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Vom schönen Zufall zur bewussten Bildsprache
Mit diesem Buch legen Sie direkt los und lernen Schritt für Schritt die Kunst des Fotografierens. Sie lernen, wie Sie Ihr Motiv in Szene setzen und so Ihre Fotografie gekonnt gestalten. Manfred Görgens erklärt dabei die technischen Grundlagen der Fotografie. So erfahren Sie auch, was Smartphones und viele Kameras automatisch im Hintergrund erledigen und wie Sie ein Foto gezielt nach Ihren Wünschen erstellen. Von verschiedenen Kameratypen und ihren Möglichkeiten über Gestaltungsregeln und praktische Tipps für die Aufnahmen bis hin zur Bearbeitung Ihrer Ergebnisse ist alles dabei.
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Seitenzahl: 533
Veröffentlichungsjahr: 2025
Fotografieren für Dummies
Sollten Ihnen Fotos aus dem Smartphone reichen, müssen Sie ein glücklicher Mensch sein. Bewahren Sie sich dieses Glück und lassen Sie sich von mir nichts ausreden, auch wenn ich im vorliegenden Buch immer mal einen hinterhältigen Versuch in diese Richtung unternehme. Auf jeden Fall möchte ich Ihnen raten, bewusst und nicht beiläufig zwischen ausgewachsener Kamera und Smartphone zu entscheiden.
Abbildung 0.1: Für das Foto meiner Freundin, die ihr Bild von mir mit einem Smartphone aufnimmt, habe ich eine sehr schwere Kamera bemüht.
Es gibt reichlich weitere Argumente für oder gegen das eine oder das andere Werkzeug. Kapitel 6 enthält viel Pro und Contra dazu. Machen Sie sich aber schon mal klar, dass es um weitaus mehr als den einfachen Tausch eines Geräts gegen ein anderes geht.
Sie sehen schon, ich lasse Ihnen nicht alles durchgehen. Und vieles von dem, was ich für unverzichtbar halte, ist alte Schule, erlernt in analoger Zeit und fürs Digitale runderneuert. Ein Kernsatz aus jenen Tagen ist auch, erst mal ein ordentliches Foto zu liefern und nicht schon von Anfang an mit dem Ausputzer zu kalkulieren, also mit dem Bearbeitungsprogramm, das die Macken kaschiert. Da stellt sich Ihnen womöglich die Frage, warum Sie solche Dogmen übernehmen sollten. Gründe kann ich nennen:
Ein Foto mit falscher Belichtung, schlechter Beleuchtung, schwachem Kontrast, überzogenem ISO-Wert, schrägen Linien, zu knappem Ausschnitt, zu viel ungenutzter Bildfläche und was noch alles – lässt sich retten, doch geht das meistens zulasten der Bildqualität. Nachbearbeitung darf aber beheben, was unvermeidbar war, damit ein schönes Motiv trotz einiger Makel zu Ehren gelangt.Fall Sie mit RAW-Dateien arbeiten, die weit mehr Bearbeitungsmöglichkeiten gestatten als JPEGs, müssen Sie auch korrekt belichtete Fotos nachbearbeiten. Schritte wie Schärfen oder Weißabgleich werden (anders als beim JPEG) bei diesem Dateiformat nämlich nicht schon von der Kamera erledigt, sondern gewollt in Ihre Hand gelegt. Das bedeutet, dass Sie ohnehin nach der Aufnahme weitere Zeit investieren müssen. Da ist es nicht wünschenswert, dass Sie auch noch Stunden mit Fehlerkorrekturen verbringen.Nachbearbeitung birgt für passionierte Tüftler die Gefahr, sich im Reich der Möglichkeiten zu verlieren und weit vom Pfad des guten Geschmacks abzukommen. Statt eines aufgewerteten Fotos entsteht dann peinlicher Kitsch. Smartphone-Filter sind der reinste Quälgeist, der Betrachtern bei Überstrapazierung die Lust am Schauen verderben kann.Von Nachbearbeitung in Maßen möchte ich keinesfalls abraten. Gerade aus RAW-Dateien lassen sich Details herausholen, die aus einem guten ein überzeugendes Foto machen. Hinzu kommt, dass manche Fotografen über einen bestimmten Look, eine individuelle Bildbearbeitung also, ihren unverwechselbaren Stil präsentieren. Kein Einwand dagegen.Vor langer Zeit habe ich enorm viele Bücher über Kunst gelesen. In einem stand: »Nulla dies sine linea.« Knorrige Merksätze auf Latein lösen oft Gegenwehr statt Lernbereitschaft aus, sofern sie überhaupt verstanden werden. Deshalb hier die saloppe Quintessenz: Krieg den Popo hoch und tu was. Smartphones animieren erstaunlicherweise zum steten Gebrauch, wobei aber Fotos nur einen kleinen Teil der Nutzung darstellen. Was zählt, sind Beharrlichkeit und der Wille, die eigene Bildsprache zu entwickeln, ob nun mit Smartphone oder Kamera. Steter Gebrauch schult:
Sie werden immer seltener nach den gewünschten Knöpfen und Tasten suchen und irgendwann Ihre Schalter im Schlaf finden.Je mehr die Technik zur Selbstverständlichkeit wird, desto aufmerksamer schauen Sie auf die Bildgestaltung.Ein verpatztes Foto löst bald keine Trübsal mehr aus, sondern nur den Wunsch, es bei einem zweiten Versuch besser zu machen.Jeder bewusst durchgeführte Fotospaziergang beschert – im Unterschied zur Zufallsaufnahme – neue Perspektiven und Pläne, Varianten von Ideen und den Einblick in Zusammenhänge von Themen. Wenn Sie abschließend die Bildergebnisse einer solchen Tour betrachten, sortieren Sie vielleicht nach gut und schlecht, aber entdecken immer auch, wo die erweiterten Chancen und Herausforderungen stecken.Tragen Sie stets ein Notizbuch bei sich – na schön, die Notes auf dem Smartphone tun's auch. Aber bleiben Sie im Austausch mit Ihren Ideen und mit den Orten, die Ideen anstoßen. Schreiben Sie auf, was Ihnen durch den Kopf schießt. Einmal darüber schlafen ist hier nicht die angesagte Regel. Denn am Morgen danach haben sich schon viele brauchbare Ideen in Wohlgefallen aufgelöst. Schlaf ist schließlich der Mechanismus, der das Gehirn zur Ruhe kommen lässt – und damit der Fantasie oft schadet.Das Englische hat seine eigenen Begriffe fürs Muffensausen, dennoch hat sich Angst als Lehnwort in die fremde Sprache eingeschlichen, gerne mit dem Zusatz »German«. Oft genug habe ich das Portfolio eines deutschen Fotografen durchgeschaut und im Vergleich mit dem eines Franzosen, Amerikaners oder Inders festgestellt, dass die German Angst gerne mal auf die Bremse tritt. Ich könnte reihenweise Angsthasen benennen, aber wahrscheinlich werden Sie mehr Gewinn aus ein paar Hinweisen ziehen, wo Sie mal über Ihren Schatten springen sollten. Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen verraten, dass springende Profifotografen vor weitaus höheren Hürden stehen. In der Autorenvita finden Sie eine Anmerkung dazu. Was Amateure betrifft, lässt sich angstgesteuertes Vermeidungsverhalten beispielsweise bei folgenden Übungen überwinden:
Trauen Sie sich, wenigstens einmal im Jahr ein Studio anzumieten und dort etwas zu fotografieren, das immer schon auf Ihrer Wunschliste stand.Legen Sie Ihre Angst vor kompliziert geschalteten Studioblitzen ab.Das Smartphone ist ein Versteck: Es fällt nicht auf, weil es jeder nutzt, leider auch dazu, sich als Gaffer bei Verkehrsunfällen zu betätigen. Mit einer Kamera hingegen setzen Sie sich der Welt aus, lassen Kritik und mitunter auch Ablehnung zu, genießen aber die Gewissheit, den feigen Hinterhalt verlassen zu haben.Menschenaufnahmen faszinieren andere Menschen. Viel eher als Fotos von Sonnenuntergängen und Magnolienblüten sind sie ein Beitrag zum Weltgeschehen und spiegeln Ihre Auseinandersetzung mit fremden und vertrauten Gegebenheiten. Ja, ich weiß, die German Angst: »Hat der nie von Persönlichkeitsrechten gehört?« Doch, habe ich, zu oft sogar. Aber ich habe auch einen fotografischen, einen journalistischen Willen, der sich von Paragraphenreitern nicht abhalten lässt, Gesehenes zumindest zu dokumentieren. Ob es gedruckt wird, habe ich nicht alleine zu entscheiden.Abbildung 0.2: Ihr neues Ziel: deutsch sein und trotzdem Purzelbäume schlagen
Fotografieren für Dummies
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
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1. Auflage 2026© 2026 Wiley-VCH GmbH, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Germany
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Coverfoto: Manfred GörgensKorrektur: Claudia Lötschert
Print ISBN: 978-3-527-72249-5ePub ISBN: 978-3-527-84986-4
Mit einer Reise im Auto auf dem Hippie Trail begann für Manfred Görgens das Abenteuer Fotografie. Gängige Karrieren kamen danach nicht mehr in Betracht, er studierte halbherzig Freie Kunst an der Düsseldorfer Akademie und Indologie in Bochum, nutzte gemäß peniblem Plan die Semesterferien, um alle Länder der Welt zu bereisen (nur ein Viertel ist bisher geschafft), und lernte, dass Qualität meist Quantität übertrifft. Mit dieser Erkenntnis zog er sich auf kleinere Reisegebiete zurück, schrieb Reiseführer für renommierte Verlage, illustrierte einen Bildband über Sri Lanka im Bürgerkrieg, fotografierte für Magazine und arbeitete für die Tageszeitung am Wohnort Wuppertal.
Damaris Kriegs vom Verlag Wiley hat mich bei der Arbeit am Buch kompetent begleitet, vor allem wenn ich mal wieder Details des Reihenkonzepts missachtet hatte. Die Wuppertalerin Daniela Höhmann stand mir bei Illustrationen zur Seite, denn ich war einst zwar mit einer Grafikerin liiert, habe aber nichts über Typografie, Vektorgrafik, Schaubilder und Tabellen begriffen. Daniela steuerte das an Abbildungen bei, was nicht in die Sparte Fotografie fällt. Großer Dank gilt dem Produkt-, Werbe- und Industriefotografen Andreas Marx aus Memmingen, der mit seinen fotografischen Spezialgebieten genau das abdeckt, was ich nur rudimentär kenne. Der Fotografenmeister und Fototechnische Leiter bei der Ausrüstungsfirma Novoflex hatte das sicher nicht immer große Vergnügen, als Erster meine Texte lesen und über sachliche Fehler stolpern zu dürfen. Glücklicherweise hat er mir die kritischen Stellen verraten, damit sie sich gar nicht erst ins gedruckte Buch schlichen. Außerdem versorgte Andreas mich mit Produktfotos aus dem Archiv seines Arbeitgebers – vermuten Sie da bitte keine Schleichwerbung, ich bin einfach nicht der taugliche Mann für Sachfotografie. Schließlich gilt mein Dank dem Wuppertaler Volker Hartung, der das Kapitel über Videos mit dem bedachte, was er »Hartungs Senf« nennt. Einige Clips mit Volkers Beteiligung finden Sie auf Vimeo.
Der Schlusspunkt eines Buchs ist für den Autor nicht das Satzzeichen auf der letzten Seite, sondern der Dialog mit dem Lektorat. Dabei taten sich Hürden bei meiner Bildauswahl auf. Ich bin mit aller Liebe Fotograf von Menschen, Straßenszenen, Reportagen, Tagesereignissen und habe damit über Jahrzehnte einen großen Teil meines Lebensunterhalts bestritten, ohne je in Konflikte zu geraten. Im Fall der »Fotografie für Dummies« kam der Konflikt aber massiv: Aus Furcht vor Verstößen gegen das Recht am eigenen Bild, das im Kunsturheberrechtsgesetz geregelt ist, welches ich in Kapitel 15 ausgiebig behandeln werde, untersagte mir der Verlag jegliches Bildmaterial, zu dem ich keine schriftliche Genehmigung der Abgebildeten vorlegen konnte. Da das Manuskript bereits fertig war, habe ich die Kröte geschluckt, aber diesen nötigen Zusatz erkämpft. Müsste sich die sehr geschätzte Annie Leibovitz auch mit solchen Tücken herumschlagen, wäre sicher auch sie Provinzfotografin geblieben. Beachten Sie also, dass die nun vorliegende Illustration des Buchs nicht mein Ideal spiegelt.
Cover
Titelblatt
Impressum
Über den Autor
Danksagung
Ein nötiger Zusatz
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Über dieses Buch
Konventionen in diesem Buch
Was Sie nicht lesen müssen
Törichte Annahmen über die Leser
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Wie es weitergeht
Teil I: Vom Sehen zum Gesehen-Werden
Kapitel 1: Auge und Kamera
Wie das menschliche Auge funktioniert
Unumstößliches der Optik
Mehr als eine Zutat: Steuerzentrale Gehirn
Der Erlebnisfaktor
Ersatzwerkzeug Objektiv
Steuerzentrale Kamera
Kapitel 2: Einstieg per Automatik
Nur ein Klick zum Bild
Über die tückische Angst vor dem manuellen Betrieb
Über Risiken der Automatik
Aufnahmemodi nutzen
Mythos: No Filter
Kapitel 3: Einen Fokus legen
Motive finden
Vom Umgang mit Vorbildern
Kapitel 4: Den fotografischen Blick entwickeln
Magie des Moments
Farbe und Form
Dynamik, Bewegung, Ruhe
Ausschnitt und Beschränkung
Der Betrachter muss die Botschaft verstehen
Trauen Sie sich, zu experimentieren
Teil II: Ganz in eigener Regie
Kapitel 5: Freund und Feind: das Licht
Jahreszeit, Wetter, Tageszeit
Das Auge schärfen
Licht beurteilen und zähmen
Farbtemperatur und Dramatik
Feinregulierung der Farbe: der Weißabgleich
Kapitel 6: Die wichtigsten Arbeitsgeräte
Smartphone-Fotografie
Kameratypen
Luftige Perspektiven mit der Drohne
Die Palette der Objektive
Der Sensor
Das Speichermedium
Dann ist da noch der Kraftlieferant
Kapitel 7: Das Bildergebnis selbst bestimmen
Gezielt Fokussieren
Das unvermeidliche Dreieck bei der Belichtung
Kapitel 8: Plädoyer für ein Format
Ein Wald und lauter Bäume: allerlei Bildformate
Die Allzweckdatei JPEG
Ungeahnte Weiten mit der RAW-Fotografie
Da war noch was: das TIFF
Ein paar Worte noch zu HDR
Teil III: Bearbeiten, beschriften, archivieren
Kapitel 9: Die gute alte Zeit unter der Lupe
Die analoge Aufnahme
Entwicklung und Pflege der Negative
Freuden und Schrecken der Dunkelkammer
Kapitel 10: Software für jeden Wunsch
Welche Programme Ihnen begegnen
Lightroom – die Arbeit mit einem Flaggschiff
Kapitel 11: Sichten, beurteilen, handeln
Harter Umgang mit dem Ausschuss
Die Metadaten meistern
Sicherheitskopien anlegen
Kapitel 12: Das ausgedruckte Bild
Besondere Wirkung und Wertschätzung des Drucks
Treffen Sie Vorbereitungen
In fremde Händen geben oder selbst ausdrucken
Teil IV: Königsdisziplinen
Kapitel 13: Was der Blitz ermöglicht
Neuland per Systemblitz
Der Einsatz von Studioblitzen
Kapitel 14: Die Wahl zwischen drinnen und draußen
Locations finden und ihre Möglichkeiten nutzen
Der Weg ins Studio
Kapitel 15: Die Arbeit mit Menschen
Das Porträt
Der Mensch auf der Bühne
Ab nach draußen: Street Photography
Zwischen Schnappschuss und gestelltem Bild
Die Model Release und einige Rechtsfragen
Letzter Schliff: die Retusche
Teil V: Der Top-Ten-Teil
Kapitel 16: Zehn Mal hilfreiches Zubehör
Die Kameratasche
Gurt ist ein Muss
Reflektor schadet nie
Regenschutz und Reinigungsset
Die Graukarte
Fernauslöser kann nützlich sein
Filter – braucht man das noch?
Ein externer Belichtungsmesser kann mehr
Einbein- und Dreibeinstativ
Zubehör für die Datenübertragung
Kapitel 17: Zehn erste Schritte zum Video
Anfangs lieber knapp: die Ausrüstung
Automatik und Grundeinstellungen
Die Auflösung
Über Kinostandard und Bildraten
Komplizierte Wahl der Verschlusszeit
Auf dem Weg zum Cinematic Look
Zeitlupe, Zeitraffer und Slow Shutter
Das alles geht auch mit dem Smartphone
Drei Sätze zum Ton
Die Videobearbeitung
Kapitel 18: Zehn Wege, einen Teil des Hobbys zu finanzieren
Tummelplatz Social Media
E-Commerce-Plattformen
Einen Onlineshop aufbauen
Chancen bei der Tageszeitung
Für Vereine arbeiten
Aufstieg in die Oberliga: Tätigkeit für Unternehmen
Sonderfall Hochzeitsfotografie
Ein Studio betreiben
Das eigene Fotobuch
Die VG Bild-Kunst
Abbildungsverzeichnis
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
Schummelseite
Abbildung 0.1: Für das Foto meiner Freundin, die ihr Bild von mir...
Abbildung 0.2: Ihr neues Ziel: deutsch sein und trotzdem Purzelbä...
Kapitel 1
Abbildung 1.1: Für das Sehen relevante Teile des Auges, Bild: Daniela Höhmann, W...
Abbildung 1.2: Additive Farbmischung, Bild: Daniela Höhmann, Wuppertal
Abbildung 1.3: Lichtbrechung beim Übergang von Wasser zu Luft, Bild: Daniela Höh...
Abbildung 1.4: Konvexe und konkave Linse, Bild: Daniela Höhmann, Wuppertal
Abbildung 1.5: Das gespiegelte Porträt belegt deutliche Unterschi...
Abbildung 1.6: Mischlicht an einer Schwebebahnstation
Abbildung 1.7: Kathedrale von Bourges (ohne Kontrastausgleich)
Abbildung 1.8: Kathedrale von Bourges (mit Kontrastausgleich)
Kapitel 2
Abbildung 2.1: Der klassische Fotoautomat
Abbildung 2.2: Ungünstige Haltung des Smartphones
Abbildung 2.3: Die Aufnahme mit dem Tablet ist umständlich, die integrierte Kame...
Abbildung 2.4: So hält ein Profi die Kamera, um Stabilität zu erreichen. Der lin...
Abbildung 2.5: Der Schiffsfriedhof im bretonischen Lanester wirkt gespenstisch m...
Abbildung 2.6: Nur ein Anheben der Belichtung und der Umstieg vom Weißabgleich d...
Kapitel 3
Abbildung 3.1: Direkt vor meiner Haustür spielt die italienische Gemeinde Wupper...
Abbildung 3.2: Château Biron: Das alte Schloss ergibt die Kulisse für ein fröhli...
Abbildung 3.3: Diese Kölner Demonstration gegen Wahlbetrug im Iran hatte welt- u...
Abbildung 3.4: Der Bartträger als waschechter Seebär
Abbildung 3.5: Detailaufnahmen aus ungewöhnlicher Perspektive runden die Reporta...
Abbildung 3.6: Nah am Geschehen sollte es sein. Dass die Bewegung nach links ver...
Abbildung 3.7: Giraffen im Zoo de la Flèche
Abbildung 3.8: Winterstimmung im Bergischen Land
Abbildung 3.9: Kölner Dom: der rastende Besucher verdeutlicht die Dimensionen de...
Abbildung 3.10: Vegane Schokolade auf einem Metalltisch
Abbildung 3.11: Die einen sehen es selbst, die anderen erst dann...
Kapitel 4
Abbildung 4.1: In den Mund gelegt
Abbildung 4.2: Farben und Formen im Fluss
Abbildung 4.3: Die Sonne wirft diagonale Schatten auf den Platz vor dem venezian...
Abbildung 4.4: Ein ultraschneller Studioblitz fängt die Tropfen im Flug.
Abbildung 4.5: Markt in Prag: Auch wenn das Bild schön anzuschauen ist, habe nic...
Abbildung 4.6: Das Augenpaar
Abbildung 4.7: Sonne im Rücken des Fotografen muss nicht sein. Au...
Abbildung 4.8: Mittagszeit ist auch die Stunde der Siesta, bestens geeignet, um ...
Kapitel 5
Abbildung 5.1: Golden erstrahlen die vereisten Weidenzweige im Gegenlicht der un...
Abbildung 5.2: Hier steht die Sonne im Rücken der Häuserzeile von Lagos an der p...
Abbildung 5.3: Nachdem der automatische Weißabgleich ein viel zu warmes Foto erg...
Abbildung 5.4: Arbeitet man mit einem JPEG, bleibt nach mehreren Fehlversuchen n...
Abbildung 5.5: Das Licht als Helfer: Die sonnenabgewandte Fassade hebt sich gut ...
Abbildung 5.6: Die Gemälde von Giorgio de Chirico gaben den Impuls für diese Auf...
Abbildung 5.7: Gedenkhalle an gefallene Marinesoldaten, Pointe St-Mathieu, Breta...
Kapitel 6
Abbildung 6.1: Mit ihren vielfältigen Möglichkeiten stimulieren S...
Abbildung 6.2: Analoge Fotografien auf dem Souvenirmarkt im südfranzösischen Arl...
Abbildung 6.3: Funktionsweise einer Spiegelreflexkamera: Durch das Objektiv (1) ...
Abbildung 6.4: So arbeiten Schlitz- und Zentralverschluss, Bild: Daniela Höhmann...
Abbildung 6.5: Live-View beim Pressetermin. Problematisch bei solchem Dauerbetri...
Abbildung 6.6: Bajonettanschluss der Hasselblad X1D II, Bild: Andreas Marx, Memm...
Abbildung 6.7: Bauweise des Reflex-Nikkors: Licht fällt durch die Frontlinse (M)...
Abbildung 6.8: MTF-Diagramm eines Sigma-Objektivs, Bild: Daniela Höhmann, Wupper...
Abbildung 6.9: Ist die Gegenlichtblende falsch berechnet, ergibt das eine massiv...
Abbildung 6.10: Sensorgrößen im Vergleich, Bild: Daniela Höhm...
Abbildung 6.11: Farbverteilung bei einem Bayer-Filter, Bild: Daniela Höhmann, Wu...
Kapitel 7
Abbildung 7.1: Die Schärfe wurde manuell auf den Fotografen gestellt, dessen Mot...
Abbildung 7.2: Menüpunkte für den Autofokus: Messfeldsteuerung (oben) und Modus,...
Abbildung 7.3: Der Blitz friert einen Augenblick im Bewegungsfluss der Tänzerin ...
Abbildung 7.4: Novoflex Einstellschlitten CASTEL-M mit Fokusrad und Rasterungen,...
Abbildung 7.5: Novoflex Automatik Balgengerät BAL-FUX, Bild: Andreas Marx, Memmi...
Abbildung 7.6: Ein Histogramm zeigt die Helligkeitsverteilung eines Fotos von du...
Abbildung 7.7: Einfache Belichtungsmesser mit eingeschränktem Funktionsumfang er...
Abbildung 7.8: Das Porträt, aufgenommen mit einem 105 mm f/1,4 Objektiv, lebt vo...
Abbildung 7.9: Die Abhängigkeiten der Belichtungsparameter im Übe...
Abbildung 7.10: Nächtliche Rauch- und Nebelschwaden, hier über dem Dorf Paray-le...
Kapitel 8
Abbildung 8.1: In einem Drop-down-Menü listet das Bildbearbeitungsprogramm (hier...
Abbildung 8.2: Pixel- (links) gegenüber Vektordatei (rechts), Bild: Daniela Höhm...
Abbildung 8.3: Ein hinterlegtes Raster zeigt auf dem Bildschirm den Alphakanal a...
Abbildung 8.4: Ausschnitt aus den IPTC- (links) und EXIF-Daten (rechts), die Lig...
Abbildung 8.5: Wahrnehmbare Farben (LAB) und Umfang der Farbräume sRGB, Adobe RG...
Abbildung 8.6: Lightroom zeigt eine individuell erweiterbare Liste von Voreinste...
Kapitel 9
Abbildung 9.1: Fotografische Memoiren aus analoger Zeit
Abbildung 9.2: Ein Duplex erscheint oft eleganter als ein Schwarz-Weiß-Bild.
Abbildung 9.3: Negativstreifen in Pergaminhüllen
Abbildung 9.4: Kontaktabzug eines Negativfilms
Kapitel 10
Abbildung 10.1: Trägt die Dame im Originalbild einen gelben Hut ...
Abbildung 10.2: … so lässt sich durch einfaches Betätigen eines ...
Abbildung 10.3: Das Foto von »natürlichem Viagra« in der Altstadt von Amalfi bes...
Abbildung 10.4: Das Foto ist geradegerückt, der Ausschnitt knapper gesetzt, die ...
Abbildung 10.5: Auswahl an Werkzeugen des Bearbeitungsprogramms Photoshop, Bild:...
Abbildung 10.6: ACDSee in einer Version für das Smartphone, Bild: Daniela Höhman...
Abbildung 10.7: Werkzeuge unter GIMP, Bild: Daniela Höhmann, Wuppertal, unter Ve...
Abbildung 10.8: Eine RAW-Datei Out of Cam sieht etwa so aus: flau, ungeschärft, ...
Abbildung 10.9: Manuelle Eingriffe bringen das Bild in die Richt...
Abbildung 10.10: Szene vor dem Rathaus im polnischen Klodzko. Gegenlicht besitzt...
Abbildung 10.11: Schwarz-Weiß oder Farbe? Viele Nutzer von Instagram stellen ihr...
Abbildung 10.12: Beide Varianten besitzen ihre eigenen Anforderungen, aber auch ...
Kapitel 11
Abbildung 11.1: Nehmen Sie sich ein Beispiel: Auch wenn Zigarett...
Abbildung 11.2: Nicht immer leicht: Die Tram am Prager Wenzelsplatz offenbart in...
Abbildung 11.3: Die Nahsicht hebt die leuchtende Farbe gegen das düstere Wetter ...
Abbildung 11.4: Im Eingabefeld von Lightroom erscheinen hier bereits einige Stic...
Kapitel 12
Abbildung 12.1: In Lightroom kann per Klick auf den Button in der unteren Bildle...
Abbildung 12.2: Einige wählbare Einstellungen in den Druckoptionen von Lightroom...
Kapitel 13
Abbildung 13.1: Aus der Ära des Wirtschaftswunders stammt dieser Aufsteckblitz m...
Abbildung 13.2: Ohne Aufhellblitz nicht zu meistern: Der hohe Kontrast zwischen ...
Abbildung 13.3: Leichte, aber stabile Lampenstative der Firma Hedler in diversen...
Abbildung 13.4: Als Aufmacherbild eines Artikels über den Polizeifotografen und ...
Abbildung 13.5: Reflexschirm mit silberner Innenbespannung der Firma Hedler, Bil...
Abbildung 13.6: Klappenrahmen von Hedler, Bild: Andreas Marx, Memmingen
Abbildung 13.7: Spotvorsatz von Hedler, Bild: Andreas Marx, Memmingen
Kapitel 14
Abbildung 14.1: Noch ist dieses Eisengerüst nur der traurige Rest eines pompösen...
Abbildung 14.2: Die Landschaft der Grande Brière ist wunderschön, kann auf Fotos...
Abbildung 14.3: Venedig im Winter. In der Dämmerung offenbaren sich Motive in de...
Abbildung 14.4: Picknick an einem Sommertag mit den Musikern Fabiàn Carbone, Jul...
Abbildung 14.5: Nachtaufnahmen aus der Hand sind möglich, wenn Teile des Motivs ...
Abbildung 14.6: Amerikanische Nacht bei Regen, gegen den sich die Menschen mit P...
Abbildung 14.7: In Skizze A liegen das blaue Objekt im Vordergrund und das rote ...
Abbildung 14.8: Der Heizkörper, durch Bildbearbeitung ein wenig ...
Abbildung 14.9: Im stockfinsteren Weinkeller bei wanderndem Tasc...
Kapitel 15
Abbildung 15.1: Die herausgestreckte Zunge und die gequetschte Nase hinter einer...
Abbildung 15.2: Die lachende Seite eines Münchner Fotohändlers
Abbildung 15.3: Der Kabarettist Hagen Rether auf der Bühne der Stadthalle Wupper...
Abbildung 15.4: Über Obdachlose soll ein Artikel erscheinen. Auch wenn scheinbar...
Abbildung 15.5: Oft reicht der Hinweis, dass eine Person anwesend ist.
Abbildung 15.6: Man nehme: drei zum Scherz bereite Models, einen Schattenbereich...
Abbildung 15.7: Beispiel einer Model Release, Seite 1, Quelle:
Abbildung 15.8: Beispiel einer Model Release, Seite 2, Quelle:
Kapitel 16
Abbildung 16.1: Bewusst enthält dieses Foto viel störendes Beiwerk, um zu demons...
Abbildung 16.2: Grau- und Weißkartenset Zebra Family von Novoflex, Bild: Andreas...
Kapitel 17
Abbildung 17.1: Ein kleines Team ist erforderlich, um das Brautp...
Cover
Titelblatt
Impressum
Über den Autor
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Fangen Sie an zu lesen
Abbildungsverzeichnis
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
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Ein verstorbener Freund, der sich einst mit Fotos aus der Bürgerkriegszeit in Nicaragua einen Namen gemacht hat, hinterließ mir einen denkwürdigen Satz: »Du fotografierst wie ein Schreiber, du schreibst wie ein Fotograf.« Das irritierte mich insofern, als ich in meinem Berufsleben Schreiber und Fotografen als unterschiedliche Charaktere erfahren hatte. Um es kurz zu machen: Allzu vielen Fotografen, gerade den Profis, fehlt nach meinem Empfinden die Kollegialität. So stelle ich mir – gemäß dem Urteil meines Freundes – mein berufliches Dasein oft als Dualität vor, in der ein verträglicher, auf Teamfähigkeit bedachter Mensch unablässig mit einem betont ehrgeizigen Egoisten streitet.
Tatsächlich glaube ich, dass Fotografen, denen der selbstverliebte Biss fehlt, nicht zu mehr gelangen als zu gefälligen Dekobildern. Ich kann damit falsch liegen. Aber selbst in meinen späteren Jahren, als ich im Ringen um Gruppenerfahrungen auch mal an Workshops, Gemeinschaftsausstellungen oder Fotografenstammtischen teilnahm, meinte ich, Bestätigung für meine Auffassung zu finden: Diejenigen aus den Gruppen, deren Bilder herausstachen, hielten immer auch gern mit ihren Rezepturen hinterm Berg, neigten zu destruktiver Kritik und zur Eigenbrötelei.
Vielleicht behagt es Ihnen gar nicht, wenn Sie sich über die ernsthafte Auseinandersetzung mit einem Hobby, das erbaulich sein soll, ausgerechnet solchen belastenden Charakterfragen ausgesetzt sehen. Letztlich handelt es sich bei dieser Analyse ja auch nur um mein Konstrukt, das ohne Beweis bleiben wird. Aber ich stehe dazu, dass Fotografie Haltung, Willensstärke, Durchsetzungsvermögen und Zielstrebigkeit verlangt, um mehr zu sein als ein beiläufiges Sammeln von Bildern. Mehr auch als das Beherrschen technischer Finessen.
Dieses Buch wird sich mit beidem beschäftigen: mit dem Wesen der Fotografie und dem Wesen des Fotografen, weil nach meinem Verständnis Technik ohne Seele nicht zu bedeutungsvollen Bildern führt. Sie dürfen aber sehr wohl auch als Zaungast einfach nur mitlesen, hier und da wissenswerte Details aufschnappen und sich kopfschüttelnd über Knipser amüsieren, die vor allem eines nicht sein wollen: Knipser.
Ein neues Smartphone liegt vor Ihnen, und was Ihnen jetzt die geringste Freude bereiten würde, wäre eine 264 Seiten starke Gebrauchsanleitung in versaubeutelter Übersetzung aus dem Mandarin: »Wenn vorn abgedeckelt hält scharf, dann hinten möglich unfließend macht nichts.« Aber selbst tadellos formulierte Handbücher ermüden. Allein aus dem Spieltrieb heraus wollen Sie ja probieren, nicht studieren. Heutige Kameras und Smartphones nehmen darauf Rücksicht, sie bieten eine Vielzahl an Funktionen, die sich intuitiv erschließen oder gar für automatisch gesteuerte Abläufe sorgen.
Auf dieser Grundlage dürfen Sie nun in das vorliegende Buch eintauchen. Es geht einen Weg, der Ihnen ungewöhnlich erscheinen wird. Denn statt mit Blende, Belichtungszeit, Bildrauschen und Brennweiten einzusteigen – Sie haben es gemerkt: jedes dieser Substantive beginnt mit B –, starten Sie bei A wie Automatik, Anfängerfehler, Aufnahmemodus und Autofokus. Ich möchte Ihnen die Fotografie nämlich so nahebringen, wie ich es – im krassen Unterschied zu meinen alten Gymnasiallehrern – auch mit einer Sprache machen würde: Erst mal reden, der Rest stellt sich von alleine ein.
Damit Sie schon mal Vorfreude auf das entwickeln, was sich von alleine einstellt, gebe ich hier ein paar Stichworte und füge hinzu, dass Sie mit der Lektüre an jeder Stelle des Buchs beginnen können:
Lernen Sie, was natürliche Gesetze der Optik mit Technik verbindet und was sie trennt.
Ihre ersten Schritte gehen Sie mit der Automatik Ihrer Kamera.
Machen Sie sich klar, an welchen Sparten der Fotografie Sie die meiste Freude haben.
Fotografie ist die Auseinandersetzung mit dem Augenblick. Lernen Sie die Elemente kennen, die den besonderen Moment ausmachen.
Befassen Sie sich mit den Aspekten des Lichts, denn aus diesem Element gewinnen Sie Ihre Bilder.
Um Licht einzufangen, benötigen Sie Arbeitsgeräte. Erwerben Sie Kenntnisse über diese Werkzeuge.
Beschäftigen Sie sich mit den Steuerelementen einer Kamera und wechseln Sie vom automatischen zum manuellen Betrieb.
Lernen Sie Vor- und Nachteile diverser Dateiformate kennen.
Werfen Sie einen Blick zurück auf die analoge Zeit, als mit Film und Fotopapier gearbeitet wurde.
Verschaffen Sie sich einen Überblick über Bildbearbeitungsprogramme und lernen Sie, mit ihnen auch Ihr Archiv zu ordnen.
Bereiten Sie Fotos für den Druck vor.
Schließen Sie erste Bekanntschaft mit den vielfältigen Möglichkeiten der Blitztechnik.
Befassen Sie sich mit der Vielfalt an Orten, die Kulisse Ihrer Fotos sein können.
Erfahren Sie, inwiefern Fotos von Menschen mehr als pure Abbilder sind.
Fotografie besitzt die erstaunliche Qualität, dass sie sich komplett auf den gestalterischen wie auf den technischen Aspekt reduzieren lässt. Während Sie selbst möglicherweise rundum zufrieden damit sind, wenn Sie sich nur dem einen oder dem anderen Aspekt widmen, so hat das wahrscheinlich keine Gültigkeit für die Betrachter Ihrer Fotos. Schließlich werden Sie kaum jemanden mit Belichtungsreihen von Dachziegeln begeistern können, ebenso nicht mit kreativen Erdmännchenfotos, auf denen die kleinen Racker mit dem Dunkel ihres Höhleneingangs verschmelzen. Anfangs werden Ihnen die Automatik und trickreiche Filter dazu verhelfen, jedes Schlamassel auszubügeln. Damit Sie aber nicht dauerhaft Untertan der Kamera und ihrer Launen bleiben und überhaupt verstehen, was dieser Apparat treibt, werden Sie mit diesem Buch lernen, die vielen Knöpfe und Menüpunkte der Kamera gezielt in Ihrem Sinne einzusetzen.
Mein Bestreben war es, einen Fachbegriff bei seiner ersten Verwendung kursiv zu setzen. Falls Sie also planlos durch dieses Buch stöbern und auf Kursiva treffen, dürfen Sie annehmen, dass in vorausgegangenen Kapiteln noch nichts zu dem jeweiligen Thema gesagt wurde. Aber auch über das Stichwortverzeichnis im Anhang werden Sie die relevanten Erläuterungen zu wesentlichen und weniger bedeutenden Aspekten der Fotografie finden. Das Wissensgebiet ist insofern komplex, als ein Teilbereich der Fotografie oft undurchsichtig oder gar unverständlich bleibt, wenn Ihnen nicht zugleich andere Facetten geläufig sind. Sehr wahrscheinlich werden Sie deshalb immer mal vor- und zurückblättern müssen, um Details nochmals zu vertiefen. Letztlich können Sie sich immer auch auf eine Ruheinsel zurückziehen, nämlich auf die hervorragenden automatischen Abläufe heutiger Kameras.
Da schon die Rede von der rettenden Automatik war, werden Sie verstehen, dass Sie allerlei Zusatzinformationen, die in gesonderten Boxen erscheinen, auch gänzlich ignorieren können. Zum Foto selbst tragen sie nämlich nichts oder wenig bei, sie sollen nur dazu verhelfen, bei Bedarf eine höhere Perspektive einnehmen zu können, sozusagen die des Besserwissers.
Bei meinen ersten Büchern war ich sehr darum bemüht, mir vorzustellen, wer sie wohl lesen würde, weil ich dachte, dass aus einer Verbundenheit mit der Kundschaft ein besserer Service erwächst. Das stellte sich als Irrtum heraus, wobei ich ergänzen muss, dass es sich um Reiseführer handelte. Reisende Menschen sind keine homogene Zielgruppe, sondern eine extrem bunte Mischung mit so vielfältigen Wünschen, dass ein Autor immer mal am Ziel vorbeischießen muss. Eine solche Erfahrung machte ich auch bei der Tageszeitung, dort mit dem Unterschied, dass ich viele Leser persönlich kennenlernen durfte, ihr Verständnis wie auch ihre Missverständnisse hautnah erfahren sollte. Die Lehre daraus war, mir kein Bild mehr von Lesern zu machen.
Ich gehe einfach davon aus, dass Sie schöne Fotos haben wollen, dass Sie selbst entscheiden möchten, was Sie als schön ansehen, und dass Ihnen daran gelegen ist, nicht wie der Ochs vorm Berg zu stehen, wenn Sie Ihr Smartphone oder Ihre Kamera zur Hand nehmen.
In Teil I des Buchs werden Sie sich mit optischen Grundlagen und fotografischen Zielen, mit Bildgestaltung und Motivfindung beschäftigen und sich in technischer Hinsicht auf automatische Vorgänge Ihrer Ausrüstung stützen. Um technische Hintergründe und die manuelle Bedienung Ihrer Kamera geht es in Teil II, bevor Sie sich in Teil III um die Nachbearbeitung Ihrer Fotos kümmern. Zusatzaspekte wie die Blitztechnik, mit der Sie unabhängig von vorhandenem Licht werden und eigene Akzente setzen können, kommen in Teil IV zur Sprache. Zuletzt geht es um die Top-Ten in den Bereichen Zusatzausrüstung, Video und Bildvermarktung.
Für Dummies-Bücher stellen den Autoren eine ganze Palette von Symbolen zur Wahl, die aber der Übersichtlichkeit wegen nicht alle ausgeschöpft werden sollen. Meine Entscheidung fiel für folgende Symbole, von denen ich einige nur selten verwende:
Es gibt immer diese Dinge, die im Fließtext keinen Anker finden oder die den Erzählfluss jäh unterbrechen, die aber doch zumindest knapp erläutert werden müssen, damit sie Ihnen einleuchten. An solchen Stellen springt der Techniker ein und verrät mal eben, um was es geht.
Störfaktor sind aber auch die kleinen Kniffe, die Profis fast automatisch anwenden, um sich aus einer Not zu helfen oder die Not gar nicht erst entstehen zu lassen. An solchen Stellen tippt Ihnen der Tipp mal eben auf die Schulter und sagt Ihnen, welchen Trumpf der Könner jetzt aus dem Ärmel ziehen würde.
Zu jeder Schule gehört die Hausaufgabe. Die sollen Sie aber ohne Noten absolvieren und sich nicht zu häufig damit plagen. Deshalb erscheinen im Buch nur wenige Aufgaben – hoffentlich auch solche, die Ihnen Freude bereiten.
Fallstricke besitzen die üble Eigenschaft, einem Menschen (und Fotografen) schöne Stunden des Lebens zu versalzen. Seien Sie zumindest gewarnt.
Ich kann es nicht lassen und erzähle immer mal gerne aus dem Leben, auch in der Hoffnung, dass darin Lehrreiches steckt. Manche Erlebnisse, auch oder besonders die anderer Personen, sind so lehrreich, dass sie als Anekdote eine Sonderposition verdienen. Ich verspreche aber, dass ich es damit nicht übertreibe.
Und jetzt gleich mal los. Nehmen Sie Ihre Kamera oder Ihr Smartphone, stecken Sie dieses Buch in die Tasche und ziehen Sie hinaus an den Ort, der Ihnen verheißungsvoll erscheinen will. Dort angekommen, suchen Sie im Register des Buchs nach drei Begriffen, die Sie spontan ansprechen. Der modulare Aufbau der Dummies-Reihe gestattet es, dass Sie mit großer Wahrscheinlichkeit zumindest unter einem der drei Begriffe einen Einstieg finden und sich die erste fotografische Aufgabe stellen können. Ein Beispiel? Aber sicher: Hochformat und Querformat. Experimentieren Sie da, wo Sie jetzt sind, mit den Möglichkeiten dieser beiden Varianten. Eine sinnvolle Übung, denn es hat sich mit der Handyfotografie eine nicht immer zuträgliche Gewohnheit eingeschlichen: Es wird notorisch hochkant fotografiert, auch wenn ein Querformat die Szene eindrücklicher vermitteln würde. Probieren Sie es aus.
Teil I
IN DIESEM TEIL …
Dieser Teil des Buchs setzt darauf, dass Ihr Aufnahmegerät einwandfrei funktioniert, sodass Sie sich kaum mit Technik befassen müssen.Dafür können Sie sich intensiv mit Fragen der Motivwahl, der Bildgestaltung, des fotografischen Profils und des Sehens auseinandersetzen.Es geht außerdem um das menschliche Auge und darum, was es kann und inwiefern es sich von Kamerasystemen unterscheidet.Sie erfahren, was fotografisches Sehen ist und warum die beste Kamera immer die ist, die Sie dabei haben.