Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber - Enid Blyton - E-Book

Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber E-Book

Enid Blyton

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Beschreibung

Die Fünf Freunde verbringen die Ferien auf einem Bauernhof in Cornwall. Diesmal, so haben sie sich geschworen, wird jedem Abenteuer aus dem Weg gegangen. Ehrenwort! Doch dann entdecken sie den alten Turm, den Strandräuber früher als falschen Leuchtturm verwendet haben, und sie sehen das Licht, das in stürmischen Nächten auch heute noch brennt. Da werden die Freunde wortbrüchig ...

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1. Auflage 2016© 1961, 1997, 2016 der deutschsprachigen Ausgabe:cbj Kinder- und Jugendbuchverlagin der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 MünchenNeubearbeitung 2016Alle deutschsprachigen Rechte vorbehaltenDie Originalausgabe erschien 1953 unter dem Titel:»Five Go Down To the Sea« beiHodder and Stoughton Ltd, London.Enid Blytons Unterschrift und »Fünf Freunde«sind eingetragene Warenzeichen von Hodder and Stoughton Ltd.© 2016 Hodder and Stoughton Ltd.Alle Rechte vorbehaltenÜbersetzung: Ilse Winkler-HoffmannBearbeitung: Kerstin KipkerUmschlagabbildung und Innenillustrationen: Gerda RaidtUmschlaggestaltung: semper smile, MünchenSaS · Herstellung: AJSatz: Uhl + Massopust, AalenISBN 978-3-641-17091-2V001www.cbj-verlag.de

Niemals wieder Abenteuer

»Ich hab eine Panne!«, rief Dick. »Verflixt, einen Platten am Hinterrad. Ausgerechnet jetzt!«

Julian sprang ab, befühlte den Reifen und sah auf seine Uhr. »Pump ihn auf. Vielleicht schaffen wir es dann noch. Der Zug fährt in sieben Minuten.«

Sie waren auf dem Weg zum Bahnhof und extra früh vom Felsenhaus weggefahren, damit sie genug Zeit haben würden, ihre Räder verladen zu lassen und sich ein Abteil zu suchen.

»Los, beeil dich! Wir müssen den Zug kriegen«, rief George ärgerlich.

Julian sah grinsend zu ihr hinüber. »Wir müssen gar nichts. Was meinst du, Timmy?«

Timmy bellte laut, und man wusste ganz genau, wem er recht gab. Nämlich George. Er leckte ihre Hand und sie streichelte ihn zärtlich. Und als sie sah, dass der Reifen praller und praller wurde, hellte sich ihre finstere Miene zusehends auf. Dick stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, verstaute die Pumpe an ihrem Platz und schwang sich wieder in den Sattel.

»Puh, geschafft! Ich hab schon befürchtet, dass ihr ohne mich abdampft.«

»Quatsch«, sagte Anne, »dann wären wir eben später gefahren. Los, Timmy, komm!«

Die vier radelten weiter und Timmy raste hinterher. Sie erreichten den Bahnhof genau in dem Moment, als der Zug einfuhr. Der Gepäckträger kam lächelnd auf sie zu – er kannte die vier Kinder mit ihrem Hund. In aller Ruhe nahm er die Räder entgegen. Keine Lokomotive setzte sich hier in Bewegung, solange er nicht alles verstaut hatte.

»Und ihr wollt also nach Cornwall? Und dazu auch noch nach Tremannon? Da müsst ihr vorsichtig sein beim Baden. Die Küste von Cornwall ist gefährlich und die See hungrig.«

»Oh, Sie kennen Tremannon?«, fragte Anne überrascht. »Wie ist es dort?«

»Ziemlich einsame Gegend. Hätte nie gedacht, dass junge Leute da ihre Ferien verleben möchten. Da gibt es nicht viel, was man unternehmen kann.«

»Macht nichts«, sagte Julian. »Hauptsache, wir können baden, fischen und Rad fahren.«

»Wuff!«, bellte Timmy.

»Das ist auch nach deinem Geschmack, was?« George lachte und kraulte seinen dicken Kopf. »Kommt, wir müssen einsteigen.«

Sie kletterten in den Waggon und jeder von ihnen ließ sich auf einen Platz fallen. Timmy lief zum offenen Fenster, legte die Pfoten auf den Rand und streckte den Kopf hinaus. Er mochte nichts lieber, als sich den Wind um die Nase wehen zu lassen.

»Wir fahren!« Julian setzte sich gemütlich in seiner Ecke zurecht. »Leute, es gibt nichts Schöneres als den ersten Ferientag!«

»Und besonders, wenn das Wetter so ist.« Anne strahlte. »Sag mal, George, wie ist deine Mutter eigentlich auf die Idee gekommen, uns ausgerechnet auf das Gut nach Tremannon zu schicken?«

»Das war Vaters Idee«, antwortete George. »Du weißt ja, er hat eine Menge Freunde, lauter Wissenschaftler. Die verkriechen sich gern mal in der Einsamkeit, um in Ruhe arbeiten zu können. Einer von ihnen ist nach Tremannon gefahren, dünn wie ein Gerippe, und fett wie eine Weihnachtsgans ist er zurückgekommen. Und Mutter meinte, das sei gerade das Richtige für uns.«

»Eine kluge Frau, deine Mutter«, sagte Dick und seufzte. »Ich fühle mich auch ziemlich klapprig nach der Schufterei in der Schule. Ich könnte es ganz gut vertragen, ein bisschen zuzunehmen.«

»Es kann sich nur um eine innere Klapprigkeit handeln«, sagte Julian grinsend, »danach aussehen tust du jedenfalls nicht.«

Alle lachten.

»Timmy, du musst sehr nett zu den Gutshunden sein, sonst hast du eine schlechte Zeit vor dir«, sagte George.

»Und du darfst nicht vergessen, sie jedes Mal um Erlaubnis zu fragen, ehe du Kaninchen jagst. Es sind nämlich ihre«, fügte Dick feierlich hinzu.

Timmy gähnte gelangweilt.

Dick klopfte ihm den Rücken. »Hast recht, alter Knabe, kümmere dich nur nicht um den Blödsinn, den ich verzapfe. Nur gut, dass du mitkommst. Ohne dich wär’s halb so schön.«

»Ohne ihn kann ich mir überhaupt keine Ferien vorstellen.« George betrachtete ihren Hund liebevoll. »Er ist ja auch immer mitgekommen und war bei jedem Abenteuer dabei.«

»Guter, lieber Timmy«, sagte Julian, »vielleicht erlebst du wieder eins. Man kann nie wissen.«

»Um Himmels willen!« Anne war gar nicht begeistert. »Ich für mein Teil hab keine Lust, wieder in eine dieser grässlichen Geschichten verwickelt zu werden. Ich möchte Ferien machen, aber richtig. Auf unheimliche oder seltsame Dinge kann ich liebend gern verzichten.«

»In Ordnung«, beruhigte Julian sie, »Abenteuer sind aus dem Programm gestrichen. Ein für allemal. Und wenn uns irgendwas nicht geheuer vorkommt, zucken wir einfach die Schultern und tun so, als hätten wir nichts gemerkt. Einverstanden?«

»Und ob!«, sagte Anne sofort.

»Na gut«, stimmte George zögernd zu.

»Einverstanden«, murmelte Dick.

Julian sah einen nach dem anderen erstaunt an. »Teufel, was seid ihr für eine armselige Gesellschaft! Aber wenn ihr es alle so wollt, bitte!«

Ein schrilles Pfeifen kam jetzt von der Lokomotive her und der Zug fuhr in die Finsternis eines Tunnels. Timmy erschrak und versuchte auf Georges Schoß zu springen.

»Sag mal, spinnst du? Es ist doch nur ein Tunnel. Julian, mach das Fenster zu. Der ganze Dreck kommt rein.«

Die Fahrt schien endlos. Im Abteil war es stickig und heiß. Zweimal mussten sie umsteigen und auf den in der Sonne brütenden Bahnsteigen warten. George brachte es auf jeder Station fertig, irgendwo Wasser für Timmy aufzutreiben.

»Puh!« Julian stöhnte und fächelte sich mit einer Zeitung Luft zu. »Wäre ich froh, wenn ich jetzt irgendwo baden könnte.«

Nach einer Weile hielt der Zug. Julian sah hinaus, aber es war nichts weiter als ein hölzerner Schuppen neben den Schienen zu sehen. Mit einem Prusten, das wie ein tiefer Seufzer klang, hielt der Zug, als wäre auch er zu müde, um noch weiterzufahren. Die Kinder blieben sitzen und warteten.

Dann hörten sie Schritte und das Gesicht des Schaffners erschien am Fenster.

»Müsst ihr hier nicht aussteigen? Wollt ihr denn ewig sitzen bleiben?«, fragte er. »Ich hab Order, eure Räder hier auszuladen.«

»Um Himmels willen!« Julian sprang auf. »Ist das Polwilly? Haben wir überhaupt nicht gemerkt. Wir sind gleich draußen.«

Sie sprangen raus und der Zug fuhr an, noch bevor sie die Tür zuschlagen konnten. Sie standen ganz allein auf dieser kleinen, verlassenen Station. Nur ihre vier Räder lehnten an der Wand des Schuppens.

Plötzlich entdeckten Georges scharfe Augen im Westen etwas Wunderbares. Sie packte Julian am Arm. »Das Meer! Da, zwischen den Hügeln! Siehst du’s? Es ist bestimmt das Meer. So blau kann nur das Meer sein!«

»Jetzt fühl ich mich gleich besser«, rief Anne. »Los, fahren wir. Wenn ich jetzt nicht bald was zu trinken kriege, lass ich die Zunge zum Hals raushängen wie Timmy.«

Dick befühlte den Hinterreifen seines Rades. Er war schon wieder ein bisschen weich geworden und er pumpte ihn erneut auf. »Wie weit ist es denn?«, fragte er.

Julian sah in sein Notizbuch. »Bis zum Gut vier Meilen. Eine Meile vor dem Gut liegt das Dorf. Da können wir Limonade oder Eis bekommen.«

Timmy wedelte mit dem Schwanz, als er »Eis« hörte.

»Armer Kerl«, sagte Anne, »jetzt muss er auch noch neben den Rädern herlaufen.«

Sie bogen in einen schmalen Weg ein, der von hohen, dichten Hecken umsäumt wurde. Sie fuhren langsam und Timmy trottete hinterher. Er hechelte und ließ die Zunge fast bis zum Boden hängen.

Es war Spätnachmittag. Nichts war zu sehen. Noch nicht einmal ein Bauernhaus. Kein Vogel sang. Kein Lüftchen regte sich. Schwer lastete die Stille über dem Land.

Julian drehte sich um und grinste die anderen herausfordernd an. »Ich wittere Abenteuer. Ihr auch? Ach so, wir merken ja nichts! Na gut, wir kümmern uns nicht darum. Das ist abgemacht!«

Die Tremannon Farm

Es wurde trotz der Hitze eine schöne Fahrt nach Tremannon. Leuchtend roter Mohn blühte am Rande der Felder, das Korn stand hoch und golden. Aus den Hecken strömte der Duft von Geißblatt.

Endlich kamen sie ins Dorf. Es gab nur eine Straße mit wenigen Häusern. Die vier suchten nach einem Laden, fanden ihn und gingen hinein. »Haben Sie Eis?«, fragte Julian. Nein, Eis gab es nicht, aber frische Zitronenlimonade, kalt und wunderbar.

»Ihr wollt wohl zu Penrods?«, fragte die Kaufmannsfrau. »Ihr seid hier fremd, oder?«

»Eigentlich nicht«, entgegnete Julian. »Die Großtante meiner Mutter kommt aus dieser Gegend, also sind wir keine richtigen Fremden.«

»Papperlapapp!« Die kleine Frau sah Julian mit ihren runden Vogelaugen aufmerksam an. »Ihr sprecht anders als wir. Genauso wie dieser Mann, der vor euch bei Penrods war. War wohl nicht ganz richtig im Kopf, aber zum Glück harmlos.«

»Tatsächlich?« Julian trank gerade die zweite Flasche Limonade. »Ich weiß schon, wen Sie meinen. Das war ein Wissenschaftler. Die wirken manchmal so, als hätten sie nicht alle Tassen im Schrank. Mein Onkel ist auch so einer.« Er konnte gerade noch einem Fußtritt von George ausweichen.

Sie bezahlten und radelten weiter. Timmy lief munter vor ihnen her. Kein Wunder, er hatte Minuten lang ohne Unterbrechung Wasser geschlabbert.

Zum Gut ging es bergan und sie mussten die Räder schieben. Zum Glück war es nicht mehr ganz so heiß, dennoch atmeten alle auf, als sie endlich durch das offene Tor fuhren. Vier Hunde stürzten ihnen mit lautem Gebell entgegen. Timmy bellte zurück, sein Fell sträubte sich, er stellte drohend den Schwanz auf. Eine kleine rundliche Frau erschien in der Haustür und rief: »Ben, Bouncer, hierher! Es ist gut, Nellie! Ruhig, Willy! Ihr braucht keine Angst zu haben«, wandte sie sich freundlich lachend an die Kinder, »das ist so ihre Art, Gäste zu begrüßen.«

Die Hunde umsprangen die vier. Es waren schöne Tiere: drei langhaarige Schäferhunde mit buschigen Schwänzen und ein kleiner Scotchterrier. Timmy drehte sich langsam und versuchte alle vier Hunde gleichzeitig im Auge zu behalten.

»Ruhig, Timmy, sei brav«, murmelte George beschwörend. Aber plötzlich änderte sich Timmys Verhalten. Er wedelte mit dem Schwanz und sein Fell glättete sich. Er hatte die friedlichen Absichten der Hunde erkannt und wusste, dass er hier nicht zu Hause war und sich unterzuordnen hatte.