Erst ich ein Stück, dann du! Klassiker - Nils Holgersson - Selma Lagerlöf - E-Book

Erst ich ein Stück, dann du! Klassiker - Nils Holgersson E-Book

Selma Lagerlöf

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Beschreibung

Die erfolgreiche Kinderbuchreihe mit bewährtem Konzept für das gemeinsame Lesenlernen und –üben

Nils Holgersson, der auf einem kleinen Bauernhof in Schweden lebt, macht seinen Eltern nur Kummer. Er hilft nicht auf dem Hof, sondern heckt ständig böse Streiche aus. Eines Tages wird er zur Strafe von einem Wichtel in einen Däumling verwandelt. Als der zahme Gänserich der Familie sich den Wildgänsen anschließen will, versucht Nils den Vogel daran zu hindern. Doch da er so winzig ist, gelingt es ihm nicht. Vielmehr nimmt der Gänserich den kleinen Nils auf seinem Rücken mit. Eine wunderbare Reise beginnt ...

Wenn das Lesen für Leseanfänger noch mühsam ist, heißt es in vielen Familien: »Lass uns gemeinsam lesen. Erst ich ein Stück, dann du. Wir wechseln uns ab.« Deswegen ist unsere beliebte Erstleser-Reihe »Erst ich ein Stück, dann du« speziell für das gemeinsame Lesen konzipiert:

* Leseabschnitte für die erfahrenen Vorleser und die Leseanfänger wechseln sich ab
* längere Passagen für Vorleser in kleiner Schrift
* kurze Texte für Leseanfänger in Fibelschrift

So macht gemeinsames Leselernen Spaß!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 42

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Inhaltsverzeichnis

Der KoboldDie WildgänseDer Fuchs SmirreDie EntscheidungDaunenfeinDie bösen SchwesternWillkommen daheimDer AbschiedCopyright

Der Kobold

Es war einmal ein Junge, Nils Holgersson mit Namen. Er lebte auf einem ärmlichen Bauernhof ganz im Süden von Schweden. Seinen Eltern machte er oft großen Kummer, denn vom Lernen und Arbeiten hielt er wenig. Am liebsten spielte er Mensch und Tier böse Streiche.

Es war ein Sonntag. Der Frühling hatte gerade erst zaghaft begonnen, als Nils‘ Eltern sich zum Kirchgang bereit machten. Unter der Tür blieben sie noch einmal stehen und die Mutter fragte: „Willst du nicht mit uns gehen?“

Aber dazu hatte der Junge keine Lust.

An so einem herrlichen Tag wird sich doch sicher etwas Besseres anstellen lassen, dachte er.

Es schien fast so, als hätte der Vater seine Gedanken erraten, denn er fragte voller Sorge: „Du wirst doch brav sein?“

„Bestimmt!“, versicherte Nils hastig. Die Eltern seufzten noch einmal, ehe sie sich auf den Weg machten.

Gerade überlegte der Junge, welchen Unsinn er zuerst machen sollte, da entdeckte er etwas Merkwürdiges. Mutters Truhe, die sonst immer fest verschlossen war, stand offen und auf dem Rand hockte ein winziges Männchen.

Das konnte nur ein Kobold sein.
Der Wicht betrachtete
die Gegenstände in der Truhe
und bemerkte nicht,
dass er beobachtet wurde.
Es wäre doch ein toller Spaß,
diesen Knirps ein bisschen
zu ärgern, dachte Nils.

Heimlich nahm er den Fliegenkescher von der Wand, holte aus und im nächsten Augenblick zappelte der Kobold kopfüber im Netz. Nils schwenkte den Kescher hin und her, damit der Kleine nicht herausklettern konnte. Voller Angst begann das Männchen zu sprechen und bettelte inständig um seine Freiheit. Doch Nils lachte nur höhnisch und schwenkte den Kescher noch wilder. Plötzlich bekam der Junge so eine heftige Ohrfeige, dass er gegen die Wand schlug und bewusstlos liegen blieb. Als Nils wieder zu sich kam, war der Kobold verschwunden. Fast hätte er die ganze Sache für einen Traum gehalten. Aber dann erblickte er im Wandspiegel noch einen Knirps. Der war mit Lederhosen und einer Zipfelmütze genauso angezogen wie er selbst.

„Nanu!“, rief Nils und schlug
die Hände zusammen. Seltsam,
der Knirps machte das Gleiche.
Nils schnitt Grimassen
und drehte sich im Kreis.
Aber was er auch tat,
der im Spiegel tat es auch.

Vor Angst begann Nils zu zittern, denn da wurde ihm klar: Der Kobold hatte ihn verzaubert. Der winzige Junge im Spiegel war kein anderer als er selbst.

Nils hoffte, dass der böse Zauber bald wieder verschwinden würde. Doch so sehr er auch in den Spiegel starrte, seine alte Gestalt bekam er nicht zurück.

Ich muss mich mit dem Kobold aussöhnen, dachte er und machte sich sofort auf die Suche. Er schaute in jeden Winkel, aber das kleine Männchen fand er nicht. Der Junge begann zu weinen und unter Tränen gelobte er Besserung. Wenn er nur wieder ein Mensch werden dürfte, wollte er immer brav sein. Doch was er auch versprach, es half nichts.

Vielleicht wohnt der Kobold im Kuhstall?, überlegte Nils und rannte hinaus.

Auf dem Hof scharrten die Hühner im Sand. Kaum hatten sie Nils erblickt, gab es ein entsetzliches Gegacker.

„Seht euch den Däumling an!“, gackerten sie. „Recht geschieht‘s ihm, dem Bösewicht. Recht geschieht‘s ihm. Gack, gack!“

Merkwürdig, dachte der Junge.
Warum verstehe ich,
was sie reden?
Das kommt wohl daher,
dass ich ein Kobold bin.

Die Hühner hörten gar nicht mehr auf mit ihrem Spott. Nils wollte einen Stein nach ihnen schleudern, wie er es früher oft getan hatte. Aber er konnte nur ein winziges Steinchen nehmen. Die Hühner gackerten noch lauter. Der Lärm lockte die Hauskatze herbei.

„Liebe Mieze!“, rief Nils. „Sag mir bitte, wo der Kobold wohnt!“

Die Katze schnurrte. „Warum sollte ich dir helfen?“, fragte sie. „Weißt du nicht mehr, wie oft du mich am Schwanz gezogen hast?“

Nils vergaß, wie klein und machtlos er war, und rief zornig: „Das kann ich gleich noch einmal tun!“

Da machte die Katze einen Satz, warf den Knirps zu Boden und setzte ihm eine Pfote auf die Brust. Nils schrie aus Leibeskräften, aber niemand half ihm. Als die Katze ihn wieder freigab, sagte sie: „Deiner Mutter zuliebe will ich dich verschonen. “ Mit diesen Worten ging sie davon.

Nils aber schlüpfte beschämt
in den Kuhstall. Dort begannen
die Kühe sofort mit Muhen
und Brüllen. Sie schlugen aus
und stießen mit ihren Hörnern.

„Da kommt der, der uns Wespen ins Ohr gesetzt hat!“, brüllte eine Kuh.

„Mit seinen schweren Holzschuhen hat er uns beworfen! “, muhte eine andere.

Mairose, die älteste Kuh, brüllte am lautesten: „Wisst ihr noch, wie viele Tränen seine arme Mutter seinetwegen vergossen hat?“

Nils hätte sich gerne für seine Untaten entschuldigt. Aber die Kühe ließen ihn nicht zu Wort kommen. Wütend zerrten sie an ihren Ketten. Nils hielt es für das Beste, schnell aus dem Stall zu verschwinden.

Die Wildgänse

Traurig hockte Nils auf einer Mauer
und grübelte. Wenn der Kobold
ihn nie mehr erlösen würde,
müsste er auf ewig so ein
lächerlicher Winzling bleiben.