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Der Stammbaum der Elfen Ein weiteres großes Erlebnis auf Nox erwartet die drei Freunde Zelda, Arthur und Pascal. Zu Hause aber, auf der Erde, gab es zunächst einigen Ärger zu überstehen, da sie von ihrer letzten, nicht angemeldeten Reise nach Nox zu spät zurückgekommen waren. Verdruss bei den Eltern, Abbruch ihres Geologie-Studium aufgrund ihrer Versäumnisse … Nun aber ist alles gut, sie sind bereit, erneut aufzubrechen, selbstverständlich mit dem Portstein. Da sich nach ihrer Mondsilbertaufe beim letzten Aufenthalt so manches bei ihnen änderte, wollen sie klären, was es damit für eine Bewandtnis hat. Auf Nox treffen sie sich mit Freundin Sally und auch mit Hecuba, der Königin im Land Vive. Im Mittelpunkt dieses Aufenthalts steht die Reise mit einem Schiff zum Stammbaum der Elfen inmitten eines riesigen Ozeans. Auf diesem Baum - unermesslich groß - leben die Baumelfen. Und dort, auf dem Baum, findet eine Zeremonie statt im Beisein aller Elfenköniginnen und -könige, der Hohepriesterin sowie der Mondgöttin Emune. Diese Zeremonie dient dem Zweck, allen Völkern, Menschen, Elfen, Dingen … auf Nox frische Magie zu bringen. Ganz nebenbei lernen Zelda und Sally mit Flügeln, über die sie seit der Mondsilbertaufe verfügen, auch das Fliegen. Schließlich sei verraten, dass der Autor ganz dezent erotische Anklänge einfließen lässt. Das erscheint insofern angebracht, da sich Elfenweibchen ganz natürlich, wie die Natur sie geschaffen hat, im Alltag bewegen. Eine locker und leicht geschriebene Fantasy-Geschichte aus dem Elfenreich, geeignet für Leser bis etwa 14 Jahren.
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Seitenzahl: 154
Veröffentlichungsjahr: 2021
Dieser Band ist gewidmet
einerseits meiner Großtante Helga Krannich, weil sie mich stets so liebevoll unterstützt, mich in puncto Schreiben ermuntert und mir gut zuredet – und für meine Bücher auch immer ein bisschen Werbung betreibt. Sie ist wirklich eine ganz Liebe und Nette und die beste Schwester meiner Oma.
Andrerseits widme ich diesen Band auch meiner Großtante Margitta ›Gitta‹ Greunke. Sie hat eine gute lustige Art an sich und verbreitet stets gute Stimmung. Zudem ist auch sie eine sehr angenehme Schwester meiner Großmutter. Vor allem hat sie immer ein offenes Ohr für mich, man kann sich wunderbar mit ihr unterhalten.
Danke.
Sven Icy Kuschmitz
Fremde Welt Nox
Band III
Der Stammbaum der Elfen
© 2021 Sven Icy Kuschmitz
https://fremdeweltnox.de
Umschlagillustration: Isabell Schmidt-Egner
Text: professionell lektoriert; für den Inhalt zeichnet ausschließlich der Autor verantwortlich.
Verlag & Druck:
tredition GmbH, Halenreie 40–44 22359 Hamburg
ISBN
Paperback 978-3-347-27317-7
Hardcover 978-3-347-27318-4
e-Book 978-3-347-27319-1
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.
Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Inhalt
Es gab nur Ärger
Auf nach Nox
Die neuen Fähigkeiten
Vorbereitung für die Fahrt
Die Fahrt zum Stammbaum von Nox
Die Ankunft am Baum
Unverhofftes Wiedersehen
Zyltas und Lias Hochzeit
Der Schwangerschaftstrank
Vor der Zeremonie
Die Zeremonie
Das Schiff wird beladen
Die Rückfahrt
Der Trank für Sallys Kusine
Wein für Zeldas Mutter
Kleine Begriffserklärung
Es gab nur Ärger
Es ist Ostern auf der Erde. Zelda ist gerade damit beschäftigt, draußen im Garten ein paar Ostereier und Geschenke für ihre Eltern zu verstecken. Es ist ein Versuch, mit der Verärgerung ihrer Eltern umzugehen und auch damit, was andere Leute in der Stadt über sie und ihre Freunde denken und reden. Manche halten die drei für verrückt oder haben sogar Angst vor ihnen. Zelda aber hat doch mit ihrer Magie bewiesen, dass dies etwas Besonderes ist, doch glauben die meisten wohl, das wäre nur fauler Zauber.
Auf jeden Fall haben sich die Freunde einen Namen gemacht, indem sie zum Beispiel die Gefühle und Schmerzen von Pflanzen erspüren können.
Sie hatten auch Ärger mit der Universität bekommen, weil sie zwei Monate zu spät von Nox zurückgereist waren. Daraufhin brachen sie ihr Geologiestudium ab, denn Verspätungen dieser Art würden wahrscheinlich des Öfteren noch vorkommen – sie wollten schließlich häufiger nach Nox reisen.
Diese Veränderung in der Lebensplanung hat die Freunde aber nicht weiter gestört. Denn dank des von Nox mitgebrachten Geldes haben sie zu Hause Millionen von Euro durch den Verkauf der Münzen erzielt. Solches Geld gibt es hier nicht – echte Gold- und Silbermünzen. Einige dieser Kostbarkeiten dienen nun der Forschung, denn man möchte herausbekommen, wie alt das Metall ist und wo genau es vorkommt.
Doch wer sind denn nun diese Freunde, werdet ihr euch fragen. Da ist zunächst Zelda, eine junge Frau mit blondem Haar; seit ihrer ersten Reise nach Nox kann sie ihre Gedanken dazu benutzen, Dinge zum Schweben zu bringen und noch vieles mehr. Der zweite und dritte im Bunde sind Pascal und Arthur.
Zelda hat mittlerweile alle Geschenke gut versteckt; sie holt ihre Eltern und bittet diese, mit der Suche zu beginnen. „Mama, da ist es kalt …“ und „Vati, da wird’s allmählich warm …“ , sind ihre Tipps. Nach etwa einer halben Stunde haben sie alles gefunden. Für Zelda jedoch hatten die Eltern aus gutem Grund nichts versteckt, denn sie hat den Dreh raus, wie man nicht nur magische Gegenstände, sondern so gut wie alles andere auch aufspüren kann. Also bekam sie die ihr zugedachten Süßigkeiten eben direkt übergeben. Der Ärger, den Zelda mit ihren Eltern hatte – aufgrund der Veränderungen, die ihre Reisen nach Nox bei ihr bewirkt haben –, ist mit der Zeit verflogen.
Am Nachmittag werden Gäste zum Kaffee erwartet. Zelda macht sich daher ans Backen, was sie allerdings noch nie allein bewerkstelligt hat. Sie möchte Schokoküsse herstellen, hat dafür auch schon ein Rezept entdeckt und im Supermarkt, auf dem Marktplatz in Schmölln, alle nötigen Zutaten besorgt.
Das Rezept für glasierte Schokoküsse mit Vanillepudding-Füllung
Zutaten
3
mittelgroße Eier
75 g
Zucker
75 g
Mehl
25 g
Speisestärke
1 Teelöffel
Backpulver
1 Prise
Salz
für die Füllung:
1 Päckchen
Vanillepudding
500 ml
Milch
40 g
Zucker
und für die Glasur:
300 g
Bitterschokolade.
Backofen vorheizen, Ober- und Unterhitze 200°C oder Gasofen Stufe 3.
Die Mulden des Backblechs für die Schokoküsse ordentlich mit Butter einfetten. Es hat 12 Vertiefungen für je 1 Schokokuss-Hälfte.
Der Biskuitteig wird wie folgt hergestellt:
Die Eier trennen, das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen, dabei den Zucker einrieseln lassen. In die Eischnee-Zucker-Mischung das Eigelb rühren. Mehl sieben und vorsichtig mit einem Schneebesen unter die Masse heben. Den fluffigen Teig auf die 12 Mulden aufteilen und 12 Min. backen. Merke: Ist der Teig fertig, muss er umgehend gebacken werden.
Während des Backens den Pudding wie auf der Packung beschrieben kochen und auf ganz kleiner Hitze heiß halten. Nicht abkühlen lassen!
Anschließend für die Glasur die Schokolade klein hacken und in einer Schmelzschale in ein Wasserbad stellen. Bei mittlerer bis kleiner Hitze die Glasur behutsam schmelzen, nicht kochen lassen! Während des Erwärmens die Glasur vorsichtig glatt rühren, sie muss flüssig werden.
Das Blech mit den fertig gebackenen Schokokuss-Hälften aus dem Ofen nehmen und stürzen. Wurden die Mulden vorher ordentlich eingefettet, lösen sich die Hälften mit ein paar gezielten Schlägen leicht aus der Form. Mit einem runden Ausstecher (Durchmesser 3,5 cm) nicht mehr als 1 bis 2 cm tief einstechen, da der Schokokuss ansonsten nicht stabil genug ist, um den Pudding zu halten.
Die Hälften mit der flachen Seite in die heiße Glasur tauchen und in die ausgestochene Mulde den Pudding füllen. Immer zwei Hälften aufeinandersetzen. Diese dann an einen kühlen Ort stellen, damit der Pudding und die Schokolade fest werden können.
Tipp: Anstelle von Vanillepudding lassen sich auch andere Puddingsorten verwenden.
Okay, denkt Zelda, das mache ich genauso, wie’s hier steht … also Erdbeerpudding, keine Vanille. Sie legt los. Eine Stunde darauf ist alles fertig, nur herrscht jetzt in der Küche ein echtes Chaos – wie das eben bei Konditoren hinterher so aussieht.
Da es Frühjahr ist und das Osterfest in diesem Jahr ziemlich zeitig zu liegen kam, stellt sie die Schokoküsse raus auf den Balkon, damit die Schokolade fest wird. Dann bringt sie noch rasch die Küche in Ordnung, damit ihre Mutter keinen Grund hat zu schimpfen oder später gar selbst alles sauber machen müsste.
Am Nachmittag kommen ihre Großtanten Gitta und Helga zu Besuch. Gitta wohnt nicht weit entfernt; sie sind quasi Nachbarn. Außerdem stößt auch Zeldas Oma Monika dazu. Die Schokoküsse schmecken nicht nur den Gästen, sondern auch Zeldas Eltern und ihr selbst.
Nach dieser gelungenen Kaffeerunde verabschiedet sich Zelda; sie muss noch mal weg, was erledigen. Sie hat sich mit Arthur und Pascal verabredet. Sie wollten sich am Nachmittag in der Konditorei Jahn treffen, in der früher Gitta gearbeitet hatte, um Eis zu essen.
„Was meint ihr, wann wollen wir denn zurückreisen nach Nox? Ich möchte gern wieder bei den Mondelfen vorbeischauen, denn ich hätte da noch ein paar Fragen an die Hohepriesterin.“ Arthur schaute seine Freunde an. – „Ja gut. Dann dürfen wir aber nicht vergessen, für Sally etwas zu essen mitzunehmen“, gab Zelda zu bedenken; sie dachte da an was Fleischiges wie Katzenfutter und sagte: „Sally ist schließlich eine halbe Katze, da können wir doch ruhig auch Katzenfutter für sie kaufen.“ – „Klar, können wir machen. Aber welches?“, stimmte Pascal nachdenklich zu. – „Schauen wir später mal nach, wenn wir einkaufen gehen“, meinte Zelda.
Der Kellner brachte einen Erdbeerpokal für Zelda, ein Pizzaeis für Pascal und einen Bananenjoghurt für Arthur.
„Hm … lecker, der Joghurt.“ Arthur guckte selig drein.
„Können wir, ehe wir ins Tal des Mondes reisen, vorher noch einen Abstecher zu Hecuba ins Land Vive machen, um nachzufragen, wie es Saffi geht? Ob der Zaubertrank gewirkt hat, sie schon schwanger ist oder vielleicht schon Mutter geworden ist?“, nahm Zelda den Faden wieder auf. – „Einverstanden. Aber komme ich mir da irgendwie mies vor, weil wir sie einfach geschwängert haben; wir hätten sie vorher fragen sollen.“ Arthur gab sich bekümmert. – Und Pascal meinte: „Ja schon. Sie denkt, sie bekäme nur ein Kind. Hoffentlich hat sie gemerkt, dass sie nicht nur ein Kind, sondern zwei Kinder kriegt.“
Nachdem sie Eis und Joghurt bezahlt hatten, gingen sie in das Einkaufscenter, um etwas Leckeres für Sally zu besorgen. Den Einkauf schafften die Freunde zu Zeldas Heim.
„So, dann hätten wir ja alles beieinander. Und, wann reisen wir ab nach Nox?“ Arthur plagte die Ungeduld. – „Zum Beispiel am nächsten Wochenende. Wir geben unseren Eltern rechtzeitig Bescheid, damit sie sich darauf einstellen können und keiner uns zu böse ist“, schlug Zelda vor.
Für den Abend hatten sich die drei vorgenommen, noch in die Disco zu gehen. Arthur und Pascal kamen vorbei, um Zelda abzuholen. Sie hatte sich aber, nach Meinung ihrer Eltern, viel zu sexy gekleidet – mit einem sehr gewagten rosa Minirock und sehr freizügigem T-Shirt.
„Ziehe dir was anderes an, sonst kommen andere Jungs nur auf dumme Gedanken“, empfahl ihre Mama ihr. Als Artur und Pascal ins Zimmer kamen und sie so sahen, konnte Pascal nicht an sich halten: „Huch, Zelda! Starkes Outfit! Wen willst du denn anmachen?“ – Erzürnt schrie sie: „Pascal, du gehst raus!“
Arthur schaute Pascal hinterher, der fluchtartig den Raum verließ, und fragte vorsichtig nach, ob sie sich nicht vielleicht etwas anderes anziehen möchte. „Doch, ich wollte mich gerade umziehen“, blaffte sie auch ihn an. Daraufhin machte er auf dem Absatz kehrt und folgte Pascal nach unten in die Küche, wo sie auf Zelda warteten.
Sie wartete ab, bis Arthur die Tür hinter sich zugezogen hatte, denn auf gar keinen Fall wollte sie sich vor ihm umziehen. Sie wühlte in ihren Schränken und in der Kommode nach Klamotten, die allesamt zwar großartig aussahen, aber nicht ganz so flott waren wie diejenigen, die sie gerade anhatte. Erst schlüpfte sie in eine weiße Hose und ein luftiges weißes T-Shirt, merkte dann aber, dass man sowohl den BH als auch den Slip durchschimmern sah, beide knallrot. Sie entschied sich um für eine schwarze Hose und ein schwarzes T-Shirt.
Arthur und Pascal erwarteten sie draußen im Garten, und zu dritt machten sie sich auf den Weg zur Disco. Unterwegs verwandelten sie ihre Haare wieder in strahlendes Silber. Dann, in der Disco, fielen sie durch eben diese ausgefallene Haarfarbe auf. Einige griffen ihnen sogar in die Haare in der Annahme, es handele sich um Perücken, zeigten sich erstaunt, dass es nicht so war – sondern echtes Haar – und wollten wissen, woher man diese Farbe bekommen könne. Die Freunde antworteten stets das Gleiche: dass die Farbe von weither sei und man sie auch nicht übers Internet bestellen könne.
Es wurde eine lange durchtanzte Nacht.
Beim Verlassen der Disco drängten viele darauf, die Telefonnummer ihres Friseurs zu erfahren. Aber als denen bedeutet wurde, dass sie keinen Friseur hätten, hakten immer noch einige nach, welche Farbe sie dafür kaufen müssten, um auch so schöne silberne Haare zu bekommen.
Auf nach Nox
Am Wochenende nach Ostern war es so weit: Die Freunde bereiteten sich für die Reise nach Nox vor. All das, was sie mitzunehmen gedachten, stellten sie im Hof von Zeldas Zuhause zusammen, einschließlich des Katzenfutters in einer Frischhaltebox. Zeldas Zepter sowie Arthurs und Pascals Waffen steckten in einem großen Rucksack. Die Eltern der drei waren dazugekommen, neugierig darauf, wie das mit dem Portstein funktioniert; außerdem wollten sie sich auch ordentlich von ihren Kindern verabschieden.
Kurz vor der Abreise nahm man sich noch einmal herzlich in die Arme, drückte einander, gute Ratschläge wurden erteilt … und mit Küssen auf Wange und Stirn verabschiedeten sich Eltern und Kinder voneinander.
Arthur und Pascal hoben die Box hoch, Zelda übernahm den Rucksack. „Passt gut auf euch auf!“, rief Zeldas Mama ihnen nochmals zu. – „Ja, danke, machen wir“, versicherten die drei … und die Reise begann. Sie berührten den Portstein, der daraufhin aufleuchtete und sie auf ihre wunderbare Reise nach Nox mitnahm.
Die Sonne im Land der Tiermenschen war soeben aufgegangen. Einige von ihnen waren bereits aufgestanden und liefen neugierig nach draußen, um zu sehen, wer so früh am Morgen ihr Dorf besuchte.
„Hallo, wir sind wieder da!“, rief Arthur und winkte ihnen zu. Diejenigen unter ihnen, die schon munter waren, freuten sich über die Maßen, ihre Menschenfreunde wiederzusehen. Die aber begaben sich zunächst zu Sallys Haus in der Hoffnung, sie dort auch anzutreffen.
Zelda klopfte an und ging, nachdem niemand reagierte, hinein. Sally lag noch in ihrem Bett und schlief, leise schnurrend. „Sollen wir sie aufwecken?“ – „Nein, Zelda, lass sie weiterschlafen; in der Zwischenzeit bereiten wir für sie das Frühstück zu und überraschen sie damit“, schlug Arthur vor und stellte, unterstützt von Pascal, die Box mit dem Katzenfutter in Sallys Küche ab.
„Und was gibt’s sonst noch zum Frühstück?“, überlegte Pascal. Arthur schaute in der Vorratskammer nach, ob er da fündig werden würde. „Sie hat nicht mehr viel vorrätig, die Kammer ist fast leer. Nur noch diesen Schinken, etwas Salami, ein kleines Stück Käse, einen Kanten Brot und Gewürze“, zählte Arthur auf.
„Oje, da kann man ja nicht allzu viel daraus machen. Aber ich habe da eine Idee. Wir können doch was vom Katzenfutter für sie zubereiten.“ – „Gut, Zelda.“ Und schon machten sich die Jungs ans Werk. Sie holten zwei Teller und eine Schüssel für die Milch. Auf den einen Teller kam das Futter aus der Dose, auf den anderen trockenes Futter zum Knabbern. In die Schüssel füllten sie Milch, speziell für Katzen. Den Rest stellten sie wieder in die Box und diese in die kühle Vorratskammer.
Sally war unterdessen aufgewacht und wankte, noch ziemlich schlaftrunken, in ihr Waschzimmer. Dass Besuch im Haus war, hatte sie noch nicht mitbekommen. Sie zog sich an, kämmte ihr Haare … und vernahm plötzlich Geräusche aus der Küche. „Ist da jemand?“, rief sie in Richtung Küche. „Mama, bist du hier?“ Keine Antwort. Sie ergriff ihre Waffen und ging langsam Richtung Küche, den Geräuschen entgegen in der Annahme, ein wildes Tier oder, schlimmer, ein Einbrecher wäre im Haus. Sie riss den Vorhang beiseite … und da standen Arthur und Pascal, die sie mit eine herzhaften Buh erschreckten. Sally erschreckte sich dermaßen, dass sie in die Luft sprang, einen Satz zurück machte, auf ihrem Hintern landete und Arthur und Pascal böse anknurrte. Aber nur für einen kurzen Augenblick. Die Jungs lachten aus vollem Hals, halfen ihr auf die Beine – und Sally stimmte in das Lachen mit ein.
„Na, hast du dich erschreckt?“ Pascal konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. – „Erschreckt? Ich hätte mir beinah in die Hose gemacht“, antwortete Sally.
„Komm, Sally, wir haben Frühstück für dich mitgebracht“, ermunterte Zelda sie, dirigierte sie auf ihren Platz und stellte die Teller und die Schüssel mit Milch vor sie hin.
„Was ist das denn?“ – „Sally, dies ist was zum Knabbern und das hier ist Rindfleisch mit Soße, dazu Milch, extra für Katzen.“ Zuerst schlabberte Sally etwas von der Milch. „Hm, die schmeckt aber gut“, stellte sie fest und leckte sich die Lippen. Dann probierte sie vom Trockenfutter. „Hm, lecker“, meinte sie, während sie an einer der kleinen Figuren knapperte. Für das Rindfleisch mit Soße nahm sie den von Zelda bereitgelegten Löffel. „Oh, ist das gut. Wollt ihr auch was davon abhaben oder darf ich das alles allein essen?“ – „Nein, das ist alles für dich. Iss ruhig alles auf, wir essen auf der Erde so was nicht, das ist ein Essen, extra für Katzen zusammengestellt.“ Worauf Sally ganz verwundert dreinschaute. „Zelda, Warum esst ihr denn diese leckeren Sachen nicht?“ – „Wir Menschen essen solche Art Speisen nicht. Das ist halt nur für Katzen“, antwortete Zelda schulterzuckend.
Sally hatte ausgiebig gespeist und informierte ihre Besucher darüber, dass heute der Tag sei, an dem Hecuba bei ihr vorbeikommen wollte. „Sie kommt immer einmal in der Woche her, um zu sehen, wie es mir geht. Sie fragt auch immer nach euch und wann ihr wieder mal hier seid.“ – „Aha. Und heute ist also der Tag, an dem sie kommt?“, fragte Arthur überflüssigerweise. – „Ja, sie kommt alle sieben Tage, immer so um die Mittagszeit herum. Sie wird sich freuen euch zu sehen. Sie hat euch sehr vermisst, ebenso wie Prinzessin Cindy.“
„Ja schön, es ist nur so, wie wollen diesmal nach Vive reisen, um nach Saffi zu schauen. Wenn jedoch Hecuba heute hierher kommt, brauchen wir sie ja nicht noch in Vive zu besuchen, sondern können sofort zu Saffi gehen. Anschließend wollen wir ins Tal des Mondes aufbrechen, zu den Mondelfen reisen. Wir haben da noch ein paar Fragen an die Hohepriesterin, denn nach der Mondsilbertaufe hat sich für uns so einiges geändert“, klärte Zelda sie auf. – „Ja, das habe ich auch bemerkt. Ich kann jetzt des Nachts noch besser sehen und ich auch spüren, wie sich die Pflanzen fühlen. Außerdem leuchten meine Augen richtig hell in der Nach.“ – „So richtig hell? Ist uns noch gar nicht aufgefallen“, sprach Pascal verwundert, „aber vielleicht ist das auch nur bei dir so, weil du sowieso andere Augen hast als wir. Und außerdem ist’s ja taghell, deine Augen aber leuchten ja nur in der Nacht.“
„Wisst ihr, was ich von Hecuba bekommen habe?“ Sally blickte in die Runde. – „Keine Ahnung. Was denn?“, fragte Zelda neugierig. – „Ich habe von ihr ein kleines Büchlein bekommen, in dem viel Wissenswertes über die Elfen steht. Es wurde geschrieben von einer Menschenfrau, die ein Jahr bei den Elfen gewohnt hat“, antwortete Sally stolz.
Nun setzten sie sich an den Tisch in der Stube, und Sally beschrieb, was sie aus dem Buch erfahren hatte und zeigte dieses den Freunden. „Also, hier in dem Buch stehen Dinge drin, die erklären, was bei Elfen als normal gilt, bei uns aber nicht. Wusstet ihr, dass es bei den Elfen unhöflich ist, wenn die Weibchen oder Frauen, egal von welchem Volk, bekleidet sind?“ Sallys Zuhörer wunderten sich ein bisschen, dann aber auch wieder nicht.