Gemeinsam ist keiner einsam - Ilona Cornelia - E-Book

Gemeinsam ist keiner einsam E-Book

Ilona Cornelia

0,0
2,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Warten auf Weihnachten Der Wunschzettel ist schon geschrieben und die ersten Plätzchen gebacken? Dann kann es ja bis Weihnachten nicht mehr allzu lange dauern! Doch dieses Warten ist einfach nicht mehr auszuhalten! Vielleicht hast du ja Lust, zusammen mit einem unscheinbaren Bäumchen, einem verlorengegangen Adlerjungen, einem traurigen Engelskind und einem kleinen Tierliebhaber die Adventszeit etwas abwechslungsreicher zu erleben? Dann komm mit auf eine Reise durch die vier Adventssonntage. Eingekuschelt in eine warme Decke, Kerzenlicht und Tannenduft helfen dir dabei, die Zeit des Wartens zu verkürzen. Und Heilig Abend gibt es dann eine ganz besondere Geschichte, die zeigt, dass Weihnachten am schönsten ist, wenn Jung und Alt zusammen feiern. Egal ob Groß oder Klein: 'Gemeinsam ist keiner einsam' - und zusammen freuen wir uns alle auf Weihnachten!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 89

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Ilona Cornelia

Gemeinsam ist keiner einsam

4 Advents- und 1 Weihnachtsgeschichte

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Titelseite

Impressum

Erster Advent - Das einsame Bäumchen

Zweiter Advent - Kleiner Adler in Not

Dritter Advent - Engelchen Ludwig

Vierter Advent - Seelenverwandte

An Weihnachten werden Wunder wahr

Nachwort

Vorschau

Impressum neobooks

Titelseite

Gemeinsam ist keiner einsam

Vier Adventsgeschichten und

eine Weihnachtsgeschichte

für Klein und Groß

Ilona Cornelia

Impressum

Copyright © 2018 Ilona Cornelia

icm-jansen.jimdofree.com

E-Mail: [email protected]

Lektorat: Marlon Baker, AutorenServices.de

Korrektorat: Sabrina T. Jansen

Covergestaltung: Marlon Baker, AutorenServices.de

Illustrationen: Ilona Cornelia, Anika Jansen

Impressum:

Ilona Cornelia

Falkenstrasse

86462 Langweid

Die Figuren dieser Geschichte sind ein Produkt der Fantasie.

Die Geschichten sind frei erfunden. Handlungsstätten und Namen entspringen größtenteils der Fantasie der Autorin. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig. Alle Rechte liegen ausschließlich bei der Autorin. E-Books sind nicht übertragbar!

Erster Advent - Das einsame Bäumchen

Es ist Dorfweihnacht. Schon von weitem hört man das Stimmgewirr, Kinderlachen schwingt durch die Luft. Je näher man kommt, umso intensiver nehmen Nase, Augen und Ohren die so typischen Merkmale des Weihnachtsmarktes auf. Bunter Lichterglanz liegt über all den kleinen Holzhütten, die liebevoll mit Tannengrün, Weihnachtssternen und bunten Päckchen geschmückt sind. In der einen sind filigraner, wunderschön anzusehender Weihnachtsbaumschmuck ausgestellt, in einer anderen, liebevoll gefertigte Handarbeiten. Selbstgemachte Kerzen, kleine Holzfiguren, Engel aus Gold und Silber, Sterne von kleinen Kinderhänden für den guten Zweck mühsam gebastelt – all das und noch vieles mehr lädt zum Bummeln und Stöbern ein.

Andere Stände kümmern sich um das leibliche Wohl. Der Duft nach Zimt und Plätzchen, nach Glühwein mit seinen fruchtigen Gewürzen, nach deftiger Bratwurst und nach Crêpes mit leckerer Schokoladenfüllung und Puderzuckerstaub liegt über dem Gelände.

Aus Lautsprechern erklingen bekannte Weihnachtsmelodien, und überall stehen dick vermummte Menschen beieinander, unterhalten sich, lachen und scherzen. Es ist so kalt, dass sich jedes gesprochene und gesungene Wort in der Luft abzeichnet, nach oben schwebt und zu seltsamen Figuren verwebt. In der Mitte brennt ein großes Lagerfeuer. Drum herum sitzen und stehen die Menschen, um sich aufzuwärmen und um beim Anblick der züngelnden Flammen und rotglühenden Holzscheite ihren Gedanken nach zu hängen.

Eben war der Weihnachtsmann da, fest eingemummelt in seinen dicken, roten Mantel. Die Mütze hatte er tief in die Stirn gezogen und seine Stimme klang ganz rau, als er den Kindern vom Zauber der Adventszeit, von all den Heimlichkeiten und Vorbereitungen und von den wunderbar anzuhörenden Geschichten dieser Jahreszeit erzählte.

Für jedes Kind hatte er sich Zeit genommen. Nacheinander durften sie auf seinem Schoß sitzen, sich an die kräftige Gestalt kuscheln und von ihren Wünschen und Träumen erzählen. Die Augen der Kinder blitzten dabei vor Aufregung, die Wangen waren vor Kälte rot wie kleine Äpfel, und der eine oder andere brachte vor lauter Aufregung kaum ein Wort hervor.

In einer etwas abgelegenen Ecke ist ein Weihnachtsbaumstand aufgebaut worden. Dort, zwischen all den Tannen und Fichten, versuchen sich die Kinder unter Rufen, Kreischen und Lachen gegenseitig zu fangen. Auch die Erwachsenen zieht es dort hin. Schließlich wird bei jedem verkauften Baum ein Teil des Erlöses an eine Kinderschutzorganisation gespendet.

Geldspenden sind vor Weihnachten ja immer gefragt, doch auf diese Art konnten die Menschen gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Sie bekamen nicht nur ihren Weihnachtsbaum, sondern hatten gleichzeitig auch eine gute Tat vollbracht! Große und kleine, buschige und lichte, stachlige und weiche, kerzengerade und leicht schiefe Bäume stehen zur Auswahl. Viele von ihnen haben heute schon einen neuen Besitzer gefunden. Die Verkäufer reiben sich zufrieden ihre Hände.

Langsam neigt sich das Fest dem Ende zu. Das Lagerfeuer wird immer kleiner und kleiner, die Menschenmassen verlaufen sich und nur noch vereinzelt stehen Gruppen beieinander. Das letzte Weihnachtslied verklingt, die letzten Becher werden ausgeschenkt. Überall wird auf- und zusammengeräumt, die Auslagen geleert und die Nachtklappen der Holzhütten abgesenkt. Die letzten glühenden Holzbalken werden mit Wasser abgelöscht, die Kabel zusammengerollt, der Boden gekehrt und die verbliebenen Waren und Lebensmittel in den bereitstehenden Autos verladen.

Unter fröhlichen Zurufen steigen die Letzten in ihre Fahrzeuge und fahren davon. Stille senkt sich über den Platz. Auch in der Ecke mit den Weihnachtsbäumen ist es ganz ruhig geworden. Nur noch ein älterer Mann steht dort. Er sollte als Letzter alles abschließen und dann auch nach Hause gehen.

Alle Bäume sind verkauft. Eine Menge Geld haben sie eingenommen. Für die Kinderschutzorganisation ist ein ansehnlicher Betrag zusammengekommen. Der Mann blickt sich noch einmal um.

Was ist denn das? Dort ganz hinten, da … ja da ist ja doch noch ein Baum! Naja, Baum ist wohl zu viel gesagt, eher ein Bäumchen. Und was für eines! Er geht hin und zerrt es ins schummrige Licht. Oh je! Fest beißt er auf seine Unterlippe, um sich das Lachen zu verkneifen. Kein Wunder, dass der übrig geblieben ist! Gerade mal so groß wie ein Kind, mit wenigen, recht kurzen Ästen und einem krummen Stamm sieht der Baum zwar nach vielem aus, aber nicht nach einem Weihnachtsbaum.

Unhörbar für den Verkäufer seufzt der Baum tief auf. Oh ja, er hatte den ganzen Nachmittag und Abend lang gehofft, dass ihn irgendjemand sehen und mitnehmen würde. Er weiß, er ist noch klein und auch nicht ganz gerade. Aber er ist trotzdem ein Baum! Ein guter Baum, der seine Nadeln lange bewahren würde und seinen Besitzern große Freude machen wollte.

Doch er hat inzwischen die Hoffnung aufgegeben. Kein einziger Blick streifte ihn, keine Hand war über seine Nadeln gefahren. Sein größter Wunsch, einmal als Weihnachtsbaum einem Menschen Freude zu bringen, würde wohl nicht mehr in Erfüllung gehen.

Der Mann überlegt kurz und will den Baum gerade in die Ecke mit den Holzabschnitten werfen, als er von hinten auf die Schulter getippt wird. Überrascht dreht er sich um und sieht einen Mann und eine Frau hinter sich stehen. Ein merkwürdiges Pärchen: Beide tragen Mäntel gleich Lumpen um ihre dünnen Körper, an den Füßen löchrige Stiefel und die Hände, Nasen und Ohren sind ungeschützt und ganz blau vor Kälte. Eine seltsame Aura umgibt die beiden. Obwohl sie so armselig und verfroren vor ihm stehen, strahlen sie dennoch eine gewisse Würde aus.

„Ja, bitte?“

Das Pärchen sieht einander an, die Frau nickt dem Mann auffordernd zu. Dieser dreht sich zu dem älteren Mann um und lächelt ihn zurückhaltend an.

„Entschuldigen Sie bitte, was möchten sie für diesen kleinen Baum haben?“

Der Verkäufer stutzt.

„Den da? Wollen Sie den wirklich haben?“

„Aber ja“, ertönt die tiefe Stimme des Mannes. „Dies ist genauso ein Baum wie jeder andere. Im Gegenteil, gerade weil er nicht so perfekt ist, ist er für uns der Richtige.“

Das Bäumchen horcht auf. Konnte das sein? Gab es wirklich noch eine Chance für ihn? Ganz fest will es daran glauben. Daran glauben, dass er nicht umsonst hierhergebracht worden ist. Das sein Fällen und sein Dasein einen Sinn haben würde …

Der ältere Mann schiebt seine Kappe in den Nacken und kratzt sich verwundert an der Schläfe. Eigentlich ist der Baum viel zu schäbig, um verkauft zu werden, aber bevor er ihn wegwirft, könnte er ihn doch genauso gut …? Er überlegt nicht lange.

„Sie können ihn gerne haben. So krumm und licht wie der ist, will ihn sonst sowieso niemand.“

Das Bäumchen hört zu, ganz fest hofft es. Einmal, nur einmal in seinem Dasein will es auch ein bisschen Glück haben!

Das Pärchen redet leise miteinander, dann wendet sich der Mann wieder dem Verkäufer zu.

„Danke, wir würden uns sehr freuen. Was soll er denn kosten? Wir haben leider nicht viel Geld.“

Immer leiser ist die Stimme des Mannes geworden. Seine Wangen sind rot angelaufen vor Verlegenheit und auch seine Frau blickt stumm zum Boden. Die beiden sehen so arm und verloren aus, dass es dem älteren Mann ganz seltsam zumute wird. Das sollte kein Mensch erleben müssen, dass er kurz vor Weihnachten auch noch um einen Baum betteln musste! Das ist seine persönliche Gelegenheit, eine gute Tat zu tun.

Er würde den beiden den Baum schenken. Kaum gedacht, sagt er zu ihnen: „Nichts, gar nichts soll er kosten. Ich wollte ihn gerade zum Brennholz schmeißen. Aber irgendwie ist er dafür doch zu schade. Obwohl er nicht gerade eine Schönheit ist, so hat er doch ganz weiche Nadeln und er duftet unheimlich gut. Nehmen sie ihn einfach mit.“

Das Bäumchen wagt kaum zu atmen vor Aufregung. Bitte, bitte, lieber Gott, lass meinen einzigen Wunsch in Erfüllung gehen. Das Pärchen sieht den Verkäufer sprachlos an.

„Aber …“, beginnt der Mann stotternd.

„Nein, nein, Sie müssen sich nicht bedanken. Eigentlich, ja eigentlich tun Sie mir sogar einen Gefallen damit. So muss ich weniger Holzabschnitte wieder auf den Hänger laden.“

Ein stilles Lächeln voller Dankbarkeit überzieht das Gesicht der Frau.

„Danke“, flüstert sie. „Gott segne Sie für Ihre gute Tat.“

Das Pärchen nimmt das Bäumchen an sich und reicht dem älteren Mann dankbar die Hand. Sie drehen sich um und gehen durch die Dunkelheit davon.

Das Bäumchen kann sein Glück kaum fassen. War gerade noch alles so dunkel und trostlos erschienen, so ist nun sein größter Wunsch dabei, in Erfüllung zu gehen!

Das Pärchen geht lange mit ihm durch die Dunkelheit. Endlich erreichen sie einen kleinen Wohnwagen ganz am Rand des Dorfes. Der Mann stellt den kleinen Baum neben dem Wagen ab.

„Bald, bald hole ich dich!“

Er dreht sich mit seiner Frau um und betritt den Wagen.

Oh! Das Bäumchen ist enttäuscht. War das jetzt alles? Sind seine Hoffnungen wieder vergeblich gewesen? Hat er wieder einmal umsonst darauf vertraut, dass sein größter Wunsch in Erfüllung gehen könnte?

Traurig steht er in seiner Ecke und lässt alles hängen.

Da geht die Tür des Wagens auf und der Mann kommt mit einer kleinen Schachtel heraus. Er schließt die Tür hinter sich, stapft die Stufen herunter und zu dem kleinen Baum. Er stellt den Karton auf dem Boden ab, öffnet ihn und während er darin herum sucht, spricht er zu dem kleinen Baum.

„Wir sind so froh, dass wir dich haben! Ich werde dich nun schmücken, mit dem Stern Bethlehems auf deiner Spitze. Mit ein paar wenigen Äpfeln und Nüssen und mit selbstgebastelten Engelchen. Alles nicht sehr wertvoll, aber trotzdem werde ich dich mit viel Liebe herrichten. Wir haben einen kleinen Sohn. Er liegt krank im Bett. Geschenke können wir ihm keine kaufen, aber wir können ihm mit dir etwas ganz Besonderes geben: Den Zauber der Weihnacht.“

Gerührt hört das Bäumchen dem Mann zu, während dieser den Stern und all die anderen Dinge an ihm befestigt. Stolz richtet er sich auf. Ja! Er würde dafür sorgen, dass diese Menschen Freude an ihm haben. Mit Stolz wollte er den Stern tragen, solange es irgendwie ging.