Evas Tod - Inge Zinßer - E-Book

Evas Tod E-Book

Inge Zinßer

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Beschreibung

Wem wohl die uralte, halb vermoderte Handtasche mit dem Gesangbuch gehörte, die von den Enkeln Helene Zieglers aus dem Dammbach gefischt wurde? Und was hat der Zettel darin zu bedeuten: Morgen Mittag um zwei, Eva, wie immer, unten am Bach. Helene erzählt Jette und ihrem Mann, Kriminalkommissar Peter Zondler, davon. Die beiden Frauen machen sich auf die Spur dieser Eva, die Anfang der Sechzigerjahre spurlos verschwunden ist. Ist Eva ermordet worden? Zondler will dies anfangs nicht recht glauben, doch dann muss er sich eines Besseren belehren lassen. Sein Kollege Aichele und er machen sich an eine spannende Ermittlung. Dabei wird einiges im Dorf aufgerührt, was für immer begraben zu sein schien.

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Seitenzahl: 245

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Die Autorin

Inge Zinßer

67 Jahre alt, verheiratet, lebt in Hochdorf, einer kleinen Gemeinde im Kreis Esslingen. Bei der ausgebildeten Buchhändlerin darf der Lesevorrat und der für ihre sechs Enkelkinder nie ausgehen. Nach Grabsharing, Mordstour, D’Beißzang vom Filstal, Amandas Leidenschaft, ist dies der fünfte Krimi mit Kommissar Zondler. Näheres zur Autorin und ihre Lesetipps unter: www.allerleigeschichten.de.

Titel

Inge Zinßer

Evas Tod

Krimi

Oertel+Spörer

Impressum

Dieser Kriminalroman spielt an realen Schauplätzen.Alle Personen und Handlungen sind frei erfunden.Sollten sich dennoch Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen ergeben, so sind diese rein zufällig und nicht beabsichtigt.

© Oertel + Spörer Verlags-GmbH + Co. KG 2023

Postfach 16 42 · 72706 Reutlingen

Alle Rechte vorbehalten.Titelfoto und Gestaltung: Lotta Weiler

Gestaltung: PMP Agentur für Kommunikation, Reutlingen

Lektorat: Bernd Weiler

Korrektorat: Sabine Tochtermann

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

ISBN 978-3-96555-160-2

Besuchen Sie unsere Homepage und informierenSie sich über unser vielfältiges Verlagsprogramm:www.oertel-spoerer.de

Die alte Heizung im Büro der Kripo Esslingen blubberte vor sich hin und gab ab und an merkwürdige Töne von sich. Es war zwar bereits März, trotzdem noch recht kalt an manchen Tagen, so auch heute. Aichele, der sowieso oft fror, hatte den Thermostat gleich hochgedreht, als er ins Büro gekommen war und inzwischen war es angenehm warm. Der Kaffee war auch schon fertig und der junge Kommissar wärmte sich die Hände an der Tasse. Die Bürotür flog mit Schwung auf und Zondler wehte mit offenem Mantel herein.

»Guta Morga Aichele, Himmel, isch des a Hitz da hinna und eine miese Luft! Mach au mol d’s Fenster auf, da stirbt man ja an Sauerstoffmangel!«

Und schon schritt er selbst zur Tat und riss beide Fensterflügel auf.

»Noi, lass des, mir isch saukalt! Oder willsch du, dass i mir da Tod hol?«, protestierte der Angesprochene.

Nach einigem Hin und Her einigten sie sich auf fünf Minuten Stoßlüften. Dann machte Zondler wieder alles dicht und holte sich auch eine Tasse Kaffee.

»Also, was liegt heute an? Du bist sicher noch mit der Schlägerei am Esslinger Bahnhof beschäftigt, oder?«

»Ja, ich muss die Zeugenaussagen noch fertig für den Staatsanwalt machen, den Vormittag über dauert das bestimmt noch.«

»Gut, dann widme ich mich dem neusten Fall von Enkel-Betrüger-Trick. Unglaublich, oder? Gestern ist wieder so eine arme alte Frau darauf reingefallen. Hier, die Akte ist neu. Ablauf wie immer, da ruft einer an und sagt, der Sohn oder die Enkelin habe einen schweren Unfall mit Todesfolge eines Kindes verursacht und komme sofort in U-Haft. Nur gegen Zahlung einer größeren Kaution könne man das vermeiden.«

»Und in dieser Grenzsituation machen die Leute alles, ohne groß nachzudenken. Hinterher verstehen sie es selbst nicht mehr. Aber sie werden so gedrängt und sind dermaßen unter Schock, dass das Hirn ausfällt«, ergänzte Aichele.

»Stimmt. Und es sind auch nicht immer die ganz Alten, die drauf reinfallen und auch keine dummen. Schon seltsam, dass es immer noch so gut funktioniert, obwohl überall aufgeklärt und davor gewarnt wird. Na dann schau ich mal, wie das gestern in Nürtingen abgelaufen ist.«

Stille senkte sich über das Büro, nur unterbrochen vom Gluckern der Heizung, das auch etwas Gemütliches hatte. Man hörte nur das Umblättern der Seiten und ab und zu ein Schlürfen, wenn einer der beiden aus seiner Kaffeetasse trank.

Kurz vor Mittag reckte sich Aichele und nahm das Gespräch wieder auf.

»Wie geht’s denn daheim, Peter? Seid ihr immer noch glücklich, du und Jette?«

»Wär schlimm, wenn net«, brummte Zondler. Dann schaute er auf die Uhr und schloss die Datei auf seinem Computer.

»Doch, es lebt sich gut verheiratet, aber vorher war’s auch nicht viel anders. Aber scho glatt, wie des alles gekommen ist, oder? Wenn die Amanda Sülzle ihren Alten nicht vergiftet hätte, dann wären wir nie auf das schöne Häusle in Hochdorf gestoßen und die Jette würde vielleicht heute noch oben auf der Alb in Hayingen sitzen.«

»Eher nicht, alter Freund, du vergisst, dass sie dort die Buchhandlung aufgeben musste.«

»Stimmt auch wieder. Jedenfalls tut ihr der neue Job in Reichenbach gut. Und uns beiden die Ehe.«

»Wenn ich da so dran denke, dass ihr zwei heimlich still und leise und nur zu zweit aufs Standesamt gehen wolltet. Gib’s zu, es wär ewig schade gewesen um das tolle Fest!«

»Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben … Aber du hast recht, Sebastian, es war einmalig, was ihr da auf die Beine gestellt habt!«

Zondler gönnte sich einige Minuten, um in Erinnerungen zu schwelgen.

Jette in ihrem schönen weißen Kleid, er im blauen Anzug. Ganz allein fuhren sie zum Rathaus, um sich dort trauen zu lassen. Alles ging merkwürdig ruhig vonstatten. Und dann die Überraschung, als sie die Treppe runterkamen und das Rathaus verließen. Da standen sie alle: Familie, Freunde, Kollegen, Nachbarn, alle bildeten eine Gasse und applaudierten mit strahlenden Gesichtern. Es gab Sekt und Häppchen und irgendwie hatte Jette damals gleich den Eindruck geäußert, dass dieser kleine Empfang in die Länge gezogen würde.

Nach einer guten Stunde hatten sie sich verabschiedet und waren nach Hause gefahren. Aber was war dort los? Sie erkannten ihren Garten nicht wieder! In ihrer Abwesenheit waren dort Pavillons aufgestellt worden, es gab viele Sitzgelegenheiten, einen Eiswagen und so was wie eine Currywurstbude. Aichele, Mila und die Zieglers hatten das alles arrangiert und vorbereitet. Es war eine riesige und gelungene Überraschung! Aichele kannte einen Imbisswagenbesitzer, der sich bereit erklärt hatte, mit zwei seiner Mitarbeiter das Catering und den Service zu übernehmen und es klappte ganz hervorragend.

Aus der bescheidenen kleinen Hochzeit wurde ein superschönes Gartenfest! Zondler freute sich über Currywurst und Pommes, Jette über die vegetarischen Burger. Es war für jeden was dabei. Sogar Zwetschgenkuchen gab es – sozusagen als Erinnerung an Amanda Sülzle und ihre Spezialität. Wenn die wüsste, dass aus der Hochzeit, die sie unbedingt verhindern wollte, doch noch etwas geworden war! Tja, sie war tot und Zondler und Jette waren ihren finsteren Plänen entkommen. Aber der Kuchen nach ihrem Rezept war wirklich einmalig! Wäre der Garten größer gewesen, hätte es sicher auch noch eine Liveband gegeben, aber das hätte die Dimensionen gesprengt. Die Musik aus den Lautsprechern war auch aber nicht schlecht.

Bis in den frühen Morgen hatten sie gefeiert und alle waren sich einig, dass es eine total entspannte Hochzeit gewesen war.

»Träumst du?«, fragte Aichele. »Ich habe dich schon zweimal gefragt, ob wir endlich in die Kantine gehen. Mein Magen knurrt, hörst du das nicht?«

»Ach, ich hab gerade die Gartenparty noch mal Revue passieren lassen, es war so schön! Das werden wir dir nie vergessen, Jette und ich, es war phänomenal!«

»Danke, danke, aber wir haben auch alle gut zusammengearbeitet. Perfektes Team: Mila die ganze Dekoration, Emil Ziegler das Handwerkliche, seine Helene Geschirr und das ganze Zeug und ich die Musik und was sonst noch wichtig war.«

»Dann hast du schon gut geübt für deine eigene Hochzeit, Aichele!«

»Da weiß ich nichts von. Hör mal mit dem Gedränge auf, du wirst es schon noch erleben und rechtzeitig mitkriegen, falls sich da überhaupt was tut. Aber jetzt habe ich echt Hunger, auf geht’s!«

Nach dem Essen kehrten sie an ihre Schreibtische zurück. Zondler arbeitete eine Weile konzentriert die Akten ab, trotzdem schweiften nach einiger Zeit seine Gedanken immer wieder in die Vergangenheit und zu Jette zurück.

Inzwischen konnte er gar nicht mehr verstehen, weshalb es so lange gedauert hatte bis zur Hochzeit. Aichele hatte ihn wirklich mehrmals darauf hingewiesen, dass es sinnvoll wäre, Jette vor seiner Pensionierung abzusichern. Und trotzdem hatte es bei ihm gedauert. Vielleicht, weil er Angst hatte vor einer zweiten Ehe? Die erste war ja ziemlich schiefgegangen. Aber diesmal, das war doch etwas ganz anderes. Nein, der wahre Grund lag sicher an den Umständen und dem passenden Zeitpunkt. Plötzlich hatte dann einfach alles gepasst. Erst Jettes Umzug zu ihm nach Stuttgart und dann der Hauskauf und die anschließende Renovierung.

Die erste Zeit hatten sie noch in Zondlers kleiner Wohnung gehaust, aber es war schon sehr eng gewesen. Schließlich hatte Jette ihre Möbel teilweise aus Hayingen mitgebracht. Dazu noch den Collie, für den die Wohnung eindeutig zu klein war. Glenn war auch gar nicht glücklich in dieser Wohnung, das sah sogar er als Hundelaie. Nur gut, dass Jette ihn immer mit nach Hochdorf auf die Baustelle nehmen konnte, da hatte er wenigstens den Garten gehabt.

Nach den größten Umbauarbeiten in Hochdorf zogen sie um. Bad und Küche funktionierten, das war die Hauptsache und die restlichen Arbeiten wurden nach und nach fertig. Alles normalisierte sich, nur leider gab es keinen Kuchen mehr von Amanda Sülzle. Der Schock über ihren Tod war groß gewesen, vor allem die Umstände, die dazu geführt hatten, waren entsetzlich. Zondler hatte doch noch mittels der Tagebücher von Amanda Sülzle alles ans Licht gebracht. Es stand ein paar Tage viel über den Fall in der Zeitung und Hochdorf wurde kurzfristig berühmt. Aber wie immer legte sich das schnell und andere Ereignisse traten in den Vordergrund. Einige Monate später hatten sie dann geheiratet.

Zondler schreckte auf, als das Telefon klingelte, er war wirklich ganz weit weg gewesen mit seinen Gedanken. Er sah auf die Uhr, es war erst halb vier, noch Zeit genug, die vor ihm liegende Akte fertig zu bearbeiten. Aichele hatte das Gespräch entgegengenommen, seinem Gesichtsausdruck nach schien er es aber sehr zu bereuen. Er klopfte ungeduldig mit dem Bleistift auf das Papier vor ihm und verdrehte die Augen. Zondler kannte diesen Gesichtsausdruck und er ahnte fast, wer da in der Leitung war.

»Ja, Herr Schlotterbeck, natürlich nehmen wir die Sache ernst. Gleich nachher kommt jemand vorbei und schaut sich das an. Nein, Kommissar Zondler ist leider nicht im Hause, aber Sie können sich drauf verlassen, ich leite das in die Wege. Versprochen. Und machen Sie sich nicht so viele Sorgen, es ist bestimmt ganz harmlos.«

Es brauchte noch eine Weile und mehrmalige Versicherungen Aicheles, dass bestimmt jemand von der Polizei vorbeikommen würde, bis das Gespräch beendet war und Aichele auflegen konnte.

»Der hat mir gerade noch gefehlt. Himmel, der Mann spinnt hochgradig!«

»Du Armer! Und, was ist es diesmal – Schlangen im Klo, die Panzerknacker vorm Haus oder sonst was Gefährliches?«

»Nicht ganz so schlimm. Er sagt, vor seinem Haus parkt schon den ganzen Tag ein weißer, verdächtiger Kastenwagen und er fühlt sich beobachtet. Es blinkt immer so aus dem hinteren Fenster, das sei sicher eine Kamera. Und natürlich will er dich dort sehen, unter einem Hauptkommissar der Mordkommission macht er’s nicht. Das hat er nicht gesagt, aber du weißt ja, dass er einen Narren an dir gefressen hat.«

Zondler seufzte, denn das stimmte. Er hatte Udo Schlotterbeck vor etwa zwei Jahren kennengelernt. Schlotterbeck hatte sich damals fürchterlich über eine Gruppe junger Männer aufgeregt, die betrunken in einer kleinen Parkanlage randaliert hatten und mit leeren Pizzakartons und Bierbüchsen um sich warfen. Er ging hin und stellte sie zur Rede, was zur Folge hatte, dass sie den älteren Mann hin und her schubsten, wie eine Gummipuppe, und ihm letztendlich etliche Fausthiebe und Tritte versetzten. Schlotterbeck ging zu Boden und hatte einen Kieferbruch nebst einigen Platzwunden zu beklagen. Zondler war seinerzeit mehr oder weniger zufällig an diesem Tatort, weil er wenig später durch den Park geschlendert kam und den Mann am Boden liegen sah. Einige Männer liefen eilig davon und entkamen. Er rief natürlich sofort den Notarzt und kümmerte sich um Udo Schlotterbeck.

Das Ganze war ein einschneidendes Erlebnis für den Mann gewesen, er erholte sich nie mehr vollends davon und sah seither überall Gefahren, die er dann Zondler meldete. Der hatte damals im Krankenhaus seine Visitenkarte bei Schlotterbeck gelassen, was er inzwischen bereute, denn dieser nutzte die angegebene Telefonnummer zu sehr aus und rief in regelmäßigen Abständen an. Meist handelte es sich um eingebildete Straftaten, alles harmlos, aber man konnte seine Anrufe natürlich auch nicht ignorieren. Jede Polizeistation hat so ihre Herzchen, die oft präsent sind, damit muss man leben. Auch wenn es manchmal lästig sein kann.

Zondler seufzte noch einmal und sagte:

»Ich fahre dort schnell vorbei auf dem Heimweg, dann mache ich jetzt hier Schluss. Oder willst du vielleicht mit, Aichele, vielleicht wird’s der Fall des Jahres?«

»Nein, danke, ich habe hier noch zu tun. Aber morgen will ich alles haarklein wissen. Viel Vergnügen!«

Zondler fuhr den Computer herunter und räumte den Schreibtisch soweit auf, dass die Putzkolonne nachher gut arbeiten konnte. Dann lief er durchs Treppenhaus in die Tiefgarage und holte sein Auto. Als er noch in Stuttgart gewohnt hatte, war er meistens mit den Öffentlichen nach Esslingen gefahren, aber in letzter Zeit hatte er sich das Auto angewöhnt. Eigentlich unnötig, aber manchmal war ihm das Warten auf den Bus zu lästig und die Faulheit siegte. Hochdorf lag zwar nicht abgelegen, aber die Verbindungen waren doch etwas umständlicher.

Heute war er jedenfalls froh über das Auto, denn Schlotterbeck wohnte weit oben in der Nähe des Krankenhauses von Esslingen. Natürlich gab es dann weit und breit keinen Parkplatz und er musste doch noch ein ganzes Stück laufen, bis er endlich bei Schlotterbeck ankam. Tatsächlich stand ein kleiner weißer Bus halb auf dem Gehweg gegenüber. Keine Firmenbezeichnung, nur glatter weißer Lack.

Zondler klingelte erst mal bei Schlotterbeck, der sicher schon hinter der Tür gestanden hatte, so schnell, wie sie aufging.

»Herr Zondler, Gott sei Dank, dass Sie da sind! Ich bin wirklich kein ängstlicher Mensch, aber wenn den ganzen Tag so ein fremdes Auto dasteht und es blinkt immer so merkwürdig, also da wird einem doch ganz blümerant, oder?«

»Hallo, Herr Schlotterbeck, na, dann schauen wir doch mal, was das ist. Wollen Sie mit, oder warten Sie lieber hier?«

»Gehen Sie besser allein, ich traue mich nicht, aber kommen Sie dann bitte gleich wieder, ja?«

Also machte sich Zondler auf den Weg über die Straße zu dem Wagen. Tatsächlich blinkte hinter der hinteren Scheibe immer wieder etwas auf. Mehr konnte er nicht sehen. Zondler sah sich suchend um und sah, dass einige Häuser weiter offensichtlich eine kleinere Baustelle war und eine Haustür weit offenstand. Er ging hinüber und ins Haus hinein. In einem Raum saßen einige Männer um einen Tisch, der mit Plänen bedeckt war.

»Ja, bitte, suchen Sie jemanden?«, wurde er gefragt.

Zondler erklärte in kurzen Worten die Lage und sah in ratlose Gesichter. Der Besitzer des Autos kam mit hinaus und sie sahen sich gemeinsam das geheimnisvolle Blinken an. Es handelte sich um ein Messgerät zum Nivellieren und war total harmlos. Der Vermessungsingenieur hatte nur vergessen, das Gerät auszuschalten.

Zondler brachte die Botschaft umgehend zu Schlotterbeck, der also wieder einmal davongekommen war. Er bedankte sich tausendmal bei seinem Kommissar, aber man wisse ja schließlich nie und lieber einmal zu viel als zu wenig, gell?

Zondler verabschiedete sich schleunigst in den Feierabend und machte sich auf den Weg nach Hochdorf.

Jette hatte einen angenehmen Tag in der Buchhandlung gehabt. Zuerst hatte sie ein Schaufenster mit Bilderbüchern und Jugendliteratur schön frühlingshaft dekoriert. Und gegen später noch die Ostersachen auf einem Tisch arrangiert und mit allerlei Krimskrams verschönert. Sie liebte Ostern! Alles war so bunt und voller Hoffnung auf Wachsen und Werden!

Gleich nach der Arbeit fuhr sie noch ins Gartencenter, auch wenn sie nicht unbedingt etwas brauchte, schaute sie sich dort immer gern um. Genoss den Duft und die Farben und plante, was sie dieses Jahr alles anpflanzen würde. Nie kam sie ohne etwas nach Hause und auch diesmal standen orange und violette Stiefmütterchen im Wagen, dazu noch etliche kleine Töpfe mit Blaukissen und Phlox für den Vorgarten. Am nächsten Tag hatte sie frei und würde ein paar Stunden mit Gartenarbeit verbringen.

Peter war schon dabei, das Abendessen zu richten. Viel war nicht zu tun damit, er hätte schon Tomaten auf den Augen haben müssen, wenn er den Topf mit der Suppe nicht gesehen hätte, daneben Jettes Zettel: Bitte aufwärmen, circa 10 Minuten auf kleiner Stufe.

Allzu viel durfte sie von seinen Kochkünsten nicht erwarten, das wusste sie wohl. Aber die Bohnensuppe war sehr lecker und deftig und Zondler vermisste auch das Fleisch nicht, hatte er doch in der Kantine mittags eine große Portion überbackene Maultaschen gegessen. Jette versorgte noch ihre Pflanzen vorm Gartenhäuschen, bis das Essen auf dem Tisch stand. Dann erzählten sie sich gegenseitig, was heute so alles passiert war. Zum Hinaussitzen war es am Abend noch zu kühl. Also verbrachten sie ihren Abend gemütlich auf dem Sofa, jeder in eine Lektüre vertieft.

Zwei Wochen später kam der Frühling richtig. Ostern näherte sich mit großen Schritten und es gab einiges zu tun. Auch bei Familie Ziegler, den netten Nachbarn von Peter und Jette Zondler. Heute war Karfreitag. Wie immer waren sie an diesem Tag auf ihrem Grundstück am Bach. Noch lag die große Wiese ruhig und verlassen da. Einige kleinere Bäume waren im Lauf des Winters umgefallen und lagen quer im Gras. Offensichtlich hatten Wildschweine hier gewütet, ein großer Teil des Geländes neben dem Bach war von ihnen umgepflügt worden. Ostereier hatten sie bestimmt nicht gesucht, aber sicher Wurzeln gefunden. Es blühten schon einige Blumen am Bachufer, man sah Leberblümchen, Lungenkraut, Gänseblümchen und Winterlinge, die allerdings schon fast am Verblühen waren. Die Wiese war bunt und wunderschön. Die Ruhe dort unten würde für die nächsten zwei Tage vorbei sein. Schon hörte man Autotüren zuschlagen und kurz darauf stürmten sechs Kinder den steilen Weg von oben herunter. Die Erwachsenen ließen es langsamer angehen und folgten mit einem Korb, in dem etwas Werkzeug lag.

Bei Großfamilie Ziegler war wie jedes Jahr Hasennester bauen angesagt. Das war seit gut vierzig Jahren Brauch in der Familie. Der inzwischen verstorbene Uropa hatte das irgendwann eingeführt und die nächsten Generationen setzten es fort. Biegsame Haselgerten wurden in einem Kreis in die Erde gesteckt und oben zusammengebunden. Und eine Gerte kam noch extra als Torbogen vor das Häuschen – damit der Osterhase auch wusste, wo es hineinging, um die Geschenke und Eier abzuladen. Innen wurde das Nest mit Moos ausgekleidet und dann mit Blümchen verziert. Alles, was man dazu brauchte, gab es hier unten. Richtig schön sah das aus! Und natürlich musste auch noch ein Namensschild an jedes Nest. Selbstverständlich war der Osterhase des Lesens mächtig oder wusste vielleicht instinktiv, wem welches Nest gehörte!

Die Kinder waren mit Feuereifer dabei und die Hasennester wurden wie jedes Jahr sehr hübsch. Bald war die Arbeit getan und die Begleitpersonen in Form von zwei Elternteilen und dem Opa Emil zogen sich auf einen gemütlichen Plausch unters Dach zurück. Ein Teil der Wiese war überdacht, sodass man hier auch sitzen konnte, wenn es regnete. Die Kinder zog es zum Bach, dort gab es immer interessante Dinge zu sehen oder zu finden. Wenigstens hatten sie ihre Gummistiefel an und noch waren die Hosen trocken. Erfahrungsgemäß hielt dieser Zustand nicht allzu lange an. Jetzt, Ende März, war es eindeutig noch zu kalt, um im Wasser zu planschen. Allerdings hinderte das niemanden daran. Alle bewegten sich bachaufwärts und wahrscheinlich bekam mancher Krebs unter den Steinen den Schock seines Lebens.

Als sie sich allzu weit entfernten und schon fast oben an der Straße sein mussten, schaute Wolfgang Ziegler nach ihnen. Oje, die Gummistiefel waren inzwischen gut gefüllt.

»Macht, dass ihr rauskommt jetzt, aber schnell! Ihr werdet noch krank und das kurz vor Ostern.«

Das Argument mit Ostern zog, denn da wollte wirklich keins der Kinder mit Erkältung daheimbleiben müssen. Sie krochen die Böschung herauf und strahlten dabei übers ganze Gesicht.

»Papa, das ist so toll im Bach, wir haben wieder ganz viele Schätze gefunden!«

»So, so, jetzt aber erst mal nach vorn und trockene Socken anziehen. Mensch, ihr habt eure Gummistiefel wohl bloß dazu an, damit das angefüllte Wasser nicht rauslaufen kann, oder?«

Die Kinder kicherten, folgten aber dem Vater zum Sitzplatz, wo sie ihre Stiefel abstreiften, aus denen noch ordentlich dreckiges Bachwasser lief. Handtuch hatten sie natürlich keines dabei, da musste ein Stofftaschentuch vom Opa herhalten. Eins der Mädchen hatte sich dazu noch zwei Blasen in den Stiefeln gelaufen, die nun schmerzten. Gut, dass der Papa Pflaster dabeihatte. Der einzige Junge erzählte, dass sie Teile einer Kutsche im Bach gefunden hätten, ganz weit hinten.

»Ja und das Tollste ist eine Handtasche, da war noch was drin, eine Flasche und ein Buch. Wer die wohl da reingeschmissen hat?«, verkündete Marlene.

»Die Tasche haben wir ans Bachufer gelegt, die wollen wir uns noch genauer anschauen!«

Das interessierte nun auch die Erwachsenen und alle gingen mit. Diese Handtasche war ein scheußliches, ehemals weißes Teil aus Kunstleder. Der Riemen war so gut wie abgerissen, das Innere total verdreckt. Mit spitzen Fingern zog Emil Ziegler zwei Fläschchen aus der Tasche, das eine war ein kleiner Flachmann für Schnaps, das andere wohl ein Parfümflacon. Und dann steckte noch ein katholisches Kirchengesangbuch drin. Total durchweicht und alles miteinander stank brackig. Das lag hauptsächlich an dem Bach, der leider bei Hochwasser auch die Abwässer aus dem Nachbardorf mitbrachte und somit auch Fäkalien und Klopapier.

Sie brachten das Zeug nach vorn unters Dach. Der Umschlag des Gesangbuchs ließ sich noch aufklappen, dort stand in deutlichen Buchstaben: Zum Andenken von deiner Mutter.

Es stand zwar noch ein Name darunter, aber der war total unleserlich und verwischt, dort hatte das Wasser die Tinte völlig aufgelöst.

»Das ist ja wirklich spannend! Wie kommt die Tasche wohl ins Wasser? So was wirft man doch nicht weg«, meinte Silke, die Mutter von zweien der Mädchen.

»Wir lassen das jetzt mal hier liegen, es soll ein wenig trocknen und dann schauen wir uns die Tasche ganz genau an, vielleicht findet sich irgendwo ein Hinweis auf die Besitzerin. Aber ehrlich gesagt, möchte ich dazu lieber Handschuhe anziehen. Ist doch arg eklig das Ganze. Hopp, packt euer Zeug, wir fahren jetzt heim. Dann kommt ihr als Erstes in die Badewanne, damit der Dreck abgeht!«

Zwei Tage später feierte die ganze Familie das Osterfest auf der Wiese. Leider war das Wetter nicht allzu gut und auch recht kühl. Zweimal mussten sie wegen eines Regenschauers Zuflucht unterm Dach nehmen, aber insgesamt war es ein sehr gelungener Tag. Die Nester der Kinder waren voller schöner Dinge. Die Erwachsenen waren mit Würstchen grillen beschäftigt und unterhielten sich.

Auch die Handtasche und ihr Inhalt waren ein Thema. Helene hatte auf Vorschlag von Emil Einmalhandschuhe mitgenommen und schaute sich nun den Inhalt der Tasche genau an. Leider gab es kaum etwas zu finden. Sie hatten auf einen Brief oder einen anderen Herkunftsnachweis gehofft, aber nein, außer dem Gesangbuch und den beiden Fläschchen war nichts in der Tasche. Oder etwa doch? Der Boden der Tasche war an einer Stelle sehr locker und wölbte sich nach oben. Der ganze Innenraum der Tasche war aus Plastik, nur darum hatte sie wohl dem Wasser so lange standgehalten. Helene zog etwas daran, worauf er sich vollends löste. Und darunter lag tatsächlich ein Zettel. Man konnte sogar die Schrift darauf noch lesen. Da stand: Morgen Mittag um zwei, Eva, wie immer, unten am Bach.

»Also dann heißt wahrscheinlich die Besitzerin der Tasche Eva. Was da wohl los war an dem Nachmittag? Hat sie die Tasche einfach verloren oder hat sie sich mit dem Unbekannten gestritten? War das überhaupt ein Mann oder vielleicht eine Freundin?«

»Oder jemand hat sie ermordet und verscharrt«, sagte Wolfgang mit schauriger Stimme und die Kinder gruselten sich.

»Vielleicht, wir werden es wohl nie erfahren.«

Alle rätselten mit und dachten sich zum Teil haarsträubende Geschichten aus. Dann vergaßen sie die Tasche wieder und machten sich ans Eierwerfen. Auf der feuchten und weichen Wiese gingen die Eier nicht kaputt, höchstens man traf einen Baum. Daher dauerte das Spiel sehr lange. Die kaputten Eier musste man selbstverständlich aufessen und dazwischen gab es auch immer wieder Hefezopf oder Schokohasen. Erst als es kühler wurde und schon fast dunkelte, packten sie alles zusammen und verließen die Wiese. Es wurde ordentlich aufgeräumt und kein Papierchen zurückgelassen. Auch das Feuer musste richtig ausgelöscht werden. Als alle weg waren, wurde es wieder still dort unten am Bach. Hasen und auch ein Fuchs trauten sich nun wieder hervor. Eigentlich gehörte die Wiese den Tieren, die das ganze Jahr hier lebten, die Menschen ließen sich nur ab und zu sehen.

Ostern war schon geraume Zeit vorüber, als Helene Ziegler wieder einmal zum Bäcker ins Nachbardorf Roßwälden kam. Der Weg lohnte sich, denn dort gab es die allerleckersten Brötchen, die man sich nur vorstellen konnte! Speziell die Laugenweckle, die überaus knusprig waren, liebte sie. Und es gab auch immer einen netten Plausch mit der Verkäuferin.

An diesem Morgen erzählte Helene von Ostern und dem geheimnisvollen Taschenfund. Und dass die Tasche sicher mit einem Hochwasser von Roßwälden her angeschwemmt worden war. Das fand die ältere Verkäuferin hinter der Theke sehr interessant.

»Wie hend Sie g’sagt, hat di g’hoißa?«

»Das weiß ich auch nicht, aber auf dem Zettel stand jedenfalls der Name Eva und katholisch war sie wohl auch, dem Gesangbuch nach.«

»Hm, irgendwo klingelt es da in meim Kopf, aber i komm net drauf. Lasset Sie mich eine Weile nochdenka, dann fallts mir wahrscheinlich wieder ei.«

»Gut. Ich komm ja öfters, vielleicht wissen Sie das nächste Mal mehr, es würd mich schon sehr interessieren!«, verabschiedete sich Helene.

Und so war es dann auch einige Tage später. Die Rosa – so hieß die Angestellte – hatte ein wenig herumgefragt, und zwar mit Erfolg. Ein bisschen aufgeregt erzählte sie Helene alles, was sie in Erfahrung gebracht hatte. Und zwar mit mehreren Unterbrechungen, denn immer wieder kam ein Kunde, der bedient werden wollte oder eine ihrer Bekannten, die noch schnell ein paar süße Stückle zum Kaffee kaufte. Helene war geduldig, denn schließlich wollte sie alles wissen.

Es hatte mal eine Eva gegeben, katholisch und das war zu der Zeit eher selten gewesen. Die Katholiken waren meist erst nach dem Krieg mit der Flüchtlingswelle aus dem Osten gekommen. Die Mutter von Eva war in den Vierzigern hergezogen, erbte von einem entfernten Verwandten ein kleines Häuschen, hatte aber nicht viel Kontakt zu den anderen Dorfbewohnern gehabt. Ein stilles Kind ohne Geschwister war die Tochter gewesen. Sie hatte mit ihrer Mutter immer allein in Roßwälden gewohnt. Der Vater war wie so viele im Krieg geblieben. Nach der Schule hatte sie eine Weile beim Heinrich Otto in der Spinnerei in Reichenbach gearbeitet. Und irgendwann war sie plötzlich verschwunden. Ein paar alte Nachbarn erinnerten sich noch daran, dass das damals nie aufgeklärt wurde. Sie war einfach weg. Die Mutter von ihr war schon gestorben und sonst gab es niemand. Deshalb wurde auch nicht groß nach ihr gesucht. Man nahm an, dass sie weggegangen war und nun woanders lebte. Obwohl, merkwürdig war es ihnen schon vorgekommen. Aber die Eva war immer etwas seltsam gewesen, hatte keine Kontakte gehabt und war eine Eigenbrötlerin gewesen.

»Wann war denn das? Wissen Sie ungefähr noch das Jahr?«

»Das müsste so um 1960 gewesen sein und die Eva wär jetzt also so ungefähr 83 Jahre alt.«

»Und wissen Sie auch noch den Nachnamen von ihr?«

»Ja klar, auf die alte Leut isch Verlass! Die wisset zwar nemme, was geschtern war, aber dafür älles, was vor fuffzig, sechzig Jahr passiert isch. Schneider hot se g’heißa, Eva Schneider.«

Helene war beeindruckt. Das wuchs sich ja zu einem richtig spannenden Vermisstenfall aus! Verschwunden war die junge Frau! Da klingelten doch gleich alle Alarmglocken! Ihr fiel sogleich Peter Zondler ein, der bei der Kriminalpolizei arbeitete, und sie beschloss, ihm die Geschichte zu erzählen. Und natürlich auch der Jette, ihr wahrscheinlich zuerst. Sie bedankte sich bei Rosa für die genauen Auskünfte und versprach, ihr etwaige Neuigkeiten zu erzählen.

Beim Abendessen redete sie mit ihrem Emil und auch er meinte, dass sie mit Zondler sprechen sollte. Seit dieser mit Jette hier wohnte, waren sie recht gut befreundet. Emil Ziegler hatte am Anfang viel im Garten mitgeholfen und Peter unterstützt, der oft zwei linke Hände hatte. Die beiden mochten sich, jeder schätzte die Fähigkeiten des anderen und beide hatten den gleichen Humor. Und dann hatte Emil ja auch eine nicht unwichtige Rolle im Fall der Amanda Sülzle gespielt und Jette sozusagen das Leben gerettet. Solche Erlebnisse verbinden.

Gleich am nächsten Tag telefonierte Helene mit Jette und lud sie zum Kaffee ein. Bei einem Stück Apfelkuchen und Cappuccino saßen die Frauen gemütlich auf dem Balkon. Helene erzählte ihrer neuen Freundin von Ostern, dem Taschenfund und ihren Erkundigungen im Nachbarort.

»Spannend! Hast du die Tasche hier? Ich würde sie gern anschauen«, sagte Jette.

»Sicher, warte kurz, ich hole sie«, Helene stand auf und kam wenig später mit einer Schachtel zurück, in der die Tasche samt dem geheimnisvollen Zettel lag. Natürlich immer noch ziemlich dreckig und stinkend.

»Puh, wirklich ein Prachtexemplar«, meinte Jette und rümpfte die Nase, griff dann aber beherzt zu und untersuchte den Inhalt. Auch sie fand nur den Zettel mit der geheimnisvollen Botschaft.

»Ich zeige das mal Peter, wenn es dir recht ist, vielleicht weiß mein angeheirateter Polizist ja, was und ob man überhaupt was unternehmen kann, um weiterzukommen.«

»Genau das hab ich gehofft. Emil hat auch gemeint, wir sollten euch mal fragen. Danke!«

Jette legte die Tasche wieder zurück in die Schachtel und ging erst mal ihre Hände waschen. Der Geruch des Schmutzwassers hielt sich hartnäckig an den Fingern. Aber auch die Erzählung von Helene setzte sich bei Jette im Kopf fest.

Sie hatte Feuer gefangen und erzählte Zondler beim Abendessen die ganze Geschichte. Viel war das ja noch nicht, aber sie fand es ungemein spannend und wollte unbedingt wissen, was damals vorgefallen war.

»Bitte, Peter! Du hast doch bestimmt Zugriff auf die alte Akte – falls es überhaupt eine gibt.«

Peter Zondler schmunzelte in sich hinein.

»Sag mal, du entwickelst dich ja zum reinsten polizeilichen Spürhund. Ich werde ruhiger und du willst unbedingt einen uralten Fall lösen, der wahrscheinlich gar nicht existiert. Aber, na gut, ich werde mal recherchieren, ob ich was unter dem Namen Eva Schneider und Vermisstenanzeigen aus den 1960er-Jahren finde. Kannst du es noch bis morgen aushalten?«