Eversea - Weihnachtszauber - Natasha Boyd - E-Book

Eversea - Weihnachtszauber E-Book

Natasha Boyd

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Beschreibung

Seit Hollywood-Superstar Jack Eversea in das beschauliche Südstaatenstädtchen Butler Cove geflohen ist, um für eine Weile unterzutauchen, ist in seinem Leben nichts mehr, wie es einmal war. Denn dort hat er die Kellnerin Keri Ann kennengelernt und sich Hals über Kopf in sie verliebt. Nun steht ihr erstes gemeinsames Weihnachten bevor, und Jack beschließt kurzerhand, mit Keri Ann nach England zu fliegen, um sie seiner Mutter vorzustellen. Doch nirgends sind die Paparazzi verrückter als auf der Insel ... (ca. 120 Seiten)

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Seitenzahl: 142

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Inhalt

Titel

Zu diesem Buch

1

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Die Autorin

Die Romane von Natasha Boyd bei LYX

Impressum

NATASHA BOYD

Eversea

Weihnachtszauber

Ins Deutsche übertragen von

Henriette Zeltner

Zu diesem Buch

Seit Hollywood-Superstar Jack Eversea in das beschauliche Südstaatenstädtchen Butler Cove geflohen ist, um für eine Weile unterzutauchen, ist in seinem Leben nichts mehr, wie es einmal war. Denn dort hat er die Kellnerin Keri Ann kennengelernt und sich Hals über Kopf in sie verliebt. Nun steht ihr erstes gemeinsames Weihnachten bevor, und Jack beschließt kurzerhand, mit Keri Ann nach England zu fliegen, um sie seiner Mutter vorzustellen. Doch nirgends sind die Paparazzi verrückter als auf der Insel …

1

»Oh mein Gott! Ich kann das nicht«, brach es aus mir heraus, als sich der Wagen der Ausfahrt zum Flughafen näherte. Panik schnürte mir die Kehle zu. Sie steckte mir in allen Gliedern und fühlte sich an wie eine Ice Bucket Challenge von innen. »Wirklich, ich kann nicht.«

Jacks grüne Augen fixierten mich, sie strahlten hell, trotz der Dunkelheit, die in dem Auto herrschte. Er runzelte die Stirn. »Okay, atme ganz ruhig, Baby. Keri Ann, atmen!«

Verdammt, ich hatte gedacht, darüber hinweg zu sein. Meine Angst davor, tatsächlich bald ein Flugzeug zu besteigen, um zwölf Stunden über ein riesiges, tiefes Gewässer, auch Atlantik genannt, zu fliegen, wurde unter den gegebenen Umständen nicht kleiner. Ich kam immer noch nicht mit diesen merkwürdigen Fotografen klar, die geradezu manisch versuchten, ein Foto von uns beiden zu schießen. In diesem Moment standen drei von ihnen ungeduldig auf dem Bordstein vor dem Eingang des Hartsfield-Jackson International Airport von Atlanta. Warum waren sie uns eigentlich immer einen Schritt voraus?

Töte. Mich. Jetzt.

»Es tut mir leid, dass ich so eine Irre bin«, sagte ich, und senkte die Augen auf Jacks wohlgeformte Oberschenkel in seinen Rag & Bone-Jeans, während er unserem Fahrer Anweisung gab, noch eine Runde um die Flughafen-Terminals zu drehen. »Ich schwör dir, dass ich im Zweiten Weltkrieg ein Kamikaze-Flieger oder etwas in der Art war. Jedes Mal fühlt es sich so an, als würde ich eine Reise ohne Wiederkehr antreten, bei der man zum Runterkommen nie das Fahrwerk braucht. Warum habe ich bloß eine solche Flugangst?«

Jack kicherte, und sein heiseres Glucksen wirkte wie eine Anti-Angst-Medizin, denn ich beruhigte mich sofort. Ich schloss die Augen, um den Klang von Jacks Lachen über mich hinwegstreichen zu lassen. Er war in den vergangenen Wochen so beschäftigt gewesen.

Und statt allein zu unserem Treffpunkt zu fliegen, war ich lieber weit gefahren, um mit Jack zusammen nach England weiterzureisen. Um dort seine Mutter kennenzulernen! Sogar als wir uns heute trafen, schien er in Gedanken versunken. Ihn jetzt trotzdem lachen zu hören und zu spüren, wie er versuchte, meine Nerven zu besänftigen, das half mir schon.

Wir hatten uns zwei Wochen nicht gesehen. Er war zu Besprechungen nach Los Angeles zurückgekehrt, und ich hatte mein Semester am Savannah College of Art and Design beendet. Der Wagen, den er bestellt hatte, um mich die fünf Stunden nach Atlanta zu fahren, holte ihn auf einem Privatflugplatz nördlich der Stadt ab, und bisher hatten wir noch keine Gelegenheit gehabt, mal ganz unter uns zu sein.

»Bist du sicher, es liegt nicht doch eher daran, dass du meine Mutter kennenlernst?«, neckte Jack mich.

Ich seufzte, und das Atmen milderte die Anspannung.

Sobald der Wagen wieder anfuhr, lehnte Jack sich zu mir, hüllte mich in seinen Kiefernduft und kam mit seinen fantastischen Lippen ganz nah an meine, sodass mein Herz ins Stolpern geriet. Er löste meinen Sicherheitsgurt. »Komm her«, sagte er und zog mich energisch auf seinen Schoß. Jack schob mein Knie zur Seite, bis ich dort auf dem Rücksitz rittlings auf ihm saß. Seine heiße Hand war selbst durch meine Leinen-Cargo-Pants zu spüren. Mit einem Arm drückte er mich so fest an sich, dass meine Stirn seine berührte.

Das war eine gute Art, mich von dem bevorstehenden Verhängnis abzulenken. Den Tod durch Jack würde ich an jedem Tag der Woche wählen.

Ich schob meine Finger in sein weiches Nackenhaar und fuhr mit meinen Fingernägeln an seinem Haaransatz entlang. Dass er das mochte, wusste ich.

»Vorsichtig«, flüsterte er mit einem sexy Grinsen und funkelnden Augen. »Ich habe dich viel zu sehr vermisst.« Dann löste er die Arme von mir, hantierte mit seinem Sicherheitsgut und zog ihn um uns beide herum.

Ich lachte leise, während er Grimassen schnitt und stöhnte, bis der Gurt endlich einrastete und mich eng an Jack presste.

»Sicherheit geht vor. Verdammt, wir sollten immer so fahren, du an mich geschnallt.«

Ich brauchte nichts zu antworten, denn der Wagen nahm eine Fahrbahnschwelle zu schnell und wir machten einen Satz nach oben.

Lieber Himmel.

»Du bist hart«, quietschte ich, und mein Innerstes schwebte über heiß wabernde Lava, deren Hitze mich durchströmte. »Hat der Fahrer das gehört?«, flüsterte ich, sogleich peinlich berührt. Was für eine Frage? Natürlich hatte er das.

»Du klingst überrascht. Ist es nicht ganz offensichtlich, dass ich keine Kontrolle über meinen Körper habe, sobald du in der Nähe bist?« Jacks Lachen wurde zu einem Flüstern, während er meinem Blick auswich und seine Lippen schräg an mein Ohr hielt.

Ich erschauerte. Mir geht es nicht anders, antwortete ich im Stillen.

»Schon gar nicht, wenn du mehr oder weniger um mich geschlungen bist und direkt Platz genommen hast auf meinem –«

»Sir?« Die Stimme des Chauffeurs unterbrach uns, und sein Ton war so nichtssagend neutral, wie sein Job es verlangte. »Wir erreichen gleich wieder den Terminal. Soll ich diesmal anhalten?«

Ich seufzte und zog mich widerwillig von Jack zurück, ließ aber meine Fingerspitzen auf seinen weichen Lippen. Was für ein Unterschied zu der Haut drum herum, die bereits wieder einen leichten Bartschatten hatte. »Ja, wir steigen aus. Sorry«, antwortete ich, weil es jetzt an mir war, zu beteuern, dass ich mich zusammenriss. Jack war es mal wieder gelungen, dass ich mich auf das Wesentliche konzentrierte. So wie es ihm jedes Mal gelang.

Wir lösten den Gurt, und ich rutschte zurück an seine Seite. »Ist es eigentlich okay für dich, dass ich deine Mutter kennenlerne?«, fragte ich. Warum fragte ich das bloß?

Jack lächelte unbeirrt, während der Wagen erneut an der Bordsteinkante hielt und der Chauffeur hinaussprang. »Natürlich.« Dann schaute er aus dem Autofenster, rückte seine bordeauxrote Basecap zurecht und murmelte: »Showtime.« Die Tür neben ihm öffnete sich und ließ die Geräusche aufheulender Flugzeugmotoren und Gesprächsfetzen herein.

»Jack!« Eine Männerstimme rief seinen Namen.

Er stieg aus, und der Chauffeur schloss hinter ihm die Tür, sodass ich einen segensreichen Moment der Ruhe verspürte, bevor der Fahrer auf meine Wagenseite kam. Ich hatte nur wenige Sekunden, um meine große Sonnenbrille aufzusetzen und mich mental zu wappnen. In Gedanken ging ich noch mal kurz meine Kleiderwahl durch, das »Snapper Grill«-T-Shirt, das ich aus sentimentalen Gründen trug, dazu die schönen knallroten Chucks, die ich rasch nach daran klebenden Fetzen von Toilettenpapier oder irgendetwas anderem Peinlichen untersuchte. Alles gut.

Großer Gott. Die vergangenen acht Monate, seit Jack und ich auf den Titelblättern gelandet waren, weil Audrey Lane ihre fürchterliche Geschichte verbreitet hatte, in der sie behauptete, dass Jack sie betrogen und sie deshalb ihr Baby verloren hatte, waren einerseits grauenhaft gewesen. Andererseits waren sie aber auch eine spektakulär glückliche Zeit, weil Jack und ich zusammen waren. Nur gleichzeitig zu versuchen, ein Studium halbwegs zu beginnen, war schwer. Doch Jack hatte recht behalten. Der Hype in der Klatschpresse hielt nicht lange an, bald waren sie gelangweilt, weil Jack nicht in der Nähe war. Ich allein war nicht annähernd so interessant für sie. Glücklicherweise. Aber wenn wir zusammen waren? Das war eine ganz andere Geschichte.

Am College war es nicht einfach, Freunde zu finden, denn jeder tuschelte über mich. Aber als der Ansturm der Boulevardblätter endlich abebbte und nachdem ich einer Studiengruppe zugeteilt worden war und dort einige meiner Kommilitonen näher kennengelernt hatte, wurde es besser.

Die Wagentür öffnete sich, und Jack streckte mir die Hand entgegen. Wir bewegten uns schnell vorwärts, blieben nur einen Moment Seite an Seite breit lächelnd stehen, damit die Fotografen ihre Bilder machen konnten. Währenddessen übergab der Chauffeur einem Gepäckträger des Flughafens unsere Koffer und lief dann vor uns her. Er sorgte für ein direktes Durchkommen, sodass wir die kleine Gruppe von Fotografen hinter uns lassen konnten. Es war angenehm zu wissen, dass er auch als Bodyguard ausgebildet war. Im Flughafengebäude wurden wir direkt zu einem Check-in für Crewmitglieder geführt und trafen dort auf einen persönlichen Assistenten, den die Fluggesellschaft uns stellte. Jack und ich verabschiedeten uns mit Handschlag von unserem Chauffeur, dankten ihm und eilten dann einen nicht öffentlichen Gang des Flughafens entlang, während unser Gepäck separat durchleuchtet und überprüft wurde. Es grenzte schon an Ironie, dass ich noch nie ganz normal geflogen war wie die meisten Menschen. Meinen ersten Flug hatte ich in einer Privatmaschine mit Jack absolviert, und nun flogen wir »geschäftlich«, wie Jack es nannte, doch ich wusste, es handelte sich wohl kaum um den Ablauf, den die meisten Businessleute auf Flugreisen erlebten.

Beim Gehen legte Jack seinen Arm um meine Taille und zog mich eng an sich. Nach kurzer Zeit kamen wir zu doppelten Sicherheitstüren, wo uns eine professionell wirkende Frau mittleren Alters in einer dunkelblauen Uniform der Fluggesellschaft erwartete und mir meine Handtasche und unsere Pässe zurückgab. Hinter den Türen lag ein öffentlicher Bereich, und eine Menge gestresster Reisender schlenderte oder rannte dort in alle Himmelsrichtungen. »Ich glaube, wir haben den Sicherheitscheck ausgelassen«, sagte ich leise zu Jack.

Wir bestiegen etwas, das aussah wie ein Golfcart. Es piepte, damit die Leute aus dem Weg gingen, und erntete dafür ein paar neugierige Blicke. Jack tat so, als würde er seinen Pass studieren, damit er nicht aufschauen musste, und der Schirm seiner Basecap verdeckte den Großteil seines Gesichts. Darin war er Profi.

Wir fuhren rasch an Menschen, Gates und an Zeitungs- und Buchläden vorbei, wo ich gern angehalten hätte, um mir eine Reiselektüre zu kaufen. Schließlich erreichten wir einen mit Teppichboden ausgelegten Saal. Zwei riesige Doppeltüren aus Milchglas erwiesen sich als der Eingang zur First-Class-Lounge. Aber wir hielten nicht an. Wir fuhren zehn Meter weiter zu einer kleineren, unscheinbaren weißen Tür. Ich hob fragend eine Augenbraue.

»VIP-Raum. Mehr Privatsphäre«, flüsterte Jack.

Noch mehr VIP als in der First Class? Na schön, also dann.

* * *

Jack zog aus seinem Rucksack ein Päckchen, das die Form eines großen Ziegelsteins hatte, und gab es mir. Es war nicht lang genug für einen Schuhkarton und außerdem schwerer. Es war mit rotem Papier umwickelt, die gefalteten Enden waren unordentlich und irgendwie unförmig, als wären sie zu oft gefaltet und geknickt und dann mit zu viel Klebebandstreifen verschlossen worden. »Hat Katie das für dich eingepackt?«, fragte ich, nur um seine Reaktion zu sehen.

Wir saßen in zwei tiefen Clubsesseln in einer Ecke der Lounge, vom Eingang teilweise durch eine Milchglasscheibe abgeschirmt. Ich hatte gerade Räucherlachs auf einer winzigen Toastscheibe gegessen und nippte an meinem zweiten Glas Champagner. Die Flasche lagerte in einem Eiskühler neben Jack, und er hatte darauf bestanden, dass ich ihn trank, um meine Nerven zu beruhigen. Nachdem wir unsere Erfrischungen bestellt hatten, beachtete uns niemand, was an ein Wunder grenzte. Wir waren wochenlang voneinander getrennt gewesen, aber ich spürte, wir waren nicht wirklich unter uns, sodass wir noch nicht damit beginnen konnten, die verlorene Zeit aufzuholen.

»Wie bitte? Haben dir das etwa die perfekten Kanten und das präzise bemessene Papier verraten?« Er verdrehte kichernd die Augen, und sein Grübchen wurde sichtbar.

Ich lachte leise. »Wie auch immer, es sind noch neun Tage bis Weihnachten. Warum gibst du mir mein Geschenk so früh?«

»Das ist nicht dein Weihnachtsgeschenk. Es ist sozusagen dein Adventskalender. Das hier ist für Tag eins bis drei, an denen ich dich nicht gesehen habe.«

Ich runzelte die Stirn. Faszinierend. Drei Geschenke in einem.

»Los, mach schon!«, sagte Jack ungeduldig.

Ich grinste ihn an und war von seiner jungenhaften Art amüsiert. »Ich glaube, du bist wegen dieses Geschenks aufgeregter als –«

»Mach es auf!«

»Okay, okay.« Ich lachte und riss eine Ecke des Papiers ab. Zum Vorschein kam etwas, das aussah wie ein Stapel aus drei gebundenen Büchern. Schnell riss ich das Papier ganz ab. Verwunderung und Überraschung ließen mich innehalten, während ich den Titel des ersten Hardcovers las. Warriors of Earth: Dream Warrior. Die Originalausgabe. Aber Moment mal! Rasch blickte ich zu Jack hoch und sah, dass er ein gigantisches, atemberaubendes und selbstzufriedenes Grinsen aufgesetzt hatte. Er schien vollkommen entspannt, wie er lässig im schwarzen T-Shirt und mit seinen kräftigen Unterarmen auf den Lehnen des Sessels dasaß, aber seine langen Finger trommelten ununterbrochen und verrieten seine Ungeduld. Ich öffnete das Buch, blätterte durch die ersten Seiten, bis ich fand, was ich suchte.

Erste Auflage.

Ich atmete heftig aus. »Wow!«, sagte ich schockiert. So eine Ausgabe hatte ich schon immer haben wollen und permanent auf eBay gesucht. Der Erstdruck der ersten Auflage. Ich schluckte heftig und war plötzlich überwältigt. »Ich danke dir. Aber woher um alles in der Welt wusstest du –«

»Warte, mach weiter. Blätter um!«, sagte Jack, als ich es beiseite legen wollte, um mich überschwänglich zu bedanken, bevor ich mir das nächste Buch anschaute.

Ich hielt inne, öffnete das Buch erneut und blätterte zur Titelseite.

Für Keri Ann, das Mädchen, das das Herz des wahren Dream Warriors erobert hat:

Glaube immer an deine Träume. Deine Träume glauben an dich.

Herzliche Grüße

JM Burke

Die Widmung verschwamm, denn Tränen füllten meine Augen.

»Oh Gott, nicht weinen!«, flüsterte Jack ernst, nahm die Bücher aus meinen Händen und legte sie auf den Boden. Er zog mich auf seinen Schoß, wo ich nur allzu gern blieb.

Ich vergrub mein feuchtes Gesicht an seinem Hals und rollte mich auf seinem Schoß zusammen, zog sogar die Knie an und verfluchte mein lächerlich sentimentales Herz. »Sorry, aber es sind Freudentränen«, murmelte ich gegen seine warme Haut und küsste die weiche Stelle unter seinem Ohr. Ich umarmte Jack fest, sein Körper war so kräftig und heiß unter meinen Händen, und ich konzentrierte mich auf seinen Herzschlag. Den Puls in seinem Hals. »Ich liebe dich so sehr«, flüsterte ich. Untertreibung. Ich betete diesen Mann an. Ich liebte ihn mit meinem ganzen Sein. Mein Herz wuchs jedes Mal gigantisch, wenn ich an ihn dachte, an uns dachte, es war körperlich schmerzhaft. Aber auf die beste Art.

Ein kurzer Schauer durchfuhr ihn, seine Hände umschlossen mich fest, und sein Kopf fiel nach vorne. »Ich kann es kaum erwarten, richtig allein mit dir zu sein und dich die ganze Nacht in meinen Armen zu halten.«

»Ich auch nicht. Damit ich dir zeigen kann, wie sehr ich meine Geschenke liebe«, flüsterte ich in sein Ohr und hielt ein Grinsen zurück, weil ich schon ahnte, was gleich kommen würde.

Jack gab ein tiefes, vibrierendes Knurren von sich und rückte sich unter mir zurecht. »Du liederliches Frauenzimmer!«, sagte er.

Ich beugte mich kichernd über ihn und nahm sein Gesicht in meine Hände.

Wir schauten uns in die Augen.

Wir sagten nichts und alles.

2

Aus irgendeinem Grund hatte ich das Gefühl, wir würden dem Wahnsinn entfliehen, sobald wir die USA verließen. Und im Schutz der ruhigen First Class, jeder von uns beiden in einem echten Bett (obwohl Jack zu mir kam, um sich an mich zu kuscheln, während wir einen Film schauten), hatte ich mich mit der Tatsache, dass wir gerade in einer stählernen Röhre und in zehntausend Metern Höhe über den Ozean flogen, vollkommen abgefunden. Ich ergab mich dem gleichmäßigen Dröhnen der Triebwerke und dem wärmenden Körper von Jack in meinem Rücken und schlief ein. Erst nachdem er mich eine Stunde vor der Landung zart angestupst hatte, um mich zu wecken, ließ er sich über die Paparazzi in England aus.

»He, Keri Ann, Süße, aufwachen! Sie verlangen sowieso bald, dass wir uns für die Landung aufrecht setzen. Lass uns etwas frühstücken.«

»Ich kann noch nichts essen, es ist …«, grummelte ich und blickte verschlafen auf meine Uhr, »gerade mal halb drei.« Ich zog mir die kuschelige weiße Decke der Fluggesellschaft über den Kopf und spürte Jacks Lachen neben mir, als er wieder zu mir ins Bett kletterte.

»Es ist halb acht, wir müssen deine Uhr umstellen.« Er hob die Decke leicht an, sodass er mit seiner Hand über meinen Bauch streichen konnte, was mich schläfrig, aber voller Verlangen seufzen ließ. »Morgen«, flüsterte er in mein Ohr, »werde ich dich sehr viel stimulierender wecken können.«

»Wie denn? Mit einem echten Mandelcroissant von Pret A Manger?«, witzelte ich und ignorierte absichtlich Jacks anzüglichen Unterton. Als er und ich im vergangenen Oktober für ein Wochenende in New York waren, hatte ich eines dieser Croissants probiert. Und weil ich wusste, dass es aus London importiert war, sah ich es als meine erste Aufgabe an, heute ein Original zu essen, sobald wir gelandet waren.

Jack strich mir das Haar aus dem Gesicht. »Wir besorgen dir so bald wie möglich eins, versprochen. Aber jetzt musst du aufwachen, damit wir darüber sprechen können, was uns da draußen erwartet, wenn wir das Flugzeug verlassen.«

Ich gähnte. »Geh du allein. Ich werde einfach später inkognito aussteigen, und du sammelst mich dann irgendwo auf.«