Förderung der digitalen Medienkompetenz bei Schülerinnen und Schülern. Wie Kinder und Jugendliche ein Bewusstsein für Fake News entwickeln - Franziska Reiners - E-Book

Förderung der digitalen Medienkompetenz bei Schülerinnen und Schülern. Wie Kinder und Jugendliche ein Bewusstsein für Fake News entwickeln E-Book

Franziska Reiners

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Beschreibung

Die Digitalisierung ist mittlerweile aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken und erhält auch im Bereich Bildung einen immer größeren Stellenwert. Digitale Geräte sind allgegenwärtig und ein jeder kann sie bedienen, besonders junge Erwachsene und Jugendliche. Doch bedeutet die umfassende Verfügbarkeit von digitalen Medien automatisch eine ausgebildete digitale Medienkompetenz bei SuS? Wie schätzen SuS selbst ihre digitale Medienkompetenz ein? Welche digitalen Geräte setzen Jugendliche in welchen Nutzungsbereichen ein? Inwieweit besteht bei Jugendlichen ein Bewusstsein für Fake News? Und wie können Lehrkräfte die digitale Medienkompetenz bei SuS fördern? Die Autorin Franziska Reiners beleuchtet die digitale Medienkompetenz bei SuS. Dazu wirft Reiners einen Blick auf das Nutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen in Bezug auf Medien und legt dar, inwieweit jugendliche Nutzer ein Bewusstsein für Fake News entwickeln. Außerdem gibt sie Handlungsempfehlungen, mit denen Lehrkräfte die Medienkompetenz bei SuS fördern können. Aus dem Inhalt: - Falschmeldungen; - Digital Natives; - Bildungspolitik; - Medienkritik; - Digital Immigrants; - Medienbildung

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Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Danksagung

2 Einleitung

3 Annäherung an den theoretischen Hintergrund und Forschungsstand

3.1 Digitale Medien – zwischen Produktion und Distribution

3.2 Digitale Medienkompetenz – zwischen Kommunikation und Partizipation

3.3 Fake News– zwischen Falschmeldung und Propaganda

3.4 Digital Natives & Digital Immigrants – zwischen analog und digital

3.5 Strategien zur Vermittlung digitaler Medienkompetenz an Schulen am Beispiel Niedersachsen

3.5.1 Vermittlung digitaler Medienkompetenz mit dem Orientierungsrahmen Medienbildung

3.5.2 Vermittlung digitaler Medienkompetenz an niedersächsischen Schulen mittels Medienbildungskonzepten

3.6 Digitale Medienkompetenz und digitaler Medienkonsum bei Jugendlichen in Deutschland

4 Ausführung der Fragestellung

5 Darstellung der Methode

5.1 Leitfadeninterviews und qualitatives Experiment als Untersuchungsdesign

5.2 Die Rekrutierung der Stichprobe

5.3 Die qualitative Interventionsstudie als Erhebungsverfahren

5.3.1 Projektteile I & III: Leitfadengestützte Interviews

5.3.2 Projektteil II: Intervention zu Fake News

5.4 Durchführung der Interventionsstudie

5.4.1 Vorbereitung und Planung

5.4.2 Durchführung der Interviews

5.4.3 Durchführung des Unterrichtsprojekts als Intervention

5.5 Auswertung der durchgeführten Interventionsstudie

6 Ergebnisse

6.1 Ergebnisse des ersten Interviewteils

6.2 Ergebnisse der Intervention

6.3 Ergebnisse des zweiten Interviewteils

6.4 Gesamtergebnis

7 Diskussion der Ergebnisse

8 Ausblick zu den gewonnenen Befunden

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Medienkompetenzmodell nach Groeben (Groeben, 2004, S. 47)

Abbildung 2 Kompetenzbereich 1 Recherchieren, Erheben, Verarbeiten und Sichern

Abbildung 3 Kompetenzfeld 6 Analysieren, Kontextualisieren und Reflektieren

Abbildung 4 Interviewleitfaden I.1 (eigene Darstellung)

Abbildung 5 Interviewleitfaden I.2 (eigene Darstellung)

Abbildung 6 Interviewleitfaden I.3 (eigene Darstellung)

Abbildung 7 Interviewleitfaden II.1 (eigene Darstellung)

Abbildung 8 Interviewleitfaden II.2 (eigene Darstellung)

Abbildung 9 Unterrichtsprojekt Arbeitsblatt Gruppe 1 (eigene Darstellung)

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 Arten von Befragungen nach Lamnek und Krell (Lamnek und Krell, 2010, S. 303)

Abkürzungsverzeichnis

KGS                              Kooperative Gesamtschule

KMK                            Kultusministerkonferenz

MK                               Niedersächsisches Kultusministerium

Nds.                              Niedersachsen

nds.                               niedersächsisch

1 Danksagung

An dieser Stelle möchte ich meinen Gutachterinnen Julia Egbers und Prof.in Dr. Ulrike-Marie Krause danken, dass sie trotz begrenzter Kapazitäten diese Arbeit angenommen und mich fachlich beraten und wertvoll unterstützt haben. Ein weiterer Dank geht an die Schulleitung und die Fachlehrerin der Projektschule, welche sich zur Verfügung gestellt und diese Masterarbeit damit erst ermöglicht haben.

Meine wichtigste Stütze im Studium und insbesondere in dieser letzten Phase, war mein Lebenspartner Eike. Ohne dessen immensen Zuspruch, allen vorangegangenen Schwierigkeiten zum Trotz, hätte ich diese Herausforderungen nicht meistern können. Ihm gilt mein größter Dank.

2 Einleitung

Digitale Geräte sind allgegenwärtig und ein jeder kann sie bedienen, besonders junge Erwachsene und Jugendliche. Schon Kinder vertreiben sich mit dem Smartphone die Zeit und wissen, wie es geht. Digital Natives wachsen mit Computern und Tablets auf, die Bildungspolitik forciert das Thema digitale Bildung und der jüngst verabschiedete Digitalpakt macht den Schulen in der Bundesrepublik Deutschland Hoffnung auf eine immense finanzielle Zuwendung in Sachen Digitalisierung.

Soweit klingt das alles wunderbar, doch ist es tatsächlich so? Bedeutet die umfassende Verfügbarkeit von digitalen Medien automatisch eine ausgebildete digitale Medienkompetenz, welche den NutzerInnen gerecht wird?

Eigene Erfahrungen im Allgemeinen Schulpraktikum widerlegten diese vorgefasste Annahme. Bei einer Rechercheaufgabe am Computer für das Fach Kunst waren die SiebtklässlerInnen kaum in der Lage, über ihre KünstlerInnen im Internet Informationen zu suchen. Ein überraschender Befund der stutzig machte, benutzten die SuS (Schülerinnen und Schüler) schließlich bei jeder Gelegenheit ihr Handy. Demnach geht eine intensive Beschäftigung mit dem Handy scheinbar nicht mit einer adäquaten Computernutzung einher, was sich von dem allgemeinen Eindruck unterscheidet.

Die Schwierigkeit der SuS, die gestellte Aufgabe zu bewältigen, lenkte hin zu dieser Masterarbeit. Ihre wenig ausgeprägte digitale Medienkompetenz rührte auch an der Frage nach ihrem Medienverhalten, insbesondere bei der Einschätzung von online publizierten Informationen in Zeiten von Fake News. Dieses Internet-Phänomen versorgt seine LeserInnen mit Falschinformation in der Aufmachung von korrekten Nachrichten und dies zu erkennen, mag für SuS ein Problem darstellen.

Ralf Lankau spricht digitalen Medien in seinem Buch Kein Mensch lernt digital ab, als Lerninstrument tauglich zu sein und verneint digitale Bildung (Lankau 2017, S.10ff.), doch lassen seine Thesen außer acht, wie beeinflusst SuS inzwischen davon sind und es einer digitalen Medienkompetenz bedarf, um in der heutigen Realität zurechtzukommen.

Mit den auseinandergehenden Meinungen über digitale Medien und SuS sowie deren Umgang damit, einerseits als Digital Natives und andererseits mit wahrgenommenem großen Nachholbedarf, stellt sich die Frage, wie sich SuS selbst diesbezüglich einschätzen und welche digitalen Geräte in welchen Nutzungsbereichen sie einsetzen. Zudem betrifft die aktuell wachsende Präsenz von Fake News im Internet auch jugendliche NutzerInnen und es ist deshalb von Belang ebenfalls zu prüfen, ob dafür ein Bewusstsein herrscht und wie sie sie einordnen. Von daher sollen sie in dieser Arbeit als ersten Schritt in Interviews zu den Punkten befragt werden und ihr Iststand darin ermittelt.

Anschließend erfolgt ein qualitatives Experiment in Form von einer Intervention. Hierbei setzen sich die Teilnehmenden in vier Gruppen aktiv mit zwei verschiedenen Fake News auseinander – anhand einer Checkliste sollen sie Merkmale sammeln und danach entscheiden, ob ihre Nachricht ein Fake News ist oder nicht, diese Einordnung ist ihnen vorher nicht bekannt. Weiterhin dient diese Erhebung dem zweiten Interviewteil, der folgen soll. Dabei werden dieselben Teilnehmenden wie aus dem ersten Teil nach Kompetenzzuwächsen bezüglich digitaler Medien und Modifizierungen in ihrem Medienverhalten befragt, ausgelöst durch die Intervention.

Um die digitale Medienkompetenz bei SuS zu fördern, wurden seitens der Bildungspolitik Modelle und Rahmenpläne konzipiert, welche eine überprüfbare stufige Entwicklung zulassen und in den Schulen fächerübergreifend implementiert werden sollen. Diese werden in der Arbeit auch mit Augenmerk auf das Bundesland Niedersachen vorgestellt und im Ergebnisteil mit den gewonnenen Befunden verglichen. Zwar wurden z. B. mit der ICILS-Studie 2013 die digitalen Kompetenzen und damit der Output von SuS gemessen, doch lag der Zeitpunkt vor der Verabschiedung der genannten Rahmenrichtlinien und seitdem mögen sich die Resultate verschoben haben. Außerdem werden in den bisherigen Untersuchungen das Medienverhalten und die Medienwelt der SuS wenig beachtet. Dies aufzuhellen könnte aber Lehrpersonen von Nutzen für ihre Unterrichtsplanung sowie ihre Unterrichtsqualität sein und verbesserte Zugänge herauskristallisieren, schließlich gehört die Digitalisierung neben Inklusion und individueller Förderung zu den größten Herausforderungen von Schule zurzeit.

Doch zunächst erfolgen der theoretische Hintergrund für zentrale Begriffe, die in der Arbeit eine große Rolle spielen und per Definition abgesteckt werden müssen. Was unter digitalen Medien zu verstehen ist und was sie von Analogen unterscheidet, muss zuerst geklärt werden, bevor die digitale Medienkompetenz definiert werden kann. Hier werden die Modelle von Baacke, Groeben und Buckingham dargelegt. Freilich muss sich auch den Fake News genähert werden, auch wenn es sich, zumindest im Internet, um ein neueres Phänomen handelt, dessen präzise Beschreibung schwerfällt. Schließlich münden die Definitionen in die formulierte Umsetzung, digitale Medienkompetenz zu vermitteln, die von der KMK (Kultusministerkonferenz) ab 2012 auf den Weg gebracht worden ist und in Niedersachsen in den Orientierungsrahmen Medienbildung für die Schule Niederschlag fand. Die Projektschule befindet sich in Niedersachsen und ist von diesen Vorgaben unmittelbar betroffen, daher finden sie hier Eingang.

3 Annäherung an den theoretischen Hintergrund und Forschungsstand

Für eine begriffliche Strukturierung sollen zunächst die für die Arbeit relevanten Termini fassbar gemacht werden. Sie betreffen zunächst digitale Medien, welche von traditionellen Medien zu unterscheiden sind und in der Alltagswelt einen immer größeren Platz einnehmen. Sie zu bedienen und adäquat zu nutzen, bedarf einer digitalen Medienkompetenz, die NutzerInnen erlernen müssen. Weiterhin fokussiert dieses Kapitel Fake News, ein in neuerer Zeit zahlreich auftretendes Phänomen vor allem im Internet und dort in Sozialen Netzwerken mit problematischen Begleiterscheinungen für RezipientInnen. Ein weiterer Begriff befasst sich direkt mit ihnen, der der Digital Natives, dem neben dem der Digital Immigrants auf den Grund gegangen wird. Dies ist insbesondere wichtig, da schwammige Definitionen in der Forschung vorliegen und diese aufgrund der raschen themenimmanenten Veränderungen wiederkehrenden Modifizierungen unterliegen. Zudem sollen die hier vorgenommenen Begriffsbestimmungen den praktischen Teil rahmen und als theoretische Grundlage dienen.

3.1Digitale Medien – zwischen Produktion und Distribution

In diesem Kapitel sollen digitale Medien definiert und von analogen Medien, wie dem Buch oder dem Fernseher, abgegrenzt werden.

Digitale Medien beeinflussen inzwischen große Bereiche, sei es Gesellschaft, Politik oder Kultur, bis auf die individuelle Ebene. Insofern ergeben sich Interpendenzen zwischen NutzerIn und Technik, welche inzwischen zentrale Fragen von Glaubwürdigkeit, Privatsphäre und des menschlichen Zusammenlebens aufwerfen (Zorn, 2011, S. 175). Zugleich skizziert dies einen Unterschied von digitalen Medien zu analogen Medien, denn letztere lassen sich von den NutzerInnen nicht steuern, sondern lediglich konsumieren. Auch ihre Mechanismen sind eindeutig zugeordnet. So kann eine Zeitung als Medium gelesen werden, aber nicht zum Fernsehen benutzt, ein Fernseher zur Filmwiedergabe aber nicht zum Telefonieren sowie ein Telefon freilich zum Telefonieren, aber nicht zum Lesen etc. (Kerres, 2012, S. 137). Neben diesen eindeutig zuzuordnenden Funktionsweisen lassen sich analoge Medien auch klar benennen als Buch, Fernseher oder Telefon und gehören zu Medienbetrieben wie Buchverlagen, Sendeanstalten und Kundinnen von Telefonnetzbetrieben (ebenda, S. 138).

Bei digitalen Medien verschwimmen diese scharfen Grenzen, die KonsumentInnen können hier jederzeit zu AutorInnen werden, sei es innerhalb eines Textverarbeitungsprogramms im privaten Umfeld oder im World Wide Web in den Sozialen Medien, in denen sie partizipieren. Diese Nutzung konstruiert sich aus dem computerbasierten Kern der digitalen Medien (Schelhowe, 2007, S. 39), welcher sie ebenfalls grundlegend von den analogen Medien unterscheidet und sowohl Handys und Laptops auf der Individualebene als auch Prozessoren eines öffentlichen Servers umfasst. Hiermit sind also Inhalte gemeint, die durch Rechenprozesse gestaltet und verändert werden (Zorn, 2011, S. 176). Sie generieren sich durch Algorithmen und können insofern mathematisch charakterisiert werden. Manovich nennt dies in seiner Analyse von 2002 The Language of New Media die Numerische Repräsentation (Manovich, 2002, S. 27). Von daher müssen bei digitalen Medien die technischen Aspekte beleuchtet werden. Schließlich definieren sich digitale Medien in erster Linie über ihre computerbasierte Produktion, nicht ihre Distribution, die damit einhergeht (Manovich, 2002, S. 19).

Jene technischen Aspekte beinhalten auch die Software der digitalen Medien, mit der sie auf NutzerInnen reagieren. Um Vorgänge verändern zu können, bedarf es zunächst der Programmierung, mittels der ein Computer funktioniert. Diese wiederum führt die von den NutzerInnen beabsichtigten Tätigkeiten aus, welche vorher in beschreibbare Modelle übersetzt, erfasst und zerlegt wurden. Daraus resultiert die Programmiersprache, die sogenannte Semiotisierung (vgl. Zorn, 2011, S. 177). Solche Prozesse laufen ausgelöst von Berechnungen automatisiert ab und basieren auf Beschreibungen (ebenda). Diese Automatisierung wird möglich gemacht durch die Numerische Repräsentation und die Modularisierung. Sie findet statt in Bereichen der Medienerstellung, dem Zugang zu ihnen und in der Manipulation. Auf die menschlichen Intentionen kann dabei teilweise verzichtet werden (Manovich, 2002, S. 32). Beispiele sind hier Bildbearbeitungsprogramme, die automatisch Korrekturen vornehmen und Farben angleichen, filtern usw. oder Webseiten, deren Aufbau sich der Nutzerin oder dem Nutzer anpasst und personalisierte Werbung platziert, welche sich aus dem Browserverhalten ergibt (ebenda).

Zudem geschehen die von den NutzerInnen ausgelösten Tätigkeiten modularisiert (Modularisierung) und sind wie ein Schachtelprinzip unabhängig voneinander, beispielsweise bei der Bearbeitung einer Textdatei, die mit jedem Arbeitsschritt wächst und in die verschiedenste Objekte, wie Fotos und Tabellen, eingefügt und einzeln verändert werden können (Manovich, 2002, S. 30). Dabei lassen sich immer Erweiterungen gestalten, ebenso wie im Internet, dass aus einer Unmenge von Modulen in Form von Webseiten besteht (ebenda).

Zorn argumentiert, die ausgelösten Rechenprozesse geben als Resultat nicht das aus, was an Informationen eingegeben wurde, sondern modifizieren sie auch (Zorn, 2011, S.179). Dies geschieht aufgrund der Übersetzung von Zeichen in Rechenprozesse und zurück in einem Textverarbeitungsprogramm und außerdem bei Manovichs Numerischer Repräsentation und der Modularisierung in Form von Variabilität. Hier wird auch der Unterschied zu analogen Medien sehr deutlich: Variabilität meint die indefinite Form der digitalen Medien, die stetig verändert werden kann, was bei analogen Medien kaum möglich ist. Ist eine Tageszeitung zum Beispiel gedruckt, kann der Verleger sie nicht mehr editieren (Manovich, 2002, S. 36). Im Gegensatz dazu lässt sich der Internetauftritt der Zeitung stetig aktualisieren und mehrfach am Tag mit neuen Artikeln und Nachrichten bestücken.

Schließlich ist das letzte Prinzip aus Manovichs Analyse das der Transkodierung. Es meint die Technisierung von Medien hin zu computerbasierten Daten und ihre Strukturen, deren Organisation für NutzerInnen nicht ohne weiteres ersichtlich ist. Zwar erscheinen auf der visuellen Ebene nachvollziehbare auf Wörter und Sätze basierende Zeichen, doch speisen sich diese aus Algorithmen und Variablen. Deshalb spricht Manovich von „human culture“ und „computer’s own cosmogony“, allgemein auf digitale Medien bezogen von „cultural layer“ und „computer layer“