8,99 €
Die Rauhnächte, die zaubervollen zwölf Schicksalstage zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag, gelten seit alters her als magische Schwellenzeit, in der gefeiert, Rückschau gehalten und orakelt wird. In dieser Jahresphase stehen die Tore weit offen und laden uns ein, mit dem unsichtbaren Reich in Kontakt zu treten, um die Vergangenheit und die Zukunft zu deuten. Die Räucherexpertin Caroline Deiß gibt einen faszinierenden Einblick in die mythologischen Hintergründe und liefert leckere Rezepte sowie Anleitungen zu Ritualen und Räucherungen. Neben sieben weiteren, oft unbeachteten Rauhnächten, geht sie speziell auf die Jahre 2019, 2020 und 2021 ein und zeigt, welche Rolle die Planeten, die Symboltiere und unsere Träume in dieser Zeit spielen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 171
Caroline Deiß
Caroline Deiß
RITUALE, REZEPTE, RÄUCHERANLEITUNGEN FÜR 2019 – 2021
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.
Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.
Für Fragen und Anregungen
Originalausgabe
3. Auflage 2023
© 2019 by mvg Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
Nymphenburger Straße 86
D-80636 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Redaktion: Ralf Lay
Umschlaggestaltung: Maria Wittek
Umschlagabbildung: shutterstock.com/Puttawat Santiyothin, Standret
Layout: Manuela Amode
Satz: Müjde Puzziferri, MP Medien, München
Druck: Florjancic Tisk d.o.o., Slowenien
eBook: ePubMATIC.com
ISBN Print 978-3-7474-0075-3
ISBN E-Book (PDF) 978-3-96121-409-9
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96121-410-5
Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter
www.mvg-verlag.de
Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de
Vorwort
Die magisch-raue Welt unserer keltischgermanischen Vorfahren
Das Volk der Germanen und Kelten
Naturkräfte, Geister und Götter – Natürliche Erscheinungen im täglichen Leben
Ein Leben voller Magie – Der Zauber der Neugierde
Mythologische Hintergründe der rauen Zeit
Frau Holle – Schicksalsgöttin der Rauhnächte
Wotan – Göttervater der schaurigen Zeit
Geister und Dämonen treiben ihr Unwesen
Die zwölf magischen Rauhnächte zwischen den Jahren
24. Dezember – Heiligabend
25. Dezember, erste Rauhnacht – Weihnachten
26. Dezember, zweite Rauhnacht – Weihnachten
27. Dezember, dritte Rauhnacht – Tag des Johannes
28. Dezember, vierte Rauhnacht – Tag der unschuldigen Kinder
29. Dezember, fünfte Rauhnacht – Davidstag
30. Dezember, sechste Rauhnacht – Bauernsilvester
31. Dezember, siebte Rauhnacht – Silvester
1. Januar, achte Rauhnacht – Neujahr
2. Januar, neunte Rauhnacht – Caspar
3. Januar, zehnte Rauhnacht – Melchior
4. Januar, elfte Rauhnacht – Balthasar
5. Januar, zwölfte Rauhnacht – Perchtennacht
6. Januar – Dreikönigsnacht
Weitere magische Rauhnächte
31. Oktober – Halloween
3. November – Hubertusnacht
29. November – Andreasnacht
5. Dezember – Nikolausnacht
20. Dezember – Wintersonnenwende
Variierend – Fastnacht
1. Mai – Walpurgisnacht
Räuchern – Die Verbindung zu himmlischen Sphären
Räucherpflanzen gegen Dämonen in dunkler Zeit (Auswahl)
Geräuchertes, Aromatisches und Süßes zu den Rauhnächten
Die Rauhnächte im Jahr 2019
Klärung der Vergangenheit
Mystische Botschaft
Erkenntnispfad zur inneren Stärke
Die Rauhnächte im Jahr 2020
Die Wahrnehmung des »Hier und Jetzt«
Das Erwachen des geistigen Bewusstseins
Die Rauhnächte im Jahr 2021
Alchemie – Das Tor in eine magische Welt
Alchemistische Affirmationen
Träume – Nachrichten aus dem Universum
Nachwort
Dank
Über die Autorin
Literatur
Bildnachweis
Die Rauhnächte oder die zaubervollen zwölf Schicksalstage über Weihnachten und Silvester bis zum Dreikönigstag gelten seit alters als heilige Schwellenzeit, in der gefeiert, Rückschau gehalten und orakelt werden soll. An den Tagen um die Wintersonnenwende ist die Natur in ihren innersten Kern versunken, um Kräfte für ihre Wiedergeburt zu sammeln. In dieser magischen, mystischen Jahresphase stehen die Tore zu anderen Dimensionen weit offen und laden uns ein, in die Zukunft zu blicken, Erkenntnisse zu gewinnen und mit der Anderswelt, dem unsichtbaren Reich, in Kontakt zu treten. Es ist die Zeit, sich von den Spuren des alten Jahres zu erholen, in sich einzukehren und das Schicksal neu zu weben.
Jeder Tag der zwölf geheimnisvollen Nächte steht nach altem Brauch unserer Ahnen stellvertretend für die Geschehnisse eines Monats im kommenden Jahr. In dieser Zeit können wir besondere Erlebnisse, erstaunliche Gedanken und verblüffende Ahnungen, einfach alle ungewöhnlichen Wahrnehmungen in einem persönlichen Tagebuch für diese Zeit notieren.
Der Zauber der vier Jahreszeiten hängt nach vorchristlich-heidnischem Glauben mit dem Wirken verschiedener Götter zusammen, die den Jahreslauf bestimmen. In Sagen, Legenden und Märchen liegen zahlreiche Geheimnisse darüber verborgen, die auf die zentralen Fragen des Lebens eine Antwort liefern.
Sie lernen althergebrachte Gebräuche, die Wurzeln der traditionellen Feierlichkeiten und ursprünglichen Rituale kennen, die Sie inspirieren werden, diese magischen Tage bewusst zu feiern, um den Geist zu schärfen und der Seele wohlzutun.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine besinnliche Zeit zwischen den Jahren und ein gesegnetes neues Jahr voller Kraft, Zuversicht und kostbaren Erfahrungen, die Sie auf Ihrem einmaligen Lebensweg begleiten.
Caroline Deiß
Nach vorchristlich-heidnischem Glauben sitzt die Fruchtbarkeitsgöttin Ceridwen in den rauen, nebligen Nächten an ihrem Kessel und kocht die Ursuppe, das Schicksal der Menschen. In den Rauhnächten, den Tagen des Übergangs, bereitet Ceridwen darin die Inspiration, die Initiation, die Einweihung und Transformation der Persönlichkeit zu. Dann sind die Zugänge zu dem verborgenen Reich der Erde – der Ort der Erleuchtung und Weisheit, die Welt der Ahnen, im Laufe dieses Buches auch »Anderswelt« genannt – frei, und jeder kann am Faden seines Lebens mitspinnen und mit dem magischen Zauberlöffel in der Suppe des Urkessels rühren. Er kann hineinschauen und sein Schicksal, sein Los, sehen und seine Handlungen mitbestimmen, die den Lebensweg beeinflussen. So kann jeder in den Rauhnächten Entscheidungen treffen und Maßnahmen ergreifen, die seine bisherige Richtung im Leben verändern werden.
In den gleichen Tagen feierten unsere Urahnen den Beginn des neuen Jahrs, das Samhainfest. Alle Feuer des Landes wurden gelöscht und von dem angesehensten und höchsten Priester ein neues, heiliges Feuer auf einem sakralen Festplatz entzündet. Davon nahm jede Familie eine Flamme mit nach Hause und entfachte dort wieder das eigene Herdfeuer und eine Räucherpfanne, mit welcher der Familienvater Haus und Hof nach einem bestimmten Räucherritual reinigte. Bis heute spüren wir den Zauber dieser rauen, rauchigen Nächte in jeder Zelle unseres Körpers und feiern zum Jahreswechsel mit vielen ursprünglich germanisch-keltischen Bräuchen und Ritualen die gleichen Feste im modernen Gewand.
Tief in unserer Seele sind Fragen nach der Zukunft vergraben, die besonders in der dunklen Zeit an die Oberfläche gelangen. Was wird das neue Jahr bringen? Wie dreht sich das Lebensrad weiter? Welche Ereignisse werden mein Leben entscheidend prägen? Eine Mischung aus Hoffnungen und Ängsten schlägt sich in unserer Wahrnehmung nieder. So geschehen auch schon lange vor unserer Zeitrechnung bei den Germanen und Kelten, die sich in Wesensart und Lebensform glichen, doch in ihrer Sprache unterschieden. Beide vorchristlichen Volksgruppen, bestehend aus vielen Stämmen, besiedelten West-, Mittel- und Nordeuropa. Bei den Germanen handelt es sich um die Ureinwohner Nordeuropas, die hauptsächlich die heutigen Länder Skandinavien, Südschweden, Jütland, Dänemark und Schleswig-Holstein besiedelten, bevor sie weiter nach Westen und Süden drangen, wo sie auf ihre Nachbarn, die Kelten, trafen. Deren Kernland war ursprünglich das Gebiet rund um die Alpen, Ungarn, Böhmen, Frankreich, Belgien, Norditalien und England. Erst später kamen Griechenland und Kleinasien dazu.
Diese beiden Volksgruppen prägten von circa 800 v. Chr. bis etwa 800 n. Chr. unsere heutige Kultur. Die heulenden Winterstürme in den rauen Nächten versetzten sie in Angst und Schrecken. Sie fürchteten sich vor dem nächtlichen, gespenstigen Höllenlärm der dunklen Totenheere, die aus den dampfenden Nebeln mit lautem Geschrei auftauchten, an den Holztüren der Hütten rüttelten, um die Bewohner mitzunehmen nach Walhall, dem Paradies der gefallenen Krieger. Obwohl sie einem glücklichen Jenseits entgegenblickten, wohin sie von Walküren, den Seelenführerinnen, geleitet wurden und wo sie an reich geschmückten Festmählern teilnahmen, hatten sie große Angst vor den Totengeistern. Diese erschienen besonders in der dunklen rauen Zeit, wenn die Tage kürzer wurden und die rauen Winde an den Wolken zerrten und ihnen gespenstige Gesichter verliehen. Dann brach die schaurige Zeit an, die Grenzen zu anderen Welten fielen, und die Zeit der Totengötter und Totengeister nahm ihren Lauf. Dann saß die Sippe um das Herdfeuer zusammen und erzählte sich von ihren Erlebnissen mit den Göttern, Geistern und Naturwesen und wie diese schon von ihren Vorfahren erlebt wurden.
Schriftliche Aufzeichnungen gab es keine, alles wurde mündlich weitergegeben. Bruchstücke ihrer Erzählungen finden sich heute noch in den Märchen der Brüder Grimm oder in den keltisch-germanischen Göttersagen und Legenden wieder, die uns einen Schimmer von den Gefühlen, Gedanken und Erfahrungen übermitteln, wie sie vermutlich vor fast dreitausend Jahren empfunden wurden. Es sind Botschaften aus der Seelenwelt unserer Ahnen, deren übersinnliche Erfahrungen aus der Anderswelt, dem Reich der Götter, Geister, Elfen, Feen, Zwerge und Verstorbenen.
Das Geheimnisvolle der rauen, magischen Nächte dieser beiden versunkenen Völker lebt bis heute in unseren Genen fort. Es lässt uns die Seele der dunklen Wälder spüren, die Stimme der nebeldurchdrungenen Wiesen hören und uns mit den Geistern der Anderswelt verbinden, die uns ein Hauch von jenem Fantastischen einflößen, das uns in der Zukunft erwartet und schon im Hier und Jetzt durch das Leben führt, wenn wir unsere Sinne schärfen für die offenen Pforten der geistigen Welt.