei Tante Lorelai verbracht. Um genau zu sein: Bis vor ein paar Tagen haben die Zwillinge ja nicht einmal gewusst, dass es diese Tante mit dem ulkigen Namen überhaupt gibt.
„Eigentlich ist sie gar keine richtige Tante“, sagt Sabine Herold, ihre Mutter, als sie eine gute halbe Stunde später zusammen mit ihrem Vater und Elmar, dem Eisbären, im Auto sitzen. „Jedenfalls ist sie nicht mit uns verwandt.“
„Und wieso heißt sie dann Tante?“, fragt Jannis.
„Mann, sie heißt doch nicht so!“, pflaumt Alina ihn an. „Sondern Lore-la-hai!“
„Weiß ich doch“, knurrt Jannis mit zusammengebissenen Zähnen.
„Na, das kann ja eine amüsante Reise werden“, sagt seine Mutter.
Sie zwinkert ihrem Mann zu, der auf dem Beifahrersitz Platz genommen hat und die Straßenkarte studiert. „Wenn die beiden jetzt schon streiten!“
Bernd Herold, Jannis‘ und Alinas Vater, wedelt mit der Hand durch die Luft, so als wollte er eine unsichtbare Fliege vertreiben.
„Ach, das tun sie doch nur, um davon abzulenken, dass sie sich fürchten“, erwidert er.
„Pfff!“, macht Alina. „Wovor denn?“
„Na, vor Tante Lorelai natürlich“,
antwortet ihr Vater. „Ich glaube nämlich,
sie ist euch ein bisschen unheimlich.“
Jannis schnaubt durch die Nase.
„Also, ich habe keine Angst vor ihr“,
behauptet er.
„Ich auch nicht“, bekräftigt Alina. „Ich kenne Tante Lorelai ja nicht mal!“
„Dann sollte ich euch besser doch noch ein wenig über sie erzählen“, meint ihre Mutter. „Wir haben sie nämlich früher schon so genannt … euer Onkel Robert und ich, als wir noch Kinder waren.“
„Was?“, stößt Jannis hervor. „Die ist schon sooo alt?“
„Mindestens“, sagt sein Vater. Er faltet die Straßenkarte zusammen und verstaut sie im Handschuhfach.