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Erotische Geheimnisse in einem herrlich versauten Roman: „Geile Spiele in Paris – tabulos heiß!“ von Serena Cardellino jetzt als eBook bei venusbooks. Heiße Nächte in der Stadt der Liebe: Nach vielen Jahren begegnen sich Margret und Bill in Paris wieder. Ihr Verlangen nacheinander ist ungebrochen – sie sind so geil, dass sie es sich am liebsten den ganzen Tag so richtig hart besorgen würden. Doch da gibt es ein Problem: Ihre beiden schon erwachsenen Kinder Elliott, Margrets Sohn und Janice, Bills Tochter, sollen nichts von den sexuellen Ausschweifungen erfahren. Aber dafür ist es längst zu spät, denn auch die beiden ficken bereits, als gäbe es kein Morgen. Ihre Eltern ahnen nichts, bis Janice ein wohlbehütetes Familiengeheimnis aufdeckt – und dies hat absolut tabulose Folgen … Jetzt als eBook kaufen und genießen: „Geile Spiele in Paris – tabulos heiß!“ von Serena Cardellino. Lesen ist sexy: venusbooks – der erotische eBook-Verlag. Jugendschutzhinweis: Im realen Leben dürfen Erotik und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem eBook werden fiktive erotische Phantasien geschildert, die in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Der Inhalt dieses eBooks ist daher für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.
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Seitenzahl: 207
Veröffentlichungsjahr: 2020
Über dieses Buch:
Heiße Nächte in der Stadt der Liebe: Nach vielen Jahren begegnen sich Margret und Bill in Paris wieder. Ihr Verlangen nacheinander ist ungebrochen – sie sind so geil, dass sie es sich am liebsten den ganzen Tag so richtig hart besorgen würden. Doch da gibt es ein Problem: Ihre beiden schon erwachsenen Kinder Elliott, Margrets Sohn und Janice, Bills Tochter, sollen nichts von den sexuellen Ausschweifungen erfahren. Aber dafür ist es längst zu spät, denn auch die beiden ficken bereits, als gäbe es kein Morgen. Ihre Eltern ahnen nichts, bis Janice ein wohlbehütetes Familiengeheimnis aufdeckt – und dies hat absolut tabulose Folgen …
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eBook-Neuausgabe Februar 2016
Ein eBook des venusbooks Verlags. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.
Dieses Buch erschien bereits 2009 unter dem Titel Viererbande in der Edition Combes
Copyright © der Originalausgabe 2009 Edition Combes im Verlag Frank de la Porte, 96328 Küps
Copyright © der eBook-Neuausgabe 2016 venusbooks GmbH, München
Copyright © der aktuellen eBook-Neuausgabe 2020 venusbooks Verlag. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von shutterstock/oleander studio
eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH
ISBN 978-3-96898-054-6
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Im realen Leben dürfen Erotik, Sinnlichkeit und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem eBook werden erotische Phantasien geschildert, die vielleicht nicht jeder Leserin und jedem Leser gefallen und in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Es handelt sich dabei um rein fiktive Geschichten; sämtliche Figuren und Begebenheiten sind frei erfunden. Der Inhalt dieses eBooks ist für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.
Serena Cardellino
Geile Spiele in Paris – Tabulos heiß!
Erotischer Roman
venusbooks
Der Jeep trug einen großen, weißen Stern auf der Kühlerhaube und bremste so scharf, dass eine Wolke von anthrazitgrauen Steinchen aus dem Splittbelag des Parkplatzes aufwirbelte und von unten gegen den Fahrzeugboden prasselte.
Eine Frau in der Uniform des Weiblichen Hilfskorps der United States Army zwängte sich an der Beifahrerseite aus dem Fond. Sie beugte sich leicht vor und verabschiedete sich von dem Fahrer mit einer saloppen Ehrenbezeugung, während sie mit der freien Hand den vom Sitzen zerknitterten Röhrenrock glattstrich.
Kurz darauf mühte sie sich mit einem Koffer, der wenigstens fünfzehn Kilogramm zu schwer für sie war, die Freitreppe des Hotels hinauf.
Es war Freitag – ein kalter, verregneter Freitagvormittag in der ersten Juniwoche des Jahres 1944. Bill Armstrong stand auf dem obersten Treppenabsatz und beobachtete die Frau aufmerksam. Fünfunddreißig, allerhöchstens vierzig, schätzte er. Aber sie ist noch nicht lange in der Armee, sonst hätte sie wohl kaum ihren gesamten Hausstand mit nach England gebracht. Sie ist hübsch, dachte er, sehr hübsch sogar!
Das Hotel, ein ziegelroter Backsteinbau mit einem weißen Pultdach und acht kannelierten römischen Säulen vor dem Eingang im Erdgeschoß, hieß »Envoy«. Es lag in einem Park etwas außerhalb der uralten Eisenbahnstadt Eastleigh in der englischen Grafschaft Hampshire und war ihm und seinem Stab für die Dauer der Operation »Overlord« als Hauptquartier zugeteilt worden.
Die Frau trug fleischfarbene Nylons. Trocken schluckend richtete Bill seinen Blick auf ihre prächtigen Waden und fand, der Lady müsse unter die Arme gegriffen werden.
Äußerlich entsprach Armstrong dem althergebrachten Bild eines amerikanischen Berufsoffiziers: Er war mehr als einen Meter neunzig groß, schlank, aber nicht mager, athletisch, mit breiten Schultern und mit Muskeln bepackt wie ein Profispieler der National Baseball League. In seinem hyperkurzen, schwarzen Bürstenhaarschnitt hatten sich, wie für Männer seines Typs üblich, die ersten Spuren von Grau eingenistet. »Guten Morgen, Lieutenant«, sagte er und grüßte die Frau, indem er mit zwei Fingern lässig über sein olivgrünes Uniformschiffchen strich. »Ich bin Colonel William Llewellyn Armstrong, IX. US Army Support Command. Sie sind Lieutenant Margret S. Denniston, nehme ich an. Ich dürfte für die nächsten Wochen und Monate Ihr Vorgesetzter sein. Gestatten Sie, dass ich Ihnen behilflich bin?«
Margret wuchtete den Koffer mit beiden Händen eine einzelne Stufe hinauf und stellte ihn dort ab. »Ich habe dieses verflixte Ding von Hackensack, New Jersey, bis hierher alleine geschleppt, also schaffe ich es auch noch diese paar läppischen Stufen!«
»Aber nein, das ist keine Aufgabe für eine zarte Dame wie Sie. Ich helfe Ihnen gern. Sie sind die neue Dolmetscherin, nicht wahr? Ich habe Sie angefordert. Ihr Büro ist schon eingerichtet. Sie können sofort anfangen, sobald Sie sich von dem langen Flug erholt haben. Das ›Envoy‹ ist keine Luxusherberge, aber es ist auch keine Absteige wie die Hotels, in denen sie die anderen Stäbe untergebracht haben.«
»Was ist aus Ihrer alten Dolmetscherin geworden?« Margret schwitzte. Unter ihren Achselhöhlen hatten sich dunkle Ränder in ihrer Uniformbluse gebildet.
Bill grinste jungenhaft. »Sie hieß Joan. Joan meinte, die britisch-amerikanische Freundschaft über das von Mr. Roosevelt empfohlene Maß hinaus vertiefen zu müssen … Sie kriegt ein Kind.«
»Von einem Engländer?«
»Von einem Schotten.«
»Wie schön!«
»Ihr Mann in Oklahoma fand es weniger lustig. Er hat die Scheidung eingereicht.« Bill hievte den schweren Überseekoffer auf die Schulter und trug ihn, unter dem Gewicht leicht schwankend, neben Margret her in die große, abgedunkelte Hotellobby, in der es vor Offizieren in olivgrünen amerikanischen Armeeuniformen nur so wimmelte. Es war ein Kommen und Gehen. Mindestens fünfzig Leute, schätzte Margret, möglicherweise mehr. An der Rezeption führte ein Lieutenant mit den Abzeichen der 101. Luftlandedivision ein hitziges Wortgefecht mit dem rothaarigen Empfangschef des Hotels, der sein Anliegen entweder nicht verstand oder sich damit vergnügte, es nicht verstehen zu wollen. Am Klappenschrank leuchteten mehrere rote und gelbe Lichtsignale.
Bill stellte den Koffer vor einer hinter mannshohen Zimmerpalmen verborgenen Sitzgruppe aus Rattanmöbeln ab und bat seine Begleiterin, sich einen Platz auszusuchen. Margret entschied sich für einen Stuhl mit Blick auf den Park und die Telegrafenmasten entlang der Eisenbahnstrecke von Southampton nach London.
»Was möchten Sie trinken?«, fragte er.
»Etwas Alkoholfreies«, antwortete sie.
»Einen Tee?«
»Ein Ginger Ale, wenn man so etwas im Haus hat, möglichst eisgekühlt.«
Der Colonel bestellte bei einer jungen Kellnerin in Rüschenhaube und schwarzem Dienstbotenkleid, wie sie aus dem Bild der großen amerikanischen Hotels längst verschwunden waren, zwei eisgekühlte Ginger Ales und setzte sich Margret gegenüber auf einen freien Stuhl. Margret entblößte ihre perlweiße makellose Zahnreihe zu einem geheimnisvollen halben Lächeln. Ihr Teint war sehr hell, sehr weiß. Der kirschrote, feucht schimmernde Lippenstift bildete einen scharfen Kontrast zu dieser hellen Haut.
»Llewellyn …«, murmelte Margret nachdenklich, »ist das irisch?«
»Walisisch«, korrigierte Armstrong. »Es ist der Mädchenname meiner Mutter. Ich komme aus Texas, wenn Sie das wissen wollen. Aus Salt Flat im Hudspeth County, um genau zu sein. Direkt an der Grenze zu New Mexico.«
»Interessant!«, sagte Margret.
»Aber reden wir von Ihnen. Was treibt eine so schöne Frau wie Sie in die Arme von Uncle Sam?« Bill klappte ein silbernes Zigarettenetui auf und bot Margret eine schlanke Chesterfield an, aber sie lehnte dankend ab.
»Vielleicht war es Langeweile?«, antwortete sie schulterzuckend. »Mein Sohn dient in der Army, und ich kam mir in meinem großen Haus in Hackensack ein wenig unnütz vor, um es mal so zu sagen. Natürlich war meine patriotische Begeisterung zu groß, um sie nicht gegen irgendjemanden unter Beweis stellen zu müssen. Ich stand vor der Wahl, Sir, entweder Spenden für den Hilfsfond zu sammeln oder mich als Dolmetscherin in der Army nützlich zu machen. Ich habe mich für die Uniform entschieden, weil es wenig sinnvoll ist, bei meiner Qualifikation Klinken zu putzen. Sie steht mir sehr gut, finden Sie nicht?«
Ungewollt lenkte Bill seinen Blick auf die waagerechte Falte, die sich straff wie ein Stahlseil zwischen ihren üppigen Brüsten in ihre Uniformbluse spannte. Er schluckte trocken und merkte, dass seine Handflächen zu schwitzen anfingen. »Die Uniform steht Ihnen phantastisch, Margret!«, pflichtete er ihr bei. »Welche Sprachen beherrschen Sie?«
»Französisch, Italienisch, Deutsch.«
»Sie sind perfekt, Margret.«
»Ich weiß, Sir.«
»Bill.«
Margret hielt irritiert inne. »Wie bitte?!«
»Wenn ich mir das Recht herausnehme, Sie Margret zu nennen, gestehe ich Ihnen auch zu, Bill zu mir zu sagen.«
»Sie sind mein Vorgesetzter.«
»Trotzdem.«
»Okay, Bill!«
»In welcher Einheit dient Ihr Sohn?«
»Bei der Infanterie, Bill. Er war bei der Eroberung von Sizilien dabei und hat bei Agrigento und Porto Empedocle gegen die Deutschen gekämpft. Unter General Patton. Das war im Sommer vorigen Jahres. Seitdem ist der Krieg praktisch für ihn vorbei. Sie haben ihm den Bronze Star verliehen. Sein Regiment ist in Ruhestellung nach Réggio di Calabria verlegt worden. Das liegt ganz unten, in der Spitze des italienischen Stiefels.«
»Er ist natürlich Offizier«, behauptete Armstrong aus einer Wolke blauen Zigarettenqualms heraus.
»Aber nein, wo denken Sie hin«, erwiderte Margret. »Elliott ist ein stinknormaler kleiner G. I., der vor jedem trunksüchtigen Corporal strammstehen muss. Er hatte sich schon eingeschrieben und wollte Jura studieren, aber der Krieg ist ihm zuvorgekommen. Die Army hat ihn praktisch aus der High School weg einberufen. Er war gerade erst achtzehn geworden.«
»So ist es in Amerika vielen ergangen«, meinte Bill. »Mehr oder weniger sind nach Pearl Harbor alle jungen Männer eingezogen worden. Ich habe nur eine Tochter. Sie ist siebzehn und möchte Krankenschwester werden, aber zum Glück ist sie zu jung, um sich freiwillig zum Dienst in der Army zu melden. Ich möchte nicht, dass ihr etwas zustößt.«
»Sind Sie verheiratet?«
»Meine Frau ist im Kindbett gestorben.«
»Oh, das tut mir leid.«
»Schon gut. Ich habe Maureens Tod verwunden, obwohl es manchmal noch weh tut, wenn ich an sie denke.« Er machte einen letzten Zug an seiner Zigarette und erstickte sie dann in einem Aschenbecher aus rotem Onyxmarmor.
»Sie haben sich niemals die Mühe gemacht, eine neue Frau zu suchen?«
»Nein. Ich habe Janice. Das ist meine Tochter. Janice würde eine andere Frau an meiner Seite wahrscheinlich niemals akzeptieren. Und ich möglicherweise auch nicht. Es ist für eine Frau nicht leicht, wenn sie ständig mit ihrer Vorgängerin verglichen wird, und genau das würde passieren. Aber reden wir von Ihnen, Margret. Was macht eine Frau wie Sie in Hackensack, New Jersey?«
»Ich habe einen Job.«
»Natürlich.«
»Ich bin Journalistin, das heißt, ich schreibe eine Kolumne über die Probleme von Frauen in der modernen amerikanischen Gesellschaft, die in vielen Zeitungen abgedruckt wird.«
»Müsste ich Ihren Namen kennen?«
»Die Kolumne erscheint nur an der Ostküste. Das Honorar, das mir dafür gezahlt wird, ist nicht überwältigend, aber ich kann davon leben. Der größte Vorteil ist wohl, dass ich zu Hause arbeite und sehr viel Zeit habe, um mich um meinen Jungen zu kümmern. Er wirkt in vielen Dingen noch so unbeholfen. Fast wie ein kleines Kind.«
»Was ist mit Ihrem Mann?«
»Ich habe keinen.«
»Oh!«
Margret lachte. »Sie können mich ruhig nach dem Grund fragen, Bill. Es stört mich nicht, dass ich unverheiratet bin. Ich war achtzehn und Cheerleader. In unserer Mannschaft spielte damals ein bullig aussehender Quarterback, auf den alle Mädchen in der High School verrückt waren. Er hieß Carter Marion. Darunter litt er verständlicherweise, und er musste ständig beweisen, dass er trotz seines Mädchennamens ein richtiger Mann war. Dabei ist es passiert.«
Bill verstand. Margret war ein Opfer ihrer Zeit. Trotz ihrer unbestreitbaren Schönheit war sie ein gebranntes Kind, wie man hier in Europa sagte. Kein amerikanischer Mann, der etwas auf sich hielt, nahm sich eine ledige Mutter zur Frau. Ein uneheliches Kind war ein schlimmerer Makel als ein Buckel oder ein Klumpfuß.
Er warf einen hastigen Blick auf seine Armbanduhr. »Wie wär’s, wenn ich Sie gegen Abend abhole? Wir könnten tanzen gehen, und Sie hätten Gelegenheit, Ihre Kameradinnen kennenzulernen.«
»Einverstanden«, sagte Margret.
»Ich kenne ein Lokal, ganz in der Nähe, in dem eine Band spielt. Keine Bange, Eastleigh liegt abseits der Ziele der deutschen Bomber – oder besser: die Krauts trauen sich nicht mehr hierher, seitdem die Alliierten die Luftüberlegenheit über Südengland zurückgewonnen haben.«
»Ich freue mich«, sagte Margret.
»Sagen wir, um acht?«
»Um acht, einverstanden.«
Als Margret ihr Hotelzimmer betrat, merkte sie sofort, dass sie es nicht für sich allein haben würde. Das Zimmer war fast schon spartanisch eingerichtet – zwei Messingbetten, ein Schminktisch, ein gemeinsamer Allzweckschrank und eine Stehlampe mit einem Schirm in Form einer schlanken, mit Stoff bespannten Röhre. Am anderen Ende des Raumes entdeckte Margret die blonden Locken einer Frau, die sich im Schutz der spanischen Wand mit ihrer Uniform beschäftigte.
»Hallo«, grüßte Margret.
»Hallo, Schätzchen. Du bist sicher Margret, die neue Dolmetscherin. Ich heiße Kay. Kay Ogden. Aus Chicago, Illinois. Wir werden in den nächsten Tagen und Wochen Zimmernachbarinnen sein. Du kannst dir das linke Bett nehmen. Ich schlafe in dem anderen. Schnarchst du?«
»Nicht, dass ich wüsste«, antwortete Margret.
»Das ist gut. Deine Vorgängerin hat geschnarcht wie ein Sägewerk.«
Als Kay den Raum hinter dem Wandschirm verließ, verhüllte eine Fülle von seidig glänzenden blonden Locken ihr Gesicht. Sie war allerhöchstens zweiundzwanzig und trug lediglich einen isabellweißen Prinzessunterrock mit zarten Spaghettiträgern und einem tief hinunterreichenden V-förmigen Ausschnitt, aus dem ihre großen, alabasterfarbenen Brüste quollen. Obwohl Margrets Interesse fürs eigene Geschlecht gegen Null ging, blieb ihr für einen Moment die Luft weg. Dieser bildhübschen jungen Lady werden sie scharenweise hinterherrennen, schloss sie. Wirklich ein schnuckeliges Ding, das sie mir da vor die Nase gesetzt haben.
Kay ging an den Schrank. Aus einem Stapel olivgrüner Army-Handtücher zog sie ein kleines, weißes Heftchen hervor, das ganz offensichtlich Kokain enthielt, und setzte sich an den Schminktisch. »Wir dürfen die Stadt übrigens nicht verlassen, wie du weißt. Ike hat das ganze Sperrgebiet vom übrigen Land hermetisch abriegeln lassen. Wenn du den Engländern erzählst, dass sich auf ihrer gottverdammten Insel kein einziger amerikanischer Soldat aufhält, müssen sie das glauben, weil sie dir das Gegenteil nicht beweisen können.« Sie lachte. Ganz ungeniert streute sie ein Häufchen des mehligen, schneeweißen Pulvers auf die lacküberzogene Abstellfläche des Schminktisches und formte mit einer Rasierklinge zwei akkurate Linien, die sie dann mit einem gerollten Zwanzig-Dollar-Schein nacheinander in beide Nasenlöcher zog.
»Wie alt bist du?«, fragte Margret.
»Zwanzig«, antwortete Kay.
»Du kannst von Glück sagen, dass ich nicht deine Mutter bin. Wenn du meine Tochter wärst, würde ich dich jetzt übers Knie legen oder dich mit ein paar ordentlichen Backpfeifen zur Besinnung bringen.«
»Warum? Ohne den Schnee wäre dieser Job kaum noch zu ertragen. Die Männer hier sind wie Kraken – ganz besonders die alten, notgeilen Sergeants. Sie müssen ständig an dir herumfummeln. Wenn du die richtige Abwehrstrategie hast, fassen sie dir nur an den Hintern.«
»Ich werde mich zu wehren wissen.«
»Das dachte ich anfangs auch, aber du kennst diese Männer nicht. Sie sind hartnäckig und störrisch wie alte Maulesel. Und sie sitzen am längeren Hebel. Was sie von uns nicht freiwillig kriegen, holen sie sich mit Gewalt oder Erpressung. Sie wissen natürlich alle miteinander, dass wir Mädels heimlich schnüffeln, und drohen, es Colonel Maugham zu sagen, wenn wir sie nicht an die Unterwäsche lassen.«
Colonel Patricia Maugham war die Kommandantin des United States Women’s Army Corps, eine Frau von Siebenundvierzig mit Säbelbeinen und Haaren auf den Zähnen. Margret hatte sie bei ihrer Ankunft auf dem Flughafen von Heathrow kennengelernt und sofort im richtigen Ordner abgelegt. Patricia Maugham war eine Frau, gegen die niemand ankam und die von ihren Untergebenen nichts anderes erwartete als bedingungslose Unterwürfigkeit. Alle fürchteten sich vor ihr, auch die Männer. Selbst die Offiziere standen vor ihr stramm. Margret erinnerte sich, dass sie froh gewesen war, als die Kommandantin das Flughafengebäude nach einer kurzen knappen Begrüßung wieder verlassen hatte.
Inzwischen zeigte der Konsum des Kokains bei Kay seine erste Wirkung. Ihre Pupillen waren vom Rauschgift geweitet, ihre Nase schien nach innen geschwollen zu sein und schleimte stark. Sie begann zu schniefen. Ihr Blick hatte etwas Irrationales, Entrücktes angenommen, so, als wäre ihr Geist in eine andere Welt versunken.
Betroffen sagte Margret: »Das ist Selbstmord in Raten, was du da machst, Gänschen«, aber Kay hörte ihr nicht zu. Sie schien in grellen Farben zu schwelgen und grinste Margret mit einem glasigen Schimmer in den Augen an. Wie benommen stand sie auf, schob den Stuhl unter den Schminktisch und kehrte auf wackeligen Beinen hinter den Paravent aus geflochtenem Rattan zurück.
»Natürlich gibt es auch den einen oder anderen Jungen, von dem du dir gerne die Luft aus dem Bauch pumpen lässt«, sagte sie, während sie sich im Schutze des Wandschirms in ihren engsitzenden, senffarbenen Röhrenrock zwängte. »Das ist halt mal so bei einer solchen Ansammlung von Soldaten. Du tust dir übrigens selbst einen Gefallen, wenn du dich den anderen Mädchen und jungen Frauen anpasst. Wir mögen hier keine Querulantinnen und solche von der Sorte, die nur für die höheren Offiziere die Zehen auseinandermacht.«
»Das werde ich ganz bestimmt nicht tun!«, entfuhr es Margret entrüstet.
»Damit wäre das ja geklärt.« Kay lachte. »Sobald ich angezogen bin, zeige ich dir unsere Feldküche. Sie
liegt etwas außerhalb von Eastleigh in einem Wäldchen – gut getarnt natürlich, damit uns die Nazis keine Sprengladung in den Suppentopf schmeißen. Frühstück gibt es von sechs bis halb acht. Die Mittagsmahlzeiten werden von zwölf bis halb eins eingenommen. Um sieben kommt das Abendbrot auf den Tisch. Das Mittagessen schmeckt wie aufgerollte Zehennägel, aber es heißt: Je besser die Armee, desto schlechter das Essen. Und die US Army ist eine verdammt gute Armee!«
»Ich werd’ schon nicht daran sterben«, meinte Margret selbstbewusst.
Kay trat hinter dem Wandschirm vor und ließ Margrets Kinnlade augenblicklich nach unten fallen. Sie sah hinreißend aus. Ihre Schlankheit war makellos und erinnerte mit ihren langen Armen und Beinen an die Mannequins aus den Katalogen von Sears, Roebuck & Co.
»Sehe ich gut aus?«, fragte sie Margret kokett.
»Du bist wunderschön!«, bestätigte Margret und sah ihre Zimmernachbarin ein weiteres Mal an.
Kays Rock, der unten so gerade die Knie bedeckte, saß so knapp, dass er aus den Nähten zu platzen drohte. Ein milder Lichtstrahl fiel durch das hohe Fenster genau auf ihre ineinander verschränkten Finger, an denen weder Ringe noch Nagellack von der zarten, weißen Haut ablenkten.
»Ist mein Reißverschluss hinten richtig zu?«
»Perfekt!«, konstatierte Margret.
»Dann komm«, sagte Kay. Sie streckte ihre Hand nach Margret aus und spielte mit den Fingern in der Luft Klavier. »In der Feldküche warten sie mit dem Essen nicht auf uns. Sie sind wie die Opossums. Wenn wir uns nicht beeilen, werden sie uns alles weggefressen haben.«
Colonel Armstrong kam um acht. Fast auf den Zeigersprung genau nahm er vor der Zimmertür Margrets Haltung an und klopfte mit dem Knöchel des rechten Zeigefingers gegen das Walnusstürblatt. Dem Anlass entsprechend trug er zu cremefarbener Krawatte und gestärktem Khakihemd die todschicke armeegrüne Ausgehuniform – komplett mit Schießschnur und reichlich bestückter Ordensschnalle. Als Margret die Tür aufsperrte, machte er einen Diener und reichte ihr charmant lächelnd einen in Papier gewickelten Strauß aus gelben Rosen.
»Oh, Rosen, wie schön! Sind die für mich?«
»Ich hoffe, sie entsprechen Ihrem Geschmack. Die Dinger haben ein Vermögen gekostet.«
»Ich liebe Blumen.« Margret drückte den Strauß an sich und atmete genießerisch den betörenden Duft ein. »Sie sehen gut aus, und riechen tun sie auch gut. Warten Sie einen Moment, Bill. Ich hole mir an der Rezeption rasch eine Vase. Meine Zimmergenossin ist ausgeflogen, wir sind ganz allein. Nehmen Sie irgendwo Platz. Auf dem Schminktisch liegt eine Tüte mit amerikanischen Zitronenbonbons. Bedienen Sie sich, wenn Sie möchten.«
Das Tanzfest fand in einer ehemaligen Scheune an der Winchester Road statt. Der Wirt war Geschäftsmann von Beruf und hatte frühzeitig erkannt, dass sich mit der Anwesenheit der amerikanischen Soldaten eine goldene Nase verdienen ließ. Kurzerhand ließ er die Scheune leerräumen und hängte überall Papierlampions in den amerikanischen Nationalfarben auf. Die Dachsparren schmückte er mit dem Union Jack, dem Sternenbanner und großformatigen Konterfeis von Franklin Delano Roosevelt, Winston Churchill und König George VI.
Staunend sah Margret, wie viele Berufsoffiziere und Offiziere auf Zeit sich unter die jungen Soldaten gemischt hatten. Margret schätzte ihre Zahl auf zwanzig, um sich schon zwei Minuten später nach oben hin zu korrigieren. Es nahmen etwa dreihundert Leute an dem Vergnügen teil, von denen knapp zwei Zehntel dem weiblichen Geschlecht angehörten und fast ausnahmslos Engländerinnen waren. Einige der Offiziere hatten sogar den Rang eines Majors oder eines Colonels inne.
Dennoch wurde es ein fröhlicher, gelöster Abend. Bill tanzte einfach himmlisch. Eine Big Band mit Musikern in den Uniformen der 101. Luftlandedivision spielte den ganzen Abend Swing aus dem Repertoire von Count Basie, Glenn Miller und Duke Ellington. Margret liebte diese unverkrampfte Art von Musik und konnte es vor brennender Ungeduld immer wieder kaum abwarten, dass Bill sie nach den Pausen auf das Tanzparkett entführte.
Gegen dreiviertel zwölf waren sie rechtschaffen erschöpft. Sie hatten an diesem Abend kaum einen Tanz ausgelassen, aber jetzt kehrte Bill der Tanzfläche den Rücken und führte Margret galant durch das Gewühl.
An der Bar fanden sie zwei leere Hocker, um etwas zu trinken. Bill bestellte bei der dickbusigen Bedienung einen zwölf Jahre gereiften schottischen Whisky und für Margret einen Canada Dry. Die Gläser erzeugten einen hellen, glockenreinen Klang, als sie miteinander anstießen, und Margret merkte, dass sie Bill mehr und immer mehr verfiel. Obwohl sie nicht klein war, überragte er sie um mehr als einen Kopf. Ihr Blick fokussierte das steile Grübchen in seinem Kinn. Es gefiel ihr. Dieses markante Grübchen verlieh ihm etwas von einem Hollywoodstar.
Was für ein Mann! durchzuckte es sie, aber zu ihrem Leidwesen stellte er ihr an diesem Abend keinen Heiratsantrag.
Gegen ein Uhr wurde es dann Zeit für sie, ins Hotel zurückzukehren, denn um sechs klingelte der Wecker. Bill hatte für zehn Uhr dreißig ein Frühstück mit dem Unterstaatssekretär des britischen Verteidigungsministeriums in seinem Terminkalender mit Fettstift zweifach rot eingekreist.
Die Winchester Road und das »Envoy« trennten keine vierhundert Yards voneinander. Auf halbem Wege zerrte Bill sie plötzlich in einen düsteren Hauseingang und griff ihr unvermittelt durch die dünne, baumwollene Uniformjacke hindurch an die Brust.
»Bill, was soll das?«, fuhr Margret ihn an.
»Ich will dich ficken«, röhrte er.
»Nein, Bill, nicht! Sie machen den ganzen schönen Abend kaputt.« Verzweifelt versuchte sie, sich aus seiner Umklammerung zu befreien, aber Bill war natürlich sehr viel stärker als sie. »Aufhören, Bill! Ich bin keine Frau für die erste Nacht. Bitte, lassen Sie mich los, sonst schreie ich die ganze Stadt wach!«
»Erst bekomme ich einen Kuss.«
Margret atmete tief ein und wieder aus. »Danach geben Sie Ruhe?«
»Danach gebe ich Ruhe«, versicherte er. »Aber nur einen kleinen.«
»Einverstanden.«
Ihre Lippen verschmolzen miteinander, und Bill schob seine vom Whisky erhitzte Zunge tief in ihren gewährenden Mund. Margret saugte daran so stark, dass auf beiden Seiten ein tiefes, Y-förmiges Grübchen in ihren Wangen entstand. Gleichzeitig griff er mit beiden Händen hinter ihren Rücken, raffte ihren Uniformrock hoch und grub seine mächtigen Pranken in ihren strammen Hintern.
»Bill, nicht!«, stöhnte Margret, aber Bill ließ sich nicht mehr zurückweisen. Hart keuchend presste er sie gegen die rauhe Backsteinwand. Seine Hände fuhren von hinten unter ihren hauchdünnen Baumwollslip und krallten sich in ihre Pobacken. Margret schreckte mit dem ganzen Körper zusammen und kniff, unwillkürlich auf seine Attacken reagierend, ihre Arschbacken aneinander, aber Bill, wie ein liebestoller Damhirsch röhrend, tauchte einen Finger zwischen die beiden nackten Halbkugeln und glitt hinunter auf den Grund ihrer Gesäßfalte, die dort mit zartem, kaum wahrnehmbarem Flaum bedeckt war.
»Oooohhhh!«, stöhnte Margret.
Frauen denken in der Liebe nicht rational, sondern lassen sich von Gefühlen und Stimmungen leiten. Margret war ganz hin- und hergerissen. Der Kuss raubte ihr die Sinne, und ihre Beine waren nass vor Lust auf einen harten Männerschwanz, aber sie hatte auch auf ihren Ruf als Frau und Angehörige des Women’s Army Corps zu achten.
Sie spürte seine forschende Fingerkuppe auf der Rosette ihres Darmausgangs, aber in diesem Augenblick gelang es ihr, sich von ihm loszureißen. »Geben Sie es auf, Bill. Wir kennen uns kaum, und ich bin, wie gesagt, kein Mädchen für die erste Nacht. Lassen Sie mir Zeit. Ich bin noch nicht soweit.«