Fünf Freunde im Nebel - Enid Blyton - E-Book

Fünf Freunde im Nebel E-Book

Enid Blyton

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Beschreibung

Ferien auf dem Reiterhof – was für ein Spaß! Da hören die Fünf Freunde von einem nahe gelegenen Moor, um das sich unheimliche Geschichten ranken. Natürlich beschließen die Freunde das Moor näher zu erkunden. Sie sind schon mitten auf dem gefährlichen, einsamen Gelände, als plötzlich dichter Nebel aufzieht …

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Seitenzahl: 111

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1. Auflage 2016© 1962, 1997, 2016 der deutschsprachigen Ausgabe:cbj Kinder- und Jugendbuchverlagin der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 MünchenNeubearbeitung 2016Alle deutschsprachigen Rechte vorbehaltenDie Originalausgabe erschien 1954 unter dem Titel:»Five Go to Mystery Moor« beiHodder and Stoughton Ltd, London.Enid Blytons Unterschrift und »Fünf Freunde«sind eingetragene Warenzeichen von Hodder and Stoughton Ltd.© 2016 Hodder and Stoughton Ltd.Alle Rechte vorbehaltenÜbersetzung: Marita Mooshammer-LohrerBearbeitung: Kerstin KipkerUmschlagabbildung und Innenillustrationen: Gerda RaidtUmschlaggestaltung: semper smile, MünchenSaS · Herstellung: AJSatz: Uhl + Massopust, AalenISBN 978-3-641-17094-3V001www.cbj-verlag.de

Anne und George in der Reitschule

»Nun sind wir seit einer Woche hier und ein Tag war langweiliger als der andere.« George stöhnte.

»Stimmt doch nicht«, meinte Anne. »Du hast doch Spaß beim Reiten und in den Ställen gehabt.«

»Ich fand’s totlangweilig«, widersprach George ihr. »Und dann noch diese schreckliche Henrietta! Warum müssen wir uns mit ihr abgeben?«

»Ach, die Henry!« Anne lachte. »Du müsstest dich eigentlich mit einem Mädchen gut verstehen, das wie du lieber ein Junge sein möchte.«

Die beiden Cousinen lagen neben einem Heuhaufen im Gras. Rund um sie herum grasten Pferde und neben einem alten großen Gebäude stand ein Schild:

Anne und George hatten eine Woche hier verbracht, während Julian und Dick mit Schulfreunden beim Zelten waren. Es war Annes Vorschlag gewesen, hierherzukommen – sie war eine richtige Pferdenärrin.

George war von Anfang an beleidigt gewesen, weil die beiden Jungen ohne sie und Anne losgezogen waren. Zum Zelten! Das wäre auch nach ihrem Geschmack gewesen. Aber Mädchen waren beim Jungenlager nicht zugelassen.

»Die Jungen wollen auch mal unter sich sein«, sagte Anne. »Eben Jungensachen machen.«

»Ich kann auch klettern und stundenlang Rad fahren und kann so weit wandern wie sie, und schwimmen kann ich sowieso besser.«

»Du bist genauso eine Angeberin wie Henry«, erwiderte Anne.

George zog die Stirn in Falten. Anne grinste. Es war »Feindschaft auf den ersten Blick« zwischen George und Henry, obwohl die beiden doch so viel Gemeinsames hatten. Georges richtiger Name war Georgina, aber sie hörte nur auf George. Henry hieß eigentlich Henrietta, doch man durfte sie nur Henry nennen. Beide waren gleich alt und trugen das Haar gleich kurz geschnitten, nur war das von Henry glatt und Georges lockig.

»Ein Jammer, dass du diese Locken hast«, hatte Henry gleich am ersten Tag scheinheilig zu George gesagt. »Es sieht so mädchenhaft aus, finde ich.«

»Dumme Ziege!«, hatte George sie angefahren. »Viele Jungen haben lockiges Haar.«

Doch das waren Kleinigkeiten. Viel schlimmer war, dass Henry George im Reiten deutlich ausstach, was George maßlos ärgerte.

Dem Reitlehrer Herrn Johnson gingen die Streitereien der beiden Mädchen ziemlich auf die Nerven.

»Was soll das Theater?«, fragte er eines Morgens, als er sah, wie George und Henry einander wieder einmal böse anfunkelten. »Ihr benehmt euch total mädchenhaft!«

Anne schmunzelte. Das hatte bestimmt gesessen!

Herr Johnson und seine Frau nahmen in den Ferien Kinder in ihrem Gutshof auf, und obwohl diese auch mitarbeiten mussten, genossen sie den Aufenthalt meistens sehr.

»Wenn Henry nicht wäre, hättest du diese Woche restlos glücklich sein können«, sagte Anne. Sie hatte sich gegen den Heuhaufen gelehnt und blinzelte faul in die Sonne. »Das Wetter war himmlisch, trotz April, die Pferde muss man einfach gern haben, und die Johnsons sind wirklich nett.«

»Ich wollte, die Jungen wären hier!« George seufzte. »Sie würden dieser Henrietta schon die Meinung geigen. Zu Hause wäre es jetzt schöner.«

»Es hat dich ja keiner gezwungen herzukommen«, erwiderte Anne. »Stell dich nicht immer so an, wenn mal was nicht so läuft, wie du dir’s vorgestellt hast. Damit verdirbst du auch mir alles.«

»So hab ich’s ja nicht gemeint«, lenkte George ein. »Ich weiß, dass ich ein Ekel bin, aber mir fehlen eben die Jungen. In den Ferien müssen sie dabei sein, sonst stimmt was nicht. Zu deiner Beruhigung: Eines gefällt mir hier.«

»Ich weiß auch, was.« Anne kicherte. »Du freust dich, dass Timmy Henry nicht mag.«

»Henrietta«, verbesserte George – sie nannte ihre Konkurrentin immer mit dem vollen Namen, um sie zu ärgern. Und diese machte es genauso und sagte »Georgina« zu George. Deren Miene hatte sich jetzt aufgeheitert. »Ja, Timmy ist schlau. Er kann sie nicht riechen. He, Timmy, lass die Kaninchen in Ruhe und leg dich zu uns! Komm, ruh dich aus!«

Widerwillig trennte sich Timmy von einem Kaninchenloch und legte sich neben Anne und George. Er begrüßte George mit seiner nassen Zunge und sie streichelte ihn.

»Wir haben gerade gesagt, was für ein schlauer Hund du bist, dass du dich nicht mit dieser schrecklichen Henrietta anfreundest«, erklärte George ihm, als Anne sie mit einem kräftigen Rippenstoß zum Schweigen brachte. Henrietta bog von hinten um den Heuhaufen und ihre Miene zeigte deutlich, dass sie Georges letzte Bemerkung noch aufgeschnappt hatte. Sie streckte George einen gelblichen Umschlag hin. »Ein Telegramm für dich«, sagte sie kühl. »Ich hab mir gedacht, ich bringe es lieber gleich, falls es etwas Wichtiges ist. Könnte ja sein, dass du abreisen musst.«

»Wie reizend von dir, Henrietta«, sagte George giftig und griff nach dem Telegramm. Sie riss den Umschlag auf, las das Telegramm und reichte es weiter an Anne. »Es ist von meiner Mutter.« Dann grinste sie Henry an: »Du hast dich zu früh gefreut.«

Anne nahm das Telegramm und las: »Bitte bleibt noch eine zweite Woche. Vater nicht ganz gesund. Gruß Mutter.«

»So ein Pech!«, sagte George, nachdem Henry abgezogen war. »Ausgerechnet jetzt, wo ich geglaubt habe, wir hätten in ein paar Tagen alles überstanden und könnten wieder mit den Jungen zusammen sein. Was wohl mit meinem Vater ist? Ich wette, er hat weiter nichts als Kopfschmerzen und will nur nicht, dass wir durchs Haus lärmen.«

Anne rannte sofort, um Herrn Johnson zu fragen, ob sie um eine Woche verlängern dürften. Er war sofort einverstanden. »Auch wenn die Zimmer langsam knapp werden …«, fügte er hinzu.

Er brach ab, als plötzlich ein Junge ins Zimmer gestürmt kam.

»Herr Johnson, draußen ist ein kleiner Bursche mit einem Pferd und fragt, ob Sie ihm helfen können. Das Pferd hat etwas am Bein.«

»Schon wieder die Leute von diesem Lager. Ein bunter Haufen seltsamer Gestalten!« Johnson schüttelte den Kopf. »Gut, ich komme.«

Er ging hinaus und Anne und George begleiteten ihn. Draußen stand ein kleiner Jungen mit einem geduldigen kleinen Schecken.

»Was fehlt deinem Pferd denn?«, erkundigte sich der Reitlehrer und unterzog die Pferdebeine einer kurzen Prüfung. »Ich werde mich um ihn kümmern, du musst ihn hierlassen.«

»Geht nicht«, sagte der Junge. »Wir müssen morgen wieder raus ins Mystery Moor ziehen.«

»Muss aber sein.« Johnson blieb hart. »Er kann nicht laufen und darf auf keinen Fall einen Wagen ziehen. Ich werde deinem Vater die Polizei auf den Hals schicken, wenn er versucht, ein krankes Pferd einzuspannen.«

»Bloß nicht!«, bat der Junge.

»Warum habt ihr’s denn so eilig?«, fragte Herr Johnson. »Könnt ihr nicht noch ein oder zwei Tage warten? Das Mystery Moor läuft euch nicht davon. Mir ist sowieso unverständlich, was ihr dort wollt, in einer so verlassenen Gegend. Wie auch immer – das Pferd kann momentan nicht mit.«

»Ich sage es meinem Vater«, murmelte der Junge und fuhr dem Schecken behutsam über die Nase. Man sah, dass er das struppige kleine Pferd gern hatte. Dann flitzte er davon.

»Mystery Moor«, murmelte George. »›Geheimnisvolles Moor‹. Seltsamer Name. Das wäre etwas für Julian und Dick. Meinst du nicht auch?«

Anne nickte, während sie auf Herrn Johnsons Geheiß das lahmende Pferd in den Stall brachte.

William, eines der anderen Ferienkinder, erschien in der Stalltür und schwenkte etwas: »He, George! Anne! Noch ein Telegramm für euch!«

»Vielleicht können wir doch noch nach Hause und die Ferien mit den Jungs verbringen«, rief George. Sie riss den Umschlag auf und stieß dann einen so gellenden Schrei aus, dass Anne entsetzt zusammenfuhr.

»Da, schau, was hier steht! Sie kommen hierher!« Anne schnappte sich das Telegramm und las: »Kommen morgen. Zelten notfalls draußen. Hoffen auf ein handfestes Abenteuer. Julian und Dick.«

Hurra, die Jungen kommen!

Der Reitlehrer kratzte sich am Kopf, als er von der bevorstehenden Ankunft der Jungen hörte. »Im Haus ist kein Platz für sie, nur zum Essen«, erklärte er. »Alle Zimmer sind belegt. Sie müssen entweder in einem der Ställe schlafen oder zelten.«

»Alles in allem sind es dann zehn«, überlegte seine Frau. »Julian, Dick, Anne, George, Henry und dann noch die Kleinen – John, Susan, Alice, Rita und William.«

»Aber Henry gehört nicht zu uns«, rief George.

»Sei mal ein bisschen netter zu Henry«, rügte Frau Johnson sie. »Ihr beide seid euch doch so ähnlich!«

»Ich bin Henrietta kein bisschen ähnlich!«, empörte sich George. »Warten Sie nur, bis meine Cousins kommen, die wollen bestimmt auch nichts mit ihr zu tun haben.«

»Ihr werdet euch gefälligst miteinander vertragen, wenn ihr hierbleiben wollt«, sagte Frau Johnson bestimmt und sah George warnend an.

Doch George war zu glücklich und ihre Vorfreude zu groß, um sich einschüchtern zu lassen. Pfeifend verließ sie mit Timmy das Haus, der fröhlich mit dem Schwanz wedelte, als hätte er alles verstanden.

»Könnt ihr die Ponys zur Weißdornweide hinauftreiben?«, fragte der Reitlehrer am nächsten Morgen nach dem Frühstück. »Alle vier, falls ihr mit ihnen fertigwerdet?«

»Klar, gern!« Anne freute sich über diesen Auftrag. »Los, George! Es ist ein herrlicher Morgen und die Jungen werden ja frühestens heute Mittag ankommen. Der einzige Zug aus ihrer Richtung kommt um halb eins.«

Kaum waren sie mit den vier munteren Ponys und Timmy auf einem Pfad zwischen Veilchen und Schlüsselblumen verschwunden, als Julian anrief und ausrichten ließ, dass die beiden Jungen um halb zwölf mit dem Bus in Milling Green ankommen würden.

»Vielleicht können uns Anne und George mit einem Handwagen abholen, weil wir unser Zelt und entsetzlich viel Krimskrams dabeihaben«, sagte er zu Frau Johnson, die den Anruf entgegennahm.

»Wir werden euch unseren kleinen Wagen schicken«, versprach sie. »Anne und George können selbst kutschieren. Schön, dass ihr kommt, es wird euch hier bestimmt gut gefallen.«

»Sicher«, meinte auch Julian. »Vielen Dank übrigens, dass wir kommen dürfen.«

Frau Johnson legte auf und sah Henry am Fenster vorbeigehen. »Henry! Weißt du, wo George und Anne sind? Julian und Dick kommen um halb zwölf in Milling Green an, und ich habe versprochen, dass sie mit dem kleinen Wagen abgeholt werden. Willst du das bitte George und Anne bestellen? Sie können Winkie einspannen.«

»Mach ich.« Henry nickte, aber im selben Augenblick fiel ihr ein, dass George und Anne ja mit den vier Ponys zur Weißdornweide unterwegs waren, und sie beschloss, selbst Winkie einzuspannen und das Abholen zu übernehmen. Vergnügt malte sie sich aus, wie ärgerlich George und Anne sein würden, wenn sie hörten, dass sie die Jungen nun doch verpasst hatten.

Julian und Dick saßen schon wartend auf einer Bank der Bushaltestelle und blickten dem Wagen hoffnungsvoll entgegen.

»Nein, sie sind es nicht!«, brummte Dick. »Es ist jemand anders, der wahrscheinlich ins Dorf fährt.«

Doch da hielt der Wagen vor ihnen und Henry sprang vom Bock.

»Seid ihr Annes Brüder?«, fragte sie. »Sie hat eure telefonische Nachricht nicht bekommen, deshalb bin ich gekommen. Steigt ein!«

»Prima«, sagte Julian und trug sein Gepäck zum Wagen. »Ich bin Julian und das ist Dick. Und wie heißt du?«

»Henry.« Und Henry, die sehr kräftig war, nahm den Jungen das Gepäck ab und verstaute es im Wagen. »Toll, dass ihr gekommen seid. In der Reitschule wimmelt es von kleinen Kindern, da können wir ein bisschen männliche Unterstützung gut brauchen.«

»Netter Kerl«, flüsterte Dick seinem Bruder zu, als Henry auf den Kutschbock geklettert war und das Pferd antrieb.

Frau Johnson hatte den Wagen kommen hören und stand an der Tür, um die Jungen zu begrüßen. »Da seid ihr ja! Kommt herein! Ich habe euch einen kleinen Imbiss zurechtgemacht. Vermutlich habt ihr heute sehr zeitig gefrühstückt.«

Henry verschwand, um Wagen und Pferd zu versorgen. Die Jungen setzten sich zu Limonade und selbst gemachtem Gebäck an den Tisch. Aber noch bevor sie zugreifen konnten, stürmte Anne herein. »Da seid ihr ja schon! Wir haben gedacht, ihr kommt mit dem Zug um halb eins.«

Dann kam Timmy aufgeregt angerannt und sprang freudig an den Jungen hoch. Als Letzte erschien George. Ihr Gesicht war ein einziges Strahlen. »Julian! Dick! Bin ich froh, dass ihr da seid! Es war zum Sterben langweilig ohne euch! Hat euch jemand abgeholt?«

»Ja. Ein ausgesprochen netter Junge«, antwortete Dick. »Kann prima mit Pferd und Wagen umgehen und unser Gepäck hat er in null Komma nichts auf den Wagen gehievt. Ihr habt nie etwas von ihm geschrieben.«

»Oh, das war wohl William«, meinte Anne. »Komisch, dass der allein mit dem Wagen gefahren ist. Er ist noch ziemlich klein.«

»Nein, klein war er nicht«, widersprach Dick. »Er war recht groß und sehr kräftig.«

Anne kam plötzlich ein Gedanke. »Wie hieß er denn, der Junge?«

»Ja, wie heißt er doch gleich? Henry«, antwortete Dick. »Könnte ’n netter Freund werden.«