Folgen von sexuellem Missbrauch - Nadine Deiters - E-Book

Folgen von sexuellem Missbrauch E-Book

Nadine Deiters

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: 1,3, Universität Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Kind oder auch als Erwachsener sexuell missbraucht zu werden, ist wohl eines der härtesten und schlimmsten Schicksale, das einem widerfahren kann. Nach einer solchen Tat, kann man nie wieder derselbe Mensch sein, der man zuvor war. Denn ein solcher Missbrauch zieht immer irgendwelche Konsequenzen nach sich, egal wie psychisch stabil oder unstabil derjenige auch sein mag. Häufig erfahren die Opfer nur wenig Hilfe bzw. verschweigen den Missbrauch ganz bewusst, da sexueller Missbrauch auch in unserer heutigen Gesellschaft immer noch so etwas wie ein Tabuthema ist. Dieses „Todschweigen“ führt auch häufig dazu, dass viele der begangenen sexuellen Missbrauchsfälle gar nicht bekannt werden bzw. auch nicht angezeigt werden. Viele Opfer schämen sich, mit dem was ihnen passiert ist, an die Öffentlichkeit zu gehen. Daher ist es auch besonders schwierig genaue Zahlen von Betroffenen anzugeben, da das Dunkelfeld viel größer ist als die offiziellen Zahlen dies belegen. Besonders schlimm daran missbraucht worden zu sein, sind die psychischen und teilweise auch körperlichen Folgen, die dieser Missbrauch nach sich zieht. Das Spektrum dieser Folgen ist unendlich breit gefächert und umfasst so ziemlich jede psychische Störung, die man sich vorstellen kann. Doch häufig lassen sich hier nicht immer direkte Bezüge herstellen, da für das Entstehen einer Störung eine ganze Reihe von Faktoren verantwortlich sind. In der wissenschaftlichen Folgeforschung von sexuellem Missbrauch haben aber in jüngster Zeit vor allem die Posttraumatische Belastungsstörung und die Dissoziative Identifikationsstörung, als Resultat traumatischer Erlebnisse, und die Essstörung eine besondere Beachtung gefunden. Bei diesen drei Arten von psychischen Störungen lassen sich direkte Verbindungen zum sexuellen Missbrauch herstellen. Aufgrund dessen werde ich mich auch in dieser Arbeit mit diesen drei Erscheinungsformen näher beschäftigen. Zudem werde ich versuchen zwei Ansätze zur Entstehung dieser Störungen, das Trauma und das Modell der traumatogenen Dynamiken näher zu durchleuchten.

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Veröffentlichungsjahr: 2009

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Inhaltsverzeichnis

 

1. Einleitung

2. Definition

3. Allgemeine Folgen

4. Erklärungsmodelle für die Entstehung von Folgen (Ätiologie)

4.1 Traumata

4.2 Das Modell der traumatogenen Dynamiken

5. Folgen unüberwundener und schwerer Traumata und somit Folgen des sexuellen Missbrauchs

5.1 Posttraumatische Belastungsstörung

5.2 Dissoziative Identifikationsstörung (Multiple Persönlichkeit)

5.2.1 Ätiologie der Dissoziativen Identifikationsstörung

5.3 Essstörungen als Folge sexuellen Missbrauchs

5.3.1 Hauptformen

5.3.2 Ursachen

6. Schluss

Literaturverzeichnis

 

1. Einleitung

Als Kind oder auch als Erwachsener sexuell missbraucht zu werden, ist wohl eines der härtesten und schlimmsten Schicksale, das einem widerfahren kann. Nach einer solchen Tat, kann man nie wieder derselbe Mensch sein, der man zuvor war. Denn ein solcher Missbrauch zieht immer irgendwelche Konsequenzen nach sich, egal wie psychisch stabil oder unstabil derjenige auch sein mag. Häufig erfahren die Opfer nur wenig Hilfe bzw. verschweigen den Missbrauch ganz bewusst, da sexueller Missbrauch auch in unserer heutigen Gesellschaft immer noch so etwas wie ein Tabuthema ist. Dieses „Todschweigen“ führt auch häufig dazu, dass viele der begangenen sexuellen Missbrauchsfälle gar nicht bekannt werden bzw. auch nicht angezeigt werden. Viele Opfer schämen sich, mit dem was ihnen passiert ist, an die Öffentlichkeit zu gehen. Daher ist es auch besonders schwierig genaue Zahlen von Betroffenen anzugeben, da das Dunkelfeld viel größer ist als die offiziellen Zahlen dies belegen.

2. Definition

 

Sexueller Missbrauch bezeichnet unter Strafe gestellte sexuelle Handlungen, die durch Drohungen oder körperliche Gewalt erzwungen und gegen den Willen des Opfers vollzogen werden. Neben dieser allgemeingültigen Definition gibt es noch eine Reihe weiterer Definitionskriterien. Zum einen wird zunächst zwischen einer engen und einer weiten Definition unterschieden. Der weite Definitionsbegriff, der sämtliche potentiell schädliche Handlungen einschließt, umfasst lediglich sexuelle Handlungen ohne Körperkontakt, wie z.B. Exhibitionismus. Unter den engen Begriff fallen alle Handlungen, die bereits normativ als schädigend bewertet werden. Dies würde auch am ehesten sozialwissenschaftlichen oder psychologischen bzw. klinischen Definitionen entsprechen, die Handlungen umfassen, die nicht strafbar sind, aber moralisch verurteilt werden und die sich vor allem mit den subjektiven Folgen der Handlungen beschäftigen. Aus rechtlicher Sicht bezeichnet sexueller Missbrauch an Kindern „[…] sexuelle Handlungen vor, an oder mit einem Kind. Als Kinder werden, abhängig von nationaler Rechtsprechung, Personen vor dem 12. bis zum 18. Lebensjahr, in Deutschland vor dem 14. Lebensjahr, verstanden. Sexueller Missbrauch von Jugendlichen bezeichnet sexuelle Handlungen meist Erwachsener mit Jugendlichen, die gegen Entgelt stattfanden oder wenn die Fähigkeit zur sexuellen Selbstbestimmung des Jugendlichen fehlt und der Erwachsene dies ausnutzt. Als Jugendliche gelten weithin Personen im Alter von 14 bis 17 Jahren, wobei die Altersbereiche bezüglich der Strafbarkeit in Deutschland feiner aufgegliedert werden“ (www.wikipedia.de). Viele Definitionen beziehen auch ganz implizit die Altersunterschiede zwischen Opfer und Täter mit ein. In den meisten Fällen wird erst ab einem Altersunterschied von mindestens fünf Jahren von sexuellem Missbrauch gesprochen. Doch diese Definitionskriterien sind vor allem problematisch, da die sexuelle Gewalt unter Jugendlichen nach diesem Kriterium ausgeschlossen wird. Einige Definitionen greifen auch erst, wenn ein expliziter sexueller Körperkontakt stattgefunden hat. Befürworter dieser Sichtweise sind der Meinung, dass Handlungen ohne Körperkontakt nicht traumatisierend für die Opfer sind. Doch auch wenn objektiv keine Verhaltensauffälligkeiten bei den Opfern zu beobachten sind, bedeutet das nicht, dass diese nicht subjektiv unter den Folgen leiden. Zudem wird, richtet man sich nach Definitionen, die sich stark an den Folgen orientieren, diesen Opfern der sexuelle Missbrauch gänzlich abgesprochen, d.h. er hat nie stattgefunden.