Formulierungshilfen für Maßnahmenpläne nach der SIS® - Stefanie Hellmann - E-Book

Formulierungshilfen für Maßnahmenpläne nach der SIS® E-Book

Stefanie Hellmann

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Beschreibung

Die Maßnahmenplanung nach der SIS® – für rund die Hälfte der über 14.000 Pflegeeinrichtungen in Deutschland ist das bereits Alltag. Doch die Probleme bleiben: Wie wird die Tagesstruktur/die Maßnahmenplanung individuell gestaltet? Wie passen das Begutachtungsinstrument (BI) und die neuen Qualitätsprüfungs-Richtlinien (QPR) zusammen? Dieses Buch zeigt, wie sich individuell und prüfungssicher formulieren lässt. In der Struktur der SIS® werden Formulierungshilfen entlang der Maßnahmenpläne geboten, mit der SIS® verknüpft und in die Qualitätsbereiche integriert. Entstanden ist ein ideales Nachschlagewerk für Formulierungen. Zugleich zeigt es, wie sich die Vorgaben in einer Tagesstruktur/einem Maßnahmenplan umsetzen lassen. Das gibt Sicherheit im neuen Prüfverfahren sowie im anschließenden Fachgespräch.

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Seitenzahl: 83

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Stefanie Hellmann ist Diplom-Pflegewirtin (FH), Dozentin, Heimleiterin und examinierte Altenpflegerin.

Rosa Rößlein ist Gerontologin (M. Sc.), Diplom-Pflegewirtin (FH), TQM-Auditorin, Mitarbeiterin beim MDK sowie examinierte Altenpflege- und Gesundheits- und Krankenpflegekraft.

»Die Kunst besteht darin, die Tagesstruktur/Maßnahmenplanung prägnant und verständlich zu formulieren. Wir bieten Ihnen deshalb praktikable Formulierungshilfen für die einzelnen Themenfelder der SIS® an.«

STEFANIE HELLMANN, ROSA RÖSSLEIN

pflegebrief

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.de abrufbar.

ISBN 978-3-8426-0831-3 (Print)ISBN 978-3-8426-9045-5 (PDF)ISBN 978-3-8426-9046-2 (EPUB)

© 2020 Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG,Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden. Alle Angaben erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Autoren und des Verlages. Für Änderungen und Fehler, die trotz der sorgfältigen Überprüfung aller Angaben nicht völlig auszuschließen sind, kann keinerlei Verantwortung oder Haftung übernommen werden.

Die im Folgenden verwendeten Personen- und Berufsbezeichnungen stehen immer gleichwertig für beide Geschlechter, auch wenn sie nur in einer Form benannt sind. Ein Markenzeichen kann warenrechtlich geschützt sein, ohne dass dieses besonders gekennzeichnet wurde.

Titelbild: Robert Kneschke - stock.adobe.comCovergestaltung und Reihenlayout: Lichten, Hamburg

Inhalt

Vorwort

1Die neue QPR stationär

1.1Die Ergebnisindikatoren und die Plausibilitätsprüfung

1.2Die prüfungsrelevanten Qualitätsbereiche

1.3Verknüpfungen zwischen QPR stationär, BI und SIS®

1.4Informationsgrundlagen zur Qualitätsbeurteilung

2Die SIS® und ihre Verknüpfung mit dem BI und der neuen QPR stationär

2.1Kognition und Kommunikation

2.2Mobilität und Beweglichkeit

2.3Krankheitsbezogene Anforderungen und Belastungen

2.4Selbstversorgung

2.5Leben in sozialen Beziehungen

2.6Haushaltsführung, Wohnen, Häuslichkeit

3Formulierungshilfen für die Pflegeprozessplanung nach der SIS®, mit BI-Modulen und QPR stationär

3.1SIS®-Themenfeld 1 »Kognition und Kommunikation«

3.1.1Qualitätsbereiche der QPR stationär

3.1.2Formulierungen

3.2SIS®-Themenfeld 2 »Mobilität und Beweglichkeit«

3.2.1Qualitätsbereiche der QPR stationär

3.2.2Formulierungen

3.3SIS®-Themenfeld 3: »Krankheitsbezogene Anforderungen und Belastungen«

3.3.1Qualitätsbereiche der QPR stationär

3.3.2Formulierungen

3.4SIS®-Themenfeld 4: »Selbstversorgung«

3.4.1Qualitätsbereiche der QPR stationär

3.4.2Formulierungen

3.5SIS®-Themenfeld 5: »Leben in sozialen Beziehungen«

3.5.1Qualitätsbereiche der QPR stationär

3.5.2Formulierungen

3.6SIS® Themenfeld 6: »Haushaltsführung, Wohnen, Häuslichkeit«

3.6.1Qualitätsbereiche der QPR stationär

3.6.2Formulierungen

Literatur

Register

Vorwort

Sie arbeiten in Einrichtungen der ambulanten und (teil-) stationären Pflege und sind mit der SIS® bzw. der Maßnahmenplanung vertraut. Vielleicht haben auch Sie von Zeit von Zeit eine große Frage:

Wie und was soll ich erfassen, damit die Tagesstruktur/Maßnahmenplanung die Individualität des Bewohners/Pflegebedürftigen abbildet?

Unsere Antwort: Die Kunst besteht darin, die Tagesstruktur/Maßnahmenplanung prägnant und verständlich zu formulieren. Wir bieten Ihnen deshalb praktikable Formulierungshilfen für die einzelnen Themenfelder der SIS® an. Damit wird es Ihnen künftig leichter fallen, den Bewohner/Pflegebedürftige mit seinen individuellen Facetten abzubilden.

Für stationäre Einrichtungen kommt die Einführung der neuen Qualitätsprüfungs-Richtlinien (QPR) seit dem 1. November 2019 hinzu. Diese gestaltet das System der internen/externen Qualitätssicherung und der Qualitätsdarstellung grundlegend neu. Die ambulanten Pflegedienste und die Tagespflege-Einrichtungen erleben zwar auch neue Qualitätsprüfungen, aber unter anderen Voraussetzungen.

Allen anderen möchten wir hier die QPR stationär mit den Ergebnisindikatoren vorstellen. Wir gehen dabei kurz auf die SIS®, das Begutachtungsinstrument (BI) und ihre Verknüpfung mit der neuen QPR ein. Danach folgen die Formulierungshilfen, die nach den Themenfeldern der SIS® strukturiert sind. Das BI und die neue QPR stationär mit ihren Qualitätsbereichen werden integriert.

Wir möchten Ihnen als Pflegefachkräfte ein Buch an die Hand geben, mit dem Sie sicher und schnell nach den aktuellen Vorgaben eine Tagesstruktur/Maßnahmenplanung umsetzen können.

Bitte vergessen Sie nicht, dass immer die Individualität, die Wünsche und Bedürfnisse jedes einzelnen Menschen zu beachten sind. Unsere Formulierungshilfen verstehen wir als Bespiele, als Anregungen für Ihre Arbeit. Im Umkehrschluss bedeutet das für Sie: Sie müssen diese Formulierungen an die Individualität des einzelnen Bewohners/Pflegebedürftigen, auf seine Lebenswelt und seine Bedürfnisse anzupassen.

Info

Unser Buch gliedert sich in drei Teile:

1.Vorstellung der neuen QPR stationär

2.SIS® und die Verknüpfung mit dem BI und der neuen QPR stationär

3.Formulierungshilfen

1 Die neue QPR stationär

Die neue QPR stationär ist seit dem 1. November 2019 die verbindliche Grundlage zur Prüfung der Qualität in vollstationären Pflegeeinrichtungen einschließlich sogenannter eingestreuter Kurzzeitpflegeplätze sowie in Einrichtungen der solitären Kurzzeitpflege. In bestem »Amtsdeutsch« heißen die neuen QPR »Richtlinien des GKV-Spitzenverbandes für die Qualitätsprüfungen in Pflegeeinrichtungen nach § 114 SGB XI – Vollstationäre Pflege«. Wir belassen es in diesem Buch bei »QPR stationär«.

Das System der internen/externen Qualitätssicherung und der Qualitätsdarstellung ist grundlegend neu gestaltet worden. Seit Oktober 2019 erheben die Einrichtungen halbjährlich intern Qualitätsdaten zur Versorgung ihrer Bewohner, die »Ergebnisindikatoren«. Diese senden sie an die Datenauswertungsstelle (DAS), wo die Daten auf statistische Plausibilität geprüft und ausgewertet werden.

Die DAS vergleicht die Ergebnisindikatoren jeder Einrichtung mit den Daten aller Heime bundesweit. Jede Einrichtung erhält einen Bericht, der darüber informiert, ob sie besser oder schlechter als der Durchschnitt ist und in welchen Bereichen womöglich Verbesserungsbedarf besteht. Dieser Bericht geht auch an den MDK und ist dort Grundlage für die Qualitätsprüfung1.

Info

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind über die neuen QPR stationär zu informieren, darauf vorzubereiten und zu schulen.

Das neue System enthält drei Bausteine (Abb. 1).

Abb. 1: Die drei Bausteine der Qualität.

1.1Die Ergebnisindikatoren und die Plausibilitätsprüfung

Im Rahmen der QPR stationär muss jede stationäre Pflegeeinrichtung im Abstand von sechs Monaten für ihre Bewohner eine »Ergebniserfassung« erheben. Diese Ergebniserfassung ist Grundlage zur Berechnung der Indikatoren zur Beurteilung der Ergebnisqualität in der Pflegeeinrichtung.

Im Mittelpunkt des Indikatorensatzes stehen die Fragen nach der Selbstständigkeit sowie die gesundheitliche Entwicklung des Bewohners. Dabei werden zu ausgewählten Qualitätsaspekten Daten über bestimmte Versorgungssituationen gewonnen. Die stationären Pflegeeinrichtungen können diese Daten zur Ergebnisqualität ebenso für ihr internes Qualitätsmanagement nutzen, denn hier werden Stärken und Schwächen der Versorgung aufgezeigt. Zudem kann die Wirkung von Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung regelmäßig beurteilt werden2

In der Tabelle3 (Tab. 1) geben wir Ihnen einen Überblick über die Qualitätsbereiche und die dazugehörigen Indikatoren, die zweimal im Jahr erhoben werden.

Tab. 1: Die 10 Indikatoren zur Messung der Ergebnisqualität aus drei Qualitätsbereichen

Diese Daten muss jede Einrichtung nun alle sechs Monate erheben und der Datenauswertungsstelle (DAS) übermitteln. Sog. Qualitätskennzahlen (Indikatoren) geben dann an, ob eine Einrichtung im Vergleich zu anderen Einrichtungen besser oder schlechter ist: »Ein Indikator stellt also dabei immer eine Verhältniszahl dar. Erhoben werden zehn Indikatoren aus drei Qualitätsbereichen.«4

BeispielDrei Einrichtungen – ein Durchschnitt

Jede von drei Einrichtungen eines Trägers erhebt den Indikator »Erhaltung der Mobilität«. Eine Einrichtung meldet als Indikatorergebnis: »Bei 80,7 Prozent der versorgten Personen konnte die Mobilität erhalten werden.« Nun melden auch die beiden anderen Einrichtungen ihre Prozentzahlen – und als Durchschnitt aller drei Einrichtungen ergibt sich, dass bei 88,4 Prozent aller Heimbewohner die Mobilität erhalten werden konnte.*

* Vgl. Kiefer G, Kücking M (2018): Neues Qualitätssystem in der stationären Pflege. Im Internet: https://www.mdsev.de/presse/pressemitteilungen/2018/2018-11-21.html

»Die Bewertung der Kennzahlen, d. h. die Zuordnung einer Qualitätsbewertung zu einer Kennzahl erfolgt mit Hilfe von Referenzwerten und einer fünfstufigen Systematik:

1.Ergebnisqualität liegt weit über dem Durchschnitt

2.Ergebnisqualität liegt leicht über dem Durchschnitt

3.Ergebnisqualität liegt nahe beim Durchschnitt

4.Ergebnisqualität liegt leicht unter dem Durchschnitt

5.Ergebnisqualität liegt weit unter dem Durchschnitt«5

1.2Die prüfungsrelevanten Qualitätsbereiche

Bei der externen Qualitätsprüfung findet in der stationären Pflegeeinrichtung wie bisher eine Qualitätsprüfung statt. Doch die Prüfungsinhalte und die Methodik haben sich geändert.

Zur externen Qualitätsprüfung kommen entweder die Qualitätsprüfer des MDK oder der privaten Krankenkassen in die Einrichtung und sprechen u. a. mit ausgewählten Bewohnerinnen und Bewohner. Dazu erfolgt eine Stichprobenauswahl bei neun Bewohnerinnen und Bewohner (stationär), von denen sechs aufgrund der von der Einrichtung gemeldeten Indikatoren ausgewählt werden. Ebenfalls im Rahmen dieser externen Qualitätsprüfung erfolgt eine Plausibilitätskontrolle der Ergebnisse. Das Endergebnis dieser Kontrolle wird auch der Pflegekasse übermittelt. Die ermittelten Daten werden zusammengefasst und aufbereitet. Die aufbereiteten Ergebnisse werden dann im Internet veröffentlicht.

Die Prüfer erheben 24 prüfrelevante Qualitätsaspekte (in sechs Bereichen) (Abb. 2). Die einzelnen Qualitätsaspekte finden sich in den einzelnen Themenfeldern der Formulierungshilfen wieder.

Die Qualitätsbereiche 1–4 erfassen auf der individuellen Ebene die personenbezogene Versorgung. In den Qualitätsbereichen 5 und 6 wird die Einrichtungsebene erfasst.

Die bewohnerbezogenen Aspekte rücken bei der Qualitätsprüfung in den Vordergrund. Die Strukturkriterien treten in den Hintergrund. Die Bewertungsfragen zielen darauf ab, ob für die versorgte Person negative Folgen oder Risiken entstanden sind, die die Einrichtung zu vertreten hat.

Abb. 2: Die sechs Qualitätsbereiche.

Wichtig Negative Folgen

Was unter negativen Folgen zu verstehen ist, ist klar definiert und von zentraler Bedeutung für das Prüfverfahren. Dieser Begriff umfasst Sachverhalte, wie z. B. dass

•die versorgte Person eine gesundheitliche, körperliche Schädigung erlitten hat, die durch das unsachgemäße Handeln eines Mitarbeiters entstanden ist, wie z. B. Entstehung eines Dekubitus infolge fehlender Dekubitusprophylaxe oder eine Wundinfektion wegen Nichteinhaltung von Hygienevorschriften,

•die Versorgung nicht dem Bedarf der versorgten Person entspricht, auch wenn keine sichtbaren gesundheitlichen Nachteile entstanden sind, wie z. B. fehlende Mobilisierung von bettlägerigen Bewohnern oder unzureichende Körperpflege bei unselbstständigen Bewohnern,

•die Versorgung nicht bedürfnisgerecht erfolgt wie z. B. die regelmäßige Missachtung von ausdrücklich geäußerten/dokumentierten Wünschen des Bewohners.*

* QPR stationär, S. 120 ff.

Die Qualitätsprüfung erfolgt grundsätzlich unter Beachtung der Grenzen, die den Einwirkungsmöglichkeiten der Einrichtung und ihrer Mitarbeiter gesteckt sind. Diese Grenzen ergeben sich z. B. durch

•die Bereitschaft der versorgten Person, die Hinweise der Mitarbeiter der Einrichtung anzunehmen,

•die Fähigkeit der versorgten Person, im Rahmen der pflegerischen Unterstützung zu kooperieren,

•die Versorgung durch externe Kooperationspartner,

•unrealistische Erwartungen an die Versorgung.6

1.3Verknüpfungen zwischen QPR stationär, BI und SIS®

Das Begutachtungsinstrument (BI) wirkt sich auf die Gestaltung der QPR stationär und das Prüfverfahren aus. Die Struktur der Qualitätsbereiche der QPR stationär folgt in weiten Teilen der Struktur der Module aus dem Begutachtungsinstrument und spiegelt sich in der SIS® wider. Zudem erfolgt die Zusammenstellung der Personenstichprobe anhand der Kriterien der Module 1 (Mobilität) und 2 (kognitive und kommunikative Fähigkeiten) des BI.

Die Prüfung deckt alle Lebensbereiche der versorgten Person/des Pflegebedürftigen ab (Tab. 2