Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Auf nach Hundhausen und begleitet Phil und Hannes in einer atemberaubenden Reise durch die Zeit. Wie sie das alles durchstehen und was genau sie erleben? Findet es selbst raus und erlebt Abenteuer, eine futuristische Welt und dramatische Wendungen, Verwirrungen und Paradoxien. Erlebt selbst, was alles passieren kann, wenn zwei Männer das Raumzeit-Kontinuum beinahe zerstören.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 156
Veröffentlichungsjahr: 2017
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Chas YorkFutures End
Mit Zeichnungen von
Nick Drawing
CYBChas York- Bücher
Fiktion ist oftmals gut, um vor der realen Welt zu fliehen, oder manchmal auch nur um seiner Phantasie freien Lauf zu lassen. Dieses Buch, wird Sie in eine Welt begleiten, die Sie sich vermutlich schon einmal vorgestellt haben, oder von der Sie sich wünschen, dass sie eines Tages mal in der Realität möglich wäre.
Den ersten Schritt haben Sie schon einmal hinter sich gebracht, Sie haben das Buch nun in der Hand. Nun gut. Um dieses Buch weiterhin genießen zu können empfiehlt es sich… keine Sorge, es ist kein Muss… eine Kerze anzuzünden oder auch ein ätherisches Duftölchen im Raum freizusetzen, sich auf die Couch oder Sessel niederzulassen, das Licht zu dimmen… natürlich nicht so stark, sodass Sie das Buch nicht mehr lesen können.
Empfehlenswert ist es jedenfalls dafür zu sorgen, dass Sie sich nun Zuhause entspannen, damit Sie mich und unseren Protagonisten in diesem Buch auf eine faszinierenden und doch zugleich, atemberaubenden Reise begleiten können, die Sie so schnell nicht wieder vergessen werden. Sie haben nun für eine gemütliche Atmosphäre in Ihrem Raum gesorgt? Das ist ein guter Anfang, denn schon können wir auch gleich mit unserer Geschichte fortfahren. Natürlich hoffe ich, dass Sie ein wenig Zeit übrig haben um dieses Buch in Ruhe zu lesen, sich auf einer Reise ins Unvorstellbare zu begeben und sich für das Thema ‚Zeit und Raum‘ interessieren.
Keine Angst, ich gehe nicht mit Ihnen, wie im Physikunterricht das Buch „Das Universum in der Nussschale“ durch. Auch wenn ich der Meinung bin, dass Steven Hawking in diesem Buch, eine gute Arbeit machte.
Ich bedanke mich jedenfalls dafür, dass Sie sich für dieses Buch entschieden haben und beginne nun mit meiner Geschichte.
Es war das Jahr 2006 gewesen und die meiste Zeit hatte der 6 jährige Phil vor seinem Lerncomputer, in seinem kleinen Zimmer Zuhause bei seinen Eltern verbracht, lernte in den Sommerferien Buchstabieren oder hatte bunte Bilder gemalt, die er allerdings nie seinen Eltern zeigte. Phillip war, ein kleiner Junge, noch unschuldig und vollkommen glücklich. Wenn sein Vater nach Hause gekommen war, von der anstrengenden Arbeit, bekam er immer eine Tafel, weiße Schokolade mitgebracht, die er schon immer gerne gegessen hatte. Seine Mutter hatte irgendwas mit Versicherungen oder so gemacht und hatte ihn immer ganz viel Papier zum Basteln aus dem Büro mitgebracht, darauf freute er sich am meisten, denn er war ein kreativer kleiner Junge gewesen.
Der Tag des 12.08.2006 hatte ihn für immer verändert. Vielleicht lag es daran, dass er an diesem Tag in der neuen Schule eingeschult wurde. Darauf hatte er schon lange gewartet. Er hatte nun seinen ersten Schultag gehabt, mit Schultüte und allem Drum und Dran, wo der kleine Phil, seine Lehrerin kennengelernt hatte und von dem Inhalt seiner Schultüte genascht hatte. Seine Gier nach was Süßem, war ihm zum Verhängnis geworden, als er mit seiner Hand in die Tüte gegriffen hatte und eine Hornisse an seinem Arm hochkrabbelt war.
Es war sein erster Kontakt mit diesem Insekt gewesen und seine Neugier hatte er nur schwer gebändigt. Dieses Insekt hatte sich kurz darauf selbständig gemacht und war ihm ins Gesicht geflogen. Kurz darauf hatte ihm das Insekt in die Oberlippe gestochen. Sofort hatte er einen allergischen Schock erlitten, woraufhin sein Gesicht dramatisch angeschwollen war. Er hatte Atemnot und Hustenanfälle bekommen. Als Folge hatten seine Eltern ihn sofort ins Krankenhaus begleitet. Seine Mutter hatte das Auto gefahren und sein Vater, der bereits ein paar medizinische Kenntnisse gehabt hatte, hatte versucht Phil am Leben zu erhalten. Plötzlich hatte seine Mutter aufgeschrien, nachdem sie gemerkt hatte, dass ein LKW nach rechts ausgeschert war und das Familienauto gegen die Leitplanke gedrückt hatte. Das völlig zerstörte Fahrzeug, war vom LKW noch einige Meter mitgeschleift worden, bis der Fahrer dieses Kolosses bemerkt hatte was geschah. Als das Auto zum Stehen gekommen war, war Phil ohnmächtig geworden und hatte im Krankenhaus erfahren, nachdem er wieder zu sich gekommen war, geheilt von seinen Wunden, dass seine Eltern diesen tragischen Unfall, nicht überlebt hatten. Die familiären Personen, die ihm am meisten Trost und Geborgenheit baten, lebten nun nicht mehr. Seit dem, wurde Phil, sehr schüchtern und hegte schon recht früh Selbstmordgedanken, die er allerdings niemals real gemacht hatte, denn das Thema Selbstmord war für ihn zwar noch relativ unbekannt.
Allerdings hatte er immer bei seinem besten Freund Johannes erwähnt gehabt aus dem Fenster springen zu wollen, wenn die beiden sich auf einem Dachboden aufhielten. Johannes lernte er durch einen Zufall mit seinem sechsten Lebensjahr kennen. Zusammen besuchten sie die gleiche Schule, aber nicht dieselbe Klasse. Aber sie unternahmen viel zusammen und stritten sich bisher noch nie. Phillip war in seiner Schule früher ein Außenseiter gewesen, spielte nie mit, wenn andere Kinder Fangen, oder Räuber und Gendarmerie spielten. Irgendwann stand Hannes einfach plötzlich vor ihm und fragte Phil, ob er Spielen wolle und seit diesem Tag, waren die Beiden unzertrennliche Freunde. Phil war ein Einzelkind gewesen, vom Schicksal seiner Eltern gepeinigt und doch blieb er standhaft, weil Hannes ihm Kraft und Trost spendete.
Als er 15 wurde hatte er, um sich von seinen Selbstmordgedanken die er immer noch hatte abzulenken, begonnen in einem Computerfachhandel zu arbeiten und hatte dort wieder gelernt, worauf es im Leben ankam.
Jedoch hatte er mit Albträumen und Schuldgefühlen in der Nacht gekämpft, denn er glaubte, wenn er nicht in diese Schultüte gegriffen hätte, dann wäre es vermutlich nie dazu gekommen, dass seine Eltern ihn ins Krankenhaus bringen mussten. Er machte sich noch Jahre später selbst Vorwürfe, die ihn quälten und er hatte versucht diese los zu werden, in dem er jeden Sonntag das Grab seiner Eltern besuchte.
Wie fast jeden Abend, hatte Phil vor seinem Rechner gesessen und hatte einen Egoshooter gespielt, denn außerhalb seiner Arbeitszeit, hatte er sich nur so von seinen Vorwürfen ablenken können. Seine Eltern waren schon lange tot gewesen und trotzdem, hatte er noch lange an die Verarbeitung, seines traumatischen Erlebnisses zu knabbern.
Inzwischen hatte er seit 2012 bei seiner Oma gewohnt, die ihn hegte und liebte und ihm gezeigt hatte, dass es auch noch möglich gewesen war, ohne Eltern zu überleben. Aller Anfang war schwer gewesen, denn Phil und Gladis hatten sich anfangs nie so gut verstanden, denn es hatte seine Zeit gedauert, bis er mit seiner Oma klargekommen war. Sie war an die 70 Jahre alt gewesen und sehr gläubig, hatte jeden Abend zu Gott gebetet und hatte manchmal versucht auch, mit dessen Hilfe, die negativen Schwingungen aus Phil heraus zu bekommen. Jedoch hatte Phil dies nur für unnötigen Hokuspokus gehalten und flüchtete in seinem Zimmer immer, wenn sie ein Gebet aufgesagt hatte. Gladis war früher viel auf Reisen gewesen und hatte sich in der kleinen Nachbarstadt von Hundhausen, mit dem Namen Nederstett, in ihrem eigenen Haus das ihr verstorbener Ehemann hinterließ, zur Ruhe gesetzt. Sie hatte Demenz und musste zwischenzeitlich immer wieder nach der Uhrzeit fragen. Um dieser Frage aus dem Weg zu gehen, hatte Phil ihr, ihre große Standuhr ins Wohnzimmer gestellt, damit sie nie wieder zu fragen brauchte.
Dies hatte ihr viel bedeutet und war stolz auf ihr Enkelkind gewesen, das immer wieder gute Ideen im Kopf hatte um ihr das Leben, so angenehm wie möglich zu machen und dass trotz, der pubertären Schwierigkeiten, die Phil seiner Oma manchmal zumutete.
Diese Standuhr hatte auf Phil schon immer eine faszinierende Wirkung gehabt, denn von ihr fühlte er sich wie von einem Magneten angezogen. Sie war aus massiven Eichenholz gefertigt und das Ziffernblatt und der Pendel glänzten immer wie frisch geputzt. Hin und wieder hatte Phil, wenn seine Oma längst in ihren Gemächern war, im Schneidersitz vor der Uhr gesessen und deren Geräusche gelauscht, manchmal sogar bis in die frühen Morgenstunden hinein. Obwohl er das Ziffernblatt dieser veralteten Uhr vor sich gehabt hatte, vergaß er oftmals die Zeit und wurde manchmal von seiner Oma aus der Trance, welche diese Uhr bei ihm verursachte, herausgeholt.
Sie hatten danach immer eine Tasse warmen Kakao getrunken und hatten über lustige Situationen von Phil, die ihr plötzlich wieder eingefallen waren, gelacht. Auch hatte sie erwähnt, dass die Uhr, vor der Phil immer saß, manchmal mit ihr gesprochen hätte, woran sie fest geglaubt hatte.
Phillip glaubte aber eher daran, dass sie sich das nur eingebildet hatte und glaubte, sie würde diese nur erzählen um ihn Angst einzujagen, quasi als eine Art Gruselgeschichte.
Er selbst hörte aber nicht einmal, ein Wort von dieser Uhr. Aus dieser Zeit, wo man ihn noch mit niedlichen Gruselgeschichten Angst einjagen konnte, war er aber längst rausgewachsen.
Es war der 23.12.2015 und er hatte sein Trauma mit seinen Eltern gerade verarbeitet und saß wie immer vor der Uhr, bis 7 Uhr in der Frühe. Er hatte noch nicht einmal geschlafen und bemerkte blitzartig, dass er an diesem Morgen vor Weihnachten, nicht mehr von seiner Oma aus der Trance der Uhr befreit wurde, da sie in dieser Nacht, friedlich mit einem Lächeln auf den Lippen, in ihrem Bett verstarb.
Stundenlang hatte der 15-jährige an ihrem Bett geweint, um Abschied von seinem letzten Familienmitglied zu nehmen. Es war bitter für Phil gewesen. Erst seine Eltern und nun auch noch seine letzte, familiäre Anlaufstelle… einfach fort. Er konnte sich nicht mal von Gladis verabschieden. Sie war, eines natürlichen Todes gestorben, die Altersschwäche.
Seitdem, war er vollkommen auf sich allein gestellt und hatte versucht irgendwo, hilflos wie er gewesen war, Unterschlupf zu finden. Er hatte zu tiefst, den Tod seiner Oma bedauert, hatte irgendwie versucht damit klar zu kommen, dennoch war ihm das nur sehr schwer gelungen.
Eines Tages, war er tränenüberströmt in den Computerladen gekommen, hatte die Tür und die Jalousien hinter sich verschlossen um seine Ruhe zu finden. Da er den Laden manchmal leiten durfte, konnte er öffnen wann er wollte und hatte sich einen Stuhl in der Mitte des Raumes gestellt, hatte Regale zur Seite geschoben und aus dem Mitarbeiterkühlschrank eine Flasche Whiskey gekramt. Er hatte sich keine Gedanken darübergemacht, warum der Billigfusel überhaupt im Kühlschrank gewesen war…es war ihm egal.
Für das was er vorgehabt hatte, musste er sich nämlich viel Mut antrinken, sehr viel Mut. Weinend hatte er den Verschluss der Flasche geöffnet, hatte den Deckel aufgedreht und die Flasche angesetzt. Schnell hatte er schon mal, die Hälfte der Flasche ausgetrunken und der Alkohol, hatte in seiner Kehle gebrannt. Aus dem Lager hatte er sich ein recht dünnes Kabel gesucht, es aufgehängt und über das Heizungsrohr an der Decke, zu einer Schlinge zusammengeknotet.
Mut war noch nicht genug vorhanden gewesen, befürchtete er und hatte sich auf den Stuhl gestellt, seinen Kopf in die Schlinge gehängt und den Rest der Flasche fast leer getrunken.
Ganz hatte er sie nicht mehr geschafft, denn das Zeug hatte ihm zu bitter geschmeckt, aber es hatte immerhin für den nötigen Schub an Mut ausgereicht. Kurz darauf, warf er die Flasche mit einem kleinen Rest zu Boden und tat das, was er tun musste.
Schnell und schmerzlos, hatte er den Stuhl umgestoßen und mit dem Kopf in der Schlinge gehangen. Er hatte geröchelt, sein Nacken hatte geknackt und er hatte noch einmal das Leben, vor seinen Augen gesehen, als er plötzlich einen dumpfen Schlag verspürte hatte und er ohnmächtig geworden war. Er hatte den letzten Gedanken gehabt:
„Endlich ist alles vorbei! Mama, Papa, Oma…gleich bin ich bei euch!“
2
„Einen Krankenwagen bitte, zur Schillerstraße 28, mein bester Freund hat sich das Leben nehmen wollen!“
schrie Hannes durch den Raum in sein Mobiltelefon. Worauf er kurz nach dem Pulsschlag von Phil gesucht hatte und ins Telefon hysterisch und laut sagte
„Ja noch fühle ich einen schwachen Puls, kommen Sie schnell zum kleinen Computerladen!“ er legte weinend auf und setzte sich neben Phil, hob seinen Oberkörper auf die Knie und hatte ihn angefleht
„Alter, was machst du für ein Mist, stirb bitte nicht alter, tue mir das nicht an!“
Hannes war bei Phil geblieben, bis der Krankenwagen ihn abtransportierte hatte und musste auf die Antwort des Arztes warten ob Phil überlebt hatte. Hannes hatte es nicht wahrhaben wollen, dass sein jahrelanger Freund, der wie ein Bruder für ihn gewesen ist, sich sowas angetan hatte.
Wenig später hatte er eine Entwarnung bekommen. Phil hatte seinen Freitodversuch mit schweren Verletzungen überlebt, denn sein bester Freund Hannes, war rechtzeitig vor Ort gewesen. Es war der Zufall den Hannes dazu bewegt hatte, eine Festplatte in diesem Laden kaufen zu wollen die ausgerechnet an diesem Tag ihren Dienst quittierte und dabei hatte er Phil dort aufgefunden und sofort ins Krankenhaus eingeliefert.
Glück für Phil, doch er war nicht begeistert darüber gewesen, denn er war in der Psychiatrie wieder aufgewacht und wurde untersucht und seiner Meinung nach gefoltert. Es hatte zwei Jahre gedauert, bis Phillip wieder aus der Klinik entlassen wurde, nach zahlreichen Therapien die ihn zu einem neuen Menschen formen sollten.
Phil war zuerst wieder mit dem Zug nach Nederstett zurückgekehrt, doch in dem Haus seiner Oma wohnten andere Leute, die er nicht kannte. Auf Hannes hatte er keine Lust, denn er war dafür verantwortlich gewesen, dass man Phil in die Klapse eingewiesen hatte und deswegen wollte er seinen ehemaligen besten Freund nicht sehen. Doch er hatte keinen besseren Einfall, als auf der Straße zu vergammeln und hatte wiederwillig beschlossen, doch zu Hannes zu gehen, bis er volljährig war und eine Wohnung bekam.
Auf dem Weg dorthin, hatte er einen kleinen Umweg eingeschlagen, denn er wollte unbedingt nochmal seinen alten Arbeitgeber besuchen, der zwei Straßen entfernt von Hannes seinen Laden gehabt hatte. Er hatte die Tür geöffnet und freundlich den alten Chef begrüßt, der alles andere als begeistert über Phils Anwesenheit war.
„Du hast ja eine Laune hier wiederaufzutauchen!“ entgegnete der Alte unfreundlich mit geballter Faust.
„I…ist mein Job noch frei?“ fragte Phil beängstigt obwohl er sich eigentlich die Antwort schon denken konnte.
„Du bist doch bekloppt!“, entgegnete der alte Chef wütend.
„Siehe lieber zu, dass du Land gewinnst!“, meckerte er.
„Dein Selbstmordversuch hat mir nichts als Ärger eingebracht!“, fügte er wütend hinzu.
„Aber…!“, wollte Phil erklären, doch er wurde unterbrochen.
„Verzieh dich lieber, bevor ich die Polizei rufe!“ meinte der Chef und verwies mit seinem Zeigefinger auf die Tür des Ladens.
Phil hatte nicht vorgehabt, auch noch Ärger mit der Polizei zu bekommen und verließ den Laden so schnell wie er reingekommen war.
Er hatte keine Wahl, er musste zu Hannes. Sollte er für dieses eine Jahr, vor der Volljährigkeit, in so einer Art Waisenhaus? Gab es sowas überhaupt hierzulande? Nein, sicher nicht! Hannes war da die bessere Option, denn der wollte niemals seine Lieblingsstadt Hundhausen verlassen. Sicherlich würde er da noch immer wohnen, wie sich Phillip dachte.
„Hoffentlich wohnt er da noch!“, dachte Phil vollkommen beunruhigt.
Sein Klingelschild war noch dran - J. Woltek - und er hatte den Knopf gedrückt, nachdem er das Schild entdeckte. Überrascht hatte Johannes die Tür aufgemacht und in die eisblauen Augen von Phil geschaut.
„Guck nicht so blöd, sonst hau‘ ich dir eine rein!“, entgegnete Phil ernst.
Verblüfft schaute Hannes ihn ängstlich an, da er immer noch dachte, dass sein ehemals bester Freund noch sauer auf ihm sei, doch Phillip fing darauf an zu grinsen und setzte fort:
„Also, wenn du mich reinlässt, dann verspreche ich dir, werde ich dir nur eine Ohrfeige dann geben und es dabei belassen!“, lachte Phil, worauf Hannes ebenfalls lachte und seinen Freund, nach einer Umarmung, in seine Wohnung ließ. Anschließend bestellten sich die beiden etwas vom nahegelegenen Chinaimbiss und unterhielten sich über die gesamten vergangenen Situationen. Außerdem dankte Phil ihm, dass er ihn das Leben gerettet hatte.
Monate später erreichte Phillip seine Volljährigkeit, worauf er sich eine neue Bleibe gesucht hatte und versuchte seine zweite Lebenschance, die er bekam, zu nutzen.
Die Jahre vergingen und es lief dennoch nicht gut für Phil, denn er bekam nach wie vor keinen neuen Job und eine neue Ausbildung anzufangen, kam für ihn gar nicht erst in Frage. Gab aber nicht auf, nach etwas Neuem Ausschau zu halten. Die Zeit verging und es war das Jahr 2020 und das mitten im Herbst. Draußen war es ungewöhnlich nasskalt für diese Jahreszeit.
Durch die Stadt, wehte ein eiskalter und rauer Wind und ein Nebelschleier, der die inzwischen dunkel gewordene Stadt vollkommen einhüllte, raubte den Bewohnern die Sicht. Warme Lichter der umgebenen Häuser, warfen furchteinflößende Schatten auf die von laubbedeckten Straßen, der stressreichen Großstadt Hundhausen. Hin und wieder, ließ der Nebel, Licht der vorbeifahrenden Autos durchscheinen, deren Xenonscheinwerfer manchmal heller waren, als die Laternen am Straßenrand.
Nass, wie die Straßen nach wochenlangem Regen waren, verstärkten die Geräuschkulisse um ein Vielfaches, von den Fahrzeugen, die über die Straßen zischten, sodass Phil seine Fenster schloss.
Nach all den Eskapaden baute sich Phillip, ein neues Leben auf. Okay, seine zwei Zimmer Wohnung, war nicht sonderlich toll eingerichtet, aber er hatte immerhin genug, dass es so gerade zu Leben ausreichte. Inzwischen wurde aus dem kleinen Phil ein junger, heranwachsender Mann, der das zwanzigste Lebensjahr erreichte. Er besuchte eine Abendrealschule, um sich einen neuen Wissensstand anzueignen, denn wenn er einen anderen Job haben wollte, musste er sich dafür etwas anstrengen. Diesen Satz gab ihn damals sein Vater mit auf dem Weg und an diesem Grundsatz hielt er sich. Seine Wohnung war ziemlich ärmlich eingerichtet, nur das nötigste zu Leben und eine Konsole, die er schon seit drei Jahren besaß.
Zudem war kaum Schnickschnack darin, nur ein paar Zimmerpflanzen und ein gemütlicher roter Teppich, der unter seinem schmutzigen Glastisch lag. Seine Wände strich er weiß und es hingen ein paar, wie er glaubte, coole Bilder an den Wänden. Er liebte die Stadt New York. Zu seinem Bedauern, war er aber noch nie zuvor dort gewesen, was dennoch sein Traum für ihn blieb, deswegen kaufte er sich Bilder vom Times Square.
Doch er hatte leider kaum Geld und musste sich größere Anschaffungen mühselig zusammensparen. Selbst seine Wände hatten inzwischen, wie es schien, einen neuen Anstrich nötig, da Phil wie ein Schlot rauchte. Irgendwie musste er auch den ganzen Schmerz erträglicher machen.
Sein Kleidungsstil war mehr so an die 90er Jahre gelehnt. Im Herbst trug er meistens ein langärmliges Sweatshirt, der Torso beige und die Ärmel grün.
Meistens, trug er dazu eine passende Cargo Hose, die Tarnflecken hatten. Seine Hosen mussten aber immer viele Taschen besitzen, da er diese gerne vollpackte. Im Winter nutzte er meistens dasselbe Outfit und zog darüber nur eine Daunenjacke mit einer Fellkapuze an. Nachdem er frisch aus der Dusche kam, klingelte es unerwartet an der Tür. Verwirrt schaute er auf die kürzlich neugekaufte Funkuhr und stellte fest, dass es 18 Uhr war. Phil hatte schon immer ein Faible für alte Uhren, aber da er wiedermal knapp bei Kasse war, musste er sich eine günstige Uhr anschaffen. Antike Uhren, waren aber sein Hobby.
Er wusste zu gut, dass Hannes sich vorher anmelden würde, denn unangemeldet, klingelte Hannes nur am Halloween, um ihn zu erschrecken. Meistens ahnte Phil aber immer schon im Voraus, dass Hannes ihn erschrecken würde, aber um ihn nicht zu beleidigen, tat er immer so als würde er einen Herzinfarkt bekommen, wenn Hannes mit einer gruseligen Verkleidung vor seiner Tür stand. Da aber kein Halloween war, konnte es nie im Leben Hannes sein, denn der meldete sich sonst immer an.
Aber seltsam… wer war das an der Tür?
Mehrmals schaute Phil durch den Türspion, aber konnte keine Person erkennen. Also entweder war sie ziemlich klein, oder sie stand noch vor der Haustür. Natürlich, ließ sich Phillip etwas Zeit, denn er hoffte somit, dass die Person das Interesse verlieren würde, weiter zu klingeln. Doch nach einer Weile, wurde diese Person ziemlich penetrant, nerviger als jede Stubenfliege, denn er klingelte und klingelte unentwegt weiter.
„Okay, jetzt reicht’s!“